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1. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 88

1892 - Gera : Hofmann
88 Bsem! Der ersehnte Tag der Heimfahrt ist gekommen. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten!" Seine Leiche wurde in den mitgebrachten Sarg gelegt und in Fulda beigesetzt. Winfried hat als rmischer Bischof die Kirche Deutschlands fest an den apostolischen Stuhl in Rom geknpft. Fragen: Worin besteht der Segen der Christianisierung? Wie erklären sich die Missions-Erfolge eines Mannes? Warum heit Bonifatius Apostel der Deutschen"? Das Werk des Bonifatius und das Werk Luthers! St. Bonifatius" von Adolf Bube. Schilderung des Klosterlebens in Scheffels Roman Ekkehard". 37. Karl der Groe (768814.)*) 1. Seine berhmten Vorfahren. Der frnkische Hausmeier Pippin machte die Wrde in seinem Hause erblich und nannte sich Herzog und Fürst der Franken". Den merowingischen Schatten-knigen lie er nur den Knigstitel. Noch hheren Ruhm erlangte sein Sohn Karl Martell, d. h. der Hammers, durch den Sieg bei Tours der die aus Spanien vorgedrungenen Mauren. Das Kreuz 732 siegte damit der den Halbmond, die christliche Kultur der den islamitischen Sinnendienst. Karls Sohn Pippin der Kleine (oder Kurze) dehnte seine Macht immer weiter aus und lie endlich den Papst Zacharias fragen, ob der König heien drfe, der sorglos daheimsitze, oder der, welcher die Last der Regierung trage? Der Papst antwortete: Wer den Staat lenkt, dem gebhrt auch die Krone und der Knigsname!" Darauf wurde der letzte Merowinger feiner langen Haare als Zeichen der Knigswrde beraubt und ins Kloster verwiesen, dagegen Pippin einstimmig als König der Franken von Gottes Gnaden" auf den Schild erhoben und von den Bischfen 751 gekrnt (751). Zum Danke untersttzte Pippin den folgenden Papst gegen den lnderschtigen Langobardenknig und gab ein diesem ent-rissenes Gebiet in Mittelitalien dem Stuhle Petri als Lehen. Diese Pippinsche Schenkung ist der Anfang der weltlichen Macht des Papstes oder des Kirchenstaates. Pippins groer Sohn ist Karl, nach dem alle Fürsten dieses Hauses Karolinger heien. x) Vergleiche die Makkaber in der biblischen Geschichte! 2. Sein trefflicher Charakter. Seine krperlichen Vorzge verrieten schon den geborenen Herrscher. Er ma sieben seiner Fe. Alle Glieder zeigten das schnste Ebenma. Die Stirn war gewlbt und von schnem Haar umspielt; die Augen waren groß und lebhaft; gewhnlich blickten sie freundlich, im Zorn aber schleuderten sie Blitze. Die gebogene Nase war etwas groß, die Stimme klar, der Nacken kurz und stark. Gang und Haltung waren mnnlich und wrdevoll. Sein Geist war hochbegabt. Mit scharfem Blicke fand er sich berall *) Mnchener Bilderbogen Nr. 200.

2. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 112

1892 - Gera : Hofmann
112 von Sachsen. Er lie seine Wahl vom Papste besttigen und nahm die Mathildischen Gter (Toskana) von diesem als Lehen. Seine Tochter und die Anwartschaft auf sein Herzogtum Sachsen gab er Heinrich dem Stolzen von Bayern, dessen Macht, wie er sich rhmte, von Meer zu Meer reichte (d. i. von der Nordsee bis zum Mittelmeer; nur Thringen und Franken gehrten ihm nicht). Mit den staufischen Brdern Friedrich und Konrad, den Erben der frnkischen Kaiser, fhrte er Krieg. Heinrich der Stolze rechnete nach Lothars Tode auf die Kaiserkrone. Als aber der Staufer (Hohenstaufe) Konrad Iii. gewhlt wurde, verweigerte Heinrich die Huldigung und die Herausgabe von Sachsen. Er wurde in die Acht gethan und nun seiner beiden Lehen, Sachsen und Bayern, verlustig erklrt. In dem darber ausbrechenden Kampfe soll bei der Belagerung von Weinsberg das Feldgeschrei: Hie Wels! Hie Waibling!" aufge-kommen sein; doch ist dies eine wenig verbrgte Erzhlung. Nach diesem Kampfrufe nannte man spter die ppstlich Gesinnten Welsen" und die Kaiserlichen Waiblinger". (Waiblingen ist ein staufisches Schlo.) Die Italiener nannten sie Guelsen" und Ghibellinen". Bei der Belagerung von Weinsberg sollen der Sage nach die treuen und klugen Weiber ihre Männer vor dem Zorne des Kaisers gerettet haben, indem sie dieselben als ihr bestes Gut" auf dem Rcken aus der Stadt trugen, und Konrad soll das Wort gesprochen haben: Ein Kaiser mu Wort halten." Konrad unternahm nach dem Fall Edessas auf Anregung des frommen und begeisterten Abtes Bernhard von Clairvaux^) gemeinsam mit Ludwig Vii. von Frankreich einen er-folglosen Kreuzzug. Durch Wassermangel, Verrat der griechischen Weg-weiser und das Schwert der Trken wurden die Heere in Kleinasien fast aufgerieben. 1 l) Er dichtete u. ct. den lateinischen Urtext des schnen Kirchenliedes O Haupt voll Blut und Wunden", das Paul Gerhardt ins Deutsche bertrug. 2. Wie Friedrich Barbarossa geartet war. Konrads Neffe 1152 Friedrich von Schwaben wurde von den Fürsten einstimmig zum Kaiser gewhlt und in Aachen mit groer Pracht gekrnt. Er war mittelgro, von edler Haltung und schner Gestalt, das Haar blond, die Haut wei, die Wangen rot; die blauen Augen blickten heiter, konnten aber auch zornig auflodern. Wegen seines rtlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa. Er war ein Meister in allen ritterlichen Knsten, hatte einen gebildeten Geist, ein scharfes Urteil und ein untrgliches Gedchtnis. Gegen Feinde war er streng, gegen Reuige vershnlich, gegen Hilfsbedrftige mild und wohlthtig, gegen alle gerecht. 3. Wie er seine Regierung stark und klug begann. Das Streben seines Lebens richtete sich auf Wiederherstellung der kaiserlichen Bollgewalt. Schon sein erstes Austreten in Deutschland war klug und energisch. Er gab seinem Jugendfreunde

3. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 492

1894 - Gera : Hofmann
492 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. strebten Erblichkeit der Krone in seinem Hause unmittelbar nahe gebracht, hatte Friedrich sich noch am Abend seines Lebens als Führer des Kreuzzuges gewissermaßen an die Spitze der gesamten Christenheit gestellt gesehen, hatte er als Vorkämpfer der Christenheit die wilden Bulgaren zu Paaren treiben, die treulosen Griechen züchtigen, die Ungläubigen in fast romantisch erscheinenden Heldenkämpfen zu Boden ringen können: wer wollte angesichts dieser Fülle von Thaten, dieses Glanzes der Erfolge noch leugnen, daß von den Herrschern, welche die deutsche Königs- und römische Kaiserkrone auf ihrem Haupte getragen haben, keiner dem Ideale, in dessen Erstrebung eigentlich der Wert und die Bedeutung des Kaisertums lag, so nahe gekommen ist wie Kaiser Friedrich I.? 8. Kaiser Jriedrich ü. Fr. v. Raum er, Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit. 6. Band. 2. Aufl. Leipzig 1840-42. Nach dem Aufbruche Friedrichs I. zu seiner verhängnisvollen Ostfahrt, die sein Glück so tragisch abschloß, hatte sein ältester Sohn, Heinrich Vi. 24 Jahre alt, das Ruder des Reiches in die Hände genommen. Unter ihm herrschte Frieden in Deutschland, und ihm gelang nicht nur die Eroberung „beider Sicilien"; nein, auch das übrige Italien gehorchte ihm; er herrschte unbestritten von Helgoland bis Malta. Mit seinem Tode (1197) stürzten alle seine hochfliegenden Ideen. Der Erbe der Krone war ein Kind. Die Vorherrschaft im Abend-lande ging nun vom Kaisertum, um das sich die Ghibelliueu (Philipp von Schwaben, 1198—1208) und die Welfen (Otto Iv., 1198—1215) unter allem Schrecken des Bürgerkrieges stritten, wieder an den Papst über; denn im Jahr 1198 trat der größte Papst nach Gregor Vii., Jnocenz Iii., auf die Weltbühne. Nach Ottos Iv. Tode wurde der Sohn Heinrichs Vi., Friedrich Ii., endlich unbestrittener König. Friedrich war nicht groß, aber fest gebaut, blond und in allen körperlichen Übungen, in allen mechanischen Künsten sehr geschickt. An die schöne Stirn schloß sich die fast antik gebildete Nase auf feine Weise an; der Mund war wohlgestaltet, das rundliche Kinn keineswegs schwach abfallend, und das Auge drückte in der Regel freundliche Heiterkeit, auf ernste Veranlassung aber auch Ernst und Strenge aus. Merkwürdig ist überhaupt bei ihm, um sogleich von dem Äußeren auf das Innere überzugehen, eine höchst seltene Verbindung des höchsten Ernstes, der größten Strenge und Folgerichtigkeit mit der natürlichsten Heiterkeit und einem zu Lust und Scherz aller Art fähigen, überall geistreichem Gemüte. Wenn auch die bitteren Er- Friedrich ü.

4. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 194

1894 - Gera : Hofmann
194 Erstes Buch. Iv. Abschnitt: Bilder aus dem Karlingischen Weltreiche. auch sonst als charakteristisch bezeugte kurze Nacken bei zurückgeworfenem Kopfe noch gedrungener erscheint. Unter den großen Augen aber ragt eine scharf gebogene Nase mit schneidigem Rücken, nimmt eine kurze Oberlippe den kräftigen Schnurrbart auf, wird das Untergesicht endlich durch ein Kinn abgeschlossen, das man am einfachsten als bismarckisch bezeichnet: so sehr gemahnt es an den Schöpfer der neudeutschen Einheit. Bekrönt endlich wird das Gesicht durch ein kolossales, fast kugelrundes Hinterhaupt, von dem allerseits künstlich gelocktes Haar, durch den Goldreif noch eben zusammengehalten, herabfällt. Es ist ein Bild der Kraft und des Geistes, dieser Kaiser zu Roß: es ist der Franke, der ohne viel Federlesens sich auf das Roß der römischen Imperatoren geschwungen. Wie anders stellten sich spätere Zeiten den Kaiser vor! Als Dürer von seiner Vaterstadt den Auftrag erhielt, die Kaiser Sigmund und Karl den Großen zu malen, da schuf er aus den Anschau- ungen des späteren Mittelalters heraus das Idealbild, in dessen Banne auch wir noch zu stehen pflegen. Nicht in thatbereiter Manneskraft, als all- waltender Greis vielmehr ist der Kaiser dargestellt; lang fließt unter der historischen Kaiserkrone das Haar herab, um sich mit den reichen Wellen eines wohlgepflegten Vollbartes zu vereinen, und über der Fülle des Bartes thront eine gebietende Lippe, eine langgezogene feine Nase, blicken zwei Augen voll milder Weisheit und patriarchalischer Güte, zeugt die durchfurchte Stirn von Erfahrungen reich in Dulden und Hoffen. Der Körper des Kaisers aber verschwindet fast völlig unter der Last jener weltlichen und geistlichen Insignien, die sich im Laufe von mehr als einem halben Jahrtausend im Krönungsornate der römischen Kaiser deutscher Nation emporgetürmt hat. Beide Auffassungen der Person Karls, die der Karlingischen Statüette wie die des Dürerschen Porträts, an sich so verschieden, beruhen auf richtiger geschichtlicher Würdigung Karls. Der Herrscher des Reiterbildes, das ist der Frankenkönig, der die Welt unter dem bewundernden Jubel der Zeitgenossen unterworfen hat; Dürers Herrscher aber ist Kaiser Karl der Große, der Begründer einer neuen Zeit, der Träger der mittelalterlichen Weltordnung des 9. bis 15. Jahrhunderts. Noch gleichsam im Steigbügel, noch lebend und waltend, Arm und Hand aus dem Bausch des Mantels weit zum Handeln vorgestreckt, so erscheint der Kaiser des Broneeguffes; als Jdealgestalt eines mittelalterlichen Herrschers, Geistliches und Weltliches in ruhiger Würde Karl der Große. Nach Albrecht Dürers Phantasiebildnis.

5. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 440

1894 - Gera : Hofmann
440 Zweites Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus der Zeit der fränk. u. stauf. Kaiser. vertraulich beraten hatte, erklärte er am 14. November vor großer Versammlung in deutscher Sprache seine Absicht, die früheren, im Laufe der Zeit dem Reiche entfremdeten Rechte ihrem vollen Umfange nach wiederherzustellen. Nach langer, lebhafter Debatte, die bis in die Nacht hinein währte, verkündete dann der Erzbischof von Mailand als Beschluß der Versammlung, dem Kaiser gebühre auf Grund des römischen Rechtes die Gesetzgebung allein. Kraft desselben stellten dann vier Rechtsgelehrte von Bologna und 28 italienische Stadtrichter im einzelnen die Rechte des Kaisers fest. Demnach verzichteten die Fürsten, Bischöfe und Städte auf alle Regalien, sowohl auf die eigentlichen Herrschaftsrechte wie auf die nutzbaren Hoheitsrechte. Nur diejenigen, die imstande waren, die Erwerbung solcher Rechte durch kaiserliche Verleihungen nachzuweisen, blieben in ihrem Besitz; alle anderen Rechte nahm der Kaiser an das Reich zurück, so daß ihm aus ihren Erträgen die für jene Zeiten ungeheure Summe von 30,000 Pfund Silber jährlich zufloß. Ein weiteres Gesetz ordnete das Lehnswesen im italienischen Reiche, indem es, um die kriegerische Leistungsfähigkeit zu sichern, die Lehnspflicht verschärfte und bei jedem Lehnseide die Verpflichtung gegen den Kaiser vorzubehalten befahl; ein drittes ordnete einen allgemeinen und dauernden Landfrieden an, setzte schwere Strafen auf jede Verletzung desselben und verbot als solche alle Eidgenossenschaften in den Städten und zwischen einzelnen Städten. Es war ein Restaurationswerk im größten Stile, das diese Roncalischen Beschlüsse beabsichtigten, keineswegs zu gunsten der vernichteten obrigkeitlichen Gewalt der Bischöfe, an deren Wiederherstellung Friedrich in Italien nicht denken konnte, weil er hier auf ihre Bestallung wenig Einfluß mehr hatte, sondern zur Einrichtung einer unmittelbar vom Kaiser abhängigen Regierung durch weltliche Beamte. Dementsprechend entsandte er mit dem Anfange d. I. 1159 seine Gewaltboten durch das Land, um in den Städten an Stelle der freigewählten Konsuln kaiserliche Beamte einzusetzen, die nach dem Vorgänge Bolognas und romagnolischer Städte mit dem Titel Podesta oder Rektor bezeichnet wurden; neben ihnen sollten ständige königliche Missi die Regalien verwalten. Die Städte fügten sich alle. Nur als Otto von Wittelsbach und der Kanzler Rainald zu gleichem Zwecke in Mailand erschienen, berief sich die Stadt auf den Vertrag vom September 1158, der ihr die freie Wahl ihrer Konsuln zugestanden habe, und so groß war die Aufregung der Massen, daß die beiden Kommissare, obwohl der mailändische Adel zu vermitteln suchte, die Stadt wieder verließen. Mit Mühe gelang es den italienischen Großen, den erzürnten Kaiser zur Vorladung der Mailänder nach Marengo zu bestimmen; da aber ihr Auftreten daselbst keineswegs versöhnlich war und sie zu den ihnen noch gesetzten Terminen überhaupt nicht erschienen, so verhing der Kaiser die Acht über die Stadt (16. April 1159) und zog die lombardischen Aufgebote um Piacenza zusammen, mußte sich aber zunächst mit Verheerungszügen durch das Mailändische begnügen. Erst als die deutschen Zuzüge, die er sofort herbeigerufen hatte, eintrafen, mit ihnen auch Heinrich der Löwe und Welf, konnte er an ernstere Unternehmungen denken. Sein erster Stoß traf das kleine Erema, die treue Verbündete Mailands, seitdem sich die Stadt von Cremona unabhängig gemacht hatte. Seit dem Juli einge-

6. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 50

1895 - Gera : Hofmann
50 Drittes Buch. I. Abschnitt: Bilder aus der äußeren Geschichte. rüstig auf dem betretenen Wege weiter: „denn," sagten sie, „es hat sich gezeigt, daß die gemeinen Lande dadurch am besten geschirmt und das heilige Reich gestärkt und vermehrt wird, wenn wir einhellig, einander beiständig, zum Frieden beraten und beholfen sind." Aber dem Schwabenlande gereichte diese Stärkung des Bürgertums einstweilen nicht zum Vorteil, denn nun begannen von neuem die Fehden der Städte mit den Herren, namentlich mit Gras Eberhard, dessen Residenz Stuttgart sogar beschossen wurde. Der Straßburger Chronist, Königshofen, entwirft ein überaus trauriges Bild von dem Krieg und seinen Folgen. „1500 Dörfer wurden verheert und verbrannt; die Württemberger hieben das Getreide mit den Schwertern nieder, pflügten Acker und Wiesen um und säeten Senf in Furchen, schnitten die Reben ab und hieben die Fruchtbäume um." Kaiser Karl griff in diese Dinge nicht ein: er war ganz und gar mit seinen eignen Angelegenheiten beschäftigt. Während der Krieg in Schwaben wütete, weilte er in der Mark, meist in seinem Schlosse zu Tangermünde. Mit unermüdlicher Sorgfalt arbeitete er daran, dem verwahrlosten Lande Ordnung und Frieden wiederzugeben, die Gesittung der Insassen zu befördern, durch Bündnisse mit den norddeutschen Fürsten den Besitz zu sichern. Nachdem er in dieser Weise ein halbes Jahr lang für das zukünftige Gedeihen auch dieses Erblandes gesorgt, nötigten die allgemeinen politischen Verhältnisse den zweiundsechzigjährigen Fürsten, eine weite Reise — nach Frankreich — zu unternehmen. Er selbst freilich hielt seine eigentlichen Beweggründe geheim. Wie er öffentlich erklärte, wünschte er nur, zum heiligen Maurus zu wallfahrten und den französischen König, seinen Schwestersohn, wie dessen Familie vor seinem Tode noch einmal zu sehen und ihnen seinen Sohn Wenzel vorzustellen. Auch mag in ihm die Sehnsucht erwacht sein, Paris noch einmal zu besuchen, wo er seine Jugend verlebt hatte, aber das alles würde dem Kaiser, der von der Gicht schlimm geplagt wurde, kaum zu einer so beschwerlichen Reise vermocht haben. Vielmehr forderte vor allem die Lage des Papsttums eine Verständigung mit dem französischen Herrscher, denn die Übersiedelung des päpstlichen Stuhles von Avignon nach Rom war erfolgt. Am 17. Januar 1377 war Papst Gregor in die ewige Stadt eingezogen; nun galt es, den Unwillen Frankreichs zu beschwichtigen und zu verhindern, daß der französische König wieder auf die Rückkehr des Papstes nach Avignon hinarbeitete. Doch soll nicht geleugnet werden, daß auch das Privatinteresse des Kaisers es wünschenswert machte, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Hause Luxemburg und dem französischen Königsgeschlecht zu befestigen. Im Anfang November 1377 verließ Karl Tangermünde, traf in Aachen mit Wenzel zusammen und überschritt bei Cambrai seines Reiches Grenze. Hier hielt er ant 22. Dezember seinen feierlichen Einzug und auch in den andern Städten, durch die er kam, wurde er ehrerbietig begrüßt, aber ängstlich wurde jede Gelegenheit vermieden, bei der Karl seine kaiserliche Würde hätte entfalten können. Denn es sollte nicht scheinen, als besitze der Kaiser in Frankreich Rechte, die eben nur dem Landesherrn zustanden; alle
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