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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kreis Darmstadt - S. 5

1913 - Gießen : Roth
Der Kreis Darmstadt. Größe: 298,04 qkm. Einwohner: 137 773. A. Seine Lage. Der nicht weitausgedehnte Kreis Darmstadt ist da zu suchen, wo die letzten Ausläufer des Gdenwalöes an dessen Nordwestecke an die Ebene herantreten. In seinen Bezirk ragen in sanften Ab- dachungen die Gehänge jenes Gebirgszuges hinein, die den Namen Verg- strahe führen, und die aus einer Anzahl flach gewölbter Kuppen bestehen, zwischen denen sich tief eingerissene, oft schluchtenartige Täler hindurch- winden. Eine der letzten ist der Hrankenstein, dessen Fortsetzung sich von Eberstadt bis Gber-Namstadt erstreckt. Der Grundstock des Darmstädter Gebietes ist der Granit? doch finden sich daneben auch noch andere Gesteinsarten. So liegt der größte Teil von Darmstadt — Messun- gen auf einer mächtigen Granitplatte, die nach Westen an der Rhein- ebene endet, nach Nord und Ost mit rotliegenden Sandfteinbildungen ver- bunden ist und nach Süden sich bis an den Fuß der Ludwigzhöhe aus- dehnt. Bei Roßdorf aber finden wir einen mächtigen Basaltkegel, den Rohberg. Am Glasberg bei Darmstadt, bei Traisa und Messel zeigt sich noch sogenannter Melaphyr. ttalkmassen sind bei Kranichstein und am Karlshof bei Darmstadt anzutreffen. §chieserbildungen können vor allem bei Eberstadt beobachtet werden. Bei Traisa und Gber-Namstadt werden Ltrahenschotter und Pflastersteine gebrochen. Die westlichen und nördlichen Teile des Kreises gehören der Rheinebene an,' sie bringen zu den Laubwäldern des bergigen Gebietes vor allem Nadelwaldungen, neben feuchten Wiesen und Mooren auch fruchtbaren Sandboden, der durch seine Ertragsfähigkeit die Ittithe des Landmannes lohnt. Die Waldungen des Kreises sind schön,' be- sonders gilt dies von denjenigen Wäldern, die dicht an Darmstadt heran- reichen. In ihnen sind viele bemerkenswerte Bäume, vor über 100 Jahren hat Matthias Elaudius, ,,Der Wandsbecker Bote", bei einem Abend- spaziergang durch die Darmstädter Waldungen sein bekanntes Lied ge- dichtet:

2. Geographie - S. 7

1905 - Gießen : Roth
Deutschlands natürliche Beschaffenheit. 7 Basaltkegel des Knüll, teils zwischen Fulda und Werra mit dem Sandsteinrücken des Meißner aus. Der Absall desselben in das Dreieck zwischen Fulda und Werra heißt der Kausuuger Wald. Der Habichtswald mit der Wilhelmshöhe westlich von Kassel und dessen nördliche Fortsetzung, der Reinhardswald, sind eine einförmige Hochfläche zwischen Weser und Diemel. Die Egge ist ein schmaler, niedriger Ge- birgszug, dessen nordwestliche Fortsetzung, der Teutoburger Wald, 60 km lang im Tiesland verlaust. Unweit Detmold ist die Grotenburg, d. i. großer Berg (388 m) mit dem Hermannsdenkmals 4. Der Oberlauf der Elbe und Dder. Die Elbe entspringt ans dem Südabhaug des Riesengebirgs aus den sogenannten Elbwiesen. Ihr Lauf in Böhmen bildet einen großen nach Norden geöffneten Bogen. Wegen der verschiedenen Änderungen ihres Laufes merke die Lage der Städte Pardu- bitz und Kolin. Rechts geht ihr hier die Jfer vom Jfergebirg, links die Moldau vom Böhmerwald mit Sazawa und Beraun und die Eger vom Fichtelgebirg zu. Nachdem sie das Elbsandsteingebirg in einem engen Tal mit zerklüfteten Felsen und fast senkrechten Felswänden durchbrochen hat, gelangt sie in das sächsische Bergland, das sie bei Meißen verläßt, um iu das Tiefland einzntreten^Von ihren Neben- flüffen entstammen dem Hochlande: Rechts: Die schwarze Elfter vom Lausitzer Gebirg. Links: Die Mulde, die aus Vereinigung der Zwickauer und Freiberger Mulde entsteht. Sie sammelt fast sämtliches Wasser des sächsischen Berglandes und mündet im Tiefland unterhalb Dessau. Die Saale vom Fichtelgebirg. Sie fließt anfangs zwischen dem Frankenwald und dem Westrand des sächsischen Berglandes, dann bildet sie die Ostgrenze des Thüringer Hügellandes und tritt bei Halle in das Tiefland. Ihr fließen zu: Von rechts die weiße Elster (woher?) mit der Pleiße, von links die Ilm vom Thüringer Wald, die Unstrut vou der Hainleite und die Bode vom Harz./ Die Oder entspringt im mährischen Gesenke und tritt schon nach einem Lauf vou etwa 100 km bei Ratibor, wo sie schiffbar wird, ins Tiefland. Sämtliche von links ihr zugehenden Flüsse entstammen dem Zuge der Sudeten. Es sind dies: Die Glatzer Neiße, die Weistritz, die Katzbach, der Bober und die Lausitzer Neiße. Die Gebirge dieser Flußgebiete sind: a; Zwischen dem Fichtelgebirg und Lausitzer Neiße. Das Elstergebirg, eine hügelige Hochfläche zwischen dem Fichtelgebirg und der Zwickauer Mulde. Das Erzgcbirg zwischen der Zwickauer Mulde und dem Elb- dnrchbruch. Es füllt nach Süden steil ab und geht nach Norden allmählich in das fächfifche Bergland über. Seine bedeutendsten Höhen sind Keilberg (1240 m) und Fichtelberg. Seinen Namen verdankt das Gebirg seinem Erzreichtnm. Es ist ein Hauptsitz der sächsischen Industrie. An seinem Südabhange finden sich die berühmten Heilquellen von Teplitz, Karlsbad und Franzensbad. i Zwischen dem Erzgebirg und der Eger liegt zu beiden Seiten der Elbe das Böhmische Mittelgebirg, das wegen seiner mannigfaltigen Naturschätze (Kohlen, Mineralquellen) und seiner landschaftlichen Schönheiten einen weitverbreiteten Ruf genießt. Der Mileschaner (845 m). Das Elbsaudsteingebirg, auch die Sächsische Schweiz genannt, ist das Durchbruchsgebiet der Elbe. Die fchluchtartigeu Täler und die zahllosen einzelnen, zum Teil schwer zugänglichen Kegel verleihen dem bewaldeten Gebirge mannigfache Reize. Schnee- berg 724 m. Das Lausitzer Gebirg, ein unregelmäßiges Gebirgs- und Hügel- land, erstreckt sich zwischen den Quellen der Spree und der Lausitzer Neiße. Jeschkeuberg 968 m.

3. Geographie - S. 9

1905 - Gießen : Roth
Deutschlands natürliche Beschaffenheit. 9 vorgelagerten langgestreckten, niedrigen Inseln, ehemals ein Teil des Festlandes, und die Einschnitte des Meeres ins Land (welche?) zeugen von der zerstörenden Arbeit des Meeres. / Die Küsten der Nordsee sind durch diese vorgelagerten stachen Inseln und zahllose Sandbänke, welche sie umsäumen, für die Schiffahrt sehr ge° sährlich. Diese Gefahren werden noch vermehrt durch die wilden Nordweststürme, die im Frühjahr und Herbst hier hausen. In jedem Jahre gehen deshalb viele Schiffe und Menschenleben zugrunde, so daß die Nordsee nicht umsonst „Mordsee" genannt wird. Man hat deshalb am Strande der Nord- und auch der Ostsee zahl- reiche Rettungsstationen errichtet. Es sind dies große Schuppen, in denen Rettungs- Werkzeuge: Boote, Leinen, Raketen u. a., aufbewahrt sind. Ein Mann hält Wache. Sobald ein Schiff in Gefahr kommt, wird die Rettungsmannschaft des nächsten Dorfes gerufen, die mit Mut und Opferwilligkeit den Schiffbrüchigen zu Hilfe kommt. In einzelnen Jahren siud so nicht selten mehr als 100 Menschen dem sicheren Tode entrissen worden. Die Inseln: Borkum, Norderney, Wangeroog und au der Westküste Schleswigs: Föhr und Sylt sind zum Teil beliebte Seebäder geworden. — Das Hinterland dieses niedrigen Küstenstrichs ist eine im allgemeinen waldleere Fläche. Deren höher gelegene Striche, trockene, unfruchtbare Sandwüsten, sind größtenteils mit Heidekraut bewachsen. Das niedrige Land an den Flüssen besteht entweder aus sehr fruchtbarem fetten Marschboden oder aus weit ausgedehnten Torfmooren. Diese sind spärlich mit kurzem schilfigen Moorgras und Binsen überzogen; überall tritt braunes, übelschmeckendes Wasser zutage. Totenstille herrscht aus ihuen, höchstens unterbrochen durch den Schrei des Kibitz' oder den Klagelaut des Moor- Huhns, die hier nisten. Die eigentlichen Torfmoore sind mit einer trügerischen Decke von Sumpfmoos überzogen und besitzen eine Mächtigkeit von 2—5 m. Die seichteren Strecken werden durch Abzugsgräben nach und nach trocken gelegt. Die eigentümliche Kultur dieser Moorstrecken erfordert in jedem Frühjahr das Abbrennen der dünnen Pflanzendecke. Die dann aufsteigenden dichten Ranchwolken ziehen als Höhenrauch bis ms Innere von Deutschland. A^Das ostdeutsche Tiefland. Es umsaßt den Unterlauf der Elbe, fast den ganzen Lauf der Oder und die Küstenstüffe der Ostfee. Auch der Unterlauf der Weichsel und der Memel, die eigentlich dem osteuropäischen Tiesland zugerechnet werden müßten, sind der Voll- ständigkeit wegen hier zu nennen. Dieser Teil wird von zwei niedrigen Höhenzügen oder Landrücken durchzogen. Der baltische Landrücken zieht in einiger Entfernung von der Küste der Ostsee als breiter Gürtel bis zum Nordende der Halbinsel Jütland. Er ist mit größeren und kleineren Seen reichlich besetzt und deshalb das Quellgebiet der zahlreichen Küsten- flüsse, wie Trave, Peene, Rega, Persante, Pregel n. a. Merkwürdig sind hier die sogenannten erratischen Blöcke oder Findlinge, große abgerundete Felsblöcke, die ihrer Masse nach den skandinavischen Gebirgen angehören. Sie sind, wie man an- nimmt, in vorgeschichtlicher Zeit durch schwimmende Eisberge hierhergeführt worden. Der karpathische Landrücken, so genannt, weil er in seinem Ostende den Karpathen vorgelagert ist, begleitet die Oder auf ihrem rechten Ufer bis zur Mündung der Katzbach (Tarnowitzer, Trebnitzer Höhe, Katzengebirg), zieht dann aus dem linken User bis zum Elbknie (Fläming) und verläuft in der Lüneburger Heide. Da ge- nügendes Gefälle nach Norden vorhanden ist, so haben sich hier im Gegensatz zum baltischen Landrücken keine Seen gebildet. In der großen Bodensenke zwischen beiden Erhebungen fließen Elbe und Oder mit den meisten ihrer Zuflüsse. In der Lüneburger Heide trägt der magere Sandboden stundenweit nur die braune Heide, unterbrochen von kümmerlichen Kiesernwäldchen. Wo eine Quelle zutage tritt und ein Bächlein die Unfruchtbarkeit des Bodens unterbricht, liegen

4. Geographie - S. 19

1905 - Gießen : Roth
Deutschlands politische Einteilung. 19 schränkt sich jedoch im wesentlichen aus das Gebiet der Ostsee. Einige eigenartige altertümliche Gebäude erinnern an frühere glänzende Zeiten. Lübecks Seehafen ist Travemünde. Woher der Name? Geschichtliches. Die Unsicherheit auf dem Meere und die dadurch bewirkte Schädigung des Handels im 13. Jahrhundert hatte einige deutsche Städte veranlaßt, sich enger zusammenzuschließen und einen Bund zum gegen- seitigen Schutze zu gründen, der als Hansa bekannt ist. Dieser Bund wußte sich durch wohlbewaffnete Heere Achtung zu verschaffen; er gründete Handels- niederlassungen und erlangte allerlei Vorrechte. Selbst Kriege mit Dänemark und Norwegen vermochte er erfolgreich zu führen, und sein Machtgebot setzte Könige ab und ein. Eigennutz einiger Städte, namentlich Lübecks, und Strei- tigkeiten unter den Gliedern führten zum Verfall des Bundes. Der 30jährige Krieg, der den Wohlstand aller deutschen Städte vernichtete, gab auch der Hansa den Todesstoß. Der Name und die geringe Erbschaft fiel den Städten Lübeck, Hamburg und Bremen zu. Mit dem Verkauf des Osterlinger Hauses in Antwerpen (1858) wurde die letzte Niederlassung im Auslande aufgehoben und damit die Verbindung gelöst. B Aie sächstsch-Mringischen Staaten. 13. Sachsen. 15000 qkm, 4,2 Mill. fast ansschl. evaug. Ew. Es liegt am Mittellauf der Elbe und umfaßt in Form eines Dreiecks die nördliche Abdachuug des Erzgebirgs, des Elbsandsteiugebirgs und des Läufiger Gebirgs. Der nördliche Teil gehört dem Tiefland an. Die Grundlinie des Drei- ecks bildet der Kamnl der genannten Gebirge, die Spitze liegt nordwestlich von Leipzig. Hauptflüsse sind Elbe und Mulde; von geringer Bedeutung sind die weiße Elster im Westen, Spree und Görlitzer Neiße im Osten. Sachsen hat ausgedehuteu Bergbau aus Eisen und Kohlen und infolgedessen eine hochentwickelte Industrie. Die Silberausbeute ist genug. Die Landwirtschaft wird hauptsächlich im nördlichen Teile des Landes betrieben und befindet sich in blühendem Zustand. Dadurch erklärt sich seine hohe Bevölkerungsziffer und sein bedeutender Wohlstand. Das Land zerfällt in die vier Kreishauptmannschaften Dresden, Leipzig, Zwickau und Bautzen. Dresden, die Haupt- und Residenzstadt, liegt auf beiden Ufern der Elbe (533000 Ew.). Die reichen Kunstsammlungen, wie sie in wenig anderen Städten vorhanden sind, brachten der Stadt Dresden den Namen des „deutschen Florenz". Elbaufwärts liegen die Königsschlösser Pillnitz und Moritzburg; in 'dem Elb- durchbrach liegt aus unzugänglichem Felsen die kleine Feste König st ein; unterhalb Dresden an der Elbe Meißen, berühmt durch seiu Porzellan; Freiberg mit be- rühmter^ Bergakademie und uralten Silbergruben. — Leipzig, Sitz des Reichsgerichts, des höchsten deutschen Gerichtshofs, und Mittelpunkt des deutschen Buch- und Kunsthandels, liegt am Einfluß der Pleiße in die weiße Elster (495000 Ew.); Hochschule, be- rühmte Messen. Schlachten bei Leipzig (1813), Breitenfeld (1631). — Zwickau, Kohlenwerke, Roheisen; Chemnitz (226000 Ew.), wegen seiner bedeuteudeu Baum- Wollindustrie das deutsche Manchester genannt; Annaberg Hauptsitz der Spitzen- klöppelei und Johann-Georgeustadt mit Silberbergwerken; bei Plauen ein Stein- kohlenlager; Glashütte mit bedeutender Uhrenindustrie. Bautzen, an der Spree, mit Papier- und Pulverfabriken; südöstlich Hochkirch (1758); Zittau an der Neiße, in der Mitte reicher Braunkohlenlager, Mittelpunkt der Leinenindustrie; Herrnhut, Hauptort der böhmischen Brüdergemeinden,, Geschichtliches. Die Grafen von Wettin (wo?) waren seit 1123 erbliche Markgrafen von Meißen. Nach dem Tode des Landgrafen Heinrich ßaspe von Thüringen (1247) erbten dieselben Thüringen mit der Wartburg. Eür die dem Kaiser im Hussitenkriege geleisteten Dienste erlangten sie 1423 den Witten-

5. Geographie - S. 2

1905 - Gießen : Roth
2 Deutschland. a) Die Allgäuer Alpen zwischen Bodensee und Lech. b) Die Bayerischen Alpen zwischen Lech und Inn. Sie bilden den Kern des deutschen Alpengebiets mit der 3000 in hohen Zugspitze. c) Die Berchtesgadener Alpenheim, ein Teil der Salzburger Alpen zwischen Juu und Salzach. Hier der Königssee, der mit seinem dunkelgrünen Wasser ein 8 km langes und 1,5 km breites Tal ausfüllt. Mauerartige Gebirgs- wände begleiten seine Ufer. Sein westliches Ende bespült den Fuß des 2700 m hohen Watzmann. Der Jura erstreckt sich vom Rhoneknie südwestlich des Genfer Sees bis zum Fichtelgebirg. Er besteht aus Kalk und gliedert sich in drei Teile. Der südlichste und höchste Teil, der Schweizer Jura, besteht aus 5 fast parallelen Zügen und erstreckt sich bis zum Rheine. Er steigt bis zu 1700 m an. — Der Schwäbische Jura zieht von den Quellbächen der Donau bis zur Wörnitz. Er bildet eine höhlenreiche, wasserarme kahle Hochfläche, der einzelne steile Kegelberge vorgelagert sind, wie der Hohenzollern im W., der Hohenstaufen im O. u. a. Die südwest- liche Hälfte führt auch den Namen Rauhe Alb-. — Der Fränkische Jura erstreckt sich von der Wörnitz in einem Bogen bis zum Fichtelgebirg. Der ans Fichtel- gebirg anstoßende Teil, berühmt durch seine hübschen Täler, seine Tropfsteinhöhlen und die in denselben angehäuften Tierkuocheu, heißt auch die Fränkische Schweiz. Das Fichtelgebirg schließt sich nordöstlich an den Fränkischen Iura an. Es liegt in der Nordostecke des Königreichs Bayern. Seine höchsten Punkte sind der Schneeberg (1100 m) und der Ochsenkopf. Von hier fließen vier Flüsse ab: der Main nach Westen, die Naab nach Süden, die Eger nach Osten, die Saale nach Norden. Nach Nordost, Südost, Südwest und Nordwest erstrecken sich von hier aus vier Gebirgszüge. Welche? Der Böhmerwald zieht südöstlich vom Fichtelgebirg bis zur Donau. Er hat seine höchsten Punkte im Süden, nämlich den 1560 m hohen Arber und die Rachel. Der südwestliche Teil des Böhmerwaldes, der durch den Fluß Regen ab° getrennt wird, führt den Namen Bayerischer Wald. Der Böhmerwald ist im Innern rauh und wild. Ausgedehnte Strecken erinnern durch ihre Unwegsamkeit geradezu au den Urwald. Daß aber der Böhmerwald der Schauplatz grausiger Raub- und Mordgeschichten sei, ist eine Legende. Die dunkle Wäldernacht birgt keine Gefahren; die Wege sind sicher, und die einfachen Bewohner sind gutherzig und gefällig. Die große oberdeutsche Hochebene wird von den bisher betrachteten Gebirgen eingeschlossen. Wir unterscheiden: die später zu betrachtende Schweizer Hoch- ebene zwischen Alpen, Jura und Rhein, die Schwäbisch-bayerische Hochebene rechts der Donau und die kleinere Oberpfälzische Hochebene links der Donau zwischen dem Fränkischen Jura und dem Böhmerwald. Der Schwäbisch-bayerischen Hochebene eigentümlich sind im südlichen Teile eine Anzahl von Seen und an den Ufern der Flüffe zahlreiche Sumpfniederungen, Moose und Riede genannt, z. B. das Dachauer-, Erdinger-, Donaumoos, Donauried zc. Das Klima ist rauh und unwirtlich, weil die Alpen die wärmeren südlichen Winde abhalten. In der westlichen Ecke dieser gebirgnmrandeten Hochebene, auf dem Schwarz- wald entspringt die Douau. Ihre Quellbäche siud Brigach und Brege, die sich bei Donaneschmgen mit dem Abfluß des dortigen Schloßbrunnens vereinigen. Bis nach Regensburg, ihrem nördlichsten Punkte, folgt die Donau dem Südostabhang des Schwäbischen Jura, um von der Mündung des Regen bis Passau, wo sie uach Osterreich übertritt, der Südostrichtung des Bayerischen Waldes zu folgen. Von Ulm wird sie für Kähne, von Donauwörth für kleine Dampfer schiffbar. Die Nebenflüsse von links sind unbedeutend. Warum? Die Altmühl vom fränkischen Landrücken, die Naab vom? und der Regen vom? münden nn- weit Regensburg. Bedeutender sind die Nebenflüsse von rechts: Die Jller von s

6. Geographie - S. 6

1905 - Gießen : Roth
6 Deutschtand. zwischen Franken- und Thüringer Wald. Sie folgt dem Südwestabhang des Thü- ringer Waldes und umfließt dessen Nordwestende, wo sie die Hörsel ausnimmt. Von hier nimmt sie ihre ursprüngliche Richtung wieder auf und trennt Hainich und Eichsfeld rechts von den Werrabergen links. Bei Münden nimmt sie die Fulda vom Rhöngebirg mit ihrem Nebenflusse Eder vom Ederkopf auf und führt den Namen Weser. Als solche fließt sie zwischen den Weserbergen hin und tritt durch die westfälische Pforte bei Minden in das Tiefland. Auf diesem laugen Laufe nimmt sie nur links die Diemel vom Rothaar auf. Ihre übrigeu Zuflüsse erhält sie erst im Tiefland. Im Gebiet der Weser begegnen uns folgende Gebirge: Rechts: Franken- und Thnringerwald, eiu Gebirgszug, der sich vom Fichtel- gebirg in nordwestlicher Richtuug bis zum Werraknie erstreckt. Uber seineu Kamm führt der Rennsteig, nicht, wie oft fälschlich behauptet wird, eine alte Handelsstraße, sondern die Grenze zwischen Franken und Thüringen. Die höchsten Berge, Beerberg, Schneeberg und der frei hervortretende Jnselsberg erreichen eine Höhe von fast 1000 m. Nicht nur der Wald ist für die Bewohuer eine nnversiegliche Nahrungsquelle, sondern auch verschiedene Bodenschätze, wie Schiefer und Eisenerze. Die Naturschöuheiten des Thüringer Waldes siud Veranlassung eines bedeutenden Fremdenverkehrs. Der Nordostabhang sowie das demselben vorgelagerte Thüringer Hügelland gehören wegen ihrer Bewässerung schon zum Gebiet der Elbe. Das Thüringer Hügelland ist eine fruchtbare, wellenförmige Ebeue, aus der sich einzelne Bergzüge erheben, wie die Hainleite links und die Finne rechts von der Unstrut, das rauhe Eichsfeld rechts von der Werra ims> — ganz im Norden in der goldnen An — das kleine Kyffhäufergebirge, Der Harz ist eiu Massengebirge, welches das deutsche Mittelgebirg hier nach dem Tieflande abschließt. Man unterscheidet einen höheren nordwestlichen Teil, deu Oberharz mit dem Brocken (1140 in), und einen südwestlichen Teil, den Unter- harz. Der Brocken, im Volksmund Blocksberg, wird vielfach von Reisenden besucht. Es ist ihnen dies nicht allzuschwer gemacht, da der Berg von verschiedenen Seiten zugänglich ist, und auch eine Eisenbahn auf seinen Gipfel fährt. Ein gutes Gasthaus forgt für Unterkunft und Verpflegung. Von dem Aussichtsturm hat man — wenn der launische Berg nicht gerade seine Nebelkappe ausgestülpt hat — eine großartige Aussicht über das norddeutsche Flachland wie über das reich mit Tannen bewaldete Gebirg selbst. Der Gipfel des Brockens ist kahl, da die rauhen Nord- und Nord- weststürme, die zu gewissen Zeiten über ihn wegfegen, den Baumwuchs nicht ge- statten; nur verkrüppelte Fichten, Ebereschen und Weiden sind bis zum Rande des Gipfels vorgedrungen. Die Namen: Teufelskanzel, Hexenaltar ?c., welche einzelne der zerstreut liegenden Felsbrocken tragen, erinnern uns an die Sagen von der Walpnrgis- nacht. — Der Uuterharz ist reich an Naturschöuheiteu und Sehenswürdigkeiten, so das Bodetal mit der Roßtrappe, dem Hexentanzplatz und dem wilden „Bodekessel", die berühmten Tropfsteinhöhlen bei Rübeland n. v. a. Das Gebirge ist reich an Eisen-, Sttber- und Bleierzen. Vom Harz geht die Oker nördlich zur Aller, die Bode>5stlich zur Saale. Solling, Si'mtel und Deister Begleiten die Weser auf ihrem rechten und die Leiue vom Eichsfeld aus ihrem linken Ufer bis zum Weser- gebirg, das vou ihr in der westfälischen Pforte durchbrochen wird. Die Fortsetzung des Wesergebirges aus dem linken Ufer führt den Namen Wiehe gebirg. / Links: Die Henneberger Höhen zwischen Rhön und Werra. Die Rhön, ein rauhes, unfruchtbares Basaltgebirg, das in dem südlich gelegenen Kreuzberg und der großen Wasse^knppe (950 m), nördlich davon, seine bedeutendsten Höhen erreicht. Eine Menge Ortsnamen, wie Sparbrod, Wüstensachsen, Kaltennordheim, Dürrhof n. a., weisen schon aus die Armut, Ode und Unfruchtbarkeit des Gebirges hin. Der Bafaltkegel des Kögelsbergs mit dem Taufstein ist durch die Fulda von der Rhön geschieden. Die beiden zuletzt genannten Gebirge gehören großenteils dein Maingebiet an. Das hessische Hügelland breitet sich teils links der Fulda mit dem

7. Geographie - S. 8

1905 - Gießen : Roth
8 X "Teutschland. ' b. Die Sudeten. Man versteht darunter gewöhnlich den etwa 220 km langen südöstlich ziehenden Gebirgszug an der schlesisch-böhmischen Grenze von der Lausitzer Neiße bis zum mährischen Gesenke und unterscheidet folgende Hauptteile: Das Zsergebirg zwischen Lausitzer- und Riesengebirg mit der Tafelfichte (1150 in). Das Riesengebirg zwischen Queis und Bober, das höchste der deutschen Mittelgebirge. Es besteht aus zwei parallelen Kämmen. Ans dem nördlichen die Schnee- oder Riesenkoppe 1600 m hoch. Das Längental zwischen beiden Kämmen heißt das Tal der sieben Gründe. Das Glaser Bergland, ein nach Böhmen einspringendes Hügelland, ist von Randgebirgen umgeben. Den Nordostrand bildet das Eulen- gebirg. Diesem vorgelagert ist der Basaltkegel des Zobten (718 m). Das Mährische Gesenke, das Südostende des ^udetenzngs, ist ein langgestreckter Höhen- rücken. Der Altvater (1500 ,m). Die höchsten Striche sind bäum- und strauchlos, aber mit reichem Graswuchs bedeckt B. Wederdeutschtand. Das deutsche Tiefland dehnt sich zwischen dem deutschen Mittelgebirge und der Nord- und Ostsee, aus. In mehreren Buchten bringt es in das mitteldeutsche Bergland eiu. Der Bodengestaltung nach ist es meist niedriges Land, das von Höhenzügen durchsetzt ist oder sich in weiten Ebenen hinzieht. In Westen geht es durch die Niederlande in das schmälere französische Tiefland über; im Osten hängt es mit dem osteuropäischen Flachland zusammen. Nach seiner Abdachung zerfällt es in einen milderen westlichen und eiueu rauheren östlichen Teil. 1. Das westdeutsche Tiefland. Ihm gehören an: der Unterlauf des Rheins, die Ems, die Jade und der Unterlauf der Weser. Der Rhein tritt unterhalb Bonn in das Tiefland ein. Sein Unterlauf bildet ein Delta. Die Teilung beginnt, sobald der Fluß die Grenzen des Deutschen Reiches überschritten hat. In der Hauptsache lassen sich zwei Arme unterscheiden: der Rhein rechts und die viel stärkere Waal links. Der Rhein schwächt sich noch weiter, indem er rechts die Mel in den Znidersee und links — etwa 90 km vor seiner Mündung - den Leck an Rotterdam vorüber in die Nordsee entläßt. Der unbedeutende Rest, auch alter Rheiu genannt, mündet unterhalb Lehden durch ein Schleußentor ins Meer. Die Waal empfängt durch die Maas noch erhebliche Vermehrung ihrer Wassermasse und ergießt sich in mehreren Armen ins Meer. In neuerer Zeit ist die Maas durch einen Kanal direkt mit dem Meer verbunden,-'' Die Ems entspringt am Südrande des Teutoburger Waldes, nimmt rechts die am Nordabhang des Teutoburger Waldes entspringende Hase aus und mündet in den Meerbusen Dollart. Durch den Dortmund-Emskanal ist das rheinische Industriegebiet in direkte Verbindung mit der Nordsee gebracht. Links der unteren Ems liegt das Burtanger Moor, die ausgedehnteste Moorstrecke Deutschlands. Die Jade, ein unbedeutendes Küstenflüßchen mündet in den Jadebnsen, der uns nur wegen des deutschen Kriegshafens Wilhelmshasen erwähnenswert erscheint. Die Weser, nachdem sie durch den Engpaß der Westsälischen Pforte ins Tief- land eingetreten ist, nimmt rechts ihren bedeuteudsteu Nebenfluß, die Aller mit der Ocker vom Harze und der Leine vom Eichsfeld, auf. Links geht ihr unweit ihrer Mündung die Hunte vom Wiehegebirg zu' ^ Die Küste der Nordsee ist so niedrig, daß nur durch künstliche Deiche oder Dämme dem Eindringen des Meeres gewehrt werden kann. Nur wenige Stellen sind durch uatürliche Saudwälle — Düneu — geschützt. Die der Küste

8. Denkfreund - S. 274

1847 - Giessen : Heyer
274 Deutschland. ten Riesengebirge, wo die Schneekoppe als der höchste Berg 5000 F. hoch ist; das Böhmerwaldgebirge; den Schwarzwald mit dem 4600 F.hohen Feldberge; den Thüringerwald und den Harz mit dem 3500 F. hohen, berühmten Brocken (Blocksberg). Der Harz ist das nördlichste bedeutende Gebirge Deutschlands, indem an seinem nördlichen Fuße das Tiefland beginnt. Deutschland hat 5 Hauptflüsse, von denen einer außerhalb desselben, in der Schweiz, die anderen aber in dem Hochlande Deutschlands ihre Quellen haben. Einer nimmt einen östlichen und 4 nehmen einen nordwestlichen Lauf. Von den letztern fließen in die Nordsee: 1) Der Rhein, welcher in dem schweizerischen Canton Graubünden aus der Vereinigung dreier Quellenflüsse, nämlich des Hinter-, Mittel- und Vorderrheins, entsteht, dann den Bodensee und einen großen Theil des west- lichen Deutschlands durchfließt, nach Holland gelangt, wo er sich in mehrere Arme theilt (S. 300), von denen der schwächste den Namen Rhein behält. Seine bedeutendsten Nebenflüsse auf der linken Seite sind: 3) in der Schweiz die Aar, und b) in Deutschland die Mosel; aufder rechten Seite in Deutsch- land der Neckar, der vom Fichtelgebirge kommende Main, die Lahn, die Ruhr und die Lippe. 2) die Weser, welche bei Münden (im Königreiche Hannover) aus der Vereinigung der am Nhöngebirge entstehenden Fulda und der auf dem Thüringerwalde entspringenden Werra gebildet wird und das nordwestliche Deutschland durchfl»ßt. Ihre vorzüglichsten Nebenflüsse sind auf der rechten Seite die Aller und auf der linken Seite die Hunte. 3) die Elbe, welche in dem Königreiche Böhmen unweit der schlesischen Gränze auf dem Riesengebirge aus dem Zusammenflüsse vieler Quellen und Bäche entsteht, die Königreiche Böhmen und Sachsen, die preußische Provinz Sachsen, mehrere andere Länder des nordwestlichen Deutschlands durchströmt und bei der be- rühmten Handelsstadt Hamburg für Seeschiffe fahrbar wird. Als Hauptneben- flüsse erhält sie auf der linken Seite die Moldau, die Mulde und die Saale; auf der rechten Seite die durch die Spree verstärkte Havel. Zn die Ostsee fließt die Oder, welche in Mähren am Gesenke oder mäh- risch-schlesischen Gebirge (zu den Sudeten gehörend) entspringt, bald in die preußische Provinz Schlesien eintritt, diese und die gleichfalls preußischen Pro- vinzen Brandenburg und Pommern durchfließt und in das große Haff fällt, wo sie ihren Namen verliert und durch drei Mündungen Abfluß in die Ostsee hat. Als bedeutendste Nebenflüsse empfängt sie auf der linken Seite die schlesi- sche Neiße, den Bober und die Lausitzer Neiße, und auf der rechten Seite die durch die Netze vergrößerte ansehnliche Warthe. Der 5te Haupt- strom, die Donau, welche in das schwarze Meer sich ergießt, entspringt bei Donaueschingen im Großherzogthume Baden durch die Vereinigung zweier auf dem Schwarzwalde entspringenden „Flüsse. Lwe durchströmt auf ihrem östlichen Laufe Würtemberg, Bayern und Österreich, worauf sie in Ungarn eintritt, sich dann plötzlich südlich wendet und, nachdem sie einen Theil der europäischen Türkei durchflossen hat, mit 5 Hauptmündungsarmen sich in das schwarze Meer ergießt. Als Nebenflüsse nimmt sie vorzüglich auf: a) in Deutschland, auf der rechten Seite die Iller, den Lech, die Isar, den Inn und die Ens; b) in Un- garn die Raab, die durch die Mur verstärkte mächtige Drau und die Sau; c) in der Türkei die Morava; auf der linken Seite a) in Deutschland die Altmühl und die March; b) in Ungarn die Waag, die Gran, die mäch- tige Theiß und die Temes; in der Türkei die Aluta (Alt), den Se- reth und Pruth. Sowohl das Hochland, als das Tiefland Deutschlands enthalten viele Seen, worunter im Hochlande der 8 M. lange und 2 M. breite Bodensee, welcher theils zu Deutschland, theils zur Schweiz gehört, und im Tieflande der fast 4 M. lange und Iv«M. breite Müritz (im Mecklenburgschen) die größten find.

9. Der Denkfreund - S. 293

1811 - Gießen : Heyer
Ii. Von Westen nach Osten fließt die Do- nau, welche bey Doneschingrn im Großherzogthum Baden entspringt. Sie wurde, vermöge ihrer Größe, der wichtigste Strom Deutschlands seyn, wenn sie sich in der Nord - oder Ostsee und nicht im schwarzen Meere endigte. Sie fließt durch Würtemberg, Baiern, Öst- reich, Ungarn und die europäische Türkey; nimmt zu sich: rechts die Iller bey Ulm im Königreiche Wur- temberg, den L e ch bey Donauwörth, die I s a r bey Deckendorf, den Jnn (mit Salza)^ bey Passau im Königreiche Baiern, die Ems im Östreichischen, und die Drau in Sklavonien; lrnks: die Altmuhl bey Kehlheim unter Regensburg, die Nab oberhalb Regensburg, den Regenfluß bey Stadt am Hof (Regensburg gegenüber) und die Morau (March) ein Paar Meilen von Preßburg. Iii. Der größte See in ganz Deutschland ist der Bodensee, zwischen Schwaben und der'schweiz. Er ist 9 Meilen lang und 2 \ breit. Iv. Die größten Gebirge Deutschsands sind: 2) in der nördlichen Halste: der Brocken oder Blocksberg (ein Gipfel des Harzgebirgs im Königreiche Westfalen 356g Fuß hoch; das Riesen- g e b ir g e mit der S ch n e e k a p p e in Schlesien, 49z0 Fuß hoch. Auch die hohe Rhön, die Thüringer- wald - Gebirge, und das Fichtel - und Erz- gebirg sind merkwürdig, b) In der südlichen Hälfte: die norischen Alpen (inöstreich, Steyer- mark, Salzburg und Tyrol) mit den höchsten Spitzen, dem H 0 ch h 0 r n (10,653 Fuß), dem Gr 0 ßgl 0 ckner (11,988 Fuß), und dem Ortles in Tyrol (14,406 Fuß) hoch. ' d____________________ Deutschlands Berge, Thäler, Ebenen, Quellen und Flüsse bringen nicht nur alles hervor, was zum nöthi- geli Lebensunterhalte, sondern auch zum Bequemleben erforderlich ist. Könnte man uns auch von der ganzen übrigen Welt abschneiden, fo würden wir doch, wofern

10. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. II

1900 - Gießen : Roth
11 Heimatskunde. 25 000 Israeliten und 7 500 Angehörige anderer Konfessionen (Mennoniten, Deutsch- katholiken und Freiprotestanten). Auf 1 qkm kommen Einwohner: in Rheinhessen 224, in Starkenburg 139, in Oberhessen 80. Produkte. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Ackerbau und Viehzucht, iu einzelnen Gegenden Obstbau, Weinbau und Tabaksbau. Oberhessen erzeugt Holz im Überfluß. Die Gewerbe sind aus das ganze Land verteilt. Fabriken finbet man vor- zugsweise in den größeren Städten und deren Umgebung. Im allgemeinen herrscht der Kleinbetrieb vor. Nur 160 Betriebe beschäftigen mehr als 50 Arbeiter. Der Bergbau fördert Braunkohlen und Eisenerz zu tage, auch Salz ist in genügender Menge vorhanden. Von den wichtigsten Gesteinsarten sind zu neunen: Sandsteinein allen Provinzen, Basalt vorzugsweise in Oberhessen, Granit und Syenit im Odenwald, Marmor bei Auerbach, Muschelkalk in Rheinhessen. Thonlager zur Herstellung von Ziegeln und Backsteinen finden sich im ganzen Lande. Zur Herstellung von Töpfer- waren geeigneter Thon ist in größeren Mengen vorhanden im Kreise Dieburg und bei Nidda in Oberhessen. Wichtig sind die Mineralquellen der Wetterau. Handel und Verkehr werden durch Hauptbahnen, Nebenbahnen, ein Netz von guten Land- und Kreisstraßen und die Schiffahrt auf Rhein, Main und Neckar gefördert. Rhein- häfen sind vorhanden in Worms, Gernsheim, Oppenheim, Mainz, Gustavsburg und Bingen. Sämtliche hessische Staatsbahnen bilden mit denen Preußens eine B e t r i e b s g e m e i n s ch a f t. Die Regierung des Landes erfolgt durch den Großherzog Ernst Ludwig, geboren am 25. November 1868, das Staatsministerium und die beiden Kammern der Land stünde. Staatsgruudgesetz ist die von Großherzog Ludwig I. 1820 er- lassene Verfassung. In der gesetzgebenden Gewalt des deutschen Reiches ist das Groß- herzogtum Hessen vertreten durch 3 vom Großherzog ernannte Mitglieder zum Bundes- rat und 9 Abgeordnete des Reichstags. Für die Rechtspflege sorgen 49 Amtsgerichte, 3 Landgerichte und ein Oberlandesgericht. Die hessische Division ist die 25. der Reichsarmee und umfaßt die Jn- santerieregimenter Nr. 115—118 und 168, die Dragonerregimenter Nr. 23 und 24 und das Feldartillerieregiment Nr. 25. Die Landesfarben sind Rot-Weiß. Das Staatswappen zeigt einen von 2 Löwen gehaltenen blauen Schild und in deiuselben einen aufrechtstehenden doppel- schweisigcn Löwen, der ein blankes Schwert in der rechten Pranke hält. Dieser Löwe ist zehnmal in Rot und Silber quer gestreift. Das Land zerfällt in die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen. Starkenvirrg. Gib Lage und Grenzen nach deiner Karte an! Bodengestaltttng. Der Boden ist teils gebirgig, teils eben; nur ein kleiner Teil des Rodgaus ist hügelig. Den südöstlichen Teil der Provinz bedeckt der Oden- wald. Die Ausläufer desselben ziehen im S.-O. und S. nach Bayern und Baden hinüber. Westlich vom Odenwald dehnt sich die Rheinebene, nördlich das Hügelland des oberen Rodgaus und die Mainebene aus. Die durchschnittliche Höhe des Odenwaldes beträgt 400 m. Seine höchste Erhebung ist der Katzenbuckel in Baden (626 m). Die höchsten Berge im hessischen Odenwald sind: der Krehberg bei Seidenbuch (598 m) und die Neunkircher Höhe (590 m). Der Abfall des Gebirges ist im W. und S. steil, allmählich im O. Nach N. verflacht es sich in die Mainebene. Die Oberflüchengcstaltung des Gebirges ist sehr mannigfaltig. Der Westen ist vielfach verzweigt und weist viele hervorragende Kuppen und Spitzen auf. Der Osten dagegen hat mehr langgestreckte Bergrücken und fast auf gleicher Höhe ver- laufende Hochebenen. Dem entspricht auch die Thalbildung: dort vielfach gewundene und verzweigte Querthäler, hier langgestreckte, gleichmäßig abfallende Längenthäler. Deutlich lassen sich vier durch Flußthäler geschiedene Höhenzüge unterscheiden. Dieselben verlaufen von S. nach 9t. und sind durch einen Querzug von wechselnder Höhe und Richtung verbunden. Dieser beginnt mit dem Melibokus an der Bergstraße und endet im Krähberg östlich von Beerfelden. Er bildet die Wasserscheide zwischen Neckar, Main und Rhein. Der westliche Gebirgszug, in dem der Melibokus und der Felsberg besonders
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