Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 107

1872 - Glogau : Flemming
— 107 — Straße zugekehrt, die Dächer hochgiebelig und spitz, die Thüren klein und schmal. Manche Häuser stehen — wie oft in Holland — in Folge der mora- stigen Unterlage — zur Seite oder vornüber geneigt, und 1822 versank ein ganzes Kornmagazin mit 70000 Ctr. Korn in den Schlamm. Aeußere Pracht bemerkt man an den Häusern nicht, aber desto größere Reinlichkeit. Das „Schoonmaken", Waschen und Scheuern, Putzen und Spülen, Kehren und Spritzen und Poliren nimmt kein Ende. Fenster und Wände werden ganz früh am Morgen von Außen mit besonderen Spritzen und Werkzeugen gerei- nigt. Alles Holzwerk wird — die Ausdünstungen der Canäle machen das nöthig — mit Oelsarbe und jedes Jahr von Neuem gestrichen. Doch wählt man dazu wunderlicher Weise meist die grellsten Farben, für die Vorderwand dunkelroth oder dunkelbraun, für Fensterladen oder Jalousien hellgrün, nur für Giebel und Simse weiß; und in Ausschmückung der Giebel und Kamine und Wände weiß der Holländer die absonderlichsten Schnörkeleien zu erfinden. Auch die nicht reichen Häuser haben fast alle, wie überall in Holland, hohe Fenster, glänzende Spiegelscheiben, marmornen Flur, marmorne Wände, Ka- mine und Treppengeländer. Die Fußböden sind durch das ganze Haus mit Teppichen belegt, die Wände mit schönen Gemälden, die Kamine mit großen Gefäßen aus japanesischem Porzellan geschmückt. An Mahagoni), schönen Vasen u. s. w. ist auch in gewöhnlichen Bürgerhäusern kein Mangel. Vor manchen Häusern stehen Linden, aber auch hier gar wunderlich verschnitten. Alle Hauptstraßen laufen unter sich parallel im Halbbogen und münden nach dem Meerbusen, der Kalkstein, mit dem sie gepflastert sind, wird am Ufer der Maas unweit Lüttich gebrochen; fast in der Mitte jeder Straße läuft ein breiter, mit Schiffen bedeckter Canal (eine Gracht), der zu beiden Seiten mit Bäumen, meist Eschen, bepflanzt ist. Die darüber führenden, theils hölzernen, theils steinernen Brücken sind so eingerichtet, daß die Fahrzeuge allenthalben hin- durchfahren können. Das Canalwasser, dessen Ausdünstung besonders im heißen Sommer ungemein lästig wird, auch alles Metall schnell rosten macht, ist wegen der beständig eindringenden See untrinkbar, und da man auch in dem tiesmorastigen Boden keinen Brunnen graben kann, so sammelt man in allen Wohnungen das Regenwasser zum Trinken in gemauerten Behältern und klärt und reinigt es dann mit Sand in Durchseihungsmaschinen; die Brauer aber und andere Handwerker, die viel süßes Wasser brauchen, müssen es in Kähnen mehrere Stunden weit aus der Vechte kommen lassen. Das rege Leben, der betäubende Lärm aus den Straßen, die vielen fremden Phy- fiognomien, Trachten und Sprachen lassen sofort die große Handelsstadt er- kennen, und das ist sie noch heute, ja eine der ersten auf dem Festlande von Europa. Doch find Engländer und Deutsche die Mehrzahl der Fremden, und in Concerten hört man meist deutsche Sänger und Spieler, ja auch die Ma- trosen auf den Schiffen singen mehr deutsche als holländische Lieder. Rings um die Stadt ist eine große Zahl kleiner Sommerhäuschen mit freundlichem, wohlgepflegtem Garten dabei, das sind die Buitens (d. h. draußen), wie man sie in allen holländischen Städten sindet: da sitzt der wohlhabende Bürger nach des Tages Arbeit und Hitze, schlürft gemüthlich seine Tasse Thee und schmaucht sein Pfeifchen. Die Blumenliebe des Holländers zeigt sich auch in Amsterdam; in den Fenstern, an den Kaminen, aus Flur und Vorhaus, auf

2. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 201

1872 - Glogau : Flemming
— 201 — kaufen in Jarensk jährlich Tausende von Elennthieren und über hundert- tausend Haselhühner, die gefroren durch ganz Rußland verschickt und von denen in Petersburg allein jeden Winter vier bis sechs Millionen verzehrt werden. In dem Urwald in dem Gebiet von Minsk finden sich — und nur hier auf der ganzen Erde — Auerochsen. Die großen Salzseen der Steppen des niederen Wolgagebietes im Südosten und die Krim und die Limans von Bessarabien liefern die Ungeheuern Vorräthe von Salz für das ganze Reich. Die Metalle des Ural sind bereits erwähnt. Im Allgemeinen hat Rußland strenges Continentalklima. In Moskau ist Kälte und Wärme größer als am Nordcap; die heftigste Kälte dauert oft ununterbrochen Monate lang. In Petersburg dagegen macht sich der mildernde Einfluß der Ostsee und des sumpfigen Newadelta geltend. Den- noch fällt das Thermometer hier häufig auf niedrigere Grade herab als in Moskau. Das Klima von Petersburg schwankt beständig zwischen Extremen. Im Sommer steigt die Hitze bis auf 30 Grad, und im Winter der Frost bis auf 30 Grad. Die Newa ist bei Petersburg durchschnittlich über 6 Monate zugefroren. Bei keiner andern Stadt in Europa sind die Unterschiede so groß. Und auf kalten Winter folgt plötzlich über Nacht der warme, blüthenreiche Frühling, der Alles so schnell hervortreibt, daß man hier wirklich beinahe das Gras wachsen sieht. Bei 25° Kälte werden die Theater geschlossen; was auf die Straße muß, läuft, als ob es ihm unter den Füßen brennte, und die Schlitten fahren über den schreienden Schnee dahin als flögen sie. Gesichter bekommt man auf den Straßen gar nicht mehr zu sehen, denn Alles hat sich die Pelze über Kopf und Hut gezogen. Je mehr die Kälte steigt, desto größer wird die Gefahr, Ohren, Nase, Füße zu erfrieren; sich aus die Straße hinsetzen oder gar einschlafen, hieße sich dem gewissen Tode aussetzen; und mancher arme Vorreiter oder Kutscher, der stundenlang vor dem Palast bei kalter Nacht halten muß, während seine Herrschaft oben im schön geheizten Saal es sich wohl sein läßt, erfriert seine Glieder, oder kommt gar um's Leben. Den Leuten, die auf der Straße dahinlaufen, frieren oft die Augenlider zu, sie tappen dann in das erste beste Haus, stellen sich an den Ofen und lassen das Eis austhauen. Alles Wasser gefriert, wie man's ausgießt; und die Brunnen, die Pferdetränken, die Wasserfuhrleute und ihre Wagen, die Wäscherinnen an den Canälen — Alles erscheint weiß in Eis incrustirt. Gegen solche bittere Kälte weiß man sich dann aber in den Häusern bestens durch Doppelfenster und Doppelthüren, die auch keinem Bauernhause fehlen, durch riesig große Kachel- öfen und Massen von Birkenholz und durch die auch bei uns ost angewendete sogenannte russische (Röhren-) Heizung zu schützen. Jedes große Haus hat seine paar Ofenheizer, und das find wichtige Personen. In den Häusern der kleinen Leute stehen rings um die mächtige Koch-, Heiz- und Backmaschine Bänke zum Sitzen und überall sind in dem Ofen kleine Vertiefungen zum Trocknen angebracht. Man kann sich denken, mit welcher Freude nach den monatlangen Nöthen der warme milde Frühling begrüßt wird. Ackerbau wird im russischen Reiche nur auf etwa 720 des Bodens be- trieben, am meisten und besten in den Ostseeprovinzen, den deutschen Colo- nien. Die kleinen starken russischen Pferde sind ja auch bei uns bekannt und beliebt. Der Osten ist reich an Metallen, der Westen an Holz, der Süden an

3. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 218

1872 - Glogau : Flemming
— 218 — sind ihre Freunde und treuen Diener. Brod essen sie gern, aber sie verstehen keins zu backen, doch bekommen sie's oft von den Russen. Erhalten sie Mehl, so rühren sie's in warmem Wasser um und trinken diesen warmen Brei. Die Vornehmen aber backen sogar Kuchen und trinken gern und viel Thee. Ein Lieblingsgetränk ist der Kumiß, der aus gegohrener Pferdemilch bereitet wird; in letzter Zeit hat man angefangen, diesen Kumiß auch bei uns als Heilmittel gegen Lungenkrankheiten anzuwenden. Die Kalmücken zeichnen sich durch große Unreinlichkeit und Unbildung aus. Die Baschkiren bilden, mit hierher übergeführtenkosaken vermischt, denurolfluß entlang die Linie der uralischen Kosaken. — Ihre Religion ist die buddhistische und lamaische. Jene, die in Asien 30 Mill. Bekenner zählt, verehrt als Stifter und Gott Buddha, der bei einreißendem Verfall in immer neuen Gestalten zur Erde herabsteigt. Dieser, die besonders unter den Mongolen verbreitet ist, ist ihr oberster Priester und Gott Lama, der nach dem Tode nicht, wie die Menschen, einer ewigen Wanderung der Seele unterworfen ist, sondern sogleich zu den Göttern ver- setzt wird. Die europäische (oder caspisch-pontische)Steppe erstreckt sich aus eine Fläche von 21000 Cum. vom Ausfluß des Ural und vom caspifchen Meere bis zum Ausfluß der Donau. Der Boden, einst vom Meere, dem schwarzen, afowfchen, caspifchen, überfluthet, ist theils Sumpf, theils Salz mit Salzseen und kleinen Steppenbächen und zahllosen Salzpflanzen im Herbste, theils Sand und Letten. Salzsteppe ist die donische,Sch lammsteppe die kaukasische(längs Terek und Kuban). An den Ufern der Flüsse der Schlammsteppen sind ungeheure Wälder bis 30' hohen Schilfes. Die pontische Steppe (von Don bis Pruth) hat gar keine Sandwüsten, und wenig Salzfelder und Salzseen, sie ist theils Tertiärkalk, theils Kreide, theils (in einem langen breiten Gürtel um das schwarze und afowfche Meer) Granit. Der Charaeter der Steppe ist unendliche Einförmigkeit der Ebene, die nur selten ein Hügel (öfter alte Grabhügel), eine durch den regelmäßigen Weg des abfließenden Regens ge- bildete Schlucht oder ein Flußthal oder eine schroffe hohe Wand an der Küste unterbricht. Das Klima ist in der Steppe nicht so mild als die Lage zwischen dem 45.—50.° erwarten läßt. Die Kälte steigt im Winter oft bis 30 Grad. Schnee fällt zwar nicht viel, aber er wird gefährlich, wenn ihn der schreckliche Wjuga auswirbelt, der mit eisigein Schneegestöber beginnt, dann in heftigste Windstöße und Windwirbel übergeht und mit einem Orkan endigt, dem nichts widersteht. Alles Lebende, das von ihm im freien Felde überfallen wird, Menschen, Thiere, Karawanen, ist ohne Rettung verloren. Er entwurzelt ganze Wälder, schleudert die höchsten Tannen wie Strohhalme in die Luft oder trägt sie thurmhoch ganze Werste weit weg, stürzt Kirchthürme nieder, wirst Scheunen und Ställe um, ersaßt das in den frei gelegenen Ställen stehende Vieh, das er dann fammt den Mauern und Trümmern des Gebäudes in die Luft schleudert und weit weg von dem Orte zerschmettert niederstürzt. Und so dauert das Wüthen viele Tage lang ununterbrochen fort. Wenn er vorüber ist, sieht die Gegend aus, als wäre sie von Brand und Krieg heim- gesucht. Glücklicherweise kommt er selten, etwa alle 10 bis 12 Jahre einmal. Aber wenn er kommt, vernichtet er Alles, was in seinem Bereiche liegt. — Der Früh ling der Steppe ist überaus schmutzig, der schmelzende Schnee

4. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 343

1872 - Glogau : Flemming
-— 345 — tent, ist bei dem afrikanischen Menschen vorzüglich ausgebildet: diekaumuskeln (der Unterkiefer steht so hervor, daß die beiden Zahnreihen einen Winkel bilden), die Lippen, die Nackenmuskeln, der große Mund, dagegen tritt die Stirn zurück, die Masse des Gehirns ist verhältnißmäßig geringer als bei andern Raeen. Die Nerven treten dicker hervor. Extrem wie der Character des Eon- tinents ist auch der Character des afrikanischen Menschen. Leidenschaftlich, ohne vermittelnde Uebergänge, läßt er sich als Vieh verkaufen und ißt Menschensleisch, ist ganz Sclave seiner Begierden. Bei dieser Race ist kein Fortschritt, keine Staatenbildung, kein Einfluß auf die Geschichte, das Jndi- viduum lebt nur sür die Gegenwart, nur in der Gattung; nur höchst selten zeigt es höhere Anlagen. (Toussaint, Jra Aldridge.) Am bedeutendsten Fülahs, Nubier, Kaffern, am niedrigsten Buschmänner, Hottentotten. Außer Afrika zu Hause in Neu-Guinea, Australien. Ca. 100 Mill. Die amerikanische Race (in der neuen Welt, mit Ausnahme der Polarländer) hat ein rundes breites Gesicht, kurze, abgeplattete, zurücktretende Stirn, dünnes, schwarzes, spießiges Haar, keinen Bart, kupferfarbige Haut (daher Rothhäute), Gesichtswinkel bis 85°, Form der Schädelbildung, des Kopfes ähnlich der mongolischen. Sie besitzen geringe Muskelkraft, aber eine Körpergestalt von kraftvollem Ausdruck. Die Adlernase tritt markig hervor, das tiefliegende, gleichsam aus dem Kopfe herausstrebende Auge blickt ernst, matt, fast starr. Mit außerordentlicher Stärke der Sinne begabt, sind sie kalt, selbstisch verschlossen, listig, grausam. Welche Bildungssähigkeit dem Stamme innewohnte, beweisen die Ueberreste altmexikanischer und peruanischer Cultur. Sie haben gegenüber der von Osten eindringenden Cultur keine Widerstands- kraft, sie haben vor ihr weiter und weiter in die Urwälder und Savannen flüchten müssen und sind im Aussterben. 13 Mill. Die malaiische (oder oceanische) Race (ca. 20 Mill.) hat, der äthiopi- schen nahe verwandt, hervorragende Kiefern, abgestumpfte Nase, großen Mund, eine der kaukasischen ähnliche Schädelform, plattes, dem mongolischen ähnliches . Gesicht, schwarze, weit geöffnete Augen, gekräuseltes, aber kein wolliges Haar, mehr oderweniger dunkle, kastanienbraunehautsarbe. Noch mehrzurückgeblieben als die Neger, noch mehr thierisch, affenhast, sind sie von vulcanisch leiden- schastlichem Character, die Begierde ihr Wesen. Sie bewohnen in einer großen Mannigfaltigkeit von Mischformen Australien und seinen weit zerstreuten Archi- pel, kommen aber bis Malacca vor. Die Bewohner der Tahiti- und Mar- quesasinseln kommen kaukasischer Schönheit nahe, aber die Papuas zeigen eine thierische Häßlichkeit und Stumpfsinnigkeit und die Orang-Kubus auf Sumatra haben, in unzugänglichen Wäldern und Sümpfen lebend, in Gesicht, Sprache, Lebensweise fast nichts Menschliches mehr.

5. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1553

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1553 Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island. sondern abgerupft, die ausfallende Wolle wird aufgehoben; zu Anfang des Winters finden sich zwischen der feinen Wolle, Thel, steife Haare, Tog. die man wie Kameelhaare benutzt; der Wollertrag der Schafe bis 2>/r, der Böcke bis 5pfd.; aus der groben werden Teppiche, Seile, Reitgeschirre, Zügel, Sattelkifien, aus der feinen Mützen, Hemden, Jacken, Beinkleider, Strumpfe. Handschuhe, Beitdecken, Tuch gemacht; die Schlachtzeit beginnt um Michaelis, daö sehr schmack- hafte Fleisch wird zum Theil an Seefahrer verkauft, die Felle werden zu Kleidern benutzt, aus den Hörnern Löffel gepreßt. — Das Pferd norwegischer Abkunft, mittelgroß, starke Mahne und Schweif, verschiedenfarbig, langhaarig, sehr abgehärtet, sehr genügsam, Hafer den aller- meisten unbekannt, bis zum 36. Jahre noch brauchbar, schnell, ausdauernd, sehr viele in halb- wildem Zustande; nächst dem Schaf vom größten Nutzen für den Isländer, der ohne dieses nicht leben könnte, mit ihm in den heftigsten Stürmen und Schneewehen, durch Moorstreckcii, iu den gefährlichsten Gebirgsgegenden, durch die wildesten Gewässer sicher und schnell reist; selten gehen die Isländer zu Fuß, auch die Frauen reiten, zumeist mit den Männern auf einem Pferde; 1822 gab es 20—30,000 Pferde, darunter 8000 wilde, einzelne besitzen 30 — 40 Pferde; gewöhnliche kosten 8 — 10, die besten 25 — 30 Thlr.i aus den Haaren werden Riemen, Gurte, Packjältel gemacht. — Auch die Rinder, 20—25,000 St., stammen wahrscheinlich aus Nor- wegen. leiden sehr unter den klimatischen Verhältnissen, sind klein, kurzhorntg, auch ungehornt, am häufigsten und besten in Borgarfjord, Aarnacs-, Rangaavalle-Syssel; auf guten Weide- plätzen werden Säter oder Vieh Häuser errichtet, in denen Sennerei betrieben wird, zumeist 3 neben einander, die erste die Wohnung der Hirten, die zweite die Feuerstelle, die dritte zur Aufbewahrung der Milch; verhältnißmäßig werden zu viele Rinder gehalten, das Futter dürftig, in Ermangelung eines bessern Futters wird das Vieh mit in Streifen zerschnittenen Rasenstücken, mit Seetang, mit zerstoßenen Dorschgräten, mit Seewolfsköpfen, '/» unter 34 Heu, gefüttert, wovon die Butter und Milch, ihr Hauptgewinn, einen schlechten Geschmack erhält. Ziegen nur wenige, Schweine nur in den Handelsplätzen; 4 Hunderassen, wichtig für die Vieh- heerden, Katzen, auch verwilderte, Mäuse und Ratten, durch Schiffe eingeschleppt, eine eigenthümliche, die isländische Maus, eine Mittelform zwischen Haus- und Waldmaus, Geflügel nur in den Höfen der dänischen Handelsplätze. Die Bewohner, feit dem Ende des 9ten, besonders aber seit dem Beginn des 10ten Jahrhunderts eingewandert, norwegischen Stamms, untermischt mit Dänen und Schweden; der norwegische Räuber Snadod nannte die Insel Sneeland, der Schwede Flocke wegen des vielen Treibeises Island, d. i. Eisland. Schlank, mehr klein als groß, gesunde Gesichtsfarbe, schöne Zähne, helles, meist blondes Haar; ernst, kindlich, gastfrei, offen, dienstfertig, bieder, verständig, leichtgläubig, ja abergläubig, im Ganzen erfinderisch und geschickt; Lesen allgemein verbreitet, viel Trieb zu wissenschaftlicher Beschäftigung, viel Bekanntschaft mit der Bibel, alter Geschichte, alten Liedern, alten L.rndes- gesetzen, rein erhaltene normanische Sprache, poetische Anlage, Island die Wiege der nordischen Geschichte; die isländischen Sagas stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, erhielten sich durch ihre Skalden oder Barden, welche die Heldenthaten ihrer Seefahrer besangen; die Verbreitung des Christenthums im Beginn des I I., die Annahme der Reformation in der Mitte des 16. Jahrhunderts, Glieder der lutherischen Kirche; 2 gelehrte Schulen, allgemein verbreiteter häuslicher Unterricht durch den Hausvater; wenig Isländer, die nicht lesen, viele, die sehr zierlich schreiben können, kann die Braut nicht lesen, so darf der Geistliche die Trauung versagen. Viele Drangsale durch furchtbare Kälte, Schneewehen, Erdbeben, Feuer- und Wasserausbrüche, Hungersnoth, Viehsterben, mehr Unglücks- als gute Jahre; 1402 tödtete die Pest fast 2/3 der Bewohner in 2 Jahren; Krankheiten vom ersten Kindesalter an, selten säugt die Isländerin ihre Kinder selbst; Halsbräune, Scharbock, Aussatz, Krätze, Unterleibs- und Brustentzundungcn, Augenleiden sehr allgemein, oft herrschend; ärztliche Hülfe selten. — Ihre Lebensweise mäßig: süße und saure Milch, Syre, gekochte und saure Molken, dicke. Milch, Skhr, ungesalzene und alte Butter, Talg, schlechter Käse sind ihre Hauptnahrungsmittcl, dazu trockne und frische Fische, auf flachen Steinen gebackene Mehltafeln, am Sonntage Brei von Gersten-, Buchweizen-, Roggen-, Sandhafer-Mehl in Milch, Fleischbrühe, Fleisch, an Festlagen ungesalzenes Rauch-, seltner frisches Fleisch; hin und wieder Heidelbeeren, in der Nähe der Vogelberge Eier; wo isländisches Moos vorhanden, wird es allen Milchspeisen zugesetzt: viele Krauter werden als Sallat verspeist; im Sommer selten warme Speisen, Torf, Mist, trockne Fischkopft, getrocknete Seevögel, Vögelknochen, Seetang Feuerungsstoffe, das Treibholz heizt wenig, Surturbrand ist selten. — Die Kleider aus selbstgewebten Zeugen, Schaf-, Seehunds- Fellen, Wohlhabende tragen auch europäische Kleider; die Frauenkleider mit vielen Schmuck-
   bis 5 von 5
5 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 5 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 2
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 1
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 2
4 3
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 3
11 4
12 0
13 0
14 0
15 1
16 5
17 3
18 3
19 1
20 1
21 10
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 1
37 1
38 0
39 0
40 3
41 1
42 5
43 3
44 0
45 2
46 1
47 2
48 2
49 2
50 2
51 0
52 3
53 0
54 11
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 1
62 5
63 0
64 1
65 0
66 1
67 0
68 1
69 2
70 2
71 8
72 1
73 0
74 1
75 18
76 10
77 6
78 4
79 4
80 0
81 1
82 3
83 0
84 4
85 0
86 0
87 6
88 0
89 0
90 0
91 7
92 14
93 0
94 4
95 15
96 0
97 3
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 4
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 9
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 1
32 2
33 0
34 5
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 3
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 2
79 0
80 0
81 5
82 0
83 4
84 0
85 0
86 0
87 2
88 0
89 3
90 0
91 0
92 0
93 1
94 0
95 6
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 1
105 0
106 0
107 0
108 0
109 3
110 0
111 0
112 0
113 1
114 4
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 1
124 4
125 3
126 1
127 1
128 1
129 0
130 0
131 4
132 0
133 1
134 0
135 0
136 4
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 2
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 5
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 3
160 2
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 1
167 0
168 2
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 4
176 1
177 0
178 0
179 0
180 1
181 0
182 0
183 2
184 0
185 2
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 1
194 0
195 3
196 0
197 0
198 0
199 0