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1. Europa - S. 19

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 19 — — war schon im Mittelalter ein bequemer Verbindungsweg zwischen Deutschland und Italien. . 5. Beschreibe einen Tunnel in den Alpen! Länge von 12 bis 19 km, 8 m Breite, 6,5 bis 7,5 m Höhe — innen durch Licht erleuchtet (alle 500 oder 1000 m ein Licht). 6. Warum kann man hinsichtlich des Verkehrs in den Alpen heutzutage sagen: „Es gibt heutzutage keine Alpen!" Zusammenfassung und Einprägung. Gefahren und Naturgewalten in den Alpen. Sehrxiel und Uorbesprechmtg: Wir wollen jetzt von den Gefahren reden, welche die Alpen ihren Bewohnern bringen. — Wohl bieten die Alpen ihren Bewohnern manches Schöne, was wir in unserer Heimat entbehren müssen. Nenne Freuden und Schönheiten der Alpen! Herrliche Wälder — grüne Matten mit duftigen, farbenprächtigen Blumen, heilsamen Kräutern und saftigen Gräsern — hohe Berge, mit Wald bestanden und mit Schnee bedeckt, die bis in die Wolken ragen — blaue Seen — Alpenglühen usw. Dagegen bringen auch die Alpen ihren Bewohnern mancherlei Gefahren. Nenne Naturgewalten oder Naturerscheinungen in den Alpen, die den Alpenbewohnern Verderben bringen! Schneefall, Lawinen, Wildbäche, Bergstürze usw. a) Schneefall. Zunächst wollen wir von den Gefahren sprechen, die der große Schneefall in den Alpen mit sich bringt. Weise nach, daß auch bei uns ein großer Schneefall manche Gefahren und manchen Schaden verursacht! (Wege und Stege mit hohem Schnee bedeckt — die Menschen können nur sehr langsam von einem Ort zum andern gelangen — der Verkehr stockt — Personen und Eisen- bahnzüge bleiben im Schnee stecken — Tod durch Ermattung und Erfrieren usw. — Gib an, welche Gefahren ein plötzliches Tauwetter mit sich bringt! Bäche, Flüsse schwellen an, treten über die Ufer, überschwemmen das Land, richten große Verwüstungen an usw.) — Noch mehr Schaden richtet der Schnee in den Alpen an. Während er bei uns höchstens 1 m hoch wird, fällt er in den Alpen oft 3—10 m hoch. Die leere Sennhütte auf der Alp wird gänzlich überschneit. An den Wohnhäusern liegt der Schnee nicht selten bis zum Dache hinauf. Man muß durch die Dachfenster hinaussteigen. Wege und Stege sind verschneit. Tagelang kann niemand zum Nachbar gelangen. Scharen von Menschen werden aufgeboten, um mit Ochsengespannen und Schlitten, Schneeschaufeln und Hacken Bahn für den Postwagen zu machen. Trotzdem bleiben die Posten mitunter tagelang liegen. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod, namentlich wenn ein4 bitterkalter Sturm Schneegestöber verursacht. Leicht geraten sie vom Wege ab und erleiden in dem haushohen Schnee den Tod durch Erfrieren. — Wiedergabe. b) Lawinen. Noch gefährlicher aber wird der Schnee dann, wenn plötzlich Tauwetter eintritt. Dann kommt — ähnlich wie wir es am schiefen Schieferdache unserer Kirche alljährlich beobachten können —■ die Schneedecke an steilen Bergabhängen ins Gleiten. Sie rutscht erst langsam, dann immer schneller und zuletzt mit großer Geschwindigkeit, nimmt Erde, Schutt und Steine mit fort und donnert über Felswände und durch Schluchten hinab in die Tiefe. Eine solche ins Rutschen 2*

2. Europa - S. 23

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 23 — der Freude am Echo hervorgegangen. Sprich nochmals über den Charakter und das Wesen der Alpenbewohner! - c) Beschäftigung der Alpenbewohner. Gib an, womit sich die Bewohner der Alpen beschäftigen werden! Viehzucht, Ackerbau, Wald- Wirtschaft, Industrie usw. 1. Viehzucht, Hauswirtschaft usw. Wie ist es zu erklären, daß in den Alpen hauptsächlich Viehzucht getrieben wird? Zahlreiche grüne Matten mit saftigen Gräsern und heilsamen Kräutern. Hoch auf der Alm wohnen in einfacher Hütte Senner und Sennerinnen den ganzen Sommer über und bereiten aus der Milch der Kühe Butter und wohl- schmeckenden Käse. Dort, wo Rindviehzucht nicht möglich ist, z. B. in den hochgelegenen Felsentälern, hütet der Geißbub Schafe und Ziegen. Die Matten bieten weiter dem Wurzelgräber Verdienst, der heilsame Kräuter sucht, namentlich den gelben Enzian sucht und ans ihnen stärkende und heilsame Tränklein bereitet. Wo die Matten aufhören und nur noch dürftiger Graswuchs sich zeigt, treibt der Wild heuer (er heut in der Wildnis) seine beschwerliche und gefahrvolle Arbeit. - Wiedergabe. 2. Waldwirtschaft. Die schönen Wälder gewähren den Alpen- bewohnern ebenfalls lohnende Beschäftigung. Viele Älpler sind als Holz- knechte tätig. Sie fällen die Riesen des Waldes, zerkleinern sie oder flößen sie auf brausenden Gebirgsbächen hinab ins Tal zur Schneide- mühle. Gleich den Sennen verbringen die Holzfäller den Sommer auf der Höhe, nur des Sonntags steigen sie herab. — Andere verdienen als Köhler ihr tägliches Brot. — Auch die Jagd ist noch immer ein lohnender Erwerbszweig (heute durch strenge Schongesetze geregelt). Sie gilt besonders den zierlichen Gemsen und dem nur selten vorkommenden Steinbock. — Wiedergabe. 3. Fremdenverkehr. Die Naturschönheiten geben vielen Alpen- bewohnern auch Gelegenheit, das tägliche Brot zu verdienen. Jährlich reisen Tausende in die Alpen, um die grünen Matten, blauen Seen, schneebedeckten Berge und schimmernden Gletscher kennen zu lernen. Sie alle bedürfen hierzu der Führer. Warum? — Der Fremdenverkehr hat auch eine großartige Ausbildung des Gast haus wefeus zur Folge. Wie ist dies zu erklären? — Wiedergabe. 4. Gewerbtätigkeit. Die Gewerbtätigkeit ist in manchen Gegenden hoch entwickelt. Der lange und strenge Winter, in dem oft Weg und Steg so verschneit sind, daß sogar zwischen den Dörfern eines Tales die Verbindung vollständig aufhört und niemand hinaus kann, treibt an zur Hausbeschäftigung. Ähnlich wie im Riesengebirge schnitzen oder drechseln auch hier die Bewohner aus dem Holze der Fichten, Tannen, Kiefern oder aus den Knochen der Tiere allerlei Gegenstände, z. B. Figuren, Becher, Ringe, Kruzifixe, Leuchter usw.') Die kunstvollen Holz- schnitzereien der Alpenbewohner sind eine begehrte Ware in der ganzen Welt. Am Südfuße der Alpen beschäftigen sich die Bewohner mit der Herstellung von Eisenwaren und der Verarbeitung der gewonnenen Seide. *) Durch Holzschnitzerei zeichnen sich aus das Berner Oberland, das Berchtes- gadener Land, der Ammergau usw.

3. Europa - S. 12

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 12 — feite sind sie weniger vertreten- Obwohl sie die niedrigste Stufe des Hoch- gebirgez sind, übertreffen sie doch fast alle deutschen Mittelgebirge an Höhe (Nachweis!) Sie weisen malerische Formen in ihrem Aufbau auf und sind durch zahlreiche Alpenseen herrlich geschmückt. Die Hügel und Berge der Voralpen sind mit Laub- und Nadelwäldern bestanden. In diesen Bergwäldern findet man schlanke Tannen, Fichten und Lärchen und an der Grenze des Waldstandes die Arven oder Zirbelkiefern. In den Tälern ge- deihen Getreidearten, Futter- und Gartenpflanzen; auf den untersten Bergabhängen wächst sogar Wein. In den Talgründen liegen die Dörfer und Städte, umgeben von Äckern, Wiesen und Gärteu. Die Voralpen sind also das Gebiet der Ansiedlnngen, Dörfer und Städte, die Stätten des gewerblichen und politischen Lebens. Schildere die Voralpen! — b) Die Mittelalpen. Die Mittelalpen (zeigen!) erstrecken sich in einer Höhe von 1500—2600 m. Sie weisen in den Niedern Gebieten (bis 1900 m) noch stattliche Nadelwälder von Fichten, Lärchen und Tannen, schöne Bergwiesen und vereinzelte Ansiedlungen auf. Weiter aufwärts finden wir nur Buschwerk vor. Zwergkiefern und Weiden sind es, die sich mit zähen Wurzeln ans Felsengestein klammern und ihm mühsam Nahrung entziehen. Die Gehänge werden immer steiler und umschließen vielfach Täler, die schwer zugänglich sind. Brausend stürzen die tosenden Wildbäche über steile Felswände in tiefe Schluchteu. Breite Gletscherzungen senken sich talabwärts, umrahmt von ausge- dehnten Schutt- und Trümmerhaufen. Auf den Mittelalpen finden wir auch die schönen gras- und blumenreichen Alpentriften. Auf diesen weidenreichen Almen oder Matten hütet im Sommer der Senne oder die Sennerin die zahlreiche Viehherde. Angelehnt an die schützende Felsenwand, erhebt sich auf steinernem Unterbau die hölzerne Sennhütte. Das breite flache Dach derselben ist mit großen Steinen beschwert, damit der Sturni dasselbe nicht forttragen kann. Auf der Alm schaltet und waltet der Senne oder die Sennerin den Sommer hindurch (etwa 15 — 18 Wochen). Er besorgt das Vieh, macht aus der Milch Butter und Käse, die allwöchentlich von der Alm zu Tal geholt werden. Betrübt scheidet der Senne, wenn die rauhe Witterung eintritt, mit seiner Herde von den sonnigen Matten. Mit welchen Worten nimmt er von den Almen Abschied (Lied: „Der Senne" — Schiller)? „Ihr Matten, lebt wohl, ihr sonnigen Weiden, Der Senne muß scheiden, der Sommer ist hin." Wo die grünen Matten aufhören und nur dürftige Gräser zwischen Steinblöcken und Geröll hervorsprießen, da hütet der Geißbub den Sommer hindurch seine Ziegen Herde. Eine elende Stein- oder Mooshütte ist seine Wohnung; Brot und Ziegenkäse ist seine Nahrung. Dann und wann kehrt der Geißbub in der Sennhütte ein, um eine warme Milchsuppe oder sonst eine warme Speise in den Leib zu bekommen. — Von den Tieren, die auf den Mittelalpen ihre Heimat haben, merken wir uns den Stein- bock, Alpenhasen, Bär und das Murmeltier (Abb. zeigen!). Hoch auf den unzugänglichen Felsen horsten Adler und Lämmmergeier. In den obern Gebieten der Mittelalpen, die schwer zugänglich sind, lebt die

4. Europa - S. 18

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 18 — Italiens, insbesondere die schönen Seen, können leicht und gefahrlos er- reicht werden. Manche Alpenbahnen erklimmen hohe Berge und befördern auf diese die Reisenden (Abb. der sogenannten Zahnradbahnen zeigen!) Wiedergabe. Sachliche Besprechung «nd Vertiefung: 1. Wie war esmöglich, solche gewaltigen Tunnels durchdie Berge herzustellen? Nur dadurch, daß man eine gewaltige Summe Geldes opferte (40 bis 80 Mill. Mark), Tausende von Arbeitern aufbot und Geduld hatte. Mehrere Jahre haben Tausende von Arbeitern an den Tunnels gearbeitet. Von beiden Seiten aus wurde mit dem Durchbruch des Berges begonnen (Abb. zeigen, diegotthardbahn von Lehmann!) Große Hindernisse gab es zu überwinden. Bald stürzten plötzlich furchtbare Wasser- massen herein, überschwemmten alles und drohten die Arbeiter zu ertränken. Bald war das Gestein so hart, daß es selbst dem Pulver nicht weichen wollte und man täglich nur wenige Meter vorwärts kam. Bald war das Gestein zu locker und lose. Es stürzte nach und begrub Maschinen und Arbeiter unter seinen Trümmern. Oft wurden auch die Arbeiter, die im Innern des Berges arbeiteten, infolge der großen Hitze und der schlechten Luft ohnmächtig oder gar auf längere Zeit krank. Eine un- beschreibliche Freude herrschte bei den Leitern wie auch bei den Arbeitern, als letztere auf beiden Seiten so nahe aneinander gekommen waren, daß sie ihre Stimme hörten und die letzte Scheidewand fiel. Da sah man sogar ergraute Männer Freudentränen vergießen, daß das Ziel endlich erreicht war. Die Tunnels haben eine Länge von 12—19 km, eine Breite von 8 in und eine Höhe von 6,5—7,5 m (Veranschaulichen!) — 2. Gib an, was derreisende auf derfahrt aus eine der genannten Alpenstraßen zu sehen bekommt! Der Weg führt zunächst im Tal eines Flusses aufwärts — allmählich steigt er an und führt uns durch eine Reihe freundlicher Dörfer — das Tal wird enger, die Straße, in den Felsen hineingesprengt, beginnt zu steigen und erhebt sich hoch über den Fluß, der, über gewaltige Felsblöcke stürzend, schäumend im bewaldeten Tale dahineilt. Im Zickzack führt die Straße hin am Ab' gründe, oft über Brücken, die mit unendlicher Mühe erbaut worden sind (Sieh Abb. »Die neue Teufelsbrücke auf der St. Gotthardstraße", von Lehmann). Oft sind durch die Felsen Tunnels hindurchgesprengt. Der Weg führt weiter an lieblichen Wiesen oder Almen, auf denen Rinder und Ziegen weiden, und schlichte, einfache Menschen wohnen im Schutze eines kleinen, am Felsenabhange sich hinziehenden Waldes. Weiter hinauf führt die Straße durch totes und kahles Gestein; nur hier und da sieht das Auge dürftigen Graswuchs, ein armseliges Weidefleckchen für Ziegen. Endlich hat die Straße ihren höchsten Punkt erreicht. Sie wird hier überall von emporragenden Fels- massen begrenzt; unser Auge schaut nur kahle Kuppen und Spitzen, deren Abhänge mit Schnee oder Steingeröll bedeckt sind. Die Straße senkt sich allmählich und wir finden hier entlegene Gasthäuser (Hotels), in denen die Reisenden nach der langen beschwerlichen Fahrt ausruhen können- Auf der Kammhöhe einiger Alpenstraßen finden wir ein Hospiz, wo arme Reisende unentgeltlich aufgenommen und verpflegt werden. Nach Süden (Italien) zu senkt sich die Straße schroff hinab. Auf Zickzackwegen führt sie gewöhnlich in ein Tal, in dem schäumend und brausend ein Flüßlein dahineilt. Bald gelangen wir in dem Tale an freundliche Dörfer, die von Nuß- und Kastanienbäumen umrauscht sind und wo die Bewohner italienisch reden. Vor uns liegt das Land von dem der Dichter sagt: „Das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht." Es ist das schöneland Italien, das wir später genauer kennen lernen werden. 3. Sind die Alpen st raßen auch im Winter zu passieren? Ja, denn es sind Leute (Rutner — rottori, cantonniers) angestellt, die im Winter die Straßen offen halten und durch die Schneemassen oft wahre Tunnels brechen müsien. Auf den steileren, dem Winde mehr ausgesetzten Windungen der Straße wird der Schnee oft vom Sturme weggefegt und der Weg mit Glatteis bedeckt. 4. Wie ist es zu erklären, daß die Brenner st raße noch heute die befahrenste Alpen st raße ist? Geringe Paßhöhe (1300 m) — in der Mitte des gesamten Alpenzuges gelegen -- verbindet Deutschland mit Italien

5. Europa - S. 28

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 28 — birges. Wohl dauert der Winter auf den Almen 8—9 Monate lang und bedeckt alles mit tiefem Schnee. Sobald der Frühling eintritt, er- blühen hier die herrlichsten Alpenrosen (Abb. zeigen!); neben dem blauen Enzian lugen rote Alpenveilchen, gelbe Arnika und filziges Edelweiß aus dem Grase hervor. Auf diesen Almen sind Sennen und Gemsjäger zu Haus^. Sobald der Frühling auch auf den Bergen seinen Einzug gehalten hat, steigt der Senne mit der Herde zu Berge. Den Auftrieb der Rinder- Herde auf die Alm nennt man die „Auffahrt" (warum diese Bezeichnung?). Auf den sonnigen Weiden verbleibt der Senne mit der ihm anvertrauten Herds bis die ersten Voten des nahenden Winters (Anfang September) sich einstellen. Schweren Herzens steigt er langsam ins Tal nieder, sich der Zeit freuend, da die Erde sich mit Blumen neu kleidet und er wieder zu Berge fahren kann. — Wiedergabe. Die hohen, bis in die Wolken ragenden, mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Berge, die Schönheiten der Gletscher, die freundlichen Täler mit ihren anmutigen Dörfern und malerischen Häusern, die grünen Almen mit ihrer Blumenpracht sind es, die Tausende von Menschen aus allen Ländern alljährlich in das Alpengebiet der Schweiz zum Anschauen und Bewundern der prächtigen und erhabenen, von Gott geschaffenen Natur herbeilocken. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Wie ist es zu erklären, daß sich zwischen Wald- und Schneegürtel so ausgedehnte Almen ausbreiten? Der Boden ist hier mit einer nährkräftigen Ackerkrume überzogen — die Niederschläge fallen reichlich, daher gedeiht das Gras auf den Almen vortrefflich. 2. Warum lassen die Alpenbewohner die Almen von den Herden abweiden? Das Gras ist infolge der rauhen Witterung sehr kurz, so daß es nicht gut abgemäht werden kann. — Das Heumachen ist auch mit vielen Schwierigkeiten und Gefahren verknüpft usw. 3. Beschreibe eine Sennhütte! Sie besteht aus übereinander gelegten Baumstämmen, die auf einem steinernen Unterbau ruhen; das leichte Schindeldach ist mit schweren Steinen belegt, damit der Sturm dasselbe nicht forttragen kann. Das Innere der Hütte ist höchst einfach ausgestattet; ein einfacher Herd mit den nötigen Kupferkesseln. Gestelle für das hölzerne Milchgeschirr, ein kleiner Schrank mit dem not- wendigen Tischgerät bilden die ganze Ausstattung der Hütte. Eine Höhlung im Abhänge dient als Milchkammer. 4. Warum hat man die Sennhütte so einfach ausgestattet? Sie dient nur für kurze Zeit als Wohnung, denn kaum 4 Wochen bleibt der Senne auf einer Alm, dann sucht er eine andere auf — während des Tages nur wenige Stunden von Sennen aufgesucht — Bau eines steinernen Hauses oben mit großen Schwierigkeiten und Kosten verbunden usw. 5. Worin besteht das Tagewerk des Sennen? Er sorgt dafür, daß das Vieh sich nicht an steile und gefährliche Stellen begibt; er muß das Vieh melken, aus der Milch Butter und Käse bereiten usw. 6. Wie verwertet man den Käse und die Butter? Von den Talbewohnern von Zeit zu Zeit hinabgeholt, zum Teile im Haushalte verbraucht, zum größten Teile ausgeführt. Schweizerkäse, der saftige Emmentaler Käse und der würzige Kräuterkäse, (Kanton Glarus) sind berühmt und in allen Ländern bekannt. 7. Warum hat man die Alm mit einer Grenzmauer um- geben? Um das Vieh vor Absturz zu bewahren — die Tiere sind Tag und Nacht auf der Weide zerstreut — da kann es vorkommen, daß ein Tier sich verirrt und in einen Abgrund stürzt. 8. Wie kommt es, daß sich zwischen den großen Alpen- bergen s o große Eisfelder ausbreiten? Die Gletscherfelder haben sich

6. Europa - S. 195

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 195 — dem große Rinder-, Schaf- und Pferdeherden weiden. Hier und da wird ein berittener Pferdehirt sichtbar, der mit einer langen Peitsche zum Zusammenhalten der halbwilden Herde, mit einer Schlinge zum Einfangen verlaufener Pferde und einer dicken Knute zur Verteidigung gegen wilde Tiere ausgerüstet ist. — Wiedergabe. Ge- währt die Steppe zu allenzeiten desjahres dasselbeaus- sehen? Onein! Je nach der Jahreszeit gewährt die Steppe einenanderen Auf)lief. Im Sommer verschwindet der Gras- und Blumenteppich der Steppe. Das Gras verdorret dann, die Blumen verwelken, und die Steppenkräuter vertrocknen zu dürrem Gestrüpp. Pflanzen und Tiere lechzen nach Regen, und der ausgetrocknete Erdboden zeigt überall breite Risse und Spalten. Der Sturm führt Wolken von Staub über das ausgedorrte Land. Manchmal gerät die Steppe in Brand, und das Feuer ver- nichtet dann alles, was ihm in den.weg kommt, wie Fruchtfelder, Heuschober, Wohnungen, za sogar ganze Dörfer. — Im Herbste schmückt sich die Steppe noch einmal mit grünen Gräsern und bunten Blumen- Doch nur kurze Zeit währt dieser Schmuck. Bereits im Oktober tritt der Winter ein, der kalte Winde mitbringt und die Steppe mit einer dauernden Schneedecke überzieht. Heftige Schneestürme brausen oft über die schauer- liche Einöde, wirbeln den Schnee auf und treiben ihn in wehendem Wirbel umher. Erst die Frühlingssonne erweckt die Steppe zu neuem Leben. Freilich zeigt sich dem Wanderer nicht allerorten dieses Bild- Wie ist dieses zu erklären? Außer den grasreichen Weide- und Heidestrecken gibt es Gegenden, wo nur Sand und Steine den Boden bedecken. Erzähle von dem Aussehen der Steppe in den einzelnen Jahreszeiten. Klima. Wie ist das Klima in der Steppe im Sommer? Sehr heiß, oft trocken. In der Steppe herrscht Landklima. Woher kommt es? Das Land liegt vom Welt- meere zu weit entfernt — die feuchten und warmen Seewinde dringen nicht in das Land usw. Wie ist das Klima hier im Winter? Sehr rauh und kalt. Woher kommt es? Die rauhen Nordwinde haben freien Zutritt usw. Besiedelung und Erzeugnisse. Schließe von der Natur der Steppe auf deren Besiedelung! Nur spärlich besiedelt. Woraus ersiehst du dies? Keine größeren Städte in der Steppe. Nur hie und da finden sich armselige Steppendörfer, die aus elenden Lehmhütten bestehen. Wo finden wir nur einige größere Städte? In der Nähe der Meeres- küste — an den Mündungen der Flüsse. Zeige und nenne hier Städte Nikolajew, Odessa, Astrachan, Cherson, Sewastopol, Jekateri- noslaw usw. Bestimme die Lage dieser Städte! Womit werden sich die Bewohner der Steppe hauptsächlich beschäftigen? Der Haupterwerbszweig der Bewohner der Steppe ist die Viehzucht. Wie das Gebiet der „Schwarzerde" die Korn-, so ist die Steppe die Fleischkammer Rußlands^). Welche Tiere werden hier gehalten? Große Herden von Pferden, Rindern, Schafen und Kamelen. Wie kommt es, daß hier die Viehzucht in solcher Blüte steht? Weite Weideplätze — üppige Wiesen usw. Die Bewohner treiben vielfach ein Nomadenleben, da sie mit ihren großen Herden umherziehen. Welchen Nutzen liefert die Vieh- zucht? Butter, Käse, Wolle, Felle, Talg, Fleisch. Diese Erzeugnisse werden verwertet und zu mancherlei Sachen verarbeitet. Aus der Wolle stellt man feine Tuchwaren, aus den Fellen ausgezeichnetes Leder (Juchten) her; aus dem Talg werden Lichte, Seife usw. bereitet. Der Politischen Steppe gehört Rußlands größtes und wertvollstes Kohlenlager an; aber x) Im Dongebiet kommen auf 100 Einwohner 108 Rinder (Deutschland 32 Rußland 30). 13*

7. Europa - S. 221

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 221 — Y. Warum konnten sich diese Länder, namentlich das einst so- mächtige Spanien, auf dem Weltmarkte nicht behaupten? Die Gründe, warum Spanien und Portugal trotz ihrer Macht und Größe sich auf dem Weltmarkte nicht behaupten konnten, sind in der Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit, in der Bewässerung, in der Zersplitterung des Landes in eine Anzahl von besonderen Landschaften, in der Schwierigkeit, durchgehende Verkehrswege anzulegen und endlich in den Bewohnern des Landes zu suchen. Bodengestaltnng und Bodenbeschaffenheit. Was lehrt die Karte von der Bodengestaltung der Halbinsel? Zum größten Teile ein Ge- birgsland. Wie eine riesige Hochburg ragt die Halbinsel frei, fast über- all geschlossen, ohne scharf abgesonderte beträchtliche Halbinseln und ohne alle Inseln aus dem Meere auf. In ihrem weiten Innern finden wir wolkenhohe, kahle, nackte Gebirgszüge, welche im Norden und Süden unmittelbar aus dem Meere, dagegen im Westen und Osten aus mehr oder weniger schmalen Küstenebenen aufsteigen. Zeige und nenne das Gebirge, welches die Halbinsel von Frankreich scheidet! Hochgebirge der Pyrenäen. Zeige andere Gebirgszüge! An die Pyrenäen schließt sich nach Westen zu das Kantabrische Gebirge an. Ziemlich in der Mitte des Landes finden wir das Kastilische Scheidegebirge; etwas südlicher davon das Andalnsische Scheidegebirge und ganz im Süden die Sierra Nevada (zeigen!). Zwischen diesen Gebirgen breiten sich, weite Hochebenen aus, die von Staubstürmen durchbraust und dem nn- gemilderten Sonnenbrand ausgesetzt sind. Vergebens sucht hier der Wanderer nach einem Walde mit seinem frischen Grün, seinem erquickenden Schatten und heitern Vogelgesang. Sein Auge schaut nur unendliche, bäum- lose, sonnenverbrannte Flächen, ans denen nur selten ein Tier oder ein Mensch zu erblicken ist. Das Gras, das die weiten Flächen bedeckt, ist von der Sonne verbrannt. Hartes Gras, Disteln und höchstens ein Heideröslein oder ein Ginsterbusch mit gelben und weißen Blüten wiegen sich im Winde. Diese Grasflächen sind meist herrenlos und werden als Weideplätze für die Merino-Schafe benutzt. Solche Herden bestehen nicht selten aus 20—30000 Schafen und werden von einem Oberhirten und vielen Unterhirten geleitet. Diese Hirten ziehen mit ihren Schafen von einem Weideplatz zum andern und sind jahrein, jahraus im Freien. Meilenweit sind auf den Hochebenen die Wohnungen der Menschen voneinander entfernt, und wenn man in der Ferne Häuser auftauchen sieht und endlich an ein belebtes Dorf oder ein freundliches Städtchen zu gelangen hofft, so bemerkt man beim Näherkommen nicht selten, daß. die Häuser eingefallen und das ganze Dorf verlassen ist. Die Bewohner sind davon gezogen, weil das dürre Land sie nicht mehr zu ernähren ver- mochte. Eine solche öde, unfruchtbare Hochebene ist das Kasti- lische Hochland, welches den Kern der Halbinsel bildet. — Schildere das Gebirgsland der Halbinsel! Tiefland. Jedoch ist nicht die ganze Halbinsel so unfruchtbar und trostlos. Wir finden auch sehr fruchtbare und schöne Landschaften. Diese breiten sich gewöhnlich an den Flüssen und auch am Meere aus. Zeige Tiefebenen auf der Pyrenäen-Halbinsel! — Bestimme ihre Lagel

8. Europa - S. 260

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 260 — Pfirsiche gedeihen hier in weit größerer Fülle als bei uns. Ja selbst der Baumwollenstrauch gedeiht in der Umgebung Neapels und spendet die reine, glänzend weiße Wolle. Kaktushecken umzäunen die Felder. Die Gemüsegärten werden 2—4mal im Jahre neu bestellt und liefern köstliche Früchte. Kastanienwälder bedecken die Abhänge der Berge. Unter dem herrlichen Klima gedeiht nicht nur alles in dieser Landschaft, sondern es geht das Wachstum auch ununterbrochen fort. „Kaum hat der Winter die letzte Beere vom Stock gelesen, da stehen die Mandel- und Aprikosen- bäume schon in weißer und roter Blüte. Die Oliven- und Orangenernte geht den ganzen Winter über fort. Blüten und Früchte hängen oft an demselben Zweig; kein Monat bringt vollkommenen Stillstand." Nicht mit Unrecht nennt man die Ebene das „Treibhaus Europas". — Wiedergabe. Besiedelung. Die Ebene ist dicht besiedelt. Ein Kranz von Städten umgibt namentlich die ganze Küste. Oft schließen sich die Ortschaften unmittelbar aneinander, mindestens aber hängen sie durch eine Kette von Gärten und Villen zusammen. An den steilen Küsten der Halbinsel Sorrent erscheinen die zahlreichen Städte wie Schwalben- nester angeklebt. Zeige und nenne Städte an der Westküste Unter- italiens! Neapel, Gaeta, Salerno, Capua, Reggio (reddscho), Sorrent usw. Neapel liegt am Fuße des Vesuvs und am Golf von Neapel. Halbkreis- förmig umsäumt die prächtige Stadt den Golf und zieht sich in Stufen die Abhänge der Hügel hinan. Die Häuser tragen fast alle platte Dächer, die vielfach als Gärten dienen und mit blühenden Zitronen, Goldorangen, Oleandern und Myrten geziert sind. Ein eigenartiges Leben entwickelt sich auf den Straßen und Plätzen Neapels, das sich zur v o l k r e i ch st e n Stadt Italiens (550 000 Einw.) und zu einem bedeutenden Industrie - und Handelsplatz entwickelt hat. Unter den Bewohnern Neapels ziehen besonders die L a z z a r o n i unsere Aufmerk- samkeit auf sich. Es sind die Arbeiter dieser Großstadt und wohnen in den engen, schmutzigen und ungesunden Gassen am Hafen. Kaum ein Sonnenstrahl dringt in diese Gassen mit den himmelhohen Häusern und fensterlosen Wohnungshöhlen, in denen alt und jung, Mann und Weib, Gesunde und Kranke zusammengepfercht wohnen. Ein kurzes Beinkleid und ein Hemd bilden die Kleidung der Lazzaroni, doch nehmen sie sich bei der ihnen angeborenen Grazie selbst in Lumpen noch gut aus. Den Tag über lebt der Lazzaroni vom frühen Morgen bis zum späten Abend auf den Straßen und sieht nach Beschäftigung und V e r d i e n st aus. Keine Arbeit ist ihm zu gering. Er arbeitet als Barkenführer, Taucher, Kesselflicker, Lastträger, ja selbst als Dünger-, Lumpen- und Knochensammler und nimmt mit dem gering st en Verdien st e vorlieb. Hat er sich einen geringen Verdienst erworben, so ersteht er dafür einige Früchte (Trauben, Feigen, Birnen oder Kastanien) und sucht diese in den Straßen der Stadt zu verkaufen. Der Lazzaroni ist äußerst genügsam, ein Stück Brot, einige Früchte oder eine Zwiebel bilden sein kärgliches Mittagsmahl. Eine allbeliebte Speise bilden die Makkaroni (lange, fadenförmige Nudeln aus Weizenteig). In den Straßen Neapels herrscht tagaus, tagein ein Leben wie in unserer Stadt während des Jahrmarktes. Zahllose Verkäufer durchziehen die Straßen, laut ihre Waren anpreisend. Selbst die Hand- werker suchen sich auf der Straße Beschäftigung und Verdienst, und die ganze Straße entlang wird gehämmert, gefeilt, gehobelt und gesägt, oftmals auch sogar gewaschen, gekocht und gegessen. — Wiedergabe. Neapel weist nicht die schönen Paläste, Kirchen, und andere k u n st - volle Baudenkmäler auf wie Rom und Florenz. Die Kirchen sind zwar zahlreich, aber durch nichts ausgezeichnet, die Paläste meist geschmacklose Massen, dazu oft umbaut und eingeengt. Sehenswert ist das Haupttheater (lange Zeit das größte und schönste Europas) und das Aquarium (ein Denkmal deutscher Wissen- fchaft), das an Reichtum und Schönheit der ausgestellten Seetierwelt nicht seinesgleichen hat. An hervorragenden Kunststätten besitzt Neapel nur das

9. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 15

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 15 — An der Südostgrenze Masurens dehnt sich das größte Forstgebiet des Baltischen Landrückens — die Johannisburg er Heide — aus. An der Oftgrenze Ostpreußens (südlich von Gumbinnen) liegt die Rom int er Heide, die durch die Jagden des Kaisers bekannt ist. Mitten in der Heide liegt Theerbude mit dem kaiserlichen Jagdschloß Rominten. Bis hierher verirren sich mitunter die Wölfe und Luchse Rußlands. Das Gebiet der großen Seen (Mauer-, Spirding-, Löwentin-See) mit der ge- waltigen Johannisburger Heide führt den Namen „Masurische (Ost- preußische) Schweiz. — Wiedergabe. Kanäle. Zeige und nenne Kanäle auf dem Gebiete des Preußischen Landrückens! Friedrichs graben, Oberländischer Kanal, a) Zeige den Friedrichsgraben! Warum ist dieser Kanal angelegt worden? Fahre von Königsberg nach Memel! — b) Zeige den Oberländischen Kanal! Er verbindet die oberländischen Seen (Geserich-, Schellingsee usw.) mit der Stadt Elbing und heißt daher auch der Elbing-Oberländische Kanal (geb. 1844—1858). Er ist gebaut worden, um die Schätze des fruchtbaren Oberlandes — so nennt man dort die Seenplatte — mehr verwerten, bequem und billig nach Elbing schaffen zu können. Der Elbing- Oberländische Kanal ist nicht bloß wegen seiner Länge (170 1cm) be- achtenswert, sondern namentlich wegen seiner eigentümlichen Beschaffen- he it. Die Schiffe fahren hier nicht bloß zu Wasser, sondern auch zu Lande. — Wie ist das zu erklären? Wie die Karte zeigt, verbindet der Kanal den Drewenz-, Geserichsee usw. mit dem 100 m höher liegenden Drausensee. Um nun in den höher liegenden Drausensee zu gelangen, sind auf dem terrassenförmigen Oberlande an fünf (Stellen*) geneigte Ebenen angelegt, welche die dazwischenliegenden Teile des Kanals verbinden. Jede geneigte Ebene hat zwei Eisenbahngleise neben- einander. Diese gehen sowohl am Fuße der Ebene, sowie am obern Ende, wo die Ebenen in den Kanal übergehen, eine Strecke weit unter Wasser fort. Auf jedem Gleise fährt ein starker eiferner Wagen so weit ins Wasser hinein, daß er das Schiff aufnehmen kann. Durch Maschinen (mittels Wasser- und Dampfkraft) wird nun der Wagen samt dem Schiffe die Ebene heraufgezogen. Ist der Wagen auf der Höhe der geneigten Ebene angekommen, so fährt er über dieselbe hinweg in die nächste Kanal- strecke hinein und zwar soweit, bis das Schiff wieder vom Wasser getragen wird. Während so ein Schiff heraufgezogen wird, wird gewöhnlich auf dem daneben liegenden Gleise ein Schiff hinabgeführt. Erzähle nochmals a) von der Beschaffen- heit des Kanals, b)von derfahrt auf demselben! — Sprich über die Bewässerung des Preußischen Landrückens! e) Beschäftigung der Bewohner. Schließe aus der Bodenbeschaffen- heit des Preußischen Landrückens auf die Beschäftigung der Bewohner! Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Ackerbau, Vieh- zucht und Waldwirtschaft. Fast 8/\ sämtlicher Bewohner sind in der Landwirtschaft tätig. Die Industrie ist nur wenig entwickelt, weil es an Kohlen und nutzbaren Mineralien fehlt. 1. Ackerbau und Viehzucht. In welchen Teilen des Preußischen Landrückens wird vorwiegend Ackerbau getrieben? Oberland, Land an der Alle, Ermland, im Gebiet des Pregels usw. Warum gerade *) Die Strecke, auf der der ganze Höhenunterschied von rund 100 m über- wunden werden wußte, ist nur 8 km lang, so daß es bei der geringen zur Verfügung stehenden Wassermenge nicht möglich war, den Ausgleich durch Schleusen zu bewerk- stelligen; daher wandte der Baumeister (Baurat Steenke) die geneigten Ebenen an.

10. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 75

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 75 — nicht Haus und Dorf vermag dann den haushohen Wellen zu widerstehen. Sie überfluten Wiesen und Äcker und begraben Dörfer und Kirchen, Menschen und Vieh. Wo einst der Bauer hinter dem Pfluge ging, wogt seit jener Zeit das Meer; wo früher der Hirt seine Herde hütete, senkt jetzt der Fischer sein Netz in die Fluten." Auf diese Weise sind der Do llart, derjad ebusen und die Zuid er se e entstanden (zeigen!).^) Zeugen von der verheerenden Wirkung der Sturmesfluten sind auch die Inseln, die Hannover und Schleswig-Holstein vorgelagert liegen (zeigen!). Sie sind die Überreste des Festlandes, das früher bis an ihren äußersten Rand reichte. Die Sturmfluten durchbrachen das Fest- land an mehreren Stellen, drangen in dasselbe ein und schufen so all- mählich das Wattenmeer. Sprich über die Gefährlichkeit der Sturmfluten! Deiche und Dämme. Wie suchen sich die Bewohner der Nordseeküste gegen die Sturmfluten des Meeres zu schützen? Die Kinder stellen fest, daß Dämme sicherlich den besten Schutz gewähren usw. Ganz recht! Wenn aber die Dämme und Deiche ihren Zweck erfüllen sollen, so müssen sie die nötige Höhe und Festigkeit besitzen. Die an der Nordsee erbauten Dämme erreichen eine Höhe von 5 —12 m2) und bestehen aus Erde. An den Abhängen sind sie mit Rasen bedeckt. Nach dem Meere zu fallen sie allmählich, nach der Landseite dagegen steil ab (Abb. zeigen!). Auf ihrem oberen Teile (Krone oder Kuppe) haben sie einen breiten Weg, so daß man da bequem gehen und fahren kann. 3) Gib nochmals an, wodurch sich die Bewohner gegen die Sturmes- fluten zu schützen suchen! Wo finden wir diese Dämme und Deiche? Soweit die Nordsee die Küsten des deutschen Landes bespült, also von der Ems- münduug an bis nach Dänemark hin hat man Dämme gebaut. Gewiß hat die Herstellung der Dämme viel Zeit und große Opfer erfordert. Weise es nach! — Diese Opfer sind aber klein zu nennen im Verhältnis zu jenem Unglück und Schaden, vor dem die Dämme das Land bewahren (Nachweis!). Als im Jahre 1845 wieder eine Flut losbrach, prallte sie überall machtlos an den starken Dämmen ab. Ebenso erging es allen späteren gierigen Anläufen der „Mordsee". Gib an, wo wir überall Dämme und Deiche an der Nordsee vorfinden! Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Gib nochmals an, welche Gefahren die Nordsee Land und Leuten bringt! 2. Inwiefern kann die Nordsee eine „Mordsee genannt werden? Durch die Sturmfluten sind nicht nur große Landstrecken verloren gegangen; es sind J) Etwa von 1170—1250 wurde nach und nach die Zuidersee in Holland eingerissen; im 13. Jahrh. (1277—1362) entstand durch mehrere Fluten der Dollart. Die Weihnachtsflut von 1277, die den ersten Riß zum heutigen Dollart machte, nahm 30 Dörfer mit ihren Feldmarken weg; ebenso viele Ortschaften wurden 1362 durch die ostfriesische Manndränke (Männertränke) hinweggerissen. Im Jahre 151l erhielt der Jadebusen seine jetzige Gestalt, wobei zahlreiche Dörfer und Taufende von Menschen verloren gingen. Die schlimmste Flut war die Aller- Heiligenflut im Jahre 1570. Von Holland bis Jütland wurde in wenigen Stunden alles eine einzige wilde Wasserwüste; mehr als 100 000 Menschen fanden in den Wogen ihr Grab. 2) Der Damm bei Hadeln steigt 12% m empor. 3) Am Fuße sind die Dämme in der Regel 24—30 m, am Scheitel 2—4 m breit.
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