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I. Wo liegt die Schweiz, die Heimat der Sennen und Gemsjäger?
Lage, Ausdehnung und Grenzen. Was lehrt die Karte über die
Lage der Schweiz? Die Schweiz liegt mitten in Europa; sie wird einge-
schlössen von Deutschland (Norden), Österreich - Ungarn (Osten), Italien
(Süden) und Frankreich (Westen). Gib die natürlichen Grenzen der
Schweiz an! Jura, Bodensee und Rhein trennen sie von Deutschland;
der Rhein und der Rätikon schließen das Schweizerland von Österreich
ab; hohe Alpenkämme bilden die Grenzscheide gegen Italien hin, während
Jura und Doubs das Land von Frankreich scheiden. — Die Schweiz ist
mithin ein Binnenstaat (v. i.?). — Wiedergabe.
Größe und Stellung. Was lehrt die Karte über die Größe der
Schweiz? Sie besitzt nur wenig Flächeninhalt (41000 qkm) und ist ein
wenig größer als die Provinz Schlesien. Die Schweiz gehört zu den euro-
päischen Kleinstaaten. Sie übertrifft zwar das kleine Belgien, Holland
und Dänemark (zeigen!) an Ausdehnung, wird aber von den andern
Staaten Europas an Flächeninhalt weit übertroffen (Deutschland ist 13 mal
so groß usw.) Im Rate der Völker nimmt die Schweiz eine unter-
geordnete Stellung ein. Ihre Macht ist gering; sie gehört darum zu den
neutralen Staaten (d. i.?) Europas. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und An»ve»tdung:
1. Weise nach, daß die Schweiz ein Binnen st aat ist! Sie ist
vollständig vom Meere abgeschlossen — an keiner Seite reicht sie mit ihren Grenzen
ans Meer heran. — Welchen Einfluß übte dies auf die Entwicklung der Bewohner
aus? Das Schweizer Volk konnte sich insolgedesien nicht zu einem Handelsvolke ent-
wickeln (wie z. B. Holländer, Engländer usw.) Die Schweiz gehört nämlich zu den
wenigen Staaten Europas, die keine Handelsflotte besitzen.
2. Welchen Wert haben die natürlichen Grenzen für das
Land? Sie erschweren das Ein- und Vordringen großer Heere — schützen das
Land vor feindlichen Angriffen usw. Welchen Einfluß hat dies auf die Entwicklung
des Heereswesens ausgeübt? Weil das Land von der Natur geschützt ist, braucht das
Volk nicht auf einen starken künstlichen Schutz bedacht zu sein; es braucht also nicht
ein stehendes Heer zu halten (die Schweiz hat nur eine für den Krieg organisierte
Volksbewaffnung — Milizsystem [d. i. ?]).
Sprich nochmals 3.) über die Lage uudgrenzen — d) über
die Größe und Machtstellung der Schweiz!
Ii. Wie kommt es, daß gerade die Schweiz die Heimat der
Sennen und Gemsjäger ist?
Bodengestaltung und Aufbau des Landes. Daß die Schweiz die
Heimat der Sennen und Gemsjäger ist, liegt zunächst in der Boden-
gestaltung des Landes. Was lehrt die Karte von der Bodengestaltung
der Schweiz? Die Schweiz ist ein Gebirgsland. Sie wird zum
großen Teile von dem Hochgebirge der Alpen ausgefüllt (zeigen!).
Die Schweizer Alpen erschließen sich durch strahlenförmig geordnete Täler
nach der Hochebene, die ihnen im Norden vorgelagert ist (zeigen!). Es
ist dies die Schweizer Hochebene. Diese Hochebene wird im Norden und
Nordwesten von einem Mittelgebirge — dem Schweizer Jura — begrenzt.
Wenngleich die Schweiz hinsichtlich des Aufbaues des Bodens als eine
geographische Einheit betrachtet werden kann, so kann man trotzdem bei
ihr drei natürliche Landschaftsgebiete unterscheiden. Zeige und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Europa Deutschland Ungarn Italien Frankreich Rhein Deutschland Rhein Italien Frankreich Schweiz Holland Europas Deutschland Schweiz Europas Europas Schweiz
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1. Die Republik Frankreich.
Hehrxiel und Vorbesprechung: Wir lernen heute das Land
unseres Erbfeindes kennen, eine von der Natur begünstigte Land-
schaft. Es ist dies unser westlicher Nachbarstaat, die Republik
Frankreich (zeigen!) —
Warum ist Frankreich ein von Natur reich begünstigtes Land?
Lage und Ausdehnung. Frankreich besitzt zunächst eine ausge-
zeichnete und bedeutsame Lage. Was lehrt die Karte über die Lage
und Ausdehnung Frankreichs? Es nimmt den Westen des europäischen
Rumpfes ein; es breitet sich aus zwischen dem Atlantischen Ozean und
den Westalpen, zwischen den Pyrenäen und Ardennen, zwischen dem Kanal
und dem Mittelmeer (zeigeu!). Frankreich liegt somit an den beiden
Kulturmeeren Europas — dem Atlantischen Ozean und dem Mittel-
meer — die eine Verbindung nach allen Seiten ermöglichen. Im Osten
und Süden hängt es dagegen mit wichtigen Staaten Mittel- und Süd-
enropas zusammen, die eine hohe wirtschaftliche Kultur aufweisen. Es war
somit schon früh in fast gleichem Maße auf die See und das Binnen-
land hingewiesen. — Wiedergabe.
Grenzen. Gib die Grenzen Frankreichs an! Im Norden wird
Frankreich durch den Kanal (Ärmelmeer) von England geschieden; im
Osten grenzt es an Belgien, Luxemburg, Deutschland, Schweiz und
Italien; von diesen Ländern wird es zum Teile durch mittelmäßige Ge-
birgsrücken oder hohe Gebirge geschieden (Nachweis!); im Süden wird
es vom Mittelmeer bespült und durch die Pyrenäen von Spanien ge-
trennt; im Westen wird Frankreich vom Atlantischen Ozean bespült. —
Wiedergabe.
Küstengliederung. Was lehrt die Karte von der Küstengliederung
Frankreichs? Die Küsten Frankreichs sind zwar nicht zu günstig beschaffen,
da ihnen die zahlreichen tiefeinschneidenden Buchten fehlen, an denen die
Anlage von Handelsplätzen möglich war. Der größte Teil der französischen
Küste ist Flachküste, weil sich längs des Meeres das Tiefland hinzieht.
Die Buchten und Küsten sind vielfach versandet, voller Untiefen und
Klippen. Wo die Gebirge an das Meer treten, wie z. V. in der Bre-
tagne und östlich der Rhonemündung, da sind die Küsten steil und
weisen zahlreiche Buchten auf, an denen bedeutende Handelsstädte
oder geschützte Kriegshäfen liegen. Die Küste der Bretagne ist in der
Hauptsache Granitküste, der übrige Teil der Kanalküste, gleich der eng-
tischen, Kreideküste. Im Gebiete der Granitküste merken wir den Herr-
lichen Kriegshafen Brest und den mit großen Kosten geschaffenen Kriegs-
Hasen Eherbourg (schärbur)^); im Gebiet der Kreideküste Le Havre
(le awr), Frankreichs wichtigsten atlantischen Hafen und Calais (kaläh),
Hauptüberfahrtplatz nach England (Dover). An der Mittelmeerküste liegt
Frankreichs größte Seehandelsstadt Marseille (marßäj) und der Kriegs-
Hasen Toulou (tulong). — Wiedergabe.
1) Der Kriegshafen Cherbourg ist eine der großartigsten und kostspieligsten
Hafenbauten der Welt, der über 200 Mill. M. verschlang. — Mole 4 km lang, 16 m
hoch, unten 80 m, oben 30 m breit.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Frankreichs Atlantischen_Ozean Frankreich Europas Atlantischen_Ozean Frankreichs Frankreich England Belgien Luxemburg Deutschland Italien Spanien Frankreich Frankreichs Frankreichs Bretagne Brest Frankreichs England Dover Frankreichs Marseille Cherbourg
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Tuch gewebt. Auch die Baum wollen weberei ist weit verbreitet. Aus
dem Eisen, das der Boden in reichem Maße birgt, stellt man z. B. in
Pilsen und Prag allerlei Metallwaren her. Im Böhmerwalde und
in den Sudeten, wo der Boden reich an Quarzsand ist, finden wir alt-
berühmte Glasfabriken. Auf dem Reichtum von Ton- und Porzellan-
erde beruht die Porzellanfabrikation, durch die besonders Karlsbad
berühmt geworden ist. — Wiedergabe.
Handel und Verkehr. Vieles von dem, was der Böhme in seinem
Lande gewinnt oder herstellt, sendet er hinaus in alle Welt. Böhmisches
Bier und böhmische Kohlen, böhmisches Glas und böhmische Leinwand
gehen in alle Welt. Böhmisches Obst wird bis nach Berlin gebracht.
Wie kommt es, daß es Böhmen leicht ist, Handel zu treiben? Es besitzt
eine Anzahl schiffbarer Flüsse. Nenne diese! — Die Elbe verbindet die
Sudetenländer mit Nord deutscht and und der Nordsee, die Donau mit
Ungarn und den Staaten der Balkanhalbinsel. Die Sudetenländer werden
auch von einem dichten Eisenbahnnetz durchzogen. Zeige die bedeutendsten
Eisenbahnen auf der Karte! — Welche Städte unseres Vaterlandes stehen
mit den Sudetenländern durch Eisenbahnen in Verbindung? — Wiedergabe.
Staaten und Ortschaften. Zeige und nenne die einzelnen Staaten
des österreichischen Sudetengebiets! Böhmen, Mähren, Schlesien.
a) Böhmen. Gib die Lage und Ausdehnung des Königreichs
Böhmen an! Nordwestliche Provinz — sie liegt zu beiden Seiten der
Elbe und der Moldau — wird rings von Gebirgszügen eingeschlossen
(welchen?) Die Hauptstadt des Landes ist Prag (zeigen!). Bestimme
die Lage der Stadt! — Prag ist eine großes und schöne Stadt2). Die
Stadt liegt in herrlicher Lage zu beiden Seiten der Moldau. Weit umher prangen die
Hügel im Schmucke der Obst- und Weingärten. Über das Häusermeer ragen zahlreiche
Türme hinweg; Prag ist nämlich „die Stadt der K i r ch en und P a l ä st e". Über
die Moldau führt eine altehrwürdige Brücke, die das Bild des heiligen Nepomuk ziert.
Johannes Nepomuk ist nämlich der Schutzpatron der Stadt; seine Gebeine ruhen im
Dome in einem silbernen Sarge. Prag ist auch Böhmens erste Industrie - und
Handelsstadt. Gib an, welche geschichtlichen Erinnerungen die Stadt
Prag in euch weckt! (Hussitenkriege, der 30 jährige Krieg nahm hier seinen Ausgang,
Schlacht bei Prag 1618, 1757 (Schwerins Tod, Scharnhorst starb hier usw.). — Wieder-
gäbe. Welche andere Städte hast du in Böhmen kennen gelernt? Pilsen, Reichenberg,
Leitmeritz, Trautenau usw. Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! Pilsen
(Industriestadt im Eisen- und Kohlengebiet, berühmte Bierbrauereien). Reichenberg
ldie größte deutsche Stadt in Böhmen, der Hauptsitz der Wollweberei). Trautenau
(Hauptsitz der Leinenfabrikation). Lei tme ritz (in fruchtbarer Wsizengegend). Aussig
und Eger sind Hauptsitze des Braunkohlengebiets. Nenne Badeorte in Böhmen, die
heilkräftige Quellen aufweisen! Karlsbad, Töplitz, Franzensbad, Marien-
b a d. Bestimme die Lage der Orte. — Karlsbad ist außerdem der Hauptsitz der
Porzellanfabrikation. Zeige und nenne Orte, die geschichtliche Erinnerungen in euch
wecken! Königgrätz, Gitschin, Nachod, Skalitz, Kolin, Lowositz,
Kulm und N o l l e n d o r f usw. — Wiedergabe.
b) Markgrafschaft Mähren. Mähren breitet sich an der March
und ihren Nebenflüssen aus und reicht vom böhmisch-mährischen Höhen-
rücken bis zu den Karpaten. Die Hauptstadt des Landes ist Brünn.
J) Prag zählt mit Vororten 410000, ohne diese 225000 Einw.
_2) Humboldt zieht vor Prag nur die Städte Lissabon, Neapel und Konstantinopel
bezüglich der Schönheit derselben vor.
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— 104 —
(die preußischen Ostseedünen bis zu 40 in). Dieser Dünensaum ist
von großer Bedeutung für das Land. Er schützt nämlich das Land vor
Überschwemmungen und verhindert das Eindringen des Meeres. (Wieder-
gäbe). — Die Nordseeküste weist einige tief einschneidende Buchten
auf, von denen der Zuider-See (seutersee = Südsee) am weitesten in das
Land eingreift. Längs der Nordküste zieht sich eine Reihe von Inseln
hin, die als Westfriesische Inseln bezeichnet werden. — Wiedergabe.
Durch die Nähe des Meeres und die Gliederung der Küsten
wurden die Bewohner veranlaßt, sich zu kühnen Seefahrern auszubilden
und Handel zu treiben. Die Nähe des offeuen Weltmeeres lockte
die kühnen Schiffer weit hinaus und führte sie in entlegene Länder. Da-
durch wurden ihnen die Schätze dieser Länder bekannt; dies veranlaßte
sie wiederum, diese Länder für sich in Besitz zu nehmen. Schon vor
Jahrhunderten hatten die Holländer große Besitzungen in fernen
Weltteilen erworben, und heute noch besitzen sie ausgedehnte Ko-
lonien in Asien (die großen und kleinensnnda-Jnseln,die Molukkenusw.
Amerika und Australien. Diese Gebiete, die ungefähr viermal so
groß sind wie das Deutsche Reich, liefern besonders Reis, Kaffee, Zucker,
Tee, Kakao, Tabak, Pfeffer, Zimt u. a. Kolonialwaren. Dar-
um konnte uns Holland früher mit Kolonialwaren versehen. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Warum führt Holland die Bezeichnung „Niederlande"?
Es ist ein weites Tiefland, das sich an das westelbifche Tiefland anschließt und
nach Südwesten erstreckt; im Westen liegt es stellenweise sogar tiefer (bis zu 5 m) als
der Meeresspiegel.
2. Wie mögen die Inseln vor der Mündung des Rheins und der
Scheide entstanden sein? Diese sind von den Flüssen und dem Meere gebildet
worden; die Flüsse haben an ihren Mündungen Schlamm, Schutt, Geröll abgelagert
und so nach und nach das Land aufgebaut. Die Wogen des Meeres haben das auf-
gebaute Land teilweise zerstört, indem sie in die Mündungen der Flüsse eindrangen,
sie schlauch- und trichterförmig erweiterten und so das Küstenland zu einem Jnfelge-
biete umgestalteten.
3. Wie kommt es, daß der Nordküste eine Inselgruppe vor-
gelagert ist? Früher zog sich längs der Nordküste (siehe Hannover!) eine lange
Dünenkette hin; diese haben die Sturmfluten zertrümmert. Die Inseln sind nur die
Überreste der ehemaligen Dünenkette usw.
4. G i b an, auf welche Weise die Entwicklung Hollands zur
Kolonialmacht gefördert wurde? Lage am Meere, reiche Küstengliederung,
kühne Seefahrer usw.
5. Gib an, auf welchem Wege die Kolonialwaren a) nach Holland — b) zu
uns gelangten! —
Zusammenfassung und Einprägung.
Aufbau des Bodens. Die Entwicklung Hollands zur Kolonialmacht
wurde auch durch die Bodengestalt des Landes befördert. Was lehrt
die Karte über die Bodengestalt das Landes? Holland ist ein weites
Tiefland ohne irgend welche Erhebungen. Nur die südliche Spitze des
Landes wird von den Ausläufern der Ardennen und des Hohen Venn
durchzogen. Hinsichtlich des Bodenaufbaus entsprechen die Niederlande
Westdeutschland. Wie hier so besteht auch der Boden in den Nieder-
landen aus Geestland und Marschen. Das Geestland breitet sich
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Amerika Australien Holland Holland Rheins Hollands Holland Hollands Holland Niederlande
Westdeutschland
— 133 —
sehr geschätzt. In den Heidegegenden wird viel Schafzucht getrieben;
die Schafe werden mehr wegen des Fleisches als wegen der Wolle ge-
halten. Von Bedeutung ist auch die Geflügelzucht an der Ostküste
Jütlands und den Inseln. Dänemark führt aus Fleisch, Speck, Butter,
Eier, Häute und lebendes Vieh. Gefördert wird die Landwirtschaft und
Viehzucht durch ein hoch entwickeltes Genossenschaftswesen,
das nicht bloß die Verwertung und Ausfuhr der heimischen Erzeugnisse,
sondern auch den Einkauf von Futtermitteln usw. besorgt. — Wiedergabe.
Fischerei. Die Küstenbewohner treiben Fischfang und Schiffahrt. Die
Fischerei hat in den letzten Jahren einen großen Aufschwung genommen. Woher
kommt es? Ost- und Nordsee fischreich — große Fischereiflotte. Besonders blüht der
Fischfang an den K ü st e n Jütlands und liefert in erster Linie Heringe und
Kabeljaus, Lachse, Austern und Hummern. Die Dänen fahren auch auf Robben-
und Walfisch fang nach dem hohen Norden- Daß die Fischerei in Dänemark auf
hoher Blüte stand, ist daraus zu ersehen, daß da? dänische Wappen neben der
Ähre den Fisch führt. — Wiedergabe.
Industrie. Die Gewerbtätgkeit ist in Dänemark nur gering entwickelt^).
Es fehlt nämlich dem Lande an Bodenschätzen (Eisen, Kohlen) und Wasserkräften.
Ton, Torf und Kreide sind die einzigen Mineralien, die Dänemarks Boden in
seinem Schöße birgt. Die Gewerbtätigkeit ist nur soweit von Bedeutung, als sie sich auf
Ackerbau, Viehzucht und den S ch i f f b e d a r f stützt. So wird z. B. aus dem
Getreide Mehl, Branntwein und Bier bereitet; aus den Zuckerrüben wird
Zucker gewonnen; die zahlreichen Tierhäute werden zu Leder verarbeitet.
Durch das Ledergewerbe ist die Handschuhfabrikation (Kopenhagen) zu
hoher Blüte gelangt. Die Milch wird zu Butter verarbeitet. Man gewinnt jährlich
über 150 Mill. Pfund Butter. Von Jndustrieerzeugnissen werden ausgeführt
Leder, Handschuhe und Porzellanwaren. — Wiedergabe-
Handel und Verkehr. Der Handel steht in Dänemark infolge der
ausgezeichneten Seelage in hoher Blüte (12 °/o der Erwerbs-
tätigen sind an ihm beteiligt, in Deutschland nur 10,6 °/o). Gefördert
wird der Handel durch eine große Handelsflotte, die im Verhältnis
zur Bevölkerungszahl in Europa an 3. Stelle steht (Norwegen, Eng-
land, Dänemark). Sie vermittelt außer dem Eigenhandel den Aus-
tausch zwischen dem gewerbereichen Westen und dem getreide-
reichen Osten Europas. Mit seiner Handelsflotte versorgt es also
den Osten Europas mit den notwendigen Erzeugnissen der Industrie, die
die Weststaaten in großer Menge herstellen. Andererseits schafft es das
Getreide und Holz, das der Osten im Überfluß hat, nach den Industrie-
staaten Westeuropas, die daran Mangel haben. Mit Recht kann man
daher Dänemark „die Vermittlerin des nordischen Handels-
Verkehrs" nennen. Eine Welthandelsmacht wie Belgien und die
Niederlande konnte Dänemark nicht werden, weil es vom Weltmeere
zu weit entfernt ist und seine Zugänge und Küsten zu ungünstig sind.
Unter den Haupthandelsländern Europas stehen Eng-
land und Deutschland an der Spitze. Welche Produkte führt
Dänemark aus? Butter, Fleisch, Tiere, Häute, Eier, Fische. Welche
Waren führt es ein? Vor allem Getreide, Ölkuchen, Steinkohlen, Eisen-
waren und Webewaren und Steinkohlen. Schon mit dem Ergebnis
der Butterausfuhr (180 Mill. Mark) kann Dänemark seine drei
. x) Die Industrie beschäftigt nur 1u der Erwerbstätigen (in Deutschland 371/» %,
m Belgien 41v2 °/0, in England 58 °/0).
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Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Dänemark Kopenhagen Dänemark Deutschland Europa Norwegen Dänemark Europas Europas Westeuropas Belgien Niederlande Europas Deutschland Deutschland Belgien England
— 140 —
Afrika, Amerika und Australien *) besitzt, so müssen wir es geradezu als
ein Riesen reich bezeichnen. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung und Anwendung:
1. Wie ist es zu erklären, daß im Nordwesten Europas so
zahlreiche Inseln liegen? Die Inseln Großbritannien und Irland hingen
früher mit dem Festlande zusammen — das ganze weite Gebiet, das Nordsee, Ärmelmeer
und Irische See bedecken, war einst festes Land. Durch unterirdische Vorgänge senkte
sich dasselbe und wurde vom Meere überflutet; nur die Inselwelt blieb stehen usw.
2. Woher rühren die kleinen Inseln, die die beiden Haupt-
inseln umgeben? Die Wogen des Meeres haben sie von den beiden Hauptinseln
abgerissen.
3. Weise nach, daß England eine günstige Lage hat! England
liegt in der Mitte der Halbkugel der größten Landmasse und ist so in Wahrheit ein
„Reich der Mitte"; durch seine Lage im Weltmeere scheint es geradezu von der
Natur als erste Handelsmacht der Welt vorbestimmt zusein; mitten im Meere gelegen,
hat es eine bequeme Verbindung mit den fremden Erdteilen; die Erzeugnisse derselben
kann es leicht herholen, die eigenen Erzeugnisse dagegen leicht ausführen; in Europa
liegt es in der Nähe bedeutender Staaten; auf das Jnselreich leiten die deutschen und
französischen Ströme, sowie der Ausgang der Nordsee hin usw.
Zusammenfassung und Einprägung.
Iii. Inwiefern ist England die erste Handelsmacht der Welt?
Englands Machtstellung: Das britische Jnselreich ist die
erste Kolonial-und Handels macht der Erde. Es besitzt unter
allen Staaten der Welt die meisten Kolonien. Man kann daher be-
haupten, daß reichlich Vb der Erde englisch ist, und reichlich
lk aller Menschen englische Untertanen sind. Der Flächen-
inhalt der Kolonien ist über 21/a mal so groß als der unseres Erdteils
Europa (nämlich 29,8 Mill. qkm), und die Zahl der Bewohner der britischen
Kolonien beträgt 400 Mill., also ebensoviel Einwohner, als sie der Erdteil
Europa hat. England hat in allen Erdteilen Besitzungen. Die
wichtigsten britischen Kolonien sind Kanada(Britisch- Nordamerika,
Britisch-Ostasrika und Südafrika, Vorderindien in Asien und
Australiens (zeigen!). Ein Netz von englischen Schisfahrts-
linien umspannt das ganze Erdenrund und verbindet das Mutterland
mit den Kolonien. Diese liefern wertvolle Rohstoffe, die in dem
Mutterlande verarbeitet werden, und zahlreiche Kolonialwaren, die
an andere Staaten abgegeben werden können. Die Kolonien bilden aber
auch wichtige A b satz g e b iete für das Mutterland. Den Verkehr zwischen
beiden vermittelt die Handelsflotte Englands, welche die größte der
Welt ist. Das europäische England besitzt mehr als 20 000 Schiffe, während
die Kolonien gegen 15 000 Schiffe aufweisen. Mit allen Ländern der
Erde steht England in Handelsbeziehungen. Der Wert der Ein-
und Ausfuhr des britischen Jnselreiches ist bedeutend größer als bei
den anderen Staaten der Welt. — Wiedergabe.
1) Die britischen Kolonien sind fast so groß (38 Mill. qkm) wie Afrika und
haben soviel Einwohner (400 Mill.) wie Europa.
2) Britisch-Nordamerika mit 10 Mill. qkm und 8 Mill. Einwohnern, Australien
(mit Seeland) mit 81u Mill. qkm und 7 Mill. Einwohnern; Britisch-Indien und
Ceylon 48/* Mill. qkm mit 300 Mill- Einwohnern; Britisch-Südafrika mit 3 Mill. qkm
mit 91/« Mill. Einwohnern; Britisch - Ostafrika und Westafrika 2*1* Mill. qkm mit
22 Mill. Einwohnern.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Australien Europas Irland Nordsee Irische_See England England Europa Nordsee England Englands Europa Europa England Nordamerika Britisch-Ostasrika Südafrika Asien Australiens Englands England England Afrika Europa Australien Seeland Britisch-Indien Ceylon Ostafrika Westafrika
— 154 —
Wichtig für den Handelsverkehr an der Ostküste ist ferner New kastle (zeigen!), von
wo aus die englische Steinkohle nach dem Auslande versandt wird. An der Ostküste
Schottlands liegt am Firth of Förth Ed in bürg mit dem Hafenplatz Leith (zeigen!).
Alle diese Häsen werden aber an Bedeutung von der Stadt London übertroffen.
Bestimme die Lage der Stadt! An der Themse. London ist der Mittelpunkt des
Weltverkehrs (Sieh Seite 156). Die bedeutendsten Handelsplätze der englischen
Südküste sind Southampton, Portsmuth und Plymouth (zeigen!) Den
Hasen Southampton laufen fast alle Schiffe an, die nach Nordamerika, Afrika und
Asien gehen. — Wiedergabe. Wir beziehen aus England Garn
(136 Mill. M.), Steinkohlen, Heringe, Häute und Felle und
liefern dafür Webewaren (für 200 Mill. M.), Zucker (für 140
Mill. M.), Eisen- und Lederwaren, Bilder usw.*)
Ein fernerer Vorteil für die großartige Entwicklung des Handels
in England ist der Besitz der zahlreichen Kolonien in allen Welt-
teilen. Diese haben für den Handel einen doppelten Wert. Weise
es nach! Sie senden dem Mutterlande (erklären) viele Erzeugnisse,
z. B. Baumwolle, Tabak, Kaffee, Tee, Zucker und Getreide. Diese Waren
läßt dann England roh (Tee, Kaffee usw.) oder auch verarbeitet
(Wolle, Baumwolle usw.) wieder hinaus in alle Länder gehen. In welche
denn? Frankreich, Deutschland, Dänemark, Rußland usw. Der andere
Nutzen der Kolonien besteht darin, daß sie ein wichtiges Absatzgebiet
bilden. Weise es nach! England findet dort mit Leichtigkeit zahlreiche
Käufer für die Waren, die es herstellt. Von der Bedeutung des englischen
Handels können wir uns eine Vorstellung machen, wenn wir erwägen,
daß V8 des gesamten europäischen Handels durch englische
Hände geht und die Hälfte aller Seedampfer der Erde den
Engländern gehört. — Wiedergabe.
Infolge des Erfindung?- und Unternehmungsgeistes und der Aus-
dauer der Briten nahm die Gewerbtätigkeit und damit Handel und Verkehr einen
gewaltigen Aufschwung. Vor allem trachtete die Bevölkerung auf Verbesserung und
Vermehrung der Verkehrsverhältnisse. Schiffahrtskanäle wurden gebaut und da-
durch die Jndustrieplätze des Binnenlandes mit der Küste und den Hafen-
städten verbunden. England war aber auch bemüht, gute Landstraßen zu schaffen-
Es war das erste Land, das sich der Eisenbahn als Verkehrsmittel bediente,
und heute steht England mit seinem Eisenbahnnetz mit Belgien und Deutsch!and
an der Spitze aller Staaten der Welt. Infolgedessen können sowohl die Roh-
stoffe, als auch die Erzeugnisse billig und schnell fortgeschafft werden, was für den
Handelsverkehr von großer Bedeutung ist. — Wiedergabe.
Handelsflotte. Wodurch wird der Handel mit andern Ländern in
England nur vermittelt? Viele Schiffe. Die Engländer haben eine
stattliche Flotte geschaffen^). Die englische Dampferflotte über-
trifft weit die Flotten anderer Völker zusammen. Und nun vergleicht
Englands Flotte an Segelschiffen? Der Flotte der drei bedeutendsten
seefahrenden Völker noch gleich. So besitzt England eine Handels-
flotte, die ihresgleichen auf der Welt sucht. — Um den ge-
waltigen Handel auf allen Meeren zu schützen, auch einem Feinde wieder-
*) Während wir für England, die englischen Kolonien mit berücksichtigt, erst an
5., sonst an 3. Stelle stehen, ist England für uns das erste Handelsland. England
lieferte 1905 an Deutschland für 784, Deutschland an England für 1058 Mill. M.
") Zur näheren Erklärung zeige der Lehrer hier die Übersichtstabelle über die
Handelsflotte der Schiffahrt treibenden Völker (Herausgegeben vom Deutschen Flotten-
Verein).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schottlands Förth_Ed London Southampton Plymouth Southampton Nordamerika Afrika Asien England England England Frankreich Deutschland England England England Belgien England Englands England England England England Deutschland Deutschland England
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stehen zu können, der bei der Jnselnatur des Landes nur zu Schiffe nahen
kann, haben die Engländer auch eine starke Flotte von Kriegs-
schiffen geschaffen, die nach ihrer Größe allen anderen Flotten Europas,
ja sogar den vereinten Flotten mehrerer Länder überlegen ist. Diese
Flotte hat ihre bestimmten Häsen, Kriegs Häfen genannt. Die bedeu-
tendsten sind Portsmouth und Plymouth (zeigen — Lage angeben
lassen!). Welche Kriegshafen Deutschlands kennt ihr? — Gib an, welchen
Einfluß der rege Handelsverkehr auf die Entwicklung Englands bewirkt hat!
Sachliche Vertiefung und Anwendung:
1.Weise nach, daß das britische Reich das Weltmeer be«
herrscht! Es unterhält mit allen Ländern der Erde einen regelmäßigen Schiffahrts-
und Handelsverkehr — ein Netz von Schiffahrtslinien umspannt den ganzen Erden-
ball — Tausende von englischen Handelsschiffen vermitteln den Verkehr und Handel usw.
2. Wie ist es zu erklären, daß England zur Beherrscherin des
Weltmeeres wurde? Früher trieb England Ackerbau und Viehzucht, Fischfang und
Küstenschiffahrt. Als die neue Welt entdeckt wurde, hob sich der Seeverkehr Englands;
englische Seefahrer unternahmen Entdeckungsreisen und erschlossen neue Länder. Die
Engländer begannen mit den Spaniern, Portugiesen und Holländern hinsichtlich des
Seeverkehrs zu wetteifern usw.
3. Gib an, aus welchen Gründen das britische Reich unter allen
Staaten die erste Stelle auf dem Weltmarkte errungen hat!
2. Warum sind einzelne Hafenpätze zu so großer Bedeutung ge-
langt? Sie bilden die Aus- und Einfuhrhäfen für die großen Jndustriemittelpunkte
(Nachweisen!).
5. Wie ist es zu erklären, daß wir an der Westküste Englands
soviel Hafenstädte finden? Sie weist mehrere größere Buchten auf — die Küste
liegt Amerika näher usw.
6. Warum ist die Bevölkerung im britischen Reiche so ungleich
verteilt? Die ungleiche Verteilung der Bevölkerung hat in den wirtschaftlichen Ver-
Hältnissen ihren Grund. Schildere die wirtschaftlichen Verhältnisse a) in Irland —
b) in Schottland! —
Staatliche Einteilung und Städte. An der Spitze der vereinigten
Königreiche steht der König, dessen Krone auch in der weiblichen
Linie erblich ist. Wie steht es in dieser Beziehung in Deutschland? —
Die Gewalt des Königs der vereinigten Königreiche ist sehr beschränkt.
In der Regierung wird der König von dem Parlament unterstützt,
das in das Oberhaus (das Haus der Lords) und das auf je 7 Jahre
gewählte Haus der Gemeinen ^Unterhaus) zerfällt. In welche König-
reiche zerfällt das britische Reich? England, Schottland und Ir-
land. Bestimme die Lage derselben. Vertrauend auf seine insulare
Lage hat England die allgemeine Wehrpflicht nicht eingeführt. Es hält
nur ein angeworbenes Heer (12 Jahre Verpflichtung) von 140 000
Mann. — Die Kriegsflotte ist die mächtigste der Welt. An
neueren Linienschiffen und großen Kreuzern besitzt England 73 (Deutsch-
land 22).
Das Königreich England.
Zeige und bestimme die Lage des Königreichs England! Der
südliche Teil von Großbritannien. Wie heißt die Hauptstadt des Landes?
London (lond'n). Bestimme die Lage der Stadt! An der Themse.
London ist die größte Stadt der Welt. Um die Riesenstadt kennen
zu lernen, wollen wir der Stadt einen Besuch abstatten.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Plymouth Deutschlands Englands England England Englands Englands Amerika Irland Schottland Deutschland England Schottland England England England England London
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Hafenplätze. Die bedeutendsten sind Alicante und Barcelona (zeigen!),
d) Die Westküste. Zeige die Westküste! Was lehrt die Karte von ihrer
Beschaffenheit? Teils steil und felsig, teils flach. Der nördliche Teil
(bis zur Mündung des Minho) ist steil und weist tief einschneidende Buchten
auf, die den Fjorden Norwegens gleichen. Die bedeutendsten Hasen-
platze an der Westküste sind Porto, Lissabon und Cadiz. Zeige diese
Hafenstädte! Bestimme ihre Lage! — Durch den Reichtum an trefflichen
und geschützten Buchten und Hafenplätzen wurde der überseeische Verkehr
erleichtert und befördert. — Wiedergabe.
Aufbau und völlige Abschliesjung der Halbinsel. Der dritte Grund, warum
die großen Entdeckungen gerade von der Pyrenäen-Halbinsel ausgingen, ist in dem
Aufbau und der Abschließung der Halbinsel vom Festlande zu suchen. Was
lehrt die Karte von der Bodengestaltung der Halbinsel? Zum größten Teile ein
Gebirgsland. Wie eine riesige Hochburg ragt die Halbinsel frei, fast über-
all geschlossen, ohne scharf abgesonderte beträchtliche Halbinseln und ohne alle Inseln
aus dem Meere auf. In ihrxm weiten Innern finden wir wolkenhohe, kahle,
nackte Gebirgswände und Gebirgszüge, welche im Norden und Süden unmittel-
bar aus dem Meere, im Westen und Osten aus mehr oder weniger schmalen Küsten-
ebenen aufsteigen. Zwischen diesen Gebirgszügen breiten sich weite baumlose
Hochebenen aus. Der ganze Aufbau der Pyrenäen-Halbinsel weist mithin nach
der atlantischen Meeresseite hin. Die ganze Fläche des mächtigen Landblocks
neigt sich nämlich nach Westen hin. Woraus ersehen wir dies aus der Karte? Die
Gebirge verlieren an Höhe nach Westen zu. Woraus ersehen wir ferner die Abdachung
der Halbinsel nach Westen zu? Aus der Laufrichtung der Ströme. Was lehrt dar-
über die Karte? Fast alle Flüsse strömen nach Westen und münden in den Ozean
(zeigen!). Die Flüsse, die nach Osten fließen, sind nur von mäßiger Länge. Auch
dadurch wurden die Bewohner frühzeitig auf den ozeanischen Verkehr hingewiesen.
Wohl besitzt auch die Westseite manche Hochlandsränder, welche von dm Flüssen in
Stromschnellen durchbrochen werden müssen, jedoch ist der Abfall nach Westen lange
nicht so schroff, wie der nach dem Mittelmeere.
Daß die Pyrenäen - Halbinsel die Ausgangsstelle der
großen Entdeckungsfahrten wurde, dazu trug ferner die Ab-
schließung der Halbinsel vom europäischen Festlande viel bei.
Welches Gebirge scheidet die Pyrenäen-Halbinsel von Mitteleuropa?
Das Hochgebirge der Pyrenäen (zeigen!). Dieses läßt einen regen
Verkehr mit dem europäischen Festlande nicht zu. Warum nicht? Die
Pyrenäen besitzen fast durchweg nur Quertäler und sind daher viel
unzugänglicher als die Alpen. Woraus ersehen wir auf der Karte
die geringe Wegfamkeit der Pyrenäen? Keine Fahrstraße, keine Eisen-
bahn führt über das Gebirge; nur unsichere Fuß- und Reitwege
leiten durch dasselbe. Die Unzugänglichkeit der Pyrenäen ist so groß,
daß noch heute keine Bahn über das Gebirge führt. Die Bahnen, welchen
die Verbindung zwischen der Halbinsel und dem übrigen Europa her-
stellen, schmiegen sich um deu West- und Ostfuß des Gebirges. Diese
Abgeschlossenheit der Halbinsel, die eine Ausdehnung des Ver-
kehrs und Handels auf dem Landwege nicht gestattet, war ein weiterer
Grund dafür, daß die Bewohner der Pyrenäen-Halbinsel sich schon früh-
zeitig dem Ozean zugewendet haben. — Gib nochmals die Gründe an, die be-
wirkten, daß von der Pyrenäen-Halbinsel die großen Entdeckungen ausgingen! —
Sachliche Besprechung und Vertiefung:
1. Welche Vorteile gewährt die reiche Gliederung der Halbinsel?
In den Buchten können Hafenplätze angelegt werden, die den Schiffen Schutz und
Unterkunft vor den rauhen Stürmen und der Brandung des Meeres gewähren. Sie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Alicante Barcelona Norwegens Lissabon Cadiz Mitteleuropa Europa
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nialwaren, wie Tabak, Tee, Baumwolle, Reis, Zuckerrohr usw. Diese
Waren wurden von Portugal aus nach dem europäischen Festlande ver-
sandt und brachten dem Lande ungeheure Geldsummen ein. Infolgedessen
gehörte auch Portugal in jener Zeit zu den größten, reichsten und
angesehensten Staaten der Welt. — Wiedergabe.
Sachliche Besprechung «nd Uertiefung:
1. Wie kam es, daß gerade Spanien einen großen Teil der neuen
Welt unter seine Herrschaft brachte? Die Spanier waren kühne Seefahrer —
Amerika lag nicht weit von Spanien usw.
2. Inwiefern konnte mit Recht Kaiser Karl V. behaupten, daß in
seinem Reiche die Sonne nicht untergehe? —
3. Welche Vorteile brachten die großen Entdeckungen a) Spanien — b) Por-
tugal? —
4. Wie ist es zu erklären, daß in jener Zeit ein großer Teil von
Italien unter Spaniens Herrschaft stand? Italien war im Mittelalter durch
die Kriege sehr zerrüttet und geschwächt, daher konnten es die Spanier leicht unter-
werfen usw.
Tv. Wie steht es heute mit der Macht und Größe Spaniens und
Portugals?
Spaniens und Portugals gegenwärtige Macht und Größe.
Spanien hat seine frühere Machtstellung eingebüßt. Trotz seiner
günstigen Lage und trotz seiner Größe gehört es heutzutage nicht in die
Reihe der europäischen Großmächte. Es ist eine Macht zweiten
Ranges geworden. Auch den großen überseeischen Besitz hat es ver-
loren. Andere Völker haben die meisten ausländischen Besitzungen der
Spanier an sich gebracht. Nur armselige Reste jenes gewaltigen Kolonial-
besitzes sind den Spaniern geblieben und zeugen von ihrer einstigen Macht
und Größe. Spanien besitzt jetzt von den auswärtigen Besitzungen nur
noch die Kanarischen Inseln und einen schmalen Streifen an der
Westküste von Afrika, sowie die Insel Fernando Po im Busen von
Guinea (zeigen!). Ebenso steht Spanien als Handelsmacht nicht mehr
auf der einstigen Höhe. Seine Handelsflotte steht sowohl an Zahl
der Schiffe, als auch an Tonnengehalt denen der meisten Staaten Europas
nach, wird sogar an Zahl von der Handelsflotte Dänemarks über-
troffen. Auch auf dem Weltmarkte hat Spanien seine bedeutende
Stellung eingebüßt. Dies geht namentlich aus der Ein- und Ausfuhr
des Landes hervor. Es wird hierin sogar von der kleinen Schweiz
übertroffen. Die Ein- und Aussuhr des Landes beträgt ein Drittel des
Wertes der deutschen Ein- und Ausfuhr und noch nicht einmal ein
Zehntel der Ein- und Ausfuhr Großbritanniens. Woraus geht es hervor,
daß Spanien seine einstige Machtstellung und Bedeutung verloren hat? —
Aber auch Portugal hat seine frühere Macht und Größe eingebüßt.
Wohl besitzt es noch heute einige Gebiete in Afrika und Asien; aber
einen großen Teil der wichtigsten ausländischen Besitzungen hat es ver-
loren. Seine Bedeutung als Seemacht ist längst dahin. Der Handel
Portugals ist vernichtet, und die Ein- und Ausfuhr des Landes ist sehr
gering. Es wird hierin sogar von Rumänien (zeigen!) übertroffen. In-
wiefern können wir sagen, daß auch Portugal seine frühere Machtstellung und Bedeutung
eingebüßt hat? —
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V.
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Portugal Spanien Amerika Spanien Spanien Italien Spaniens Italien Spaniens Portugals Spaniens Spanien Afrika Guinea Spanien Europas Dänemarks Spanien Spanien Portugal Afrika Asien