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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa - S. 19

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 19 — — war schon im Mittelalter ein bequemer Verbindungsweg zwischen Deutschland und Italien. . 5. Beschreibe einen Tunnel in den Alpen! Länge von 12 bis 19 km, 8 m Breite, 6,5 bis 7,5 m Höhe — innen durch Licht erleuchtet (alle 500 oder 1000 m ein Licht). 6. Warum kann man hinsichtlich des Verkehrs in den Alpen heutzutage sagen: „Es gibt heutzutage keine Alpen!" Zusammenfassung und Einprägung. Gefahren und Naturgewalten in den Alpen. Sehrxiel und Uorbesprechmtg: Wir wollen jetzt von den Gefahren reden, welche die Alpen ihren Bewohnern bringen. — Wohl bieten die Alpen ihren Bewohnern manches Schöne, was wir in unserer Heimat entbehren müssen. Nenne Freuden und Schönheiten der Alpen! Herrliche Wälder — grüne Matten mit duftigen, farbenprächtigen Blumen, heilsamen Kräutern und saftigen Gräsern — hohe Berge, mit Wald bestanden und mit Schnee bedeckt, die bis in die Wolken ragen — blaue Seen — Alpenglühen usw. Dagegen bringen auch die Alpen ihren Bewohnern mancherlei Gefahren. Nenne Naturgewalten oder Naturerscheinungen in den Alpen, die den Alpenbewohnern Verderben bringen! Schneefall, Lawinen, Wildbäche, Bergstürze usw. a) Schneefall. Zunächst wollen wir von den Gefahren sprechen, die der große Schneefall in den Alpen mit sich bringt. Weise nach, daß auch bei uns ein großer Schneefall manche Gefahren und manchen Schaden verursacht! (Wege und Stege mit hohem Schnee bedeckt — die Menschen können nur sehr langsam von einem Ort zum andern gelangen — der Verkehr stockt — Personen und Eisen- bahnzüge bleiben im Schnee stecken — Tod durch Ermattung und Erfrieren usw. — Gib an, welche Gefahren ein plötzliches Tauwetter mit sich bringt! Bäche, Flüsse schwellen an, treten über die Ufer, überschwemmen das Land, richten große Verwüstungen an usw.) — Noch mehr Schaden richtet der Schnee in den Alpen an. Während er bei uns höchstens 1 m hoch wird, fällt er in den Alpen oft 3—10 m hoch. Die leere Sennhütte auf der Alp wird gänzlich überschneit. An den Wohnhäusern liegt der Schnee nicht selten bis zum Dache hinauf. Man muß durch die Dachfenster hinaussteigen. Wege und Stege sind verschneit. Tagelang kann niemand zum Nachbar gelangen. Scharen von Menschen werden aufgeboten, um mit Ochsengespannen und Schlitten, Schneeschaufeln und Hacken Bahn für den Postwagen zu machen. Trotzdem bleiben die Posten mitunter tagelang liegen. Einzelnen Wanderern droht sicherer Tod, namentlich wenn ein4 bitterkalter Sturm Schneegestöber verursacht. Leicht geraten sie vom Wege ab und erleiden in dem haushohen Schnee den Tod durch Erfrieren. — Wiedergabe. b) Lawinen. Noch gefährlicher aber wird der Schnee dann, wenn plötzlich Tauwetter eintritt. Dann kommt — ähnlich wie wir es am schiefen Schieferdache unserer Kirche alljährlich beobachten können —■ die Schneedecke an steilen Bergabhängen ins Gleiten. Sie rutscht erst langsam, dann immer schneller und zuletzt mit großer Geschwindigkeit, nimmt Erde, Schutt und Steine mit fort und donnert über Felswände und durch Schluchten hinab in die Tiefe. Eine solche ins Rutschen 2*

2. Europa - S. 21

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 21 — stärke anschwellender Wind, der namentlich im Herbst und im Winter auftritt.1) Er hält zwei bis drei Tage an, bricht Bäume und schleudert sie in die Tiefe, reißt Felsstücke los, die donnernd in das Tal rollen. Er bringt den Schnee zum Schmelzen und füllt die Wildbäche mit großen und verderbenbringenden Wassermassen plötzlich an. Mit wilder Gewalt stürzt er sich in die Täler und auf die Alpenseen. Hier peitscht er die Wogen an den Felsen empor und verwandelt sie in weißen Gischt, schleudert Fahrzeuge wie Spielzeuge an die Uferwände. Wehe den Fahr- zeugen, die auf den Alpenseen von dem wilden Föhn überrascht werden! Mit Recht singt der Dichter Schiller: „Es rast der See und will seine Opfer haben." (Tell Iv, 1.) Nicht allein den Schiffen aus den Seen wird der Föhn verderblich, sondern auch den Wohnungen der Menschen am Ufer. Wie vom Erdboden erschüttert zittert unter den Stößen des Sturmes das Haus. Gar oft trägt der Orkan das Dach weit hinweg, oftmals drückt er eine Hütte oder einen Schuppen zusammen; gar oft wälzt er schwere Steine oder Eisstücke hinab auf die Bergstraßen und zertrümmert mit ihnen die Wohnstätten friedlicher Menschen. Wenngleich der wilde Föhn so manche Gefahren bringt, so wird er trotzdem im Vor- frühling mit Freuden begrüßt. Wie ist das zu erklären? Der Föhn ist der rechte Lenzbote und wirkt in 24 Stunden foviel, wie die Sonne in 14 Tagen. Die Alpenbewohner nennen ihn daher den Sch nee fr esse r. Ohne den wilden Föhn gäbe es in manchem Hochtal keinen Sommer und kein Leben. — Wiedergabe. Sachliche Besprechung und- Anwendung: 1. Gib an, welchen großen Nutzen der Föhn den Alpen- bewohnern bringt. Der im Frühling wehende Föhn bewirkt im ganzen Alpen- gebiet große Schnee- und Eisschmelzungen. An manchen Stellen schmilzt er oft in 12 Stunden eine Schneedecke von sji m Dicke weg. 2. Weise nach, daß der Föhn der rechte Lenzbote der Alpen ist! Er wirkt in 24 Stunden soviel, wie die Sonne in 14 Tagen — ihm widersteht die alte Schneedecke, die die Sonne vergeblich beleckte, nicht. Ja, er ist in vielen schattigen Hochtälern geradezu die Bedingung des Frühlings. Würde er nicht von Zeit zu Zeit (etwa 30—40 mal im Jahre) für das Keimen und Blühen die nötige Wärme bringen und die immer wieder entstehende Schneedecke wegschmelzen, so gäbe es in manchem Alpental keinen Frühling und Sommer, sondern einen ewig währenden Winter. Schweizer Sprichwort: „Der liebe Gott und die gnldi S u n n (Sonne) vermöge nüd i nichts), wenn derföhn nüd chunk (kommt)." 3. Wie suchen sich die Älpler vor dem Wildwasser zu schützen? Lange vergeblich durch verschiedene Bauten— heute wirksamer durch An- läge von Talsperren und Stauweihern. 4. Wo wirken die Wild wasser in den Alpen am gefähr- lichsten? Dort, wo man leichtsinnig den Wald an den Bergesabhängen nieder- geschlagen hat. Inwiefern ist das Bepflanzen mancher Bergesabhänge unmöglich? Durch die gewaltigen Regengüsse ist alle fruchtbare Erde weggeschwemmt worden und in dem kahlen Gestein können selbst die Fichten nicht wurzeln. x) Lange Zeit nahm man an, daß der Föhn eine Fortsetzung des italienischen Sirokkos sei, also aus der Sahara herüberwehe. Dagegen spricht zunächst der Um- stand, daß auf der Südseite der Alpen nur selten ein Föhn weht, und wenn, daß er dann von Norden nach Süden gerichtet ist. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß es sich um einen lokalen und zwar um einen sog. F a l l w i n d handelt, der infolge eines sehr niedrigen Luftdrucks entsteht. Er entsteht also, wenn im Süden der Alpen ein hoher, im Norden aber ein niedriger Luftdruck vorbanden ist und da- durch gewaltsam Luft (kalte) aus den nördlichen Alpentälern rasch und scharf heraussaugt.

3. Europa - S. 23

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 23 — der Freude am Echo hervorgegangen. Sprich nochmals über den Charakter und das Wesen der Alpenbewohner! - c) Beschäftigung der Alpenbewohner. Gib an, womit sich die Bewohner der Alpen beschäftigen werden! Viehzucht, Ackerbau, Wald- Wirtschaft, Industrie usw. 1. Viehzucht, Hauswirtschaft usw. Wie ist es zu erklären, daß in den Alpen hauptsächlich Viehzucht getrieben wird? Zahlreiche grüne Matten mit saftigen Gräsern und heilsamen Kräutern. Hoch auf der Alm wohnen in einfacher Hütte Senner und Sennerinnen den ganzen Sommer über und bereiten aus der Milch der Kühe Butter und wohl- schmeckenden Käse. Dort, wo Rindviehzucht nicht möglich ist, z. B. in den hochgelegenen Felsentälern, hütet der Geißbub Schafe und Ziegen. Die Matten bieten weiter dem Wurzelgräber Verdienst, der heilsame Kräuter sucht, namentlich den gelben Enzian sucht und ans ihnen stärkende und heilsame Tränklein bereitet. Wo die Matten aufhören und nur noch dürftiger Graswuchs sich zeigt, treibt der Wild heuer (er heut in der Wildnis) seine beschwerliche und gefahrvolle Arbeit. - Wiedergabe. 2. Waldwirtschaft. Die schönen Wälder gewähren den Alpen- bewohnern ebenfalls lohnende Beschäftigung. Viele Älpler sind als Holz- knechte tätig. Sie fällen die Riesen des Waldes, zerkleinern sie oder flößen sie auf brausenden Gebirgsbächen hinab ins Tal zur Schneide- mühle. Gleich den Sennen verbringen die Holzfäller den Sommer auf der Höhe, nur des Sonntags steigen sie herab. — Andere verdienen als Köhler ihr tägliches Brot. — Auch die Jagd ist noch immer ein lohnender Erwerbszweig (heute durch strenge Schongesetze geregelt). Sie gilt besonders den zierlichen Gemsen und dem nur selten vorkommenden Steinbock. — Wiedergabe. 3. Fremdenverkehr. Die Naturschönheiten geben vielen Alpen- bewohnern auch Gelegenheit, das tägliche Brot zu verdienen. Jährlich reisen Tausende in die Alpen, um die grünen Matten, blauen Seen, schneebedeckten Berge und schimmernden Gletscher kennen zu lernen. Sie alle bedürfen hierzu der Führer. Warum? — Der Fremdenverkehr hat auch eine großartige Ausbildung des Gast haus wefeus zur Folge. Wie ist dies zu erklären? — Wiedergabe. 4. Gewerbtätigkeit. Die Gewerbtätigkeit ist in manchen Gegenden hoch entwickelt. Der lange und strenge Winter, in dem oft Weg und Steg so verschneit sind, daß sogar zwischen den Dörfern eines Tales die Verbindung vollständig aufhört und niemand hinaus kann, treibt an zur Hausbeschäftigung. Ähnlich wie im Riesengebirge schnitzen oder drechseln auch hier die Bewohner aus dem Holze der Fichten, Tannen, Kiefern oder aus den Knochen der Tiere allerlei Gegenstände, z. B. Figuren, Becher, Ringe, Kruzifixe, Leuchter usw.') Die kunstvollen Holz- schnitzereien der Alpenbewohner sind eine begehrte Ware in der ganzen Welt. Am Südfuße der Alpen beschäftigen sich die Bewohner mit der Herstellung von Eisenwaren und der Verarbeitung der gewonnenen Seide. *) Durch Holzschnitzerei zeichnen sich aus das Berner Oberland, das Berchtes- gadener Land, der Ammergau usw.

4. Europa - S. 34

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 34 — Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Wie kommt es, daß diealpen von so vielen Tälern durchfurcht werden? Die zahlreichen Täler sind vom Wasser geschaffen worden: als die Alpen gebildet wurden, entstanden durch den Druck eine Menge Risse und Spalten; diese sind im Laufe der Jahrtausende vom Wasser ausgenagt worden usw. 2. Welcher Unterschied tritt in der Richtung der Täler hervor? Es gibt Längstäler, die der Richtung der Hauptketten folgen; viele Täler haben die Ketten durchsägt und das Gebirge durchquert; diese nennt man Durchbruchs- oder Quertäler. Nenne a) Längstäler, b) Quertäler in den Schweizer Alpen! — 3. Gib an, inwiefern die Flußtäler für den Verkehr von ganz besonderer Wichtigkeit sind! Die Längstäler ermöglichen die An- legung von Straßen und den Verkehr von Ost nach West; die Quertäler machen das Überschreiten des Gebirges möglich. Wie gelangt man aus einem Flußtal in das andere? Die Täler kommen oft einander sehr nahe — hier finden sich im Rücken der Gebirgsketten tiefe Einsenkungen, die man Pässe nennt. Die Pässe stellen eine Ver- bindung zwischen den beiden Flußtälern her. 4. Wie kommt es, daß die Alpen st raßen so vielfache Win- düngen aufweisen? Die Quertäler sind meist enge Durchbruchstäler und stellen dem Verkehr große Hindernisse entgegen; infolge der steilen Felswände mußten die Straßen in Zickzacklinien in den Felsen gehauen, steinerne Brücken gewölbt, ja selbst Tunnel geschaffen werden usw. 5. Wie kommt es, daß gerade die Gotthard st raße eine so große Bedeutung erlangt hat? Der Gotthardpaß ist niedrig, daher bequem zu übersteigen — stellt eine direkte Verbindung zwischen Nord- und Mitteleuropa und Südeuropa her — die Gotthardbahn war lange Zeit die einzige Eisenbahn, die über die Schweizer Alpen führte usw. Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht. Klima. Schließe aus der Bodengestaltung auf das Klima des Landes! Das Klima weist infolge der bedeutenden Höhenunterschiede sehr große Gegensätze auf. Auf den Hochalpen und der Hochebene ist das Klima kalt und rauh; milder ist es in den geschützten Alpentälern, am Boden- und Genfer See. Welche Früchte gedeihen hier? — Am Südabhange der Schweizer Alpen herrscht völlig italienische Luft. Schildere hier das Klima! — Die reine Gebirgslust ist der Gesundheit zuträglich, daher finden wir sogar hoch ans den Alpen gelegen einige Luftkurorte (St. Moritz, Poutresina, Jnterlaken, Davos, Lugano usw.) An Niederschlägen ist die Schweiz reich. Von besonderer Bedeutung für die Alpenwelt ist der warme Föhnwind, der namentlich zur Zeit der Schneeschmelze auftritt. (Siehe Seite 20) —- Wiedergabe. Bewohner. Wir wollen nun die Bewohner des Schweizerlandes näher betrachten. Gib an, was dir von den Schweizern bereits bekannt ist! - Abstammung. Der größte Teil (70°/0) der Bewohner ist deutscher (alamannischer) Abstammung. Fast das ganze Rheingebiet und das obere Rhonetal ist von Deutschen bevölkert. Im westlichen Teile der Schweiz ist die Bevölkerung französisch (22°/o), im südlichen Teile italienisch (7°/o). Selten gibt es ein Land der Erde, wo auf so engem Bodenraum so viele grundverschiedene Volksstämme heimisch sind. Mögen sich diese noch durch zahlreiche Mundarten in mehrere Untergruppen gliedern, so fühlen sie sich trotz aller Unterschiede als ein einiges Volk und einig in der Liebe zur Freiheit. — Wiedergabe. Charakter. Die Schweizer sind kräftig, behend und tapfer; sie haben einen biederen Sinn, ein frommes Gemüt und einfache Sitten.

5. Europa - S. 59

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 59 — Tuch gewebt. Auch die Baum wollen weberei ist weit verbreitet. Aus dem Eisen, das der Boden in reichem Maße birgt, stellt man z. B. in Pilsen und Prag allerlei Metallwaren her. Im Böhmerwalde und in den Sudeten, wo der Boden reich an Quarzsand ist, finden wir alt- berühmte Glasfabriken. Auf dem Reichtum von Ton- und Porzellan- erde beruht die Porzellanfabrikation, durch die besonders Karlsbad berühmt geworden ist. — Wiedergabe. Handel und Verkehr. Vieles von dem, was der Böhme in seinem Lande gewinnt oder herstellt, sendet er hinaus in alle Welt. Böhmisches Bier und böhmische Kohlen, böhmisches Glas und böhmische Leinwand gehen in alle Welt. Böhmisches Obst wird bis nach Berlin gebracht. Wie kommt es, daß es Böhmen leicht ist, Handel zu treiben? Es besitzt eine Anzahl schiffbarer Flüsse. Nenne diese! — Die Elbe verbindet die Sudetenländer mit Nord deutscht and und der Nordsee, die Donau mit Ungarn und den Staaten der Balkanhalbinsel. Die Sudetenländer werden auch von einem dichten Eisenbahnnetz durchzogen. Zeige die bedeutendsten Eisenbahnen auf der Karte! — Welche Städte unseres Vaterlandes stehen mit den Sudetenländern durch Eisenbahnen in Verbindung? — Wiedergabe. Staaten und Ortschaften. Zeige und nenne die einzelnen Staaten des österreichischen Sudetengebiets! Böhmen, Mähren, Schlesien. a) Böhmen. Gib die Lage und Ausdehnung des Königreichs Böhmen an! Nordwestliche Provinz — sie liegt zu beiden Seiten der Elbe und der Moldau — wird rings von Gebirgszügen eingeschlossen (welchen?) Die Hauptstadt des Landes ist Prag (zeigen!). Bestimme die Lage der Stadt! — Prag ist eine großes und schöne Stadt2). Die Stadt liegt in herrlicher Lage zu beiden Seiten der Moldau. Weit umher prangen die Hügel im Schmucke der Obst- und Weingärten. Über das Häusermeer ragen zahlreiche Türme hinweg; Prag ist nämlich „die Stadt der K i r ch en und P a l ä st e". Über die Moldau führt eine altehrwürdige Brücke, die das Bild des heiligen Nepomuk ziert. Johannes Nepomuk ist nämlich der Schutzpatron der Stadt; seine Gebeine ruhen im Dome in einem silbernen Sarge. Prag ist auch Böhmens erste Industrie - und Handelsstadt. Gib an, welche geschichtlichen Erinnerungen die Stadt Prag in euch weckt! (Hussitenkriege, der 30 jährige Krieg nahm hier seinen Ausgang, Schlacht bei Prag 1618, 1757 (Schwerins Tod, Scharnhorst starb hier usw.). — Wieder- gäbe. Welche andere Städte hast du in Böhmen kennen gelernt? Pilsen, Reichenberg, Leitmeritz, Trautenau usw. Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! Pilsen (Industriestadt im Eisen- und Kohlengebiet, berühmte Bierbrauereien). Reichenberg ldie größte deutsche Stadt in Böhmen, der Hauptsitz der Wollweberei). Trautenau (Hauptsitz der Leinenfabrikation). Lei tme ritz (in fruchtbarer Wsizengegend). Aussig und Eger sind Hauptsitze des Braunkohlengebiets. Nenne Badeorte in Böhmen, die heilkräftige Quellen aufweisen! Karlsbad, Töplitz, Franzensbad, Marien- b a d. Bestimme die Lage der Orte. — Karlsbad ist außerdem der Hauptsitz der Porzellanfabrikation. Zeige und nenne Orte, die geschichtliche Erinnerungen in euch wecken! Königgrätz, Gitschin, Nachod, Skalitz, Kolin, Lowositz, Kulm und N o l l e n d o r f usw. — Wiedergabe. b) Markgrafschaft Mähren. Mähren breitet sich an der March und ihren Nebenflüssen aus und reicht vom böhmisch-mährischen Höhen- rücken bis zu den Karpaten. Die Hauptstadt des Landes ist Brünn. J) Prag zählt mit Vororten 410000, ohne diese 225000 Einw. _2) Humboldt zieht vor Prag nur die Städte Lissabon, Neapel und Konstantinopel bezüglich der Schönheit derselben vor.

6. Europa - S. 22

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 22 — e) Bergstürze. Die verderblichsten, aber glücklicherweise auch seltensten der gewaltigen Naturerscheinungen in den Alpen sind die Bergstürze. Sie entstehen, indem sich ein Teil eines Berghanges loslöst und unter betäubendem Gepolter ins Tal hinabstürzt. Er zerfällt durch den Fall zu Blöcken, Geröll und Staub und begräbt alles unter sich.*) t) Die Gletscher. (Siehe Seite 14.) Zusammenfassung und Wiedergabe nach gegebener Übersicht. Die Bewohner der Alpen. Kehrxiel. Wir wollen heute von den Bewohnern der Alpen und von deren Erwerbsverhältnissen sprechen. a) Abstammung. Die Bewohner der Alpen gehören drei Völker- raffen an, nämlich den Germanen (3x/2 Mill.), den Romanen (3^/s Mill.) und den Slaven (1 Mill.)^). Die Deutschen bewohnen den nördlichen und mittleren Teil, die Romanen (Italiener und Franzosen) den südlichen und westlichen Teil, die Slaven den südöstlichen Teil des Alpengebiets (zeigen!) — Wiedergabe. b) Charakter. Obgleich die Bewohner drei Völkerrassen (nennen!) an- gehören, so kann man doch von einem einheitlichen Charakter der Älvler sprechen. Das harte Ringen um das Dasein hat den keineswegs groß und stark gebauten Körper kraftvoll, sehnig und behend gemacht. Dies trifft nicht nur bei dem kühnen Gemsjäger zu, sondern auch bei dem Bauer, dem Sennen usw. Die stets nötige Wachsamkeit gegen Gefahren aller Art hat den Geist geweckt und ihm Scharfsinn, Mut, Fleiß und Über- legenheit verliehen. Vor allen Dingen hat die großartige Alpennatur das Gemüt beeinflußt. Stets bedroht von Gefahren, denen gegenüber er ohnmächtig ist, hat in dem Älpler eine tiefe Frömmigkeit erzeugt. Die Gefahren mahnen die Alpenbewohner, auf den höchsten Herrn zu vertrauen, dem allein Sturm, Lawinen und Wasserfluten gehorsam sind. Darum wendet er sich vor Beginn des Geschäfts oder der Reife im Gebet an seinen Schöpser und Erhalter. — Die freie Natur des Gebirges und das Gefühl, alles was der Älpler hat und ist, erkämpft zu haben, hat in ihm die Tugend der Freiheit geweckt und gestärkt. Die Freiheit ist das höchste Gut der Alpenbewohner; jederzeit waren sie und sind noch bereit, für diese Gut und Leben einzusetzen, selbst dem Landesherrn gegen- über, dem sie sonst treu ergeben sind. Die Schönheit der Natur hat den Älpler zum Nachdenken und Erfinden angeregt und dessen Kunst- sinn geübt- Weltberühmt sind ihre Holzschnitzereien. Von dem Kunstsinn der Bevölkerung zeugt auch der anmutige Bau der Häuser und die mannigfachen schönen Trachten. Hochbegabt sind die Älpler für Gesang und Musik. In vielen Gegenden tönt uns aus der niedrigsten Bauernhütte Gesang und Zitherspiel entgegen. Das bekannte Jodeln ist ein Jauchzen ohne Text (es geht aus tiefen Brusttönen schnell in ein hohes Falsett (Kopfstimme) über); diese Art des Gesanges ist zweifellos aus *) Einer der bekanntesten und schrecklichsten war der von Goldau 1806. ) Früher waren die Alpen von keltischen Völkern bewohnt; die rätische Be- völkerung in Graubünden (Lariner) ist wahrscheinlich ein Rest dieser Volksgruppe.

7. Europa - S. 193

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 193 — Dnjepr), Kasan, Samara, Saratow, Astrachan, Nishni- Nowgorod (an der Wolga) usw. Bestimme die Lage der Städte! — Wie ist es zu erklären, daß wir hier so viele große Städte finden? Fruchtbare Gegend — bedeutende Markt- und Handelsplätze — Knotenpunkte wichtiger Verkehrs- straßen — Sitze der Gewerbetätigkeit. Recht zahlreich treffen wir in diesem Gebiete große Bauerndörfer an, die dicht beieinander liegen. Womit beschäftigen sich die Bewohner dieses Tieflandsbeckens? Ackerbau. Neben der Landwirtschaft hat sich hier eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt. Woher kommt es? Überfluß an Produkten — Verarbeitung der Erzeugnisse. In solcher Blüte steht hier die Stärkefabrikation, Branntweinbrennerei, Tabakfabrikation, Seifen- und Lichtefabrikation, Gerberei, Lederwarenfabrikation usw. — Wiedergabe. Bewohner. Die Bevölkerung dieses Tieflandes besteht fast ausschließ- lich aus Großrussen, die den Hauptbestandteil der russischen Nation ausmachen. Sie finden sich auch in allen andern Teilen des Reiches vor. Eingestreut zwischen ihnen finden sich an der mittleren Wolga und weiter abwärts deutsche Ansiedler. Die Zahl der Großrussen beträgt etwa 60 Millionen. Der Großrusse ist von kräftigem, etwas ge- drungenem Körperbau, mit starkem Nacken und breiten Schultern. Das Haar ist lichtbraun oder blond, der Bart voll und gelockt, das Auge heiter. Er zeichnet sich aus durch leichten Sinn und unverwüstliche Fröhlichkeit; darum findet er großes Vergnügen an Geselligkeit, leichter Unterhaltung und am Spiel. Seine Gastfreundschaft ist welt- berühmt und seine Tapferkeit oft erprobt (Erinnerung an die Schlacht bei Zorndorf); er kennt keine Gefahr und erträgt willig die größten Mühseligkeiten. Zu seinen Schattenseiten zählt vor allem die Genußsucht, die ihn oft zur Habsucht, Mißachtung fremden Eigentums, zur Geldgier und V e r - schwendung führt. D i e b st a h l ist ein Nationalfehler der Großrussen. Aus der Genußsucht entspringt auch das Laster der Völlerei und der Trunksucht. Von täglichen körperlichen Reinigungen ist er kein Freund; dafür nimmt er jeden Sonnabend ein Dampfbad, was seiner Gesundheit sehr zuträglich ist. Der Großrusse ist geistig außerordentlich begabt, erfaßt alles ohne große Mühe. Namentlich ist sein Sprachtalent bewunderungswert. Der Großrusse ist ein geborener Kaufmann, und das Markten und Handeln ist geradezu eine Leiden- schaft bei ihm. Auch mancherlei Gewerbe und Handwerk ergreift der Großrusse und leistet hier vermöge seiner Anstelligkeit trotz der geringfügigsten Werkzeuge Un- glaubliches. Dagegen fehlt ihm jede Lust zum Ackerbau, der natürlichsten und nütz- lichsten Beschäftigung, welche die Natur seines Landes mit sich bringt. Diese Be- schästigung ist für ihn zu anstrengend und nach seiner Meinung auch zu langweilig. Der Großrusse bekennt sich zur griechisch-orthodoxen Religion. Er zeichnet sich durch eine aufrichtige, tiefe Religiosität aus, die allerdings mit einem guten Stück Aberglauben verbunden ist. Schildere a) die Persönlichkeit — b) die Charaktereigenschaften des Großrussen! — Sachliche Besprechung und Vertiefung: 1. Wie ist die Entstehung der fruchtbaren „Schwarzerde" zu erklären? Die fruchtbare Schwarzerde ist Lößboden, der in der Vorzeit durch den Wind angehäuft worden ist. Die Lößerde hatte ursprünglich eine gelbe oder braune Farbe gehabt. In früherer Zeit ist der Lößboden mit Wald und Steppen bedeckt ge- wesen, die nach und nach verwest sind. Durch die Vermischung mit den verwesten Pflanzen hat der Lößboden eine schwarze Farbe erhalten usw. 2. Woher ist euch die Stadt Moskau bekannt? Napoleons Zug nach Rußland — Brand der Stadt. Bestimme die Lage der Stadt! Moskwa. Moskau ist die alte Hauptstadt des Zarenreiches. Sie zählt über 1 Mill. Einwohner. Eine Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 13

8. Europa - S. 221

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 221 — Y. Warum konnten sich diese Länder, namentlich das einst so- mächtige Spanien, auf dem Weltmarkte nicht behaupten? Die Gründe, warum Spanien und Portugal trotz ihrer Macht und Größe sich auf dem Weltmarkte nicht behaupten konnten, sind in der Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit, in der Bewässerung, in der Zersplitterung des Landes in eine Anzahl von besonderen Landschaften, in der Schwierigkeit, durchgehende Verkehrswege anzulegen und endlich in den Bewohnern des Landes zu suchen. Bodengestaltnng und Bodenbeschaffenheit. Was lehrt die Karte von der Bodengestaltung der Halbinsel? Zum größten Teile ein Ge- birgsland. Wie eine riesige Hochburg ragt die Halbinsel frei, fast über- all geschlossen, ohne scharf abgesonderte beträchtliche Halbinseln und ohne alle Inseln aus dem Meere auf. In ihrem weiten Innern finden wir wolkenhohe, kahle, nackte Gebirgszüge, welche im Norden und Süden unmittelbar aus dem Meere, dagegen im Westen und Osten aus mehr oder weniger schmalen Küstenebenen aufsteigen. Zeige und nenne das Gebirge, welches die Halbinsel von Frankreich scheidet! Hochgebirge der Pyrenäen. Zeige andere Gebirgszüge! An die Pyrenäen schließt sich nach Westen zu das Kantabrische Gebirge an. Ziemlich in der Mitte des Landes finden wir das Kastilische Scheidegebirge; etwas südlicher davon das Andalnsische Scheidegebirge und ganz im Süden die Sierra Nevada (zeigen!). Zwischen diesen Gebirgen breiten sich, weite Hochebenen aus, die von Staubstürmen durchbraust und dem nn- gemilderten Sonnenbrand ausgesetzt sind. Vergebens sucht hier der Wanderer nach einem Walde mit seinem frischen Grün, seinem erquickenden Schatten und heitern Vogelgesang. Sein Auge schaut nur unendliche, bäum- lose, sonnenverbrannte Flächen, ans denen nur selten ein Tier oder ein Mensch zu erblicken ist. Das Gras, das die weiten Flächen bedeckt, ist von der Sonne verbrannt. Hartes Gras, Disteln und höchstens ein Heideröslein oder ein Ginsterbusch mit gelben und weißen Blüten wiegen sich im Winde. Diese Grasflächen sind meist herrenlos und werden als Weideplätze für die Merino-Schafe benutzt. Solche Herden bestehen nicht selten aus 20—30000 Schafen und werden von einem Oberhirten und vielen Unterhirten geleitet. Diese Hirten ziehen mit ihren Schafen von einem Weideplatz zum andern und sind jahrein, jahraus im Freien. Meilenweit sind auf den Hochebenen die Wohnungen der Menschen voneinander entfernt, und wenn man in der Ferne Häuser auftauchen sieht und endlich an ein belebtes Dorf oder ein freundliches Städtchen zu gelangen hofft, so bemerkt man beim Näherkommen nicht selten, daß. die Häuser eingefallen und das ganze Dorf verlassen ist. Die Bewohner sind davon gezogen, weil das dürre Land sie nicht mehr zu ernähren ver- mochte. Eine solche öde, unfruchtbare Hochebene ist das Kasti- lische Hochland, welches den Kern der Halbinsel bildet. — Schildere das Gebirgsland der Halbinsel! Tiefland. Jedoch ist nicht die ganze Halbinsel so unfruchtbar und trostlos. Wir finden auch sehr fruchtbare und schöne Landschaften. Diese breiten sich gewöhnlich an den Flüssen und auch am Meere aus. Zeige Tiefebenen auf der Pyrenäen-Halbinsel! — Bestimme ihre Lagel

9. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 134

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 134 — daß diese Orte Bade- und Kurorte geworden sind? Geschützte, gesunde Lage, heilsame Quellen usw. — Wiedergabe. Geschichtliche Orte. Schlesien ist reich an geschichtlichen Orten. Zeige und nenne solche! Leuthen, Mollwitz, Liegnitz, Bunzelwitz, Burkersdorf, Hohenfriedberg, Primkenau usw. Gib an, welche geschichtlichen Erinnerungen diese Orte in euch wecken? (Siehe Städtetabelle!) Sachliche Besprechung und Anwendung: 1. Weise nach, daß Schlesien wert war, daß so lange um es ge- stritten wurde! a) Schlesien ist reich an Naturschönheiten, b) es besitzt fruchtbaren Boden, o) die Provinz hat eine blühende Landwirtschaft, 6) sie ist reich an blühenden Erwerbszweigen, e) sie treibt einen regen Handel und hat eine günstige Lage (Nachweis!). 2. Warum müssen wir Schlesien zu den deutscheu Jndustriebezirken rechnen? Reiche Bodenschätze, mannigfaltige Industriezweige, zahlreiche große und kleine Jndustrieorte. 3. Wie konnte sich in Schlesien eine so ausgedehnte Industrie ent- wickeln? Schlesien ist reich an Bodenschätzen und Bodenerzeugnissen, an Holz und Kohlen; es hat eine reiche Wasserkraft usw. 4. Was trug zur Förderung der fchlesischen Industrie bei? Die Weg- famkeit des Landes, der Fleiß der Bewohner usw. 5. Inwiefern kann man Breslau »das Herz Schlesiens" nennen? Breslau hat dieselbe Lage in Schlesien, wie das Herz im menschlichen Körper; es steht durch die Oder und durch zahlreiche Eisenbahnlinien mit allen Teilen der Provinz in Verbindung usw. 6. Inwiefern tritt uns eine Dreiteilung in Schlesien entgegen? 7. Inwiefern kann das schlesische Flachland als ein Glied des Norddeutschen Tieflandes betrachtet werden? Dieselbe Bodenbeschaffenheit usw. 8. Schildere den fchlesischen Berg- und Hüttenbezirkl Überall steigt Rauch und Qualm auf; wie Türme ragen die hohen Schornsteine der Gruben, Hoch- Sfen und Walzwerke empor. In den vielen Hochöfen wird das Eisen durch starke Httze flüssig gemacht und dann in beliebige Formen gegossen. Gewaltige Eisenhämmer verarbeiten es zu Schmiedeeisen. Die Straßen sind mit schwarzem oder gelbem Staube hoch bedeckt. Auf weiten Strecken lagern Aschen- und Schlackenmassen (d. i. ?). Hier und dort sehen wir viele Strecken, die wie durch ein Erdbeben verwüstet erscheinen; sie sind eingestürzt, weil der Boden unter ihnen vollständig ausgehöhlt war usw. 9. Weise nach, daß die Sudeten eine feste Schutzwehr gegen Österreich sind! 10. Schildere das Leben im Innern einer Grube! 11. Gib an, welchen Einfluß die Industrie auf Befiedelung, Volks- leben usw. ausübt! Zusammenfassung und Einprägung nach folgender Übersicht. Die Provinz Schlesien. (Eine zusammenstellende Wiederholung.) Kehrxiel: Wir wollen nochmals kurz die Provinz Schlesien, die östliche Schatzkammer des preußischen Staates, betrachten. Lage und Ausdehnung. Was lehrt die Karte über die Lage und Ausdehnung der Provinz Schlesien? (Siehe S. 112.) Grenzen. Gib die Grenzen der Provinz Schlesien an! Name und Größe. Gib an, woher Schlesien den Namen erhalten hat! S. 112.) Was ist euch von der Größe der Provinz bekannt? Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Was lehrt die Karte von der Bod eng est alt Schlesiens? Teils Gebirgsland, teils Flachland. Gib a) die Lage des Gebirgs-, b) des Flachlandes an! —Welche natür-

10. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 142

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 142 — mann1), die Wohltäterin des Erzgebirges" vernommen haben, mit Spitzen- klöppeln und Posamentennähen. Auf welche Weise geschieht das Klöppeln? Jedes Mädchen oder jede Fran sitzt vor einem mnffartigen Kissen. Dieses Kissen heißt Klöppelkissen oder Klöppelsack. Ans dem Klöppelsack stecken viele Nadeln und zwar so, daß sie ein Muster bilden. Um diese Nadeln werden Seiden- oder Zwirnfäden so geschlungen, daß ein feines Gewebe entsteht (vorzeigen!). Damit das Schlingen schneller und leichter geht, ist jeder Faden um ein Holz gewunden (zeigen!). Diese Hölzer heißen Klöppel. — Das Klöppeln ist viel schwerer als das Stricken oder Häkeln; die Mädchen erlernen es in Klöppelschulen2). Noch heutzutage wird im Erzgebirge viel geklöppelt. Die dadurch gewonnenen Gewebe werden zu Spitzen für Kleider, Hemden, Hüte, Decken, Tücher usw. verwandt. Große Spitzengeschäfte finden wir in Annaberg und Plauen (zeigen!). — Wiedergabe. Bortenwirkerei (= Posamentierarbeiten) ^). Andere Mädchen und Frauen drehen, schlingen oder nähen Posamente, stellen also Troddeln, Schnüre, Fransen, Borten, Knöpfe usw. her und verdienen sich dadurch das tägliche Brot. Heute ist das kleine Annaberg neben Berlin der Hauptsitz für die Herstellung der genannten Waren. — Wiedergabe. Herstellung von Musikinstrumenten. Im Erzgebirge macht man aus dem Holze der Tannen- und Fichtenbäume Musikinstrumente, nämlich Streichinstrumente (Geigen, Bässe), Blasinstrumente (wie z. B. Flöten und Klarinetten) und Schlaginstrumente (Trommeln und Pauken). Das geschieht vorzugsweise an zwei Orten, nämlich in Marknenkirchen („das sächsische Crömona" genannt) und Klingental (zeigen!). Unsere Schul- geige stammt auch von dort her. Diese Instrumente werden nicht ganz von einem Menschen hergestellt, sondern jeder arbeitet an einem Teile. Der eine macht die Griffbretter, der andere die Seitenhalter, der dritte die Wirbel usw. Warum stellt nicht einer das ganze Instrument her? Erhöhte Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Billigkeit usw.) Auch die Saiten, die ihr auf der Violine seht, stammen von dort. Es sind Schafdärme, die man gereinigt, getrocknet und gedreht hat^). Die Musikinstrumente gehen von Markneukirchen und Klingental in alle Welt hinaus. — Wiedergabe. Herstellung von Spielwaren. Das Holz der Bäume wird ferner zu Spielsachen verarbeitet. Hoch oben aus dem Gebirge an der böh- mischen Grenze liegen mehrere Dörfer, in welchen alle Leute, sogar die Kinder mit Drechseln, Schnitzeln, Leimen und Anstreichen15) beschäftigt sind. In jedem Dorfe macht man etwas anderes. In einem Dorfe fertigt man allerhand Tiere, im andern Soldaten, Flinten, Säbel usw., im dritten Kegelspiele, Nadelbüchsen usw. Ja, in jedem Hause macht man nur das, was man besonders gut kann. Selbst hier *) Diese wurde vor ca. 400 Jahren aus Belgien (Brabant) wegen ihres Glaubens vertrieben. 2) Sachsen zählt gegenwärtig über 30 Klöppelschulen mit 15 000 Klöpplern. 8) Auch dieser Industriezweig stammt aus Belgien; belgische Flüchtlinge ließen sich in Annaberg nieder und betrieben dort Posamentierarbeiten. 4) Manche Fabrikanten Markneukirchens besitzen im Innern Rußlands besondere Därmeputzereien. 6) Mann, Frau und 2 Kinder verdienen wöchentlich 18 Mark bei durch- schnittlich 12 stündiger Arbeitszeit.
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