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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 342

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
342 1865, 14. August. Im Gast ein er Vertrag einigen sich die beiden Mächte dahin, daß Österreich Holstein, Preußen aber Schleswig und Lauer:bürg zur Verwaltung übernimmt. 5. Der Deutsche Arieg. *866. 1866, 8. April. Preußen schließt ein Bündnis mit Italien. 1. Juni. Österreich will die schleswig-holsteinsche Frage durch den Bund entscheiden lassen. 3. Juni. Preußen erklärt, daß dadurch der Gasteiner Vertrag vom 15. August 1865 gebrochen sei. 7. Juni. Manteuffel vertreibt dir Österreicher aus Holstein. 14. Juni. Der Bundestag beschließt, die Bundesarmee gegen Preußen mobil zu machen; infolgedessen erklärt Preußen seinen Ausritt aus dem Bunde. 16. Juni. Der Krieg beginnt; auf Österreichs Seite stehen Hannover, Bayern, Sachsen, Württemberg, Kurhessen, Hessen-Darrnstadt, Nassau und Baden. 27. Juni. Dle Hannoveraner schlagen sich in der Schlacht bei Langensalza mit großer Tapferkeit, müssen aber, da am folgenden Ruhetage frische preußische Truppen ankommen, am 29. Juni kapitulieren. 26.—30. Juni. Die Preußen fechten siegreich in Böhmen bei Trauten au, Nachod,Skalitz,Soor,Münchengrätz,Gitschin. 3. Juli. In der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz werden die Österreicher völlig geschlagen; Benedek muß sich bis Wien zurückziehen. 4.-24. Jnli. Auch der Krieg in Süddeutschland, der „Mainfeldzug", fällt glücklich für Preußen aus. Die Preußen siegen bei Dermbach, Kissingen, Aschaffenburg, Tauberbischossheim und Würzburg. 23. August. Im Frieden von Prag scheidet Österreich aus Deutschland aus, zahlt 20 Millionen Thaler Kriegskosten und giebt Preußen freie Hand, die deutschen Verhältnisse nördlich vom Main zu ordnen. Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen, Nassau und Frankfurt werden Preußen einverleibt, und der „Norddeutsche Bund" unter Führung Preußens wird gebildet. Die „Mainlinie". 24. August. Der Bundestag findet sein Ende im Gasthofe zu den drei Mohren in Augsburg. 1867, 24. Februar. Der erste Reichstag des Norddeutschen Bundes wird eröffnet.

2. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 3

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
3 Kavallerist: „Jhro Majestät, trinken Sie doch und lassen Bataille Bataille sein! Es ist nur gut, daß Sie noch leben; unser Herrgott lebt auch noch, der kann uns schon wieder den Sieg geben." Friedrich zu seiner Garde: „Kinder, ihr habt heute einen schweren Tag gehabt, aber nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen/ 26. Juli. Erbprinz Ferdinand von Braunschweig schlägt bei Hastenbeck unweit Hameln die Franzosen. 30. August. Der preußische Feldmarschall Lehwald wird von den Russen bei Groß-Jägerndors in Ostpreußen besiegt. 5. November. Friedrich gewinnt mit 25 000 Preußen einen glänzenden Sieg über 60000 Reichstruppen und Franzosen, die schon in größter Besorgnis gewesen waren, Friedrich, „der kleine König", den sie gefangen nach Paris führen wollten, wie sie überall prahlten, werde ihnen entwischen. Die „Reichsarme" ward zur „Reißausarmee". 5. Dezember. Friedrich rückt jetzt gegen die Österreicher, die schon fast ganz Schlesien erobert hatten; bald stehen bei Leuthen 32000 Preußen 90000 Österreichern gegenüber. Der König an seine Generale: „Ich werde gegen alle Regeln der Kunst die beinahe dreimal stärkere Armee des Feindes angreifen, wo ich sie finde. Wir müssen den Feind schlagen oder uns alle vor seinen Batterien begraben lassen. So denke ich, so werde ich handeln; bedenken Sie, daß Sie Preußen sind. Ist aber einer unter Ihnen, der sich fürchtet, die letzte Gefahr mit mir zu teilen, der kann noch heute seinen Abschied von mir erhalten, ohne einen Vorwurf von mir zu hören .... Das Regiment Kavallerie, das nicht sofort, wertn befohlen wird, sich unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich gleich nach der Schlacht absitzen und mache es zu einem Garnisonregimente. Das Bataillon Infanterie, das, es treffe, worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und Seitengewehre, und ich lasse ihm die Borten von der Montierung abschneiden. Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder." Der König wird auf die gutgewählte Stellung des Feindes aufmerksam gemacht: „Ich will sie angreifen, und wenn sie auf den Türmen von Breslau ständen." „Die Berliner Wacht-parade", wie hohnlachend die Österreicher gerufen hatten, schlägt den Feind vollständig. In kurzer Zeit ist ganz Schlesien von dem Feinde befreit. 1758. England schließt mit Friedrich einen Subfidienvertrag, nach welchem letzteren jährlich vier Millionen Thaler Hilfsgelder zugesichert werden, wogegen er eine Heeresabteilung unter Herzog Ferdinand von Braunschweig zum englischen Heere gegen die Franzosen zu stellen hat. April. Friedrich erobert die Festung Schweidnitz. 1*

3. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 5

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
3. November. Friedrich gewinnt — besonders durch Zietens Hilfe — die Schlacht bei Torgau, eine der fürchterlichsten im ganzen Kriege. Friedrich zum General Syburg: „Sie schießen uns heute das Wort vom Munde weg, es ist ein wahres Peleton-feuer von Kanonen; hat Er jemals eine stärkere Kanonade gehört?" 1761, 15. Februar. Ferdinand von Braunschweig schlägt die 'Franzosen bei Langensalza, wird aber bald darauf von Broglio in Sachsen geschlagen und mutz sich in seine Winterquartiere an der Weser zurückziehen. — Friedrich verschanzt sich sehr fest im Lager von Bunzelwitz, dann bei Strehlen. 16. Dezember. Die Russen nehmen Kolb erg, das sich lange und heldenmütig verteidigt hatte. 1762, Die Kaiserin Eli sab eth von Rußland, Friedrichs unversöhnlichste Feindin, stirbt, und ihr Neffe und Nachfolger, Peter Iii., schließt nicht nur mit Friedrich Frieden, sondern läßt sogar ein Hilfsheer von 20000 Russen unter Czernitschess zu Friedrichs Heer stoßen. 21. Juli. Friedrich besiegt die Österreicher bei Burkersdorf. 29. Oktober. Prinz Heinrich siegt bei Freiberg über die Österreicher und die Reichstruppen — die letzte Schlacht des langen Krieges. 1763, 10. Februar. Zwischen Frankreich und England wird Friede ' geschlossen; Maria Theresia sieht sich vereinzelt. 16. Februar. Zwischen Preußen, Österreich und Sachsen kommt zu Hubertsburg (einem Jagdschloß nicht weit von Leipzig) der Friede zustande. Friedrich Ii. erhält den Besitz von Schlesien nebst der Grafschaft Glatz zugesprochen. So war der Siebenjährige Krieg beendet. Er bestätigt die Wahrheit, „daß das Schicksal der Staaten weniger von ihren Kräften abhängt als von wenigen großen Menschen, welche dieselben zu gebrauchen, zu vermehren und Nationen eine Seele zu geben wissen." 5. Friedrichs 6. Gr. Friedenszeit. \~too—*786. 1763. Friedrich wendet sich mit aller Hingabe den Werken des Friedens zu. „Ich bin der erste Diener meines Staates; daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich thätig bin." Er öffnet die Speicher für die Dürftigen und giebt außer der Ausfaat auch noch Pferde zur Bestellung des Ackers her. Diejenigen Provinzen, die am schwersten durch den Krieg gelitten haben, entbindet er von den Steuern. Er durchreist das Land, um selbst zu sehen und das Nötige anzuordnen. 1764. Friedrich legt in Berlin die Bank an. 1766. Friedrich führt die Tabaks- und Kaffeesteuer ein.

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 1

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Achter Zeitrau m. Das Zeitalter Triedritös des großen. Erster Abschnitt. Politische Übersicht. Dev erste und zweite Schlesische Arieg. 1740—1742. 1744—1745. 1740, Mai. Friedrich d. Gr. tritt die Regierung an. 1740, Oktober. Friedrich Ii. hält bei dem Tode Karls Vi. den Augenblick gekommen, die Ansprüche aus die vier schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jägerndors geltend zu machen. Dezember. Friedrich rückt von Krossen aus mit 28000 Mann in Schlesien ein; der preußische Gesandte teilt in Wien mit, Friedrich sei geneigt, Maria Theresia mit Geld und Truppen zu unterstützen und ihren Gemahl Franz zum Kaiser befördern zu helfen, falls ihm Schlesien überlassen würde. Österreich weist diese Anträge mit Entrüstung zurück. Ende Dezember. Der König besetzt und erobert ganz Niederschlesien mit Ausnahme einiger Festungen. 1741, 10. April. Friedrichs Feldmarsch all Schwerin siegt über den österreichischen Feldinarschall von Neipperg bei Mollwitz. — Es wird der sogenannte kleine Krieg fortgeführt. 1742, 17. Mai. Friedrich mit Leopold von Dessau schlägt den feindlichen General, den Prinzen Karl von Lothringen, bei Chotusitz und Czaslau so, daß Maria Theresia zum Frieden geneigt wird. 1742, 12. Juni. Im Frieden von Breslau erhält Friedrich ganz Schlesien und die Grasschaft Gl atz, mit Ausnahme von T eschen, Troppau und Jägerndors. 1743, 13. Dezember. Im geheimen Warschauer Bündnis sichern sich Österreich, Sardinien, England und Sachsen gegenseitig den Besitz von 1739, also auch der Maria Theresia den Besitz des abgetretenen Teiles von Schlesien: Friedrich verschafft sich davon Deutsche Kulturgeschichte. Iv. 1

5. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 4

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
4 21. Juni. Ferdinand von Braunschweig siegt bei Krefeld über die Franzosen. 25. August. Die in Ostpreußen eingefallenen Russen, welche am 15. August Küstrin zerstört hatten, werden von Friedrich in der fürchterlichen Schlacht bei Zorndorf besiegt und zum Rückzüge gezwungen. „Man muß den russischen Soldaten nicht bloß totschlagen, sondern auch jeden einzelnen Mann noch umstoßen, wenn er fallen soll." Friedrich auf Seidlitz zeigend: „Ohne diesen würde es schlecht ausgefallen sein." Seidlitz: „Ew. Majestät Kavallerie hat den Sieg erfochten und sich der größten Belohnungen wert gemacht; die Garde du Corps hat Wunder gethan." 10. Oktober. Friedrich eilt seinem Bruder Heinrich nach Sachsen zu Hilfe und lagert sich bei Hochkirch in einer gefährlichen Stellung. Feldmarschall Keith: „Wenn die Österreicher uns hier ruhig liegen lassen, so verdienen sie alle, gehängt zu werden." Friedrich: „Wir müssen hoffen, daß sie sich mehr vor uns. als vor dem Galgen fürchten." 14. Oktober. Die Österreicher unter Daun überfallen die Preußen morgens fünf Uhr, die Preußen erleiden große Verluste. Friedrich: „Man hat uns nicht gut geweckt; es ist ein glupscher Streich von Daun, aber wir wollen es ihnen schon eintränken. Unsere Feinde trauen sich nicht, uns bei Tage unter das Gesicht zu treten, darum kommen sie bei der Nacht." 1759, 23. Juli. General Wedell wird bei Kay von den Russen unter Soltikosf geschlagen, die sich nun mit den Österreichern vereinigen. 1. August. Die Franzosen werden bei Minden von Herzog Ferdinand von Braunschweig geschlagen. 12. August. Friedrich greift die vereinigten Österreicher und Russen bei Kunersdorf (12 Meilen von Berlin) an, erleidet aber eine große Niederlage. (Kleist, „der Frühlingssänger" f.) 9. Sept. Das wichtige Dresden wird von der Re ichs arm ee erobert. 21. November. General Fink gerät mit 11000 Mann bei Maxen in Gefangenschaft. 1760. Laudon rückt in Schlesien ein. 23. Juni. Laudon schlägt den preußischen General Fouque bei Landeshut. 15. August. Laudon wird bei Liegnitz von Friedrich besiegt, obgleich er vorher geprahlt hatte: „Diesmal soll uus die Potsdamer Wachtparade samt dem Könige nicht entgehen." 8. Oktober. Russen und Österreicher dringen bis Berlin vor, das sie brandschatzen.

6. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 2

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
eine Abschrift, fürchtet für Schlesien und unternimmt den zweiten Schlesischen Krieg. 1744, August. Friedrich rückt in Böhmen ein, erobert Prag, wird jedoch nach Schlesien zurückgedrängt. Maria Theresia: „Eher will ich den Rock vom Leibe als Schlesien missen." 1745, 4. Juni. Die verbündeten Österreicher und Sachsen werden bei Hohenfriedberg geschlagen. 30. Sept. Karl von Lothringen wird bei Soor in Böhmen geschlagen. Österreicher und Sachsen beabsichtigen in die Mark einzudringen. 23. November. Friedrich bringt einem Teile des sächsischen Heeres bei Katholisch-Hennersdorf einen harten Verlust bei, und am 15. Dezember schlägt der „alte Dessauer" das sächsische Heer bei Kesselsdorf. 25. Dezember. Im Frieden zu Dresden wird der Breslauer Friedensabschluß erneuert und bestätigt. 2. Der dritte Schlesische oder der Siebenjährige Arieg. 1756—1763. Maria Theresia kann den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und es gelingt ihr, ein geheimes Bündnis mit Rußland, Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. zustande zu bringen. Die Verbündeten teilen schon in Gedanken die Besitzungen Friedrichs, welchen man allenfalls noch als „Markgrafen von Brandenburg" anerkennen will. 1756, 29. August. Friedrich rückt in drei Kolonnen in Sachsen ein, schließt bei Pirna die sächsischen Truppen ein und nimmt am 9. September Dresden ein. 1. Oktober. Ein österreichiches Heer unter Brown will den Sachsen zu Hilfe kommen; Friedrich zieht ihm entgegen und schlägt die Feinde bei Lowositz. König Friedrich: „Nie haben meine Truppen, seitdem ich die Ehre habe, sie zu kommandieren, solche Wunder der Tapferkeit gethan." 16. Oktober. Das bei Pirna eingeschlossene sächsische Heer er-giebt sich. Die Preußen beziehen Winterquartiere in Sachsen. 1757. Über Friedrich wird die Reichsacht ausgesprochen, und es treten auch das Deutsche Reich und Schweden seinen Feinden bei. England bewilligt ihm 7 Millionen Thaler Hilfsgelder. 6. Mai. Friedrich siegt bei Prag (Schwerins) und belagert die Stadt. 18. Juni. Daun rückt zum Entsatz heran, Friedrich zieht ihm entgegen und wird bei Kollin (Böhmen) geschlagen; er zieht sich nach Sachsen zurück. Erste Niederlage der Preußen. Ein alter

7. Geschichts-Bilder - S. 322

1878 - Langensalza : Greßler
322 Im Jahre 1656 überzog der König Karl X. von Schweden Polen mit Krieg. Der Kurfürst sah sich genöthigt, mit Schweden zu Marienburg ein Bündniß zu schließen, worin ihm der freie Besitz von Preußen nebst sonstigen Erwerbungen verheißen wurde. In Gemeinschaft mit den Schweden zog er nun gegen die Armee des Königs von Polen und zeigte hier zum ersten Male seine Feldherrngröße. Seine Brandenburger, die den größten Theil der verbündeten Armee ausmachten, gegen 15000 Mattn, zeigten sich den besten Soldaten ebenbürtig. Mit seinem Derslinger, der aus einem Schneiderburschen ein ausgezeichneter Feldmarschall geworden war, schlug er den König von Polen in der dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656). Darauf schloß der König von Polen 1657 mit Friedrich Wilhelm den Vertrag von Welau, worin der Kurfürst als unbeschränkter Herzog in Preußen anerkannt wurde. Als die Franzosen auf ihrem holländischen Eroberungszuge (1672) das deutsche Gebiet verl-etzten, eilte er an den Rhein; aber die elende Hülse, die er an seinem kaiserlichen Bundesgenossen fand, veranlaßte ihn, sich mit dem Reichsfeinde abzufinden, um seine eigenen Grenzen zu schützen. Doch schon im folgenden Jahre, als die Franzosen die Rheingegenden, und insbesondere die Pfalz, wie wilde Barbaren verheerten, und endlich der Reichskrieg gegen sie beschlossen war, war er mit seinen Brandenburgern wieder zur Stelle, und hätte er nur freie Hand gehabt, wäre ihm Vollmacht über das Reichsheer anvertraut gewesen, der vaterländische Boden wäre bald vom Feinde gesäubert worden; nun aber wurde durch die Erbärmlichkeit der kaiserlichen Generale oder durch die sonderbare Einrichtung, daß die Kriegs- und Schlachtpläne in Wien entworfen wurden, Alles verdorben. Der listige Franzose bewog die Schweden, um sich seines starken Feindes zu entledigen, ins Brandenburgische einzufallen. Dies geschah im Jahre 1674. Mit 16000 Mattn bemächtigte sich der schwedische General Wrangel fast der ganzen Mark. Plünderungen, Räubereien und Grausamkeiten aller Art wurden von dem Feinde begangen. Zwar erhoben sich die Landleute in der Altmark zur Vertheidigung ihres Herdes unter ihren Fahnen, welche in redlicher Einfachheit die Inschrift führten: »Wir sind Bauern von geringem Blut und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut!« — aber die Edeln mußten nur zu bald nachgeben. Friedrich Wilhelm war gerade in der Mitte seiner Soldaten, als ihm die Nachricht von dem Einbrüche der Schweden in die Mark gebracht wurde. Bis Ende Mai 1675 blieb er noch bei seinem Heere. Dann brach er plötzlich auf, um sein Land von dem Feinde zu erlösen. Der ganze Zug ging so eilig und in so großer Stille, daß die Schweden auch nicht das Mindeste ahnten. Am 18. Juni 1675 traf er bei Feh rbellin auf 11000 Schweden. Mit 6()00 Brandenburgern erfocht er einen glänzenden Sieg über seinen Feind. Ganz Pommern

8. Geschichts-Bilder - S. 396

1878 - Langensalza : Greßler
396 ihn durch kluge Anordnungen und Kartätschenkugeln in kürzester Frist. Zum Dank dafür wird er, erst 26 Jahre alt, General der Armee in Italien, wohin er 1796 geht, um sich neuen Ruhm zu erwerben, nachdem er sich mit Josephine, der Wittwe des Generals Beauharnais, der auf dem Blutgerüste gestorben war, vermählt hatte. Drei Heere hatte das Direktorium ausgerüstet, alle drei gegen Oesterreich, welches mit England, Rußland und anderen Staaten einen Bund geschlossen hatte zur Vernichtung der Volksherrschaft in Frankreich. Aber während der edle junge Erzherzog Karl von Oesterreich in Deutschland über die Waffen der Franzosen trium-phirte, den General Jourdan besiegte und den General Moreau zum Rückzüge nöthigte, war Napoleon, der ein hungriges und fast nacktes Heer von nur 30,000 Franzosen mit 30 Kanonen gegen 200,000 Oesterreicher mit 200 Kanonen führte, überall siegreich, er brachte ein ganz neues Leben in die Soldaten, wußte zu Allem Rath und erfüllte Europa nicht blos durch seine Worte, sondern auch durch seine Thaten mit wachsender Bewunderung. Bei Mon-tenetto erfocht er den ersten Sieg (April 1796), und Sardinien mußte aus den Reihen der Feinde Frankreichs treten. Bei Lodi (südl. von Mailand) zeigte er sich am 12. Mai als Schlachtengebieter, dem sich ganz Italien unterwerfen mußte, um zu einer Republik umgestaltet zu werden. Doch der blutigste Kampf mußte noch mit den Oesterreichern um die Festung Mantua geführt werden. Von Neuem blieb Napoleon Sieger in der dreitägigen Schlacht bei Arkole, unweit Verona, (15. bis 17. Nov.) nach den furchtbarsten Anstrengungen, und nachdem er selbst fast das Opfer seinen sühnen Muthes geworden war. Der Erzherzog Karl tonnte Italien nicht mehr retten, und der Friede von Campo Formio, Dorf in der Lombardei, (Okt. 1797) machte dem Kriege ein Ende. •— Mit unbeschreiblicher Begeisterung ward der Mann, durch dessen Talent die Franzosen gesiegt hatten, in Frankreich ausgenommen und mit Ehrenbezeugungen überhäuft. Nichts desto weniger fand Napoleon unter seinen Mitbürgern großen Neid, ja Haß. Der Mann, welcher so leicht Sieg an Sieg knüpfte, schien Vielen gefährlich, und erwünscht kam es daher diesen, daß er selbst einen Plan entwarf, welcher ihn aus Frankreich entfernte. Nur ein Feind nämlich war noch unbesiegt von den Franzosen und mochte mit diesen nicht Frieden schließen: England. Gegen dieses Land begannen jetzt die furchtbarsten Rüstungen, überall sammelten sich Truppen und in allen Häsen Kriegs- und Lastschiffe. Doch nicht in England selbst dachte Napoleon zu landen, sondern dieses Land da anzugreifen, woher es feine meisten Reichthümer zog, in Ostindien. Und um dort der Herrschaft der Engländer ein Ende machen zu können, wollte er beginnen mit der Eroberung Aegyptens. Dahin also segelte er am 19. Mai

9. Geschichts-Bilder - S. 350

1878 - Langensalza : Greßler
350 nach Frieden erwachte. Theresia begriff, daß sie Schlesien opfern müsse, um den schlimmsten ihrer Feinde zu beseitigen. Am 11. Juni kam zu Breslau ein vorläufiger Friede mit Preußen zu Staude, dem auch Sachsen beitrat, am 28. Juli aber wurde der völlige Friede zu Berlin unterzeichnet. Ober- und Niederschlesien mit der Grafschaft Glatz, zusammen 685 Quadrat Meilen mit 2 Mill. Menschen kamen an Preußen, und Theresia behielt von Schlesien nur den Teschener und Troppauer Kreis. Jetzt konnte ihre Heeresmacht die Franzosen aus Böhmen vertreiben, als dessen Königin sich Theresia im Frühjahr 1743 huldigen ließ, und Baiern besetzen, wo eine österreichische Verwaltung eingerichtet murde. Die Franzosen wurden bei Dettingen unweit Aschaffenburg geschlagen und über den Rhein verfolgt, und Trenks Mordfcdaaren streiften bis nach Lothringen hinein. Das Glück der Waffen machte Maria Theresia verwegen. Entschieden lehnte sie Karls und Friedrichs Friedeusanträge ab; sie wollte Baiern ganz behalten und sprach selbst ziemlich laut von einer Wiedereroberung Schlesiens und der Nothwendigkeit der Schwächung Preußens. Friedrich, für sein Schlesien besorgt, griff abermals zu den Waffen, schloß im März 1744 einen Bund mit Frankreich, und im Mai desselben Jahres mit Baiern, Kurpfalz und dem Könige von Schweden als Landgrafen von Hessen die sogenannte Frankfurter Union. Von Schlesien aus brach Friedrich aufs Neue in Böhmen ein, versprach es Kartn zu erobern, und führte schon vor Ende 1744 den Kaiser nach München zurück. Frankreich, bis hierher blos Hülfs-macbt Karls, trat am 26. April 1744 mit einer förmlichen Kriegserklärung gegen die Königin von Ungarn auf. In Wien zitterte man, aber die Königin verlor die Fassung nicht. Sie ging wiederum nach Presburg, ihre Ungarn noch einmal aufzumahnen, und Palatin Palfy pflanzte das große rothe Banner auf. Es griffen 44000 Mann zu den Waffen; Friedrich räumte, um nicht abgeschnitten zu werden, Böhmen und zog sich nach Schlesien zurück, wo er siegreich gegen die Oesterreicher und bei Kesselsdorf gegen die mit ihnen verbundenen Sachsen kämpfte. Der letzte Sieg führte am 25. Dezember 1744 das Ende des zweiten schlesischen Krieges durch den Dresdener Frieden herbei, in welchem die Königin von Ungarn abermals aus Schlesien verzichtete, Friedrich dagegen ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Dem allgemeinen Frieden zu Aachen, am 18. Okt. 1748, trat sie nur ungern bei, verbat sich auch die Glückwünsche des englischen Gesandten, weil Beileidsbezeigungen besser an ihrem Orte wären. Sie fühlte, sie werde ihr Schlesien nicht verschmerzen! Es sei der schönste Edelstein in ihrer Krone!

10. Geschichts-Bilder - S. 356

1878 - Langensalza : Greßler
356 innere Staatsverwaltung und vermehrte sein Heer bis auf 160 000 Mann. Die schlesischen Festungen Neiße, Kosel, Glatz, Glogau wurden stärker befestigt, und Schweidnitz zur Festung erhoben. Der Militair-Veroienstorden pour le m6rite wurde gestiftet. Er ließ meilenlange Moräste austrocknen, legte 280 neue Dörfer an, setzte in die urbar gemachten Odersümpfe 3500 Familien ein und lebte in seinem Luftschlosse Sanssouci bei Potsdam, unablässig für das Wohl feines Volkes beschäftigt. Jedermann hatte freien Zutritt bei dem Monarchen, weil er nicht, wie viele Regenten, mit unnützen Hofschranzen umgeben war. Ec liebte die Wahrheit, und um biefe rein und klar zu erfahren, giebt es kein besseres Mittel für Regenten, als ihrem Volke freien Zutritt zu ihnen nicht zu versagen. Swinemünbe erhob Friedrich zur Stadt; das Oberpupillen-foüegium würde von ihm errichtet und die Gerechtigkeitspflege beträchtlich verbessert. 1748 erschien ein allgemeines preußisches Landrecht, unter dem Titel Codex Friedericianus bekannt. Das neue Jnvalidenhaus in Berlin, mit der Überschrift laeso et invicto militi (den verwundeten, aber unbesiegten Kriegern), verdankt seine Entstehung ebenfalls dem großen Friedrich; die ausgedienten Soldaten bezogen dasselbe im Jahre 1748, bett 14. November. Im Jahre 1750 würden das neue Schloß und die Domkirche eingeweiht. Zum Baue der katholischen Kirche steuerte der König reichlich bei. Aber die friedliche, für das ganze preußische Laub so wohlthätige Ruhe, welcher man so viel Schönes, Gutes und Großes verdankte, ward bald durch neues Kriegsgetümmel unterbrochen. Die nunmehr gekrönte Maria Theresia konnte noch immer den Verlust Schlesiens nicht vergessen, und versuchte daher Alles gegen Friedrich den Großen aufzuregen, um Preußen zu bemüthigen und jenes Land wieber an sich zu reißen. So näherte sich bettn der so merktoürbige siebenjährige Krieg, welchen Friedrich der Große vielleicht etwas zu voreilig i. I. 1756 schon begann; allein die ihm zugekommene Kunde eines Vereins zwischen Oesterreich, Rußland und Sachsen, um Preußen anzugreifen, bewog ihn, rasch zu handeln. Er brach deshalb Ende August mit einem Heere von 70,000 Mann ohne vorhergegangene Kriegserklärung in das wehrlose Sachsen ein und nahm das sächsische Heer, 17,000 Mann stark, bei Pirna gefangen. Der österreichische Feldmarschall Brown rückte zwar mit einer Armee von 70,000 Mann heran, um die Sachsen zu befreien, aber Friedrich zog ihm mit 24,000 Mann entgegen und schlug ihn am 1. Oktober 1756 bei dem Dorfe Lo wo sitz. Im Frühjahr 1757 brach Friedrich der Große mit einer Armee von über 100,000 Mann in Böhmen ein und brang rasch und siegreich bis Prag vor. Seine Absicht babei war, durch schnelle und entscheibenbe Siege Oesterreich nicht nur zum Frieden zu
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