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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 83

1909 - Leipzig : Hirt
4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. 83 wurde zu Ga st ein 1865 ein Vertrag zwischen Preußen und Österreich geschlossen des Inhalts, daß Preußen die Verwaltung von Schleswig, Österreich die von Holstein vorläufig übernehmen solle. Hier wurde auch der oben erwähnte Kaufpreis für Lauenburg festgesetzt. König Wilhelm war über die Beilegung der Streitigkeiten so erfreut, daß er Bismarck, der die Verhandlungen geleitet hatte, den Grafentitel verlieh. Doch der Riß war nur verstopft. Österreich begünstigte in Holstein die Partei des Prinzen von Augustenbnrg trotz der Gegenvorstellungen Preußens und übertrug die endgültige Entscheidung in der Schleswig-Holsteinschen Frage dem Deutschen Bunde. Hier hoffte Österreich für feine Wünsche die Stimmenmehrheit zu erlangen; Preußen erklärte dies für eine Verletzung des Gasteiner Vertrages. Der preußische General von Manteussel, der Statthalter von Schleswig, ließ Truppen in Holstein einrücken. Darauf verließ der österreichische Statthalter Holsteins, Feldmarschall von Gablenz, mit seinen Truppen Holstein und marschierte nach Böhmen. Österreich beantragte beim Deutschen Bunde Mobilmachung gegen Preußen, und als der Antrag angenommen wurde, erklärte Preußen seinen Austritt aus dem Deutschen Bunde. So kam es zur Lösung der Deutschen Frage „durch Blut und Eisen". In der Voraussicht des unvermeidlichen Krieges hatte Preußen bereits im März 1866 ein geheimes Bündnis mit Italien gegen Österreich geschlossen. / Verlauf des Krieges. Auf Österreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, das Kurfürstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Freie Reichsstadt Frankfurt und die süddeutschen Kleinstaaten; auf Preußens Seite Italien, Mecklenburg, Oldenburg und die norddeutschen Kleinstaaten. Italien, Böhmen, das Gebiet des untern und mittlern Mains, Langensalza im Regierungsbezirk Erfurt waren die Kriegsschauplätze. Das Heer der Hannoveraner siegte bei Langensalza über preußische Heeresabteilungen am 27. Juni, streckte aber die Waffen, als preußische Verstärkungen eintrafen. Der Widerstand in Norddeutschland war gebrochen. Die preußische Mainarmee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenftein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg über die süddeutschen Bundesgenossen Österreichs. Die Österreicher selbst wurden in Böhmen in siegreichen Gefechten bei Münchengrätz, Gitschin, Nachod und Skalitz geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Königgrätz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augenblicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. In sieben Tagen, vom 27. Juni bis 3. Juli, war die österreichische Armee vollständig besiegt. Die preußischen Truppen rückten auf Olmütz, Wien und Preßburg vor. Auf dem italienischen Kriegsschauplätze waren die Österreicher bei Custozza und Lissa Sieger geblieben. Österreich ließ trotzdem das Gebiet von Venedig der italienischen Regierung anbieten, wenn sie vom Bündnis mit Preußen

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 112

1909 - Leipzig : Hirt
112 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Lebensjahr hat er um einige Monate überschritten. Noch am Nachmittage seines Todestages wohnte er der Sitzung des preußischen Herrenhauses bei, am Abend starb er sanft und ruhig infolge eines Herzschlages. Albrecht von Roon stammt aus der Umgegend von Kolberg in Pommern. Er leitete den militärischen Unterricht des Prinzen Friedrich Karl. Während der Krankheit des Königs Friedrich Wilhelm Iv. reichte er dem Prinzregenten eine Denkschrift über die Verbesserung der Wehrverfassung ein. Von diesem zum Kriegsminister ernannt, führte er die große Neugestaltung des Heeres durch. Kaiser Wilhelm erkannte seine Verdienste durch die berühmt gewordenen Worte an: „Sie, Graf Roon, haben unser Schwert geschärft." Die Erhebung in den Grafenstand und die Ernennung zum Feldmarschall waren die äußern Kennzeichen der kaiserlichen Dankbarkeit. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte der Feldmarschall in wohlverdienter Ruhe. 1879 starb er zu Berlin im Alter von 76 Jahren. 17. Kaiser Friedrich Iii. Dem Helden im Kriege und Fürsten des Friedens folgte der Dulder auf dem Throne, Kaiser Friedrich Iii. Nur 99 Tage währte die Regierung des edeln Fürsten; allein diese kurze Zeit hat zur Genüge erkennen lassen, was das Deutsche Reich an ihm verloren hat. Geboren am 18. Oktober 1831, stand er bei seinem Regierungsantritt im 57. Jahre seines Lebens. Aus der Universität Bonn erhielt er seine wissenschaftliche Bildung; seinen Gesichtskreis erweiterte er auf Reisen nach Italien, der Schweiz, Tirol, Frankreich, Spanien, England und Palästina. Mit der Staatsverwaltung machte er sich durch Arbeiten in den einzelnen Ministerien bekannt. Schon als Student hatte er jedes Jahr die großen Herbstmanöver mitgemacht und sich an der Seite seines Vaters und der erprobten Generale zum Feldherrn ausgebildet. Was er hier gelernt, hat er in den Kriegen gegen Österreich und Frankreich verwertet. Seine Armee siegte 1866 bei Nachod, Skalitz, Schweinschädel, Soor, Königinhof und rettete den Sieg bei Königgrätz; 1870 siegte er bei Weißenburg und Wörth, nahm dann hervorragenden Anteil an den Kämpfen um Sedan und an der Belagerung von Paris. Zum Dank für die glänzenden Kriegstaten wurde er von feinem Vater zum Feldmarfchall ernannt. Diese höchste militärische Würde war bis dahin noch keinem preußischen Prinzen verliehen worden. Wegen seiner großen Beliebtheit bei den Süddeutschen war ihm gerade der Oberbefehl über die süddeutschen Truppen anvertraut worden. Mit Stolz sah ganz Deutschland auf den ritterlichen Erben der deutschen Kaiserkrone.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 54

1909 - Leipzig : Hirt
54 Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung. 124. b) Die Entscheidung. In drei Heersulen drangen die Preußen durch die Elbgegenden, die Lausitz und Schlesien unter siegreichen Ge-fechten in Bhmen ein, wo das sterreichische Hauptheer unter Benedek (einem einsichtigen Feldherrn, der nur mit Widerstreben den Oberbefehl bernommen hatte) zum Empfange bereit stand. König Wilhelm begab sich mit Bismarck (der vom König in den Grafenstand erhoben war) und Moltke, dem Chef des Generalstabes, zum Heere und bernahm selbst den Oberbefehl. Am 3. Juli war die Schlacht bei Kniggrtz (oder Sadowa), wo das Erscheinen des durch aufgeweichte Wege aufgehaltenen schlesischen Heeres unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm das Geschick des Tages entschied.10) Damit war auch der Krieg (in sieben Tagen) entschieden. Vergleiche die Schlachten bei Waterloo und bei Kniggrtz! Die Truppen der sddeutschen Staaten wurden in den Maingegenden von den Preußen zurckgedrngt. c) Der Friede zu Prag. sterreich mute aus dem deutschen Staatenverbande ausscheiden und dem Gegner die Einverleibung von Hannover, Kurhessen, Nassau, Hessen-Homburg, Frankfurt und Schleswig-Holstein sowie die Grndung eines Norddeutschen Bundes zugestehen. ) Italien. Im Bunde mit Preußen hatte Italien an fter-reich den Krieg erklrt. Die preuischen Siege kamen auch den besiegten Italienern zugute: sterreich mute an Italien Venetien abtreten. e) Innerer Friede in Preußen. Nach solchen Erfolgen ver-stummten die Gegner der Regierung; dankbar ergriffen sie die dargebotene Hand der Vershnung, als Bismarck im Abgeordnetenhause nachtrglich die Genehmigung der gemachten Ausgaben nachsuchte und erhielt. 4. Der Norddeutsche Bund. Preußen grndete mit den brigen norddeutschen Staaten (bis zum Main) den Norddeutschen Bund, dessen 1867. Verfassung am 1. Juli 1867 in Kraft trat. Prsident wurde der König von Preußen, Bundeskanzler Graf Bismarck; gesetzgebende Ver-sammlnngen waren der aus den Vertretern der Regierungen bestehende Bundesrat und der durch allgemeines Stimmrecht gewhlte Reichstag. Die sddeutschen Staaten (Baden, Wrttemberg, Bayern, Hessen) schlssen mit dem Norddeutschen Bunde Schutz- und Trutzbndnisse und stellten ihre Truppen fr den Fall eines Krieges unter preuischen Oberbefehl. Auch die sterreichischen Staatsverhltnisse wurden 1867 neu geordnet. Das Reich zerfllt seitdem in zwei Hlften: a) Deutsch-sterreich (Zisleithanien) mit einem Ministerium und dem Reichsrat in Wien; b) die Lnder der un-garischen Krone (Transleithanien) mit einem Ministerium und dem Reichstag in Budapest. Die gemeinsamen Angelegenheiten werden von einem besonderen Ministerium und den Delegationen verwaltet. 5. Das Verhalten Napoleons, a) Als Bismarck in Nikolsbnrg in Mhren der den Frieden unterhandelte, versuchte Napoleon durch seinen Gesandten Benedetti, den Schiedsrichter zu spielen. Es gelang ihm

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 183

1896 - Leipzig : Voigtländer
188 von sterreich und den König von Preußen ab. Durch den Vertrag zu Gastein (August 1865) wurde Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt; das Herzogtum Lauenburg ging, gegen eine an sterreich zu zahlende Abfindungssumme, in den Besitz des Knigs von Preußen der. Bismarcks Verdienst um diese Erfolge wurde durch seine Erhebung in den Grafen-stand vom Könige anerkannt. 93. Der deutsche Krieg von 1866. (. Karte Xii und X.) 1. Verwickelung in Schleswig-Holstein. Nach der bereinkunft von Gastein arbeitete die sterreichische Regierung in Holstein immer ent-schiedener darauf hin, dieses Land dem Prinzen von Augustenburg zu ber-antworten. Preußen erhob hiergegen scharfen Widerspruch, und als sterreich die schleswig-holsteinische Sache der Entscheidung des Bundes anheimstellte, erklrte Preußen dieses Vorgehen sterreichs fr einen Bruch des Gasteiner Vertrags. Es beanspruchte daher wieder die Mitregierung in Holstein und lie dort Truppen einmarschieren; vor diesen zog sich die minder zahlreiche sterreichische Besatzung aus Holstein zurck. 2. Ausbruch des Krieges. Wegen der Besetzung Holsteins durch Preußen beantragte sterreich Bundeshilfe. Als diese in der Bundes-tagsitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen den bis-herigen Bundesvertrag sr gebrochen. Sofort rckten preuische Truppen in die mit sterreich verbndeten Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Das hannoversche Heer suchte nach Bayern durchzubrechen, mute aber, von bermacht umstellt, bei L a n g e n s a l z a die Waffen strecken; Kurhessen wurde ohne Schwertstreich besetzt; das schsische Heer zog sich beim Einrcken der Preußen nach Bhmen zurck. 3. Der Kampf in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 240000 Mann aufgestellt, dem sich 23000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: (a.) die Elbarmee, 46000 Mann unter Herwarth von Vittenfeld, zog von Dresden her sdstlich; (b.) die erste Armee, 93000 Mann unter dem Prinzen Friedrich Karl, rckte von der Lausitz her nach Sden vor; (c.) die zweite oder schlesische Armee, 115000 Mann unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, zog der das Riesengebirge heran. Benedek vereinigte sein Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streitkrfte bernahm jetzt König Wilhelm, der mit dem Grafen Bismarck am 2. Juli in Gitfchin

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 153

1896 - Leipzig : Voigtländer
153 Sieg bei Prag (Heldentod des Feldmarschalls Schwerin). Dann aber wurde er von dem sterreichischen Feldherrn Daun in der Schlacht bei Kolin (in Bhmen) geschlagen, so da er Bhmen rumen mute. In-zwischen drangen im Westen die Franzosen bis an die Weser vor, die Russen fielen in Ostpreuen ein. Aber Friedrich jagte mit einem Heere von nur 22 000 Mann die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee (Reiaus-armee"), 64000 Mann stark, in der Schlacht bei Robach (unweitmerseburg), bei der sich namentlich der Reitergeneral Seydlitz hervorthat, in schimpfliche Flucht. Vier Wochen nach der Schlacht von Robach gewann Friedrich mit 33000 Mann (der Potsdamer Wachtparade") der 80 000 sterreicher den groen Sieg bei Leuthen (westlich von Breslau), wodurch Schlesien wieder in des Knigs Besitz kam. 1758 siegte Friedrich der die Russen, die in Brandenburg eingerckt waren, bei Zorndorf. Bald daraus aber wurde er von den sterreichern in Sachsen bei dem Dorfe Hochkirch berfallen und mute sich unter schweren Verlusten an Geschtz und Mannschaft zurckziehen. 1759 wurde Friedrich von den sterreichern und Russen in der Schlacht bei Kunersdorf vllig geschlagen. 1760 gewann Friedrich durch den Sieg bei Liegnitz Schlesien wieder; die Russen und sterreicher, die Berlin acht Tage besetzt und gebrandschatzt hatten, scheuchte er schon durch seine Annherung zurck, und durch den Sieg bei Torgau der Daun setzte er sich auch wieder in den Besitz Sachsens. 1761 geriet der König durch das Aufhren der englischen Hilfe in groe Bedrngnis: die Russen und sterreicher vereinigten sich von neuem, und Friedrich konnte sich gegen die feindliche bermacht nur in dem festen Lager bei Bunzelwitz behaupten. 1762 starb die Kaiserinelisabeth von Rußland; ihr Nachfolger Peter Iii. trat auf Preuens Seite. Nach Peters baldigem Tode wurde von seiner Gemahlin und Thronfolgerin Katharina Ii. der Friede mit Preußen besttigt, und auch Schweden trat dem Frieden bei. Da fand sich endlich sowohl sterreich als Frankreich geneigt, den Krieg zu beendigen. 1763 (15. Februar) kam der Friede zu Hubertusburg zustande, in welchem Preußen im Besitze Schlesiens blieb. 5. Die erste Teilung Polens. Nach dem Tode des polnischen Knigs August Iii. bewirkte die russische Kaiserin Katharina Ii., da ihr Gnstling Stanislaus Poniatowsky zum Könige von Polen gewhlt wurde (1764). Polnische Edelleute ergriffen gegen diesen und Rußland die Waffen. Da verband sich Rußland mit sterreich und Preußen zur ersten Teilung Polens 1772: Rußland nahm das Land bis zur Dna und zum

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 152

1896 - Leipzig : Voigtländer
Maria Theresia verbndet. So kam es zu dem sterreichischen Erb-folgekrieg (1741 1748). Karl Albrecht besetzte mit einem franzsisch-bayrischen Heere Osterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, die auf dem Reichstage in Preburg gelobten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wieder, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von Schlesien besorgt. Er begann daher den zweiten schleichen Krieg, 17441745, indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vordringen und dieses Land zurck-erobern. Aber kaum war Karl Vii. wieder in seine Hauptstadt Mnchen zurckgekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Fssen aus die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (Franz Stephan von Toskana) als Franz I. zum Kaiser (17451765) gewhlt. Mit diesem kam die deutsche Kaiserwrde an das Haus Habsburg-Lothringen (17451806). Da auch Sachsen auf sterreichs Seite trat, so geriet Friedrich Ii. in groe Bedrngnis. Aber durch seinen Sieg bei Hohenfriedberg 1745 (in Schlesien) und den Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf 1745 (unweit Dresden) fhrte er den Frieden zu Dresden 1745 herbei, in welchem er Schlesien Behielt. Die Franzosen setzten den Kampf gegen sterreich noch fort und eroberten unter dem Marschall von Sachsen die sterreichischen Niederlande (Belgien). Doch gaben sie in dem Frieden zu Aachen (1748) ihre Eroberungen an Maria Theresia zurck. 4. Der siebenjhrige Krieg 17561763. Um Schlesien wieder zu erlangen und Preuens aufstrebende Macht zu vernichten, htte Maria Theresia auf den Rat ihres Ministers Kaunitz mit Frankreich, Rußland (unter der Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter) und Sachsen ein geheimes Bndnis verabredet. Von der ihm drohenden Gefahr unterrichtet, beschlo Friedrich, dem Angriff seiner Feinde zuvorzukommen und begann, nur mit England verbndet, den Krieg. 1756 fiel er unvermutet in Sachsen ein und besetzte Dresden. Er schlug die heranrckenden sterreicher in der S ch l a ch t b e i L o b o s i tz (in Bhmen) und nahm das schsische Heer bei Pirna gesangen. 1757 traten auch Schweden und das Deutsche Reich auf sterreichs Seite. Einer halben Million feindlicher Truppen konnte Friedrich nur 200000 Mann entgegenstellen. Zunchst wandte er sich gegen die sterreicher; er rckte in Bhmen ein und erfocht den mit schweren Verlusten erkauften

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 169

1896 - Leipzig : Voigtländer
169 die Englnder zum Abzge aus Spanien. Allein Wellington erschien bald wieder mit einem Heere und erfocht mehrere Siege, während zugleich der allenthalben entbrennende Volkskrieg die Franzosen bedrngte. So erhob sich hier zum ersten Male ein Widerstand, den Napoleon nicht zu bewltigen der-mochte. 3. Asterreichs Freiheitskampf 1809. Whrend Napoleon mit dem Kriege in Spanien beschftigt war, erhob sich sterreich zum Freih eits-kmpfe, 1809. Erzherzog Karl als Oberfeldherr rief die gesamte deutsche Nation" zur Wiederherstellung ihrer Freiheit auf. Aber Preußen lag noch ohnmchtig darnieder; und der Rheinbund mute, dem Befehle seines Protektors gehorchend, seine Waffen gegen sterreich kehren. An der Spitze eines Heeres, das meist aus Truppen des Rheinbundes bestand, rckte Napoleon rasch heran, besiegte auf der bayerischen Hochebene zwischen Isar und Donau den Erzherzog in mehreren Gefechten, namentlich bei E ck -mht, und zwang ihn, nach Bhmen zurckzugehen. Dann unaufhaltsam die Donau abwrts ziehend, nahm Napoleon Wien zum zweitenmale ein. Als er dann aber versuchte, im Angesicht der heranrckenden Armee des Erz-Herzogs die Donau zu berschreiten, wurde der bisher Unberwundene in der zweitgigen Schlacht bei Aspern vom Erzherzog Karl zum erstenmal besiegt, so da er sich nach Wien zurckziehen mute. Bald daraus jedoch entschied er durch den Sieg bei Wagram den ganzen Krieg. Im Frieden zu Wien mute sterreich Salzburg an Bayern, die illyrischen Provinzen an Frank-reich, Westgalizien an das Herzogtum Warschau abtreten. Whrend des Krieges waren die T i r o l er unter der Fhrung des Sand-wirts Andreas Hofer fr sterreich gegen die bayerische Herrschast ausge-standen und hatten ihre Freiheit errungen. Jetzt aber wurden sie nach heldenmtigem Kampfe unterworfen; Hofer, der aus Tirol nicht flchten mochte, wurde infolge Verrates ergriffen und in der Festung Mantua erschossen (1810). 4. Napoleon auf der Hhe seiner Macht. In der Absicht, seinen Thron zu befestigen und mit erhhtem Glnze zu umgeben, lie sich Napoleon von seiner Gemahlin Josephine scheiden und vermhlte sich (1810) mit der Erzherzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers von sterreich; diese schenkte ihm (1811) einen Sohn, den König von Rom". Napoleon erweiterte die Grenzen seines Kaiserreiches noch dadurch, da er (1809) die weltliche Herrschaft des Papstes fr aufgehoben erklrte und denkirchenstaat mit Frankreich vereinigte. Als (1810) der König Ludwig von Holland die Krone niederlegte, weil die Machtgebote des Kaisers zu Hollands Nachteile gereichten, vereinigte Napoleon auch Holland mit Frankreich und verband damit auch Oldenburg und die drei nord-

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 126

1895 - Leipzig : Voigtländer
126 174031. Mai 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. /2. Der erste schleiche Krieg (1740-1742). Er erbte von seinem Vater ein Land von 2800 Quadratmeilen mit 2240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Manns-stamm des Hauses Habsburg, und Karls Vi. jugendliche Tochter Maria Theresia wurde krast der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kurfrsten Joachim Ii. Ansprche auf die schlesischen Herzog-tmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen hatte, und da Maria Theresia diese Ansprche nicht an-erkannte, griff er zu den Waffen. Ich denke," schrieb er, die khnste, schneidigste Unternehmung zu beginnen, der sich jemals ein Fürst meines Hauses unterzogen hat." So kam es zum ersten schlesischen Kriege. 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsrist und siegte dann 1741 bei Molwitz (bei Brieg). Dar-auf (1742) drang er in Mhren vor und erzwang durch weitere Siege den 1742frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Gl atz erwarb (700 Dm. mit 1400000 Einw.). 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite schleiche Krieg. Unterdessen hatte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Nach-komme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia verbndet. So kam es zu dem sterreichischen Erbfolgekrieg (17411748). Karl Albrecht besetzte mit einem fran-zsisch-bayrischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wie-der, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von Schlesien besorgt. 1744 Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vor-dringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wie-der in seine Hauptstadt Mnchen zurckgekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Aussen auf die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (Franz

9. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 127

1895 - Leipzig : Voigtländer
127 Stephan von Toskana) als Franz I. zum Kaiser (17451765) gewhlt. Mit diesem kam die deutsche Kaiserwrde an das Haus Habsburg-Lothringen (17451806). Da auch Sachsen auf sterreichs Seite trat, so geriet Friedrich Ii. in groe Bedrngnis. Aber durch seinen Sieg bei Hohenfriedberg 1745 (in Schlesien) und den Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf 1745 (unweit Dresden) fhrte er den Frieden zu Dresden 1745 herbei, in welchem er Schlesien behielt. 1745 Die Franzosen setzten den Kampf gegen sterreich noch fort und er-oberten unter dem Marschall von Sachsen die sterreichischen Niederlande (Belgien). Doch gaben sie indem Frieden zu Aachen 1748 ihre Eroberungen an Maria Theresia zurck. 80. (140.) |H, Her Siebenjhrige Krieg 1756-1763. 1. Die zwei ersten Kriegsjahre. Um Schlesien wieder zu erlangen und Preuens aufstrebende Macht zu vernichten, hatte Maria Theresia auf den Rat ihres Ministers Kaunitz mit Frankreich, Rußland (unter der Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter) und Sachsen ein geheimes Bndnis verabredet. Von der ihm drohenden Gefahr unterrichtet, beschlo Friedrich, dem Angriff seiner Feinde zuvorzukommen, und begann, nur mit England verbndet, den Krieg, indem er 1756 unvermutet in 1756 Sachsen einfiel und Dresden einnahm. Er schlug die heranrckenden fter-reicher in der Schlacht bei Lobositz (in Bhmen) und nahm das sch-fische Heer bei Pirna gefangen. Im folgenden Jahre traten auch Schweden und das Deutsche Reich auf sterreichs Seite. Einer halben Million feindlicher Truppen konnte Friedrich nur 200000 Mann entgegenstellen. Zunchst wandte er sich gegen die sterreicher; er rckte in Bhmen ein und erfocht den mit schweren Verlusten und dem Heldentode des Feldmarschalls Schwerin erkauften Sieg bei Prag. Dann aber wurde er von 1757 dem sterreichischen Feldherrn Daun in der Schlacht bei Kolin (in Bhmen) geschlagen, so da er Bhmen rumen mute. Inzwischen drangen im Westen die Franzosen bis an die Weser vor, die Russen fielen in Ostpreuen ein. Aber inmitten dieser Bedrngnis bewhrte Friedrich sein hohes Feld-Herrntalent. Mit einem Heere von nur 22000 Mann jagte er die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee (Reiausarmee"), 64000 Mann stark, in der Schlacht bei Rotzbach (unweit Merseburg), bei der sich namentlich der khne Reitergeneral Seydlilz hervorthat, in schimpfliche Flucht. Ganz Deutschland frohlockte der die lustige Franzosenjagd"; der Tag von Ro-bach erschien als ein Ehrentag fr die ganze Nation; denn ein deutscher

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 128

1895 - Leipzig : Voigtländer
c: <-- r -) f V . \ - S 128 Held war es, der den bermtigen Franzosen deutsche Hiebe erteilt hatte. Auch im brigen Europa bewunderte man seitdem den groen König des kleinen Preuenlandes. Vier Wochen nach der Schlacht von Robach ge-gewann Friedrich einen neuen glnzenden Erfolg Er errang mitten im Winter mit 33 000 Mann, der Potsdamer Wachtparade", wie der feind-liche Feldherr das kleine Heer verchtlich nannte, der 80 000 sterreicher .'.M den groen Sieg bei Leuthen (westlich von Breslau). Das vom Feinde. besetzte Schlesien kam wieder in des Knigs Besitz. 2. Die Kmpfe von 1758 und 1759. Unterdessen waren die Rssen unter greuelvollen Verheerungen in Brandenburg eingerckt. Da wandte sich Friedrich gegen sie und zwang sie durch den blutigen Sieg bei Zorndorf (unweit Kstrin) 1758 zum Rckzug. Bald darauf stand er den sterreichern in Sachsen bei dem Dorfe Hochkirch gegenber. Er hatte eine so geringschtzige Meinung von dem Feinde, da er ihnen den Mut zu einem Angriffe nicht zutraute und ganz in ihrer Nhe ein offenes Lager bezog. Aber in der Nacht wurde er von Daun berfallen und mute sich unter schweren Verlusten an Geschtz und Mannschaft zurckziehen. Eine weit furchtbarere Niederlage erlitt der König im folgenden Jahre, dem un- * glcklichsten des ganzen Krieges. Die Heere der sterreicher (unter L a u d o n) und der Russen hatten sich vereinigt; Friedrich zog ihnen entgegen, und in der Nhe von Frankfurt an der Oder kam es zu der Schlacht bei Kuners- 1759 dorf 1759. Der König wurde vllig geschlagen, sein Heer bis auf wenige tausend Mann vernichtet. Er selbst suchte den Tod auf dem Schlachtfelde, da er alles verloren glaubte; fast mit Gewalt mute man ihn aus dem Kampfe reien. Allein die Feinde, untereinander uneins, verstanden ihren Sieg nicht zu benutzen. Dadurch wurde Friedrich gerettet. Er konnte sein Heer wieder sammeln und verstrken. - / 3. Die letzten Kriegsjahre 17601763. Das Jahr 1760 brachte dem König wieder zwei Siege. In der Schlacht bei Liegnitz vergalt er den 6 sterreichern den berfall von Hochkirch, indem er sie frh morgens mit einem' pltzlichen Angriffe berraschte und vllig aufs Haupt schlug. Freilich drangen inzwischen Russen und sterreicher bis in seine Hauptstadt Berlin vor und hausten dort acht Tage in wildem bermute. Allein sobald nur der Ruf erscholl: Der König kommt!" eilten die Feinde bestrzt von dannen. Darauf gewann ihm noch in der heien Schlacht bei Torgau in Sachsen die Tapferkeit seines alten Generals Zieten den schnsten Sieg. Im Jahre 1761 geriet Friedrich durch den Rcktritt der Englnder von dem Bndnisse mit ihm in groe Bedrngnis und konnte sich den vereinigten sterreichern und Russen gegenber nur in dem festen Lagerbeibunzel-witz (unweit Schweidnitz) verschanzt halten. Als Friedrich in der hch-
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