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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 69

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
69 Ew. Majestät die Zeche bezahlt haben." — Der König lachte und sprach: „Bravo! Er ist Offizier!" — „Mit oder ohne?" (nämlich Ausstattung) rief der Husar dem Könige nach. — „Mit I" sagte der König. 8. Einst traf er im Garten zu Sanssouci sehr früh einen Gartenburschen, der noch ein Neuling war, bei der Arbeit. „Du arbeitest ja sehr früh," redete ihn der König an. „Man muß wohl," war die Antwort, „sonst ist's nicht recht, wenn der alte Brummbär aufsteht und findet nichts fertig." — „Brav, mein Sohn," sagte der König freundlich, „bleib' bei deiner Gesinnung." 9. Oft hängten sich die losen Buben, wenn er ausritt, an den Schweif seines Schimmels, oder an seine Beine und trieben allerhand Kurzweil mit ihm. Daran hatte der König sein Vergnügen. Aber einmal wurde es ihm doch zu bunt. Da erhob er drohend den Krückstock und rief: „Wollt ihr unnützen Buben wohl in die Schule gehen!" „Ach hört doch," lärmten die Jungen, „der alte Fritz weiß nicht einmal, daß Sonnabend Nachmittag keine Schule ist!" — Der König lächelte und ritt ruhig weiter, umringt von dem lustigen Schwarme. 10. Geistesgegenwart und Muth besaß Friedrich, wie wenige Menschen. Nach der Schlacht bei Leuthen ritt er mit wenigen Begleitern nach Lissa. Es war bereits Abend geworden, als er dort ankam. Der Ort war ganz mit Oest- reichern angefüllt, und während dieselben auf die Preußen schossen, sagte Friedrich zu seinen Begleitern: „Meine Herren, folgen Sie mir! ich weiß hier Bescheid I" Mit der größten Ruhe ritt er auf das Schloß zu, wo sich viele östreichische Offiziere befanden. „Guten Abend, meine Herren!" sagte er beim Eintreten« „Sie werden mich hier wohl nicht erwartet haben. Kann man hier denn auch noch mit unterkommen?" — Ein erstauntes: „Ah!" war alles, was die Herren vor Schreck hervorzubringen vermochten. Die Begleiter Friedrichs aber baten sich ihre Degen aus und nahmen sie gefangen. Bald darauf folgte ihm seine treue Armee. — 11. Einst kam der König bei einem Ritt, den er unternahm, um die Gegend zu erforschen, einem feindlichen Vorposten zu nahe. Ein Pandur legt auf ihn an; der König aber hebt den Stock mit einem drohenden „Du, Du!" in die Höhe und bringt den Ungar dermaßen in Verwirrung, daß dieser sein Gewehr an den Fuß setzt und den König ruhig davonreiten läßt. Dieselbe Unerschrocken- heit, die Friedrich in allen Gefahren bewies, verlangte er auch von seinen Offi- zieren. Einem seiner Pagen wurde bei der Belagerung von Schweidnitz das Pferd unter dem Leibe erschossen, und er selbst erhielt eine bedeutende Quetschung. Mit schmerzlichen Geberden eilte er davon; aber der König rief ihm zu: „Wo will Er hin, -will Ec wohl den Sattel mitnehmen!" Der Page mußte umkeh- ren und den Sattel abschnallen und durfte sich an die Kugeln nicht kehren, die ihn und den König umsausten. 12. Friedrich verstand es prächtig, den preußischen Namen zu Ehren zu bringen. Der preußische Gesandte in London, Baron von Bülow, beschwerte sich einst bei ihm darüber, daß sein Gehalt zu niedrig sei. Er könne sich deshalb keine Equi- page halten, müsse seine Besuche zu Fuße abstatten und sich darüber verlachen und verspotten lassen. Da schrieb der König: „Sage Er den Leuten, welche über Ihn lachen, Er sei der Gesandte des Königs von Preußen und hinter ihm gingen 200,000 Mann." Man hat seitdem nicht wieder gehört, daß die Großen am Hofe des Königs von England über den zu Fuß ankommenden preußischen Gesandten gelacht hätten. 13. Die jährlichen Gichtanfälle deskönigs waren gegen das Endeseines Lebens immer heftiger geworden, und zuletzt stellte sich die Waffersucht ein. Sein Zustand war ein sehr qualvoller; denn er konnte eine liegende Stellung nicht ertragen und mußte Tag und Nacht in einem Lehnstuhle sitzend zubringen. Dennoch be- sorgte er bis an sein Ende die Regierungsgeschäfte selbst. Mit der größten Ruhe sah er seinem Tode entgegen; er verschied am Morgen des 17. August 1786. Die Nachricht von seinem Tode ging wie ein erschütternder Schlag durch ganz Europa; denn Friedrich war der Held seines Jahrhunderts, von den

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 177

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
177 43. Dritter schlesischer oder 7jähriger Krieg. (1756—1763.) 1. Ursache des Krieges. Elf Jahre war nun Friede, aber Friedrich blieb wachsam und gerüstet. Das that auch noth, denn Maria Theresia, welche noch immer ihr schönes Schlesien nicht verschmerzen konnte, verband sich heim- lich mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen, um den König wo möglich wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu machen. Ihnen ge- sellten sich noch die meisten deutschen Reichsfürsten zu; da schien sein Untergang unvermeidlich. Er hatte aber durch den sächsischen Geheimschreiber Menzel Kunde von dem Plane seiner Feinde bekommen und wußte, daß im Frühjahre 1757 der Sturm von allen Seiten losbrechen sollte. 2. Die ersten Erfolge. Friedrich wartete nicht, bis er angegriffen wurde. Im September 1756 fiel er plötzlich in Sachsen ein und besetzte schnell das ganze Land. Eiligst bezog die sächsische Armee, 17,000 an der Zahl, ein festes Lager bei Hsirna. Friedrich schloß sie von allen Seiten ein. Da zogen unter Brown 40,000 Oestreicher zur Hülfe heran. Friedrich zog ihnen mit 24.000 Preußen entgegen und griff sie am 1. Oktober 1756 bei Lowositz an der sächsisch-böhmischen Grenze an. Nach 6 ständigem mörderischem Kampfe siegten die Preußen, worauf sich der östreichische Feldherr zurückzog. Den hart- bedrängten Sachsen im Lager bei Pirna blieb nun nichts anders übrig, als — sich zu ergeben. 3. Friedrichs Gegner und ihre Heeresmacht. Zu Anfang des Jahres 1757 standen zum Angriff bereit: 200,000 Oestreicher, 100,000 Russen, 100.000 Franzosen, 60,000 deutsche Reichstruppen, 20,000 Schweden, 20,000 Sachsen, denen Friedrich mit Einschluß der Engländer, Hessen, Braun- schweiger und Gothaer höchstens 200,009 Mann entgegen stellen konnte. Doch er verzagte nicht. Gegen die Franzosen stellte er die Hannoveraner, Braunschweiger und Hessen, gegen die Russen eine Abtheilung seines Heeres, um sich den Rücken zu decken; er selbst wandte sich gegen den Hauptfeind, Oest- reich, und rückte in Böhmen ein. 4. Sieg bei Prag. Bei Prag traf er die Oestreicher, wo sie alle An- höhen mit Kanonen besetzt hatten. Schwerin und andere Generale riethen dem Könige, den vom langen Marsche abgematteten Soldaten einige Ruhe zu gönnen; aber der König wollte gleich losschlagen und rief: „Frische Fische, gute Fischei" Da drückt der 73jährige Schwerin seinen Hut in die Augen und ruft: „Soll und muß denn noch heute gefochten werden, so will ich den Feind hier angreifen, wo ich ihn sehe!" und nun geht es gegen die Anhöhen. Aber ganze Reihen der Preußen werden in wenigen Augenblicken zu Boden gestreckt. Schon weichen die Stürmenden. Da ergreift der greise Schwerin eine Fahne, die Tapfern ihm nach, die Anhöhe hinan; aber bald sinkt er, von vier Kartät- schenkugeln durchbohrt, nieder. Der General von Manteuffel nimmt die blutige Fahne aus seiner Hand, führt die ergrimmten Krieger im Sturmschritte gegen die Anhöhe, erobert sie und richtet das Geschütz gegen den Feind. Nun dringt die ganze Schlachtreihe vorwärts. Der östreichische Feldmarschall Brown wird tödtlich verwundet, die Oestreicher verlieren den Muth und räumen das Schlachtfeld. Aber theuer ist der Sieg erkauft, denn neben 40,000 Oestreichern liegen 16,000 Preußen auf dem Schlachtfelde todt oder verwundet, und unter diesen Schwerin, von dem der König sagte, er sei allein 10,000 Mann werth. . 5. Niederlage bei Kollin. Friedrich ließ einen Theil seines Heeres bei Prag und zog mit 32,000 Mann gegen Daun, der mit 60,000 Mann heranrückte. Bei Kollin kam es zum Treffen. Schon neigte sich der Sieg auf die Seite der Preußen und Daun hatte schon auf einen Zettel mit Bleistift den Befehl zum Rückzüge geschrieben. Da ändert plötzlich gegen den Rath seiner Generale der König die Schlachtordnung. Dadurch entsteht Verwirrung in den Reihen der Preußen. Ein sächsischer Oberst bemerkt dies, schickt Daun's Befehl nicht weiter, wirft sich mit seinen Reitern auf das preußische Fußvolk und bringt es zum Meichen. Bald war die Niederlage der Preußen entschieden. Lesebuch für Volksschulen. 1 o

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 179

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
179 General Winterfeld gefallen, die Festung Schweidnitz über- gegangen, der Herzog von Bevern gefangen genommen, Breslau dem östreichischen Heere übergeben worden, und Schlesien schien für den König verloren. In solchen, fast verzweiflungsvollen Augen- blicken hat er am glänzendsten die Grösse seines Geistes, den Reichthum seiner Entwürfe und die unwiderstehliche Gewalt dar- gethan, womit er die Gemüther der Seinigen lenkte. Er berief Beine. Heerführer und Befehlshaber zusammen und hielt ihnen mit seelenvoller Beredsamkeit eine Rede, welche sie zu der grössten Begeisterung entflammte. Er zeigte ihnen die gefährliche Lage des Vaterlandes, ja die ganz verzweifelte, wenn er nicht von ihrem Muthe noch Rettung erwarte. — „Ich weiss, Sie alle fühlen, dass Sie Preussen sind,“ so schloss er, „ist aber einer unter Ihnen, der sich fürchtet, solche Gefahren mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne von mir den geringsten Vorwurf zu leiden.“ Auf diese Fra^ge leuchtete ihm nur Rührung und der höchste Kriegsmuth aus allen Augen entgegen, und mit freudiger Miene fuhr er fort: „Im Voraus war ich überzeugt, dass keiner von Ihnen mich verlassen würde; so hoffe ich denn auf einen gewissen Sieg. Sollte ich fallen und Sie für Ihre Dienste nicht belohnen können, so muss es das Vaterland thun. — Nun leben Sie wohl! In Kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder.“ Die begeisternde Kraft dieser Rede ergoss sich bald über das ganze Heer, und es erwartete mit Ungeduld unter die Augen der Gegner geführt zu werden. Diese hatten eine treffliche feste Stellung hinter der Lohe, wo es dem Könige sehr schwer geworden sein würde, sie anzugreifen. Der vorsichtige Feldmarschall D au n rieth, hier zu bleiben, er hatte bei K ollin erfahren, welche herrliche Schutzwehr gegen des Königs Ungestüm eine gute Stellung sei; der General Luchesi aber und andere, die es für schimpflich hielten, mit einem grossen siegreichen Heere gegen einen so klei- nen Haufen sich durch feste Stellungen zu schützen, redeten dem Prinzen Karl zu, dem Könige entgegen zu gehen. „Die berlinische Wachtparade,“ so nannten sie die kleine Preussen-Schaar, „werde nicht gegen sie Stand halten können.“ — Dieser Rath gefiel dem von Natur feurigen Prinzen mehr, als der bedächtigere, und er verliess sein Lager. Auf offenem Felde, in der Gegend von Leiltlieil, trafen beide Heere am 5. Dezember, gerade einen Monat nach der Rossbacher Schlacht, auf einander. Das kaiserliche nahm mit seiner Schlachtreihe fast eine deutsche Meile ein; Friedrich dagegen musste sich wieder auf die Kunst verlassen, die eine geringe Zahl durch schnellen Gebrauch zu verdoppeln weiss. Er ordnete hier bei L e u t h e n sein Heer wiederum in die schräge Schlachtreihe, liess einen verstellten Angriff auf den rechten feind- lichen Flügel machen, während der eigentliche Stoss auf den liu- 12*

4. Lesebuch für Volksschulen - S. 181

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
181 5. Aus allen Zelten strömt’s, es reiht sich singend Schaar an Schaar, Einfallen jetzt die Jäger, jetzt fällt ein auch der Husar; Auch Música will feiern nicht, zu reiner Harmonie Lenkt Horn, Hobo’ und Klarinet die heil’ge Melodie. 6. Und stärker noch und lauter noch, es schwillt der Strom zum Meer, Am Ende, wie aus einem Mund, singt rings das ganze Heer; Im Echo donnernd wiederhallt’s das aufgeweckte Thal. Wie hundert Orgeln braust hinan zum Himmel der Choral. Besser. 47. Das Jahr 1758. 1. Sieg bei Krefeld. Nach der Schlacht bei Roßbach gab Friedrich dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig, welcher das Hülfsheer der Ver- bündeten befehligte, den Auftrag, die Franzosen zu verfolgen. Er trieb diesel- den auch über den Rhein zurück; aber bei Krefetd verschanzten sie sich so stark, daß sie glaubten, Ferdinand würde sie hier schon in Ruhe lassen. Ehe sie sich's jedoch versahen, ging er mit den Seinen über den Rhein und stand ihnen gegenüber. Am 23. Juni griff er den Feind an. Drei Stunden lang wurde aus beiden Seiten mit der größten Erbitterung gekämpft. Da gelingt es end- lich dem rechten Flügel unter dem Herzoge selbst, ein Gehölz zu erstürmen, dessen Besitz sehr wichtig war. Nun wird der Feind hier zurückgedrängt, und bald weicht er auf allen Punkten. Die Schlacht ist entschieden. 8000 Fran- zosen und 2000 Verbündete bedeckten das Schlachtfeld. 2. Sieg beizorndorf. Unterdessen war Friedrich den Russen entgegen gezogen, die unter dem General Fcrmor bis in Brandenburg vorgedrungen waren und überall wie Barbaren gehaust hatten. Bei Zorndorf, unweit Küstrin, griff er mit nur 30,000 Mann 50,000 Russen an. Mit unbeschreib- licher Wuth wurde auf beiden Seiten von morgens 9 Uhr bis 10 Uhr in der Nacht gestritten. Mit dem Bajonette, mit dem Kolben stürmten die Preußen gegen den Feind; aber die Russen standen wie Mauern. Es war eher ein Schlachten, als eine Schlacht zu nennen. Selbst die Verwundeten am Boden wütheten und mordeten noch untereinander. Der kühne Seidlitz that mit seinen Reitern Wunder der Tapferkeit und gab überall, wohin er kam, den Ausschlag. Die Russen zogen sich während der Nacht zurück und ließen 19,000 Todte und Verwundete auf dem Schlachtfelde, aber neben ihnen lagen auch 10,000 Preußen. 3. Ueber fall bei Hochkirch. Friedrich eilte nun nach Sachsen, wo Daun ein festes Lager bezogen hatte. Der König lagerte sich dicht neben ihm bei dem Dorfe Kochliirch, 1 Stunde von Bautzen. Mehrere Generale machten ihn auf die gefährliche Stellung aufmerksam. „Wenn die Oestreicher uns hier in Ruhe lassen," sagte der General Keith, „so verdienen sie gehängt zu wer» den." „0," antwortete Friedrich, „sie fürchten sich vor uns mehr, als vor dem Galgen." Drei Tage blieb er wirklich unangefochten. Aber in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober schlichen sich die Oestreicher an das Dorf Hochkirch, und als die Thurmuhr 5 schlug, überfielen sie die preußischen Vorposten, nah- men mehrere Geschütze und richteten dieselben sogleich gegen die Preußen selber. Halbangezogen strömten die aus dem Schlafe aufgeschreckten Soldaten zusam- men; aber bei der Dunkelheit war es nicht möglich, sie zu ordnen, und zu Hunderten wurden sie niedergeschmettert. Bald stand Hochkirch in Flammen. Fürchterlich war das Blutbad in den Straßen, besonders aber auf dem Kirch- hofe, wo auch Keith siel. Groß war der Verlust. Mehrere Generale waren gefallen oder verwundet. 9000 Mann, 100 Kanonen, alle Zelte und alles Gepäck gingen verloren. Der Rückzug erfolgte aber in solcher Ordnung, daß Daun ihn nicht zu stören wagte. 48. Das Jahr 1759. 1- Des Königs bedenkliche Lage. Dieses Jahr war das unglück- lichste des ganzen Krieges. Friedrichs Heer war sehr zusammen geschmolzen.

5. Lesebuch für Volksschulen - S. 196

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
196 antrüge zurück und erklärte, nicht ein Haarbreit weichen zu wollen. Nun er- klärte ihm auch Kaiser Franz den Krieg und trat den Verbündeten bei; ihm folgte bald Schweden. Nun konnten die Verbündeten eine Macht von beinahe 800,000 Mann ausstellen und waren dem Napoleon überlegen, obgleich er auch bedeutende Verstärkungen an sich gezogen hatte. 64. Scliarnhorst’s Tod. 1. In dem wilden Kriegestanze brach die schönste Heldenlanze, Preussen, euer General! Lustig auf dem Feld hei Lützen sah er Freiheitswaffen blitzen; doch ihn traf der Todesstrahl. 2. Kugel, raffst mich doch nicht nieder! Dien’ euch blutend, werthe Brü- der! Führt in Eile mich gen Prag! Will mit Blut um Oestreich werben; ist’s beschlossen, will ich sterben, wo Schwerin im Blute lag. 3. Arge Stadt, wo Helden kranken, Heil’ge von den Brücken sanken, reissest alle Blüthen ab! Nennen dich mit leisen Schauern, heil’ge Stadt, nach deinen Mauern zieht uns manches theure Grab. 4. Aus dem irdischen Getümmel haben Engel in den Himmel seine Seele sanft geführt, zu dem alten deutschen Rathe, den im ritterlichen Staate ewig Kaiser Karl regiert. 5. „Grüssv euch Gott, ihr theuern Helden! Kann euch frohe Zeitung melden! Unser Volk ist aufgewacht! Deutschland hat sein Recht gefunden: Schaut, ich trage Sühnungswunden aus der heil’gen Opferschlacht!“ 6. Solches hat er dort verkündet, und wir alle steh’n verbündet, dass dies Wort nicht Lüge sei. Heer, aus seinem Geist geboren, Kämpfer, die sein Muth erkoren, wählet ihn zum Feldgeschrei! 7. Zu den höchsten Bergesforsten, wo die freien Adler horsten, hat sich früh sein Blick gewandt; nur dem Höchsten galt sein Streben, nur in Freiheit konnt’ er leben: Scharnhorst ist er drum genannt. 8. Keiner war wohl treuer, reiner! Näher stand dem König keiner — doch dem Yolke schlug sein Herz. Ewig auf den Lippen schweben wird er, wird im Volke leben, besser als in Stein und Erz. Max von Schenkendorf. 65. Kämpfe bei Grogbeeren, an der Katzbach, bei Dresden, Culrn und Denrrewitz. Napoleon hatte während der Waffenruhe sein Hauptheer bei Dresden zusammengezogen. Die Verbündeten hatten drei Heere aufgestellt, eins an der Grenze von Böhmen (Südheer), eins in Schlesien (schlesische Armee) und eins bei Berlin (Nordheer). Napoleon sandte eine Abtheilung seines Heeres unter dem Marschall Oudinot ab mit dem Befehle, Berlin zu nehmen, es koste, was es wolle. Unangefochten waren die Franzosen bis zum Dorfe Großöeeren, 2 Meilen von Berlin, vorgedrungen, da der zaghafte Kronprinz von Schweden, der Ober- befehlshaber der Nordarmee, keinen Angriff wagen wollte. Die Berliner schwebten in der größten Angst. Da ließ endlich der preußische General Bülow dem Kronprinzen sagen, er werde den Feind auf seine eigene Verantwortung an- greifen. Es war am 23. August, als die preußischen Landwehrmänner mit „Hurrah!" gegen das Dorf Großbeeren anstürmten. Bald waren die Franzosen aus dem Dorfe vertrieben und zogen sich eiligst über die Elbe zurück. Die geretteten Berliner brachten den tapfern Kriegern Speise und Tran! hinaus auf das Schlachtfeld, nahmen die Verwundeten mit sich und verpflegten sie auf's liebevollste. Es war eine große Freude in der Hauptstadt. — Eine andere Heeresabtheilung von 80,000 Mann unter Macdonald sollte Blücher angreifen, der Schlesien decken sollte. Blücher zog sich ruhig

6. Lesebuch für Volksschulen - S. 208

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
208 gemeinsam entgegentreten. Schwieriger war die Lage der Armee des Kronprinzen. Sie war über 14 Meilen von der ersten Armee entfernt und somit der Gefahr ausgesetzt, von den übrigen Heerhaufen abgeschnitten zu werden. Der Oberbefehlshaber der Oestreicher, Benedek, bot alles auf, um die Vereinigung der preußischen Heere zu verhindern. Mit großer Macht warf er sich daher besonders der Armee des Kronprinzen entgegen. Gleich bei ihrem Einzuge hatte diese schon am 27. Juni ein blutiges Gefecht bei Wachod zu bestehen, das unter der Führung des Kronprinzen zu einem herrlichen Siege sich gestaltete. Der 70jährige wüthige General v. Steinmetz, der „Löwe", wie seine Soldaten ihn nennen, zeichnete sich dabei besonders aus. Schon am folgenden Tage (28.) folgte diesem Siege der Preußen ein zweiter bei Skakih. Mit großer Uebermacht griffen die Oestreicher an, aber sie erlitten hier eine noch größere Niederlage als bei Nachod. Vertrauen und Begeisterung erfüllte nun die Sieger. Daher konnte Steinmetz, der wieder der Held des Tages war. an den König schreiben: „Meine Truppen sind nach zwei Schlachten noch voller Muth und Freudigkeit. Sie brechen in lauten Jubel aus." Eine andere Abtheilung der kronprinzlichen Armee hatte um dieselbe Zeit ein blutiges Gefecht bei Hrautenau zu bestehen. Am 27. wurden dort zwar die Preußen von der Uebermacht der Oestreicher zurückgedrängt, aber am nächsten Tage wurde diese kleine Schlappe durch einen glänzenden Sieg gerächt. Das Garde- Eorps, welches am 27. noch einen ganzen Tagesmarsch zurück war, wurde in der Nacht auf den 28. herangezogen. Es mußte ein sehr schwieriger Marsch durch das Gebirge zurückgelegt werden, aber um 5 Uhr morgens stand die Garde schon kampfbereit in der Nähe von Trautenau den Kaiserlichen gegenüber. Ein hitziges Gefecht entspann sich, das mit der völligen Niederlage der Oest- reicher endete, und wobei dieselben große Verluste erlitten. General Elam-Gallas sollte die Vereinigung der ersten mit der Elbarmee verhindern. Die Gefechte bei I'odok (1. Armee) am 26., Künerwasser (Elb- armee) am 27. und Wünchengrätz am 28. Juni (1. und Elbarmee) waren aber so glücklich für die Preußen, daß jener sich zurückziehen mußte. Prinz Friedrich Karl konnte sich nun mit Herwarth vereinigen. Beide suchten nun die Verbindung mit der sich nähernden Armee des Kronprinzen herzustellen. Solches wollten aber die Oestreicher verhindern. Bei Gitschin (1. Armee), dem Begräbnißorte Wallenstein's, hatte Clam-Gallas eine sehr feste Stellung eingenommen. Am 29. folgte hier ein äußerst blutiger Kampf, der von 4 Uhr nachmittags bis gegen Mitternacht dauerte. So tapfer auch die Oestreicher und Sachsen sich vertheidigten, sie konnten gegen das ungestüme Vordringen der Preußen doch nicht Stand halten. Gitschin wurde genommen, und die Feinde mußten die Flucht ergreifen. Das war ein Ehrentag für die Preußen. Zwar hatte er ihnen große Verluste an Todten und Verwundeten gebracht, aber die Verluste ihrer Gegner waren noch bedeutend größer. Das wichtigste Ergebniß dieses Sieges war aber, daß nun die drei preußischen Armeen alle sich vereinigten und dem Benedek die Entscheidungsschlacht anbieten konnten. 76. Die Schlacht bei Königgriitz. (3. Juli.) Auf die Nachricht von dem glücklichen Beginne und Fortgange des Feldzuges in Böhmen hatte sich der König zur Armee begeben, um in dem bevorstehenden Entscheidungskampfe selbst den Oberbefehl über das ganze Heer zu übernehmen. Am 2. Juli kam der König in Gitschin an. Von dem Augenblicke der Ankunft an bis zum späten Abend hatte er buchstäblich nicht einen Augenblick Ruhe. Von allen , Seiten wurde er in Anspruch genommen. Als er sich müde und ab- ? gespannt eben zur Ruhe begeben will, erscheint gegen 11 Uhr ein vom Prinzen Friedrich Karl abgesandter General mit gar wichtigen Mel- ! J

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 209

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209 düngen. Der Prinz hat am Nachmittage zwei Offiziere ausgesandt, die die Stellung des östreichischen Heeres in möglichster Nähe erforschen sollen. Diese haben die Nachricht mitgebracht, daß es nach den Be- wegungen des Feindes scheine, als wenn derselbe einen Angriff beab- sichtige. Als diese Meldung eintrifft, wird sofort General von Moltke zum Könige berufen. Gegen Mitternacht begann der neue Kriegsrath, und um 2 Uhr früh waren bereits die nöthigen Befehle zum Kron- prinzen, welcher 5 Meilen, und zum General Herwarth, welcher 3 Meilen entfernt war, für den gewaltigen Kampf am kommenden Tage abgesendet. Dem Könige blieb nur die Zeit von 2 bis halb 5 Uhr zur Ruhe. Punkt 5 Uhr erfolgte die Abfahrt von Gitschin. Die Fahrt bis zum Dorfe Dub wurde in 2^ Stunden zurückgelegt. Hier stieg der König sofort zu Pferde und blieb bis abends 8 Uhr, über 12 Stunden, unter der ungeheuren Aufregung des Tages im Sattel. Wahrlich ein 70jähriger Greis mit dem Feuer eines Jünglings! Benedek hatte sich einen Kampfplatz ausgesucht, wie er nicht besser sein konnte. Im Westen der beiden Festungen Josephstadt und König- grätz hatten die Oestreicher eine feste Stellung eingenommen und fick gut verschanzt. Ein Nebenflüßchen der Elbe, die Bistritz, bildete für die Preußen nicht geringe Hindernisse, da die sumpfigen Ufer dieses Flüßchens den Uebergang sehr beschwerlich machten. Das Land zwischen Elbe und Bistritz ist mit kleinen Dörfern förmlich übersäet und bildet einzelne nicht unbedeutende Hügelgruppen, die die Oestreicher mit zahl- reichen Geschützen besetzt hatten. Da war's nun für die Preußen keine leichte Aufgabe, sie hier anzugreifen und zu besiegen. Um 1/28 Uhr begann der Kampf. Etwa eine halbe Stunde nachher erschien der König auf dem Schlachtfelde und übernahm sofort den Oberbefehl. Der preußische Schlachtplan, den General Moltke mit dem Könige noch in der Nacht entworfen hatte, bestand darin: Prinz Friedrich Karl im Centrum*) sollte mit seiner Armee den Feind diesseit der Elbe festhalten, bis die entfernter stehenden beiden andern Armeen herbeieilen und ihn in beiden Seiten umfassen konnten. Nach 4 Uhr morgens begannen sämmtliche Heerestheile der ersten Armee und des Generals Herwarth vorzurücken. Die Luft war trübe und nebelig, der Regen fiel andauernd, und der Wind blies kalt. Die meisten Soldaten hatten wenig Ruhe gehabt, viele waren nüchtern ausmarschirt, aber dennoch marschirten sie riistig die vom Regen durch- weichten Feldwege einher und achteten nicht der Beschwerden, mit denen sie zu kämpfen hatten. Anfangs nahm blos die Armee des Prinzen Friedrich Karl Theil am Gefechte. Nach zwei Stunden erschien aber auch die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld. Nun entbrannte der Kampf von allen Seiten. Mit erstaunlicher Tapferkeit, Ausdauer und Gewandtheit kämpften die preußischen Trirppen. Mit der größten Todesverachtung warfen sie sich in's Gefecht und achteten nicht auf *) Centrum — Mittelpunkt. Lesebuch für Volksschulen. 14

8. Lesebuch für Volksschulen - S. 176

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176 ment stets im besten Stande hielt und mit recht großen Leuten aus- stattete. Auch erwarb er sich ausgezeichnete Kenntnisse in den Kriegs- Wissenschaften, so daß der berühmte Prinz Eugen, bei dem er 1734 zum Besuch im Feldlager war, zu ihm sagte: „Alles an Ihnen ver- räth, daß Sie ein tapferer Feldherr werden." Friedrich Wilhelm I. starb, völlig ausgesöhnt mit seinem Sohne, indem er ausrief: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn zum Nachfolger habe." 41. Erster schlesischer Krieg, (mo—1742.) Friedrich bestieg am 31. Mai 1740, dem Todestage seines Vaters, den Thron. Im Oktober desselben Jahres starb auch der deutsche Kaiser, Karl Vi. ohne männliche Erben. Er hatte aber seine Tochter Maria Theresia zur Erbin aller seiner Länder bestimmt. Doch gleich nach seinem Tode machten der König von Spanien, der Kurfürst von Baiern und der Kurfürst von Sach- sen Ansprüche auf die östreichische Erbschaft. Friedrich hielt dies für die rechte Zeit, Schlesien von Oestreich wieder zu fordern, das der Kaiser Leopold widerrechtlich zur Zeit des großen Kurfürsten in Besitz genommen hatte. Er ließ deshalb durch seinen Gesandten anfragen, ob man ihm Schlesien wie- der abtreten wolle, und erklärte sich in diesem Falle bereit, der Kaiserin gegen alle ihre Feinde kräftig beizustehen. Dies wurde abgeschlagen. Gleich rückte er in Schlesien ein und besetzte in wenigen Wochen das ganze Land. Maria Theresia schickte ihm ein Heer entgegen, das ihn wieder hinaustreiben sollte. Bei Wollwitz, einem Dorfe bei Brieg, kam es zur Schlacht. Mit Erbitterung wurde mehrere Stunden gestritten. Da durchbricht die östreichische Reiterei die Reihen der Preußen. Rasch macht nun der Feldmarschall Schwerin einen An- griff auf die Flanke der Oestreicher und lenkt dadurch den Sieg auf die Seite seines Königs. Schnell rückt dieser nun in Böhmen und Mähren ein und schlägt die Oestreicher bei Ghotoftß, unweit Czaslau. Maria Theresia schloß nun im Juni 1742 mit Friedrich zu Breslau Frieden, in welchem sie ihm fast ganz Schlesien (8/e) abtrat. 42. Zweiter schlesischer Krieg. (1744—1745.) Friedrich sah voraus, daß Maria Theresia, sobald sie mit ihren andern Feinden fertig wäre, ihm sein Schlesien wieder zu entreißen suchen würde. Er machte deshalb mit ihren Feinden gemeinschaftliche Sache. Im August 1744 brach er mit 100,000 Mann durch Sachsen in Böhmen ein und, bemächtigte sich schnell des ganzen Landes; aber eben so schnell wurde er wieder zurück- gedrängt. Am 4. Juni 1745 griff er bei Kohenfriedverg, unweit Striegau. den Herzog von Lothringen an und schlug ihn nach 5stündigem Kampfe indie Flucht. Das preußische Dragoner-Regiment Baireuth, unter dem General von Goßler, machte allein 4000 Gefangene und erbeutete 66 Fahnen, wofür es vom Könige ein neues Regimentssiegel mit der Zahl ,.66" erhielt. Friedrich folgte dem fliehenden Feinde nach Böhmen. Hier erfocht er bei Sorr einen neuen Sieg. Aus Mangel an Lebensmitteln mußte er aber Böhmen wieder räumen. Seine Feinde wollten nun den kühnen Versuch machen,, Berlin weg- zunehmen. Friedrich schickte ihnen den Fürsten Leopold von Dessau, von den Soldaten der „alte Dessauer" genannt, entgegen. Dieser schlug aber am 15. De- zember 1745 bei Kesselsdorf, nicht weit von Dresden, die Oestreicher sammt den mit ihnen verbündeten Sachsen vollständig. Zehn Tage nach dieser Schlacht, am 25. Dezember, wurde zu Dresden Friede geschloffen. Friedrich behielt Schlesien und erkannte dagegen Theresiens Gemahl, Franz I., der kurz vorher von den übrigen Kurfürsten zum Kaiser gewählt worden war, als solchen an. Unter dem Jubel seiner Unterthanen kehrte er nach Berlin zurück.

9. Lesebuch für Volksschulen - S. 178

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
178 14,000 Todte und Verwundete und 45 Kanonen gingen verloren. Als Friedrich den Rest seiner tapferen Garde sah. sprach er mit Thränen in den Augen: „Kinder, ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." Der König mußte sich nun nach Sachsen zurückziehen, und die Oestreicher nahmen Böhmen und auch Schlesien in Besitz. 41. Die Schlacht bei Roßbach. (5. Noo. 1737.) Unterdessen waren 83,000 Russen in Preußen eingefallen und hatten den preußischen General Lehwald bei Grotzjägenldorf, unweit Königsberg, geschlagen; die Schweden halten Pommern in Besitz genommen, und die Franzosen waren schon bis nach Sachsen vorge- drungen. Friedrichs Lage schien verzweiflungsvoll. Mit einem Theile seines Heeres zog er schnell den Franzosen entgegen, um sie aus Sach- sen zu vertreiben. Bei dem Dorfe Rotzbach, unweit Merseburg, traf er am 5. November mit ihnen zusammen. Sein kleines Häuflein war nur 22,000 Mann stark, und er hatte 60,000 gegen sich. Mit klin- gendem Spiele und wehenden Fahnen zogen die Franzosen an den Hügeln vorbei, auf welchen Friedrich mit seiner kleinen Schaar gelagert war, um ihn zu umzingeln. Sie bildeten sich ein, daß der Sieg ihnen nicht fehlen könne, und fürchteten nichts mehr, als der König möchte ihnen entwischen. Friedrich hielt sich so ruhig, als ob kein Feind in der Welt gewesen wäre. Seine Soldaten kochten ihr Mittagsbrot vor den Zelten und verzehrten es unbekümmert. Er selbst saß mit seinen Feldherren ganz ruhig zur Tafel. Die Franzosen hielten diese sorg- lose Ruhe für reine Verzweiflung. Plötzlich — es ist 2 Uhr nach- mittags — giebt Friedrich Befehl zum Angriff. Im Nu verschwinden die Zelte, die preußische Linie dehnt sich aus und wird immer länger und länger. Furchtbar donnern die versteckten Kanonen, und augen- blicklich kommt Seidlitz mit seinen Reitern aus einem Walde und stürmt in die überraschten Feinde. Zu gleicher Zeit rückt auch das preußische Fußvolk im Sturmschritt vor. Emsetzen kommt über die Feinde, sie gerathen in Unordnung, und ehe 11/Ä Stunden verflossen sind, ist das ganze Heer in verwirrter Flucht. Es war keine rechte Schlacht, es war nur ein Jagen. Die feindliche Infanterie warf die Gewehre weg, die Kavallerie sprang von den Pferden und ließ Stiefel u:,b Säbel im Such, um nur schneller entfliehen zu können. Blanche der Flüchtigen standen mcht eher still, als bis sie am Rheine waren. 2000 Feinde lagen auf dem Schlachtfelde und 7000 wurden zu Ge- fangenen gemacht; Friedrich hatte dagegen nur 91 Todte und 274 Verwundete. In ganz Deutschland jubelte man über diesen Sieg und man sang: „lind wenn der große Friedrich kommt! So läuft die ganze Reich'armee, Und klopft nur auf die Hosen, j Panduren und Franzosen." 45. Dis Sehlaclit bei Lenthen. (5. Dez. 1757.) Während Friedrich der Grosse die Schlacht bei Eossbach schlu°- und die Feinde aus Sachsen vertrieb, war in Schlesien der

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 180

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
180 ken Flügel gerichtet wurde, und da dieser nun mit voller Kraft über den Haufen geworfen ward, kam Unordnung in das ganze östreichische Heer. Kein Widerstand half mehr: in drei Stunden war der vollkommenste Sieg erfochten. Das Schlachtfeld war mit Todten bedeckt, und ganze Haufen ergaben sich den Preussen zu Gefangenen, so dass ihre Zahl auf 21,000 geschätzt wurde/ Ausser- dem gingen 130 Kanonen und 3000 Wagen verloren. Einer der ausserordentlichen Siege in der Geschichte, den 30,000 gegen 80,000 erfochten, ein redendes Zeugniss für die Herrschaft des Geistes über die Masse, wenn der Gedanke gut und tüchtig aus- geführt wird. Auch darin war Friedrich und sein Heer gross, dass sie nach gewaltiger Anstrengung dennoch nicht in die Schlaff- heit zurücksanken; rastlos wurde der Sieg verfolgt, bis die Oest- reicher von dem schlesischen Boden bis über die Grenze Böhmens vertrieben waren. Es war der schnelle und glückliche General Ziethen, der diese Verfolgung ausführte und noch viele Gefan- gene und Beute zusammenraffte, während der König Breslau an- griff und darin wieder ein kleines Heer von 17,000 Mann gefan- gen nahm. Im Monat Dezember ergab sich noch die Festung Liegnitz. So hatte das eine kühne Wagestück, da der König alles gegen alles setzte, ihm Schlesien bis auf Schweidnitz, ein ruhiges Winterlager in diesem Lande, so wie in Sachsen, und was mehr als dieses, einen unsterblichen Ruhm im Munde der Nachwelt gewonnen, den Oestreichern aber ein schönes Heer von 80,000 Mann so vernichtet, dass nicht mehr als 17,000 streitbare Krieger Böhmen erreichten; die preussischen Länder waren alle, bis auf die in Westfalen, von Feinden befreit. Kohlrausch. 46. Der Clioral von Leutlien. 1. Gesiegt hat Friedrichs kleine Schaar. Rasch über Berg und Thal Von dannen zog das Kaiserheer im Abendsonnenstrahl; Die Preussen steh’n auf Leuthens Feld, das heiss noch von der Schlacht; Des Tages Schreckenswerke rings umschleiert mild die Nacht. 2. Doch dunkel ist’s hier unten nur, am Himmel Licht an Licht, Die goldnen Sterne zieh’n herauf, wie Sand am Meer so dicht; Sie strahlen so besonders heut', so festlich hehr ihr Lauf, Es ist, als wollten sagen sie: Ihr Sieger, blicket auf! 3. Und nicht umsonst. Der Preusse fühlt’s: es war ein grosser Tag. Drum still im ganzen Lager ist’s, nicht Jubel, noch Gelag; So still, so ernst die Krieger all’; kein Lachen und kein Spott — Auf einmal tönt es durch die Nacht: »Nun danket alle Gott!“ 4. Der Alte, dem’s mit Macht entquoll, singt’s fort, doch nicht allein, Kam’raden um ihn her im Kreis gleich stimmen sie mit ein; Die Nachbarn treten zu, es wächst lawinengleich der Chor, Und voller, immer voller steigt der Lobgesang empor.
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