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1. Das Mittelalter - S. 44

1889 - Gotha : Perthes
44 kste bis zum atlantischen Ocean gewonnen ward, und in Spanien; hier nahm 711 Tarik, ein Unterfeldherr, zuerst auf einer Anhhe, die nach ihm Gebet [dfchebet] al Tarik (Gibralt r) genannt wurde, eine feste Stellung; bei Jeres de la Frontera (711) wurden die Westgoten besiegt und dann die ganze Halbinsel erobert; selbst der die Pyrenen drangen die Araber vor und rckten 732 nach einer siegreichen Schlacht der den Herzog von Aquitanien bis zur und. Loire vor, wurden hier aber von dem frnkischen Heere unter Karl Martell in den weiten Ebenen zwischen Tours (a. d. Loire) und Poitiers entscheidend besiegt (732). Die Gefahr, da der Islam in das Innere Europas eindringe, war damit beseitigt. Die Eroberung Siciliens von Afrika aus im 9. Jahrh. hatte fr den Bestand der christlichen Reiche keine ernstere Bedeutung. _ __ Zerfall des islamitischen Weltreichs. Durch eine Emprung wurden 750 die Omaijaden von den Abbasiden (Nachkommen des Abbas, des Oheims Mohammeds) (7501-258) gestrzt, unter denen die Einheit des islamitischen Reiches und die Herrschaft des arabischen Stammes verloren ging. Unter dem 2. Abbasiden Al-Mansur (754775) der am Tigris Bagdd als Kalifensitz grndete, errichtete ein omaijadischer Prinz. Abderrahman, der allen Nach-stellnngen der Abbasiden entgangen war, in Spanien Cordoba [frttfroa] (a. Guadalquivir) ein selbstndiges Reichs) (756); im Laufe des 9. Jahrh. machte sich auch Afrika so gut wie unabhngig und, als hier die schiitische Dynastie der Fatimiden zur Herrschaft gekommen war und Kahrra (Kairo [eiro] a. und. Nil) zum Kalifensitz erhoben hatte, vollendete sich die Spaltung der islamitischen Welt. Das Kalifat von Bagdad sank um so mehr, je mehr es anfing des nationalen Rckhalts zu entbehren; den Kern der Truppen des Kalifen bildeten auslndische Sklaven, des. Trken (der mongolischen Rasse angehrend); von den Heerfhrern dieser trkischen Gardetruppen (Mameluken) ward der Kalif vollkommen abhngig. In der Mitte des 11. Jahrh. begab er sich in den Schutz der s^ldschtischen Trken, welche der den Oxus dringend die islamitischen Lnder eroberten, den grten Teil von Syrien. Palstina und Kleiuasien einnahmen und hier von Nica (in Bithynien) Konstantinopel be-drohten. Durch die Uneinigkeit, die unter den verschiedenen Gliedern des seld-schulischen Geschlechtes 2) ausbrach, verfiel bald auch die Seldschukenmacht. Dieser Umstand sowie der Gegensatz der Seldschnken und der Fatimiden (des Kalifats von Bagdad und von Kahira) untersttzte wesentlich Ende des 11. Jahrh. und im 12. die Kmpfe der Kreuzfahrer gegen die Saracenen 3). C. Me araische Kultur. Durch ein groartiges Netz von Militr: kolonieen hielten die Araber die weiten eroberten Gebiete zunchst in Abhngigkeit; 1) Abderrhaman Iii. (912961) nahm den Titel einel Kalifen an. 2) Der Türke Seldschnk war mit s. Anhngern u. Stammverwandten zum Islam bergetreten; seinen Enkel (Togrnl Beg) soll d. Kalis 1050 zur Festigung s. Herrschast nach Bagdad gerufen haben; er ward indes ein willenloses Werkzeug der seldschuklscheu Herrscher (Sultane). 3) Die Saracenen sind nrtyr. eine im nrdl. Arabien wohnende Grenzvlkerschaft, deren Namen von den Griechen fr den der Araber berhaupt gebraucht ward. Im spteren Sprachgebrauch bezeichnete derselbe allgemein den Mohammedaner

2. Das Mittelalter - S. 124

1889 - Gotha : Perthes
124 Scharen J) aus dem Abendlande zustrmten und die neubegrndeten Ritter-orden der Templer und Johanniter sich dem Schutze der Pilger und der heiligen Sttten widmeten, konnten nicht nur die feindlichen Angriffe abge-schlagen, sondern auch die sdphnizischen Kstenstdte. Accon (Ptolemis), Berytus (Beirut). Sidon, Tyrus erobert werden. Die Zwietracht der moham-medanischen Herrscher in Syrien hatte diese Erfolge erleichtert. Da grndete im Osten von Mosul aus (am ob. Tigris) Emadeddin Zenki 1127 ein starkes Reich, das er gegen Westen ausbreitete. Die Einnahme Edessas (1144) setzte die christlichen Staaten Syriens in die hchste Besorgnis und entflammte das Abendland zu einer groartigen Erhebung. 2. Kreuzzug (1147 1149). Zuerst erklrte der junge König von Frankreich, Ludwig Vii., sich zu einem Kreuzzuge bereit. Der Papst bertrug dem heiligen Bernhard von Clairvaux die Kreuzzugspredigt (1146), die in Frankreich um so mehr zndete, als die christlichen Reiche im Orient (die sogen, lateinischen Reiche) gleichsam franzsische Kolonieen waren; die Kreuzzugsbegeisterung drang auch nach Osten in die Rheingegenden gewaltig ein, und Weihnachten 1146 gelang es Bernhard in Spei er, König Konrad Iii. zum Kreuzzug zu bewegen. Nun erfolgte eine allgemeine Waffen-erhebung des Abendlandes. Eine Million Pilger wlzte sich dem Orient zu. Zuerst betraten die Deutschen (1147) den asiatischen Boden und schlugen den Weg ein. den das 1. groe Kreuzheer genommen hatte. Aber in der Nhe von Dorylum fehlten bereits die Lebensmittel; man sah sich zur Umkehr gezwungen; von den Trken umschwrmt, langte das Heer vollkommen aufgelst in Nica wieder an und vereinigte sich dort mit den Franzosen. Gemein-sam zog man jetzt an der Kste Kleinasiens entlang, aber Konrad erkrankte bald und kehrte nach Konstantinopel zurck. Ludwig Vii., den mhseligen Landweg aufgebend, ging an der pamphylischen Kste mit den Groen zu Schiff nach Antiochia; die groe Masse der Kreuzfahrer, weiter ziehend, ward vom Hunger und von den verfolgenden Feinden grtenteils aufgerieben. Nach seiner Genesung segelte Konrad nach Accon (1148) und sammelte in Jerusalem die Reste der deutschen Kreuzfahrer. Edessa, das Ziel des ganzen Kreuzzeuges, durch Nur eddin, den Sohn Emadeddin Zenkis (f 1146), zum Schutthaufen gemacht, kam gar nicht mehr in Betracht. Da-gegen lie sich Konrad in Jerusalem zu einem Zuge gegen den Sultan von Damaskus bereden, dem die Franzosen sich anschlssen. Als auch dies Unter-nehmen klglich gescheitert war. kehrten die beiden Könige mimutig nach dem Abendlande zurck (1149). Der Mangel jeglicher Oberleitung und Ord-) nung war der vorzglichste Grund der Erfolglosigkeit des Zuges. Nureddin breitete in der nchsten Zeit seine Herrschaft krftig aus; er gewann Damaskus, ja gypten (1171); vom Euphrat und Tigris bis zum Nil herrschend, umspannte er die schmalen Kstenbesitzungen der Christen. Nach seinem Tode (f 1174) gewann seine Macht sein Statthalter in gypten, Saladin; er machte sich zunchst zum Sultan von gypten, eroberte dann Syrien mit Damaskus und wandte sich endlich auch gegen die la- 1) Die Zge des I. 1101 geben an Zahl denen des I. 1096 nichts nach; die meisten Kreuzfahrer wurden unterwegs vernichter.

3. Das Mittelalter - S. 126

1889 - Gotha : Perthes
126 in den griechischen Gewssern machte und auer anderen festen Punkten *) die Insel Kreta zum Sttzpunkt seiner Macht erhob. 5. Kreuzzug (1228 1329). Innocenz Iii. wurde nicht mde, zur Kreuzesnahme zu ermuntern 2); auf der groen Lateransynode 1215 ward endlich ein allgemeiner Kreuzzug fr das I. 1217 festgesetzt; derselbe, gegen gypten gerichtet, scheiterte klglich; die letzte Hoffnung auf grere Erfolge setzte das Papsttum auf Kaiser Friedrich Ii., der 1215 gleichfalls das Kreuzzugsgelbde gethan hatte. Erst im I. 1228 lste derselbe sein Versprechen; auf dem Wege der Verhandlung (mit Sultan Al-Kamil von gypten) erreichte er das Ziel der letzten Kreuzzge, den Besitz Jerusalems (1229). Die Erwerbung ging indes bald infolge einer mchtigen Bewegung, die fast ganz Asien berhrte, wieder verloren. Ein mongolischer Huptling nmlich, Temudschin, begann, nachdem er die verschiedenen mongolischen Nomadenvlker in der Mongolei und Sibirien unter seiner Oberherrschaft vereinigt hatte, 1206 seinen Eroberungslauf, unterwarf zuerst das nrdliche China und dann das groe Reich der Charismier in Turn (sdl. u. stl. vom Aralsee), ein asiatisches Weltreich begrndend, wie es die Geschichte noch nicht kannte. Mongolische Scharen drangen auch in Europa ein, unterwarfen Rußland, berschwemmten Ungarn und rckten durch Polen bis Schlesien vor, wo ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz der Herzog Heinrich (Ii.) von Niederschlesien entgegentrat und dabei fiel3) (1241). Die Streitkrfte des charismischen Reiches zogen seit dessen Vernichtung (um 1220) in Massen als Sldnerbanden umher. Ihrer 10 000, lauter Reiter, brachen 1244, vom Sultan (Ejjub) von gypten gerufen, unter schrecklichen Verwstungen in Syrien ein und eroberten Jerusalem (1244), das nun fr immer den Christen verloren ging. Die Völker waren der erfolglosen Kriegszge nach Syrien berdrssig; doch noch einmal trieb, ehe die Kreuzzugsbewegung erlosch, fromme Askese einen der mchtigsten Könige der Christenheit nach dem Orient, Ludwig Ix., den Heiligen, von Frankreich. . Kreuzzug (12481254). Mit einem mig starken Heere segelte Ludwig Ix. 1248 nach Cypern und von da 1249 nach gypten, um hier durch einen groen Schlag gegen den Sultan die Zukunft des heil. Landes auf einmal zu entscheiden; das Unternehmen, anfangs glcklich, scheiterte gnz-lich. Auf dem Zuge an dem stlichen Nilarme hinauf wurde das gesamte Heer von den Mameluken des Sultans aufgerieben (1250); der König selbst ward gefangen und mute fr seine Entlassung aus der Gefangenschaft das besetzte Damiette (a. stl. Nilarme) rumen und groe Geldsummen zahlen. Noch bis 1254 blieb er in Syrien, ohne die erwartete Untersttzung vom Abendlande zu erhalten. Die steigende Not der syrischen Christen und ihre Hilfegesuche veranlagten einen letzten Kreuzzug. 1) in Morea (Peloponnes), auf Euba, am Hellespont u. an der Propontis; in Konstantinopel selbst gewannen die Benetianer 8/ der Stadt. ...... 2) Die unnatrl. Gemtserregung der Zeit zeigt s. des. m d. Klnderkreuzzgen (1212). 3) 1258 vernichteten die Mongolen das Kalifat von Bagdad; als sie in d. nchsten Jahren auch in Syrien einfielen, wurden sie vom Sultan v. gypten besiegt u. nach O. zurckgetrieben.

4. Das Mittelalter - S. 128

1889 - Gotha : Perthes
128 lnglicher Haft verurteilt und, als berselbe ffentlich Gestnbnisse, die als die peinigen bekannt gemacht waren, zurcknahm, auf des Knigs Befehl in Paris verbrannt (1314). 2. Johanniter. Der Brberschaft des bei dem heiligen Grabe gc= grnbeten Hospizes und Krankenhauses fr Pilger, mit dem ein dem heiligen Johannes*) geweihtes Bethaus verbunben war. gab Raimunb Dupuis (seit 1118 Vorsteher) eine festere Gestalt; er verpflichtete die Brber (Hospi -taliter ob. Johanniter) zu den Mnchsgelbben und fgte balb nach dem Vorbilb der Templer den Kampf gegen die Unglubigen hinzu 2). Die Ordenstracht warb ein schwarzer Mantel mit weiem Kreuz. Zu Macht und Reichtum gelangt, entartete auch dieser Orben. Nach 1291 setzte er, erst von Cypern, dann von Rhobus aus (Rhobiser) den Kampf gegen den Islam fort. Von hier wrbe er durch Suleiman Ii., den Prchtigen, 1522 vertrieben; Karl V. belehnte ihn 1530 mit Malta (Malteser) ). 3. Der deutsche Orden knpft an das beutsche Hospital an, das vor Accon whrenb der Belagerung im 3. Kreuzzug entstaub und nach der Eroberung der Stadt in bieselbe verlegt warb. Es betrachtete sich als Fort-setzung des jerusalemischen, der Jungfrau Maria geweihten, das nach der Einnahme Jerusalems durch Salabiu (1187) zu Grunbe gegangen war. Nach-bem das Marienhospital 7 Jahre als Krankenpflegeanstalt bestanben hatte, wrbe 1198 die Stiftung in einen geistlichen Ritterorben verwanbelt, der ausschlielich beutsch sein sollte. Der bamalige Vorsteher des Hospitals, Walpot, wrbe Meister des neuen Orbens (der Ritter unserer lieben Frauen). Die Orbenstracht war ein weier Mantel, das schwarze Kreuz unterschieb die deutschen Ritter von den Templern. Durch Schenkungen wuchsen die Besitzungen des Orbens balb so, ba fr einzelne Gegenben besondere Lanbmeister eingesetzt werben muten und nun die Gesamtvorsteher des Orbens den Titel Hochmeister annahmen. Der bebeutenbste berselben war der aus Thringen stammenbe Hermann von Salza, ein Freunb Friebrichsii.; ^eine staatsmnnische Weisheit machte ihn fters zum Vermittler zwischen Kaiser uro Papst; von beiben begnstigt, mehrte er die Macht und den Besitz des Orbens. Seiner Einsicht blieb es nicht verborgen, ba die Zeit der Kreuzzge und bamit die Wirksamkeit der geistlichen Ritterorben im Orient zu Eube gehe; da erging an den Orben der Ruf um Hilfe gegen die heibnischenpreuen. Nachbem nmlich an der Ostsee kfte im 12. Jahrh. Pommern (vgl. S. 103) und im Anf. des 13. Jahrh. Kurlanb, Livlanb und Estlanb4) mit Hilfe des Orbens der Schwert brber fr das Christentum und die deutsche Kolonisation gewonnen waren, begann auch unter den in der Mitte zwischen Weichsel und Nje'men wohnenben Preußen durch den Cistercienser-mnch Christian (1215 zum Bischof geweiht) eine krftige Missionsthtigkeit, 1) Patriarch von Alexandria im 7. Jahrh. 2) Bald entstanden ebenfalls die 3 Klassen der kmpfenden, cjeifll. n. dienenden Brder. 3) 1798 verlor er durch Napoleon Bonaparte auf f. Zuge nach gypten auch diese Insel Gegenwrtig besitzt er nur wenige Gter; der Sitz des Ordenskapitels ist Rom. 4) In Kurland wie im sdl. Livland (K. u. L. von einander durch die Dna geschieden) sitzen Letten, Stammverwandte der Preußen. Der grte Teil Livlands u. Estlands (sdl. v. sinnisch. Meerbus. bis zur Narwa) sind wie das stl. von der 9?arwa gelegene Jngermanland vom finnischen Stamme bewohnt (vgl. die Vlkertafel).

5. Das Mittelalter - S. 226

1889 - Gotha : Perthes
226 mit Gregor Ix. (1227-1241), der ihn wegen Aufgabe des Kreuz-znges bannt, beginnt er d. Kampf. 1228-1229 5. Kreuzzug ; Rckgewinnung Jerusalems. 1230 Friede zu San German o. Das Kaisertum steht dem Papsttum wieder in voller Freiheit gegen-ber. Friedrichs Politik ist nunmehr auf die Unterwerfung Ober- u. Mittel-Italiens gerichtet; Sicilien soll ihm dazu die Gelder liefern, die deutschen Fürsten ihre Vasallen stellen; Sicilien verwandelt er daher in eine absolute Monarchie mit ausgebildeter Verwaltung, in Deutscht, begnstigt er die Ent-Wickelung der frstl. Macht. Aus-gleich des Zwistes mit den Welfen. 1235 Otto, der Knabe, erhlt Braun-schweig-Lneburg alserbl. Herzog-tum; die Emprung König Hein-richs milingt. (Heinrich gefangen gefetzt). Eine kraftvolleleitnng der deutschen Angelegenheiten giebt d. staufische Kaisertum vollkommen auf; der Schutz der Grenzen liegt den territorialen Gewalten ob (Sieg niederdeutsch. Fürsten der Dne-mark bei Bornhvede 1227), die Kolonisation n. Christianisierung d. stl. Lnder, Pommerns, Schle-siens, Preuens erfolgt ohne Be teilignng des Kaisertums. 1237 Sieg Friedrichs der die Lom-barden bei Cortennova. 1239 Friedrich wird von Gregor Ix. gebannt. Das gegen den Kaiser nach Rom berufene Konzil vereitelt Enzio durch den Sieg bei Elba der eine genuesische Flotte. 1241 f Gregor..Ix. machtlos u. ver-lassen. (bergewicht des Kaisers). 1243-1254 Innocenz Iv., flieht heimlich aus Rom. 1245 Ein allgemeines Konzil zu Lyon erklrt Friedrich Ii. fr abgesetzt. 1246 Heinrich Raspe, Landgraf von Thringen wird in Deutscht, zum Gegenknig erhoben. Das Geschlecht der Babenberger stirbt aus (sterr. Erbfolgestreit). 1247 f Heinrich Raspe, der letzte Land-graf von Thringen (thring. Erbfolgestreit). Wilhelm v. Hol-land wird Gegenknig 1248 Friedrichs Lagerstadt Vittoria bei Parma wird ein Raub d. Flammen; Auflsung des kaiferl. Heeres. 1249 Gefangennahme Enzios durch die Bologuefen. 1250 f Friedrich Ii. (bergewicht des Papsttums. 1250-1254 Konrad Iv. (begr. zu Mesfina). 1266 Manfred wird von Karl v. Anjou bei Benevent besiegt (+). 1268 Konradin wird bei Tagliacozzo von Karl v. Anjou besiegt; er wird in Neapel enthauptet Das Papsttum hat mit Hilfe der territorialen Gewalten (der deutschen Fürsten n. lombardischen Städte) der das Kaisertum gesiegt; die ppstl. Theokratie, die nun vollendet ist, beansprucht nicht nur die unumschrnkte Herr-schaft der allgemeinen (kathol.) Kirche, sondern auch die politische Leitung der einzelnen Staaten. Kreuzzge. 1095 Kaiser Alexius ruft zu Piaceuza die Hilfe des Abendlandes gegen die Seldfchnken an. 1095 Urban Ii. fordert in Clermont znr Eroberung Jerusalems auf. 1096-1099 1. Kreuzzug, von franzf. Rittern (vgl. S. 123.) ausgefhrt. 1097 Sieg bei Dorylnm; Balduin grndet die Grafschaft Edesfa. 1098 Eroberung Antiochias; Boemund grndet das Frstentum Ant. 1099 Eroberung Jerusalems. Gottfried v. Bouillon bernimmt b. Knigreich Jerusalem. Als 4. lateinisches Reich wirb b. Grafsch. Tripolis gegrndet; Er-obernng der phniz. Kstenstbte (Accon, Berytns, Sibon, Tyrus). Grnbung der Ritterorben der Johanniter u. Templer. 1144 Emadeddin Zenki erobert Edessa. 1147-1149 2. Kreuzzug, v. Ludwig Vii., K. von Frankreich, und Konrad Iii. ausgefhrt, vgl. S. 124. Edessa bleibt verloren (1146 v. Nurebbin, dem Sohne Emabebbin Z. ein-geschert). Nurebbin erobert Damaskus u. Aegypten; seine Macht gewinnt nach s. Tode s. Statt-Halter Salabin in Aegyten; bers. erobert Syrien mit Damaskus. 1187 Sieg Salabius bei Tiberias der das Knigreich Jerusalem; Eroberung Accons u. Jerusalems.

6. Das Mittelalter - S. 232

1889 - Gotha : Perthes
232 1431 Erffnung des Baseler Konzils; Kirchenreform wird ernstl. in An-griff genommen (Freiheit der Kapitelwahlen, Abschaffung der Palliengelder, Annaten). 1433 Prager Kompaktaten (Zugestand-nis des Laienkelchs an diebhmen). 1438 Pragmatische Sanktion (Begrndung einer sranzs. Landeskiche). 1448 Wiener Konkordat; Preisgabe der Kirchenreform in Deutschland durch Friedrich Iii. (s. Geheimschreiber Enea Silvio de' Piccolo-mini. Pius Ii.) Papsttum geht aus dem Ansturm der Konzilien in seinem geistl. Ansehen wesentl. unverkrzt her-vor; Pius Ii. erklrt (1460) jede Berufung an ein Konzil fr Ketzerei. Ppste erliegen der humanistischen Weltanschauung; Nikolaus V. (1447) ist ein Freund der Huma-nisten, Pius Il (1458) selbst Humanist; das politische Streben der Ppste geht auf Begrndung eines italienisch. Frstentums. 1492-1503 Alexander Vi. (Rodrigo Borgia), geleitet von Sinnenlust u. Herrsch-begier (lein Sohn Cesare Borgia). 1503-1513 Julius Ii., Begrnder der ppstlichen Monarchie. 1512 Im Bunde mit Venedig n. den Schweizern vertreibt Julius Ii. die Franzosen aus Italien 1513-1521 Leo X., sthetischem Genu ergeben; Rom wird die klassische Stadt der Welt (Michelangelo, Rasael). Iii. Erneuerung universaler Kmpfe. 1. Bildung des osmanischen Weltreichs. Ende des 13. Jahrh. grndet der Türke Osman ein Sultanat in Kleinasien; die Byzantiner werden aus Kleinasten vertrieben, um die Mitte des 14. Jahrh. bereits in Europa bedrngt (Verlust von Adrianopel u. Philippopel). Ser-bien u. Bulgarien werden den Osmanen zinspflichtig. 1396 Niederlage des franzs. Ritter-Heeres bei Nikopolis. Die Osmanen werden durch die Au-griffe der Mongolen geschwcht. 1402 Osmane Bajestd wird bei Angora von Timnr besiegt u. gefangen. 1444 Niederlage eines Kreuzheeres bei Warna. 1453 Mohammed Ii. erobert Konstanti- nopel ; Serbien, Bosnien werden trkische Provinzen. Osmanen dringen erobernd sowohl an der Donau als im mittellndisch. Meere vor. 1517 Selim I. zerstrt das Mamelukenreich in gypten (Vernichtung des Kalifats zu Kairo). Sultan zu Konstantinopel ist fortan geistl. Oberhaupt des Islam. 1521 Snleiman Ii. (15201566) erobert Belgrad. (1522 Rhodos). 1526 Ludwig Ii. von Ungarn wird bei Mohacs besiegt (+). 1529 Snleiman Ii. vor Wien. 3. Bildung des spanischen Weltreichs. Nach dem Sturz der Omaijaden (1031) zersplittert sich die arabische (maurische) Macht in Spanien; siegreich dringen von N. die christl. Reiche vor; im 15. Jahrh. ist die arab. Herrschast auf Granada beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien bildet sich das spanische Reich; die spanische Kirche wird in Mittelalter!. Geiste reformiert und zugleich dem Knig-tum dienstbar; mit Hilfe der Inquisition wird auch jeder poli-tische Widerspruch unterdrckt. _ 1492 Eroberung Granadas durch die katholischen Könige. Entdeckung Amerikas durch Columbus. 1501 Ferdinand erwirbt in Italien zu Sicilien noch Neapel. 1516-1556 Karl I., geb. 1500 zu Gent, als Enkel Ferdinands u. Jsabellas König von Spanien (mit Neapel, Sicilien, der neuen Welt), als Sohn Philipps des Schnen Herr der burgundischen Nieder-lande, vgl. Stammtafel S. 189. 1519 Karl wird zum deutschen Kaiser gewhlt (V.), als Enkel Maximilians Herr der dentsch-habs-burgischen Lande (vgl. S. 191 ob.). 1520 Kaiserkrnung Karls V. zu Aachen 1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdinand Cortez, 15311533 Perus durch Franz Pizarro. 1521 Karl V. auf dem Reichstag zu Worms; das Haus Habsburg erwirbt das Herzogtum Wrtem-berg; den dentsch-habsbnrgischen Besitz giebt Karl an seinen Bruder Ferdinand; durch dessen Heirat mit Anna, Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Bhmen (t 1526

7. Das Mittelalter - S. 43

1889 - Gotha : Perthes
betsbungen x), der Enthaltung gewisser Speisen und Getrnke (Schweinefleisch. Wein), den Fasten zu bestimmten Zeiten, der Pilgerfahrt nach Mekka, die wenigstens einmal unternommen werden mu, ferner im Almosengeben, in der Untersttzung von Kranken und Waisen und der Milde gegen Sklaven. Die religisen Pflichten sind uerlich und ein Unterschied zwischen dem Sitten- und Ritualgesetz nicht vorhanden. Das Leben Mohammeds selbst, von Selbstsucht und Treulosigkeit nicht frei, ist kein Vorbild voller Sittlichkeit, ja, derselbe hat sogar in bewuter Weise zuletzt sein Prophetentum zu politischen und persnlichen Zwecken mibraucht. Die bestehende Polygamie hob er nicht auf, sondern gab ihr gttliche Besttigung 2). der alle Muslime erhebt sich der Kalif, der Nachfolger Mohammeds, der, da von Anfang an mit der Ausbreitung des Glaubens politische Unter-werfung Hand in Hand gegangen ist, weltliches und religises Oberhaupt zugleich ist; die Ansprche seiner Herrschaft umfassen, da der Kamps gegen die Unglubigen geboten ist, die ganze Welt. Die religise Begeisterung der Araber ward in den ersten Jahrh. des Mittelalters eine weltbewegende Macht, und ohnmchtig standen ihr insbes. die erschlafften Bekenner des Christentums in dem morschen byzantinischen Reiche gegenber. B. Die Ausbreitung der Araer und des Islam. Zum Nachfolger (Kalifen) Mohammeds wurde Abu-Bekr erhoben (f 634). dann der that= krftige Dinar, dem bei der inneren Zerrttung des persischen und byzan-tinischen Reiches die Ausbreitung des Islam weit der die Grenzen Arabiens gelang. Von Persien besetzte er die Lnder des Euphrat und Tigris: er grndete am und. Euphrat die groe Handelsstadt Basra und begann sogar die Eroberung des iranischen Hochlandes: von dem byzantinischen Reiche erwarb er Syrien und Palstina, gypten und die Gebiete bis nach Tripolis. Da er die eroberten Provinzen auch im Innern ordnete, kann er als der Grnder der islamitischen Weltmonarchie angesehen werden^). Dem Omar (f 644) folgte als 3. Kalif Othman, von Omaija ab-stammend, unter dem sich der religis-politische Streit der Sunniten und Schiiten erhob. In der Erkenntnis nmlich, da der Koran nicht ausreiche, um in allen Fragen des Lebens zur Richtschnur zu dienen, nahm man seine Zuflucht zur mndlichen berlieferung (Snna) von Aussprchen des Propheten und erhob auch die Entscheidungen der 1. Kalifen zu gttlichen Gesetzen und Lehren. Diesem sunnitischen Religionssystem gegenber erhob sich eine Sekte (Schia). die in religiser Hinsicht ausschlielich am Koran festhielt, und in politischer nur dem Schwiegersohne Mohammeds, Ali, und seinem Geschlechte ein Recht auf das Kalifat zusprach. In der nach Othmans Ermordung (f 656) ausbrechenden Unordnung erhielt A l i das Kalifat; nach dessen Ermordung (661) folgten die Ornat ja den, die nun von Damaskus aus regierten (661750). Unter ihnen erhielt der islamitische Staat seine grte Ausdehnung. Unter Walidl. (705715) kmpften arabische Heere siegreich am Orus und in Indien, in Afrika, dessen Nord- 1) Fnfmal erschallt heute von den Minarets der Moscheeen der Ruf zum Gebet. 2) Der freie Muslim kann vier rechtmige Frauen heiraten. 3) Von ihm stammt auch die mohammedanische ra, indem er den 1. Tag des Z.. in welchem Jzoh. nach Medina ausgewandert war (622), als deren Anfang bestimmte; ge-rechnet wird nach Mondjahren, nicht nach Sonnenjahren.

8. Das Mittelalter - S. 45

1889 - Gotha : Perthes
45 aus jenen Lagern gingen infolge des Zustrmens der fremden, unterworfenen Völker, welche die arabische Sprach.- und zum Teil den Islam annahmen, groe und blhende Städte hervor, in denen unter der Einwirkung alter Bildungsstoffe der arabische Geist eine reiche Kultur entfaltete. Da in dem Kafenreiche die Binnenzlle abgeschafft und die vollste Freiheit des Verkehrs eingefhrt war, so nahmen in erster Linie Handel und Gewerbe einen groartigen Auf-schwnng; das mittellndische Meer ebenso wie der indische Ocean bedeckte sich mit arabischen Schiffen, und zahlreiche Karawanenstraen verbanden Nordafrika, Syrien und Arabien. Von Spanien und Sicilien aus traten arabische Handels-lente in lebhaften Austausch mit dem brigen Europa 1). Die groen Handelsstdte wurden auch die Spitze geistigen Lebens, der Kunst und Wissenschaft. Durch das Verbot bildlicher Darstellung, welches Mohammed gegeben hat. sahen sich die Araber in der bildenden Kunst auf die Architektur beschrnkt; hier haben sie in dem inneren Schmuck der Wnde, den sogen. Arabesken, in deren feinem Linienspiel und vielgeschlungenem Blatt-werk mathematische Berechnung und lebendige Phantasie sich verbindet, eine ihrem Wesen entsprechende, eigentmliche Form geschaffen. Am bedeutendsten waren die arabischen Leistungen auf Wissenschaft-l i ch e m Gebiete, und wie die Handelsstraen aus dem ganzen Reiche unter den Abbasiden in Bagdad zusammenliefen, so wurde die Kalifenstadt auch der geistige Mittelpunkt Denkwrdig ward die Regierung Al-Mansurs durch das Gebot, die wissenschaftlichen Werke der Fremden, insbes. der Inder und Griechen, ins Arabische zu bersetzen. Die grte Frderung erhielten dadurch die Mathematik, Astronomie2) und die sonstigen naturwissen-schaftlichen Untersuchungen: von den Indern entlehnten die Araber im 9. Jahrh. das decimale Ziffersystem, die Zifferzeichen und die Arithmetik; die Algebra wandten sie zuerst zur Lsung geometrischer Aufgaben an. Neben der Sternkunde ward Astrologie, neben Chemie Alchimie3) betrieben; in der Median ging man von Galen aus, ward aber auch auf diesem Gebiete Lehrer des" Abendlandes; in der Philosophie folgte man dem Aristoteles 4), dessen Schriften der Logik vorzugsweise gelesen wurden. Neben gelehrten Anstalten erhoben sich in allen groen Stdten Sternwarten, Biblio-thefen, Spitler. Die Regierung Hrn Al-Raschids (t 809) galt spterhin als die goldene Zeit des Kalifats von Bagdad, in welche die Mrchenerzhler ihre Hrer zu versetzen liebten; in Wahrheit zeigt dieselbe neben uerer Blte bereits das sittliche Verderben, dessen Keime in dem Islam liegen, schranken-lose Gewaltherrschaft und malose Ausschweifung. Das Leben der 1) Folgende arabische Namen bezeugen z. B. die Bedeutung der damaligen arabischen Kultur: Atlas, Barchent, Musselline (Stoffe aus Mosul). Damast (Gewebe aus Damaskus), Joppe, Tarif, Tasse. Matrazze, Laute, Galla(kleid), Alkoven, Talisman, Amulett; eine Unmenge astron., mathemat. u. chem. Ausdrcke stammen aus dem Arabischen. '2) Aus den Schritten des Euklid u. Ptolemus ruhten zunchst die mathemat. u. astron. Kenntnisse der Araber. 3) Schwefel und Quecksilber hielt man fr die Grundstoffe aller Metalle und glaubte durch die Mischung beider Gold erzeugen zu knnen. 4) Der bedeutendste Mediziner ist Avicenna (geb. 980), dessen System der Heilkunde fast 600 Jahre in Europa das herrschende gewesen ist. Aristoteles' vorzglichster Erklrer war neben Avicenna Averroes (geb. 1149 zu Cordba).

9. Das Mittelalter - S. 46

1889 - Gotha : Perthes
46 ersten Kalifen war einfach und ihre Macht durch den starken Freiheits- und Selbstndigkeitstrieb der Araber eingeengt; als aber die Gter Asiens und Afrikas am Abbasidenhof zusammenstrmten und das arabische Blut mit fremden, des. trkischen Bestandteilen stark vermischt ward, da fhrte der unermeliche Reichtum zu wahnsinniger ppigkeit und Genusucht und die Vereinigung aller weltlichen und geistlichen Gewalt in der Person des Kalifen zu orientalischer Grausamkeit und wilder Mordlust. Die Polygamie, die jedes geregelte Familienleben zerstrte und ihren verderblichen Einflu auf die ganze Bevlkerung ausbte, ward an dem Kalifenhofe zum unheilbaren Krebs-schaden des Reiches. Zahllose Brudermorde, Emprungen, Thronstreitigkeiten entsprangen daraus. Mit dem Zerfall des Kalifates, der Zersplitterung der islamitischen Welt, dem berwuchern trkischer und anderer Volksteile ging auch die arabische Kultur allmhlich zurck; der die wissenschaftliche Forschung triumphierte die Orthodoxie des Korans, und die frische Thatkraft ward durch ein fata-listisches Ergeben in das unvermeidliche Verhngnis gelhmt. 4. Die Franken. A. Z)ie Grndung des Weiches durch M'odovech und seine Shne. Einer der salischen Könige, Chlodovech (481511), der Sohn Chuverichs, legte 486 durch Eroberung des Landes von der Somme und Maas bis zur Seine, wo der Rmer Syagrius nach dem Untergange Westroms mit kniglicher Macht waltete, den Grund zu dem neuen Frankenreiche; allmhlich dehnte er die Eroberung der die Landstriche zwischen Seine und Loire aus. Zehn Jahre spter (496) unterwarf er die Alamannen; noch in dem-selben Jahre trat er, von seiner katholischen Gemahlin (Chrotechildis) beein-flut, zum katholischen Christentum der; am Weihnachtsfest ward er mit einem Teile seines Volkes in Reims [rms] (zwisch. Aisne [an] u. Marne) vom Bischof Remigius getauft. Allmhlich folgten die Franken ihrem Könige in der Annahme des Christentums, der erste germanische Stamm, der die Verbindung mit der rmischen Kirche einging. Die Bedeutung derselben trat bald zutage; nicht nur hatte Chlodovech die starren Schranken hinweg-gerumt, die in den manischen Reichen Germanen und Romanen trennten, sondern fortan galt er als Schirmherr des wahren Glaubens in ganz Gallien und erhielt die Untersttzung der gesamten katholischen Geistlichkeit fr seine weiteren Eroberungsplne. Unter dem Jubel der katholischen Bevlkerung zog er daher 507 aus zur Vertreibung der Westgoten aus Gallien; Bekmmernis der ihren ariani-schen Glauben gab er selbst als Grund seiner Heerfahrt an. In einer groen Schlacht bei Poitiers besiegte er den Alarich Ii. und breitete seine Herrschaft bis der die Garonne aus. Das bewaffnete Einschreiten Theoderichs d. Gr. machte dem Kriege, in welchem die Burgunder auf Chlodovechs Seite standen, ein Ende (510). Chlodovech beschlo seine Eroberungen, indem er die noch selbstndigen frnkischen Reiche, salische wie ripuarische, durch List und Gewalt an sich ri und somit den ganzen Stamm unter seiner Herrschaft vereinigte.

10. Das Mittelalter - S. 118

1889 - Gotha : Perthes
t 1227) der trotz seines hohen Alters jugendlich leidenschaftliche Gregor Ix. (12271241) den ppstlichen Stuhl bestieg, war ein lngeres Zgern nicht ratsam; Friedrich sammelte daher in Apulien ein Kreuzheer und stach selbst (1227) in See, kehrte aber infolge einer Erkrankung wenige Tage spter um. Darauf verhngte Gregor Ix. der den Kaiser den Bann, ohne dessen Ent-schuldigungen und Versprechungen zu beachten. Whrend Friedrich die mittel-italischen Gebietsabtretungen an die Kirche widerrief, unternahm er im nchsten Jahre (1228) von neuem den Kreuzzug; trotz des Bannfluchs erlangte er durch Unterhandlungen (mit dem Sultan Al-Kamil in gypten) die Abtretung Jerusalems (1229); nachdem er hier seinen Einzug gehalten und sich mit eigener Hand die Krone aufs Haupt gesetzt hatte, kehrte er (1229) nach Sicilien zurck, das er von ppstlichen Sldnern besetzt fand; mit leichter Mhe ver-jagte er die sogen. Schlsselsoldaten *) aus Apulien; unter Vermittlung des deutschen Hochmeisters Hermann von Salza kam darauf der Friede zu San Germano [bfchemt'no] (am Fue des Monte Cassino) zustande (1230), infolge dessen Friedrich dem Papsttum die mittelitalischen Gebiete von neuem berlie und selbst vom Banne gelst ward. In voller Freiheit stand das Kaisertum wieder dem Papsttum gegenber. 2) Die Friedensjahre. Bei dem ersten Versuche, den Friedrich 1226 durch Anberaumung eines Reichstages in Cremona machte, in Norditalien die kaiserliche Macht zu zeigen, hatten die lombardis.'chen Städte, Mailand an der Spitze, den alten Bund erneuert und dem deutschen Könige Heinrich, dem der Vater ein Heer nach Cremona zu führen befohlen hatte, den Weg durch die Alpen versperrt. Die Acht, in welche Friedrich sie bald darauf that, ward durch Vermittlung des Papstes zurckgenommen; indes war der Krieg bei den gegenseitigen Anschauungen der kurz oder lang unvermeidlich. Friedrichs vor-nehmste Thtigkeit in den folgenden Friedensjahren war daher darauf gerichtet, fr jenen groen Kampf die Mittel in Bereitschaft zu setzen, in Sicilien die finanziellen, in Deutschland die militrischen Krfte zu gewinnen; verschieden war deshalb die Politik, die er in beiden Lndern anwandte. In Sicilien begrndete Friedrich einen vom Knigtum in strengster Abhngigkeit stehenden Staat mit festen Verwaltungs- und Gerichtsbehrden; an der Spitze der Provinzen wie der Städte standen besoldete Beamte; eine Reichsbehrde bildete den Mittelpunkt der Regierung und den obersten Appellhof in den gerichtlichen Processen. Jnsbes. waren die Einknfte des Staates aus den Domnen, Zllen und Steuern gesichert und die blhenden stdtischen Handelspltze zu einer reichen fiskalischen Geldquelle gemacht. Neben den besoldeten Beamten erscheinen nunmehr in Italien Sldnerheere, welche der Kaiser aus Saracenen zu bilden pflegte; neben den Entscheidungen der studierten Rechtsgelehrten war kein Raum mehr fr das germanische Gottes-urteil und den Zweikampf; vor den geschulten Mischen Beamten verschwanden die deutschen Ministerialen und Vasallen, mit denen einst Friedrichs Vater und Grovater zur Behauptung und Beherrschung des Landes die Burgen besetzt hatte. Whrend Friedrich in Sicilien eine absolute Monarchie zur schranken-losen Ausbeutung des Landes schuf, verzichtete er in Deutschland dem 1) Die ppstl. Sldner waren statt mit dem Kreuz mit dem Schlssel Petri bezeichnet.
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