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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 117

1904 - Gotha : Perthes
111 auf den Thron. Napoleon ward als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht (f 1821). In dem zweiten Pariser Frieden (1815) erlitt Frankreich unbedeutende Gebietsverluste. Erst jetzt ward es zu einer Kriegs-entschdigung und zur Herausgabe der geraubten Kunstschtze gezwungen. Die Hoffnung der Deutschen auf Zurckgewinnung von Elsa und Lothringen ivard durch den Pariser Frieden, die auf eine grere innere Einheit durch den Wiener Kongre vereitelt. Der Wiener Kongre. Wie in Frankreich, so erhielten in Spanien und in Neapel die Bourbonen wieder die Herrschaft. Ebenso wurde der Kirchenstaat hergestellt. sterreich erhielt Tirol zurck; dagegen gab es die Niederlande dauernd preis. Diese wurden mit Holland zu dem Knigreiche der Ver-einigten Niederlande unter dem Hause Oranien (Wilhelm I.) verbunden. Die Schweiz ward fr neutral erklrt. Preußen erwarb im Westen die heutige Rheinprovinz (Jlich, Kleve, Berg, Kln, Trier), im Osten bekam es von dem Groherzogtum Warschau das Groherzogtum Posen (das Flugebiet der mittleren Warthe), vom schsischen Gebiete die nrdliche Hlfte, d.h. die thringischen Gebiete an der Saale und Unstrut (mit Merseburg, Naumburg, Zeitz), die elbischen Gebiete (mit Wittenberg und Torgau), die Niederlausitz und einen Teil der Ober-l ausitz mit Grlitz). Im Norden gewann es Schwedisch-Pommern (Neu-Vorpommern *)). Die Frstentmer Ansbach und Baireuth (vgl S. 105. 4) berlie es an Baiern, Hildesheim und Ostfriesland an Hannover ^). Von dem pflzischen Gebiet (nrdlich vom Elsa) kam der grte Teil (mit Kaiserslautern, Landau, Speier) an Baiern (das sogen. Rhein-baiern), das kleine Stck zwischen der unteren Nahe und dem Rhein (samt Worms und Mainz) an das Groherzogtum Hesseu-Darmstadt. Der Wiener Kongre regelte auch das Verhltnis der deutschen Staaten zu einander. An die Stelle des deutscheu Reiches trat ein Vlker-rechtlicher Verein von 38 Staaten (der deutsche Bund) unter sterreichs Fhrung zur Wahrung der ueren und inneren Sicherheit. Die Bundes-Versammlung (der stehende Bundestag) in Frankfurt a. M. bestand aus den Gesandten der einzelnen Staaten. Die Bundesverfassung (sogen. Bundes-akte) wurde unter den Schutz der Gromchte gestellt. Somit war der Einmischung des Auslandes in die deutschen Angelegenheiten Tor und Tr geffnet. Das Ergebnis der Freiheitskriege war zwar fr Deutschland zunchst Ohnmacht im Innern und Abhngigkeit nach auen, doch hatte es in den Kmpfen dasgefhl dereinheit zurckgewonnen. Vor allem aber breitete der preuische Staat vom Rhein bis zum Njemen hin seine schirmenden Arme der Deutschland aus. Durch Preisgabe polnischer und bernahme alt-deutscher Gebiete (am Rhein) war er seinem deutschen Bern fe zurckgegeben. 1) Dnemark trat Norwegen an Schweden ab und empfing dafr Schwedisch-Pommern, das es gegen Lauenburg an Preußen gab. 2) Der Kurfürst von Hannover nahm den kniglichen Titel an; den groherzoglichen Titel, den Baden und Hessen-Darmstadt 1806 gewonnen hatten, erhielten jetzt auch Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg.

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXVIII

1904 - Gotha : Perthes
Xx Viil 1795-1805 Zehnjhriger Friede in Norddeutschland. Vollendung der klassischen Literatur (Goethes und Schillers Balladen; Goethes Hermann und Dorothea. Schillers groe Dramen). Ii. sterreichs Kmpfe in Italien. Bonaparte siegt der die sterreicher bei Lodi. Nach Mantuas Fall beginnt Bonaparte seinen Marsch der die Alpen auf Wien. Friede von Camp o Formio. sterreich verzichtet auf Mai -land und die Niederlande, erhlt dagegen Venetien. Errichtung von franzsischen Tochterrepubliken: der cislpinischen, lignrischen, batawischen, helvetischen, rmischen. 1798-1799 Bonapartes Zug uach gypten. Sieg bei den Pyramiden der die Mameluken. Vernichtung der franzsischen Flotte bei Abnkir durch die Englnder (Nelson). Bonaparte kehrt (1799) nach Frankreich zurck. (Erster Konsul.) sterreich erneuert den Krieg. Sieg Bonapartes bei Marengo. Friede von Lnn^ville. Besttigung des Friedens von Campo Formio. Auch sterreich gibt das linke Rheinufer preis. Reichsdeputationshauptschlu. Entschdigung der weltlichen Fürsten fr die Verluste auf dem linken Rheinufer mit den rechts-rheinischen Gebieten der geistlichen Frstentmer, der Reichsritter und der Reichsstdte. Preußen erhlt die Bistmer Hildesheim, Pader-born, Mnster, von Mainz das Eichsfeld und die Gebiete um Erfurt, Baiern auer bairischen Bistmern die frnkischen Bistmer Wrz-brg und Bamberg und das schwbische Bistum Augsburg, Wrt-temberg die anliegenden reichsunmittelbaren schwbisch-frnkischen Gebiete, Baden auer geistlichem Gebiet in der oberrheinischen Ties-ebene die rechtsrheinische Pfalz mit Heidelberg. Iii. Bit Niederwerfung sterreichs und Preuens durch Napoleon. 1804 Bonaparte wird Kaiser (Napoleon I.), lt sich in der Notre-Damekirche am 2. Dez. vom Papst Pius Vii. salben und setzt sich die Krone auf. 1805 Napoleon bernimmt das Knigreich Italien und krnt sich in Mailand mit der lombardischen Krone. 1805 sterreich rstet von neuem zum Kriege. Bund Franz' Ii. mit dem Zar Alexander I. von Rußland gegen Napoleon. Napoleon kommt dem Bunde zuvor. Verbindung mit Baiern, Wrttemberg und Baden. Gefangennahme des Generals Mack bei Ulm. Besetzung Wiens. Vereinigung der russischen und sterreichischen Truppen in Mhren. Sieg Napoleons bei Ansterlitz (2. Dez.). Friede zu Preburg. sterreich tritt Venetien an Italien, Tirol an Baiern, die vordersterreichischen Lande an Wrttemberg und Baden ab, dafr erhlt es Salzburg. Baiern und Wrttemberg werden Knigreiche (Annahme des Titels am 1. Jan. 1806). Wessel, Lehrb. d. Geschichte f. d. mittl. Klassen. 12 1796 1797 1799 1800 1801 1803

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 106

1904 - Gotha : Perthes
106 Der Herzog von Braunschweig jedoch, der an der Spitze des preuischen Heeres stand und die Kriegsbereitschaft nicht fr vollendet hielt, gab dem Unter-Hndler, Grafen Hangwitz, den verhngnisvollen Rat, die Verhandlungen mit Napoleon bis zur Mitte Dezembers hinzuziehen. Aber bereits am 2. De-zember erfolgte in Mhren, wo Alexanderi. und Franz Ii. ihre Truppen vereinigt hatten, bei Austerlitz (vstl. von Brnn) eine Entscheidungsschlacht (die sogen. Dreikaiserschlacht). Unter dem unmittelbaren Eindruck der Nieder-lge der Verbndeten stand Hangwitz nicht nur von der Ausfhrung seiner Sendung ab, sondern schlo zu Schnbrunn (Schlo bei Wien) mit Napoleon sogar ein Bndnis, durch, das Preußen Hannover erhielt (15. Dez.). Darauf ntigte Napoleon sterreich zu dem Preburger Frieden (26. Dez. 1805), in dem es Venetien an das Knigreich Italien, Tirol an Baiern, die vordersterreichischen Lande (insbes. den Breisgau) an Wrttemberg und Baden abtrat. Auerdem mute es die Erhebung Baierns und Wrttembergs zu souvernen Knigreichen anerkennen (1. Jan. 1806 ward der Titel angenommen). Der ganze Westen und Sden des deutschen Reiches (16 Fürsten, voran Baiern, Wrttemberg, Baden, das jetzt den groherzoglichen Titel annahm), schlo sich (Juli 1806) in dem Rheinbunde offen an Frankreich an. Bei voller Souvernitt im Innern waren die Rheinbnndfrsten nach auen dem franzsischen Kaiser zur Heeresfolge in allen Kriegen des Festlandes verpflichtet. Hierauf legte Franz H. die deutsche Kaiserkrone nieder (Aug. 1806). Gleichzeitig errichtete Napoleon auf der rechten Seite des Rheins Frsten-tmer, die er mit Mitgliedern seiner Familie besetzte. Aus Berg, dem rechts-rheinischen Kleve und einigen anderen Gebieten bildete er das Groherzogtum Berg und gab es seinem Schwager Murat, die benachbarte batawische Republik erhielt als Knigreich Holland sein Bruder L o n i s >) (1806). In die gleiche Abhngigkeit, wie Deutschland, kam Italien. Die Bour-bonen in Neapel wurden entsetzt und Napoleons ltester Bruder Joseph zum Könige von Neapel erhoben (1806). 2. Der Zusammenbruch des preuischen Staates (18061807)* Durch die Annahme des Schnbrnnner Vertrages hatte Preußen alle Achtung bei Napoleon verloren. Es wurde fortan von seinem Hasse verfolgt und erfuhr von ihm Krnkung auf Krnkung. Als man endlich in Berlin hrte, da Napoleon mit England unterhandle und ihm die Rckgabe Hannovers angeboten habe (vgl. S. 105. 3), erforderte die Ehre, das Schwert zu ziehen. Dem 1) __Carlo Buonaparte f 1785_ Joseph, Napoleon I. Louis Caroline, Jerme, K. v. Neapel (1. Gem. Josepblne) K. v. Holland G.: Joach. Mural, K. v. Westfalen 18061808, 2. Gem.: Marie Louise 1806-1810 Groh. v. Berg 18071813. . v. Spanien | Gem,: Hortensie Beauh. 1806 -1808, 1808-1813. Napoleon (Ii.) ' L^ismpoleon Iii.). König von Rom iu-ii. (Herz, von Reichstdt).

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. XXXI

1904 - Gotha : Perthes
Xxxi Mckern. Unentschiedene Schlacht der bhmischen Armee (16. Oktober) bei Wachau. 1813 18. Oktober Vlkerschlacht bei Leipzig: Rckzug Napoleons (fem Sieg bei Hanau der die Baiern). Befreiung Deutschlands bis zum Rhein. Auflsung des Rheinbundes und des Knig-reichs Westfalen. Vi. Der Stur; des napoleonischen Kaiserreichs. 1814 Heerfahrt nach Paris. Schwarzenberg berschreitet den Ober-rhein, Blcher den Mittelrhein, Blow rckt zunchst nach Holland. Blcher vereinigt sich zuerst mit Schwarzenberg auf dem Plateau von Langres, dann nrdlich mit Blow. Napoleon kmpft vergeblich gegen Blcher bei Laon und gegen Schwarzenberg bei Arcis fr Abe. Sein verzweifelter Zug nach Osten. Vereinigung Schwarzenbergs und Blchers in dem Rcken Napoleons. Einnahme von Paris. 31. Mrz Einzug der Verbndeten. Abdankung Napoleons und seine Verban-nnng nach Elba. Erster Pariser Friede. Ludwig Xviii. besteigt den franzsischen Thron. Deutschland erhlt den Besitzstand von 1792 wieder. 1815 Rckkehr Napoleons nach Frankreich (die 100 Tage). Sieg Napoleons der Blcher bei Ligny, aber Niederlage bei Belle Alliance (Waterloo) durch Wellington und Blcher (18. Jum). Zweiter Pariser Friede. Napoleon wird nach St. Helena ge- bracht (f 1821). . . 1815 Wiener Kongre. In Frankreich, Spamen, Neapel und Sizilien werden die Bonrbonen wieder eingesetzt. Schweden bekommt Norwegen, Dnemark Lauenburg, Ost erreich nimmt Tirol und Salzburg, die Lombardei und Venetien zurck (Toskana wird eine sterreichische Seknndogenitnr). Die sterreichischen Nieder-lande werden mit Holland vereinigt (Knigreich der Vereinigten Niederlande unter dem Hause Oranien). Preußen erhlt von dem Herzogtum Warschau das Groherzogtum Posen, von dem Kmg-reich Sachsen die nrdliche Hlfte, ferner Nen-Vorpommern und die heutige R h e i n p r o v i n z Jlich, Kleve, Berg. Trier, Kln,. (Hdes-heim und Ostfriesland kommen an Hannover, Ansbach und Bar-reuth an B a i e r n.) Die linksrheinische Pfalz kommt an B a i e r n und Hessen-Darmstadt. Errichtung des deutschen Bundes (von 38 Staaten) unter sterreichs Fhrung. Stehender Bundestag tn Frankfurt a. M. _ 4. Triode: Per deutsche Wund (unter sterreichs Fhrung). I. Die Lekmpfnng freiheitlicher und nationaler Sestrebungen. 1816 Grndung der heiligen Allianz. Metternichs Politik >st aeaen alle l i b e r a l e n und nationalen Bestrebungen gerichtet. Jit Deutschland lebt die Freiheits- und Einheitsidee besonders m den turnerischen und studentischen Kreisen. Grndung der neuen Burschen-schaft in Jena.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 29

1908 - Gotha : Perthes
29 Baden. Mannheim . . . 164 Tausend Einw. Karlsruhe . . .111 „ „ Freiburg.... 74 „ „ Pforzheim ... 59 „ Heidelberg ... 50 „ „ Llsaß-Lothringen. Straßburg . . . 168 Tausend Einw. Mülhausen ... 94 Tausend Einw. Metz.....68 Hessen. Mainz .... 98 Tausend Einw. Darmstadt ... 83 „ „ Offenbach ... 60 „ „ Hessen-Nassau. r Frankfurt a. M. . 335 Tausend Einw. Wiesbaden . . .101 „ ^ Von diesen 22 Städten liegen 12 in der oberrheinischen Ebene (mit Basel zählt man 13). Nsrbbeutschlanb. (Vgl. D. Sch.-A. 4, 5, 6/7, 8, 9.) § 33. Norddeutschland besteht aus zwei Landstreifen, einem ge- birgigen im S. und einem flachen im N.; doch dringt die Tiefebene an vier Stellen buchtenartig in das Bergland ein: am Niederrhein, in der Münsterschen, der sächsischen und der schleichen Ebene. Ebene und Gebirge sind durch die nach Nw. oder N. fließenden Flüsse verbunden. Die Zweiteilung spiegelt sich auch in der Bevölkerung wider. Das Gebirgsland und die südlichen Ausbuchtungen der Ebene gehören den mitteldeutschen Stämmen der Rheinsranken, Hessen, Thüringer, Obersachsen und Schlesier (die beiden letzteren stark gemischt) an, die Ebene den Niedersachsen (plattdeutsch). Doch fällt die Grenze zwischen der mitteldeutschen und niederdeutschen Mundart nicht genau mit den natürlichen Grenzen zusammen; im W. und in der Mitte rückt sie etwas in das Gebirgsland vor, im O. wird sie von dem mittel- deutschen Sprachgebiete etwas nach N. gedrängt (vgl. S. 13). Auch die politische Gestaltung ist in Norddeutschland anders als in Süddeutschland. Es gibt in Süddeutschland nur wenige Staaten, die aber an Fläche und Volkszahl nicht so sehr voneinander abweichen, daß einer von ihnen ein entschiedenes Übergewicht erlangen könnte; in Norddeutschland hat sich dagegen die mittelalterliche Zer- splitterung !) zum Teil noch erhalten, aber in Preußen ist ein Groß- staat erwachsen, dem gegenüber die anderen Staaten unbedeutend er- scheinen^). Norddeutschland ist also trotz seiner 21 Staaten einheitlicher als Süddeutschland mit nur 4 Staaten; daher konnte die Einigung Deutschlands nur vom Norden ausgehen und mußte Preußen die Führung übernehmen. 1) Diese Zersplitterung zeigt sich nicht nur in der großen Zahl von Staaten, sondern auch darin, daß jeder Staat aus mehreren unzusammenhängenden Teilen besteht. 2) Bayern umfaßt 58 Prozent der Fläche und 47 Proz. der Bevölkerung Süddeutschlands, Preußen dagegen 85 Proz. der Fläche und 80 Proz. der Be- völkerung Norddeutschlauds.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 26

1908 - Gotha : Perthes
26 Übersicht der durchschnittlichen volksbichte in Süb- beutschlanb. Oberdeutsche Hochfläche.......75 auf dem qkm Fränkisches Becken.........95 Schwäbisches Becken........127 „ Oberrhein ...........160 . Lothringen...........99 § 27. Das oberrheinische Land wird von zwei Volksstämmen bewohnt: im N. von den Franken, im S. von den den Schwaben nahe verwandten Alemannen (zu denen auch die deutschen Schweizer und die Vorarlberger gehören). Die politische Zersplitterung, unter der das alte Deutsche Reich litt, erreichte hier ihren Höhepunkt und spiegelt sich noch jetzt in der starken Mischung des evangelischen und des katholischen Bekenntnisses wider; sie war es auch, die den Verlust des größten Teiles des linksrheinischen Landes an die Franzosen verschuldet hat. Auch jetzt teilen sich noch fünf Staaten in das Land: Baden, das Reichsland, Bayern, Hessen und Preußen. § 28. Den größten Teil des rechten Rheinlandes nimmt das Großherzogtum Baden ein, benannt nach der Stadt Baden (zum Unterschied von anderen Orten gleichen Namens: Baden-Baden), deren berühmte warme Quellen schon den Römern bekannt waren. Die be- deutendsten Ortschaften liegen am Ostrande der Ebene oder in der Ebene selbst, aber nicht am Rhein, weil dieser bis in die Gegend von Karlsruhe zu ungestüm ist, früher (bis zur Flußregulierung) sein Bett häufig wechselte und vielfach die Ufer versumpfte. Karlsruhe** ist jetzt Hauptstadt, zugleich Sitz einer technischen Hochschule (frühere Residenz das benachbarte Durlach). Die ehemalige Festung Rastatt bewachte den Eingang in das Murgtal. Universitätsstädte sind Frei- bürg* in einer Ausbuchtung der Rheinebene und Heidelberg* am Austritte des Neckars (ehemals Residenz der Pfalzgrafen am Rhein, deren prächtiges Schloß von den Franzosen 1689 in vandalischer Weise zerstört wurde). An der Einmündung des Neckars in den Rhein liegt das schachbrettförmig gebaute Mannheim**, mit dem die Reihe der großen rheinischen Uferstädte beginnt. Als Anfangspunkt der lebhaften Dampfschiffahrt ist Mannheim zu einem der ersten Handelsplätze von Süddeutschland (Einfuhr von Getreide und Baumwolle aus Amerika und von niederrheinischer Kohle, Ausfuhr süddeutscher Erzeugnisse) empor- gewachsen und hat sogar Karlsruhe an Volkszahl überflügelt. Der Schwarzwald, wo außer dem Holzhandel noch mancherlei Hausindustrie (besonders die weitverbreiteten Schwarzwälder Uhren) das

7. Teil 16 - S. 160

1806 - Gotha : Ettinger
ohne daß sich bedeutende Vorfälle ereigneten. Die Aufmerksamkeit der.marie Thcresie war jetzt hauptsächlich auf die Wahl ihres Ger mahls zum deutschen Neichsoberhaupte gerich- tet. Sie verstärkte ihre Armee am Rhein, um die Franzosen von der Wahlsiadt Frauk- furth zu entfernen. Der Feldmarschall Traun mußte sich von Bayern an den Mayn wen- den. Der Großherzog übernahm den Ober- befehl selbst. Das französische Heer, das 15,000 von seinen Streitern nach den Nie- derlanden hatte schicken müssen, sah sich (18. Zul.) zum Rückzug über den Rhein genö- thigt. Die Gegand von Frankfurth war nun ganz frey. Allein es fehlte dem fran- zösischen Hofe, um. die Wahl des Großher- zogs zu verhindern, jetzt nicht allein an Kriegsvolk, sondern auch an einem geschick- ten Unterhändler. Es fehlte ihm Belleisle, der, als er (1744 Dec.) von München über Cassel nach Wien gehen wollte, von dem han- uövcrischen Amtmanne zu Elbingerode ange- halten, und erst nach Osterode, und von da nach England, gebracht worden war. Um so weniger Hindernisse stellten sich jetzt der Wahl des Großherzogs entgegen. An dieser woll-

8. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 112

1824 - Gotha : Ettinger
112 il. Deutsche Geschichte: fuhr. In dem unglücklichen Tükken- kriege (S. 52) zog er sich eine tödli- st. 1790 che Krankheit zu. Da er keine Kinder hinterließ, so war sein Bruder, der Großherzvg Peter Leopold von Tos- cana, der nächste Erbe der österreichi- schen Monarchie. Dieser wurde auch sein Nachfolger auf dem Kaiserthron. Leopold Ii., der mit den Türken Frieden schloß, und die Niederlande wieder zum Gehorsam brachte, endigte, seine 1792 Regierung schon nach zwep Jahren (S. 52). 4. Deutschland hörte auf, ein eigner Staat zu sehn. geb.176« 1792 1793 1801 9. Febr. Franz li., Leopolds Nachfolger, wurde in den höchst traurigen Krieg mit Frank- reich verwickelt. Die Franzosen erober- ten mit weniger Mühe Mapnz, das man ihnen mit großem Aufwands an Geld und Menschen wieder.abnahm. Sie bemächtigten sich dagegen nicht ttur aller deutschen Reichsländer jen- seits des Rheins, sondern sie über- schwemmten und mißhandelten auch die meisten Kreise diesseits deö Rheins, und nur Obersachsen und Niedersach- sen blieben verschont. Durch den Frie- den zu Lüneville wurde an Frankreich das ganze deutsche linke Rheinufer ab- getreten, und die Fürsten, die daselbst ihr Land verlohren hatten, wurden durch geistliche Besitzungen und Reichs- städte diesseits des Rheins entschädigt. Seitdem hörten fast alle Reichsstifter in

9. Die Neuzeit - S. 124

1892 - Gotha : Perthes
124 bindung mit der polnischen. Das gesamte Herzogtum Warschau ver-Icmqte Rußland. das gesamte Knigreich Sachsen Preußen; sterreich und Frankreich (Talleyrand) traten fr die Erhaltung des Knigs von Sachsen an. Endlich schritt man zur Teilung: Preußen erhielt vom polnischen Gebiete das Groherzogtum Posen J) (das Flugebiet der nuttl. Warthe, die Verbindung zwischen Schlesien und Westpreuen). vom sachsischen Gebiete die nrdliche Hlfte d. h. die thringischen Gebiete an der Sa^e und Unstrut (mit Merseburg, Naumburg, Zeitz), die elbischen Gebiete (mit Wittenberg und Torgau), die Niederlausitz und einen Teil der Oberlausitz. ^ Weitere territoriale Vernderungen ergaben sich aus der Wiedergewinnung, der linksrheinischen Gebiete. Von dem pflzischen Gebiet (nrdl. v. Elsa) kam der grte Teil (mit Kaiserslautern, Landau samt Speier) an Baiern (d. sogen. Rheinbaiern), das kleine Stck zwischen der unteren Nahe und dem Rhein (samt Worms und Mainz) an das Groherzogtum Hessen-Darm st ad t. Das gesamte Gebiet von der Nahe bis zu den Niederlanden (die nrdl. pflz. Gebiete an d. Nahe^ die Erzbistmer Trier und Kln, d. Herzogt. Jlich, die cleve-geldernschen Gebiete vgl. Karte 1. T. S. 155) erhielt Preußen. .. . Der Wiener Kongre regelte auch das Verhltnis der deutschen Staaten zu einander. An die Stelle des deutschen Reiches trat em vlkerrechtlicher Verein von 39 Staaten ^) (der deutsche Bund) unter sterreichs Fhrung zur Wahrung der ueren und inneren Sicherheit; die Bundes-Versammlung (der stehende Bundestag) in Frankfurt a. M. bestand aus den Gesandten der einzelnen Staaten. England ward fr Hannover, die ^Niederlande fr Luxemburg, Dnemark fr Holstein Mitglied des ^uiwes. >te Bundesverfassung (sogen. Bundesakte) wurde unter den Schutz der Gromachte aestellt und so der Einmischung des Auslandes in die deutschen Angelegenheiten Thor und Thr geffnet. Der Geschftsgang war schleppend, fr bleibende Bundeseinrichtungen ward einstimmiger Beschlu 3) gefordert. V Das Ergebnis der Freiheitskriege war zwar fr Deutschland zunchst Ohnmacht im Innern und Abhngigkeit nach auen, doch hatte es in den Kmpfen das Gefhl der Einheit zurckgewonnen; vor allem aber breitete der preuische Staat, wenn auch noch unfertig und in zwei ^Vtucke geteilt, vom Rhein bis zum Njemen hin seine schirmenden Arme der Deutschland aus; durch Preisgabe polnischer und bernahme altdeutscher Gebiete (am Rhein) war er seinem deutschen Berufe zurckgegeben; als Vorkmpfer deutscher Freiheit hatte das preuische Volk in dem letzten Kriege das Hchste geleistet. Durch die Niederwerfung Napoleons hatten die europischen Gro-mchte ihre Selbstndigkeit wiedererhalten, aber nur indem sie sich aus 1) Das brige Polen kam als Knigreich an Rußland, die kleinere Hlfte von Sachsen bies$unbe8akte setzte die Son o ern it t der deutschen Fürsten als etwas @Cst)nt"rli(Zmfbi,3n78amn11itoa,m h..n je X, di- 28 ahm. 6 Stimmen.

10. Die Neuzeit - S. 111

1892 - Gotha : Perthes
Iwwm" 111 Preburger Frieden (26. Dez. 1805), in dem es Venetien an das : Knigreich Italien, Tirol an Baiern, die vordersterreichischen Lande i (insbesond. den Breisgau) an Wrtembcrg und Baden abttat und dagegen Salzburgs erhielt; auerdem nutzte es die Erhebung Baierns und Wrtembergs zu souvernen Knigreichen anerkennen (1. Jan. 1806 ward der Titel angenommen). In Berlin wagte man den Schnbrunner Vertrag nicht zu verwerfen, wollte indes Hannover, um sich nicht mit England zu berwerfen, nur in vor-lusigen Besitz nehmen; voreilig setzte man die Regimenter auf Friedensfu, während die groe Armee" Napoleons an den preuischen Grenzen Aufstellung nahm. Dem waffenlosen Staate ntigte darauf der bermtige Sieger den ^ schimpflichen Pariser Vertrag auf (Mrz 1806) und zwang ihn, nicht nur frmlich von Hannover Besitz zu ergreifen, sondern auch den Englndern die Mndungen der Weser und Elbe zu verschlieen. So hatte die Politkk der Unentschlossenst Preußen in die Abhngig- 1 keit von Napoleon gefhrt; der ganze Westen und Sden des deutschen i Reiches (16 Fürsten, voran Baiern, Wrtemberg, Baden, das jetzt den i groherzoglichen Titel annahm) schlo sich (Juli 1806) in dem Rheinbunde . offen an Frankreich an; bei voller Souvernitt im Innern waren die Rheinbundfrsten nach auen dem franzsischen Kaiser zur Heeres-folge in allen Kriegen des Festlandes verpflichtet. Hierauf legte Franz Ii. i die deutsche Kaiserkrone nieder (Aug. 1806). Auf der rechten Seite des Rheins errichtete Napoleon gleichzeitig Dyna-stien aus seiner Familie; aus Berg, (dem rechtsrhein.) Cleve und einigen anderen Gebieten bildete er das Groherzogtum Berg und gab es seinem Schwager Murat, die benachbarte batavische Republik erhielt als Knigreich Holland sein Bruder Louis 2) (1806). In die gleiche Abhngigkeit wie Deutschland kam Italien; die Bour-bonenin Neapel wurden entsetzt und Napoleons ltester Bruder Joseph zum Könige von Neapel erhoben 3) (1806). B. Der Krieg mit Greuen und Wuland (18061807). Preußen, i von Napoleon nicht mehr gefrchtet, erfuhr von ihm Krnkung auf Krnkung; als man endlich in Berlin hrte, da Napoleon England in Friedensunter-Handlungen die Rckgabe Hannovers angeboten habe, erforderte die Ehre, das Schwert zu ziehen. Dem berlegenen Feinde stand Preußen nun allein : (ohne auswrtige Bundesgenossen) gegenber; von den deutschen Fürsten war nur Kursachsen auf seiner Seite. 1) Dessen Fürst ward mit Wrzburg entschdigt (vgl S. 108. 2). 2)' Carlo Buonaparte f 1785_ i Joseph, Napoleon 1. Louis Caroline Jerome K. v. Neapel (1. Gem. Josephine) K. v. Holland Joach. Murat K. v. Westfalen 1806-1808, 2. Gem.: Marie Luise 18061810 Groh. v. Berg 18071813 K. v. Spanien .1 Gem.:Hortensiebeanh. 18061808, 1808-1813 <Ramn Iii) Vs-S (Herz, von Reichstadt) 3) Das Knigreich Etrnrien und der Kirchen staat, die letzten selbstndigen Staaten | in Italien, wurden 1808 Frankreich einverleibt.
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