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ganzen Majestät. Die Längs- und Durchbruchstäler des Indus und des
Brahmaputra bilden die Nord-, Ost- und Westgrenze des bogenförmigen
Gebirges. Es ist nicht breiter als die Tiroler Alpen, aber länger als
die Alpen und Karpathen zusammen. Sein Parallelzug jenseits des
Indus, der Karakorum^), übertrifft ihn zwar nicht in der Gipfel-,
aber in W durchschnittlichen Kammhöhe (7800 m). Nur in diesen Ge-
birgen findet man Berggipfel von 8000 m Höhe; der höchste ist der
Mount Everest (maunt ewerest, 8800 m)2) im Himalaja.
Das innere Tibet ist eine Hochfläche, die von niederen Bergrücken
durchzogen wird.' Das Klima ist durch furchtbare Winterkälte (wegen
der hohen Lage) und sommerliche Hitze und Trockenheit charakterisiert.
Wegen der Trockenheit liegt die Schneelinie erst in 4000 bis gegen
6000 m Höhe. Nur der gebirgige Süd- und Ostrand ist reichlichem be-
wässert, das Innere hat nur abflußlose Salzseen und ist zum Teil
Wüste. Die Tibetaner sind eifrige Anhänger Buddhas, dessen Geist sich
nach ihrem Glauben immer von neuem verkörpert und im Dalai-
Lama (dälai), ihrem geistlichen und weltlichen Oberhaupte, seinen
Wohnsitz aufschlägt. Die Residenz des Dalai-Lama, der unter chinesischer
Oberhoheit steht, ist Lasa (lasa)^).
Erläuterung. Die Buddhareligion nahm ihren Ursprung in
Vorderindien, wo die Brahmareligion herrscht. Diese erkennt
drei Hauptgottheiten an: Brahma, den Schöpfer, Wischnu, den
Erhalter, und Schiwa, den Zerstörer. Durch die Religion ist das
Kastenwesen geheiligt, wodurch das Volk so streng in Stände ge-
schieden ist, daß niemand aus einer Kaste in eine andere übertreten
kann. Die höchste Kaste ist die der Brahmanen (brahmanen) oder
Priester; die untersten Kasten führen ein elendes, verachtetes Dasein
ohne Hoffnung auf Besserung.
Gegen diese Bedrückung des unteren Volkes trat nun im 6. Jahr-
hundert v. Chr. Gautama, ein indischer Königssohn, später Buddha
(d. h. der Erretter) genannt, auf. Er verwarf das Kastenwesen und
die brahmanischen Götter und wurde so der Gründer des Buddhis-
mus, der zwar aus Indien verdrängt wurde, dafür sich aber nach
N. und O. verbreitete und jetzt etwa 400 Millionen Bekenner zälm
(Vgl. D. Sch.-A. 45.) Im Laufe der Heit hat er sich aber sehr ver-
ändert. : Die Buddhisten verehren eine große Anzahl Götter oder
Heilige (darunter auch Buddha), deren freistehende Tempel Pagoden
heißen; die Priester nennt man gewöhnlich Bonzen (in Tibet Lama).
*sn allen buddhistischen Ländern finden wir eine übermäßig große An-
zahl Männer- und Frauen kl ö ster. Der Gottesdienst besteht in
einem leeren Formenwesen.
1) Mongolisch, = schwarzes Gebirge.
2) Englisch, = Berg Everest, nach einem englischen Obersten genannt. Früher
meinte man, dieser Gipfel sei derselbe wie der Gaurisankar.
3) Tibetanisch, = Gottesstätte.
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Extrahierte Personennamen: Gautama Gottesstätte
Extrahierte Ortsnamen: Gipfel- Himalaja Buddhas Indien Heit Tibet
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Schüler, oder Lernende, bedeutet, bezeichnet
eine neue Neligionssecte der Hindu's. Der
Stifter derselben war Nanek (geb. 1469) von
dem Stamme der Rasbultcn, der sich, schon
als Jüngling,, durch eine vorzügliche Geistes,
bildung, und durch eine besondre Bekannt,
schaft mit den h. Büchern der Hindu's, der
kannt machte. Er hielt sich zur Seele der
Narghenny, die nur einen unsichtbaren Gott
verehrt, die die herzlichste Liebe zu diesem
allgemeinen Weltregierer, und die strengste
Moral, empfiehlt. Nanek verwarf daher
die Mythologie, den Götzendienst und die
Gebrauche der Brahminen. Nachdem er 25
Jahre gereiset war, und manchen für. seine
Grundsätze eingenommen hatte, räumte ihm
einer seiner Schüler, ein Rasbuitenfürst an
dem östlichen Ufer des Ravi, 16 Meilen
nordwärts von Lahor, einen einsamen Qrt
ein, wo er, denweltgeschaffcen ganz entsa,
gend, und von seiner Fqjmilie getrennt, durch
die vielen Fremden, die seine Weisheit her,
beplockte, bald zu einem ausgebreiteten Ruhme
gelangte. Als er daher (um 1559) gestorben
war, diente noch sein Grab frommen Wall,
fahrten zum Ziele.
A 2 Na,
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TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]