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1. Lernbuch der Erdkunde - S. 86

1902 - Gotha : Perthes
86 § 110. Vi. Der Mensch. Die immer umfassender werdenden Grnppen des Menschengeschlechtes sind: 1. Stamm (derselbe Dialekt). 2. Volk (dieselbe Sprache). 3. Rasse (dieselbe Hautfarbe, Schädelbildung, Behaarung). 1. Auftralneger (fast schwarze Haut, schlichtes Haar, Bartwuchs). 2. Neger (dunkelbraun bis schwarz, vortretende Kiefer, stumpfe Nase, krauses Haar, spärlicher Bart). Sudan- und Bautuneger. 3. Papuas (den Anstralnegern ähnlich, krauses Haar). 4. Buschmänner und Hottentotten (ledergelb, wenig vortretende Kiefer, verfilztes Haar, spärlicher Bartwuchs). 5. Indianer (braunrot, niedrige Stirn, vortretende Backenknochen, langes und straffes Haar). 6. Eskimos (laugfchädelig, mit flachem Gesicht, straffes, dunkles Haar), leiten über zu den 7. Mongolen (gelb, vorstehende Backenknochen, schmal geschlitzte, schiefstehende Augen, straffe, schwarze Haare, spärlicher Bartwuchs). (In Europa: Ungarn, Finnen, Türken.) 8. Malaien (braun, breite Nase, schwarzes, lockiges Haar). 9. Drüvida (dunkelfarbig, wollhaarig). Urbevölkerung Indiens und Ceylons. 10. Kankasier (hell, im Süden bräunlich, Backenknochen zurück- tretend, Nase schmal, langes Haar, starker Bartwuchs). a) Jndog er manen: Europa (Romanen, Germanen, Griechen, Slaven) und Südwest-Asien (Inder, Perser, Armenier). b) Semiten: Europa (Juden), Asien (Syrier), Afrika (Araber). c) Hamiten: Nordafrika (Berber, Ägypter, Nubier, Abessinier, Somal, Galla). Xl. Beschreibe die Verteilung der Menschenrassen auf der Erde nach K. 43 unten! § Iii. Gesamtzahl der Erdbewohner: 1539 Millionen. Nach der Religion unterscheidet man: I. Monotheisten (ein Gott): 812 Mill. 1. Christen: 564 Mill. a) Griechische Katholiken: 123 Mill. b) Römische Katholiken: 258 Mill. c) Evangelische: 183 Mill. 2. Juden: 8 Mill. 3. Mnhammedaner: 240 Mill.

2. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 37

1890 - Gotha : Behrend
Die russischen Ostseeprovinzen. 37 Boden geebnet, und die Wagen rollen dort zeitweise über die nackten Fließen dahin. Für das Unterkommen der Reisenden dagegen ist auf den Poststationen höchst bescheidene Fürsorge getroffen. Man gewinnt aus der Einfachheit und Ärmlichkeit vieler dieser Unterkunftsstellen ein recht trübes Bild von den Kulturbedürfnissen der Bevölkerung und glaubt sich in einem noch weniger zivilisierten Lande, als es wirklich der Fall ist. Bei meiner ersten Fahrt über diese endlosen Flächen, die rings ein dunkler Wald besäumt, über diese menschenleeren Wege hin und an diesen strohbedeckten, zum Teil ihrem ursprünglichen Herbergszweck ent- zogenen Krügen vorüber, wnrde es mir so recht klar, daß es nur die Gleichförmigkeit und die Einsamkeit, sowie der Mangel jedes anregenden und aufregenden Erlebnisfes ist, was den Reisen in Esthland ihren Charakter giebt. Die Phantasie hat hier Zeit genug, an die vereinzelten menschlichen Wohnsitze, an die dürftigen Bauernhäuschen oder an die hohen Dächer gutsherrlicher Schlösser ihre Spiele zu knüpfen. Ziehen noch dazu Frühlingsstürme oder herbstliche Wolkenschatten über diese Ebenen hin, dann erscheint das Land als die natürliche Heimat jener wehmütigen Volksweisen, welche es hervorgebracht hat. Und wahrlich! Jüngling wie Greis, Schulmädchen wie Schloßfrau, Efthe wie Deutscher: was in Esthland geboren oder erwachsen, trägt einen Zug weicher Em- psindnng in seinem Gemüte. Etwa eine Stunde war ich durch deu taufrischen Morgen dahin- gefahren: in den wenigen Häusern, im Pastorat am Wege lag noch alles im tiefen Schlafe, und weder Mensch noch Fuhrwerk waren mir begegnet. Nur noch eine Weile und es wurde lebhafter auf der Straße; zahlreiche Fußgänger schritten vor uns daher, und von den Seiten- wegen lenkten Fuhrwerke ein, die sich, wie die Fußreisenden, sämtlich nach der gleichen Richtung hin bewegten; das Ziel dieser Fahrenden und Wanderer ist die vor uns liegende Kirche von Karnsen. Alle be- geben sich zum Morgengottesdienst, und vor der Kirche herrscht bereits volles, buntes Leben. Gefährt steht neben Gefährt; in Gruppen haben sich die Bauern zusammengesetzt: Frauen ordnen ihr Schuhzeug oder versorgen seitab ihre Säuglinge. Das Bild ist sarbenglänzend, wie die Volksfeste des Südens; denn der Esthe liebt in seiner Tracht kräftige Farben. Der Rock des Mannes ist braun, oft mit rotem Saum und kleinen silbernen Knöpfen verziert, während die Kniehose rot oder farbig ge- streift, der Strnmps blau ist. Die Mützen der Frauen und der Kops- reif der Mädchen, welche von steif gespanntem, glänzendem Atlas gefertigt werden, zeigen meist helle und leuchtende Farben und sind mit breiten, bunten Schleifen und Bändern geziert. Das weiße Ober- hemdchen trägt vielfach Stickereien von Seide und Flittern. Prachtstück ist aber der Rock. Von der Hüfte abwärts ist er mit zollbreiten Streifen farbigen Tnches verziert, dazwischen mit feinen weißen und

3. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 38

1890 - Gotha : Behrend
38 Bilder aus Ost-Europa. gelben Linien gestreift und am Gürtel so gefaltet, daß oben nur eine Farbe sich zeigt. Wo die Falten sich öffneil, tritt eine zweite, vom Knie abwärts eine dritte Farbe hervor. Jeder Schritt giebt ein Auf- und Niederwallen der Farben, einen Wechsel im Vorwiegen der einen und der anderen. Die Strümpfe sind mit bunten Zwickeln versehen. Buut ist das Brusttuch, und bunt sind die gestrickten wollenen Hand- schuhe, die beim Kirchgange selbst im Sommer nicht fehlen dürfen. Die Farbenwirkung der Kleidung wird durch die Haartracht des Volkes erhöht. Der Esthe ist vorwiegend blond. Bei den Männern gilt wie bei den Frauen das lang herabhängende, srei wallende Haar für eine besondere Zierde, wie denn unter dem breiten, dunklen Männer- Hut in der Regel eine helle Mähne hervorquillt, während unter dem farbigen Fraueukopffchmuck glänzendes Flachshaar in großer Fülle sichtbar wird. Den Esthen sind nicht bloß die scharfen Sinne der unkultivierteren Völker, sondern auch Neigung und Fähigkeit zu künstlerischem Gebrauche derselben eigen. Sie sind von hoher musikalischer Begabung. Ihr Chor- und Quartettgesang, die Dilettantenorchester, die Dorfvirtuosen auf dem Organon der Schule, vor allem aber die Sangweisen ihrer Volkslieder überraschen auch das verwöhnte musikalische Ohr. Ju gleichem Maße ist der Farbensinn der Esthen entwickelt, wie denn die Zahl aus dem esthuischeu Volke hervorgegangenen Maler- überraschend groß ist. Auch an dichterischer Begabung fehlt es dem Volke nicht. Die esthnischen Sagen und Volksmärchen haben sich rasch Freunde erworben. Die esthnische Sprache ist reich und von besonderem Wohlklang; sie ist von allen finnischen Sprachformen entschieden die wohlklingendste. Die spezifische Form der Dichtung ist die Alliteration, und zu den zartesten Liedern der Esthen gehören die Elegien, die, meist von Frauen gedichtet, auch besonders von Fraueu im Gedächtnis des Volkes festge- halten werden. Der körperliche Typus der Esthen ist kräftig, in einzelnen Gegenden hochgebaut. Eine große Rolle spielt im Leben des Esthländers das Pferd; denn die kleine, aber starke, rasche, ausdauernde und zugleich auspruchs- lose Rasse, die auf Öfel und in Esthland gezogen wird, bildet eines der besten Besitztümer des von der Natur nur kärglich bedachten Landes. Auch die beiden runden Klepper, die uns immer tiefer in das Land führten, waren von echt esthnischer Rasse. Bald erreichten wir das Reiseziel, Schloß Fickel, das größte Gut in Esthland. Dieses ist seit sechs Jahrhunderten im Besitz derselben Familie, der Freiherrn von Üxküll. Nach kurzem Aufenthalt, den ich zur Besichtigung des Schlosses, zumal der Treppenhausbilder der freiherrlichen Familie von Üxküll, der Gewächshäuser und des von dunklen Tannen beschatteten Familien- friedhofs benutzte, fuhr ich einsam meines Weges, bis sich mir im

4. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 84

1890 - Gotha : Behrend
84 Bilder aus Ost-Europa, Leben. Wenn man in der über 2 km langen Hauptstraße, die zu dem großen Bazare führt, all die bunten Trachten an sich vorüberziehen sieht, am Abende von den flachen Dächern der Häuser herab den ein- förmigen Gesang der Tatarenfrauen und die lärmende Musik der Cymbeln und Pauken vernimmt, da glaubt man sich unwillkürlich in jene Tage zurückversetzt, in denen hier noch alle Pracht eines mächtigen Fürstenhofes entfaltet war. In dem Bazare ist zwar jetzt kein solcher Reichtum vorhanden, wie zur Zeit der Chane, aber reichhaltig ist der- selbe immer noch. Neben lebenden und geschlachteten Schafen trifft man da Tschibuks und andere Pfeifen, Kleidungsstücke aller Art, wie Filzmäntel, Shawls, gestickte Jacken, Pantoffeln, Schuhe u. f. w., Tuch und Seidenstoffe aus russischen und asiatischen Fabriken, Teppiche, Decken und allerhand Hausgerät, und dazwischen in den Buden der Lebensmittelverkäufer alles, was der Boden der Krim hervorbringt. Der Hauptreiz für den Fremden ist aber das am Ende der Bazarstraße gelegene Schloß der Chane, das einzige große Denkmal maurischer Baukunst im europäischen Rußland. Da ist alles vereint, was asiatische Weichlichkeit und Sinnenlust zur Ausschmückung von Wohnräumen zu erdenken vermag. Gold, Silber, Perlmutter und blendende Farben, überwiegend Weiß, Not und Blau, bedecken die Wände, überall sieht man herrliche Stukkaturarbeiten und kunstvolles Schnitzwerk, Springbrunnen plätschern an lauschigen Stellen im Garten und in den Gemächern, deren morgenländische Ausschmückung meist noch unverändert erhalten ist, und in denen die bunten Scherben der seltsam geformten Fenster das eindringende Tageslicht dämpfen. Fast der ganze Palast ist so wohl erhalten, daß die Einbildung nur die jetzt öden Säle und Gemächer mit dem Hofstaate der Chane zu beleben braucht, um ein getreues Bild des Palastes zur Zeit seines höchsten Glanzes vor unsere Blicke zu zaubern. Bachtschiserai, die ehemalige Hauptstadt des Tatarenreiches, ist auch heute noch die bedeutendste Stadt der Tataren. In früheren Jahrhunderten bildeten diese, über 300000 an Zahl, die hauptsächlichste Bevölkerung der Krim. Ihre Zahl hat sich aber sehr vermindert. Schon nach Unterwerfung der Halbinsel durch die Russen wauderte der größere Teil dieses Volkes, um der christlichen Oberherrschaft sich zu entziehen, nach der Türkei und nach Asien aus. Ganze Dörfer wurden mit einem Male menschenleer, und von allen Häfen aus führten Schiffe die Auswanderer in die Fremde. Im Hafen von Eupatoria schifften sich im Jahre 1860 über 80000 Männer, Frauen und Kinder mit großen Herden von Vieh ein. Darum gab es im Jahre 1861 nur noch ein Viertel der ehemaligen tatarischen Bevölkerung. Und diese Auswanderung ist noch nicht zum Stillstande gekommen. Den Vor- ausgegangenen folgten andere nach, als die russische Regierung die all- gemeine Wehrpflicht einführte. Dennoch find die Tataren in dem bunten Völkergemische der Krim noch der stärkste Volksstamm. Ihrer Beschäftigung nach sind sie meist Ackerbauer und Viehzüchter; die in den Städten wohnenden treiben meist ein Handwerk, wogegen der

5. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 103

1890 - Gotha : Behrend
Die heutigen Türken und Griechen. 103 Es ist ein gewisser chevaleresker Stolz, der sich nie Armut dünken laßt. Die türkischen Großgrundbesitzer, der alte Fendal-Adel oder, wie er noch heute heißt, die Dere-Beys, haben einen Troß von Leuteu an sich hängen, die ihnen stets das bar einlaufende Geld, mit dem sie schon ohnehin nicht umzugehen wissen, auf jede Weise klein machen. Bei jeder Gelegenheit, bei Beschneidungen, Hochzeiten oder sonstigen seier- wichen Vorkommnissen, hält sich nun der Dere-Bey, der immer den Mauz seines Hauses hochhält, ihn oft in seiner Jugend noch gekannt, .zur Repräsentation verpflichtet. Da giebt es denn 3—4 Tage öffentliche Feste und Gelage, Ringkämpfe, Rennen, Seiltänzer, Musik u. dgl. Das Geld dazu wird vom Griechen oder Armenier geliehen zu 24—36 Procent. Zum Rückzahlen kommt es nie, und so wird nach und nach das Gut verkauft, natürlich in christliche Hände, denn wo hätte ein Türke, wenn er nicht in hohem Staatsdienst ist, Geld zum -Kaufen? 2. Der Halbmond sinkt, das griechische Kreuz steigt! Leider läßt sich über den Charakter der Neugriechen und ihre Befähigung für Kulturaufgaben auch kein günstiges Urteil fällen. Obgleich der Grieche lebendig, gewandt und mit vielen Anlagen ausgestattet ist, ist er doch listig, falsch und lügnerisch. Dem äugen- blicklichen Vorteile alles aufopfernd, denkt er nicht an die Zukunft; fein aufloderndes Feuer schlägt jeder Unglücksfall nieder, und im Glücke ist er aufgebläht und hochmütig; er ist wankelmütig, zänkisch und Hab- gierig, dabei in so hohem Grade eitel und aufgeblasen auf die Berühmt- heit seiner Vorfahren, daß es gar oft ins Lächerlichste fällt. Hierzu gesellen sich noch die Laster des Verrats, der Undankbarkeit und der Grausamkeit Seit der Anwesenheit der Deutschen und sonstigen Fremden sind die Frauen, namentlich in den Städten, bei weitem nicht mehr so schüchtern und zurückgezogen wie ehemals; nur die der geringeren Klasse beobachten immer noch die alte Sitte, sich in ihre Wohnungen einzusperren. Die Nationaltracht der Frauen ist in allen Provinzen und auf allen Inseln verschieden. Was die Männer betrifft, so stndet man unter ihnen, wenn auch nicht immer schöne, doch selten unangenehme, oft aber edle Gestalten. Sie tragen den Kopf hoch, den Körper gerade, mehr nach hinten als nach vorne übergebeugt. Ihre Haltung ist frei, ihr Betragen gewandt und ihr Gang leicht. Ihre Tracht ist schön und erinnert lebhaft an jene des Altertums; bei ihrer Schönheit ist sie gewöhnlich so reich und so sehr mit Gold- und Silberstickereien überladen, daß nicht selten eine einzige Kleidung eines vornehmen Griechen auf mehrere tausend Drachmen kommt. Bei aller Pracht der Kleidung sind doch die Griechen im allgemeinen, besonders aber in den niederen Ständen, sehr unreinlich, wodurch sehr vieles Ungeziefer erzeugt wird. Ein ge- meiner Grieche ohne Ungeziefer ist eine ebenso große Seltenheit als ein Grieche ohne Eigennutz und Falsch.

6. Deutschlands Kolonieen - S. 49

1889 - Gotha : Behrend
313] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 49 Die Kleidung besteht aus Lendengürtel und Überwurf von Schaf-, Wildkatzen- oder Schakalfell. Bei größeren Wanderungen werden geflochtene oder lederne Sandalen angelegt. Schildkröten- schalen, elfenbeinerne und kupferne Ringe dienen als Schmuck. Die Hütten sind zeltartig und werden von den Frauen errichtet. Bieg- fame und am Feuer gehärtete Stangen werden backofenartig in die Erde gesteckt, zusammengebunden, mit Matten und Fellen belegt und mit Steinen beschwert. Eine etwa 4 Fuß hohe Thüröffnung, welche durch Herablassen einer Matte verschlossen werden kann, dient zugleich als Abzugsöffnung für den Rauch des Herdfeuers. Mehrere Töpfe und Kessel bilden das einfache Hausgerät, weiche Felle das Lager. Zahlreiche Hütten, kreisförmig aneinandergereiht, bilden einen „Kraal". Die hauptsächlichste Nahrungsquelle der Namas ist die Viehzucht. Ihre zahlreichen Rinderherden sind ihr größter Schatz. Außerdem liefert die Jagd auf die zahlreichen Steppentiere immer- hin eine gute Ausbeute. Das Feuergewehr verdrängt dabei immer mehr Pfeil und Bogen. Als Nahrung dienen Pflanzenknollen, Wildfleisch und Milch. Ein Stück aus seiner Herde schlachtet der Nama nicht gern. Tabak, Dachakraut und leider auch Brannt- wein sind als Reizmittel beliebt. Obwohl Vielweiberei erlaubt ist, hat der Nama doch gewöhnlich nur eine Frau, die er gut hält und nicht als Sklavin behandelt. — Die Nama stehen unter Häupt- lingen („Kapitänen"). Der mächtigste unter ihnen, der sich als Retter (Messias) seines Volkes ausgiebt, ist gegenwärtig Hendrik Wittboy. Er verfügt über eine wohldisziplinierte Kriegsmacht und führt ein Kriegs- und Räuberleben gegen die Hereros, die alten Stammfeinde der Hottentotten. Durch diese Fehden wird der Fortschritt der Kolonialthätigkeit in jenen Ländern sehr gehemmt. In den religiösen Vorstellungen der Nama lebt ein guter und ein böser Gott. Auch glauben sie an ein Leben nach dem Tode. Dieser Umstand hat den Missionaren ihre Arbeit wesentlich erleichtert. Sehr viele Nama bekennen sich bereits zum Christentum. — Hervorzuheben wäre noch die außerordentliche musikalische Begabung der Nama. b) Die Herero oder Damar'a sind ein den Kaffern ähnlicher Negerstamm, welcher in se\ie heutigen Wohnsitze erst vor etwa 100 Jahren eingedrungen ist. Ihrem Charakter nach gelten die Damara als feig, mißtrauisch und lügnerisch, aber auch als aus- Pädag, Zeitfragm Ii, i. Deutschlands Kolomeen, 4

7. Deutschlands Kolonieen - S. 38

1889 - Gotha : Behrend
38 Deutschlands Kolonieen. [302 lieferungen und Sagen, sowie ihre strenge Geschlechtsordnung, welche inbezug auf Reinheit und Adel der Abstammung die größte Strenge walten läßt. In ihrer äußeren Erscheinung sind die Kamerunvölker große, kräftige Gestalten von kaffeebrauner bis fchwarz-brauner Hautfarbe und guter Muskelbildung. Die Kleidung zeigt bei den Küstenvölkern bereits europäischen Einfluß, besteht dagegen bei den Binnenvölkern der Hauptsache nach aus einem Lendentuch, zu welchem manchmal noch ein mantelartiger Überwurf tritt. Das Haar tragen die Männer kurz geschoren, die Frauen flech- ten es in zahlreiche zierliche Zöpfchen und reiben es mit Palmöl ein. Schmucksachen lieben sie sehr und tauschen gegen ihre Landeserzeugnisse gern Glasperlen und europäische Kleidungs- stücke, Hüte, Stulpen :c. ein. Perlenketten, Arm- und Fuß- ringe aus Messing, Ohrringe und andere Ohrgehänge sind sehr beliebt. Bei Festlichkeiten erscheinen besonders die Frauen in reichem Schmuck, mit allen Arm- und Fußbändern, welche sie be- sitzen, und mit schweren messingenen Fußringen, die sie zuweilen über weiße Strümpfe anlegen, welche bis über das Knie reichen. Am prächtigsten geputzt erscheint die Dualla-Frau beim Hochzeits- zuge, wenn sie den Weg vom Vaterhaus zum Hause ihres Gatten antritt. Sie ist dann oft wie mit einem Perlenpanzer bedeckt. b) Wohnung. Die Duallas wohnen in großen, freundlich aussehenden Dörfern, welche sich durch Reinlichkeit in den Straßen und Dörfern auszeichnen. An Stelle der Lehmhütten, welche anderen Negerstämmen zur Wohnung dienen, sind hier Hütten aus Flechtwerk getreten, welche aus einem etwa meterhohen Untergrunde von festgestampftem Lehm ruhen. Die Wände sind mit den Schalen der Bananenstämme überkleidet, und das schräg aufsteigende Dach mit Palmblättern überdeckt. In der Mitte der Langseite des Hauses befindet sich der Eingang, der durch Matten oder eine Bretterthür verschlossen werden kann, am Tage aber offen bleibt, um dem Licht den Eingang zu gestatten, da Fenster fehlen. Eine Familie bewohnt gewöhnlich mehrere Hütten, die nahe aneinander gebaut sind. — Einflußreiche und reiche Neger, wie auch die „Könige" haben sich hölzerne Häuser erbaut, welche auf 1^ bis 2 m hohem Lehmgrunde oder auf Pfählen ruhen, große Fenster, eine Thür, welche sich in den Angeln dreht, sowie eine Veranda aufweisen und im Innern häufig mit europäischem

8. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 47

1798 - Gotha : Ettinger
Ii. Deutsche Geschichte. 47 Ii. Deutsche Geschichte. I. Von Cäsar bis auf Ludwig den Deutschen — 900 I. I. ^Deutschlands älteste Bewohner mach- ten mehrere von einander unabhängige Völker eines Haup'stammes aus. Die Stanmiväter der jetzigen D utichen batten mit den Vorfahren der Dänen und Gewe- den einerlei) Uifptun«. Als sie allmäklig in unser Den scdland einwanderten, fanden jte das Land fift überall mit einem nndv^ch- dünalicben Walde und mir großen <^ämps'n, bed ckr. Bären, Wölfe und andre wilde Tl'iere irrten in erstaunlicher Mena? umher. Rennthiere und Elenn'iere liefen selbst an» Rdnne herum Holzävk [ und Holzbirnen machten das einzige Obst aus. Die ersten Leute, die sich in dem wilden Deutschland niederijeßen, trieben entw^ex Jagd oder Viehzucht. Es waren meistens kleine Völkerschaften, oder Horden, die sih nicht eher um einander berüm"'e^ten, als bis sie einander recht nabe kamen. Zuweilen v r« einigte man sich im Frieden; manchmal ng, tíñate aber der stärkere Theil den schwächere sich ihm zu unterwerfen. Die kleinen Völkerschaften zogen <o fanae aus einer Gegend in die andre, bis verm-h^e . Volks-

9. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 4

1798 - Gotha : Ettinger
cirçcrçt Stücke Land nickt, gern wieder trenn- ten. Nun entstanden feste Wohi-sihe. Nun T{wurden mehrere Hsttten einer Familie neben einander gebaut, und so bildeten sich kleine , Dörfer. Je näher die Menschen bcysammen wohnten, * desto leichter g.ri.lhen sie mit einander in Streit. Schon K in war ein. Mörder sei» i nes Bruders. Cs traten j ht Menschen k auf, die, durch körperliche Stärke, und durch . Verbindung mit andern, ihre Mitgeschöpfe zur Knechtsch ft zwangen Doch schon Adam und Eva verlohren, nach der Geschichte vom Sündenlast?, ihre Unschuld. 2z5v. v. Cyust. z. Ein großer Theil des ersten Menschenge- schlechtes wurde durch eine Ueberfchwem- rnung vertilgt, aber durch Noahs Nach- komnsenschaft wieder bevölkert. Die Bewohner des vordem und südwestlichen Asiens wurden durch- eine große Ueberstbwemr ruuno, die soaenannte Sündflurk, vertilgt. E rettete sich nur eine einzige Familie. Noah und seine Familie begaben sich auf ein Schiff, auf w lchem auch noch viele Thie- re ihre Zuflucht fanden. Noahs Söhne waren: Sem, Ham, Iaphet. Noah selbst pflanzte schon wieder Wein, und das neue Menschenge,chlcchr war bald wie- der so klug, als das vorige. 4. Das Menschengeschlecht begann seine Aust btldung. Schon vor der Sündflurk wurden die Men- schen, je mehr sie sich von einander entfern» f ten, in Ansehung des Körperbaues, der Le» ' bensart und der Sprache, einander immer ! unähnlicher. Jetzt wurde dlese Unähnlich- keit
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