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1. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 2

1895 - Gotha : Perthes
2 den libyschen und arabischen Wstengebirgen zu einem kulturfhigen Boden und durch seine steten Anschwemmungen das Nildelta zu einer der reichsten Ebenen der Erde. Die Natur des Landes mute notwendig den Charakter seiner Bewohner bestimmen; die ernste Landschaft, von den Felsketten und end-losen Wsten umgeben, mit ihren festen Bildern und Formen gab den gyp-tern Stetigkeit des Sinnes; die Nilwasser regelten die Arbeit und trieben zu geordnetem Leben. Der Lauf der Sonne ward in gypten in alter Zeit be= rechnet und der Kalender (das Sonnenjahr) festgestellt; hier entwickelte sich am frhesten das Streben, die Ereignisse festzuhalten und den kommenden Ge-schlechtem in einer Schrift (der Bilder- x) oder Hieroglyphenschrift) zu ber-Mitteln. 2. Religion und Staatsverfassung. In der Natur des Landes wurzelten die religisen und staatlichen Formen. Ein allerzeugendes Wesen war Gegenstand der Verehrung; dem das Leben begrndenden Nil oder der Sonne ward es gleichgestellt; in den verschiedenen Bezirken des Landes fhrte es besondere Namen, wie Ra, Ptah, Amnion; in menschliche Gestalten, die oft Tierkpfe zeigten, oder auch in Tiergestalten 2) hllten sich diese Götter; jeder Bezirk besa ein heiliges Tier; der Apisstier, der zeugende Sonnengott, in Memphis (sdl. von der Spitze des Deltas) scheint zuletzt der vollendetste Ausdruck der Gottheit in tierischer Gestalt gewesen zu sein; eine zahlreiche Priesterschaft vertrat den Kult. Wie die berflutung das gesamte Land beherrschte, so fhlte man frh das Bedrfnis nach einer obersten, durchgreifenden Macht, welche die Gewsser gleichmig in alle Landschaften leitete3). So entstand ein mit unbeschrnkter Hoheit waltendes Knigtum, das gttlichen Charakter trug; ein Heer von Beamten stand unter dem Pharao; dieser zeigte sich nur in feierlicher Prozession dem Volk; wer sich ihm nahte, warf sich zu Boden, und die hchste Gunst war es, seine Kniec zu umfassen. 3. Der Totendienst und die Bauten. Die Sorge fr das Leben nach dem Tode beherrschte die Thtigkeit des gyptischen Volkes. Der Geist, der im Leibe seinen Wohnsitz hat, schien den Zusammenhang mit ihm auch nach dem Tode zu bewahren; darum galt es, den Krper durch die Kunst der Einbalsamierung zu erhalten (Mumien). Im Westen, im Grenzgebiet der libyschen Wste, war die Heintat der Toten; hier schuf man sich ein Grab, eine Wohnung fr die Ewigkeit", einen Bau aus Ziegeln oder, wie in Obergypten, ein Felsengrab; so entstanden in der libyschen Kette ganze Totenstdte. der dem Sarkophag des Knigs erhob sich eine Pyramide; sogleich beim Regierungsantritt traf der König die Ma-regeln fr die Herrichtung seines Grabes, und je lnger er herrschte, um so gewaltiger erhob sich der Bau 4). 1) Zeichen fr Begriffe ober Silben ober einzelne Laute. 2) Das unwanbejbare Wesen der Götter scheint in dem stets gleichen instinktiven Leben der Tiere verstnnbilblicht zu sein. 3) So schuf das Knigtum oberhalb von Memphis den Mrissee, einen gegrabenen Wasserbehlter, der fr die Zeiten des Wassermangels die Gewsser in sich aufnahm. 4) Die grte noch erhaltene bei Memphis ist 140150 m hoch.

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 388

1890 - Gotha : Perthes
388 war bereits ein wohl organisierter Kulturstaat, als die Erzväter der Juden noch ein bildungsarmes Nomadenleben führten. Oft stritten seine Herrscher mit denen von Babylonien und Assyrien um den Besitz und unternahmen Kriegszüge bis zum Kaukasus und Indus. Den Griechen galt Ägypten für das Land der Weisheit, seit Herodot dasselbe durchwandert hatte. Auch Solon, Pythagoras und Platon sollen hier Weisheit gelernt haben. Später ward Alexandrien Sitz der Wissenschaft und griechischer Gelehrsamkeit. Schon in den ältesten Zeiten betrieb man in Ägypten erfolgreich Geometrie und Astronomie, deren man bedurfte, um die Überschwemmung des Landes durch den Nil im voraus zu berechnen und die Zeit einzuteilen. Das Volk war sehr schreibselig, denn es bedeckte die Wände der Paläste und Tempel, die Seiten der Obelisken und selbst Statuen mit Inschriften, gab gar den Toten allerlei Zeugnisse, Quittungen, Rezepte u. s. w. mit in den Sarg. Beim Schreiben verwendete man aber nicht die Buchstaben eines Alphabets, wie wir es thun, denn ein solches besaß das schreibselige Volk nicht, sondern Bilderzeichen (Hieroglyphen), oder benutzte abgekürzte Bilder als Buchstaben (demotische Schrift). Da die alten Ägypter die Sprache der heutigen Kopten redeten und diese Sprache sich wenig verändert hat, so wird es unseren Gelehrten mit Hilfe des Koptischen möglich, jene Inschriften und Papyrusrollen zu lesen. Das Volk nannte sich Gypti, Kypti, Kopti, ihr Land Chämi, d. H. das Schwarze, im Gegensatz zur blendend weißen Wüste. Ganz eigentümlich und daher schon im Altertum bewundert war die Beschaffenheit des Landes, welches ein 300 Meilen langes und 3—4 Stunden breites Flußthal darstellt. Nur Unterägypten von Kairo ab ist ein sumpf- und seeenreiches Flachland. Der Nil als Lebensspender des Landes ward als Gott verehrt. Er kommt weit aus Jnnerafrika, vielleicht von jenseits

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 389

1890 - Gotha : Perthes
389 des Äquators als Abfluß großer Seeen, und ist vom Einfluß' des Bahr el Azrak an 560 Meilen lang. Am nörblichen Ranbe Hochafrikas und bessen Schneegebirgen entspringt der Weiße Nil (Bahr el Abiad), burchbricht die Terrassen des Gebirges und gelangt nun in ein walbiges Sumpfland, welches von Tamarisken, Sykomoren, Schilfrohrbickichten und baumhohen Schlingpflanzen bebeckt, von Elefanten, Nashörnern,,Nilpferben, Krokodilen, Zebras, Hyänen, Antilopen und großen Schlangen bewohnt ist. Hierauf tritt der Strom in ein weites Bergland von mittlerer Höhe ein, in welchem er sich mit dem Blauen Nil (Bahr el Azrak) vereinigt, der eine geringere Wassermenge vom abessinischen Plateau und den Alpen des Schneegebirges Samen herabführt. Diese beiben Wasser fließen vereinigt als Nil durch eine Felsen- und Wüstenplatte, die mit vulkanischen Kegeln besetzt ist. Die Bergzüge, den Terrassen des Rand-gebirges gleichlaufenb, legen sich dem Flusse quer vor, der sie nun in unzähligen Katarakten burchbricht. Nur in den Senkungen zwischen den Bergzügen gebeiht eine Vegetation. Bei Syene burchbricht bet Nil den letzten Querriegel, benn nun wirb sein Bett zur langen Rinne, die er, mehr als 3000 Fuß breit, bis zum Meere burchzieht. Diese oben erwähnte 3—4 Stunben breite Spalte, eine Oase mitten in der Wüste, hat im Westen Flugsaub, im Osten hohe Felsklippen, öbe Platten und Sanbbünen, welche den Raum bis zum Roten Meere füllen. Die Erbe, welche der Nil aus den Gebirgen mitbringt, setzt er bei seinem langsamen Laufe durch das untere Thal als fruchtbaren Schlamm bei der Überschwemmung ab. Dieser Schlamm vertritt die Stelle des Düng-stoffes, und die Kühle und Feuchtigkeit der Luft fördern das Wachstum des Getreides. Schmilzt der Schnee auf den Hochgebirgen und tritt die Regenzeit ein, so schwillt der Fluß Strecke nach Strecke langsam an, tritt Ende Juli aus seinen Ufern,

5. Lehrbuch der Geschichte für die Quarta höherer Lehranstalten - S. 22

1902 - Gotha : Perthes
22 noten an dem Wagen des Gordins, von betfett Lsung der Saite nach die Herrschaft der Asien abhing, hieb er mit dem Schwerte durch. Von Gordian, m a sdwrts durch dte ciliciichen Passe nach Tarsns, wo er insolae ein^s , des erkrankte. Seme schnelle Heilung durch den Arzt Philippus war um eintraf; 6cm H-wnnahen eines groen persischen Heeres Z. Die Besetzung Phiiniziens nd gyptens. in Jl""8 gegen Alexander -in groes Heer Lwi̇rmt 6",an' N "der trichterweise in die schmal- Ebene von Jssus (333), wo er ferne bermacht nicht zur Geltung brinaen konnte Hier wurde er daher vollkommen geschlagen. Er selbst entkam, aber seine Mutter^ ftme Gemahlin und seme Kinder wurden gefangen genommen. Der Sieg bei S C s J9 na* dem mnern Asiens Alexander zog es jedoch vor Wnj? T 9%tcn erobe: um in seinem Rcken keine feindselige zurckzulassen. ^ Von den phnizischen Stdten mute das mchtige ^ - belagert werden. Noch während der Belagerung kamen l * ?f fjar" ^ten die Abtretung Asiens bis zum Euphrat an. Alexander lehnte das Anerbieten ab (Ich wrde es annehmen, wenn ich Ale-xander wre , ^ch auch, wenn ich Parmenio wre"). Nach der Einnahme von Tyrus zog Alexander gegen gypten, das keinen Widerstand leistete. Von Memphis aus fuhr er den Nil abwrts und legte unweit von dessen westlicher Mundung eine fr den Weltverkehr bestimmte Hafenstadt an, der er feinen Ab. Alexandrra. Darauf zog er nach dem Heiligtum des Ammon-Ra in der Oase Slwah (Frhjahr 331). Er wurde hier von dem Ober-priester als Sohn des Ammon begrt. 3. Die Eroberung des inneren Asten. der Tyrus zurck wandte sich Alexander zum Euphrat, berschritt diesen wie den Tigris und traf bei Gaugamela 331 auf das gewaltige Heer des P L40t50c500 Sj)iann besiegte er die zwanzigfache bermacht. Darius ftoh stlich der bte Berge nach Medien. Alexander ging stromabwrts nach Babylon und von da nach Susa. Nach einem beschwerlichen Zuge gelangte er ins iranische Hochland und erreichte die dritte persische Hauptstadt Verse-polis^ Dte Knigsburg verbrannte er gleichsam zur Shne fr die einstige Einscherung der athenischen Akropolis. xsm es'rhjahr 330 brach Alexander nach Medien zur Verfolgung des Darius auf. Dieser entfloh nach Norden. Aufrhrerische Satrapen, wie Bessus von Baktuen, bemchtigten sich seiner und tteten ihn, als sie auf der Verfolgung eingeholt wurden. Noch in demselben Jahre durchzog Alexander das ganze nrdliche iranische Hochland. Um die Jahreswende (330/29) ubcrichrut er die Psse des Hindukusch, stieg zum turanifchen Tieflande nach -oattrten hinab und erzwang die Auslieferung des Befsus. Er berschritt darauf den Oxus (den heutigen Amu). die baklrische Grenze, und rckte bis zum ^axartes (dem heutigen Sir), seinem uersten Ziel im Norden.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

8. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.
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