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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 53

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 53 — größten Teile Bantuneger. In ihrer Körperbildung, in Lebensweise, Sitten und Gebräuchen unterscheiden sich diese nicht wesentlich von den Sudannegern. Was ihre zahlreichen Stämme zu einer Völkerfamilie vereint und jenen gegen- über abgrenzt, ist hauptsächlich die Sprache. Trotz der großen Verschiedenheit, die zwischen den einzelnen Bantusprachen besteht, zeigen doch alle eine weit-- gehende Übereinstimmung in ihrem grammatischen Bau. Kennzeichnend ist insbesondere der große Reichtum an Vorsilben, die sowohl der Beugung als der Bildung neuer Wörter dienen. U-ganda heißt z. B. ein Land am Norduser des Viktoriasees, Wa-ganda heißen seine Bewohner, M-ganda bezeichnet den einzelnen Mann, Ki-ganda die Sprache des Landes usw. — Die Kongoneger gliedern sich in eine Menge von kleinen Völkerschaften, die in ihrem Wesen und ihrer Beschäftigung oft erhebliche Unterschiede zeigen. Die meisten leben vom Ackerbau und haben wohlbestellte Felder, andere treiben hauptsächlich Viehzucht oder Jagd und Fischfang. Zerstreut sitzen zwischen den Kongonegern verschiedene Zwergvölker. Sie erreichen nur eine Größe von 1.25—1,45 m, haben sehr kurze Beine und einen verhältnismäßig langen Oberkörper und eine bedeutend hellere Hautfarbe als die Neger. Sie wohnen in kleine Stämme zersplittert in den schwer zugänglichen Waldlandschaften in Höhlen und Grashütten und leben fast ausschließlich von der Jagd. Sie sind kriegerisch und hinterlistig und führen als Hauptwaffe den Bogen, mit dem sie aus dem Versteck vergiftete Pfeile auf ihre Feinde abschießen. Häufig stehen sie auch mit ihren Nachbarn, den ackerbauenden Negern, in freundschaftlichem Verkehr und tauschen ihre Jagdbeute gegen Feldfrüchte ein. Die bekanntesten unter deu Zwergvölkern find die Akka an den Stanleyfällen und die Wambutti am Arnwimi. Über ihre Herkunft gehen die Ansichten der Forscher noch auseinander. Die einen halten sie für die Reste einer Urbevölkerung Afrikas, andere sehen in ihnen verkümmerte, entartete Neger, noch andere halten sie für Verwandte der Buschmänner. Die Bevölkerung des Kongobeckens ist in den letzten Jahrzehnten stark zusammen- geschmolzen. Durch Sklavenjagden, die hier von Arabern und Jndiern betrieben wurden, sind dichtbesiedelte Gegenden in menschenleere Einöden verwandelt worden. Der bekannte Afrikareisende Wißmann kam auf seiner ersten Reise nicht weit vom Äquator in eine Gegend, die sich durch besondere Schönheit und Fruchtbarkeit auszeichnete. Sie war wohl angebaut und ziemlich dicht von einem friedlichen, glücklichen Volke besiedelt, das in großen Dörfern wohnte. Vier Jahre später kam Wißmann wieder dorthin. „Als wir uns den Ortschaften näherten", berichtet er, „wunderten wir uns, daß sich niemand blicken ließ, uns zu bewillkommnen. Wir betraten den tiefen Schatten der mächtigen Palmen; zur Rechten und Linken waren die Aushaue, wo unsere Freunde gewohnt hatten; hohes Gras hatte überwuchert, was uns früher das Herz erfreute. Die Ernten waren zerstört, alles in eine Wüste verwandelt. Todesstille herrschte. Wir suchten vergeblich nach den friedlichen Hütten, den Heimstätten des Glücks. Ein verkohlter Pfahl hier und dort, ein paar Bananenbäume war alles, was noch davon zeugte, daß Menschen hier gewohnt hatten. Bleichende Schädel am Weg und an Stangen geklammerte Knochenhände sagten uns, was geschehen war, seit wir hier waren". Wißmann traf auch auf einen Zug gefangener Sklaven. „Hunderte waren zu 10, zu 20 mit langen Ketten und Halsringen verbunden. Bei Schwächeren, Weibern und Kindern, bei denen Flucht ausgeschlossen war, hatte man

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 118

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 118 — Nordabhang des Elburs. Die Bergzüge des Innern sind teils völlig kahl, teils mit dürf- tigem Gestrüpp bedeckt, die Ebenen Wüste oder Steppe. Nur die Gebirgstäler, die eine künstliche Bewässerung ermöglichen, und die Mulden, in denen Quellen zutage treten, sind fruchtbar und bilden Oasen mit üppigem Pflanzenwachs. Die Bewohner, die Jranier, sind zu etwa zwei Dritteln Arier oder Jndo- germanen, aber nicht mehr reinblütig, sondern vielfach gemischt mit Völkerstämmen andrer Herkunft, die unter ihnen wohnen: Arabern, Kurden, Armeniern, Türk- menen, Tataren usw. Während diese meist als umherziehende Hirten in den Steppen leben, sind die Arier weit überwiegend Ackerbauer und Stadtbewohner. Abb. 23. Ein vornehmer Perser. Sie gliedern sich in drei Völker: die Perser (6^ Mill.), die Afghanen (31/2 Mill.) und die Belutschen (300 000). Mit geringen Ausnahmen sind alle Bewohner Irans Mohammedaner. Sie scheiden sich aber in zwei sich feind- lich gegenüberstehende Sekten, die Schiiten und die Snnniten. Die Schiiten verfluchen die drei ersten Kalifen (Abu Bekr, Omar, Othman) als uurechtmäßige Nachfolger Mohammeds und verwerfen darum auch die Sünna, d. h. die von diesen herrührenden (mündlichen) Überlieferungen über Reden und Erzählungen des Propheten, die von den Sunniten als dem Koran gleich geachtet werden. Zu den Schiiten, deren heilige Stadt nicht Mekka, sondern Meschhed im n. Persien ist, gehören hauptsächlich die Perser, während die Afghanen und Belutschen sowie alle übrigen Mohammedaner Sunniten sind.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 130

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 130 — wieder vereinigt wird" (Weber-Baldamus). Mit diesem Glauben hängt die eigentümliche Stellung zusammen, die der Inder den Tieren gegenüber einnimmt. Tiere zu töten oder zu verletzen, selbst schädliche, gilt als sündlich, weil wandernde Menschenseelen in ihren Leibern Hausen kannten. Das indische Volk ist seinem Glauben und dem Dienst der Götter mit Eifer ergeben. Über- all gibt es Tempel, Wallfahrtsstätten, werden Götzenfeste gefeiert, zu denen ungeheure Menschen- massen herbeiströmen. Um sich das Wohlgefallen der Götter zu erwerben, legt man sich die schrecklichsten Bnßllbungen auf. Es gibt auch eine Art Mönche, Fakire, die es darin besonders weit gebracht haben. Manche setzen sich bei Sonnenglut noch zwischen zwei Feuer und ertragen so die fürchterlichste Hitze. Andre bringen sich schwere Wunden bei oder schwingen an Haken, die im Fleisch und den Sehnen des Rückens befestigt werden. Noch andre lassen sich am „Wagenfeste" zu Ehren des Gottes Knschna von den Rädern des heiligen Götterwagens zermalmen. Häufig aber sind diese Fakire nur Faulenzer, die vom Bettel leben und das Volk durch ihre oft erstaunlichen Zauberkünste unterhalten und betören. Als heilige Stätten, Wallfahrtsorte, gelten den Hindus insbesondere die Quellen des Ganges und die Stadt Benares. Im heiligen Strom zu baden, ist ein verdienstliches Werk, und viele bestimmen auch, daß ihr Leichnam in dessen Fluten versenkt wird. Die indischen Tempel, Pagoden, sind oft gewaltige Bauten und tragen in ihrem Innern reichen Schmuck. Viele Tempel sind auch in Felsen gehauen. Der Gründer des Buddhismus ist Gautama 548 v. Chr.), ein indischer Königssohn. Er entsagte der königlichen Würde und zog sich in die Einsamkeit zurück, wo er ein entsagungsvolles Leben führte. Umherziehend verkündete er dann als Buddha, d. h. der Erweckte, Erleuchtete, eine neue Religion, die bald zahlreiche Anhänger fand. Der Buddhismus kennt keinen Golt. Die Welt ist aus dem Nirwana, dem Nichts, entstanden, bewegt sich in unaufhörlichem Kreislauf und kehrt wieder in das Nichts zurück. Alles Leben ist Leiden, und es wäre besser, nicht geboren zu sein. Erlösung vom Leiden, Rück- kehr ins Nirwana ist das Ziel, nach dem der Mensch streben muß. Er erreicht dies, indem er Barmherzigkeit und Menschenliebe übt, vor allem aber dadurch, daß er allen irdischen Genüssen entsagt, seinen Willen abtötet und ein Leben beschaulicher Betrachtung führt. Doch verwirft Buddha grausame Peinigungen. Seine Lehre verbreitete sich nicht nur in Indien, sondern auch in Mittelasien, China und Japan. Sie ist aber mit der Zeit sehr ausgeartet und vielfach zu einem öden Zeremoniendienst mit allerlei abergläubischen Ge- bräuchen, Gebetsformeln, Prozessionen, Bußübungen und Wallfahrten geworden. Eine eigentümliche Erscheinung des indischen Lebens ist das Kastenwesen, die Gliederung des Volkes in streng gesonderte Stände oder Kasten. Ihre Entstehung geht zurück auf die Einwanderung der Arier. Diese richteten zunächst eine Scheidewand auf zwischen sich und der unterworfenen Bevölkerung. Im Laufe der Zeit entstand dann auch bei ihnen selbst noch eine Gliederung in drei Stände: Priester, Krieger und Ackerbauer und Gewerbetreibende, die sich als die drei reinen Kasten von der vierten, unreinen Kaste der Urbevölkerung abschlössen. Durch die Unterwerfung neuer Stämme, durch Mischung, durch Verteilung der Arbeit, durch Abzweigung religiöser Sekten, durch Unterschiede der Bildung usw. entstanden immer neue Kasten. So gibt es z. B. unter den Priestern mindestens 25 Genossenschaften, die nicht untereinander heiraten, meist nicht einmal zusammen essen dürfen. Am größten ist die Spaltung bei den untern Schichten der Bevölkerung, wo jeder, selbst der kleinste Beruf, eine Kaste für sich bildet. Die Brahmanen oder Priester gelten für heilig und unverletzlich. Sie sind die Lehrer der Religion, verrichten die Opfer, Gebete und Reinigungen, beraten die Könige und pflegen die Wissenschaften und die Künste. Die Kfchatrijas oder Krieger, denen die Könige und

4. Griechische Geschichte - S. 70

1896 - Dresden : Höckner
— 70 — zicht der Perser auf die Tribute der kleinasiatischen Griechen-städte und andererseits der Athener auf jede Einmischung in Cypern und Ägypten, sind als die Bedingungen eines sogenannten Cimonischen Friedens angesehen worden. Das ägäische Meer war fortan ein hellenischer See. 7. Athen selbst freilich nahm infolge der gleichzeitigen Ausdehnung seiner bündifchen Hegemonie über das ägäische Meer und über die Hälfte von Mittelgriechenland eine Doppelstellung ein, welche es auf die Dauer nicht behaupten konnte, zumal da ein neuer indirekter Konflikt mit Sparta den Abschluß eines dauernden Friedens zwischen den beiden Nebenbuhlern in Frage stellte. Ein Angriff der Phocier auf die Selbständigkeit von Delphi führte die Einmischung der Spartaner zu Gunsten der Delphier, die der Athener zu Gunsten der befreundeten Phocier herbei (der 2. heilige Krieg, 448 — 445). Bald darauf fielen zahlreiche aus Böotien vertriebene Ritter an der Spitze von Freischaren dort ein und zwangen die Athener durch den Sieg über den unvorsichtigen Tolmides bei Koronea 447 die Freilassung ihrer Gefangenen mit dem Verzicht auf Böotien (außer Platää) zu erkaufen, wo nun die aristokratischen Verfassungen wiederhergestellt wurden. Diesem Verluste folgte der Abfall Euböas und Megaras und der Einmarsch eines spartanischen Heeres unter Pleistoanax in Attika über die nun offenen Isthmus-pässe. Da rettete Perikles seine von allen Seiten von Aufruhr und Kriegsnot umdrängte Vaterstadt, indem er das pelo-ponnesische Heer zum Abzug zu bewegen wußte. Nach Niederwerfung des Aufstandes auf dem unentbehrlichen Euböa brachte 445. er 445 unter Verzicht auf Megara und alle sonstigen Erwerbungen im Peloponnes einen Friedensvertrag auf 30 Jahre mit Sparta zu stände, in welchem die beiden Bundesgenossenschaften sich gegenseitig in ihrem gegenwärtigen Besitzstand anerkannten. 4. Athens Wutezeit unter Werikkes. 1. Der athenische Staat und die athenische Seeherrschaft. 1. Nach der Verbannung des Thucydides (444), welcher nach dem Tode des Cimon die Führung der konservativ-aristokratischen Partei übernommen hatte, war Perikles ohne andere Ämter als die allen zugänglichen (fast Jahr für Jahr Stratege, wiederholt auf je 4 Jahre vom Volke ge-

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 186

1894 - Dresden : Ehlermann
ig. Juli 1870 1870 bis 1871 186 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 62. Der französische Krieg. Trotz der Erklärung König Wilhelms, dass er auf den Entschluss des Prinzen keinen Einfluss gehabt, auch dem Prinzen nichts vorzuschreiben habe, wird ihm die Zumutung gestellt, dem Prinzen die Annahme der Krone zu untersagen. [Der französische Botschafter, Graf Benedetti, überbringt (9. Juli 1870) persönlich dem zu Ems behufs einer Brunnenkur weilenden Könige * das Ansuchen des französischen Ministers des Äusseren, des Herzogs v. G r am o nt. König Wilhelm erklärt, er wolle, obwohl er nur als Haupt der Familie von dem Entschluss des Prinzen Kenntnis erhalten und die preussische Regierung der Angelegenheit ganz fern stehe, sich doch mit dem Vater des Prinzen in Verbindung und den Botschafter von den Familienbeschlüssen in Kenntnis setzen.] Obwohl bald darauf die Nachricht eintrifft, der Prinz habe auf die spanische Krone verzichtet, verlangt der Herzog v. Gramont doch von dem Könige durch Benedetti die Versicherung, dass er zu keiner anderen Zeit dieser Kandidatur seine Genehmigung erteilen wolle, und stellt an den preussischen Gesandten in Paris die Forderung, der König solle einen Entschuldigungsbrief an Kaiser Napoleon schreiben. Der König erklärt dem Botschafter Benedetti zu Ems, dass er auf ein Binden ohne Ende und für alle Fälle nicht eingehen könne, und weist weitere Unterredungen über diesen Punkt, auf die Benedetti dringt, zurück. Aufregung in Paris. swüste Strassenscenen! Die Fenster der deutschen Botschaft werden eingeworfen; der Ruf , nach Berlin, nach Berlin“ geht durch die Massen. Durch die Volksstimmung lässt sich Napoleon nach anfänglichem Schwanken fort-reissen; in den Kammern schreit man die besonneneren Redner (Thiers) nieder.] Der von Olli vier geforderte Kredit wird von der Kammer fast einstimmig bewilligt. Am 19. Juli 1870 erfolgt die Kriegserklärung an Preussen. § 62. Der französische Krieg. 1870—1871. I. Kriegsvorbereitung. [Allgemeine Entrüstung in Deutschland. Auch im Ausland Stimmen: ,.Alle Deutschen zusammen!“ Der Empfang des Königs auf seiner Rückreise in allen grösseren Städten und seine einem Triumphzug gleichende Einfahrt in Berlin zeigen den heiligen Zorn des beleidigten Nationalgefühls, aus der dynastischen ist eine nationale Frage geworden.] * Humoristische Darstellung des Vorganges in dem Scherzgedicht: „König Wilhelm sass ganz heiter“.

6. Römische Geschichte - S. 58

1893 - Dresden : Ehlermann
58 Dritter Zeitraum. — § 21. Die Zeit adliger Misswirtschaft. die Wahl des aus dem Volke hervorgegangenen Marius zum Konsul, künden den nahenden Sturz der Adelspartei. Ii. Der jugurthinische Krieg. Jugurtha, der Enkel Masinissas von dessen jüngstem Sohne, erhält durch das Vermächtnis seines Oheims Micipsa einen Teil des numi-dischen Reiches, in dessen übrigen Besitz sich seine Vettern älterer Linie Hiempsal und Adherbal, die Söhne Micipsas, teilen. Ehrgeizig und rachsüchtig, ermordet er Hiempsal und bekriegt Adherbal. Ein von diesem angerufenes römisches Schiedsgericht spricht, bestochen, dem Jugurtha die fruchtbarere Hälfte Numidiens zu. Dennoch kein Frieden. Adherbal wird nach Einnahme von Cirta gefangen und (grauenvoll) hingerichtet; mit ihm werden sämtliche männliche Einwohner der Stadt, unter denen auch römische Bürger, niedergemetzelt. Nunmehr in Kriegserklärung Roms auf Antrag des Tribunen Memmius. Der kriegführende Konsul wird bestochen und schliesst Frieden. Memmius deckt die Bestechungen auf; der Friedensschluss wird nicht bestätigt, Jugurtha nach Rom vorgefordert. Neue Bestechung! Ein Amtsgenosse des Memmius erhebt Einspruch gegen das Verhör. Jugurtha, sicher gemacht, lässt seinen Vetter Massiva, den Rom als Nebenbuhler ihm gegenüber ausspielen will, auf offener Strasse ermorden. Endlich ausgewiesen, verlässt er Rom mit höhnenden Worten auf die feile Stadt.*) Nunmehr ernsthafte Kriegführung, doch bei dem felsigen 108 und wüsten Gelände anfangs ohne Erfolg. Erst 108 gelingt es dem adelsstolzen aber tüchtigen und rechtlichen Q. Cäci-lius Metellus (Numidicus) nach Durchstreifung und Verwüstung des Landes, Jugurtha in die Enge zu treiben. Dieser flieht nach einer verlorenen Schlacht**) zu seinem Schwiegervater Bocchus nach Mauretanien. 107 siegt bei der Konsulwahl Marius, der Sohn eines armen Landmannes aus Arpinum, der sich durch soldatische Tüchtigkeit bis zum Legaten unter Metellus emporgearbeitet, unter der Missstimmung des Volkes gegen den bestechlichen Adel über seinen adligen Mitbewerber (höhnende Worte des Metellus bei der Urlaubserteilung zur Reise nach Rom) und erhält den Oberbefehl. *) „Urbem venalem et matare perituram si emptorem invenerit.“ **) Am Muthulflusse.

7. Griechische Geschichte - S. 44

1893 - Dresden : Ehlermann
44 Zweite Periode. 9. Die Perserkriege. doch die siegreich vordringenden Flgel der Athener fallen den vorwrts strmenden Feinden in den Rcken. Flucht der Perser und Rettung durch die Schiffe unter Verlust von 7000 Mann. Fahrt der Perser um Sunium. Vergeblicher Versuch einer berrumpelung Athens. Die Stadt ist durch die schnell herbeigeeilten Sieger bereits geschtzt, daher auf des mutlosen Hippias Rat Rckfahrt nach Persien. Der Tag von Marathon einer der grssten Ruhmestage Athens. c) Zwischenzeit bis 480. Die Marathonkmpfer feierlich bestattet, ein Siegesdenkmal zum Andenken fr kommende Geschlechter errichtet. Der siegreiche Feldherr unternimmt im folgenden Jahre einen Zug nach Paros. Dieser schlgt fehl; Miltiades kehrt verwundet zurck. Das undankbare Athen, das sich in dem ihm geschenkten Vertrauen getuscht glaubt, verurteilt Miltiades zu einer unerschwinglichen Geldbusse. Dieser stirbt an seiner Wunde, nach einigen Berichten im Schuldgefngnis. Themistokles, ein Athener von grosser Begabung, aber starkem Ehrgeiz und nicht ganz sittenrein, jetzt das treibende Element der Staatsverwaltung. In der Absicht, Athen zur See wehrhaft zu machen, bewegt er die Volksgemeinde, den Ertrag des neuentdeckten Silberbergwerks in Maronea (Laurium) von 100 Talenten an 100 der reichsten Brger auszuleihen und legt den Schuldnern die Verpflichtung auf, statt der Zinszahlung je einen Dreiruderer zu bauen. Die so erstehende junge Flotte lsst er im Kampf mit gina sich den. Der durch den Flottenbau bewirkte Umschwung der Verhltnisse kommt besonders der untersten Volksklasse zu gute, die sich zu fhlen beginnt. Aristides, ein Mann von tugendhaftem Charakter, strengster Unbestechlichkeit und volksfreundlicher Gesinnung, stellt sich an der Spitze einer gemssigten Partei dem allzu hastigen Treiben entgegen. Der Ostracismus entscheidet gegen ihn; er geht in ehrenvolle Verbannung. Fortsetzung des Flottenbaues, dessen Seele Themistokles. Bis 480 sind 200 Dreiruderer in See gestellt. 48079 d) Dritter Zug (480 79). Darius stirbt (485)) ohne die Absicht eines grossen Rachezuges ausgefhrt zu haben. Xerxes nimmt den Plan seines Vaters auf. Die Knigin-Mutter Atossa und die am Hofe weilenden Griechen, die Pisistratiden und der vertriebene Spartanerknig Demarat, schren das Kriegsfeuer und stacheln die Eitelkeit des

8. Griechische Geschichte - S. 85

1893 - Dresden : Ehlermann
Dritte Periode. 16. Das griechische Geistesleben vom Falle Athens etc. 85 Philipp nunmehr, wenn auch die Gemeinden und Landschaften ihre Selbstverwaltung behalten, tatschlich Herr von Griechenland. Die Griechen betrachten daher den Tag von Chronea als den Tag des Unterganges ihrer Freiheit. 16. Das griechische Geistesleben in der Zeit vom Falle Athens bis zum Untergange griechischer Freiheit. Trotz einzelner Bestrebungen, dem Sittenverfall Einhalt zu thun (vgl. 13), doch Herabsinken des sittlichen Charakters im allgemeinen. Das Schwinden der Gottesfurcht und des Nationalgefhls, die Parteileidenschaft bedenkliche Zeichen der Zeit. Die Folgen kommen in der Geldgier der spartanischen Edlen, in der Leichtfertigkeit der athenischen Volksgemeinde, der Verleumdungs- und Schmhsucht ihrer Volksredner, der Bestechlichkeit der Beamten, der Zahl falscher Anklger, der Genuss- und Vergngungssucht der Masse zur Erscheinung. Das Glaubensbedrfnis der Masse flchtet sich in religise Konventikel, in denen in Anlehnung an morgenlndische Gottesverehrung die Anwesenden durch aufregende Religionsgebruche in Verzckung versetzt werden (schines als Knabe bei einem solchen thtig). Dennoch lebt das ideale Griechentum in den edlen Geistern der Nation fort, freilich meist bei Zurckgezogenheit von dem wirren und rnkevollen Parteitreiben des Staatslebens. Das Leben dieser Kreise behlt auch jetzt noch die Weihe wie in der verflossenen Glanzzeit. Der von Sokrates eingehauchte Geist ruft eine Zahl von Denkern hervor, die Schulen bilden und ihre Anschauungen in weitere Kreise tragen. Die Kunst (und deren Verstndnis) wird immer mehr Gemeingut der Nation und bleibt in der bildenden sogar fast auf der Hhe des perikleischen Zeitalters. Der Wert griechischer Bildung kommt immer mehr zum allgemeinen Bewusstsein, und der Name ,,Hellene" bezeichnet bald nicht so sehr den geborenen Griechen als den Trger hellenischen Geistes. a) Dichtkunst. Zwar keine grossen dramatischen Meister mehr, aber Fortleben der alten Meisterwerke. Deren vollendete Auffhrung durch ausgezeichnete, glnzend bezahlte Schauspieler. Schtzung des Schauspielerstandes, auch an fremden Hfen (der den macedonischen vergl. 13 u. 15).

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 201

1886 - Dresden : Höckner
201 starke Partei unter den Notablen (Lafayette) bereits die Be-rufung der Reichsstnde und das Parlament stimmte bei, widersetzte sich jedoch gleichzeitig den Reformedikten des Knigs, wie auch dem Versuche es umzugestalten, mit Hilfe des Adels (April und Mai 1788). Infolgedessen bewilligte der König August 178?? die Berufung der Reichs stnde, bertrug aber das Finanzministerium wieder an Neck er, da das Defizit auf 189 Millionen angewachsen war. Eine Miernte steigerte noch die Not. So wurden unter ungeheurer Aufregung, die in Tumulten und einer Flut von Flugschriften (Abbe Sieyes: Qu'est ce que le tiers-etat ?) zum Ausdruck kam, die Wahlen vollzogen (je 300 Abgeordnete fr Klerus und Adel, 600 fr den dritten Stand). 2. Her M des Knigtums. 1789-1792. a) Die Konstituante. 1789-1791. 1. Nach der feierlichen Erffnung der Reichsstnde g|t 5. Mai 1789 in Versailles erhob sich sofort heftiger Streit der 1789 die Form der Beratung, indem Klerus und Adel nach Stnden abstimmen wollten, der dritte Stand die Verschmelzung der drei Kurien in eine Krperschaft erstrebte, weil jene sonst alle Re-formen zu vereiteln drohten. Nach langem Harren konstituierte sich auf den Antrag des Abb Sieyes der dritte Stand, bereits durch einige Pfarrer verstrkt, am 17. Juni als Nationalver-fammluug. Da nun der König, vom Adel beeinflut, dem 2q widerstrebte, leisteten die Mitglieder am 20. Juni im Ballhause Juni den Schwur, nicht eher sich zu trennen, als bis sie Frankreich eine Verfassung gegeben htten, worauf der grte Teil des Klerus zu ihnen bertrat (22. Juni.) Nun verhie Ludwig Xvi. in einer kniglichen Sitzung" am 23. Juni eine Reihe von Reformen, befahl aber die Beratung nach Stnden und wagte dann doch nicht die widerstrebende Versammlung (Mirabeau) gewaltsam dazu zu zwingen, sondern befahl jetzt selbst die Vereinigung. 2. Die bisherige Ergebnislosigkeit der Beratungen und die allgemeine Not versetzten inzwischen Paris (damals 650 000 Einwohner , darunter 80 000 unznftige Arbeiter) in die heftigste

10. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 168

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 168 Wie erklärt sich das Verhalten des griechischen Kaisers aegen die Kreuzfahrer? Er wollte ihre Kraft bloß für seine Zwecke (Wiedereroberung Klemastens und womöglich des ganzen Morgenlandes) benutzen. Durch welche Mittel suchte er seinen Zweck zu erreichen? (Lehnseid, Verrat bei Nieäa). Was war sein Gewinn (das westliche Drittel Kleinasiens) und sein Schade? (Ingrimm der Kreuzfahrer und aller abendländischen Christen, Vorsatz der überlisteten Fürsten, den erzwungenen Lehnseid nicht zu halten). Ausmalung der Beschwerden und Verluste des Kreuzheeres beim Zug durch Kleinasien. (Vergl. den Ru et Barbarossas). Übers chrift. Der erste Plan zur Gewinnung des uneinnehmbaren Antiochien? (Aushungerung). Warum war der Plan nicht ausführbar? (Entsatzheer). _ Warum gelang der Plan Bosmunds? (Der Verrat führte das Heer in die Stadt?) Warum war Bosmund so eifrig bei der Belagerung und später bei der Verteidigung der Stadt? (Gewinn eines eigenen Fürstentums; doch wäre ohne ihn das ganze Heer zweimal verloren gewesen). Wie kam es zu dem gräßlichen Blutbad bei der Eroberung? (Rachgier wegen der vergeblichen Opfer und Entbehrungen, Haß gegen die „heidnischen Hunde", die Feinde Christi, die gar nicht als Menschen angesehen werden). Schilderung der Not vor der Stadt und der noch viel größeren Not i n der Stadt. Verschiedenes Verhalten der Kreuzfahrer in dieser Not? (Ausdauernder Kampf, Flucht, Verrat, Gebet). Wie sollen wir uns die wunderbaren Erscheinungen erklären, welche die betenden Pilger hatten? (Die Halbverschmachteten und zugleich durch das innige Beten zu ihren Heiligen Begeisterten halten die bloßen Einbildungen ihrer Seele für Wirklichkeit; die Geschichte mit der heiligen Lanze ist wahrscheinlich ein Betrug, den einige Pilger zur Ermutigung des verzweifelten Heeres ins Werk setzten, wie dies ja auch später Bosmund selber behauptete; aber Einbildung und Lanze wirkten doch gewaltig auf die Gemüter der Verzagten ein). Warum konnte nur ein Ausfall die Christen retten? . . . Warum gelang der Ausfall Bosmunds? (Ein wirklicher Oberbefehlshaber, Mannszucht, Schlachtordnung, Begeisterung). Warum zögerten die Kreuzfahrer noch so lange in Antiochien? (Streit und Habgier der Fürsten). Wie kam es zum Ausbruch nach Jerusalem? (Pflichtgefühl und Begeisterung des Pilgerheeres). Überschrift: Die Kreuzfahrer vor und in Antiochien. 4. Was sehen wir aus dem Verhalten der Pilger bei ihrer Ankunft vor Jerusalem? (Größe der Sehnsucht, die schon 3 Jahre lang ungestillt geglüht hatte; heilige Begeisterung für die Orte, wo des Herrn Fuß gestanden). Warum mißlang der erste Angriff? (Fehlen der Sturmleitern und Türme; mit Begeisterung und scharfem Schwert allein kann man keine Mauern erstürmen). Wie wurde der zweite Sturm vorbereitet? (Türme, Sturmleitern, Wurfmaschinen, Pfeile, Steine zum Schleudern). Welchen Sinn hat die Prozession vor dem Sturm? (Vergl. das Kreuzfahrerlied! Wir sind Gottes Streiter, kämpfen für Gottes Sache und bitten darum um Gottes Beistand). Genauere Schilderung der Art und Weise des Angriffs und
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