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1. Geschichts-Bilder - S. 382

1878 - Langensalza : Greßler
382 auf [einer Pflanzung und trat, wie andere Staatsbürger, unter die F > . Er hatte eine edle Gestalt, das Herz eines Weisen, d<>n Geist eines Staatsmannes und den Muth eines freien Bürgers Ausdauernde Kraft bei rings umher sich aufhäufenden und mehrmals ^ ^ furchtbaren Größe anwachsenden Schwierigkeiten, uner-l 9e3en das Vaterland auch bei empfindlichen ? ^ne bei dem lebhaften Ehrgefühl auch den politischen Verhältnissen gebührende Achtung und Bescheidenheit, Festigkeit bei Einsicht, ohne stolze eigensinnige Hartnäckigkeit, und ^ie schone ^erbindung vernünftiger Strenge mit vernünftiger Milde; diese Eigenschaften bezeichnen den Charakter des ebenso liebreichen als kraftvollen, ebenso großen als guten Mannes. Seine Absichten toaren ^ts redlich; seine Mittel immer rein; er zeigt uns das seltene Beispiel eines Staatsmannes, dem List gänzlich unbekannt ™b semen Versicherungen gegen fremde Regierungen und gegen seine Mitbürger stets aufrichtig war. Dieser vortreffliche Mann stand also im Kriege gegen die Engländer an der Spitze als Anführer der Nordamerikaner. Die Kolo-nisten standen den Engländern zwar an Ausrüstung und Krieas-erfahrung weit nach, aber sie übertreffen die von diesen in Sold genommenen fremden Truppen, unter denen sich auch Deutsche' Dessen und Braunschweiger befanden, an Muth, Vaterlandsliebe, Begeisterung für die Freiheit und besonders an genauer Kenntniß ^.^ udes. Lange blieb der Kamps ohne Entscheidung; aber als 177f bei ^aratoga der englische General von den Amerikanern umzingelt und zur Uebergabe gezwungen, und 1781 ein zweites englisches Heer bei Yorktown durch Washington gefangen genommen worden, und England fein neues Heer zu senden hatte* da wurde im Fneden zu Versailles 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt Seit diesem Frieden hat der junge Freistaat staunenswerte Fortschritte in der Bevölkerung und im Wohlstände gemacht; denn sausende und abermals Tausende sind aus England, Irland, Frankreich und Deutschland nach der neuen Welt ausgewandert, um sich dort im Lande der Freiheit und des Wohlstandes niederzulassen. Urwald auf Urwald ist niedergesunken, Niederlassung aus Nieder* lafsung entstanden, Städte auf Städte sind angelegt und wunderbar rasch bevölkert worden, Provinzen auf Provinzen haben sich gebildet ®ie Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 33 vermehrt. An der Spitze dieses Bundesrathes steht ein Präsident der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war der erste prandent — zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleiches Namens gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und rum Versammlungsorte des Kongresses (Abgeordneten-Versammlung) er-hoben. Er verwaltete den Staat mit Weisheit, Tugend und Würde.

2. Geschichts-Bilder - S. 474

1878 - Langensalza : Greßler
474 Rußland hatte durch den Krieg 350,000 Menschen verloren; es hatte eine große Schuldenlast angehäuft, und die Stockung des Handels hatte den besitzenden Klassen einen bedeutenden Schaden zugefügt. Demnach drängte die Erschöpfung des Reichs eben so sehr als die milde Gesinnung des Kaisers Alexander zur Beendigung des Krieges. Zu aller Welt Freude wurde am 25. Februar 1856 ein Friedenscongreß zu Paris eröffnet und schon am 10. März wirklich abgeschlossen. — Er brachte wichtige Vortheile für ganz Europa. Rußland trat die Donaumündungen mit einem kleinen Landstriche an die Türkei ab, und diese verpflichtete sich, den Handel durch dieselben allen Völkern frei zu geben. Außerdem sollte Rußland am schwarzen Meere keine Kriegshäfen mehr haben und nur soviel Kriegsschiffe halten, wie die Pforte. Das e>chutzhenmrecht Rußlands über die Donausürstenthümer sollte gänzlich aufhören und die Regierung und Verfassung derselben durch die Großmächte geordnet werden. Dagegen sollte die Türkei allen ihren christlichen Unterthanen gleiche Rechte mit den muhamedanischen einräumen. — So endete dieser blutige Krieg. Der nordamerikanische Bürgerkrieg.*) (1861-1865.) Nachdem im Jahre 1783 zu Versailles die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Freistaaten anerkannt worden war, machte der junge Staat ftaunenswerthe Fortschritte in der Bevölkerung und im Wohlstände; Gewerbfleiß und Handel vermehrten sich zusehends; das Gebiet wurde 1803 durch Ankauf von Louisiana und 1819 durch den Kauf Florida's bedeutend vergrößert; außerdem wurden 1836 Arkansas und Michigan, 1845 Texas, Neu-Mexiko und Kalifornien, und 1846 Iowa in die Union aufgenommen; die Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 33 vermehrt, und so ist es denn gekommen, daß die Zahl der Bevölkerung der Union, welche 1790, einschließlich der Farbigen, A1/? Million in runder Zahl betrug, im Jahre 1860 auf 3172 Million gestiegen war. Das Gebiet der Vereinigten Staaten dehnt sich jetzt bis zum stillen Ocean aus und es ist groß genug, mehr als 200 Millionen Menschen reichlich zu ernähren. In neuerer Zeit wurde jedoch der innere Friede dieses mächtigen Freistaates durch heftige Parteikämpfe getrübt, welche zu einem furchtbaren Bürgerkriege führten. Schon vor 1856 hatten die Nordstaaten die gesetzliche Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten als eines die Menschheit entehrenden Uebels beantragt. Diesem Antrage widersetzten sich die Südstaaten, weil sie hauptsächlich auf den Ertrag ihrer Pflanzungen, zu deren Bebauung sie der Negersklaven bedurften, angewiesen waren. In Folge dessen ereigneten sich in *) Nach Frank u. A.

3. Geschichts-Bilder - S. 476

1878 - Langensalza : Greßler
476 3 Ä»l«) die ftonforbentten den Kürzeren. Dieser Sieg befreiete den Norden aus feiner sehr bebenklichen Lage. Bald barauf nahmen auch die Umonisten untergeneral Grant Vicksburg und Port Hubfon Um nun den Tuben immer mehr und mehr in die Enae ;u treiben, bot der Norben alle Mittel auf, die ihm nur irqenb rur Verfügung stauben Außer den 350,000 Mann alt gebienter Truppen b fem nel!es Aufgebot weitere 300,000 Mann. ^Diesen 650,000 Mann konnte der Süben am Schluffe des Sabres E nur 150,000 Mann entgegenstellen. - Obgleich die Staats-chulb des Norbens zu einer bebeutenben Höhe gestiegen war so hatte er both stets neuen Krebit, währenb der ©üben bei einer zwar etwas geringeren ^-chulbenlast Weber im Jnlanbe noch im Auslanbe die nöthigen Gelbmittel beschaffen konnte; dazu kam daß fein Papiergelb gänzlich entwertet war. B ' J0t5-en Verhältnissen sah sich der Süben genöthigt, Frie-ensunterhanblutigen einzuleiten. Da aber Lincoln unbebingte Rück-bie ^d^vollstaubige Freilassung der Sklaven verlangte, ? Subens bagegen die Anerkennung ihrer Unab-L9 \ ®st(&tcn: so blieben die Verhanbluugen ohne bli b Abermals zu den Waffen gegriffen. Fast Überall blieb der Worden Sieger; die fünftägige Schlacht bei Peters- is“? ll§ ^>rit 1865) und die Einnahme Rich-2tin Vnit^ f Schicksal des Sübens. In beiben Schlachten hatten die Unionstruppen unter General Sherman die Konföberirten bermaßen geschlagen, daß von der ganzen Sübarmee nur wenige 9ere/tet ro“rbetl Hiermit enbete der gewaltigste und blutigst Bürgerkrieg, der über eine halbe Million Kämpfer (325 000 Unionstruppen und 300,000 Konföberirte) hinweggerafft hatte/ 4jem Jtorben kostete der vierjährige Bürgerkrieg 4000 Mill Dollar ober 10,000 Mill. Gulben. Hierbei ist aber wohl zu be-tenfen, daß nicht Alles verloren gegangen ist, was mit Hülfe der aufgenommenen Schulben eingerichtet und angestellt würde. Von l £ m der stärke von 100 Schiffen, finb nur wenige verunglückt Die neu errichtete Artillerie der gezogenen Geschütze, barrbptt ' ^ ,un^ f°9ar looo-Pfünber ist noch vor- sah ttn* ^te In für ein Heer von mehr als einer Million Jtnb noch immer brauchbar. Die Riefenwerkstätten, in welchen alle btefe Krtegsbeburrmffe angefertigt würden, finb noch fähig, eine ^oßere Armee nach und nach zu versehen. Die Kriegs* S i * • a ,0. bern ®nmb gelegt zu einer Kriegsmacht, wie die 5ßelt keine zweite besitzt, Weber zu Laube noch zu Wasser. Fünf Millionen Negern hat der gewaltige Krieg die Freiheit geschenkt ""b^inttdle gänzliche Aufhebung der Sklaverei bewirkt, ein Werk, welches nicht hoch genug anerkannt werben kann!

4. Geschichts-Bilder - S. 380

1878 - Langensalza : Greßler
380 Staatsverwaltung, das Kirchenwesen, die Schulen, die Polizei, der Landbau wurden verbessert. In Folge mannichfacher Neuerungen empörten sich die Ungarn und Niederländer gegen ihn und verbitterten ihm die folgenden Jahre seiner Regierungszeit. Schon im Jahr 1790 fühlte er, daß sein Körper erliege und mit schnellen Schritten dem Grabe zueile; aber noch arbeitete er bis zum letzten Tage seines Lebens. Am 19. Februar 10 Uhr Abends entließ er seine Sekretäre und ließ seinen Beichtvater kommen. Die wichtigsten Angelegenheiten des Staates waren der Gegenstand seiner letzten Phantasien. Er betete: »Herr, der Du allein mein Herz kennst, Dich rufe ich zum Zeugen an, daß ich Alles, was ich unternahm und befahl, aus keiner andern Absicht, als zum Wohle meiner Unterthanen meinte. Dein Wille geschehe!« Gegen 8 Uhr Morgens fühlten die Aerzte fast keinen Puls mehr. Endlich sagte Joseph: »Ich fühle die Annäherung meines Todes. Herr, in Deine Hände befehle ich meine Seele!« Der Todeskampf dauerte fünf Minuten und war schmerzlos. Einem Schlafenden glich die irdische Hülle Josephs, als seine Seele sie verlassen hatte. — Auf seinem ehernen Standbilde in Wien prangen die Worte: »Joseph Ii., der für das allgemeine Beste nicht lange, aber ganz lebte.« George Washington. — Benjamin Franklin.*) Der nördliche Theil Amerika's wurde erst spät von den Europäern angebaut; denn die ganze Gegend schien ihnen bei ihrer ersten Landung nur eine große Wildniß und das Klima sehr rauh zu sein. Dichte Urwälder, in denen wilde Indianer ihr Wesen trieben, und unermeßliche Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen unwirklichen Gegenden ab, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten Mexiko's und Peru's, Gold und Silber zusammenraffen konnten. Erst 1584 wurde von England aus die erste Kolonie gegründet und zu Ehren der Jungfrau-Königin Elisabeth Virginien genannt. Dies erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die ersten Kolonisten viel von den Angriffen der Wilden zu leiden, allmälig aber trat ein erträglicher Verkehr, besonders durch den Handel, zwischen den Ureinwohnern und den Ansiedlern aus Europa ein. Mit jedem Jahre kamen nun Einwanderer auch von anderen europäischen Nationen herüber, größtenteils unternehmende, freiheitsliebende Männer, die, um den kirchlichen oder bürgerlichen Bedrückungen im Mutterlande zu entgehen, in dem neuen Erdtheile einen Zufluchtsort suchten und fanden. So entstand eine lange Reihe von Niederlassungen und von Ansiedler-Gebieten, oder Provinzen, unter denen Pennsylvanien mit der Hauptstadt Philadelphia sich besonders hervorthat. *) Nach mehreren Schriftstellern bearbeitet.

5. Geschichts-Bilder - S. 475

1878 - Langensalza : Greßler
475 Arkansas im Jahre 1856 blutige Zusammenstöße zwischen sklavenhaltenden Pflanzern und freien Kolonisten. Aber erst im ^ahre 1861 kam dieses Zerwürsniß zum vollen Ausbruch. An der Spitze der Bundesstaaten steht nämlich Em Präsident der alle vier Jahre neu gewählt wird. Die Wahl war 1861 aus Abraham Lincoln, der hauptsächlich für Abschaffung der Sklaverei stimmte, gefallen. Elf südliche Sklavenstaaten (Brrglmen, Nord- und Südkarolina, Florida, Tenessee, Georgia, Arkansas, Alabama, Missisippi, Louisiana und Texas) wiesen diese Wahl „zurück, trennten sich von der Union, schlossen ein gegenseitiges Bundniß, erwählten am 18. Februar 1861 den früheren Kriegsminister ^es-serson Davis zu ihrem Präsidenten und die Stadt Richmond in Virainien zur Bundesstadt. . Nun entbrannte zwischen den Süd- und Norftstaaten. em Bürgerkrieg, der zu den blutigsten der ganzen Weltgeschichte zählt Lincoln erklärte die Konsöderirten (Südstaaten) für »Rebellen« und rief die Nordstaaten gegen sie zu den Waffen. Aber durch kluges Zusammenhalten ihrer Kräfte, sowie durch rasches Vordringen, wußten die Südstaaten ihre Gegner anfangs auf die Vertheidigung zu beschranken. Die Unzulänglichkeit der Rüstungen des Nordens und die Halbheit seiner Kriegführung trat am deutlichsten in der Niederlage der sogenannten Potomak-Armee am Bache Bull-Run in -3_it-qinien am 21. Juli 1861 hervor, welche die Zuversicht des Südens bedeutend steigerte. Jetzt ries Lincoln 500,000 Freiwillige unter die Waffen. Durch diese gewann zwar der Norden emige Vortheile; aber im fernern Verlauf des Krieges folgte für ihn eine Reihe von Unfällen und Niederlagen, welche die angestrebte Wiederherstellung der Union in sehr weite Aussicht stellten. Besonders war die Schlacht bei Frederi cksburg (13. Dec. 1862), in welcher der Befehlshaber der Potomak-Armee, Burnfide, von dem General Lee mit einem Verluste von 13000 Mann geschlagen wurde, so entmuthigend für den Norden, daß sich seiner eine sehr gedrückte Stimmung bemächtigte. Durch solche Ereignisse gedrängt, sprach Lincoln am 1. ^anuar 1863 die Freilassung aller Sklaven in den Südstaaten aus; außerdem beschloß der Kongreß die Bewaffnung sämmtlicher Neger. Diese Maßregel rief in dem Gebiete der Konföderation die tiefste Erbitterung hervor. Man beschloß, alle künftig gefangenen Unions-Ofsiziere zu Zwangsarbeiten zu verwenden, alle Ossiziere aber, die in Negerregimentern dienten, ohne weiteres niederzuschießen. —- 'so kam es denn am 2. Mai 1863 bei dem Gehöfte Chancellorsville (westlich von Fredericksburg, daher auch die zweite Schlacht bei Fredericksburg genannt) zu einer dreitägigen Schlacht. Der Süden gewann dieselbe, verlor aber dabei seinen tüchtigsten Führer Jackson. Dagegen zogen in der dreitägigen Schlacht bei Gettysburg (1. bis

6. Geschichts-Bilder - S. 381

1878 - Langensalza : Greßler
381 Alle Kolonisten, aus welchem Lande immer sie waren, erkannten die Oberhoheit Englands an und trieben fast ausschließlich Handel mit diesem Reiche; England seinerseits pflegte auch die nordamerikanischen Kolonien und schützte sie gegen alle auswärtigen Angriffe Es brachte sie durch großen Auswand zu einer solchen Blüthe, daß die Zahl der Bürger binnen 150 Jahren zu drei Millionen anwuchs. Deshalb verlangte aber England auch Abgaben, welche die Amerikaner jedoch nur unter der Bedingung entrichten wollten, wenn sie durch ihre Abgeordneten, welche man in das englische Parlament aufnehmen sollte, bewilligt würden. England bedachte nicht, daß den Staatsbürgern, welche gleiche Pflichten haben, auch gleiche Rechte gebührten, und daß man die Mündrg-gewordenen auch als folche behandeln und ihnen Theilnahme an der Gesetzgebung und Steuerauflegung zugestehen müsse; es wies die Forderungen der Amerikaner zurück, legte ihnen die Stempelakte, nach der sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, und dann die Zollakte auf, die für die Einfuhr von Thee, Glas. Papier und Bler-weiß eine mäßige Abgabe verlangte. Der Ausführung beider Verordnungen, als ohne ihre Zustimmung gegeben, widersetzten sich die Kolonisten thätlich und wurden in der Ueberzeugung von der Rechtmäßigkeit ihrer Forderungen bestärkt, daß die Engländer beide Gesetze wieder zurücknahmen, nur daß vom Thee ein Einfuhrzoll noch entrichtet werden sollte. Als nun 1773 im Aasen von Boston drei mit Thee beladene englische Schiffe einliefen, widersetzten sich die Einwohner der Ausladung und als diese von dem englischen Statthalter erzwungen werden sollte, übersiel ein Hause Vermummter die Schiffe und warf 342 Kisten Thee ins Meer. Dieser Gewaltstreich war die Loofung zu einem Kriege, der erst 1783 beendigt wurde. Die Provinzen traten in Philadelphia durch Abgeordnete in einen Bund zusammen, sie bewaffneten sich gegen England, zogen die Wilden und auch europäische Nationen, die auf die Engländer eifersüchtig waren, besonders die Franzosen, in ihr Interesse und wählten zu ihrem Anführer den berühmten Washington. George Washington, Nordamerikas erster Bürger, Feldherr und oberster Beamter, im Sinne des Alterthums einer der größten Männer seiner Zeit, wurde am 22. Februar 1732 in der Grafschaft Westmoreland in Virginien geboren, wo sein Vater ein reicher Pflanzer war. Der junge Washington erhielt den ersten Unterricht nach dem frühen Tode seines Vaters unter den Augen seiner trefflichen Mutter und später auf der Schule zu Williamsburg, der ehemaligen Hauptstadt Virginiens. Bei glücklichen Anlagen machte er gute Fortschritte und ftubirte besonders Mathematik. Nach beendigten Studien lebte er, wie die meisten Gutsbesitzer in Virginien,

7. Geschichts-Bilder - S. 383

1878 - Langensalza : Greßler
383 Ihm zur Seite stand der geistvolle, beredte, aufgeklärte Hamilton, sein Freund und einer der größten Staatsmänner Nordamerikas. Es ist Thatsache, daß die vereinigten Staaten in der achtjährigen Zeit der Verwaltung Washingtons aus der tiefsten Nationalzerrüttung, aus Mangel und Bedrängniß sich auf eine hohe Stufe der Macht, des Ansehens, des inneren Wohlstandes und des Ruhmes erhoben. Am 14. Dezember 1799 starb Washington in Mount Vernon. Sein Tod ward in den vereinigten Staaten mit aller Feierlichkeit und selbst im Auslande betrauert. In seinem Testamente gab er seinen Sklaven die Freiheit und vermachte beträchtliche Summen zur Anlegung einer hohen Schule zu Kolumbia und einer Freischule für arme Kinder. Nach einem Beschlusse des Kongresses vom Jahre 1830 wurden Washingtons Ueberreste nach Washington gebracht und in dem ihm daselbst errichteten Denkmale beigesetzt. ________. Großen Einfluß auf das amerikanische Volk und seine Schicksale übte besonders der berühmte Benjamin Franklin. Was diesen Mann besonders betrifft, so macht die Betrachtung seines Lebens einen wahrhaft erhebenden Eindruck, weil sein Beispiel uns lehrt, daß sittliche Kraft, aucö ohne mit außerordentlichen Geistesgaben verbunden oder von äußern Hülfsmitteln unterstützt zu sein, das Höchste zu leisten vermag, daß der Geist mit der Aufgab9, welche er sich zu lösen vorsetzt, wächst, und daß der Wille durch die entgegenstehenden Schwierigkeiten nur zu immer bedeutender Schnellkraft angestachelt wird. Benjamin Franklin wurde am 17. Januar 1706 zu Boston geboren. Er war der Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater siebeuzehn Kinder hatte, so konnte er auf ihn, den jüngsten, nicht viel verwenden, und bestimmte ihn auch zu seinem Handwerke. Durch Beispiel und Lehren förderte Ler Vater die sittlichen Keime seines Sohnes und suchte ihn in jeder Hinsicht zu einem brauchbaren Manne zu entwickeln. Die Erziehung, welche Benjamin bis zu seinem 12. Jahre im väterlichen Hause empfing, hat den Charakter sittlicher, bürgerlicher Gediegenheit, welchem er auch in seinem ganzen Leben treu geblieben ist. — Da ihm das Handwerk seines Vaters nicht gefiel, so lernte er bei seinem Bruder die Buchdrucker-kunst. Nach mancherlei Widerwärtigkeiten legte er eine eigene Buchdruckerei an und war unermüdet thätig, dabei heiter und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen seiner Landsleute, die gern bei ihm Bestellungen machten und ihn unterstützten. In seinen Feierstunden las er nützliche Bücher, und bald verfaßte er selbst kleine Schriften für das Volk, welche gern gelesen wurden; dann gab er eine Zeitung heraus, die große Aufnahme auf, Seit er selbstständig geworden, gelangte er bald zu Wohlhabenheit, legte in

8. Geschichts-Bilder - S. 385

1878 - Langensalza : Greßler
385 zusammentrat, um eine gemeinsame Bundesversammlung zu schaffen, wurde Franklin von Pennsylvanien zum Abgeordneten gewählt. Nach Vollendung der Bundesverfassung zog er sich von den öffentlichen Angelegenheiten zurück und lebte seitdem im Kreise seiner Familie. Allein auch jetzt noch arbeitete er unermüdlich im Dienste der Menschheit fort. Durch Vereine suchte er auf Verbesserung der Gefängnisse und des Looses der Negersklaven zu wirken. Am 17. April 1790 starb er im 84. Lebensjahre. Das ganze Land trauerte bei dem Tode Franklins. Der Kongreß ordnete eine monatliche allgemeine Trauer an. Auch die französische Nationalversammlung beschloß am 11. Juli 1790, aus den Antrag Mirabeau's, eine dreitägige Trauer anzulegen. Mirabeau sprach dabei unter tiefem Stillschweigen der Versammlung folgende Worte: »Franklin ist todt. Der Genius, welcher Amerika die Freiheit gab, und Ströme von Licht über Europa ergoß, ist in den Schooß der Gottheit zurückgekehrt. Der Weise, den zwei Welttheile den ihrigen nennen, der Mann, den die Geschichte der Wissenschaften und die Geschichte der Staaten einander streitig machen, nimmt ohne allen Zweifel einen hohen Rang im menschlichen Geschlechte ein. Nur zu lange haben politische Kabinette von dem Tode derer Kenntniß genommen, die niemals groß waren, als in der Leichenpredigt; nur zu lange hat die Sitte der Höfe heuchlerische Trauer veranstaltet. Nationen sollten nur um ihre Wohlthäter trauern; die Vertreter freier Männer sollten nie andere, als dis Herren der Menschheit, ihrer Huldigung empfehlen. Der Kongreß hat eine allgemeine monatliche Trauer durch die vierzehn Bundesstaaten um Franklin's Tov angeordnet, und so hat Amerika einem der Väter seiner Verfassung den schuldigen Tribut der Bewunderung entrichtet. Gesetzgeber, wäre es nicht Eurer würdig, Euch diesem religiösen Akt anzuschließen, um im Angesicht der Welt Theil zu nehmen an dieser Huldigung. dargebracht den Menschenrechten und dem Philosophen, der für ihre Eroberung durch die ganze Welt so viel gethan hat? Das Alterthum würde Altäre errichtet haben für den Sterblichen, der zum Nutzen des Menschengeschlechts beide, Himmel und Erde, in seiner großen Seele umfaßt und es verstanden Hätte, den Blitz und die Tyrannei zu bändigen! Das erleuchtete und freie Europa schuldet wenigstens sein Andenken und seinen Schmerz einem der größten Menschen, die je der Sache bet Wissenschaft und Freiheit gedient haben. Ich schlage vor, daß jetzt ein Beschluß gefaßt werbe, daß die Nationalversammlung drei Tage Trauet anlegen soll um Benjamin Franklin.« Merkwürdig ist die Grabschrift, welche Franklin selbst für sich entworfen Hatte: »Hier liegt der Leib Benjamin Franklins, eines Buchbruckers — gleich dem Einbanbe eines alten Buches, aus welchem sein Inhalt Geschichtsbilder. 8te Aufl. 25

9. Geschichts-Bilder - S. 477

1878 - Langensalza : Greßler
477 Während nun Lincoln mit großem Eifer das Ziel verfolgte, den besiegten Gegnern die Rückkehr in die Union durch Milde und Nachsicht zu erleichtern, ward seiner Thätigkeit durch eine scheußliche Unthat ein Ziel gesetzt; mit seinem Blute sollte er noch gleichsam den großen Freibrief der Neger besiegeln. Er wurde am Abend des 14. April 1865 im Theater zu Washington von einem durch Haß und Rache getriebenen Schwärmer des Südens, dem ehemaligen Schauspieler Wilkes Booth, durch einen Schuß derartig verwundet, daß er am Morgen des folgenden Tages seinen edlen Geist aushauchte. — Der Mörder war zwar nach begangener Unthat aus dem Theater entwischt, wurde aber bald aufgespürt und, nachdem er sich selbst durch einen tödtlichen Schuß verwundet hatte, ergriffen; vier andere Mitverschworene erlitten theils den Tod durch den Strang, theils wurden sie zu schweren Kerkerstrafen verurtheilt. Dem in Amerika und Europa tief betrauerten Abraham Lincoln folgte als Präsident Andrew Johnson (früher Schneider, später Statthalter von Tertefsee). Dieser wurde von den Vertretern der nordamerikanischen Bundesstaaten im Jahre 1868 in Anklagezustand versetzt, weil er (wie behauptet wurde) den Süden während des Bürgerkrieges begünstigt hätte. Da aber genügende Beweismittel zur Verurteilung fehlten, so erfolgte die Freisprechung des Präsidenten. Im Jahre 1869 wählte die Union an Johnson's Stelle den General Grant zum Präsidenten der nunmehr vereinigten Staaten von Nord- und Südamerika. Am 4. März desselben Jahres trat er sein Amt an. Von ihm hofft man, daß er die schweren Schäden, welche die Folgen des großen Bürgerkrieges und die zweideutige Verwaltung Johnson's dem Lande geschlagen, bald und gründlich heilen wird. Die Union ist für die Entwickelung des ganzen Menschengeschlechts von Bedeutung geworden. Um so aufrichtiger sind die Wünsche, welche überall für ihre friedliche und freiheitliche Entwickelung gehegt werden. Erstürmung der Düppeler Schanzen (is. April 1864) und Eroberung der Insel Alsen (29. Jum 1864) durch die Preußen. *) Die Tage von Düppel und Alsen bleiben in der Geschichte Preußens und Deutschlands ein unverlöschliches Ruhmesblatt; sie haben bewiesen, daß preußische Krieger eine Aufgabe löseten, wie sie noch niemals einem Heere gestellt worden ist. Die Ausführung dieser Aufgabe wurde solchen Führern und solchen Truppen übertragen, denen kein Wagniß zu groß war, welche von ihrem feurigen Unternehmungsgeiste, ihrer Kaltblütigkeit in der Gefahr und *) Nach den Mittheilungen eines preußischen Offiziers und des Staatsanzeigers.

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 130

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
130 Politische Geographie. Charlotte und andern Inseln. Darin: Fort Langley am Fraser. 7. Das Gon v. d e r B e r in n d e n (Sommerinseln) im atlan- tischen Ocean: 5 bewohnte Inseln und gegen 400 Klippen. Darin: St. George sßent dschahrdsch) aus der gleichnamigen Insel (3000 E.); Seehandel (Fische und Trepang). 8. Die^Hud so nsb ai-Länd er: a) Das Rupertsland umfaßt das Stromgebiet der Hudsons- shödds'ns) Bai und die West- hälfte von Labrador. Darin: Jork Faktory an der Mündung des Hayes shah'ss in die Hudsons-Bai, Hauptniederlassung; Ha fen. -— b) Das Nordwest gebiet, zwischen Rupertsland, dem nördlichen Eismeer, dem russischen Nord-Amerika und Britisch-Co- lumbia gelegen. — c) Die Ins. Banco über swännkuh'wer) mit Goldlagern, Steinkohlen und schönen Wäldern. Darin: Victoria an der Südküste (8000 C.); Hasen; Seehandel. §. 204. Das russische Nord - Amerika. (27,000 Q.m. 54,000 Einw.) Dieses kalte, nebelreiche Gebirgsland bildet den nordwestlichen Theil von Nord-Amerika. Cs hat hohe Schneeberge und 4 Vul- kane (Clias - Berg (16,400'). Zu den Produkten gehören Stein- kohlen, Graphit, Kupfer, Eisen, Füchse und Seeottern. Die Ein- wohner bestehen aus Eskimo's, Ale-uten und Russen. Mehrere Inseln: die Archipel des Prinzen von Wales suehls) und des Königs Georg Iii., die Ins. K o d j a k, die Ins. im Beh- rings-Meer und die vulkanischen Ale Uten. Neu-Archaugelsk auf der Insel Sitka (1000 E.), Festung; Hauptkomptoir der russisch-amerikanischen Handelskompagnie. §. 205. Die vereinigten Staaten von Nord-Amerika. (144,000 Q.m. 31* Will. Einw.) Grenzen: Im O. der atlantische Ocean, im N. das britische Nord-Amerika, im W. der große Ocean, im S. Mexico smechiko) und der Meerbusen von Mexico. Gebirge: Das Kettengebirge der Alleghany sällig- hännis oder die Appalachen sapalatschen), die Cordilleren [forbiljéren], namentlich die Sierra Nevada und die Sierra Madre (Mount Hood >mannt hudd) 17,100') und das Felsen- gebirge. Flüsse: Der St. Lorenz ström, der Connecticutt skan- nettikötts, der Hudson shödds'n), der Delaware sdel'läwähr), der S u s q u e h a n n a sßößkwihünnäj, der P o t o m a c, der James- sdschehms) Fluß, der L>avaunah sßäwännäs, der Mississippi mit dem Missouri, Arkansas und Red River [rebb riwwers (rechts) und dem Ohio soheio) (links), der Rio Brazos de Dios, der Rio Colorado und der Rio Grande del Norte (imo.); der Rio Colorado, der Rio d el S acra ment o und der Columbia (im W.).
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