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1. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 25

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
25 Merkur erst ungefähr nach 10 Jahren, auf der Venus nach 16 auf der Erde, wie oben gesagt, nach 25, auf dem Mars nach 38 auf dem Jupiter nach ioo Jahren an. Biß zu dem Saturnus aber hatte sie zu fliegen 238, und zu dem Uranus 47v Jahre. So weit sind diese 14 Sterne, einer nach dem andern von der Sonne entfernt, die gleichsam ihre Mutter ist; und sie verbreitet doch rings um sich bis zu dem letzten so viel Licht und Warme und Segen, als jedem nöthig ist. (A P. Hebel.) 14 Die Schwere und Anziehungskraft der Erde. Die Erdkugel ist an allen Seiten von Menschen und Thieren bewohnt. Aber, fragt man mit Recht, wie kommt es denn, dass, bei dem beständigen Umschwünge der Erde, nicht Alles, was auf der- selben sich befindet, herabfallt, da jeder Theil der Erde innerhalb 24 Stunden ein Mal unten und ein Mal oben ist? Darauf dient zur Antwort: In der Erde selbst liegt eine Kraft, vermöge welcher Alles, was auf und in der Nähe derselben ist, zu ihr hingezogen wird. Kein Körper kann sich daher, wenn er nicht von einem andern ge- hoben oder fortgeschleudert wird, von selbst von der Oberflache ent- fernen. Man pflegt dies auch wohl so auszudrükken: Alle Körper- haben Schwerkraft, vermöge welcher sie, wenn sie auch noch so leicht sind, dennoch wieder zur Erde zurükk sinken. Eine Feder, ein Luft- ball, ein Vogel steigt nur so lange, als er von schwerer Luft getra- gen wird, kann sich aber nie ganz von der Erde entfernen. Kein Körper fällt in die Luft hinauf, sondern zum Erdboden herunter. Diese Anziehungskraft der Erde, oder diese Schwerkraft alles Dessen, was auf der Erde ist, bewirkt also, dass, wie sich die Erd- kugel auch drehen mag, doch kein Mensch, kein Thier, kein Haus, rem Stein sich von derselben entfernen kann. Der große Himmels- raum, in welchem die Sterne schweben, umgiebt die Erde von allen Seiten; was sich also von der Erde entfernt, muss sich nach den Ster- nen hinbewegen; dies wäre aber kein Fallen, sondern ein Steigen. Eben so könnte eingewendet werden, dass wir doch das Umdrehen der Erde und die verschiedene Richtung derselben merken müssten. Wer den Himmel betrachtet, bemerkt dies auch sehr gut; denn ein Solcher wird Abends ganz andere Sterne über sich sehen, als um Mitternacht und vor Sonnenaufgang. Da aber die Sterne sich nicht bemerkbar fortbewegen, so kann nur die Erde ihre Richtung geändert haben. Vielleicht glaubt Jemand, wir müssten, wenn sich Erde ganz umdrehet, ein Mal den Kopf unten haben. Aller-

2. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 41

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
41 von dem beweglichen Dasein, das sich auf ihr regte, von der Ge» schichte ihrer allmähligen Ausbildung; Kunde aus einer Zeit, welche schwindelweit hinaus liegt über die Entstehung des Menschenge- schlechts, die aber das Auge des menschlichen Geistes, vor dem auf Lie Lange jede Räthselschaale aufspringen muss, dennoch zu erreichen und von der seine Wissenschaft dennoch aus ihren Trümmerresten ein ziemlich deutliches Bild zusammenzusetzen vermag. In den noch trüben Wellen des Urmeers schwammen gleich- wohl verschiedene Arten von Fischen, doch minder zahlreich, als in den spätern Perioden und minder vollkommen entwikkelt. Es waren meistens Knorpelfische, deren Skelett sich noch nicht zu festen kno- chigen Wirbeln und Gräten ausgebildet hatte, und die statt der Schuppen mit hornartigen, zuweilen in Stachel auslaufenden Plat- ten bekleidet waren. (W. Jordan.) Sl. Spatere Umwälzungen der Grde. Es traten indess neue große Umwälzungen ein; jene Inseln mit ihren üppigen, aber einförmigen Wäldern versanken zum Theil plötzlich; die Erdrinde bekam neue Risse, durch welche die tödtlichen Dämpfe des Inneren durch das Meer emporzifchten, alles Leben plötzlich zerstörend, und es trat eine größere Mannigfaltigkeit in der Gestaltung der Oberfläche, in Folge dessen aber auch größere Man- nigfaltigkeit in den Gebilden des Lebens ein. Durch diese Ecdrisse gelangte aber auch das Wasser zu der inneren Gluth und lös'te sich in Dampf auf. Da sich die Spalten mit geschmolzenem, aber bald erkaltetem Granit und Grünstein ausfüllten, so konnten diese Dämpfe nicht überall entweichen, und verschafften sich durch Hellungen und Wölbungen der Erdrinde den nöthigen Raum, so dass also unge- heure Höhlungen sich ausweiteten zwischen dem noch geschmolzenen Kern und der erstarrten Schaale des Planeten. So erhoben sich also über den Spiegel des Urmeers, das während der ersten Haupt- periode den Erdboden bedekkte, allmählig große Ländermassen. Von diesen lief das Wasser in allen Richtungen ab bis auf einzelne, in den Vertiefungen zucükkbleibende See'n, in denen sich Salznieder- schläge bildeten und an deren Ufern Jahrhunderte verflossen sind. Die Atmosphäre wurde reiner und klarer; die Sonne konnte mit ihren belebenden Strahlen die wässrigen Dünste theilen und Land und Meerfpiegel schon häufiger bescheinen. Das Klima blieb zwar im Allgemeinen noch immer dasselbe, erhielt aber doch auf den größeren Ländermassen einen mehr veränderlichen Charakter; denn auf diesen trat schon ein Wechsel von Feuchtigkeit und Trokkniss,

3. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 31

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
Si Der unendliche Weltraum, in welchem sich die Planeten und alle Gestirne frei schwebend bewegen und der nur mit einem durch- sichtigen Stoff ausgefüllt ist, der Äther genannt wird und viele tau- end Mal dünner ist als die Luft, welche wir athmen, ist sehr kalt, kalter noch, als die Polargegenden in den kältesten Nächten des Winters. In diesem kalten Raume seine Bahn beschreibend, musste der theils geschmolzene, theils zu Gasgcstalt verdampfte Planet aumah- lig immer mehr von seiner Hitze abgeben und sich abkühlen. Es ist aber bekannt, dass mit der abnehmenden Warme eines Körpers auch seine Ausdehnung abnimmt. Wie die Quekksilbersaule des Thermometers sich desto mehr zusammenzieht, je kalter es wird, so mussten sich also auch die durch die anfängliche ungeheure Hitze ausgedehnten Stoffe der Erde auf einen immer engern Raum zu- sammenziehen. Die obersten Schichten der großen Dunsthüue, die den Planeten umgab, erkalteten natürlich zuerst, und die in ihr als Dampf enthaltenen Stoffe fielen dadurch als ein Gemisch von al- lerlei Erden, theils und hauptsächlich als Wasser zu Boden. Kurz, es regnete heftig, wie es auch jetzt allemal regnet, sobald eine warme Luftschicht, in der viele Wasserdämpfc enthalten sind, schnell abge- kältet wird. Um sich vorzustellen, was weiter geschah, denke man sich etwa ein Gefäß mit heißem geschmolzenem Blei, auf das man aus einer Gießkanne einen leisen Regen von Wasser sprühen lässt. Die Tröpf- chen werden sich, zum Theil noch ehe sie die Oberfläche des geschmol- zenen Metalls erreichen, wieder in Dampf verwandeln und aufstei- gen, bis sich das Blei, zuerst an der Außenseite und dann immer tiefer, durch das ununterbrochen darauf herabträufelnde Wasser ab- kühlt und fest wird. So ging es mit der Erde. Noch bevor die wässerigen Nieder- schläge die Oberfläche der geschmolzenen glühenden Stoffe des Erd- kernes erreichten, verdampften sie auf's Neue und stiegen wiedernr die Höhe, bis sie in die Region kamen, wo sie durch die Kälte des Weltraumes abermals zu Wasser niedergeschlagen wurden. Den unendlichen kalten Weltraum konnte die kleine heiße Erde natürlich nicht etwa wie der Ofen ein geschlossenes Zimmer zuletzt erheizen. Die Temperatur desselben vermochte sie eben so wenig zu ändern, als z. B. ein glühenoes Sandkorn im Stande sein würde., eine große Kirche zu erwärmen. Also nur die Erde konnte allmäh^ lig kälter, nicht aber der Weltraum durch sie wärmer werden. So musste sich die Region , in der die aufsteigenden Wasserdämpfe wie-

4. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 32

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
33 der in Wasser verwandelt wurden, allmählig immer tiefer auf den Erdboden Herabfenken, während die Oberfläche des geschmolzenen Kerns immer mehr von ihrer Hitze verlor, bis sie zuletzt aufhörte, flüssig zu sein und fest und steinhart wurde, wie die Lava, die wir noch jetzt in flüssigem Zustande aus den Vulkanen hervorquellen, in die Thaler fließen und sich hier allmählig abkühlen und erstarren sehen. Jener chaotische Zustand eines wilden Kampfes zwischen Hitze und Kalte, Feuer und Wasser hat jedenfalls eine Reihe von Jahr- tausenden hindurch gedauert, deren Zahl die Wissenschaft noch nicht näher zu bestimmen vermag. Das geschmolzene Erz, welches aus den Schmelzöfen strömt, überdekkt sich bald durch die Berührung mit der kalten Luft mit einer starren Rinde, die eine Verbindung des Sauerstoffes der Luft mit dem Metall ist. Unter derselben verharrt das Metall noch desto längere Zeit in einem weichen Zustande, je größer die Masse dessel- den ist, und erstarrt erst nach und nach, indem sich unter der ober- sten Schicht eine zweite, unter dieser eine dritte u. s. w. ansetzt. Gerade so ging es mit der Erde; ihre Oberflache wurde immer dikker und kälter, ohne jedoch schon kalt genug zu sein, um das Wasser in flüssiger Form über sich zu dulden. Die aufeinander folgenden Schichten, wie sie der Reihe nach erkalteten, sind Thon- schiefer, Glimmerschiefer, Gneis und Granit, deren innere Fügung desto regelmäßiger und krystallinischer ist, je allmahliger sie erkal- teten, je tiefer sie also liegen. In demselben Maße, als der feurig-flüssige Erdtropfen an sei- ner Oberfläche erstarrte, wurde auch sein Leuchten immer schwächer; es ging vom Weißglühen zum Rothglühcn über und erlosch zuletzt gänzlich. Die Erde hörte auf, ein selbstleuchtender Stern zu fein, und statt des funkelnden Nebelsterns erblikkten die Astronomen be- nachbarter Weltkörper jetzt eine matt imd unbestimmt begrenzte Licht- scheibe, die junge Erde, welche nur noch fremden Glanz, das Licht der Sonne, an ihrer äußersten Dunsthülle zurükkstrahlte, während auf ihrer ersten Oberfläche eine ziemlich dichte Finsterniss herrschte. Die Abkühlung dieser Oberfläche hörte aber nicht auf. Die Erdrinde musste sich daher immer mehr zusammenziehen, wahrend die noch jetzt geschiuolzenen Massen im Innern an dieser Verrin- gerung des Umfangs keinen Theil nabmen. Man überklebe eine etwa einen Fuß im Durchmesser haltende Kugel mit nassem Papier und lasse es hernach trokknen. Was wird, wenn es recht fest aufgeklebt ist und sich nicht verzieben kann,

5. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 34

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
34 ctw Tropfen herunterfiel, zischend in Dampf verwandelt, sondern begann sich allmählig anzusammeln. Es entstand das jlimltmrer. Dies Meer dürfen wir uns weder besonders tief, noch in einem Zustande vorstellen, welcher etwa dem der jetzigen Meere ähnlich wäre. Seine Fluchen enthielten viel Schwefe! und Salzsäure, und die große Menge von Stoffen, die es aufgelöst! in sich enthielt, ga- den ihm ein trauriges Aussehen und bewirkten zugleich, dass rs nicht leichtflüssig, sondern mehr breiartig beschaffen war. Langsam wälzte es seine schweren, flachen Wogen über die vielfach geborstene Erdkruste, die noch immer eine hohe Wärme ausstrahlte. Nur an einzelnen Granitfelsen, die wie Inseln aus diesem flachen Ocean hervorragten, und an niedrigen Gebirgskämmen brachen sich seine trägen Fluthen. Die Meeresströmungen, die wir in den heu- rigen Meeren kennen, waren damals auch noch nicht in dem Grade vorhanden. Dieselben hangen außer von der Drehung der Erde, die damals, wie die Astronomie lehrt, eine langsamere gewesen sein muss, weil der Planet einen großem Umfang hatte, theils von der ungleichen Erwärmung der Meere unter verschiedenen Breiten, theils von den herrschenden Winden ab, welche letzteren ihrerseits ebenfalls durch die ungleiche Erwarmung der Luft an der Oberfläche erzeugt werden. Diese Ungleichheit der Erwärmung der verschiedenen Erdge- genden, also die klimatische Verschiedenheit, war aber damals noch gar nicht vorhanden, theils weil die eigene Warme, die noch aus dem Innern des Erdballs hervorströmte, so beträchtlich war, dass der Einfluss der Sonne dagegen wenig hätte in Betracht kommen können, theils weil die Atmosphäre noch so trübe war, dass die Sonnenstrahlen gar nicht bis zur Oberfläche der Erde durchdcingen konnten. Es siel fortwährend ein dichter Regen und dabei herrschte auf dem ganzen Planeten, an den Polen wie unter dem Äquator, eine ziemlich gleichmäßige, aber sehr heiße Temperatur. Die Haupt- bewegung des Urmeeres, welches mit geringen Ausnahmen die ganze Oberfläche bedekkte, bildeten Ebbe und Fluth, die, von der Anzie- hung des Mondes und der Sonne bewirkt, damals um so regel- mäßiger eintreten mussten, als sie in ihrem Fortschreiten noch durch keine großen Festländer unterbrochen wurden. Nach und nach setzte dies Meer sowohl die Theile seines schief- rigen Grundes, die es abspülte, als die erdigen Stoffe, die es auf- gelöst enthielt, Thon, Quarzfand und Glimmer, schichtenweife ab. Unter Mitwirkung der Hitze des Bodens wurden diese Stoffe in ein festes Gestein, die sogenannte Grauwakke oder Grauwakkenschie-

6. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 38

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
S8 wird es uns einigermaßen erklärlich, wie die oft vierzig Fuß und mehr mächtigen Steinkohlenlager entstehen konnten, in denen der Kohlenstoff so rein und zusammengepresst liegt, dass, wie man be- rechnet hat, ein dichter amerikanischer Urwald der Gegenwart noch nicht ausreichen würde, eine gleich dichte und nur einen Fuß mäch- tige Kohlenschicht zu bilden. Die geringe Mannigfaltigkeit der urweltlichen Pflanzen erklärt sich sehr leicht. Innerhalb gleichartiger Zustande können sich nur gleichartige Wesen bilden, und sollen diese mannigfaltig werden, so müssen zuerst die Umgebungen, in denen sie leben, mannigfaltig ge- worden sein. Wir sehen das an tausend Dingen, besonders an unsern Hausthieren. Das zahme Rindvieh gehört größtentheils einer und derselben Art an. Die schöne Schweizerkuh und die Kub auf der Lüneburger Haide, so unähnlich sie einander aussehen, sind doch Abkömmlinge derselben Art. Bringt man das Rind von der Alpenweide in eine Niederung, so verändern sich seine Nachkommen sehr bald und werden dem Vieh der Niederung ähnlich. Die Nach- kommen der podolischen Stiere verlieren in den Ostseeprovinzcn ihre herrlichen, bis vier Fuß langen Hörner, von denen die schönen Pfei- fenspitzen gemacht werden, und werden ganz gemeine Ochsen. Das andalusifche Rindvieh, was die Spanier nach St. Domingo brach- ten, verwilderte dort und wurde zuletzt den wilden Büffeln der amerikanischen Steppen täuschend ähnlich. Was die Abweichungen in der Form, was die Anderbildung hervorbringt, ist also nichts Anderes, als die Naturverschiedcnheit der Umgebung. In weit hö- herem Grade aber als auf die Thiere, wirkt die Verschiedenheit des Bodens auf die Pflanzen. Weite, große Steppen, die auf Hun- derte von Quadratmeilen denselben Boden, dasselbe Klima, dasselbe durchschnittliche Wetter haben, sind über und über mit denselben, wenig zahlreichen Pflanzenarten bedekkt, und der Botaniker kann, wenn er eine Meile aufmerksam durchsucht hat, Tage lang gehen, bevor er wieder ein neues Gewächs trifft. Dagegen aber braucht er in den Gebirgslandern der heißen Zone nur eine halbe Meile hoch zu steigen, um die mannigfaltigsten Pflanzen aus allen Klimaten, wie in einem botanischen Garten beisammen zu finden, weil er hier mit jeden 500 bis 1000 Fuß, die er sich erhebt, gleichsam in ein neues Land, in ein verschiedenes kälteres Klima kommt. Eben so aber musste die Einförmigkeit der vorzeitlichen Erdennatur, der es, wie gesagt, sowohl an jeder klimatischen Verschiedenheit, als an jedem Wechsel der Jahreszeiten gebrach, eine gleichgroße Einförmigkeit in der Pflanzenwelt und eine Armuth zur Folge haben. (W. Jordan.)

7. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 56

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
56 und sich willkürlich wieder an die Ob-rfiäch: desselben erheben konnte. Dass gleichzeitig mit den Knochen dieses Riesenthieres eine wahrhaft verschwenderische Menge von Mammuths - oder Mastodon- oder Ohiothier-Knochen zu Tage gefördert wurde, dass man überhaupt an allen Stellen des großen Missouri- oder Missisippithales in einer gar nicht bedeutenden Tiefe auf dergleichen Überreste vorweltlicher Thiere zu stoßen pflegt, wird hier schließlich bemerkt. (Dr. 3k. D. Neichcnbach.) 3t. Das Flussland oder die alluvische Gruppe. Die Fluthlandgruppe, welche so reich an Wundergebilden der Vorwelt ist, verlassend, werfen wir nun noch einen Blikk auf die oberste und letzte Schicht. Zum Theil mag diese wohl durch jene Wasserflut!) entstanden sein, welche unter dem Namen der Si.rtfluth bekannt ist und von der die Sagengeschicbten so vieler Völker sprechen, so dass sie gewiss nicht wegzulaugnen ist, mag sie sich nun über die ganze Erde, oder nur einen Theil derselben ver- breitet haben. Doch nicht dieser Fluth allein, auch andern Ursa- chen, welche zum Theil noch jetzt wirken, hat diese Schicht ihre Ent- stehung zu verdanken. Dahin gehören Anhäufungen aus Flüssen, Ablagerung von Quellen, Niederschlag von Sümpfen, vulkanische Ausbrüche u. s. w. Auch in dieser obersten Schicht, welche aus jüngstem Süßwasser- und Mecreskalke, Thongeschieben, Sand, Meercssandstein, Torf, Raseneisenstein und Dammerde besteht, fin- den wir noch Überreste von Thieren und Pflanzen, die jedoch wohl nur der historischen Zeit angehören, wenn uns auch die Bücher der Geschichte von manchem dieser Thiere, wie z. B. vom Riesenelenn, Nichts erzählen. Von dem eben genannten Elennthier fand man in Irland ein vollständiges Gerippe, das von dem Nasenende bis zur Schwanzwurzel 10 Fuß 10 Zoll lang war. Sein großes handför- miges Geweihe war 8 Fuß hoch, die eine Spitze war von der ande- ren 9 Fuß 2 Zoll entfernt und der breitest: Theil der Schaufel maß 2 Fuß 10 Zoll. Außer Thier- und Pflanzenresten hat man hier aber auch fossile Gebeine von Menschen gefunden, namentlich im jüngsten Meereskalke, und das britische Museum besitzt unter Anderem einen Kalkblokk, der den größten Theil eines menschlichen Gerippes einschließt. (Dr. Ll. D. Neichcnbach.) Ls. Die Wärme des Grdballs (Centralsonne). Man ist davon überzeugt, dass im Innern der Erde Feuer vorhanden sein muss, das große Wärme um sich verbreitet. Man

8. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 57

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
57 hat gefunden, wenn man in manche Bergschichten in England, die zum Theil unter den Meeresgrund hinabreichen, und auch in einige Schachte des sächsischen Erzgebirges hinuntersteigt. dass da nicht bloß die gewöhnliche Warme, welche die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, dass die Kalte der Lust dahin nicht so eindringen kann, sondern eine selbstständige Wärme herrscht, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erdoberfläche haben muss Es muss daher die Erde von Innen heraus, außerdem, was die Sonne thut, Warme verbreiten können; daher wachs't und grünt auch Gras in Finnmark (nordöstlichster Theil von Norwegen) beim kältesten Wetter tief unter dem Schnee fort. Durch zwekkmaßig angestellte Versuche in Bergwerken hat man gefunden, dass die Temperatur der Erde mit der Annäherung zu ihrem Mittelpunkte steige, und zwar in allen Gegenden und zu jeder Jahreszeit nahe um einen Grad Reaumur (spr. Romür) für je 70 Fuß Vertiefung. Diese Erscheinung lasst sich nur durch eine sehr hohe Temperatur im Mittelpunkte der Erde erklären, die sich allmalig gegen diesen Punkt zurükkgezogen hat. Unter diesen Ver- hältnissen will man ermittelt haben, dass bei einer Tiefe von einer deutschen Meile die Zunahme der Warme schon 381 Grad R. be- tragen müsse, bei welcher Hitze schon das Blei im flüsssgcn Zustande sich erhalt. In der Tiefe von 3,7 (3tv) Meilen unter der Ober- fläche der Erde würde Gold, und in einer Tiefe von 34 Meilen selbst Eisen und Platina schmelzen, und wahrscheinlich nimmt der Wärmegrad in den größern Tiefen noch schneller zu, so dass man mit Recht in dem Mittelpunkt der Erde auch jetzt noch eine alle unsere Begriffe übersteigende Hitze annehmen kann. (vr. G. Mantel.) 34. Eine Landschaft der Vorwelt. Durch die Uebersicht der organischen Reste und der Schichten der Formationen hat man Thatsachen kennen gelernt, durch welche Manche sich in Stand gesetzt glauben, mit Sicherheit auf die Natur der Gegenden, woraus die Reste herrühren, auf die Thiere, die sie bewohnten, und auf die Pflanzen, welche ihre Oberfläche bedekkten, schließen zu könuen. Diese Gegend muss sehr mannigfaltig gewesen sein durch Berge und Thäler, durch Bäche und Gebirgswässer, welche ihren mächtigen Strömen zuflössen. Farrenbäume, Palmen und Puccaceen bildeten Haine und Wälder, zarte Farren und Gra- ser bedekkten ihren Boden, und in ihren Sümpfen waren Schachtel- halme und andere ähnliche Pflanzen vorherrschend. Sie war von

9. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 79

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
79 in künstlicher Beziehung diesen Bädern nicht gleich. Teplitz theilt sich mit Carlsbad in den ersten Rang der böhmischen Kurorte. An- muthig, in einem von der Tepel durchschlängelten Thale, umgeben von den Vorbergen des Erzgebirges, links das freundliche, reinliche Städtchen, das in 400 Häusern etwa 3000 Einwohner hat. Außer der Badezeit ist's hier still und einsam; aber sowie die Nachtigallen im Tepelthale gehört werden, beginnt der Zug der Kurgäste über die Berge; und ein reges, glänzendes Leben blüht, und verblüht nicht eher wieder, als bis der Herbst die ersten falben Blätter auf die Wege streut. Uralt ist der hiesigen Heilquellen Ruf und er reicht bis in das Dunkel der Sage hinein; seine glänzendsten Tage aber hatte das Bad in dem Jahrzehnt, als der verstorbene König von Preußen es jeden Sommer regelmäßig besuchte. Die Teplitzer Quellen sind warm (zwischen 24 und 40 Gr. R.), und der Heizheerd ist ohne Zweifel der nämliche, der auch das carls- bader Wasser kocht. Die Sage, dass ein unterirdischer Brand mächtiger Braunkohlenflötze das Wasser erwärme, ist ohne Grund und schon durch die Thatsache widerlegt worden, daff am Tage des Lissaboner Erdbebens (1. November 1755) alle Quellen plötzlich eine Viertelstunde lang ausblieben, dann aber mit unerhörter Gewalt und kochend hervorbrachen, und rundum Alles überschwemmten. Tief im Innern der Erde muss also die Ursache liegen, die zwei so weit entfernte Ereignisse zusammenknüpfen kann, und an eine eng- begranzte, örtliche, wie sie der Brand der nahen Braunkohlenflötze wäre, ist gar nicht zu denken. Das Teplitzer Wasser wird meist als Bad, selten als Trank gebraucht. Bei Teplitz ist ein Wallfahrtsort für alle deutsche Herzen. Du kennst ihn doch? Es ist der Kirchhof —• und der da ruhende Heilige ist Einer, der die Erde durchpilgerte, ohne je eine Scholle davon sein nennen zu können; Einer ohne Titel, ohne Orden, ohne Adel; Einer, groß als Dichter, größer als Mann, als Mensch am größten: Seume. (I. Mcyer.) c) Flüsse. Ñt. Des Waffers Rundreise. O du lieblicher Geselle, sprachen Blumen zu der Welle, eile doch nicht von der Stelle! Aber jene sagt dawider: — Ich muff in die Lande nieder, weithin auf des Stromes Pfaden, mich im Meere jung zu baden. Aber dann will ich vom Blauen wieder auf euch niederthauen. (Fröhlich.)

10. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 91

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
01 tzir sich auf diesem Boden drängten. Man sieht hier und da Über- reste griechischer Straßen, wo kein Fuß mehr wandelt. Einige Maisfeldec in den Thälern und kümmerliche Olivenpflanzungen sind die einzigen Zeichen gegenwärtiger Kultur. Zerstörte Dörfer und verwilderte Baumpflanzungen deuten auf eine noch vor Kurzem reichere Bevölkerung hin. Tiefgebräunte, hagere Gestalten, denen man ansieht, dass das Joch des Treibers noch auf ihnen lastet, hü- ten die einsamen Hütten Dort erhebt sich der Göttersitz der griechischen Vorwelt mit weißglänzender Firne wie ein großer Schatten. Den Ossa ausge- nommen, erscheinen die Berge um ihn her wie Zwerge. Die älte- sten Griechen hielten ihn für den höchsten Berg (6500 Fuß hoch) und den Mittelpunkt der ganzen Erde, die man sich damals wie eine Scheibe vorstellte und von des Berges Gipfel ganz überschauen zu können vorgab. Dieser Begriff und das Majestätische auch in seiner Form, führte zur Idee, es sei die irdische Wohnung der Götter. Über dem Haupte desselben glaubte man erste Öffnung im metallnen Gewölbe.des Himmels, die Pforte für die unsterblichen Mächte. Zwei andere Thore dachte man sich am Himmelsgewölbe, an dessen äußerstem Rande in Ost und West. Durch diese stiegen der Phö- bus (der Sonnengott) und die Nacht mit ihrem Gefolge aus dem Ocean zum Firmamente empor und wieder hinunter. Auf dem Olymp rathschlagten die großen Götter. Zwölf an der Zahl bil- deten sie den Rath der Alten. Zeus ihr Haupt. Sie entschie- den die Geschikke der Welt und die Angelegenheiten des Him- mels. Die übrigen Götter gehörten zur allgemeinen Versammlung, welche Zeus in wichtigen Dingen berief. Krystallne Palaste bedekk- ten des Berges Gipfel, der Götter Wohnungen, denen kein Sterb- licher zu nahen sich erdreistete. So erzählt die Mythe der Griechen zur Zeit des Homer. Schon lange vor dem Eindringen des Chri- stenthums war auch der Heiligenschein verschwunden, der den Olymp so lange umhüllt hatte. — Versetzen wir uns auf seinen Gipfel! Welch ein Umblikk! Ein Land, die Wiege aller neuen Kultur, breitet sich vor uns aus, in dem ehemals zwanzig berühmte Völkerschaften lebten. Dies jetzt so entvölkerte Thessalien und senes verwüstete Hellas, sie zählten einst über hundert mächtige Städte; ihre blühenden Felder waren mit Dörfern und Flekken bedekkt; überall drängten sich Wohnungen, Tempel und die Denkmäler des Gedeihens, des Überflusses, der Ge- sittung und der höchsten geistigen Kultur. — Der Griechen Unter- nehmungsgeist, ihr Geist und ihre Kraft höhlten an diesen Küsten
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