124
heult nur noch. Von andern vierfüßigen Thieren findet man den
Fuchs und den Eisbär.
Auch auf den sonst Alles ertragenden Körper des -Menschen
scheint das ertödtende Klima Einfluss gehabt zu haben. Der Grön-
länder wird selten größer als 5 Fuß, dagegen ist er fleischig und
gleichsam mit einer Fetthülle umgeben, wodurch cr die Kalte b?S
Klima's eher ertragen kann, so dass er sich oft der Luft mir bloßem
Kopse und Halse aussetzt; ja in ihren Häusern sitzen sie fast unbe-
kleidet, ihre Ausdünstungen sind aber so stark, dass es der Europäer
vor Wärme nicht lange bei ihnen aushalten kann. Die Natur be-
gabte den Grönländer mit einem außerordentlich starken Verdau-
et ngs ver mögen. Er genießt natürlich nur Fleischspeisen, es ist
ihm aber einerlei, ob sie frisch oder verdorben, rein oder unrein sind.
Er isst den Kops und die Schenkel des thranigen Seehundes, nach-
dem diese im Winter unter dem Schnee verwahrt und im Frühjahr
wieder aufgethaut sind, in einem halbvermoderten Zustande. Lekker-
bissen sind für ihn: ein halbverfaultec Wallsischschwanz, frische, faule
und halb ausgebrütete Eier in einen Sakk von Seehundsfellen ge-
schüttet und mit Thran vermischt. Außer Wasser trinkt er auch
gern Thran, und wenn auch nicht in vollen Bechern, doch als Lekke-
rei. Die Kleidung der Grönländer besteht gewöhnlich in einem
Pelze von den Fellen der Seevögel oder der Rennthiere, die Haare
gegen die Haut gekehrt; hierüber tragen sie ein großes Kleid von
Seehundsfellen. Beinkleider, Schuhe und Strümpfe sind gleichfalls
aus Seehundsfell. Im Sommer wohnt der Grönländer in Zelten,
aus Fellen bestehend, die zur Regenzeit mit der rauhen Seite aus-
wendig, bei gutem Wetter aber umgekehrt liegen. Das oberste Fell
ragt auf allen Seiten etwas vor und bildet so ein Vordach, unter
welchem man Vorräthe und dergleichen aufbewahrt. Unten sind die
Felle mit Steinen beschwert, und etwaige Öffnungen werden mit
Moos verstopft. Der Eingang ist mit einem Vorhang aus den
zarten Häuten der Därme versehen, der auch zugleich als Fenster
dient. Im Innern befinden sich Britschen; Breter, die auf Klötzen
ruhen. Oft wohnen 2ñ Menschen in einem solchen Zelte. Die
Winterwohnungen sind viel größer, als die Sommerzelte. Man er-
baut sie gern an hohen Stellen, damit das Schneewasser desto besser
ablaufen kann. Die äußere Wand ist eine Mauer, aus Steinen,
einige Ellen dikk, zusammengesetzt und mit Erde und Rasen verkittet.
Auf der Mauer ruht der Länge nach ein Balken, der im Innern
durch Pfosten unterstützt wird. Über diesen Balken gehen Quer-
balken, deren Zwischenräume mit Holz und Haidekraut belegt sind.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
143
Geht in die Küche, seht die Welt,
die ich in Fächern aufgestellt!
Lobt den Geschmakk! Nur poltert nicht,
denn meine Welt von Thon zerbricht.
Die Haushaltung bedarf viel Gaben,
muss Schüsseln, Teller, Töpfe haben.
Zum Essen, wie zum Kochen braucht
ihr mein Geschirr, zum Milchtopf taugt
am besten cs; ohn' mein Gerath,
esst ihr die Suppe gar auf Brett;
vor Kalte euch mein Ofen schützt;
seht, wie viel euch der Töpfer nützt!
Und dann die Spruch' in Napf und Schalen
könnt ihr mit Gelde nicht bezahlen:
„Zwei Rosen blühn auf einem Stiel:
Fahr nicht zuerst, iss nicht zu viel!
Wenn noch dein Magen gut verdaut,
iss Schweinefleisch und Sauerkraut!
Freund, was du hast,
Tisch auf dem Gast;
der mehr begehrt,
ist Brot nicht werth!" (Werner.)
Ss. Edelsteine.
Von Blut und Morgenroth trank der Rubin, der bläuliche
Opal trank Gold und Glanz des Mondes, dass auf dem milchweißen
Auge in Farben spielt der Regenbogen ganz. Azur trank der Saphir,
des Himmels Bild, der edle Topas saugte flüssig Gold; von Krau-
tersaft ward der Smaragd erfüllt. Als Meisterstükk schuf Gott den
Diamant. In ihm schloff er die Farben alle ein, und nahm, ihn
zu entzünden, lauteres Licht vom Himmel. Drum wird er der
himmlische genannt: denn wolltest du ihn verbrennen, sieh, als Schein,
als Flamme fliegt er in sein Vaterland zurükk, zum Himmel, welker
ihn gebar und keine Spur von Staub bleibt, wo er war.
(Stehling.)
Iss. Es ist Alles euer, oder der seltsame Dank.
Ein reicher und angesehener Chinese war darauf stolz, daff er
rin Kleid trug, welches mit den kostbarsten Edelgesteinen überall be-
setzt war. Ein alter schlecht gekleideter Bonze folgte ihm durch ver-
schiedene Straßen, neigte sich oft vor ihm bis zur Erde und dankte
ihm zu wiederholten Malen wegen seiner Edelgesteine.
Mein Freund, antwortete der Reiche, ich habe Dir nie Edekge-
steine gegeben.
Ganz recht, versetzte der Bonze; aber Ihr gebt mir Gelegen-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Werner Morgenroth Meisterstükk
197
1s9. Der Hemdenbaum.
Dass cs Gegenden giebt, in denen Brot und Milch und Butter
auf den Bäumen wachsen, verdient unstreitig unsere Aufmerksamkeit
und Bewunderung; eben so sehr aber auch, dass Hemden auf den.
Bäumen wachsen und sogar Hauben von ihnen geschüttelt werden
können. — Überall dringen sich uns die Spuren einer höheren wal-
tenden Vorsehung auf.
In Südamerika giebt es nämlich einen Baum, welcher 59 Fuß
hoch wächs't. Von diesem schneiden die Indianer Stükke ab, welche
2 Fuß im Durchmesser haben, trennen davon die rothe faserige Ninde
und hüten sich dabei sehr vor Längenschnitten, damit die Rinde ganz
bleibt. Diese gewährt eine Art Kleidung, die einem Sakk ohne Naht
aus grobenr Zeuge gleicht. Die obere Öffnung dient für den Kopf, und
für die Arme werden Seitenöffnungen gemacht. Die Eingcbornen tra-
gen diese Säkke als Hemden besonders während der großen Regenzeit.
So wie hier nun Hemden auf den Bäumen wachsen, so kann man
auch Hauben von den Bäumen schütteln, indem die Blumenscheiden
-einiger Palmenarten ein weitmaschiges, gegen die Sonne schützendes
Gewebe liefern, das, wie es da ist, auf den Kopf zu passen pflegt.
(Humboldt.)
170. Der Wachsbaum.
Der Wachsbaum wächs't auf den Anden in Südamerika, er-
reicht eine Höhe von 150 Fuß und ist mithin einer der majestätisch-
sten Bäume der Tropenländer. Sein Stamm, der unten etwa einen
Durchmesser von 2 Fuß erreicht, ist auf seiner ganzen Länge mit
Wachs überzogen, das man abschaben kann. Das Abgeschabte kocht
man im Wasser, das Wachs schwimmt oben auf, ohne zu schmelzen,
es wird nur weicher und die Unreinigkeiten schlagen sich nieder. Aus
dieser Masse, der man häufig, um sie minder zerbrechlich zu machen,
etwas Seife beimischt, macht man Lichter. Das auf diese Weise ge-
wonnene Wachs ist gelb, leicht durchsichtig und zerbrechlich, fast wie
Harz; es schmilzt in einer Temperatur, die etwas stärker ist, als
die des siedenden Wassers. Wenn man es reibt, wird es sehr elek-
trisch und verbreitet beim Brennen einen sehr starken Rauch.
(Cannabich.)
171. Der .Orangenhain.
Durch einen duftenden Orangenhain
ging mit den Schülern einst Abu, der Weise;
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Ls7
bei der einen eine schönere Farbe als bei der andern, sieht öfters
anfangs, wenn er herausfließt, grünlich aus und wird dann erst
roth. Da auch in jeder Purpurschnekke nur etwa ein Tröpflein ist,
gehörte eine ungeheure Menge dazu, um ein Kleid damit zu färben,
und die Purpurfarbe war höchst theuer. Die Leute bezahlten das
aber doch gern, denn Viele haben die rothe Farbe ganz besonders
lieb, obgleich man bemerkt hat, dass sie für Menschen und Thiere
etwas Feindliches und Erfchrekkendes hat, und z. B. ein Regiment
rothgekleideter Soldaten auf Indianer einen viel furchtbareren Ein-
drukk mache, als ein Regiment grün gekleideter. Aber die Men-
schen, und besonders die schwächlichsten, wollen am liebsten ein An-
sehen über Andere haben und gefürchtet sein.
. (Äannabrch.)
260. Die Kauris.
Dir Kauris, eine Art Porzellanschnekken, vertreten in mehreren
Gegenden Indiens und in einem großen Theile Afrika's die Stelle
der Scheidemünze, obgleich die dortigen Völkerschaften Gold, Silber
und andere Metalle genug haben. Im Innern Afrika's erhält man
für einen Speciesthaler 2000 Kauris, ein Huhn kauft man daselbst
für 4, ein Schaf für 600 und einen Stier für 2500 Kauris.
In Europa wurden diese Muscheln sonst zum Besetzen der Pferde-
geschirre gebraucht. Sie haben eine eiförmige, gelblich weiße Schaale,
werden in großer Menge bei den Maldivischen und Lakedivischen
Inseln gefischt, und machen daselbst einen beträchtlichen Ausfuhrar-
tikel aus, so dass von den Maldiven jährlich 30—40 Schiffsladun-
gen ausgeführt werden sollen. Die Kauris werden höchstens 1 à Zoll
groß und haben eine so glänzende Schaale, als ob sie lakirt wäre.
(Cannabich.)
261. Die Niesenmuschel.
Die Riesenmuschel, die manchmal so groß wird, dass 6—8
Menschen an einer zu tragen haben, halt sich immer in der Tiefe
ouf. Das darin wohnende Thier ist scheußlich anzusehen. Sie
wird 4—5 Fuß lang und ist oben meist mit Moos, Kalk, selbst
Korallen und Muscheln bewachsen, so dass man sie eher für eine
Klippe, als für eine Muschel ansieht. Die mit dachziegelförmigen
Schuppen bedekkte Schaale ist gewöhnlich querhanddikk; man findet
aber auch welche, die über \ Fuß dikk sind, woraus man leicht die
Schwere der Muschel ermessen kann. Die Kanten sind so scharf,
dass sie wie ein Messer schneiden. Darum ist es sehr bedenklich, in
Mander, Jugendfreund. 17
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
die geöffneten Schaalen zu greifen, so lange das Thier darin ist.
Taue, wenn sie zufällig in eine geöffnete Muschel fallen, werden
abgekneipt, als wenn man sie abgeschnitten hatte. Jemand würde
Gefahr laufen, seine Hand zu verlieren, wenn er nicht vorher etwas
zwischen die Schaalen stckkte, damit sie sich nicht schließen können.
Um sie heraufzuholen, macht ein Taucher einen Strupf darum mit
einem Seil, woran sodann die ganze Mannschaft zieht; dann sucht
man mit einem Messer die Sehnen zu durchschneiden, worauf sich
die Schaalen von selbst auseinander thun.
Auf dem Grunde haben sie immer die Schaalen geöffnet, um
die kleinen Fische zu fangen, welche in Menge hincinschwimmen
und darin spielen, bis sie allesammt verschlossen und aufgezehrt wer-
den. Dieses plumpe Thier hat immer ein Kamerädlein bei sich,
welches sein Wächter ist, nämlich einen kleinen Krebs, welchen man
Muschelwächter nennt. Es zwikkt die Muschel in's Fleisch, wann
es sieht, dass viele Beute in ihrem Hause ist, worauf sie zukneipt.
Man glaubt, dass das Thier nicht mehr leben könne, wenn das
Wächterlein durch Zufall heraus gerath, weil das Thier ohne Ge-
sicht ist und sich vor seinen Räubern nicht selbst bewachen kann.
In der Muschel findet man bisweilen schöne Steinchen, sehr
ähnlich dem Alabaster, einige schön weiß, andere gelblich, andere
auch halbdurchsichtig wie Achat. Die Leute, welche in Fischen und
Muscheln ihre Kost suchen müssen, tragen diese Steine gern bei
sich, weil sie glauben, dadurch Glükk in's Haus zu bringen und reich
zu werden. Das Fleisch der Muschel wird gegessen, ist aber schwer
zu verdauen. Die Schaalen braucht man zu Waschgefäßen, auch
zu Trögen. Auf Bergen findet man diese Schaalen versteinert.
Wie sie da hinaufgekommen, ist schwer zu erklären; die meisten sind
zerbrochen und viele liegen ganz blos auf der Erde, andere sind an
Felsen angewachsen, einige stekken auch zum Theil darin. Einige
meinen, sie wären daselbst gewachsen wie andere Steine, Andere,
sie seien von Menschen hinaufgebracht worden. Allein wer wird sich
die Mühe geben, diese Ungeheuer auf Felsen zu schleppen, worauf
kaum ein Mensch klettern kann, während man ihnen mit Leichtig-
keit das Fleisch am Strande ausnimmt. Waren auch damals die
Menschen Riesen gewesen, so haben sie doch ohne Zweifel eine eben
so weiche Haut gehabt wie wir, und würden eben so die schroffen
Felsen gescheut haben.; darum muss man eher über solch ein Gerede
lachen, als es widerlegen. Sie sind ohne Zweifel durch eine Fluth
dahin gekommen. Es giebt daselbst so große, dass sechs Mann
daran zu tragen haben. (Vkcn.)
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
327
zum Zeichen, dass der Wallfisch wirklich getroffen, ein rothes Fähn-
lein auf, die Blutfahne genannt. Sobald man auf dem Schiffe
diese bemerkt, geräth Alles ^uf demselben in Bewegung und Jeder
eilt auf seinen Posten. Die meisten steigen in die übrigen Boote,
welche sogleich nach der Fangstätte rudern. Wenn dann der Wall-
fisch, der nicht lange unter dem Wasser aushalten kann, wieder auf
der Oberflache erscheint, so werden auf's Neue Harpunen nach ihm
geworfen, bis er zuletzt vollends mit Lanzen getödtet wird. Unter
großem Jubel werden ihm nun Seile um Kopf und Schwanz ge-
wunden, diese an's Boot befestigt und so die Beute dicht an das
Schiff gezogen; die Spekkschneider, deren Stiefelsohlcn mit spitzigen
Nägeln versehen sind, damit sie nicht abgleiten, treten alsdann mit
zwei Ellen langen Messern auf den Wallfisch und schneiden den
Spekk ab, der, mit der Schiffswinde auf das Schiff hcraufgewun-
den, daselbst in vierekkige Stükke geschnitten, hierauf in den Schiffs-
raum hinuntergeworfen wird, wo wieder andere Personen beschäftigt
sind, den unnützen Theil vom Spekk abzustreifen. Bei dieser Ar-
beit läuft so viel Thran aus, dass er schuhhoch im Schiffe steht und
unten ausgeschöpft werden muss. Der Spekk wird in Thransic-
dereien gebracht, die sich gewöhnlich in solchen Städten befinden, von
denen aus Schiffe auf den Wallfischfang ausgehen. Nachdem noch
das Fifchbein und was sonst am Kopfe brauchbar, auf das Schiff
gewunden ist, wird alsdann der Leib mit allem Zubehör von den
Seilen abgeschnitten und in das Meer versenkt. Ein ansehnlicher
Wallfisch liefert 300—400 Centner Spekk, welche 180 Ccntnec
reinen Thran geben, der an 4000 Gulden werth ist. Außerdem
kann das Fischbein auf 1500 Gulden berechnet werden. Doch sind
so einträgliche Walisische selten. Im Durchschnitt kann man jeden
Wallfisch nicht über 2000 Gulden anschlagen. — Die Grönländer
essen sein Fleisch und machen sich Hemden aus seinen Därmen.
(Cannabich.)
330. Sprüche.
1. 4.
3st ein Irrthum auch beim Anfang klein,
beim Ende wird er schon größer sein.
2.
Ein goldener Hammer
dringt in eine eiserne Kammer
3.
Nrmm dich in Acht beim Kohlen blasen,
,onst fahren dir die Funken in die Nasen.
Ein krummer Baum ist auch kein Scha-
den,
trägt oft mehrfrüchte als die geraden.
5.
Wem er dient, kann dem Esel gleich
giltig sein, '
er muss bei Jedweden» ein Esel sei».
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
365
366. Vergnügen und Scherz.
Du Freundliche! Wer bist du? sprach der Mensch.
— Vergnügen
werd' ich genannt. — Und du, aus dessen Zügen
Verdruss und Trübsinn spricht? —
Ich bin der Schmerz. — Dich mag ich nicht,
doch du, holdseliges Vergnügen,
sollst mein sein, nimmer von mir geh'n! —
Nein, guter Freund, versetzte das Vergnügen;
was du begehrst, kann nicht geschehen.
Wer mich verlangt, muss sich bequemen,
auch meinen Nachbar anzunehmen,
den zum Geführten mir der Himmel auscrkor.
Seit uns dc^ Schikksals Hand verbunden,
hat man uns nie getrennt gefunden,
bald folg' ich nach, bald geh' ich vor.
(Willamow.)
367. Wohlmeinender Beistand.
Haben wir etwas Tappiges oder Unrechtes gethan, so komme
aus Sem Herzen ein Bote gelaufen und wirft uns einen rothen
Schleier über die Wangen, um unsere Schande zu bedekken,— und
so lange wir's glimpflich machen und nicht allzuoft, ist er stets ur-
plötzlich da und kein anderer Bote kann ihn überholen; mttff er aber
tagtäglich allzuoft laufen, fo wird er müde und bleibt am Ende
aus, und wir stehen da unbedekkt, voll Schande und ohne Scham!
(Pittmar.)
368. Die Schamröthe.
Auf zwei Hügeln fein und sanft geründet,
glänzt, das warmen Frühlingstag verkündet,
Morgenroth, von jungem Licht entzündet:
Oft wenn diese Morgenröthe leuchtet,
sind die Hügel auch von Thau befeuchtet.
Heilig Morgenroth, du weihst die Hügel,
dass ein Gott gern auf sie drükkt sein Siegel,
und kühlt ihre Gluth mit sanftem Flügel,
doch, hat erst der Gott Besitz genommen,
bald ist auch das Morgenroth verglommen.
(A <s. Moser.)
369. Mutter und Kind auf dem Jahrmärkte.
Kind.
O sieh' doch, Mutter, den schönen Schrein,
mit Gold verzieret und Elfenbein,
von köstlichem Holze, so glatt und nett!.
Ach! wer doch so ein Kästchen hätt'!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
496
er in Frieden wegkam, gab ihr der Alte zum Schein Recht und zog
zu seiner andern Tochter. Und da ec eine kurze Zeit bei ihr gewe-
sen war, wurde sie sein müde und ließ ihm durch einen Dritten zu
Ohren kommen, ihr Quartier wäre zu feucht für einen Mann, der
mit der Gicht geplagt sei; ihre Schwester, die Todtengräberin, hätte
eine überaus trokkene Wohnung. Der Alte glaubte selbst, sie könne
Recht haben und begab sich vor das Thor zu seiner jüngsten Tochter
Lene. — Und als er zwei Tage bei ihr gewesen war, sagte ihr Söhn-
lein zu seinem Großvater: ^Die Mutter sprach gestern zur Base
Elisabeth: für Dich gäbe es kein besseres Quartier, als in einer Kam-
mer, wie sie der Baker grabe? -— Über dieser Rede brach dem Al-
ten das Herz, dass er in seinen Armstuhl zurükksank und starb.
Der Kirchhof nahm ihn auf und ist barmherziger gegen ihn, als
seine sechs Kinder, denn er lässt ihn in seiner Kammer ungehindert
schlafen seit dieser Zeit. — Darum sagt man im Sprichwort: dass
Ein Vater leichter kann sechs Kinder ernähren, als sechs Kinder
einen Baker. (Stöber.)
499 Die unreinliche Hausfrau.
Acht Jahre bin ich nun mit meiner Anne Bärbel verheirathet.
Sie wirthschaftet den ganzen Tag in Haus und Stall, ist sparsam
und hält zu Rathe, aber doch kommen wir nicht vorwärts, weil sie
keine Ordnung und keine Reinlichkeit kennt.
Als Mädchen war sie immer so. sauber, wie aus dem Ei ge-
schalt, an Schuh und Strümpfen kein Staubkorn, und ihr Haar
so glatt, als wäre es nur gemalt. Nun kämmt sie sich nicht mehr,
die Haare hängen ihr um den Kopf und an Stroh und Federn
fehlt's auch darin nicht. Morgens in der Küche sieht sie fürchter-
licher als. ein Husar aus, denn sie schmiert sich von den Töpfen im-
mer eine Art von Schnurrbart in's Gesicht; Nachmittags aber sieht
sie appetitlich genug für Hungrige aus, weil man an ihren Kleidern
die Proben findet von Allem, was wir zu Mittag essen. — Das
Geschirr wird nur alle Jahre einmal gescheuert, um cs nicht abzu-
nutzen; und statt in den Spiegel zu sehen, sehen wir nur in den
Fliegenkoth, und thut die gleichen Dienste; die Fenster werden nie
Lewaschen, so ersparen wir die Läden, und der Fußboden in unserer
Stube ist zwei Zoll hoch mit Unrath und Staub bedekkt, weil meine
Frau glaubt, man müsse aus der Wirthschaft nichts wegwerfen,
sondern sparen.
Weil sie weiß, dass mir ihre Haare ehemals Wohlgefallen ha-
den, so lässt sie davon nicht selten in die Speisen fallen; oder wenn
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
442
warfen, so hätte ich um mein schönes Geld eine baufällige Hütte
gekauft und nachher doch nicht recht gewusst, wovon ich in dem
leeren Hause mit meiner Mutter leben sollte. Jetzt will ich mir
meinem Golde ein neues Haus bauen und den entdekkten Thon zur
Errichtung einer einträglichen Häfnerei benutzen.
Gedacht, gethan. Einige Tage darauf bezog er mit seiner
Mutter eine Miethe. Im nächstfolgenden Jahre baute er sich Haus
und Brennofen in jenem Theile des Dorfes, wo jetzt das Post-
haus steht.
Sein Geschäft, geschikkt, emsig und ehrlich betrieben, trug ihm
gute Früchte. Seine irdenen Gefäße waren fast eben so dauerhaft
als die steinernen Krüge, welche jetzt noch in Dietfurt fabrizirt wer-
den. — Und wenn der freundliche Leser irgendwo an der Altmühl
einen alten Teller oder eine alte Schüssel finden sollte, worauf mit
Frakturbuchstaben geschrieben steht: „Der Herr hat Alles wohlge-
macht !“ oder: „Handwerk hat einen goldenen Bodens so wisse er,
dass diese Gefäße aus der Werkstätte des Paulus Strobel in Diet-
furt stammen. (Staber.)
430. Guter Math an einen jungen Handwerker.
Bedenke, dass Zeit auch Geld ist. Wer den Tag zwei Tha-
ler mit Arbeiten verdienen kann und die Hälfte dieses Tages spa-
zieren geht oder müßig geht, der darf, giebt er gleich auf seinem
Spaziergange oder in seiner Unthatigkeit nur sechzehn Groschen aus,
diese nicht als den einzigen Aufwand betrachten.
Bedenke, dass auch Kredit Geld ist. Lässt Jemand sein Geld
nach dem Zahlungstermin in meinen Händen, so schenkt er mir die
Interessen, oder so viel, als ich während dieser Zeit damit erwerben
kann. Dies kann zu einer ansehnlichen Summe steigen, wenn Je-
mand viel und guten Kredit hat und ihn gut zu benutzen weiß.
Bedenke, dass Geld, seiner Natur nach, sich schnell und stark
vermehrt. Geld zeugt Geld; diese junge Brut ist gleich wieder
fruchtbar, und so geht es immer weiter. Setze fünf Thaler um,
so hast du Einen Profit, setze diese sechs noch einmal um, so giebt
das sieben Thaler fünf Groschen, und so wächst es weiter, bis hun-
dert Thaler daraus werden. Je größer die Summe ist, desto grö-
ßer ist der Anwachs bei jedem Umsetzen, so dass der Gewinn immer
schneller und schneller steigt. Wer ein Mutterschwein schlachtet, zer-
stört seine ganze Brut bis in die tausendste Generation. Wer einen
Dukaten vergeudet, zerstört Alles, was ec damit hatte erwerben kön-
nen, ganze Tonnen Goldes.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
471
448. Fulton der Erfinder der Dampfschiffe.
Robert Fulton, ein berühmter Mechaniker in Nordamerika,
Erfinder der Dampfböte, geboren in der Grafschaft Lancaster in
Penfylvanien 1767, gestorben den 24. Febr. 1815. Franklin's
Blitzableiter und Fulton's Dampfböte sind zwei wichtige Fortschritte
in der Kultur, welche die alte Welt der neuen bis jetzt schon ver-
dankt. — Der junge Fulton, dessen Vater unbemittelt war, wurde
nach Philadelphia bei einem Goldschmied in die Lehre gegeben. Er
zeigte hier viel Talent und Geschmakk im Zeichnen; seine Armuth
würde ihn jedoch verhindert haben, sich zu heben, wenn nicht ein
glükklicher Zufall ihm durch einen seiner Landsleute die Mittel ver-
schafft hatte, sich nach London zu begeben, um daselbst unter dem
berühmten West, einem gebornen 'Amerikaner, die Malerei zu stu-
diren. Nachdem Fulton hier einige Jahre sehr fleißig studirt hatte,
war er selbst mit seinen Fortschritten in der Kunst wenig zufrieden
und gab alle Hoffnung auf, je ein berühmter Maler zu werden.
Er beschloss daher, seine Talente auf andere Gegenstände zu richten.
Er kam in Verbindung mit einem seiner Landsleute, Ramsey, einem
sehr geschikkten Mechaniker, der in der Absicht nach London gekom-
men war, die Dampfmaschinen und andere nützliche Erfindungen
kennen zu lernen und sie in sein Vaterland Virginien zu verpflan-
zen. Fulton warf jetzt den Pinsil weg und widmete sich ganz dem
Studium der Mechanik. Wahrend er sich damit beschäftigte, bewog
ihn sein Landsmann Barlow, nachmaliger Gesandter der nordameri-
kanischen Staaten in Frankreich, nach Paris zu kommen, um da
an einem Panorama zu arbeiten. Die Arbeit verschaffte ihm An-
sehen und Verdienst; er konnte nun langer in Paris bleiben und
sich den mechanischen Studien ausschließend widmen. Barlow, der
ihm selbst sein Gedicht, die Eolombiade, zueignete, brachte ihn in
Verbindung mit einigen Mitgliedern des Nationalinstituts und mit
verschiedenen französischen Ingenieurs; der Umgang mit diesen Män-
nern und ihre Schriften erweiterten den Kreis seiner Ideen, und
aus dieser Periode rühren mehrere Erfindungen her, die er in der
Folge bekannt machte. Das Dampfboot aber ist unstreitig Fulton's
wichtigste Erfindung, die seinen Namen unsterblich machen wird.
Er bot diese Erfindung in Frankreich und England an, aber ver-
gebens. Zu Paris machte er auf der Seine den ersten Versuch
damit; aber vielleicht lag cs in der Beschaffenheit des Flusses, dass
selbst ausgezeichnete französische Mechaniker keinen großen Erfolg
von dieser Erfindung erwarteten. Eben so wenig fand er in Eng-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]