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1. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 180

1849 - Halberstadt : Frantz
— 180 --- bern. Diese hüteten sich allerdings für immer, von dieser Seite her in Europa weiter vorzudringen. Das Christenthum, welches den deutschen Völkern einen höheren Muth verliehen hatte, als al- ler Fanatismus und Fatalismus je geben kann, war als das Salz der Erde bewährt worden; es musste die Völker vor gänzlicher Überwältigung durch eine falsche Religion und vor innerer Fäul- niß bewahren. Viel Ruhe, etwa zu kräftiger innerer Gestaltung seines Reichs, konnte Karl freilich nicht finden; er hatte immerfort mit Krieg zu thun. Er muffte die unruhigen Friesen demüthigen, noch einmal Burgund züchtigen, die Sachsen zu Tribut und Geißeln zwingen und immer auch gegen die Araber gerüstet sein. Gewiß aber hätte er leicht zum Könige der Franken sich machen lassen können, zu- mal da sich die Gelegenheit, des Papstes Gregor (Ii. Einwilligung zu bekommen, in der Bedrängniß dieses Seitens der Longobarden von selbst darbot; allein er mochte es entweder nicht für recht oder auch noch für unzeitig halten, er setzte selbst, als der Frankenkönig starb, eine neue Puppe an seine Stelle, ließ in den Urkunden nach den Jahren der Könige zählen und war zufrieden, es wenigstens vollständig zu sein, wenn auch nicht zu heißen. Daß er die volle Macht in den Händen hatte, zeigt dies, daß er, seinen Tod voraus- sehend (er war erst 50 Jahre alt, hatte aber freilich ein aufreiben- des, mühevolles Kriegerleben geführt), das Frankenreich, gerade als wäre es das seinige, vor einer Versammlung der großen Va- sallen des Landes unter seine Söhne vertheilte und ohne Weiteres deren Zustimmung erhielt. Dann starb er auf der Rückkehr vom Grabe des heil. Dionysius, wo er gebetet hatte, im I. *41. 25. Bonifacius, der Apostel der Deutschen. Es ist zrvar auch schon von den Franken erzählt worden, daß sie unter Chlodwig das Christenthum angenommen, ja auch daß die Geistlichen, besonders die höheren, eine einflußreiche Stellung

2. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 193

1849 - Halberstadt : Frantz
193 — verbanden sich von selbst zu Schutz und Trutz für ihre Kirche d. h. zur Vertheidigung und Ausbreitung des Glaubens. Sie hatten allein von römischer Sprache und Bildung bewahrt, was sich be- wahren ließ, und baueten auf dieser gemeinschaftlichen Grundlage weiter, aber eben im Geiste des deutschen Volkes, und auch diese Geistesarbeit förderte die Einheit. Noch lebten auch die Erinne- rungen an den Glanz des alten Nömerreichs, Deutsche hatten es ja gestürzt, Deutsche nun ein ähnliches an seine Stelle gesetzt. Es war zu natürlich, daß die gedoppelte Einheit des neuen Reiches auch in zwei Spitzen auslief, die geistige und geistliche hatte ihren Schlußpunkt im Papste, die weltliche in einem römisch-deutschen Kaiser. Gott der Herr, hieß es, hat zwei Schwerter gegeben, die Erde zu regieren, das eine dem Papste, das andere dem Kaiser. Alles das hatte sich seit Jahrhunderten vorbereitet, Karl war der große Geist, der es zum Abschluß brachte, der Alles, was in seiner Zeit lag, erkannte und zum Leben brachte. Es fehlte nur noch der Titel und Name, und Beides empfing er, als er im I. 80tt zu Rom war. Am Weihnachtsabend nahm er in der Peterskirche aus des Papstes Leo Hi. Hand die römische Kaiserkrone, und das versammelte Volk rief: „Dem Karl Augustus, von Gott gekrönten, frommen, großen und friedebringenden Kaiser von Rom Leben und Sieg!" Der Papst gab ihm die Adoration d. h. er berührte mit der einen Hand die Lippen mit der andern das Kleid des Gekrön- ten und neigte sich gegen ihn. Diese Annahme des kaiserlichen Purpurs begründete für Eu- ropa eine ganz neue Ordnung der Dinge. Hier beginnt die Zeit des Mittelalters. Karl betrachtete sich als den Mittelpunkt der ge- setzgebenden und richterlichen Gewalt. Jedes Volk behielt zwar den größten Theil seiner alten Gesetze und seines alten Gerichts- wesens; aber daneben wurden nach und nach neue Gesetze, in Ca- pitularien niedergeschrieben, allgemeine Regeln in Bezug auf das neue Kaiserthum, auf Verbesserung der Kirche, Sitten, Bildung u. s. w. geltend gemacht. Vom Kaiser gewählte Schöppen mussten als gelehrte Rechtskundige in seinem Namen den von den freien Leuten gehaltenen Volksgerichten beiwohnen und auf die Befolgung der neuen Gesetze achten. Die alten Volksherzöge bei den einzel-

3. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 206

1849 - Halberstadt : Frantz
weltlichen Herzogen — ihre eigene Macht auszudehnen. Besonders sorgten sie zärtlich für ihre Familien. Es entstand ein geistlicher Adel, der nicht minder seine Fehden unter sich führte, als der welt- liche. Selten noch kam ein Mann von niederer Abkunft zu einer höheren geistlichen Würde. Mit den Ämtern wurde fast ein förm- licher Handel (Simonie nach Apostelgesch. 8, 0. genannt) getrieben. Natürlich musste das Leben dieser Würdenträger der Kirche auch nachtheilig auf die niedere Geistlichkeit wirken. Wenn in derselben auch mehr Frömmigkeit sich erhielt, weil sie eben aus dem Volke stammten und das Volk schier frömmer als seine Geistlichen war; so suchte sie doch durch Vergrößerung ihrer Gewalt über die Ge- müther für den Reichthum der Bischöfe und Äbte sich zu entschä- digen. Somit war von Unten vorbereitet, was Oben in den höhe- ren Kreisen der Macht bald durch einen ungeheuren Kampf ent- schieden werden sollte, die Herrschaft der Kirche. Es bedurfte nur des rechten Kämpfers und Herrn. Gregor Vii. war dazu be- rufen. Hildebrand — so war Gregors Familienname — war der Sohn eines Zimmermanns zu Saone. Die niederen Stände waren noch unverdorben. Sein Vater brachte ihn in ein Kloster. Der Verfall der Kirche durch das unsittliche Leben ihrer Würdenträger und die nothwendige Reformation waren Tagsgespräch. Dabei wuchs der fähige Knabe auf. Dann kam er in das durch seine Strenge berühmte Kloster zu Clugny, wo der Benidiktiner-Orden angefangen hatte, durch sittliche Umwandlung der Geistlichen zu seinem Theile an der allgemeinen Kirchenverbesserung mitzuarbeiten. Der Jüngling lernte das Irdische verachten, sich selbst beherrschen und einem höheren Gedanken nachjagen. Der Abt sagte bald von ihm: „Der Knabe wird groß werden vor dem Herrn!" Im I. 1049 kam er nach Rom. Bald ward er Cardinal. Und von nun an geschah nichts Wichtiges mehr ohne seinen Willen oder Einfluß. Schon 1054 hätte er Papst werden können. Aber ihm war's nicht um seine Ehre zu thun; die Sache der Kirche wollte er fördern, und das konnte er jetzt in einer untergeordneten Stellung noch besser. Er bereitete nach und nach die entscheidenden Schritte zur Schwächung der kaiserlichen und zur Hebung der päpstlichen
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