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1. Kleine Staatslehre - S. uncounted

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wertag der Wuchhandkung des Waisenhauses in Kasse a. d. S. Tvhmeyers Wandbilder zur Deutschen Götter- und Sagenwelt Mnterstüht und empfohlen vom König!'. Hörens;. Kutlusminiftcrium. Empfohlen vom Königl. Württ. Kultusministerium und vom Großh. Bad. Oberschulrat. Nach Originalen von Artur Dänemold, Woldemar Friedrich, Johannes Gehrts, Hermann Hendrich und Alexander Zick in Lichtdruck ausgeführt. Text zu Heft 1 — 3 von Felix und Therese Dahn. Text zu Heft 4 von Geh. Reg.-Rat Ad. Matthias. I. Serie. Blatt 1: Edda: Odhin auf dem Weltthron. Blatt 2: Edda: Thor auf dem Ziegengespann. Blatt 3: Nibelungen: Kriemhild an der Leiche Siegfrieds. Blatt 4: Edda: Walküren auf dem Schlachtfelde. Ii. Serie. Blatt 1: Edda: Baldurs und Nanas Begräbnis. Blatt 2: Dietrich- sage. Wittigs Ende frabenschlacht). Blatt3: Gudrun: Gndruns Ab- schied von der Heimat. Blatt 4: Edda: Freya auf dem Sonnenwagen. Iii. Serie. Blatt 1: Edda: Loki bei Thrpm, dem Thursen. Blatt2: Dietrichsage: Dietrichs Kampf in Lanrins Rosengarten. Blatt 3: Edda: Walhalls Wonnen. Blatt 4: Nibelungenlied: Markgraf Rüdigers letzter Kampf. Iv. Serie. Blatt 1: Ein altgermanisches Opferfest. Blatt 2: Edda: Die Nornen. Blatt 3: Edda: Wieland der Schmied und Bödwild. Blatt4: Walthari- lied: Der Berjöhnungstrnnk nach dem Kampf am Wasgenstein. Preis jeder Serie unaufgezogen Ji 20,— ; auf Leinen aufgezogen Jt> 24,—. Einzelne Blätter unaufgezogen Ji 6,—. Texthefte zur Serie 1 — 4 mit verkleinerten Abbildungen der Wandbilder je 30 Pf. Ausführliche Prospekte und das illustrierte Verzeichnis der Wandbilder stehen aus Verlangen kostenfrei zur Verfügung. Der ethische und nationale Wert der germanischen Götter- und Heldensage ist von pädagogischen Autoritäten längst anerkannt. Man betont mit Recht ihre reinigende und erhebende Wirkung, ihren tiefen sittlichen Kern; sie gebe das Zeugnis einer Gemütsanlage von seltener Schönheit. Ihre Kenntnis ist jetzt auch eine Forderung der allgemeinen Bildung wegen ihrer bedeutsamen Stellung in der deutschen Literatur und Kunst . . . Der um die Förderung des deutschen und geschichtlichen Unterrichts hochverdiente Verlag hat den Wandbildern eine vorzügliche Ausstattung gegeben. Die Gegenstände kommen sehr klar und scharf zum Ausdruck, die Blattgröße «64x90 cm) reicht für den didaktischen Zweck völlig aus. Der Preis ist im Verhältnis zu dem Gebotenen ein sehr mäßiger. Lehrprobcn und Lehrgänge. Buchdruckeret des Waisenhauses in Hatte a. d. S.

2. Kleine Staatslehre - S. uncounted

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses in Kasse a. d. S. Deutsches Leben in der Vergangenheit von Vrofessor Dr. August Sach. Zwei Bände. 804 und 875 Seiten. Ji 12,—, geb. Ji 15,50. Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnworts von Gymnasialdirektor Vrofessor Dr. Ar. Seiler. I. Die Zeit bis zur Einführung des Christentums. Zweite Auflage. Ji 2,20. Ii. Bon der Einführung des Christentums bis zum Beginn der neueren Zeit. Zweite Auflage. Ji 3,80. Zusammen in 1 Band gebunden Ji 7,20. Erzählungen aus der alten deutschen Welt von Direktor K. W. Mterivald. Gesamtausgabe in drei Bänden. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von Julius Jmmig und H. Knackfuß. 454, 559 und 590 Seilen, j/i 10,— , in drei Halbleinenbänden Ji 12,—. Inhalt: Gudrun. Siegfried und Krirmhitde. Walther von Aquitanien. Dietrich und Gckc. König Kother. Gngelhart. Parpval. Erzählungen aus dem Kreise der Fangobardischen- und Dietrich-Sage. König Ortnit. Dietrich und seine Gescur». Atpharts Tod. Die Kavennaschlacht. Drowulf. Awrin. Wieland der Schmied. Die Stoffe unserer mittelalterlichen Poesie sind in trefflicher, spannender und fesselnder Weise behandelt. Die Darstellung ist meisterhaft, plastisch und anschaulich. Warm zu empfehlen. Bercin. Prüfungsausschuß der Lchrcröercinc. Lebensbilder aus der neueren Geschichte Bon Vrofessor W. Vfeifer. Mit 4 Holzschnitten, gr. 8. geh. Ji 1,50; geb. Ji 2,—. Inhalt: Martin Futher, Kurfürst Friedrich L, Der Große Kurfürst und Klücher. Kceifev Wilhelm I. Dus seinem Leben Sextanern erzählt von Vrofessor W. Vseifer. Nebst Bildnis des Kaisers. — kart. 1,20.

3. 1870 - 1914 - S. 19

1918 - Halle (Saale) : Gesenius
19 mals möglich, solange Deutschland durch geheime Abmachung an Ruß- land gebunden war, und Deutschland konnte mit der russischen Rücken- deckung nie der Freund der Türkei, die Bismarck nicht die Knochen eines pommerschen Musketiers wert war, nie der Bulgariens, nie der Be- freier der Westslawen werden. Da auch 1888 trotz des Geheimvertrags der Krieg mit Rußland drohte und bei der scharfen Spannung zwischen England und Rußland Deutschland leicht in Verwicklungen und einen offenen Gegensatz zu England hineingezogen werden konnte, so näherte man sich damals England, ohne darum Feindschaft gegen Rußland zu wollen oder zu pflegen. Wenn es auch übertrieben ist, in der Nicht- erneuerung die erste große Ursache des Weltkrieges und des Hasses Rußlands gegen uns zu sehen, so muß man doch den mutwilligen Bruch mit Rußland bedauern und als folgenschweren Fehler ansehen, der sich auch sofort in doppelter Beziehung bemerkbar machte. 1. Rußland stand jetzt ohne Bündnis allein, und da es den deutsch- englischen Vertrag als eine Drohung empfand, so näherte es sich Frank- reich, um nicht allein zu stehen. Fm Fahre 1891 besuchte eine französische Flotte den russischen Hafen Kronstadt, und dort hörte der selbstherrliche Zar stehend und entblößten Hauptes die Marseillaise, das Lied der französischen Revolution, an. Zwar wollte er noch kein Bündnis mit der Republik schließen, aber die Annäherung war doch vollzogen und führte bald den Abschluß des Bündnisses herbei. Wie diese Tatsache wirkte, beweist am besten eine Stelle aus einem französischen Geschicht- schreiber: „Diese öffentliche Huldigung des Zaren tat mehr als zehn Verträge, um unser Volk zu überzeugen, daß die russische Allianz ge- schlosien war. Bei der Nachricht hiervon verbreitete sich ein ungeheurer Fubel im ganzen Land. Nirgends sprach man von etwas anderem als vom heiligen Rußland, und die russische Nationalhymne wurde bis in unsere Dörfer eine unzertrennliche Begleiterin der eigenen." Frank- reich wollte Rußland hauptsächlich für seine Rachepläne gebrauchen, dieses aber hielt sich zunächst, solange es in Asien beschäftigt war, zum großen Leidwesen der Franzosen zurück und betrachtete den „Zweibund" mehr als Schreck- und Druckmittel gegen den Dreibund. Daher trat zwar keine dauernde Entfremdung zwischen Deutschland und Rußland ein, wie man anfangs befürchtet hatte, aber die Annäherung an England brachte uns doch nicht die gewünschten Früchte. 2. Durch die Aufgabe des Rückversicherungsvertrages war England aus langer Vereinzelung erlöst und konnte nun nach altem Muster je nach Wahl den einen Bund gegen den andern ausspielen. Da Deutschland nun keine wirksame Rückendeckung an Rußland mehr hatte, zeigte England, daß es jetzt keine Ursache mehr habe, auf deutsche Wünsche besondere Rücksicht zu nehmen. Die Rückwirkung der bald eintretenden deutsch-englischen Mißstimmung brachte gleichsam von selbst auch eine Lockerung des Bandes zu Ftalien. Da England Deutschland nur im englischen Fnteresie als Deckung gegen seine im Zweibund geeinigten Feinde, Frankreich und Rußland, betrachtete, so begannen sich die Wege Deutschlands und Englands 2*

4. Staats- und Volkswirtschaftslehre - S. 133

1906 - Halle a.S. : Schroedel
133 [§ 24] sterben war. Praktisch hat sich allerdings das Christentum schon längst bewährt, seitdem aus dem Wittenberger Kirchentage 1848 von Wichern (1808—1881) die Innere Mission begründet worden war, die nicht bloß selbst Außerordentliches geschaffen hat, sondern auch zu humanitärem Wirken angeregt hat. Immer mehr bricht sich jetzt der Gedanke des Pädagogen Dörpseld (1824—1893) „von der allgemeinen kirchlichen Arbeits- und Wehrpflicht" Bahn. Wenn nun noch er- wogen wird, wie Deutschland auf dem Gebiete der Wissenschaft un- bestritten das erste Land der Welt ist, so kann festgestellt werden, daß es der gewaltigen realen Kultur, die es gegenwärtig ausweist, eine ideale als gleichwertig an die Seite zu stellen hat. Der uner- müdliche Fleiß, die treue Hingabe an die übernommenen Ausgaben, die sich anpassende Fügsamkeit des deutschen Charakters gewähr- leisten, daß die gesellschaftliche Entwicklung weiter vorwärts geht. Der Kulturmensch hat, so ist von Schmoller dargelegt worden, die Brutalität des körperlichen Kraftmenschen überwunden, seine Auf- gabe ist es, die menschliche Habsucht, wie sie in gewinnsüchtiger Selbstsucht, sozialer Hartherzigkeit und politischer Korruption sich zeigt, zu vernichten, dafür „einen anständigen Erwerbssinn und das Streben nach Individualität, Selbstbehauptung, Jchbejahung zu verbinden mit vollendeter Gerechtigkeit und höchstem Gemeinsinn." Als größtes Glied in der Kette der auf dieses Ziel gerichteten Be- strebungen bezeichnet Schmoller mit Recht das Christentum. So gilt denn auch das Wort des eben genannten Prinzen Schönaich- Carolath: Des hohen Erbteils walte frei. Mein Volk, daß deinem Schwert, dem scharfen. Geeint des Friedens Pflugschar sei Und Liederfrühling deinen Harfen, Ein tiefes Lied, ein heller Schlag Und ein Gebet voran den beiden — So darfst du, grüßend neuen Tag, Pom stürzenden Jahrhundert scheiden.

5. Staats- und Volkswirtschaftslehre - S. 129

1906 - Halle a.S. : Schroedel
129 [§24] der Bundesakte vom 8. Juni 1815 erfolgte der Zusammenschluß von 34 deutschen Fürsten und 4 freien Städten zum Deutschen Bund; als 39. Glieb trat 1817 Hessen-Homburg ein, zuletzt besaß er 34 Teilnehmer. Es war ein Staatenbund, bessen Organ die Bundesversammlung, gewöhnlich Bunbestag genannt, bildete. Gesetz- gebungsrecht besaß er nicht. Die Bundestagsbeschlüsse mußten in- des von den Bundesstaaten bei Vermeibung der Bundesexekution beachtet und eventuell als Lanbesgesetze proklamiert werben. d) Die Verfassungskämpse und die Erfüllung des deutschen Einheitstraums. Bereits währenb der Befreiungs- kriege erscholl der Ruf nach einem deutschen Kaisertum. Trotz aller Zwistigkeit und Feinbschast, trotz Uneinigkeit und Zersplitterung war der Einheitsgebanke nie ganz verschwunden. Jene Zeiten äußeren Glanzes der Staufer blieben dem Volke unauslöschlich eingeprägt, man glaubte den Kaiser Friedrich Ii. nicht gestorben, hoffte viel- mehr, er werbe wiederkommen. Von ihm wurde diese Hoffnung aus seinen Vater Friedrich Barbarossa übertragen, — die deutsche Jugend, welche gegen Napoleon gefochten, griff diese Sage aus, um sich fortan für die angeblich alten deutschen Reichssarben Schwarz- Not-Gold zu begeistern. Aber neben dem Sehnen nach Kaiser und Reich geht der Kamps um Weitersührung der gesellschaftlichen Re- formen. Mitbeteiligung des Volkes an der Staatsleitung und Ver- leihung einer Verfassung werden gefordert. Das große Verdienst der klassischen Dichter ist es, die geistige Einheit geschaffen zu haben, sie wird jetzt Vorbedingung für den Kamps um die politische. Aber ausschlaggebend für Gestaltung des politischen und sozialen Lebens werden neben den durch Geburt und Besitz Bevorzugten mehr und mehr die Gebildeten der Nation. Die Befreiungskriege hatten zunächst ein Ausleben des fürst- lichen Absolutismus zur Folge. Teilweise wurden Verfassungen ge- währt und zwar aus ständischer Grundlage. In Preußen war eine solche 1815 zugesagt, aber 1833 vorläufig nur Provinzialstände mit beratender Stimme eingeführt worden. Von Preußen sollte indes die Schaffung der wirtschaftlichen Einheit ausgehen. Hier erfolgte 1816 die Aushebung aller Binnenzölle und damit der endgültige Übergang von der Territorial- zur Volkswirtschaft. Drei Jahre später schloß es dann mit Schwarzburg-Sondershausen für die Enklave Gondershausen einen Zollvertrag zur Aushebung der gegen- seitigen Zölle und Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsgebietes. Wenngleich der 1828 zwischen Bayern und Württemberg geschlossene Süddeutsche Zollverein, sowie der Mitteldeutsche Handelsverein (Sachsen, Thüringen, Hannover, Kurhessen, Hessen-Homburg, Olden- burg, Braunschweig, Nassau, Frankfurt a. Main) im Gegensatz zu Preußen zustande kamen, schloß sich gleichfalls 1828 Hessen-Darm- stadt an die preußisch-sondershausensche Zollgemeinschast an. Jene Zollvereinigungen vermochten sich indes nicht zu halten. Am Clausnitzer. Staats- und Volkswirtschaftslehre. 9

6. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 256

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
256 Iii. Das Deutsche Reich. und Jadebusen und der Emsbusen mit dem Dollart eiuschneiden. Während der Boden der Tiefebene bis zu dem Küstensaum aus sandigen Ablagerungen des Diluviums besteht, die hier Geest genannt werden und bisweilen noch erratische Blöcke tragen, liegt an der Küste selbst dunkel- brauner oder schwarzgrauer Marschboden (Älet)1, eine junge, ganz steinfreie, tonige Anschwemmung des Meeres hinter der früheren Küsten- düue, durch welche die Nordsee in einzelnen Breschen bei der täglichen Flut eindrang und bei der Ruhepause vor Eintritt der Ebbe ihren feinsten Schlamm oder Schlick niedersenkte. Die Ostsee mit nur spurenweisen Gezeiten hat daher keine Marschen, wohl aber die W.-Seite Schleswig- Holsteins. Infolge einer Straudverschiebnng landeinwärts blieb von dem früher zusammenhängenden Dünenzug nur ein Rest als Friesische Inseln w. vom Wcserbusen (Ostfriesische Inseln deutsch, Westfrie- sische niederländisch); der größte Teil des Marschbodens liegt längs der Küste nur zur Zeit der Ebbe bis auf einige Rinnen trocken als Watten, die höchstens durch ihre Austernbänke nützlich sind. Die eigentlichen Marschen, der völlig festländisch gewordene Boden, liegen kaum höher als das Watt, also nur wenig über dem Meeresspiegel (bei Flut) oder in dessen Höhe selbst; sie würden daher auch jetzt noch so weite Moräste darstellen wie bei Beginn unserer Zeitrechnung, hätten die Bewohner nicht dem Meer einen Damm gesetzt durch breite, flache Wälle, „Deiche", mit torartigen Schleusen (Sielen) zum zeitweisen Austritt der Landgewüsser. Ii. Gewässer. Die Flüsse sind bei äußerst geringem Gefälle wie die der öst- a) Flüsse, sicheren Ebene sehr gut schiffbar, indessen vermögen große Flußdampfer nur den Rhein zu befahren. Weser und Ems haben wieder den größeren Gebietsteil und ihren größten Nebenfluß zur Rechten. Die Weser empfängt aus So die in der Ebene w. von Magdeburg entspringende Aller; deren Zuflüsse sind l. die Oker vom Harz und die Leine; bei der letzten Wendung gen N. kommt die Hunte von der Weserkette l. in die Weser. Die Ems gehört schon von ihrer Quelle ab (vor dem süd- östlichen Teutoburger Wald) der Ebene an und nimmt, nachdem sie den Teutoburger Wald umflossen hat, auf ihrem N.-Lauf die diesem Gebirge entquellende Hase auf. Die Lippe geht vom Rand der Egge w. zum Rhein, die Roer (S. 220), aus dem Hohen Venn ö. von Aachen hervortretend, gen Nw. zur Maas, die an der deutschen Reichsgrenze vorbeifließt. b) Seen und An Seen ist der W. des Norddeutschen Tieflandes ganz arm; ^Ddie' zwischen Leine und Weser liegt das Steinhuder Meer^, w. der 1 Englisch cjay = Ton. — 2 Meer ist der nordwestdeutsche Ausdruck auch für noch kleinere Seen.

7. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 258

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
258 Iii. Das Deutsche Reich. V. Siede- lungen. 1. Hannover. mehr bewahrt, wie dies auf den Nordfriesischen Inseln noch teilweise der Fall ist, sondern von niedersüchsischer Mundart verdrängt worden, aber zumal auf den Marschen lebt noch der echt friesische Volksschlag, und die saubere Bauart des Friesenhauses verdrängt umgekehrt die des Sachsen- hauses auf den Nachbarstrichen der Geest. Jenes ist ein Backsteinbau unter rotem Ziegeldach, Scheune nebst Stallungen vom Wohnraum abgemauert, aber mit ihm unter demselben Dach, in den quellenlosen Marschen mit Regenwasserleitung vom Dach in die Küche. Dieses erscheint als uraltes Bauernhaus, noch jetzt manchmal aus bloßem Fach- werk gebaut, mit hohem Strohdach, unter dem das Getreide lagert; die Stallungen r. und l. neben der „Teele", d. h. der Hausflur, in die man durch die Toreinfahrt eintritt, gleich dahinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. 1. Anteil der Provinz Hannover, von der Elbe zur niederländischen Grenze jenseits der Ems: Rbz. Hannover mit ^Hannover, wo die Leine schiffbar wird und die wo. Verkehrsstraße des Norddeuffchen Tief- landes, jetzt Eisenbahn von Cöln nach Berlin, den Fluß überschreitet; erst neuerdings erblüht es zu einem stattlichen, in schönem Baustil ge- haltenen Hanptsitz nordwestdeutscher Industrie: Baumwollspinnerei und -Weberei, Maschinenbau, technische Hochschule; es zählt nun 1/i Milk. E. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch die Steinkohle des Deisters im Sw.; ihre Flöze lagern zwar im gelblichen Kreidesandstein des Deisters geben aber denen der Steinkohleniormation an Brennwert wenig nach. Die gleichfalls sehr rege, kleinere Fabrikstadt 'Linden auf dem l. Leine- Ufer ist jetzt mit Hannover auf dem anderen Ufer eng verwachsen. — Rbz. Lüneburg, von der Leine zur Elbe, ist größtenteils erfüllt von der Lüneburger Heide zwischen Aller und Elbe: vereinzelte Flecke alter Kiefernbestände auf weiten, flachen Bodenwellen, zwischen denen Moor liegt und auf denen Wacholder wächst, eine ernste, einsame Landschaft; jetzt wird überall aufgeforstet. Die unzähligen Blümchen des Heide- krauts färben im Sommer weite Flächen rosig und sind Grundlage für die Bienenzucht; hie und da wird aus dem Honig noch Met gebraut; vom holzigen Heidekraut leben ferner die zahlreichen Heidschnucken, eine schwarzbraune, kleine Schafrasse mit grober Wolle; doch werden auch edlere Schläge gezüchtet, und Kunstdüngung befördert sogar den Ackerbau. Weit voneinander liegen kleine Gehöftgruppen, mit Eichen umpflanzt; jüngst beutet man an einigen Stellen weiße Quarzlager in geringer Bodentiefe zur Dhnamitfabrikation aus. Auch findet sich Erdöl. Lüneburg, sö. von Hamburg, mit Saline, war zur Hansezeit blühender

8. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 259

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 14. Norddeutsches Flachland (westlicher Teil). 259 Handelsplatz an der Straße von Lübeck gen S. Gegenüber von Ham- burg, l. von der Elbe liegt 'Harburg, Fabrik- und Handelsstadt, jedoch nur für Seeschiffe geringeren Tiefgangs erreichbar; man stellt hier z. B. aus Kopra Kokosöl her und ans dem Rückstand lichtgraue Kokoskuchen, die gutes Rindviehfntter sind. — Rbz. Stade, zwischen Unterelbe und Unterweser. Stade liegt nw. von Harburg an der Grenzlinie von Geest und Elbmarsch, d. h. an der Ftußmarsch der Elbe, die wie auch die anderen Flüsse von Aufschwemmungsboden begleitet wird (S. 129 f.). Wo die tragende Geest und die von ihr getragene Marsch an der Oberfläche zusammentreffen, legte man oft die Ansiedlungen an, um die Verschiedenartigkeit beider zu benutzen: Fruchtbarkeit der Marsch, gutes Trinkwasser der Geest. — Zum Rbz. Osnabrück (S. 227) ge- hört l. von der Ems an der Grenze gegen die Niederlande der ö. Teil des langen Bonrtanger [bürtanger] Moors, noch viel öder als die Lüneburger Heide und wie diese mit Schnucken. — Rbz. Aurich, auch Ostfriesland genannt, ist der nordwestlichste Teil des Deutschen Reichs; in der Mitte liegt Aurich, Marktort für Vieh und Getreide. Größer ist Emden unweit der Emsmündung, das durch Kanal mit dem Dollart ver- bunden und der Seemündnng des Dortmund-Ems-Kanals benachbart ist. Er führt in den westfälischen Jndnstriebezirk, damit Kohle von dort den deutschen Nordseehäfen, die bisher der billigen Wasserfracht halber englische Kohle verwerteten, preiswerter als mit der Bahn zukommen könne und umgekehrt schwedisches Erz (S. 84) den westfälischen Hütten- werken. Ausfuhr von Erzeugnissen der Landwirtschaft, Einfuhr von Kolonialwaren und Seesischen. Die Ostfriesischen Inseln treiben hauptsächlich Seefischerei; die westlichsten, Borkum1 und Norderney, sind besuchte Seebäder. Große Leuchttürme warnen hier wie an der deutschen Nordseeküste überhaupt in beträchtlicher Zahl die Seeschiffe vor den gefährlichen Sandbänken, den Resten vom Meere verschlungenen Landes noch weit außerhalb der Watten. 2. Der Anteil des Herzogtums Bramffchwcig bildet den Hanptteil des Staates zu beiden Seiten der Oker bis über die Aller; fruchtbarer Ge- treide- und Zuckerrübenboden. Hst. *Vraunschweig^ mit technischer 1 Fast alle deutschen Ortsnamen auf „um" (d. h. heim) sind friesisch, des- gleichen die Familiennamen auf „sen" (z. B. Petersen, d. h. Peters Sohn). Die Friesen hatten bis in die neueste Zeit keine Familiennamen, sondern nannten sich wie die Altgriechen mit bloßem Vornamen, zu dem sie den des Vaters fügten (z. B. Hans Petersen, Peter Hansen); die Benennungen nach dem Vater wurden dann zu bleibenden Familiennamen erhoben. — * Ursprünglich Brunswik, d. h. Brunos Siedlung. 17* 2. Braun- schweig.

9. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 261

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 14. Norddeutsches Llachland (westlicher Teil). 261 und der westfälische Schinken; die westfälischen Eichenwälder lieferten seit alters gute Eichelmast. Münster ähnlich war Paderborn (Rbz. Minden), w. von der Egge, auch einst Residenz eines Fürstbischofs und benannt nach den mehrfachen Quellen der Pader unter seinem alten Dom; ihr Wasser fließt nw. zur nahen Lippe. Hamm an der mittleren, schiffbaren Lippe und an der hier die Lippe überschreitenden Cöln- Mindener Eisenbahn, hat große Eisengießereien; es war alte Hst. der eisenreichen Grafschaft Mark (S. 223, 264), die von der Lippe aus sich auf beiden Seiten der Ruhr über den größten Teil von S.-Westfalen (Rbz. Arnsberg) erstreckte und 1666 ein Kernstück der jugendlichen W.-Hälfte des preußischen Staates wurde. Von hier aus beginnt, sw. gegen die Rheinlinie sich verbreiternd, der Raum, auf dem sich die Bevölkerung des Deutschen Reichs am meisten verdichtet hat infolge der Erzschätze und der reichen rheinisch - westfälischen Steinkohlenlager längs der Ruhr. Aus dieser industrie- reichen Gegend führt ein ungemein dichtes Eisenbahnnetz nach allen Seiten hin, besonders zum Rhein, und der Dortmund-Ems-Kanal (S. 259) von der Emscher, die unterhalb der Ruhr in den Rhein mündet, über Münster zur Ems, so daß der Jndustriebezirk gut mit der Nordsee verbunden ist. Man plant aber noch Größeres: Ein Mittelland-Kanal soll r. von der Ems aus jenem Kanal gen O. über Minden und Hannover zur Magdeburger Elbe führen; er würde somit die norddeutschen Flüsse des Nordseegebiets mit denen des Ostseegebiets zu einem einzigen Wassernetz verbinden. Zunächst wird von diesem Plan die Kanalverbindung zwischen Ems- und Wesershstem verwirklicht. 6. Anteil der Rheinprovinz, das von Franken * bewohnte Niederrhein- und Maasgebiet, ist am dichtesten bevölkert zu beiden Seiten des Rheins vor dem W.-Rand des ö. Schiefergebirges; die Volksdichte dieses Strichs und seiner indnstriereichen Nachbarschaft im Sauerländischen bewirkte es vornehmlich, daß das Rheinland mit nahezu 6^/^ Mill. die volkreichste Pro- vinz von Preußen wurde. — Rbz. Cöln mit *Cöln (S. 222), das am. l. Rheinufer dort liegt, wo die Straße längs dem Außenrand des w. Schiefer- gebirges über Lüttich und Aachen den Strom trifft, der von hier ab bei mehr als 5 in Tiefe und keinerlei Stromhemmnis eine noch bessere Fahr- straße den Lastschiffen bietet als oberhalb. Cöln entstand als römische Kolonie?, wurde im Mittelalter die Stadt eines der mächtigsten Erzbischöfe, 1 2 1 Ihre Mundart geht rheinabwärts allmählich in niederdeutsche Form über. — 2 Der Name Cöln ist gebildet aus Colonia Agrippina, Agrippina-Kolonie, genannt nach Kaiser Claudius' Gemahlin, die hier geboren war. 6. Rhein- provinz.

10. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 227

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Thüringen und der Karz. 227 b) Fürstentum Schaumbnrg-Lippe ö. von Minden, ein kleines Ländchen mit der Hst. Bückeburg am Abhang einer n. Vorhöhe der Weserkette. o) Fürstentum Lippe vom k. Weserufer (oberhalb des Weserknies) bis zum sö. Teutoburger Wald. Hst. ist Detmold, in deren Nahe das Hermanns-Denkmal auf einem Berge des Teutoburger Waldes steht.zur Erinnerung an Deutschlands Befreiung durch den Cherusker Armin. Cherusker hießen die Vorfahren dieses Teils der Niedersachscn im Ge- birgsland um die Weser. 6) Anteil der Provinz Hannover, im O. (und Nw.). Hildes- heim an der Innerste, einem r. Harzzufluß der Leine, Rbz.-Hst., war einst die Residenz eines Fürstbischofs, ist daher reich an altertümlich schönen Kirchenbauten. Im S. des Rbz. Hildesheim, geschieden vom N. durch einen schmalen Streifen des Herzogtums Braunschweig, der von der Weser bis nach dem Harz zieht, liegt die Universitätsstadt Göttingen an der Leine und Münden am Einfluß der Fulda in die Werra. "Osnabrück an der Hase, unfern vom hügligen Ende des Teutoburger Waldes, Nbz.- Hst. und wie Hildesheim einst Sitz eines Fürstbischofs, ist eine altertümlich winklige Ackerbürgerstadt, die neuerdings durch mannigfache Industrie neuen Aufschwung erhielt infolge der Entdeckung von Steinkohlenflözen in ihrer Nähe, obwohl diese jetzt nicht weiter ausgebeutet werden. 8 10. Thüringen und der Harz. Der Thüringer Wald zieht als ein kammförmiges Horstgebirge vom Fichtelgebirge nw. bis zum Werraknie. Jin plattenförmigen So. besteht er aus silurisch-devonischem Grautvackengestein, ist breiter, ein- förmiger und wird Frankenwald genannt. In seiner aus mannig- faltigeren Gesteinen zusammengesetzten Nw.-Hälfte verschmälert sich das Gebirge kammartig; der Kamm erhebt sich im Mittel fast durchweg zu 800 in, also hoch über die hier bei 600 in liegende Grenze des Getreide- baus, die höchsten Porphyrkuppen zu 1000 m: Beerberg; nicht ganz so hoch weiter nw. der Jnselsberg, aber mit freierer Aussicht, da er von der Kammlinie nö. vortritt. Der Renn stiegst der oberhalb schöner 1 1 Bei Kriegsgefahr schützte man den Gebirgskamm, die natürliche Sw.-Grenze Thüringens, durch Baumverhaue und hielt innerhalb dieses hölzernen Verteidigungs- walles einen Steig (Stieg) im Wald offen, auf dem Berittene, einst „Renner" genannt, für den Fall des Angriffs leicht Meldungen von Ort zu Ort bestellten. 15* t>) Schaum- burg. c) Lippe. d) Hannover. I. Ober- flächen- aufbau. 1. Thüringer Wald.
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