Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Minute, was er zu tun hatte. Niemand dachte daran, über den kleinen Gedankenkreis hinauszugehen, in welchem man sich infolge des beschränkten Gebietes fortwährend wiederholter Pflichtleistungen bewegte. — Die Willkür wuchs; man fürchtete, für das kleinste Versäumnis Vorwürfe zu erhalten; wir schwiegen alle. — Man fand dort keinen Anlaß mehr, Gemütsbewegungen zu empfinden oder Betrachtungen auszutauschen."
Nach außen trat das neue Kaisertum doch mit allem, mit um so größerem Glanze auf. Eine Fülle von neuen Titeln und Würden wurden verliehen. Seine bis-herigenmitkonsuln wurden Erzkanzler und Erzschatzmeister. Von seinen Brüdern hatte Lucian Frankreich im Haß gegen Napoleon verlassen, war der jüngste, Jero-me, wegen einer leichtsinnigen amerikanischen Heirat in Ungnade; aber Joseph wurde Großwahlherr, Ludwig Con-netable. Der Oheim,
Kardinal Fesch, wurde zum Großalmosenier, sein Generalstabschef Berthier zum Großjägermeister, der boshafte Krüppel Talleyrand zum Großkammerherren ernannt. Duroe erhielt den Titel eines Großmarfchalls des Palastes, Conlainconrt den eines Großstallmeisters. Die Mntter, Lätitia Bonaparte, die sich im Glanze ihres Sohnes sonnte, aber nie recht an den Bestand seines Glückes glauben wollte und darum mit Bauernklugheit und Bauerngeiz Reichtümer für die kommenden Tage des Unglückes sammelte, wurde Madame Mere angeredet, die Schwestern kaiserliche Hoheiten. Zu Marsch allen von Frankreich wnr-
Marschall Berthier.
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Extrahierte Personennamen: Lucian_Frankreich Napoleon Joseph Ludwig_Con-netable Ludwig Berthier Bauerngeiz_Reichtümer Marschall_Berthier
1533—1535
1547
1618
1684
1686
1712
1768
1806
1811
1813
1814
1842
1860
1871
1881
1888
Jürgen Wullenweber, Bürgermeister in Lübeck.
24. April. Schlacht bei Mühlberg. — 23. Mai. Schlacht bei Drakenburg.
Das Reichskammergericht erkennt die Reichsunmittelbarkeit Hamburgs an.
Innere Unruhen in Hamburg. Snitger und Jastram an der Spitze der Bürgerschaft.
Belagerung Hamburgs durch die Dänen. Snitger und Jastram hingerichtet.
Beendigung der bürgerlichen Unruhen durch den hauptrezeh. Dänemark erkennt im Gottorper Vergleich Hamburg als freie Reichsstadt an.
November. Französische Truppen besetzen Hamburg; die Kontinentalsperre durchgeführt.
1. Januar. Hamburg dem französischen Kaiserreich einverleibt.
18. März. (Einzug Tettenborns in Hamburg. Errichtung der Bürgergarde und der Hanseatischen Legion. — 30. Mai. Die Franzosen unter Davoust rücken wieder in Hamburg ein.
Dezember 1813 bis (Ende klpril 1814. Belagerung Hamburgs durch die Verbündeten. 26. Mai. Der Senat übernimmt wieder die Regierung.
31. Mai. Einzug der verbündeten Truppen und der Bürgergarde in Hamburg.
5.—8. Mai. Großer Brand in Hamburg.
Die neue Verfassung zwischen Senat und Bürgerschaft vereinbart. Die freie und Hansestadt Hamburg Mitglied des neugegründeten Deutschen Reiches.
Der Anschluß Hamburgs an das deutsche Zollgebiet nach Vereinbarung mit der Reichsregierung beschlossen und
15. Oktober vollzogen.
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2. Innere Parteikämpfe in Hamburg. Znilger und Jastram. Belagerung der Stobt durch die Dänen 1686.
Die im Jahre 1529 festgestellte Verfassung hat in ihren Grundzügen mehrere Jahrhunderte hindurch Geltung gehabt. Doch fehlte es dabei nicht an Reibungen und Streitigkeiten zwischen Rat und Bürgerschaft, infolge deren einige wesentliche Änderungen im Staatswesen geschahen. So wurde bereits im Jahre 1563 die Verwaltung der öffentlichen Gelder, die bis dahin der Rat durch zwei seiner Mitglieder geführt hatte, acht auf 6 Jahre gewählten Bürgern (zwei aus jedem Kirchspiel), den Kämmereibürgern, übertragen; diese waren verpflichtet, dem Rate jährlich Rechnung abzulegen und über die Einkünfte und Ausgaben der Stadt Stillschweigen zu bewahren. Auch wurde 1603 auf Verlangen der Bürgerschaft eine Revision des Stadtrechts vorgenommen.
Einen sehr heftigen Charakter nahmen die inneren Streiüg-keiten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an. Die Ratswahlen und Mißbrauche im Gerichtswesen waren Punkte, die von der Bürgerschaft lebhaft erörtert wurden und zu heftigen Angriffen gegen die Regierung Veranlassung gaben. So arg wurden diese inneren Kämpfe, daß wiederholt kaiserliche Gesandtschaften nach Hamburg kamen, um zu vermitteln. Als Führer der Bürgerschaft traten bald zwei Männer, Hieronymus Snitger und Cordt Jastram, hervor. Sie setzten es durch, daß ihr gesürchtetstergegnerimrate, derbürger-meister Hinrich Meurer, wegen geheimer Verbindung mit dem kaiserlichen Hose vor das bürgerschastliche Kollegium der 144er zur Verantwortung gezogen und auf Grund eines alten Rezesses als Verräter der Bürgerschaft in Gewahrsam genommen wurde (1684). Erft nachdem er auf seinen Ratssitz verzichtet und gelobt hatte, ruhig im Privatleben in Hamburg zu bleiben, ward er freigelassen. Er brach jedoch (Oktober 1684) sein Versprechen, verließ Hamburg und begab sich über Lüneburg nach Wien. Nun gewann die demokratische Partei vollständig die Herrschaft; auch in die Leitung der äußeren Angelegenheiten griff sie entscheidend ein. Der Anhang Snitgers und Jastrams wurde noch dadurch verstärkt, daß im Mai 1685 die St. Michaelis-
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wurden heftige Kämpfe um diesternschanze geführt; es gelang dem Feinde nicht, die wichtige Befestigung zu nehmen. Unter Vermittelung fremder Mächte wurde bald ein Waffenstillstand verabredet; bereits am 14. September hob der König die Belagerung auf, und in dem Frieden, der am 23. Oktober zustande kam, mußte er schließlich alle seine Forderungen fallen lassen.
Während der Belagerung halten sich auch die inneren Zustände in Hamburg völlig verändert. Die bisher so mächtigen Parteiführer Snitger und Jastram wurden wegen ihrer offenkundigen Verbindungen mit Dänemark des Verrats beschuldigt und verhaftet. Obwohl sie leugneten, von den feindseligen Ablichten des Dänenkönigs etwas gewußt zu haben, wurden sie doch zum Tode verurteilt und am 4. Oktober 1686 hingerichtet. So vollständig war nach mehrjähriger unumschränkter Herrschaft die Niederlage der demokratischen Partei, daß bald nach der Hinrichtung Snitgers und Jastrams der abgesetzte Bürgermeister Meurer wieder in seine frühere Stellung als Mitglied des Rates eintrat, in der er bis zu seinem Tode (1690) verblieb.
3. Kbschlutz der verfassungskämpfe durch den Hauplrezetz von 1712.
Noch bis in das 18. Jahrhundert dauerten die Parteikämpfe in Hamburg fort, und wiederholt brachen gefährliche Unruhen aus, die schließlich im Jahre 1708 das Einschreiten einer Reichskommission nötig machten. Nach jahrelangen Verhandlungen gelang es endlich dem kaiserlichen Kommissar Graf von Schönborn, eine Einigung zwischen Rat und Bürgerschaft herbeizuführen. Es entstand der sogenannte Hauptrezeß vom Jahre 1712, der bis in die neueste Zeit für die Verfassung Hamburgs maßgebend blieb. Die wichtigsten Bestimmungen sind folgende:
Rat und erb gesessene Bürgerschaft besitzen gemeinsam die höchste Staatsgewalt. Der Rat wählt selbst seine Mitglieder, deren Zahl auf 4 Bürgermeister und 24 Ratsherren festgesetzt ist. Er übt die höchste Justiz auf Grund des Stadtbuches und der Rezesse; er hat das Begnadigungsrecht, die Leitung der diplomatischen Angelegenheiten und Lernst die Bürgerschaft. Zur Abänderung eines Gesetzes oder
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begonnen. Während er die gemäßigten Anhänger einer Reform wie Contarini, Sadolet und den Engländer Reginald Pole durch Verleihung des Kardinalspurpurs der römischen Kirche zurückgewann, wurden die Entschiedenen dnrch die Inquisition teils zur Flucht (Ochino), teils zum Widerruf (Renata) genötigt, fodaß binnen kurzem die Bewegung völlig unterdrückt war.
In Spanien schritt die Inquisition, die dort durchaus abhängig uon der Krone war, unterstützt von dem Fanatismus und der Grausamkeit des Volkes, seit 1559 aufs strengste gegen die Protestanten ein (autos da fe), Zuerst in Valladolid, dann in Levilla, und es gelaug ihr, sie gänzlich auszurotten.
In den Niederlanden, welche durch Handel (Antwerpen mit 4500 eigenen Schiffen, Amsterdam mit seinem Herings- und Ge-treidehaudel) und Gewerbfleiß (Tuche, spitzen, Samtsabrikation, Bierbrauerei) blühten, suchte Philipp mit der religiösen gleichzeitig die politische Freiheit zu unterdrücken. Zur Statthalterin in den Niederlanden ernannte er Margaretha von Parma, eine natürliche Tochter Karls V., der er als Berater den Bischof Granvella von Arms, später Erzbischof von Mecheln und Kardinal, und zur Stütze spanische Truppen zurückließ. Philipp begann die Durchführung feiuer Pläne mit der Vermehrung der Bistümer auf 17 und der Einführung der Inquisition 1560. Die Opposition des Hochadels, welcher, an der Spitze der kluge und diplomatisch geschulte Wilhelm von Nassau, Prinz von Oranien (Orange), der ritterliche, aber wenig staatsmännisch veranlagte Lamoral Graf von Egmont und der durch Familienverbindungen einflußreiche Admiral Graf Horn, Anteil an der Regierung erstrebte, setzte zunächst (1564) die Abberufung der spanischen Trnppen und die Entfernung Granvellas (f 1586) durch. Der niedere Adel, welcher, an der Spitze Vicomte von Brederode und die Gebrüder St. Mar nix („Geusen"), offen für die religiöse und bürgerliche Freiheit eintrat und zur Aufrechterhaltung derselben den Kompromiß von Breda 1565 schloß, setzte durch sein kühnes Auftreten bei der Regentin eine Sistierung der Ketzerprozesse durch, entfesselte aber dadurch viele Unruhen und einen allgemeinen Bildersturm. Die Folge davon waren strenge Gegenmaßregeln Philipps und die
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Extrahierte Personennamen: Renata Philipp Philipp Margaretha_von_Parma Karls_V. Karls_V. Granvella Philipp Philipp Wilhelm Vicomte_von_Brederode Philipps Philipps
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bis 1640, Kreuzabnahme), als Maler, Altertumsforscher und Diplomat berühmt, sein Schüler Antonius van Dyck (1599—1641) und Jakob Jordaens (1593—1678, Genrebilder), letzterer der Bildnismaler Franz Hals d. Ä. (1580—1666) und Rembrandt van Rijn (1606—1669, Anatomie, Nachtwache, Staalmeesters) an.
4. Tic Religionskriege tit Frankreich.
In Frankreich suchte Franz I. (1515—1546) vergeblich die neue Lehre zu unterdrücken; seine Verbindung mit den deutschen Proteitanten machte eine gleichmäßige antiprotestantische Politik unmöglich. Sein Nachfolger Heinrich Ii. (1546 — 59) ergriff aus Betreiben des Connetable von Montmorency (f 1567) und der Familie Gnise, deren Häupter, die Brüder Franz und Karl, der erste (ermordet 1563) als Eroberer von Calais, der andere als Kardinal (von Lothringen) und Inhaber von 12 Bistümern und Erzbistümern von großem Einstuß waren, strenge Maßregeln gegen die Protestanten (Hugenotten). Aber das hohe Ansehn ihrer Führer, namentlich der königlichen Prinzen aus dem Hause Bourbon, Anton von Navarra (f 1562) und Ludwig vou Condö (f 1568), und des Admirals von Coligny, und ihre feste Organisation (nach den Grundsätzen Calvins) gaben ihnen Mut und Macht zum Widerstände. Als auf Heinrichs Ii. ältesten Sohn Franz Ii. (1559—1560), den Gemahl der Maria Stuart, desseu jüngerer Bruder Karl Ix. (1560—1574) unter Vormundschaft feiner Mutter Katharina von Medici gefolgt war, erhielten sie Duldung und konnten öffentlich mit ihrer Lehre auftreten. Dadurch wurde der Gegensatz zwischen beiden Parteien verschärft. Ver-mittelungsversuche, wie das Religionsgespräch von Poissy 1561 und das Edikt von St. Germain 1562, welches den Hugenotten freie Religionsübuug außerhalb der Städte gewährte, blieben erfolglos. Das Blutbad vou Vafsy 1562 eröffnet die Reihe der Religions- und Bürgerkriege in Frankreich, welche, nur für kurze Zeit durch unsichere Friedensschlüsse unterbrochen, das Laud und besonders die Staatsfinanzen erschöpften und beide Parteien ihrer bedeutendsten Führer beraubten. Zu deu Hugenotten gehörte der größte Theil des Adels, namentlich im Süden Frankreichs, zu den Katholiken die größeren Städte, voran Paris.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Lothringen Germain Frankreich Frankreichs Paris
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sahen, weder durch ihre vermittelnde Haltung zu versöhnen noch durch Strenge zu unterdrücken vermocht. In politischer Be-ziehnng hatte das Parlament sowohl deu gesetzwidrigen Ordonnanzen der Königin wie ihren Eingriffen in die parlamentarischen Privilegien entschiedenen Widerstand entgegengesetzt. Aber die nationale Politik der Königin, ihre äußeren Erfolge, ihr kluges Nachgeben in einzelnen Fällen (Monopole) sicherten ihr das Vertrauen des Volkes und erhielten den inneren Frieden ausrecht, so daß Elisabeth in der That säst unumschränkt regierte.
vshr Nachsolger, 3> q k o ö I., ein gelehrter, aber surchtsamer und in der Behandlung politischer Fragen ungeschickter, dabei von seiner Machtvollkommenheit durchdrungener Herrscher, erbitterte durch seine ablehnende Haltung Katholiken (Pulververschwörung von Guy Fawkes 1605) wie Puritaner und ries durch seine will-kürlicheu Finanzmaßregeln (Zollerhöhungen, Monopole), seine Verschwendung und Günstlingswirtschaft (Buckingham), seine spanische Politik lebhafte Opposition im Parlamente hervor, in dem der durch Seeunternehmungen und Reichtum selbstbewußte Bürgerstand an Einfluß überwog. Jakobs begabter und in seinem Wandel tadelloser, aber höchst unzuverlässiger Sohn Karl I. (1625—1649) arbeitete von seinem Regierungsantritte an planmäßig aus die Herstellung des königlichen Absolutismus hin, indem er dem Parlamente jede Rechenschaftslegung über die bewilligten Gelder verweigerte, willkürlich Stenern auferlegte und seine Gegner durch Haftbefehle und Verurteilungen einzuschüchtern suchte. Erst nachdem 2 Parlamente ausgelöst waren, gewährte der König, durch steigenden Geldmangel (infolge der unglücklichen Kriege gegen Spanien und Frankreich) dazu gezwungen, dem dritteu 1628 die Bitte um Recht, welche die Erhebung von Steuern ohne Bewilligung des Parlamentes und die Verhaftung von Unterthanen ohne Angabe des Grundes für ungesetzlich erklärte. Aber auch dies Parlament wurde, als es nach Buckinghams ri ode gegen des Königs eigene Politik Opposition machte, 1629 ausgelöst, der Führer der Opposition, ^ohn Eliot, endete im Kerker. Mit Spanien und Frankreich wurde Friede geschlossen.
Der König entschloß sich fortan, ohne Parlament zu regieren; feine bedeutendsten Ratgeber waren dabei in politischen
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Extrahierte Personennamen: Jakobs Karl_I. Eliot
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Frankreich
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durch neues Vorrücken die Russen und Österreicher zum Abzn aus Schlesien, während in Sachsen der ebeusalls schon aus de > Rückzüge befindliche Daun den zu seiner Umgehung abgesandt General Fink zur Kapitulation vou Maxen nötigte.
^Jm Jahre 1760 gelang es Friedrich trotz seiner geringen -Lruppenmacht und der Vernichtung des Fonquescheu Corps bei Landshut, ein österreichisches Heer uuter Laudon, welches von den b^den anderen Heeren unter Daun und Lacy nicht unterstützt wurde, bei Liegnitz in Schlesien und daraus auch Daun bei Morgan in wachsen (Zielen bei den Süptitzer Höhen) zu schlagen. Im Jahre 1761 mußte sich Friedrich gegen die vereinigten Österreicher und Russen in das verschanzte Lager zu Bunzelwit einschließen. Dazu eutzog ihm eiu Miuisterwechsel in England wo aus die Thronbesteigung Georgs Iii. (1760) bald (1761) die Ersetzung Pitts durch den unfähigen und Vertragsbrüchigen Lord Bute folgte, die englischen Snbsidien. Aber die Umwälzungen m Rußland, wo die Thronbesteigung Peters Iii. den Abschluß eines Friedensvertrages herbeiführte, der auch nach Peters Sturz von seiner Gemahlin und Nachfolgerin Katharina Ii. ausrecht erhalten wurde, und die Erschöpfung aller Beteiligten, namentlich Atausreiche, führten zum Abschlüsse eines allgemeinen Friedens, der durchs die otege Friedrichs bei Burkersdorf über die Österreicher und seines Bruders Heinrich bei Freiberg über die Reichsarmee sonne den Zug Kleists nach Franken 1762 beschleunigt wurde. Dem Pariser Frieden zwischen England und Frankreich (10. Febr. 1763), welcher ersterem Canada und Louisiana einbrachte, folgte die endgiltige Beendigung des siebenjährigen Krieges durch den Hubertusburger Frieden (15. Febr. 1 763), durch den der Besitzstand vor dem Kriege wiederhergestellt wurde. Preußen war seitdem eine europäische Großmacht.
5. Friedrichs Regierung im Innern.
Noch bedeutender wie als Feldherr und Diplomat war Friedrich alv Regent des Staates, dem er als dessen „erster Diener" eine alle Zweige der Verwaltung umfassende Thätigkeit und eine unerschöpfliche Arbeitskraft widmete, ein Vorbild für seine Unterthanen in treuer Pflichterfüllung und weiser Sparsamkeit.
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vom Volke und selbstherrlich, auch der Kirche gegenüber, nur mit wenig vertrauten Räten (Fürst von Eboli, Herzog von Alba, später Granvella) verkehrend, von fanatischer Frömmigkeit und unersättlichem Ehrgeiz, früh in die Geschäfte eingeweiht, strebte Philipp danach, seines Vaters universalistische Pläne zu verwirklichen und der Kirche ihre alte Macht wiederzugeben. Seiue Nachfolge im deutschen Reiche vermochte er nicht durchzusetzen; aber durch seine Vermählung mit Maria Tndor gewann er England für das Haus Habsburg und den Katholicismus. Er beendigte den Krieg mit Frankreich, nachdem er Papst Paul Iv. zur Neutralität gezwuugeu (Alba) und die Franzosen bei St. Quentin (Emanuel Philibert von Savoyen) 1557 und Gravelingen (Egmont) 1558 besiegt hatte, durch deu vorteilhaften Frieden zu Cateau-Cambresis 1559, während das ihm verbündete England Calais verlor.
Als Vorkämpfer der Kirche und des Katholicismus setzte Philipp auch den Kampf ge0en den Islam im Innern seines Reiches und nach außen hin fort. Die Morisken in Granada, welche bisher trotz äußerlicher Bekehrung die Religion und Sitten ihrer Väter beibehalten hatten und sich durch Gewerbfleiß und Betriebsamkeit ailszeichneten, suchte er mit Gewalt zu entnationalisieren und ließ sie nach heftigem Verzweiflungskampfe durch feinen Halbbruder Dou Juan d'austria teils ausrotten, teils in andere Provinzen verpflanzen. Nach außen setzte er den fortgesetzten Angriffen der Türken zur See endlich ein Ziel. Er nötigte sie durch Entsendung einer Kriegsflotte 1565 zur Aufhebung der Belagerung von Malta, welches der Hochmeister des Johanniterordens Lavalette gegen eine fünffache Übermacht rühmlich verteidigt hatte. Als sie dann 1570 Eypern bedrohten, trat er im Bunde mit dem Papste und Venedig ihnen wieder entgegen; Don Juan besiegte sie in der Seeschlacht von Lepanto 1571. Aber an der Ausnutzung des Sieges hinderte diesen die Zwietracht der Verbündeten. Er eroberte zwar noch Tunis, doch ging diese Eroberung nach seiner Abberufung wieder verloren.
Als wichtigste Aufgabe betrachtete Philipp nach dem Frieden mit Frankreich die Ausrottung der Ketzerei. In Italien, das zur Hälfte spanisch, zur Hälfte dem spanischen Einflüsse unterworfen war, hatte schon Papst Paul Iv. deu Kampf gegen die Ketzer
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Extrahierte Personennamen: Granvella Philipp Philipp Maria_Tndor Maria Emanuel_Philibert_von_Savoyen Philipp Philipp Lepanto Philipp Philipp Paul
Extrahierte Ortsnamen: England Haus_Habsburg Frankreich Granada Malta Venedig Tunis Frankreich Italien
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Entsendung Albas mit einem spanischen Heere und unbedingten Vollmachten (1567).
Alba versicherte sich der Häupter des Hochadels mit Ausnahme des nach Deutschland gegangenen Dräniert und ließ durch den „Rat der Unruhen" (Blutrat) in Brüssel, welcher ohne Rücksicht auf die Landesgesetze urteilte, außer zahlreichen andern „Ketzern" und -„Rebellen Crgmout und Horn hinrichten. Die blutige Schreckensherrschaft schüchterte alle Gegner Spaniens ein, und ein bewaffneter Einfall Oraniens blieb erfolglos. Aber die Fortdauer des Schreckend regiments nach Herstellung der Ruhe und namentlich die schwere wirtschaftliche Schädigung des Landes durch drückende indirekte Steuern ( 5% beim Verkauf von Immobilien, 10% bei Mobilien) erregten allgemeine Unzufriedenheit. Die Besetzung von Briet (an der Maas) durch die Wassergeusen unter Führung des Grasen Wilhelm von der Mark ries eine allgemeine Erhebung in den nordwestlichen Provinzen hervor, welche Dräniert als rechtmäßigen Statthalter des Königs anerkannten; aus Frankreich und England strömten zahlreiche Freiwillige herbei. Nach der Bartholomäusnacht unterwarf Alba die aufständischen Provinzen bis aus Holland wieder, aber die Grausamkeiten der Spanier, namentlich bei der Eroberung Harlems, erhöhten die allgemeine Erbitterung gegen den Generalstatthalter, der endlich 1573 abberufen wurde. Sein Nachfolger Requefens war zwar im offeriert Felde (auf der Moos er Heide 1574) siegreich; aber die heldenmütige Verteidigung Leydens (1574), welches sich durch die Durchstechung der Dämme rettete und durch die Stiftung einer Universität belohnt wurde, hob die Widerstandskraft der Aufständischen und gab den Ständen von Holland und Seeland den Mut, dem spanischen Könige 1575 offen den Gehorsam auszusagen. Als bald darmtf nach Reqnesens' Tode eine Meuterei der nicht abgelehnten spanischen Soldaten über zahlreiche treue Städte, namentlich das blühende Antwerpen, schreckliche Verwüstungen brachte, vereinigten sich die Generalstaaten (mit Ausnahme von Luxemburg) in der sog. Genter Pacisikation 1576 zur Vertreibung der spanischen Truppen und zur Herstellung der verfassungsmäßigen Freiheit. Der neue Statthalter Don Juan d'austria stellte zwar durch die Annahme der Genter Pacisikation in dem Ewigen Edikt 1577 äußerlich die spanische Dberhoheit
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