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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto Ottos Albrecht Johann Ernst August Georg Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg_Ii Georg Anna_König Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
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Inhalt: Zeit: Geographie
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38
Drau, Sau; March, Waag, Theiß); sie ist Hauptverkehrsader des
Landes unv verknüpft das getreidereiche und holzarme Ungarn
mit den kornärmeren und holzreicheren Alpenländern. Die Flüsse
Etsch, Elbe, Oder, Weichsel und Dnjester haben ihren Oberlauf
auf österr. Gebiete. — 3. Österreich-Ungarn hat im allgenreinen
ein mildes, dem Pflanzen- und Tierleben günstiges Klima und ist
außerordentlich reich an Produkten aller Art. Das Land hat
bedeutende Eisen-, Gold-, Silber-, Blei- und Ouecksilbergruben,
reiche Salzwerke, viele Heilquellen und Überfluß an Wein, Ge-
treide, Holz und Vieh. Die Bevölkerung des Reichs zeigt nach
Abstammung und Sprache eine große Mannigfaltigkeit: die
Deutschen (nur etwa der Bevölkerung, besonders im W.) sind
die Kulturbringer und Kulturträger im ganzen Reiche; die Slaven
(fast die Hälfte der Bevölkerung) gehören verschiedenen Stämmen
an (Tschechen, Polen rc. im R., Kroaten, Serben rc. im S.);
Magyaren (Madscharen) über 6 Mill.; außerdem finden sich
Italiener, Rumänen, viele Juden und Zigeuner. Die katholische
Kirche ist vorherrschend; Protestanten 3 2/.3 Mill.
1. Gieb die Grenzen der Monarchie an! — 2. Zwischen welchen
Breiten- und Längengraden liegt dieselbe? — 3. Welches Land Europas
liegt zwischen denselben Breitengraden? — 4. Gieb die Richtung der Flüsse
an! — 5. Wo hat die Donau Gebirge zu durchbrechen?
§ 32. Die eirizelnen Kronländer.
Die „österreichisch-ungarische Monarchie" Zerfällt in eine
Anzahl einzelner Länder, die Kronländer genannt werden. Diese sind
in zwei Ländermassen vereint, die selbständig nebeneinander stehen und durch
die Person des Kaisers und ein Reichsministerium geeint sind.
A. Österreichische Länder (Cisleithanien), 300000 qkm,
23 Mill. E.
1. 2. Ober- und Niederösterreich (ob und unter der Enns), zu beiden
Seiten der Donau, sind das Stammland der Monarchie; ersteres ist fast
ganz gebirgig und reich an Salz (Salzkammergut; Ischl, Solbad); letzteres
ist im O. eben (hier das schlachtenberühmte Marchfeld: Aspern, Wagram).
Städte: Wien, mit den Vorstädten an ] 1/s Mill. E., Residenz, wichtige
Handels- und Fabrikstadt, geistiger Mittelpunkt der Monarchie (Prater,
vielbesuchter Park a. d. Donau). Linz, 42000 E., Festung. Steier,
berühmte Fabriken in Stahl- und Eisenwaren. Gmunden, Salzniederlage.
— 3. Salzburg, ein schönes Alpenland und reich an Salz. Salzburg,
25 000 E.; Hall ein, Salzbergwerk; Ga st ein, Bad. — 4. Tirol (mit
Vorarlberg), das westlichste Kronland und ein echtes Alpenland mit
bedeutender Viehzucht, wird im R. von treuherzigen Deutschen, im S. vor-
herrschend von Italienern bewohnt. Innsbruck, 21 000 E., Ausgangs-
punkt der Brenner Bahn; Trient, Konzil 1545; Meran, Kurort. —
5. Kärnten, im Gebiet der oberen Donau, treibt Viehzucht und Bergbau
auf Blei und Eisen. Klagenfurt, 20 000 E. — 6. Steiermark, ein
Alpenland mit weiten Thälern und von wichtigen Eisenbahnen durchschnitten,
hat sehr reiche Eisengruben. Etwa 73 der Bewohner sind Slaven (ebenso
in Kärnten). Graz. 100000 E.; Mariazell, Wallfahrtsort. — 7. Kram,
vorherrschend von Slaven bewohnt, hat drei Merkwürdigkeiten: das reiche
Quecksilberbergwerk von Jdria, die Adelsberger Grotte, eine 2500 m
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katholisch. Die Sprache der Rumänen öder Wallachen ist ein
mit slavischen Elementen vermischtes Latein (Romanen).
1. Montenegro, ein schwer zugängliches Bergland, bewohnt oon
einem kühnen, raubsüchtigen, armen Volke. — 2. Serbien, größer als
Rheinland und Westfalen zusammen, ist ein fruchtbares, wald- und erz-
reiches Bergland. Getreide, Vieh (Schweine). Belgrad, 36 000 E.,
Festung. — 3. Rumänien (Moldau und Walachei ain linken, Dobrudscha
am rechten Donauufer), 4 mal kleiner und 8 mal weniger Einwohner als
Deutschland, ist größtenteils eine reich bewässerte, fruchtbare Tiefebene.
Getreide und Vieh sind Ausfuhrprodnkte. Bukarest, 220 000 E., Haupt-
stadt. Braila und Gal atz (80000 E.) find wichtige Handelsplätze an
der Donau.
1. Vergl. die Balkanhalbinsel nach Lage, Größe, Gliederung und
Bevölkerung mit den beiden anderen südlichen Halbinseln Europas! —
2. Welches österreichische Land gehört noch zur Balkan-Halbinsel und
welches der genannten Länder nicht? — 3. Wodurch ist die Lage Kon-
stantinopels so günstig? — 4. Welche der genannten Orte sind dir aus
der biblischen Geschichte bekannt? — 5. Wodurch sind bemerkenswert: der
Olymp, die Thermopylen, die Insel Salamis?
§ 41. Europäisches Rußlands 1. Das Kaisertum
Rußland erstreckt sich über den sechsten Teil der ganzen Land-
släche der Erde und hat über 100 Mill. E. Hiervon konnnen
auf Ettropa etwa 51/3 Mill. qkm mit 87 Mill. E. — 2. Das
europäische Rußland gehört fast ganz der osteuropäischen
(sarmatischen) Tiefebene an, die an 4 Gebirge und 4 Meere
grenzt und an 3 Stellen in andere Tiefländer übergeht. Das
Nralgebirge, an 2500 km lang, mit abgerundeten Kämmen
und wenig hervorragenden Gipfeln (bis 1600 m), bildet die
Grenze gegen das sibirische Tiefland; sein nördlicher Teil ist rauh
und wüst, der mittlere sehr erzreich (Eisen, Kupfer, Gold, Platina;
Edelsteine; Marmor), der südliche reich bewaldet. Die Flüsse —
Petschära, Dwina, Newa, Düna, Njemen (in Preußen
Memel genannt), Weichsel, Dnjester, Dnjepr, Don,
Wolga, Ural — fließen nach 2 Hauptrichtungen und 4 Meeren. —
Eine niedrige, mehrfach unterbrochene Bodenanschwellung, mit Seeen,
Sümpfen und ungeheuren Tannenwäldern bedeckt, zieht sich vom mittleren
Ural bis an die Ostsee (baltisches Meer; uralisch-baltischer Land-
rücken), in der Walda'i-Höhe erhebt sie sich bis 350 m. Der süd-
russische (uralisch-karpatische) Landrücken (§ 16), noch weniger als
der nördliche zusammenhängend, ist in seinem mittleren Teile eine baum-
lose Steppenplatte. Beide Landrücken sind zwischen Dnjepr und Wolga
durch ein ausgedehntes Plateau verbunden, das an der Wolga stellenweise
2—300 in hohe Uferränder bildet (Berg- und Wiesenufer der Wolga-.
Die Erhebung in Finnland ist ein wirres Durcheinander von Seeen,
Fels, Heide und Moor. — Die russischen Flüsse sind weit hinauf schiffbar
und durch zahlreiche Kanäle verbunden, ihre Schiffbarkeit wird indes be-
einträchtigt a) durch das Eis (an der Ostsee 5, am Eismeer 9—10 Monate
jährlich), b) durch Stromschnellen beim Durchbruche der Landrücken,
e) durch Versandungen an der Mündung (Don, Dnjepr), ä) durch den
Ausfluß in Binnenmeere. Die fischreiche Wolga (Länge 3200. km, Gebiet
fast lj/2 Mill. qkm), mit den Nebenflüssen Oka und Kama, ist Europas
größter Strom. Die Newa ist der Abfluß des Ladogasees (18 000 qkm),
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Extrahierte Personennamen: Montenegro Braila
Extrahierte Ortsnamen: Serbien Westfalen Belgrad Moldau Dobrudscha Deutschland Bukarest Donau Europas Salamis Petschära Dwina Newa Wolga Ostsee Finnland Heide Ostsee Binnenmeere Europas
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Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Frankreich Dänemark Deutschlands Frankreichs Hamburg Bremen Paris Ungarn Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Niederlanden Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schwaben Bayern Lothringen Deutschland Deutschland Sachsen
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1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
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Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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lange Höhle mit schönen Tropfsteinen, und den Zirknitzer See, der
abwechselnd zu- und abnimmt, auch zuweilen sich ganz entleert und dann
eine Heu- und Hirsenernte liefert. Laibach, 26000 E. — 8. Das
Küstenland (Görzj Istrien, Triest) hat meist slavische und italienische Be-
völkerung. Triest, mit den Vorstädten 145000 E., bedeutende Leehandels-
stadt; Pola, Kriegshafen. — 9. Dalmatien, ein schmales Küstenland mit
vielen vorgelagerten Inseln und guten, doch unbedeutenden Häfen; die
Bewohner, meist Serben, leben hauptsächlich von Fischfang und Küsten-
schiffahrt. Zara; Cattaro, Kriegshafen. — 12. Böhmen (52000 qkm,
ol/2 Mill. E., über 3/5 Tschechen, 2/5 Deutsche) ist ein von N. nach S.
aufsteigendes Terrassenland, reich an Mineralien (Kohlen, Eisen, Halbedel-
steinen), Getreide, Obst und Holz; die Industrie (Weberei, Glaswaren) ist recht
bedeutend. Prag, m. Vororten an 300000 E., zu beiden Seiten der Moldau
und ziemlich in der Mitte des Landes, wichtige Industrie- und Handels-
stadt mit vielen Kirchen und Palästen (älteste deutsche Universität 1348).
Reichenberg, 28000 E., bedeutendste Fabrikstadt (Tuche). Pilsen,
40000 E., Mittelpunkt des westl. Bahnnetzes (Kohlen; Bier). Königgrätz,
Nachod, Trauten au, Kolin sind Schlachtorte. Berühmte Badeorte:
Teplitz, Karlsbad, Eger (Wallenstein ermordet). — 11. Mähren ist ein
reiches Obstland mit lebhafter Industrie. Fast 3/i der Bewohner sind
Slaven. Brünn, 83000 E. (Austerlitz). Olmütz, Festung. — 12. Schlesien
ist ein gut bevölkertes und gewerbreiches Ländchen. Troppau, 25000 E.
— 13. 14. Galizien und die Bukowina (— Buchenland), an der Außen-
seite der Karpaten gelegen (daher Klima rauh) und znm Teil recht fruchtbar,
haben vorherrschend slavische Bevölkerung (meist Polen) und viele Juden.
In der Nähe der Hauptstadt Krakau, 66000 E., liegt das berühmte und
großartige Steinsalzbergwerk Wieliczka. Lemberg, 110000 E. und die
Grenzstadt Brody sind wichtige Handelsplätze. Czernowitz, 46000 E..
mit deutscher Universität.
B. Ungarische Länder (Transleithanien), 325 000 qkm,
16 Mill. E.
1. Ungarn und Siebenbürgen umfassen die ober- und uiederungarische
Tiefebene und den größten Teil der Karpaten. Die Tiefebene hat frucht-
bares Ackerland lgetreide, Tabak) und ausgedehnte Weiden (Pußten),
daher Viehzucht bedeutend (Pferde, Schafe). Die Gebirge sind reich an
Eisen. Gold, Silber und ausgedehnten Weinbergen. Die Bevölkerung
besteht kaum zur Hälfte aus Magyaren, deren Sprache und Sitten aber
vorherrschen; in Siebenbürgen leben viele Deutsche (Sachsen). Budapest,
über 400 000 E., Hauptstadt; Buda (Ofen), auf dem hohen rechten Ufer der
Donau, hat vorzugsweise deutsche, Pest, auf dem flachen linken Ufer,
magyarische Bewohner. Preß bürg, 50000 E., liegt am Eingangsthor aus
Österreich nach Ungarn, die Festung Ko morn auf der kornreichen Insel
Schütts Szegedin, 74000 E., an der fischreichen Theiß und Maria-
Theresienstadt, 60000 E., zwischen Donau und Theiß. Temesvar,
Festung. In Ungarn giebt es mehrere Dörfer und Märkte mit 30- bis
40000 E. In Siebenbürgen sind Kronstadt, 30 000 E., und Hermannsstadt
Mittelpunkte der Deutschen; Klauscnburg, 30 000 E., ist Hauptort der Ma-
gyaren. — 2. Kroatien und Slavonien mit dem Kroatisch-slavonischen
Grenzgebiet (einem schmalen Landstreifen vom adriatischen Meere bis
Siebenbürgen, früher als Militärgreuze (jeder Einwohner war Soldat) zum
Schutz gegen Pie Türken, die Pest und die Schmuggelei eingerichtet), im
westlichen Teile gebirgig, im östlichen mehr flach und recht fruchtbar
(Eichenwaldungen; Schweinezucht). Agram, 30000 E., Hauptstadt. Esseg,
Pcterwardein, Brod sind Festungen. Semlin, in der Nähe von
Belgrad, früher Festung, jetzt wichtige Handelsstadt. — Fiume, 21000 E.,
ist Freihafen und Hauptausfuhrplatz für Ungarn.
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Extrahierte Personennamen: Pola Cattaro Buda Schütts_Szegedin
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
51
statten Hermüpolis). ' Die ionischen Inseln, gebirgig und fruchtbar:
Korfu, Kephalonia, Jthaka.
b) Die europäische Türkei, kleiner als Preußen, etwa
9. Mill. E. Die Türken oder Osmanen sind das herrschende
Volk, aber zahlreicher sind die Völker anderer Stämme (Griechen,
Bulgaren, Albanesen). Staatsreligion ist der Islam (etwa
4 Mill. Bekenner); die Nichtmohammedaner bekennen sich meist
zur griechisch-katholischen Kirche (5 Mill.). Die Christen werden
Ungläubige und Rajah, d. i. Herde genannt; bisher waren sie
sehr gedrückt, jetzt sind ihnen gleiche Rechte mit den Mohamme-
danern zugesagt. Die Volksbildung ist sehr gering, der Boden
sehr fruchtbar, aber schlecht kultiviert. Der Herrscher hat den
Titel Sultan oder Padischah, d. i. Großherr; als oberster
Kalif ist er der Beschützer der mohammedanischen Religion.
Unter der unmittelbaren Herrschaft des Sultans steht nur noch der
mittlere Teil der Balkan-H., etwa 170 000 qkm mit kaum 5 Mill. E.
Die Haupt- und Residenzstadt Kon st antinopel (Stambul), 800 000 (?) E.,
an der Grenze des Abend- und Morgenlandes, hat eine sehr günstige, ge-
sunde und prachtvolle Lage. Vom Bosporus aus dringt zwischen der
eigentlichen Stadt und den Vorstädten Gälata und Pera eine tiefe
Bucht, das „goldene Horn", an 6 km weit ins Land. Das Häuser-
gewirr, die sich in den Fluten spiegelnden Paläste, die vielen Moscheeen
mit ihren stolzen Kuppeln und schlanken Minarets (b. s. säulenartige
Türme) geben ein wundervolles Landschaftsbild. Im Innern der Stadt
findet man aber meist enge, schmutzige Straßen und elende Häuser. Das
Residenzschloß ist das Sera'i, in dessen Nähe die „hohe Pforte", die
Wohnung des ersten Ministers liegt. Adrianopel, 60 000 E., Fabrik-
und Handelsstadt im alten Thracien. Gallipoli, Hafenstadt am Helles-
pont. Saloniki, 80 000 E., im alten Macedonien, zweite Handelsstadt
in der Türkei. Im Westen Albanien, ein Gebirgsland mit schauerlichen
Thälern, bewohnt von einem kriegerischen Volke; die Griechen verlegten den
Eingang zur Unterwelt hierher (Kocytus, kleiner Fluß). — Die Insel
Kandia oder Kreta ist gebirgig (Jda, 2500 in), fruchtbar und gesund;
ihre Bewohner sind meist Griechen.
Die mittelbaren Besitzungen der Türkei sind: I. Die nordwestlichen
Provinzen Bosnien und Herzegowina, metallreiche, doch in der Kultur
sehr vernachlässigte Gebirgsländer; sie sind von Österreich-Ungarn besetzt
und werden von diesem bis auf weiteres verwaltet. — 2. Fürstentum
Bulgarien, größtenteils nördlich vom Balkan bis zur Donau, ein wald-
und viehreiches Hochland; der Fürst zahlt dem Sultan Tribut. Widdin,
Rustschuk, Silistria am hohen Donauufer, Warna a. d. Küste und
Schumla im Innern sind Städte mit 20—30 000 E. und bislang
Festungen. — Sofia, 20000 E, Hauptstadt. — Plewna (Russisch-
türkischer Krieg 1877/78). — 3. O strumelien (südl. vom Balkan), mit
der Hauptstadt Philippopel, 60 000 E., hat in den meisten Angelegen-
heiten eigene Verwaltung und ist jetzt mit Bulgarien, dessen Fürst Statt-
halter dieses Landes ist, ziemlich eng verbunden.
An merk. Das ganze türkische Reich umfaßt mit den Vasallen-
staaten über 6 Mill. qkm mit 42 Mill. E.
e) Das Fürstentum Montenegro und die Königreiche Ser-
bien und Rumänien sind seit 1878 unabhängig von der Türkei.
Die Bevölkerung (Slaven und Rumänen) ist meist griechisch-
4*
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Extrahierte Ortsnamen: Korfu Kephalonia Jthaka Stambul Gälata Gallipoli Helles- Saloniki Macedonien Albanien Kreta Bosnien Bulgarien Donau Rustschuk Silistria Warna Sofia Bulgarien
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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i. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt das deutsche
Reich? Wie groß ist der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und west-
lichsten Punkte? (1° — 4'). — 2. Weshalb kann man Deutschland das
„Herz Europas" nennen? — 3. Welche Staaten (oder preußischen Pro-
vinzen) liegen im nördlichen, südlichen, mittleren Deutschland? — 4. An
welche Gebirge und Flüsse stößt die Grenze des deutschen Reichs? —
5. Welchen Stromgebieten gehört es an? — 6. Wo im deutschen Reiche
befinden sich bedeutende Steinkohlen- und Eisenlager? Wo werden edle
Metalle gefunden? — 7. Wo wird besonders gebaut: Wein, Obst, Hopfen?
— 8. Wo finden sich Moore, Marsch, Geest, Heide? — 9. Uber welche
Gebirge führt der gerade Weg von Braunschweig nach Erfurt, von Gotha
nach Meiningen, von Würzburg nach Frankfurt, von Frankfurt nach Ems,
von Stuttgart nach Straßburg, von Straßburg nach Metz? — 10. Wo
liegt die goldene Aue, das Eichsfeld, die Wetterau, der Hellweg, die Berg-
straße, der Breisgan, die Pfalz, Schwaben, die Lausitz, die Priegnitz, die
Uckermark, das Lechfeld? — 11. In welchem Lande (Provinz) und an
welchem Flusse liegen: Berlin, Hannover, Breslau, München, Bingen,
Essen, Frankfurt, Metz, Ulm, Köln, „ Stettin, Minden, Halle, Dresden,
Kassel, Stuttgart, Straßburg? — 12. Über welche Städte würdest du reisen
von Berlin nach München, von Hamburg nach Metz, von Stuttgart nach
Dresden? — 13. Renne a) Festungen, b) Universitätsstädte, c) Hafenstädte,
d) diejenigen Städte des deutschen Reichs, welche über 100 000 E. haben!
— 14. Wo in Deutschland ist die protestantische, wo die katholische Kon-
fession vorherrschend? — 15. Wie verhält sich die deutsche Handelsflotte
(Iv« Mill. Tonnen, ä 20 Zentner) zur englischen (7 Mill. Tonnen), fran-
zösischen (1 Mill. Tonnen), amerikanischen (4*/« Mill. Tonnen) ? — 16. Das
deutsche Reich hat 37 100 km, Frankreich 31 300 km, Belgien 4400 km
Eisenbahnen. Wie viel Kilometer kommen auf 100 qkm.
Österreichisch-ungarische Monarchie.
(Kaisertum Österreich).
§ 31. Allgemeines. 1. Die „österreichisch-ungarische
Monarchie" (Österreich = Ostreich von Deutschsand) nimmt den
S.-O. von Mitteleuropa ein und grenzt mit etwa 750 lein an
das adriatische Meer. Sie ist fast um l/& größer als das deutsche
Reich, hat aber über 7 Mill. E. weniger als dieses. — 2. Das
Land umfaßt: a) die Ostalpen und einen Teil der Centralalpen;
b) das böhmisch-mährische Terrassenland; o) die an 1300 km
langen Karpaten, welche in weitem Bogen Ungarn umschließen ^
und sich an beiden Enden zu ausgedehnten Gebirgsländern er-
weitern (Einteilung: Westkarpaten mit den kleinen Karpaten, -//
Beskiden und der Tatra (Gipfel über 2600 m]; Waldkarpaten,
Ost- und Südkarpaten mit dem Hochland von Siebenbürgen);
ä) die ober- und nieder-ungarische Tiefebene (getrennt durch den^
Bstkonyer Wald), ein ausgedehntes Weide- und Steppenland mx'tf
teilweise höchst fruchtbarem Getreideboden (Neusiedler- und Plat-^^A^
tensee); o) ein kleines Stück der sarmatischen Tiefebene. — Die
Donau durchfließt von Passau bis zum „eisernen Thor" so
ziemlich die Mitte des Reichs (Nebenflüsse: Enns, Leitha, Raab,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Moore Metz Metz Deutschsand Raab
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Heide Erfurt Gotha Meiningen Frankfurt Frankfurt Stuttgart Straßburg Wetterau Schwaben Berlin Hannover Breslau Frankfurt Ulm Stettin Minden Dresden Kassel Stuttgart Straßburg Berlin Hamburg Stuttgart Dresden Deutschland Frankreich Belgien Mitteleuropa Leitha
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen
Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider
Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie
verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner.
Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge-
horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang
des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über
15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung.
2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii.
gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und
Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be-
kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser
(„weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den
Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel-
orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung:
Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re.
§ 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22).
— Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten
die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten
hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand
Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).—
Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). —
Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). —
Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen?
(§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen?
(§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt?
— Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver-
hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). —
Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land-
frieden? (§ 52).
Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom
Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die
Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als
die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini
14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar
wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Benediktiner Innocenz_Iii Innocenz Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_L Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.