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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto Ottos Albrecht Johann Ernst August Georg Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg_Ii Georg Anna_König Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Vorwort zur siebenten und achten Auflage.
Die siebente Auflage der Heimatkunde von Joh, Meyer,
deren Bearbeitung ich auf Wunsch des Verfassers übernahm, ist
merklich umgestaltet worden. Dabei hat das rein Geographische eine
Erweiterung erfahren, und die historischen Abschnitte, wie sie jetzt
die kleinen Schulgeschichtsbücher von Tecklenburg und Weigand in so
packender Form bieten, konnten erheblich gekürzt werden. Der Verlag
hat dem Büchlein in dieser Auflage auch ein etwas reicheres Kleid
verliehen und dazu einige wirksame Bilder dem Texte eingefügt.
Die im Kleindruck gehaltenen Abschnitte des ersten Buchteiles
und der gesamte Schlußteil des Buches bieten auch den über die Ziele
der Volksschule hinausgehenden Schulen noch ausgiebigen Lehrstoff.
Wo diese kleine Heimatkunde in Schulen sich in den Händen
der Kinder befindet, da dürfte in der Hand des Lehrers meine
„Provinz Hannover", erschienen bei W. Spemann-Stnttgart, (Preis
1,50 Jl), gute Dienste leisten.
Möge dieses Büchlein, das bisher schon mit 30000 Exem-
plaren sich Bürgerrecht in den Schulen erworben hat, auch in
seinem neuen Gewände den Weg in die Hände und Herzen der
Kinder finden! —
Die achte Auflage ist sorgfältig durchgesehen.
Frühjahr 1906.
Neujahr 1910.
Co
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Co
A. Beuermann.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
— 39 —
vor uns eifriges Regen und buntes Leben. Rechts und links am Ufer des mit
Schilf bedeckten Kanales, der sich stundenweit hinzieht, stehen in unabsehbarer Reihe
die Häuser der Kolonisten. Diese Wohnungen sind mit ihren kleinen Gärtchen in
Einschnitte gebettet, wie man sie durch deu Torfabstich gewonnen hat. Die ersten
Häuser und Gärten sind noch klein. Aber je weiter wir den Kanal hinabschreiten,
desto mehr weicht der Rand des braunen Moores zurück. Saftige Wiesen, frucht-
bare Kornfelder umziehen die immer größer werdenden Gärten und Hänser. Bald
zeigen sich Mühlen, Fabriken und Werkstätten zum Bau und zur Ausbesserung der
Kähne und Schiffe. Man ist plötzlich mitten in dem Getriebe einer lebhaften
Stadt, die ihr Dasein dem Moorkanale verdankt.
Gewässer. Der Hauptfluß dieses Landgebietes ist die Ems; von
dem eigentümlich gewundenen 440 km langen Lause der Ems liegen
330 km in der Provinz Hannover. Sie entspringt am Südwestabhange
des Teutoburger Waldes und wendet ihre nordwestliche Lausrichtung bei
Rheine in eine nördliche um, bis sie unmittelbar vor ihrer Mündung
in den Dollart sich wieder nach Nw. wendet. Der durch Sanddünen
gehemmte Flußlaus hat durch den Dortmnnd-Emskanal eine wesentliche
Verbesserung erfahren, so daß sich eine lebhafte Flußschiffahrt entwickelt.
An bemerkenswerten Nebenflüssen empfängt die Ems nur von rechts
die Hase und die Leda.
Die Hase haben wir schon bis dahin verfolgt, wo sie bei Bramsche in die
Ebene tritt. Von diesem Orte fließt sie weiter nach N. bis Quakenbrück, wendet
sich dann nach W, bis sie bei Meppen die Ems erreicht. Die Leda entsteht aus
einer Vereinigung zahlreicher Moorgewässer und erhält ihren Namen erst knrz vor
ihrer Mündung bei Leerort. Bei ihrem Eintritt in die Provinz Hannover bildet sie
zwei Arme, von denen der nördliche die Jümme oder die Basseler Ems, der südliche
die Leda oder die Sagelter Ems heißt; diese vereinigen sich oberhalb Leer.
Klima und Erzeugnisse. Das Klima des Emsgebietes ist
infolge der Ausdunstungen der großen Moore und der Nähe des Meeres
feucht und wenig freundlich: Regen, Schnee, Hagel, Nebel je nachdem,
hat man fast mährend der Hälfte des Jahres; dazu ist der Himmel
trübe und häufig bewölkt. Kalte, anhaltende Nordwinde oder heftige
Winde aus Nw. treten auf; erstickender Moorrauch trübt die warmen
Frühlingstage, nach denen ein kurzer, von Gewittern und Regenschauern
begleiteter Sommer eintritt.
Die verschiedenen Bodenarten des Emsgebietes bedingen auch ver-
schiedene Erzeugnisse. In den Moorgegenden gewinnt man entweder
^.ors, oder man säet Buchweizen. Das kultivierte Moor und der Heide-
boden liefern Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Bohnen,
Kartoffeln, Erbsen und Flachs.
Bewohner. Die Bewohner im Gebiete der Ems gehören bis
Papenburg dem niedersächsifchen Volksstamme an, von dem wir schon im
vorigen Abschnitt geredet haben. Unterhalb Papenburgs treten wir
jedoch in Ostfriesland ein und lernen nun einen dem niederfächfifchen
nahe verwandten Stamm, die Friefen, kennen.
In Sitte und Leben seit Jahrhunderten von seinen sächsischen Nachbarn ge-
schieden, stellt der Ostfriese, wenn auch ein ähnliches, so doch in vieler Hinsicht
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
- 63 —
Rechtspflege. Zum Zwecke der Rechtspflege bestehen in unserer
Provinz 103 Amtsgerichte, 8 Landgerichte und 1 Oberlandesgericht.
Die Amtsgerichte haben die Ausgabe, bürgerliche Rechtsstreitigkeiten
leichterer Art (Streitigkeiten über das Mein und Dein) zu untersuchen
und zu entscheiden. Zur Untersuchung und Entscheidung der Vergehen
leichterer Art (einfacher Diebstahl, Betrug, Sachbeschädigung) werden
bei den Amtsgerichten Schöffengerichte gebildet, die aus einem Amts-
richter und zwei Schöffen bestehen. Amtsgerichte befinden sich in den
meisten größeren Orten. — Bürgerliche Streitigkeiten verwickelter Natur,
sowie eine Reihe leichterer Vergehen werden von den Landgerichten unter-
sucht und entschieden. Außerdem kann ein von dem Amtsgerichte
Verurteilter das Landgericht anrufen. Für die Verhandlung von
schweren Verbrechen (schwerer Diebstahl, Betrug im Rücksall, Totschlag,
Mord) treten bei dem Landgericht Schwurgerichte zusammen, die aus
drei Richtern und zwöls Geschworenen bestehen. Landgerichte befinden
sich in Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich,
Göttiugen und Verden. — Das Oberlandesgericht entscheidet, wenn gegen
das Endurteil eines Landgerichts Berufung eingelegt wird. Unser
Oberlandesgericht ist in Celle; über diesem steht nur das deutsche Reichs-
gericht iu Leipzig.
Kirchenwesen. Die oberste geistliche Behörde für die evangelisch-
lutherische Kirche unserer Proviuz ist das Königliche Landcskonsistorium in
Hannover. In wichtigen Entscheidungen wirkt der Provinzial-Synodal-
Ausschuß mit. Außerdem wird mindestens alle sechs Jahre die Provinzial-
^nn^de einberufen. Unter dem Landeskonsistorinm stehen die Königlichen
Konsistorien zu Hannover und Aurich. Jeder Konsistorialbezirk ist zunächst
in General-Superiutendenturen geteilt, diese wiederum in Inspektionen,
an deren Spitze der Superintendent steht, der in dem Bezirks-Synodal-
Ausschuß für wichtige Fälle eine mitwirkende Behörde hat. Außerdem
tagt alljährlich oder alle zwei Jahre die Bezirkssynode. Die einzelne
Kirchengemeinde wird von dem Geistlichen (Pastor, Prediger) geleitet,
welcher den Kirchenvorstand zur Seite hat. Dem Konsistorium zu Aurich
sind auch sämtliche reformierte Kirchengemeinden unserer Provinz unterstellt.
Diese Behörde besteht deshalb aus lutherischen und reformierten Mit-
gliedern. Die katholifchen Kirchengemeinden östlich der Weser stehen
unter dem Bischof von Hildesheim, diejenigen westlich der Weser unter
dem Bischof von Osnabrück.
Schulwesen. Die Volksschulen eines jeden Regierungsbezirkes
werden von der Königlichen Regierung geleitet. Die Schuleu eines
kleineren Bezirkes, gewöhnlich eines oder mehrerer Kreise, beaufsichtigt
der Kreisschulinspektor, d. i. iu deu meisten Fällen der Superintendent,
die Schulen einer Kirchengemeinde der Ortsschulinspektor, d. i. in den
meisten Fällen der Ortsgeistliche. Die Leitung des Volksschulwesens in
einer einzelnen Gemeinde liegt dem Schulvorstande ob, welcher aus dein
Ortsschulinspektor, dem (ersten) Lehrer und einigen Schnlvorstehern
besteht, Jfa den Städteu sind jedoch auch andere Einrichtungen gestattet.
j
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
V
des Gelernten hingearbeitet, sondern auch das Erfahrungs-
wissen der Kinder in Anspruch genommen. — Während in der
Lehre vom Menschen, in der Zoologie und in der Mine-
ralogie mit Recht das System die Grundlage für die
Anordnung ergab, sind in der Botanik die Pflanzen vorzugs-
weise nach der Blütezeit geordnet. Für die von der ersten
Klasse der Mittelschule geforderte Anleitung zur Bestimmung
der einheimischen Pflanzen ist § 100 hinzugefügt. Dem
sachkundigen Leser wird es nicht entgehen, welche Grundsätze
gerade bei der Auswahl der in dieser Tabelle aufgeführten
Pflanzen maßgebend gewesen sind.
4. Der Unterricht in der Physik und Chemie hat die Auf-
gabe, dem Schüler zu einer verständigen Auffassung der
Nächstliegenden und wichtigsten physikalischen und
chemischen Thatsachen zu verhelfen. — Aus dem fast unüber-
sehbaren Stoffe sind gerade die gewöhnlichsten, alltäglich-
sten Thatsachen ausgewählt worden. Die Aufgaben berück-
sichtigen namentlich diejenigen Erscheinungen, welche für das
praktische Leben von besonderem Interesse ftnb. Die Aus-
wahl des Stoffes überhaupt ist nicht nach wissenschaft-
lichen, sondern nach praktischen Rücksichten getroffen. Daher
sind z. B. Mechanik, Wärme und Chemie viel eingehender
behandelt, als Magnetismus und Schall. Die überall an
der Spitze stehenden Versuche sind so ausgewählt, daß sie von
dem Lehrer leicht ausgeführt werden können. — Was
noch insonderheit die Chemie betrifft, so ist sie ein so eminent
praktisches Kapitel, daß man jedem Volksschüler wenigstens
einen Einblick in chemische Vorgänge ermöglichen sollte.
Unsere „Weltkunde" ist zunächst für Mittelschulen und für
die Oberstufe der Volksschulen bestimmt; doch wird sie außerdem
für höhere Töchterschulen, für Präparandenanstalten und für
Fortbildungsschulen der verschiedensten Art (Ackerbau- und Hand-
merkerschulen re.) ausreichenden Stoss bieten. Rach ihrer metho-
dischen Seite dürfte sie auch die Beachtung der Seminare ver-
dienen, um so mehr, als die „Allgemeinen Bestimmungen" für
die Auswahl, Anordnung und Darstellung des Materials
durchweg leitend gewesen sind.
Hannover den 22. März 1873.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv
sich dabei überall durchdringen. Die mathematische Geo-
graphie bildet die oberste Stufe des Unterrichts. Zn den
Aufgaben, welche, wo es nötig ist, zu erläutern sind, finden sich
viele Anhaltspunkte zu extensiver und intensiver Vergleichung.
2. Zn der Geschichte will unser Leitfaden durch Schilderung
von Personen, Ereignissen und Zuständen zu historischen
Anschauungen führen. Er liefert deshalb Grundlinien zu
einer Reihe von Einzelbildern, die aber nicht zusammen-
hangslos und vereinzelt neben einander stehen, sondern in
chronologischer Reihenfolge auftreten. Auf den innern ur-
sächlichen Zusammenhang ist besonderes Gewicht gelegt.
Volle Berücksichtigung hat überall die Kulturgeschichte er-
fahren. In der alten Geschichte sind die Völker des Orients
nur so weit ins Auge gefaßt, als sie mit der biblischen Geschichte
in Verbindung stehen. Mehr Raum ist aus guten Gründen
Griechen und Römern zugewandt. Ganz besonders aber bietet
der Leitfaden eine Geschichte unsers Volkes; denn die deutsche
Geschichte, vom ethischen und nationalen Standpunkte
aus betrachtet, ist ein Hauptfaktor für allseitige
Bildung. Dagegen haben Volks- und Mittelschulen weder Zeit
noch Kraft, sich mit allen Völkern des Mittelalters und der
Neuzeit in gleichmäßig ausführlichem Maße zu beschäftigen; das
Wichtigste aus der Geschichte derselben wird mit der deutschen
Geschichte verbunden und an geeigneten Stellen eingeschobcn. —
Geschichtliche Stücke des Lesebuchs können den darge-
botenen Stoff erweitern und ergänzen.
3. Die Naturgeschichte soll die Kinder mit den ver-
breitetsten und wichtigsten Naturkörpern aller drei Reiche
bekannt machen und sie zur Erkenntnis des Lebens und der
Einheit in diesen Reichen führen; zugleich soll sie sinnige Natur-
betrachtung, d. i. Sinn für die Natur, Lust und Freude an der
Beobachtung der Dinge bei den Kindern erzielen. — Demgemäß
leiteten uns bei der Auswahl des Stoffes folgende Grund-
sätze: 1. Die Naturkörper der Heimat treten in den Vorder-
grund. 2. Besondere Berücksichtigung verdienen diejenigen Natur-
körper, welche als Repräsentanten von Gruppen ic. auf-
treten. 3. Besonders zu betonen ist die Beziehung der
Naturkörper zur Menschenwelt. 4. Am wichtigsten
sind die höheren Klassen, Ordnungen und Familien. Ze tiefer
die Organisation hinabsteigt, desto mehr wird das Material be-
schränkt. — Zuerst werden Repräsentanten vorgeführt und
beschrieben; dann wird der Familien-, Ordnungs- oder
Klassenbegriff festgelegt. Hieran schließt sich die Vorführung
von andern Exemplaren derselben Gruppe, jedoch in
kürzerer Beschreibung. Endlich wird überall durch Aufgaben
nicht nur auf Ergänzung, Befestigung und Vertiefung
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Frankreich Dänemark Deutschlands Frankreichs Hamburg Bremen Paris Ungarn Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Niederlanden Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schwaben Bayern Lothringen Deutschland Deutschland Sachsen
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Lünderteile erworben: durch Kauf: Quedlinburg und Tecklenburg
(Westfalen); durch Erbschaft: Lingen, Mors und Neuenburg
(Schweiz). Was erhielt er im spanischen Erbfolgekriege? —
2. König Friedrich Wilhelm I. (1713—1740). Er war
aufrichtig fromm und echt deutsch. Deshalb haßte er alle Pracht und
alles französische Wesen. Er war sehr einfach und sparsam, dabei
streng, ja zuweilen sehr hart. Sein Streben ging auf Soldaten
und Geld. Deshalb war seine Hauptsorge: Vermehrung und
Vervollkommnung seines Heeres („Seine lieben blauen Kinder",
Riesengarde — „lange Kerls", der alte Dessauer (Leopold von
Dessaus, Erfinder des eisernen Ladestocks und des Marschierens
in gleichem Schritt und Tritt). Nicht minder sorgte er für
Füllung des Staatsschatzes (Sparsamkeit am Hofe, strenge Ver-
waltung des Landes, „Tabakskollegium"). Von seinen Unter-
thanen verlangte er unbedingten Gehorsam („Raisonnier Er nicht!"),
sorgte aber für den Ausbau der Städte („der Kerl hat Geld,
muß bauen" — großes Krankenhaus in Berlin und Militär-
waisenhaus in Potsdam), für Gewerbe und Handel (1700o Salz-
burger), für Volksunterricht (1800 neue Landschulen) und be-
förderte Recht und Sittlichkeit. — Über seine Beteiligung am
nordischen Kriege und die damaligen Erwerbungen erzähle nach
§71! — Als er starb, hinterließ er ein Heer von fast 90000 Mann
und einen Staatsschatz von 8 Mill. Thalern.
d) Die Zeit Friedrichs des Großen. 1740—1789.
(Anfang der französischen Revolution).
§ 76. Friedrich Ii., der Große. 1. Friedrichs Zugend.
Friedrich Ii. wurde am 24. Zanuar 1712 geboren. Seine Mutter,
Sophie Dorothea, war eine englisch-hannoversche Prinzessin. Den
ersten Unterricht erhielt er von einer Französin; vom 7. Zahre
an wurde er von Männern erzogen. Nach des Vaters Vorschrift
sollte er ein guter Deutscher, ein frommer Christ, ein
sparsamer Hauswirt und ein tüchtiger Soldat werden.
Seine französischen Erzieher flößten ihm schon früh eine große
Vorliebe für französische Sprache und Dichtung ein, dagegen wurde
er durch langweiligen Religionsunterricht gleichgültig gegen Gottes
Wort. Er liebte Musik und Flötenspiel. Der König klagte:
„Fritz ist ein Querpfeifer und Poet; er macht sich nichts aus
den Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit verderben."
So erkaltete das Herz des Vaters immer mehr gegen den Sohn,
und er behandelte ihn sehr hart. Da beschloß Friedrich, nach
England zu fliehen (1730). Die Flucht mißlang aber; Friedrich
ward in strenger Haft nach Küstrin gebracht, sein Vertrauter und
Mitschuldiger (Leutnant v. Katte) wurde hingerichtet. In Küstrin
ward Friedrich, nachdem er Reue zeigte, bei der Kriegs- und
Domänenkammer beschäftigt; bei ernster Arbeit lernte er hier die
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Leopold_von
Dessaus Leopold Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich_Ii Friedrich Sophie_Dorothea Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
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