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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
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Geschlecht (WdK): koedukativ
115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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137
1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
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175
2. Die Bestandtheile des menschlichen Körpers sind entweder
flüssig oder fest, und ihre Grundelemente sind die Zellen. Je
nachdem sich diese verschieden an einander legen, wodurch sie ihre
Form mannigfach verändern können, und je nach ihrer chemischen
Beschaffenheit entstehen die verschiedenen Gewebe des Körpers
(z. B. Muskel-, Knochen-, Knorpel-, Binde- sz. B. die sehnigen
Häute), Nervengewebe re.). Die Gewebe bilden, indem sich mehrere
zu einem Ganzen vereinigen, die Organe. Mehrere Organe,
die aus gleichen Geweben gebildet sind und gleiche Eigen-
schaften und Verrichtungen haben, bilden ein organisches
System. Wir betrachten die organischen Systeme der Be-
wegung (Knochen- und Muskelsystem), der Empfindung
(Nervensystem) und der Ernährung (Verdauungs-, Gefäß- und
Atmungssystem).
1. Wo am Kopf liegen: Stirn, Hinterhaupt, Scheitel, Schläfen? —
2. Wo am Körper sind: der Ellenbogen, die Achsel oder die Schulter, der
Nacken, der Rücken, die Ferse, der Hacken, die Handwurzel? — 3. Bei
vielen Menschen ist die rechte Seite stärker entwickelt als die linke. Wo-
her kommt das? — 4. Was sind Zellen? — 5. Wodurch entstehen die
verschiedenen Gewebe des Körpers? — 6. Was heißt „Organ"? Nenne
Organe!
§ 3. Das Knochensystem. Die Knochen (das Knochen-
gerüst oder Skelett) sind die feste Grundlage und Stütze unseres
Körpers. Sie bestehen etwa aus 2/3 Knochenerde und l/s Knochen-
knorpel. Die Knochenerde, meist phosphorsaurer Kalk, bleibt zurück,
wenn man einen Knochen eine Zeitlang ins Feuer legt; übergießt
inan den Knochen mit Salzsäure, so bleibt die Knorpelmasse zurück,
die sich durch Kochen in Leim verwandelt. Der Form nach
unterscheidet man lange oder Röhrenknochen (inwendig mit
Mark ausgefüllt), schalenförmig gebogene und unregel-
mäßige Knochen. Sie sind entweder beweglich (Gelenk) oder
unbeweglich mit einander verbunden. Bei den Gelenken sind
die Knochen überknorpelt und von einer Kapsel umschlossen;
Bänder, Muskeln und der Luftdruck befestigen das Gelenk, und
die Gelenkschmiere beseitigt die Reibung. — 1. Der Kopf,
a) Der Schädel bildet eine Höhle, in der das Gehirn liegt.
Er besteht aus 8 durch Nähte unbeweglich verbundene Knochen.
Diese sind: das Stirnbein, die 2 Scheitelbeine, das Hinterhaupts-
bein, das Keilbein, die 2 Schläfenbeine, das Siebbein, d) Das
Gesicht besteht aus 14 sehr verschiedenartig geformten Knochen.
Die wichtigsten derselben sind: die Nasenbeine, die. Kiefer, die
Wangenbeine. Zn den Kiefern stecken 8 Schneide-, 4 Eck- und
20 Backenzähne = ~~ ^—j-—~. (Milchzähne, Weisheilszahn;
Zahnwurzel, -kröne, -schmelz). Zur Erhaltung der Zähne ist das öftere
Reinigen derselben notwendig. — 2. Der Rumpf. Die knöcherne
Grundlage desselben ist die schwach Lsörmig gebogene) Wirbelsäule.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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182
Körper in jeder Stunde etwa 120—150 mal. a) Großer
Kreislauf. Von der linken Herzkammer führt die große Körper-
fchlagader (Aorta) mit ihren Verzweigungen das hellrote (arterielle)
Blut in alle Teile des Körpers, in den Kapillaren wird es durch
Abgabe der brauchbaren und Aufnahme unbrauchbarer Bestand-
teile in dunkelrotes (venöses) Blut verwandelt, welches dann durch
die Venen, die sich schließlich zu 2 Stämmen vereinigen, in die
rechte Vorkammer zurückgeführt wird, b) Kleiner Kreislauf.
Von der rechten Vorkammer tritt das venöse Blut in die rechte
Herzkammer, von hier durch die Lungenarterien in die Lungen.
Es durchstießt diese in zahlreichen Verästelungen, verwandelt sich
durch Einwirkung der Lust in hellrotes (arterielles) Blut und
wird durch die Lungenvenen in die linke Vorkammer gebracht,
von welcher es dann in die linke Herzkammer übergeht.
Die Leber und die Nieren dienen zur Ausscheidung unbrauchbarer
Bestandteile des Blutes. Die Thätigkeit der Milz ist nicht genau bekannt.
— Ein Blutverlust von 1/2—1 kg schwächt den Menschen schon-, ist er be-
deutender, so kann der Tod eintreten. Bei starken Blutungen drücke man
die Wunde fest mit einem kalten nassen Schwamme und den zuführenden
Arterienstamm mit den Fingern stark gegen den Knochen, bis ein Arzt
zur Stelle ist.
1. Wozu dient das Blut? — 2. Beschreibe das Herz! — 3. In
welcher Bedeutung kommt das Wort „Herz" sonst noch vor? — 4. Wie
unterscheiden sich Arterien und Venen hinsichtlich a) ihres Baues, b) ihrer
Thätigkeit, c) ihrer Lage? — 5. Welche Arterien führen venöses und welche
Venen arterielles Blut? — 6. Wie unterscheiden sich arterielles und venöses
Blut? — 7. Gieb a) den großen b) den kleinen Kreislauf des Blutes an!
— 8. Wie oft schlägt das Herz in einer Minute? Vgl. damit den Pulsschlag.
§ s. Das Mmungssyftem. Die Organe desselben sind
die Lnstwege (Nase, Mund- und Nachcnhöhle, Kehlkopf und
Luftröhre) und die Lungen. Der Kehlkopf, in dem die Stimm-
bänder liegen, steht durch eine Klappe mit der Nachenhöhle in
Verbindung. Die Luftröhre teilt sich in den Lungen, welche in
der Brust liegen und das Herz einschließen, in eine große Anzahl
kleiner Zweige (Bronchien). Diese feinen Verästelungen der Luft-
röhre verbinden die elastischen und lufthaltigen Lungenbläschen
und bilden mit diesen die Hauptmasse der Lungen. Der rechte
Lungenflügel besteht aus 3, der linke aus 2 Lappen. Bei Er-
weiterung des Brustkastens (Hebung der Rippen durch Muskeln
und Senkung des Zwerchfells) strömt die Luft in die Lungen ein,
bei der Verengung wird sie wieder hinausgetrieben. Durch die
dünnen Wandungen der Blut- und Luftgefäße dringt ein Teil
des Sauerstoffs der Luft in das Blut, wogegen dieses Kohlen-
säure absetzt. Wo sich Kohlenstoff mit Sauerstoff verbindet, da
ist eine Verbrennung und wird Wärme erzeugt. — (Unterschied
der ein- und ausgeatmeten Lust. Wichtigkeit reiner Luft!)
Anmerkung. In dem Kehlkopfe liegen 2 Paar Stimmbänder,
das sind von hinten nach vorn laufende Hantfalten. . Die kleine Öffnung,
welche das untere Paar zwischen sich läßt, ist die Stimmritze. Indem die
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
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Knorpeln des Kehlkopfes durch willkürliche Muskeln bewegt werden, spannen
sich die Bänder mehr oder weniger, die Ritze verengt oder erweitert sich,
und die von den Lungen hindurch getriebene Luft erzeugt einen höhern
oder tiefern Ton, welcher durch die Zunge, Zähne, Lippen ec. zu einem
Laute umgewandelt wird.
l. Wie unterscheidet sich die eingeatmete von der ausgeatmeten Luft?
— 2. Wie kommt es, daß in einem Zimmer die Luft schlecht wird, wenn
viele Personen darin sind? — 3. Nenne die einzelnen Organe der Be-
wegung, der Empfindung und der Ernährung! — 4. Nenne alle inneren
Organe und gieb ihren Zweck an!
Ii. Zoologie.
§ 10. Wirbel- und wirbellose Tiere. 1. Wenn du
Hund und Regenwurm vergleichst, so wirst du finden, daß
ersterer gewisse Bestandteile in seinem Körper hat, die demselben
festen Halt geben. Welches sind dieselben? Wie heißt die Ge-
samtheit dieser Bestandteile? Dein Regenwurm fehlen sie.
2. Wirbeltiere sind solche Tiere, die ein inneres Knochengerüst
haben, welches als Schädel das Gehirn und als Wirbelsäule
das Rückenmark einschließt; wirbellose Tiere haben kein inneres
Knochengerüst.
Anmerkung. Bei den Wirbeltieren füllen die Eingeweide die
Körperhöhlen aus, so daß der Körper dadurch eine solide Beschaffenheit
annimmt, während bei den wirbellosen Tieren zwischen den Einge-
weiden oder zwischen diesen und der Körperwand verschiedene große Lücken
bleiben, welche von Blut ausgefüllt werden. Bei jenen erscheinen die
Extremitäten (Glieder) als feste Anhängsel des Körpers; bei diesen sind
cs häufig Ausstülpungen der Körperhöhle selbst.
l. Welche der folgenden Tiere sind Wirbeltiere? welche wirbellose?
— Ente, Schnecke, Regenwurm, Hund, Gans, Spinne, Kuh, Biene,
Schmetterling, Esel, Blutegel, Hecht, Stubenfliege, Mücke. Maus, Schaf,
Bremse, Katze. — 2. Wodurch ist das Knochengerüst wichtig?
A. Erster Kreis: Wirbeltiere.
§ ll. Klassen der Wirbeltiere. Vergleich und unter-
scheide: Hund, Gans, Eidechse, Frosch, Hecht! Weshalb gehören
sie alle zu den Wirbeltieren? Welche Farbe hat ihr Blm? Wie
unterscheiden sich Hund und Gans von Eidechse, Frosch und Hecht
nach der Blutwärme? Wie nährt der Hund seine Jungen?
Was thut die Gans mit den Eiern? Wodurch atmen Hund,
Gans, Eidechse, Frosch? Wodurch atmet der Fisch? Womit ist
der Hund bedeckt? Womit Gans, Eidechse, Frosch, Hecht? —
Merke: 1. Säugetiere atmen durch Lungen, säugen ihre Jungen
und sind meistens mit Haaren bedeckt! 2. Vögel atmen durch
Lungen, legen hartschalige Eier und sind mit Federn bekleidet.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
213
C. Dritter Kreis: Würmer.
§ 54. Der Regenwurm hat einen an beiden Enden zu-
gespitzten Körper, welcher aus 100—200 Muskelringen besteht,
die zur Bewegung dienen. Kleine Borsten, welche aus Warzen
der Ringe stehen, unterstützen diese Bewegung. Die Augen fehlen;
der Mund befindet sich zwischen dem ersten und zweiten Körper-
ringe. Die Atmung erfolgt durch kleine Röhrchen. Der Regen-
wurm lebt in der Erde und kommt nur bei nassem Wetter her-
vor. Weiche Pflanzenteile und fette Erde bilden seine Nahrung.
Er pflanzt sich durch Eier fort.
Die Würmer haben einen länglichen, in viele Ringe abgeteilten
Körper. Das Atmen geschieht durch die Haut oder durch Anhängsel der-
selben. Die Bewegung erfolgt durch unter der Haut gelegene Muskeln, >i( '
wird aber bei einigen durch Borsten unterstützt. Zu den Würmern ge° ^ ~
hören auch: Blutegel, Bandwurm, Trichine re. Der (medizinische) *K'
Blutegel lebt in Bächen und Sümpfen, wird aber auch in Teichen ge°
züchtet und dient zum Wegsaugen überflüssigen und schädlichen Blutes.
Der oft erstaunlich lange Bandwurm lebt in den Gedärmen der Menschen, - , o
ksmmt in seinen ersten Zuständen als Blasenwurm oder Finne im Fleisch^'
und Speck der Schweine vor. Die sog. Quese ist eine Art Blasenwurm
im Gehirne der Schafe und verursacht bei denselben die sog. Drehkrankheit.
Die winzig kleine Trichine (mehrere hundert auf 1 qcm) kommt mit rohem
Schweinefleische in den Körper des Menschen, vermehrt sich hier erstaunlich
schnell, bohrt sich in das Fleisch und verursacht meist ganz unheilbare
Krankheiten.
1. Gieb die Merkmale der Würmer an! — 2. Wo lebt der Regen-
wurm? — A Was schadet er? — 4. Wo lebt der Blutegel? — 5. Was
nützt er? — 6. Wie macht er das Saugen? — 7. Wie schützt man sich
gegen Bandwürmer und Trichinen? — 8. Welche Würmer haben Augen?
D. Vierter Kreis: Weichtiere.
§ 55. Die große Wegeschnecke ist etwa 8—10 em
lang und hat einen weichen, fleischigen Körper. Derselbe ist mit
einer schleimigen Haut von schwarzer Farbe umgeben. Unten
ist der Fuß, d. h. eine schleimige Sohle, die zur Fortbewegung
dient. Am Kopse sind vier Fühler, welche nach innen gezogen
werden können, wie die Finger eines Handschuhs. Auf den beiden
längsten sitzen schwarze Punkte, die Augen. Die Lunge, welche
am Rücken liegt, ist durch ein Schild gedeckt und öffnet sich durch
ein Atemloch. Der Mund ist mit vielen kleinen Zähnen versehen.
Sie lebt in Wäldern und Gärten und nährt sich von Pflanzen.
Die Fortpflanzung geschieht durch Eier. Sie kann viel Schaden
anrichten.
Die Weichtiere sind Tiere ohne Gliedmaßen, deren Körper weich,
schlüpfrig, sehr ausdehnbar und mehr oder weniger locker von einem ver-
schieden gestalteten Hautsacke (Mantel) umschlossen ist, dessen Schleimnetz
meist ein kalkiges, unbiegsames Gehäuse (Schale) absondert. Sie haben
entweder einen deutlichen Kopf mit Sinnesorganen oder sind kopflos. Die
Organe des Blutlaufes, der Verdauung und Atmung sind sehr ausgebildet.
Zu den Weichtieren gehören: der Tintenfisch, der am Kopfe acht kurze und
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
215
1. Was sind: Stachelhäuter oder Stacheltiere, darmlose Tiere, Ur-
tiere, Quallen, Polypen; Korallen, Infusorien? — 2. Wodurch wird das
Leuchten des Meeres verursacht? — 3. Welchen Einfluß haben Korallen
und Infusorien auf die Gestaltung der Erdoberfläche? — 4. Wozu dienen
Edelkorallen und Badeschwamm?
Übersicht der Tiere.
I. Körper schlauchförmig, mit Blut.
A. Mit innerem Knochenskelett, Leibeshöhle vollständig
von Eingeweiden ausgefüllt...........................Wirbeltiere.
B. Ohne inneres Knochenskelett, Leibeshöhle unvoll-
ständig mit Eingeweiden ausgefüllt,
a,) Mit vollständigem Darmkanal.
I. Haut ohne innere unorganische Verhärtungen
a) Körper gegliedert, aus festen Ringen bestehend. Glicdcrtiere.
b) Körper nur mit Haut umgeben, mit Muskeln
unter der Haut als Bewegungsorganen. . . Würmer.
c) Körper massig, mit Hautmantel...............Weichtiere.
2. Haut mit inneren unorganischen Verhärtungen. Stachelhäuter.
b) Mit unvollständigem Darmkanal.....................Hohltiere.
Ii. Körper solide, ohne Blut..............................Urtiere.
1. Erkläre die vorstehende Übersicht! — 2. Gieb die Klassen der
Wirbeltiere an! — 3. Desgl. der Gliedertiere! — 4. Gieb die Merkmale
der Tiere jedes Kreises an!
Hi. Botanik.
§ 57. Das wohlriechende Veilchen (Viola oäoräta)
ist eine ausdauernde (perennierende) Pflanze, d. h. der untere, in
der Erde steckende Stengelteil (Erdstamm oder Grundachse) mit
den stärkeren oder schwächeren Wurzelfasern (Nebenwurzeln) stirbt
im Winter nicht ab, sondern treibt im nächsten Jahre wieder
Blätter und Blüten. Der Stengel ist sehr kurz, mitunter ver-
zweigt, durch die Überreste der alten Blattstiele rauh und knotig
und treibt lange, kriechende Ausläufer. Die Blätter stehen in
einem Büschel. An jedem Blatte unterscheidet man Blattstiel
und Blattstäche oder Blattspreite. Der Blattstiel ist mehrere
cm lang, auf der unteren Seite gerundet, auf der oberen rinnen-
sörmig; die Blattfläche ist breitherzförmig, von Nerven und
Adern durchzogen und hat einen gekerbten Rand. Die kleinen
Blättchen am Grunde des Blattstiels heißen Nebenblätter.
In den Blattwinkeln entspringen die Blütenstiele, die mit den
Blattstielen etwa gleiche Länge haben und in der Mitte 2 kleine
Blättchen (Deckblätter) tragen. Die Blüte zeigt (wie bei den
meisten Pflanzen) 4 Teile. Der äußere Teil besteht aus 5 in
einem Kreise stehenden Blättchen und heißt Kelch. Innerhalb
des Kelches befindet sich die Blumenkrone. Diese wird von 5
dunkelvioletten, ungleich großen Blättern gebildet. Das größte
ist an der Spitze ausgerandet und hat unten einen Sporn, die
4 übrigen sind verkehrt eirund. Weil die Kronblätter nicht alle
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Vierte Abteilung.
'Ahystk und Khemre.
A. phystk.
I. Feste Körper.
§ 1. Fest, tropfbar-flüssig, lustsörmig. — Aggre-
gatzustand. 1. Vergleich und unterscheide: a) Eis, Wasser,
Dampf; b) Holz, Milch, Kohlensäure (Luftblasen aus Bier und
Selters)! e) Eisen, Öl, Leuchtgas! — 2. Erklärung. Alle
irdischen Körper sind entweder fest, oder tropfbarflüssig,
oder luftförmig, a) Feste Körper haben eine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile lassen sich nicht leicht verschieben oder trennen.
b) Tropfbarflüssige Körper haben keine bestimmte Gestalt;
ihre Teile lassen sich leicht verschieben oder trennen; sie bilden
Tropfen; im Zustande der Ruhe ist ihre Oberfläche wagerecht.
c) Luftförmige Körper haben gleichfalls keine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile haben das Bestreben, sich auszudehnen, und
füllen einen luftdicht verschlossenen Raum gleichmäßig aus. —
Feste Körper haben bestimmte Gestalt und bestimmtes Volumen;
tropfbarflüssige haben ein bestimmtes Volumen, aber keine
bestimmte Gestalt; luftförmige haben weder bestimmte Gestalt,
noch bestimmtes Volumen. — Die Art und Weise, wie die
kleinsten Teile eines Körpers mit einander verbunden sind, nennt
man den Aggregatzustand. Die kleinsten Teile (Aggregate, Mole-
küle) der Körper werden durch eine Kraft zusanunengehalten, welche
Kohäsion heißt. Sie ist am größten in den festen, am kleinsten
in den luftförmigen Körpern. Bei den letzteren überwiegt die
Abstoßungs- oder Expansivkraft. — Feste Körper können hart,
weich, spröde, biegsam, zähe, dehnbar, elastisch, — flüssige können
leicht- oder schwerflüssig sein.
1. Such feste Körper, die elastisch, spröde, weich, hart, zähe sind! —
2. Wie probiert man die Härte zweier Körper an einander? — 3. Wie
benutzt man die Elasticität der Körper? — 4. Nenne flüssige Körper,
die leichtflüssig, schwerflüssig sind! — 5. Warum bildet das Wasser-
Tropfen? — 6. Gieb den Unterschied zwischen festen, tropfbarflüssigen und
luftförmigen Körpern an! — 7. Was ist Kohäsion? Expansivkraft? Aggre-
gatzustand? — 8. Nenne Körper, welche in allen drei Aggregatzuständen
vorkommen?
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