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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto Ottos Albrecht Johann Ernst August Georg Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg_Ii Georg Anna_König Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Frankreich Dänemark Deutschlands Frankreichs Hamburg Bremen Paris Ungarn Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Niederlanden Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schwaben Bayern Lothringen Deutschland Deutschland Sachsen
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
175
2. Die Bestandtheile des menschlichen Körpers sind entweder
flüssig oder fest, und ihre Grundelemente sind die Zellen. Je
nachdem sich diese verschieden an einander legen, wodurch sie ihre
Form mannigfach verändern können, und je nach ihrer chemischen
Beschaffenheit entstehen die verschiedenen Gewebe des Körpers
(z. B. Muskel-, Knochen-, Knorpel-, Binde- sz. B. die sehnigen
Häute), Nervengewebe re.). Die Gewebe bilden, indem sich mehrere
zu einem Ganzen vereinigen, die Organe. Mehrere Organe,
die aus gleichen Geweben gebildet sind und gleiche Eigen-
schaften und Verrichtungen haben, bilden ein organisches
System. Wir betrachten die organischen Systeme der Be-
wegung (Knochen- und Muskelsystem), der Empfindung
(Nervensystem) und der Ernährung (Verdauungs-, Gefäß- und
Atmungssystem).
1. Wo am Kopf liegen: Stirn, Hinterhaupt, Scheitel, Schläfen? —
2. Wo am Körper sind: der Ellenbogen, die Achsel oder die Schulter, der
Nacken, der Rücken, die Ferse, der Hacken, die Handwurzel? — 3. Bei
vielen Menschen ist die rechte Seite stärker entwickelt als die linke. Wo-
her kommt das? — 4. Was sind Zellen? — 5. Wodurch entstehen die
verschiedenen Gewebe des Körpers? — 6. Was heißt „Organ"? Nenne
Organe!
§ 3. Das Knochensystem. Die Knochen (das Knochen-
gerüst oder Skelett) sind die feste Grundlage und Stütze unseres
Körpers. Sie bestehen etwa aus 2/3 Knochenerde und l/s Knochen-
knorpel. Die Knochenerde, meist phosphorsaurer Kalk, bleibt zurück,
wenn man einen Knochen eine Zeitlang ins Feuer legt; übergießt
inan den Knochen mit Salzsäure, so bleibt die Knorpelmasse zurück,
die sich durch Kochen in Leim verwandelt. Der Form nach
unterscheidet man lange oder Röhrenknochen (inwendig mit
Mark ausgefüllt), schalenförmig gebogene und unregel-
mäßige Knochen. Sie sind entweder beweglich (Gelenk) oder
unbeweglich mit einander verbunden. Bei den Gelenken sind
die Knochen überknorpelt und von einer Kapsel umschlossen;
Bänder, Muskeln und der Luftdruck befestigen das Gelenk, und
die Gelenkschmiere beseitigt die Reibung. — 1. Der Kopf,
a) Der Schädel bildet eine Höhle, in der das Gehirn liegt.
Er besteht aus 8 durch Nähte unbeweglich verbundene Knochen.
Diese sind: das Stirnbein, die 2 Scheitelbeine, das Hinterhaupts-
bein, das Keilbein, die 2 Schläfenbeine, das Siebbein, d) Das
Gesicht besteht aus 14 sehr verschiedenartig geformten Knochen.
Die wichtigsten derselben sind: die Nasenbeine, die. Kiefer, die
Wangenbeine. Zn den Kiefern stecken 8 Schneide-, 4 Eck- und
20 Backenzähne = ~~ ^—j-—~. (Milchzähne, Weisheilszahn;
Zahnwurzel, -kröne, -schmelz). Zur Erhaltung der Zähne ist das öftere
Reinigen derselben notwendig. — 2. Der Rumpf. Die knöcherne
Grundlage desselben ist die schwach Lsörmig gebogene) Wirbelsäule.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Knorpeln des Kehlkopfes durch willkürliche Muskeln bewegt werden, spannen
sich die Bänder mehr oder weniger, die Ritze verengt oder erweitert sich,
und die von den Lungen hindurch getriebene Luft erzeugt einen höhern
oder tiefern Ton, welcher durch die Zunge, Zähne, Lippen ec. zu einem
Laute umgewandelt wird.
l. Wie unterscheidet sich die eingeatmete von der ausgeatmeten Luft?
— 2. Wie kommt es, daß in einem Zimmer die Luft schlecht wird, wenn
viele Personen darin sind? — 3. Nenne die einzelnen Organe der Be-
wegung, der Empfindung und der Ernährung! — 4. Nenne alle inneren
Organe und gieb ihren Zweck an!
Ii. Zoologie.
§ 10. Wirbel- und wirbellose Tiere. 1. Wenn du
Hund und Regenwurm vergleichst, so wirst du finden, daß
ersterer gewisse Bestandteile in seinem Körper hat, die demselben
festen Halt geben. Welches sind dieselben? Wie heißt die Ge-
samtheit dieser Bestandteile? Dein Regenwurm fehlen sie.
2. Wirbeltiere sind solche Tiere, die ein inneres Knochengerüst
haben, welches als Schädel das Gehirn und als Wirbelsäule
das Rückenmark einschließt; wirbellose Tiere haben kein inneres
Knochengerüst.
Anmerkung. Bei den Wirbeltieren füllen die Eingeweide die
Körperhöhlen aus, so daß der Körper dadurch eine solide Beschaffenheit
annimmt, während bei den wirbellosen Tieren zwischen den Einge-
weiden oder zwischen diesen und der Körperwand verschiedene große Lücken
bleiben, welche von Blut ausgefüllt werden. Bei jenen erscheinen die
Extremitäten (Glieder) als feste Anhängsel des Körpers; bei diesen sind
cs häufig Ausstülpungen der Körperhöhle selbst.
l. Welche der folgenden Tiere sind Wirbeltiere? welche wirbellose?
— Ente, Schnecke, Regenwurm, Hund, Gans, Spinne, Kuh, Biene,
Schmetterling, Esel, Blutegel, Hecht, Stubenfliege, Mücke. Maus, Schaf,
Bremse, Katze. — 2. Wodurch ist das Knochengerüst wichtig?
A. Erster Kreis: Wirbeltiere.
§ ll. Klassen der Wirbeltiere. Vergleich und unter-
scheide: Hund, Gans, Eidechse, Frosch, Hecht! Weshalb gehören
sie alle zu den Wirbeltieren? Welche Farbe hat ihr Blm? Wie
unterscheiden sich Hund und Gans von Eidechse, Frosch und Hecht
nach der Blutwärme? Wie nährt der Hund seine Jungen?
Was thut die Gans mit den Eiern? Wodurch atmen Hund,
Gans, Eidechse, Frosch? Wodurch atmet der Fisch? Womit ist
der Hund bedeckt? Womit Gans, Eidechse, Frosch, Hecht? —
Merke: 1. Säugetiere atmen durch Lungen, säugen ihre Jungen
und sind meistens mit Haaren bedeckt! 2. Vögel atmen durch
Lungen, legen hartschalige Eier und sind mit Federn bekleidet.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
184
3. Reptilien atmen durch Lungen und sind beschuppt oder
beschildet. Sie legen pergamentartige Eier. 4. Amphibien atmen
durch Lungen und wenigstens in der Zugend durch Kiemen,
sind nackt und legen in dünnen Schleim gehüllte Eier. 5. Fische
atmen durch Kiemen, sind meistens beschuppt und legen Rogen-
Eier. — Alle Wirbeltiere haben rotes Blut. Dieses ist bei
den Säugetieren und Vögeln warm, und sie haben ein Herz
mit zwei Herz- und zwei Vorkammern. Bei den letzten drei
Klassen ist das Blut kalt, d. h. die Wärme desselben ist nicht
viel höher als die Temperatur des Elements, in welchem sie leben.
Sie haben ein Herz mit einer Herz- und einer oder zwei Vorkammern.
1. Weshalb nennt man die Säugetiere auch wohl vierfüßige Tiere?
— 2. Was haben die Vögel statt der Vorderfüße? — 3. Wie unter-
scheiden sich Feder und Haar? — 4. Nenne Reptilien ohne Beine! —
5. Wodurch bewegen sich die Fische? — 6. Ordne nach den 5 Klassen der
Wirbeltiere: Katze, Elster, Löwe, Krokodil, Pferd, Ente, Kröte, Aal,
Hering, Schellfisch, Walfisch, Maus, Taube!
1. Klasse: Säugetiere.
§ 12. Die Familie der Hunde. 1. Der Hund. Er
hat einen schlanken, gestreckten Körper. Der Kopf ist länglich.
Die Nase tritt hervor und ist unbehaart und feucht. Das Maul
ist gespalten. Das Gebiß ist vollständig, d. h. es besteht aus
Schneide-, Eck- und Backenzähnen. Die Eckzähne sind keilförmig
hervorragend; die vier größten Backenzähne heißen Reißzähne.
Die Zunge ist lang, schmal und glatt. An den Lippen stehen
Spürhaare. Die Pupille ist rund. Die Ohren sind lappig und
überhängend, oder sie stehen aufrecht. Der Hals ist stark, die
Brust gedrungen. An den Vorderfüßen befinden sich 5, an den
Hinterfüßen 4 Zehen mit unbeweglichen, stumpfen Krallen. Der
Schwanz ist nach oben gerichtet, meist links gekrümmt.
1. Was ist ein Reißzahn? — 2. Wie säuft der Hund? — 3. Wie
wehrt er sich? — 4. Wo lebt er? — 5. Erzähle vou seiner Gelehrigkeit,
Treue, Gutmütigkeit, Schnelle, Stärke, von seinem scharfen Gerüche! —
6. Was nützt uns der Hund? — 7. Was schadet er? — 8. Welche Arten
der Hunde kennst du? — 9. Erkläre folgende Zahnformel, die das Gebiß
des Hundes bezeichnet: —-—-—-——
2. Die Hunde haben einen länglichen Kopf mit vorgestreckter
Schnauze, eine glatte Zunge, vorn fünf, hinten vier Zehen mit
stumpfen, unbeweglichen Krallen. Zu der Familie der^ Hunde
gehören noch Wolf, Fuchs und Schakal. Der Wolf ist einem
Schäferhunde ähnlich, unterscheidet sich aber von diesem durch die
plattgedrückte Stirn und den gestreckten, langbehaarten Schwanz.
Der Fuchs hat Gestalt und Größe eines Schäferhundes, doch
langen, dichtbehaarten Schwanz. Der Schakal ist sehr gefräßig,
kleiner als der Wolf. — 3. Die Hyäne, von Wolfsgröße, unter-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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äußerst blutdürstige Tiere mit kurzen Beinen, unbeweglichen
Krallen und glatter Zunge. Sie schaden durch ihre Mordlust
und nützen burd) ihren Pelz. — 3. Folgende Tiere gehören zu
den Mardern. Der Hausmard er (Steinmarder) ist dem Edel-
marder ähnlich, jedoch kastanienbraun mit weißer Kehle, wohnt
in der Nähe von Gebäuden oder in ihnen selbst, wird dem
zahmen Geflügel gefährlich, vertilgt aber auch viele Mäuse. —
Der Iltis, braungelb, unten weiß, lebt in hohlen Bäumen,
unter Holzhaufcn rc. — Das Frettchen, dem Iltis ähnlich,
in Afrika und in Europa, mit rötlichen Augen, wird zur Ka-
ninchenjagd gebraucht. — Das Wiesel, rot, im Winter oft
weiß, 15 cm lang, frißt Mäuse, Hasen re. — Der Zobel, dein
Edelmarder ähnlich, aber schwarzbraun, im Norden, liefert kost-
baren Pelz; desgl. das Hermelin (fchwarzgelb und weiß). —
4. Die Fischotter an Gewässern in Höhlen, 60 cm lang, grau-
blau, unten weiß, langer Schwanz, breite Schnauze mit scharfem
Gebisse, Schwimmhaut, bildet eine besondere Familie; desgleichen
5. der Dachs, 60 cm lang, gelblich grau, unten schwarz mit
borstigem Haar; er gräbt sich Höhlen (Dachsbau) und nährt sich
von Pflanzen und Tieren.
I. Von welchen dieser Tiere benutzen wir das Fell (den Pelz) und
wozu? — 2. Was sind Schwimmfüße? — 3. Wovon lebt die Fischotter?
— 4. Wie unterscheiden sich die Marder von den Hunden und Katzen?
§ 13. Die Familie der Bären. 1. Der gemeine
Bär, M/2—2 m lang und 1—M/2 m hoch, ist das größte
Raubtier Europas. Der Körper ist plump und mit einen: rot-
braunen zottigen Pelze bedeckt. Der Hals ist kurz und dick,
der Scheitel platt, die Stirn gewölbt, die Schnauze kugelförmig,
abgestutzt; Augen und Ohren sind klein, der Schwanz ist fast
ganz in den: Pelze versteckt, die mittelhohen Beine haben an den
Vorder- und Hinterfüßen fünf Zehen mit langen, gebogenen, un-
beweglichen Krallen. Der Bär tritt mit der ganzen Sohle auf.
Er ist zähmbar, erklettert Bäume, frißt Fleisch, aber auch Obst,
Honig und Insekten, liefert gutes Pelzwerk. Er findet sich nur
noch in den großen Waldungen Rußlands und Skandinaviens,
in den Alpen und Pyrenäen. 2. Die Bären sind Sohlengänger,
die ihren Namen davon haben, daß sie mit der ganzen Sohle (Tatze)
auftreten. Die großen Tatzen sind mit fünf Zehen und langen
unbeweglichen Krallen versehen. Die Bären nähren sich teils von
Pflanzenstoffen, teils von Tieren. — Der größte Bär ist der
Eisbär, 2,5 m lang und halb so hoch. Er hat weiße, weiche,
lange Haare und unterscheidet sich von den übrigen Arten durch
langen Hals und gestreckten Leib. Er bewohnt die Polarküsten
des Nordens, schwimmt, taucht und läuft gut und nährt sich
besonders von Fischen und Seehunden. — Der Fiälfraß
(— Felsenbewohner, nicht Vielfraß) ist ein kurzbeiniger Sohlen-
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
188
Daumen der Vorderhände (mit einer Kralle) und die Zehen der
Hinterfüße sind frei. Das Gebiß ist vollständig, die Augen sind
klein, die Ohren groß und weit abstehend. Sie flattert nur in
der Dämmerung, um Insekten (Maikäfer, Nachtschmetterlinge rc.)
zu erhaschen. Um zu ruhen, hängt sie sich kopfabwärts mit den
scharfen Krallen der Hinterfüße an Balken, Mauern rc.). Im
Winter hüllt sie sich in ihre Flughaut wie in einen Mantel und
hält einen Winterschlaf. — 2. Die Flattertiere haben ein voll-
ständiges Gebiß und zwischen den Vorder- und Hintergliedmaßen
eine Flughaut, die sich ausspannen läßt und mit der sie flattern
können. — 3. Flattertiere sind: der Vampir in Amerika,
welcher nachts größere Thiere überfällt und deren Blut saugt,
und der fliegende Hund auf den ostiudischen Inseln, welcher
scharenweise die Obstbäume plündert.
1. Was ist das Eigentümliche der Flattertiere? — 2. Fressen
die Fledermäuse auch Speck? — 3, Warum sollte mau die Fledermäuse
nicht verfolgen? — 4. Warum zählt mau die Flattertiere nicht zu den
Raubtieren?
§ 19. Die Ordnung der Affen. 1. Der gemeine
türkische Affe ist V2 m lang, schmächtig und hochbeinig. Er
hat an den vordern Gliedern Hände (Daumen), an den hintern
Gliedern Greiffüße. Die Nägel sind platt. Die Augen sind nach
vorn gerichtet. Er kann sich aufrichten und längere Zeit auf den
Hinterfüßen stehen. Das Gebiß ist vollständig. Seine Heimat
ist Nordafrika, doch findet er sich auch auf dem Felsen von
Gibraltar. Seine Nahrung sind Früchte und Insekten. Bären-
und Kamelführer bringen ihn oft zu uns. Er ist schnell in
seinen Bewegungen schlau und listig. Dieser Affe ist mit kurzen
Haaren bedeckt und hat eine gelbbraune Farbe. — 2. Die Affen
haben an allen vier Gliedmaßen Hände (Vierhänder), ein voll-
ständiges Gebiß und nach vorn gerichtete Augen. Ihre Gestalt
ist der der Menschen ähnlich; aber da sie fast überall behaart
sind, sehr lange, vorzugsweise zum Klettern geeignete Gliedmaßen,
starke Zähne, einen großen Mund und rückwärts gedrückten
Schädel haben, so ist ihr Ansehen durchaus tierisch, ohne das
edle menschliche Ebenmaß. Sie bewohnen die Wälder Asiens,
Afrikas und Amerikas, nähren sich von Früchten, Insekten und
Würmern, klettern geschickt, ahmen gern alles nach, lassen sich
jung zähmen und sind gelehrig, neugierig, listig und boshaft. —
3. Zu den wichtigsten Affen gehören: Orang-Utan, rotbraun,
lange Vorderarme, 1,3 m hoch, auf Borneo, scheu; Gorilla,
bis 2 ru hoch, größter und gefährlichster Affe, in Guinea; Pa-
vian mit kurzem Schwänze und langer Schnauze; Meerkatzen
mit langem Schwänze. Zu den Halbaffen (Gesicht behaart)
gehört der Maki mit Fuchskopf und einer Kralle am Zeigefinger
der Hinterhände.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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§ 22. Die Beuteltiere. Die Zahnarmen Säuge-
tiere. Die Schnabeltiere. (3 Ordnungen.) 1. Die Beutel-
tiere haben ihren Namen von einer Tasche, worin ihre kleinen
Zungen Schutz finden. Sie leben in Amerika und Australien
und sind teils Pflanzen-, teils Fleischfresser. Die Beutelralle,
mit raubtierähnlichem Gebiß, sieht einer Ratte ähnlich, lebt auf
Bäumen, zieht frisches Blut jeder anderen Nahrung vor
(Hühner ec.). Das Niesen-Känguruh ist das größte Säuge-
tier Australiens, 1,8 m lang, graubraun. Kleine, kurze Vorder-,
starke, lange Hinterbeine; Schwanz 80 ein lang, dient zum
Sitzen und Springen. Pflanzennahrung. — 2. Die zahuarmen
Säugetiere haben ein sehr mangelhaftes Gebiß (d. h. nur wenige
oder gar keine Zähne). Die Zehen sind meist verwachsen, ungleich,
mit langen Krallen zum Graben und Klettern. Tropische, stumpf-
sinnige Tiere, von Pflanzen, Insekten oder von beiden lebend.
Bemerkenswert sind: das träge, auf Bäumen lebende, affenähnliche
Faultier Amerikas mit langen, straffen Haaren; das mit einem
Knochenpanzer bedeckte Gürteltier in Mittel- und Südamerika;
der Ameisenbär in Südamerika, 1,2 in lang, ohne Zähne,
lange Zunge zum Ameisenverschlingen. — 3. Die Schnabeltiere
haben ihren Namen von den: breiten, platten Schnabel, zu welchem
die Lippen umgestaltet sind. Der Körper ist platt. Zwischen
den Zehen sitzt eine Schwimmhaut. Das gewöhnliche
Schnabeltier ist bräunlich und lebt in Australien.
1. Gieb das Eigentümliche der in diesem Paragraphen vorgekommenen
Ordnungen der Säugetiere an! — 2. Wiederhole alle dir bekannten Ord--
nungen und gieb ihre Merkmale an! — Warum heißen alle diese Tiere
Zehensäugetiere?
§ 23. Die Ordnung der Einhufer. 1. Das Pferd
ist ein großes, sehr behendes Tier von schöner Gestalt. Der
Kopf ist klein und gestreckt, mit kurzen, beweglichen Ohren, schönen
dunkeln Augen und großen Nüstern. Das Gebiß ist unvollständig:
die Eckzähne fehlen oder sind verkümmert. Die Backenzähne sind
schmelzfaltig. An denselben erkennt man sein Alter. Der Hals
ist lang und stark, mit einer schönen Mähne versehen. Der starke
Rumpf hat eine breite Brust, starkes Kreuz, schlanke Beine und
kräftige Muskeln. Der Fuß ist mit einem großen Hornnagel
ganz umgeben (Huf).
1. Welche Farbe haben: Schimmel, Rappe, Fuchs, Isabelle? —
2. Weise nach, daß das Pferd kräftig, mutig, edel, klug, gelehrig ist! —
3. Was nützt uns das Pferd? — 4. Was ist ein Huf? — Worin gleicht
der Esel dem Pferde und wie unterscheidet er sich von demselben? —
6. Erkläre folgende Zahnformel: ^ Q Q- ^ oder ß t G 1 G •
2. Die Einhufer haben Füße, welche mit einem Huf
versehen sind. Sie nähren sich von Pflanzen. Das Gebiß ist
unvollständig, die Eckzähne fehlen oder sind verkümmert. Über
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]