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1. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 14

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
14 abzuhelfen, sammeln die Eingebornen das Regenwasser, und die Europäer legen künstliche Brunnen an. Klima. Das Klima Südwest-Asrikas ist den Europäern durch- aus zuträglich, und der Gesundheitszustand derselben war daher immer vorzüglich. An der Küste beträgt die mittlere Temperatur nur 20°C, da hier beständig ein frischer Seewind weht. Im Innern dagegen zeigt das Thermometer sehr oft 40° C, sinkt aber in der Nacht oft bis unter Null. Das ganze Land, besonders aber der Süden, leidet an Regenmangel, und die Küste zeichnet sich durch häufige und dichte Nebel unvorteilhaft aus. Pflanzen- und Tierwelt. Wegen der Wasserarmut ist das Land auch arm an Pflanzen. Im Süden des Küstengebietes scheint sogar aller Pflanzenwuchs zu fehlen, nur hier und da stehen dürre Akaziensträucher, Aloe und Heidekräuter, und in der Regenzeit sproßt an den Wassertümpeln Gras empor. Im Norden wird die traurige Wüste wenigstens hin und wieder von fruchtbaren Ackerländern unter- Krochen. Reicher ist die Pflanzenwelt im Innern. In den Hochebenen wechfeln weite Grasflächen, die sich als Weiden für Rindvieh, Schafe und Ziegen vorzüglich eignen, mit lichten Wäldern ab. An den Flüssen gedeihen Weizen, Mais und alle Gemüsearten vortrefflich. Am frucht- barsten ist jedoch ohne allen Zweifel das Ovamboland mit feinen schattigen Fruchtbäumen und Wäldern von allerlei Palmenarten. Hier gedeiht auch Tabak. Auch die Tierwelt ist keine mannigfaltige. Von wilden Tieren giebt es zwar Hyänen, Schakale und Leoparden noch in größerer Zahl, allein die afrikanischen Tierriesen, Elefant, Rhinozeros und Flußpferd, die das Gebiet früher belebten, haben sich in die Wälder Jnner-Afrikas zurückgezogen, und auch der König der Tiere, der afrikanische Löwe, der Büffel, Strauß und die Giraffe kommen nur noch vereinzelt vor. Die Grassteppen sind dagegen belebt von den afrikanischen Huftieren Antilope, Zebra und Gnu, und im Gebirge tummeln sich Gemsen und Steinböcke. Die Eingeborenen züchten Rindviehherden bis zu 20 000 Stück, und in neuerer Zeit wurden Angoraziegen und Wollschafe in großen Mengen eingeführt. Mineralien sind in großen Teilen des Landes unzweifelhaft vorhanden. Schon früher bestanden Kupferminen hier, die jedoch wieder aufgegeben wurden, da der Transport nach der Küste zu kostspielig war. Auch Gold hatte man an einzelnen Stellen gefunden. Es wurden des- halb Geologen ins Land geschickt, die dasselbe auf seinen Gehalt an edlen Metallen untersuchen sollten. Das Ergebnis dieser Untersuchungen war jedoch bisher, daß sich Bergbau auf edle Metalle nicht lohne. Die Bewohner. Die Zahl der farbigen Bevölkerung läßt sich nicht feststellen, jedenfalls ist sie aber im Verhältnis zur Ausdehnung des Schutzgebietes eine äußerst geringe. Die Eingeborenen gehören vorzugsweise drei

2. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 10

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
10 das Fieber auch hier seine Opfer fordert. Togoland hat zwei Regen- Zeiten, vom April bis August und vom Oktober bis November. Die mittlere Temperatur an der Küste ist 26° C. Pflanzen- und Tierwelt. Auf der Nehrung wachsen nur Dorngesträuch und wilde Dattel- und Fächerpalmen; hinter der Lagune jedoch ist der Boden überaus furchtbar. Um die Ortschaften und an den Flüssen stehen prächtige Kokos- und Ölpalmenhaine, und weiter im Innern dehnen sich weite Grasflächen von Urwaldstreifen durchzogen aus. Diese Wälder machen die Eingebornen urbar. Am Fuße der Stämme unterhalten sie ein Feuer, bis dieselben durchgebrannt sind, umfallen und gänzlich verbrennen. Auf diesem so gewonnenen Lande bauen die Eingebornen ihre Früchte. Alle europäischen Gemüse ge- deihen im Togolande, außerdem der Melonen- und Guttaperchabaum und die Banane. Von unsern Haustieren giebt es Pserde und Rinder äußerst selten, dagegen sind Schafe, Ziegen und alle Arten von Hühnern überall verbreitet. Von den wilden Tieren kommt der Elefant vereinzelt, der Büffel häufiger vor. Antilopen giebt es im Togolande vier Arten, außerdem im Gebirge Wildschweine. Das Gebirgsland wird durchstreift von Löwen, Hyänen und Tigerkatzen. Die Vogelwelt ist in allen Farben und Größen vertreten. Die Bewohner. Nur das Küstengebiet ist stark bevölkert. Es giebt hier Ortschaften mit mehr als 10000 Einwohnern. Im Innern ist die Bevölkerung geradezu spärlich. Die Bewohner Togolands sind die Ewe-Neger, deren Zahl man auf 2^ Millionen schätzt. Sie sind körperlich wohl gebaut und geistig gut beanlagt. Ihre Nase ist nicht so stumpf und ihre Lippen sind nicht so aufgeworfen wie bei den übrigen Negern. Das Haar ist wollig und bei Männern und Frauen kurz geschoren. Wohnung und Kleidung. Die Häuser sind klein und viereckig und mit einem Dach von Schilf und Gras versehen. Jedes Haus hat eine verschließbare Thüre, aber in der Regel kein Fenster.- Das Häuschen ist von einem Hofe umgeben. Überall herrscht die größte Reinlichkeit. In jedem Dorfe befindet sich ein sogenanntes Palawerhans. Es ist dies eine vorn offene und nicht sehr tiefe Halle, in welcher die unter den Eingebornen ausgebrochenen Streitigkeiten geschlichtet werden. Von Ortschaft zu Ortschaft führen nur fußbreite, aber gut gepflegte Fußwege. Bei der Arbeit trägt der Mann nur einen Schurz. An Feier- tagen kleidet er sich mit einem europäischen Hemd und einer Art Toga. Auch die Frauen haben diese Toga, die bei ihnen auf dem Rücken zu einem Beutel erweitert ist, in welchem sie nach Art der Eskimo die Kinder tragen. Die Männer schmücken sich mehr als die Frauen und zwar an Ohren, Hals, Armen und Zehen.

3. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 18

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18 förmig bis zur durchschnittlichen Höhe des Riesengebirgskammes. Dieses Küstengebirge durchzieht in weitem Bogen unser Schutzgebiet, und zwar so, daß es im Norden viel näher an der Küste liegt als im Süden, wo es zum Nyassa-See umbiegt. Hinter den Küstengebirgen beginnt das Gebiet der Savannen. Es sind unendlich weite Grasflächen mit nur wenig hügelartigen Erhebungen und kleinen erloschenen Vulkanen, Im Innern steigt dann das Land wieder zu mächtigen Gebirgen auf. An der Nordgrenze erhebt sich bis zu einer Höhe von 6100 m das mächtige Schneehaupt des Kilima-Ndscharo (Rübezahlberg), welcher erst im Jahre 1889 zum ersten Male bis znr Spitze erstiegen wurde. Aus einer Ebene von 800 m Höhe steigt er zuerst allmählich, zuletzt aber sehr steil bis zu jener erstaunlichen Höhe auf. Bis zur Höhe, welche etwa die Spitze der Schneekoppe erreicht, nmrauschen diesen Wunderberg herrliche Bananenwälder, weiter hinaus beginnt ewig feuchter, großartiger Urwald mit himmelhohen Baumriesen und dichtem Unterholz. In Höhe von beinahe 3000 m erst fängt die Region der Gräser und Kräuter an, und bei 5000 m treffen wir Schnee und Gletscher. Der höchste Gipfel des Berges wurde vom ersten Besteiger „Kaiser - Wilhelm - Spitze" genannt. Auch die Bergketten, welche die steilen Userränder des Nyassabeckens bilden, steigen bis zur Höhe von 3000 m auf. Bewässerung. Die Küstengebiete Ostafrikas sind wasserreich. Eine Menge von Flüssen, welche alle zur Deltabildung neigen, wälzt seine Wafsermasseu dem Meere zu. Die bedeutendsten sind von Norden nach Süden: der Pangani, Wann, Kingani, Rufidji und Rovuma. Keiner aber ist von Bedeutung für die Schiffahrt. Auch aus den Küstengebirgen rauscht in prächtigen Wasserfällen eine Menge von Quellen und Bächen zur Ebene. Die Ebenen des Innern aber sind arm an Wasser; es giebt da nur Regenströme, welche in der trockenen Zeit ganz austrocknen oder eine Reihe zusammenhängender Pfützen bilden. Von den Flüssen, welche alle zum Indischen Ozean fließen, ist nur der Rufidji in seinem Unterlaufe schiffbar. An der Westgrenze liegen die großen Seen Jnner-Asrikas: der Nyassa-, Tanganika- und Viktoria-See. Der letztere ist so groß wie das Königreich Bayern. Bodenbeschaffenheit. Pflanzen- und Tierwelt. Die Boden- beschaffenheit unseres ostafrikanischen Schutzgebietes ist sehr verschieden. Gewiß sind gewaltige Strecken desselben geringwertig, ja wertlose Steppen, ja gewiß ist der größte Teil unfruchtbar; aber ebenso gewiß ist es, daß es große Strecken von überraschender tropischer Fruchtbar- keit giebt. Die Küste ist sandig, doch überall mit Kokospalmen bewachsen; an den Sümpfen stehen Mangroven, die Banane und allerhand Sumpf- pflanzen; wo sich aber der Boden auf 10—15 m erhebt, ist alles staub- trocken. Hier baut der Eiugeborne seinen kärglichen Mais, Negerkorn, Hirse und an den Flüssen auch Zuckerrohr und Reis. An Stelle der Sumpfpflanzen tritt lichter Wald und besonders die Akazie. Ein ganz

4. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 19

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
19 anderes Bild bietet das Küstengebirge. Neben großen landschaftlichen Schönheiten, als prächtigen Wäldern, rauschenden Wasserfällen, zeigen große Gebiete überraschende Fruchtbarkeit. Kokospalmen, Tabak, Baum- wolle, Vanille gedeihen hier vorzüglich. Die dahinter liegenden Savannen sind öde, trockene Grassteppen, nur hin und wieder von Gebüsch unterbrochen. Das Gras wird mannshoch, steht aber nicht dicht, sondern in einzelnen Büscheln zerstreut. Die Landschaften am Kilima-Ndscharo sind fruchtbar wie ein Garten Gottes. Am wert- vollsten für die Eingebornen ist hier die Banane, die ihnen in ihren Früchten, Blättern, Stengeln, Blattfasern und in ihrem Safte ohne Arbeit einen wahren Segen in den Schoß schüttet. Zu den fruchtbarsten Landschaften gehört unstreitig auch das Konde- land, ein Gebirgslaud am Nordufer des Nyafsa, mit prächtigen Wald- und Wiesenflächen, fruchtbarem Kulturboden und gesundem Klima. Auch die Tierwelt Ostafrikas ist eine fehr reiche. Sümpfe und Flüsse wimmeln von Fischen und Krokodilen; am Ufer stampft das afrikanische Flußpferd seine Pfade, sinnend stehen die Reiher am Ufer, und prächtige Eisvögel und Schreiadler flattern über dem Waffer. In den Bergen schleichen Hyänen und Schakale umher, während sich auf den Bäumen allerhand Affen tummeln. Die Savannen wimmeln von den verschiedensten jagdbaren Tieren, Antilopen, Zebras und Büffeln. Da durchzieht eine Straußenherde die Ebene, dort eilen flüchtige Giraffen zum Wassertümpel, in welchem Löwen und Panther schon aus ihre Beute lauern. Viehzucht giebt es im eigentlichen Sinne des Wortes in Deutsch- Ostafrika nicht, nur Ziegen und Hammel halten die Eingebornen als Schlachtvieh. Klima. Das Klima Deutsch-Ostafrikas ist im allgemeinen un- gesund, doch vermag sich der Europäer, falls er ganz regelmäßig lebt, eine Reihe von Jahren ohne Nachteil für seine Gesundheit hier aus- zuhalten. Freilich eine wirkliche Ansiedelung der Deutschen ist außer in den Gebieten des Kilima-Ndscharo und einigen der Küstengebirge, die gesundes Klima haben, hier nicht möglich. Überall herrscht Fieber, und obgleich die höher gelegenen Gegenden im allgemeinen gesünder sind, so ist man doch auch hier nicht vor der gefährlichen Krankheit sicher. Ostafrika hat drei Jahreszeiten, die Regenzeit, eine kalte und eine trockene. In der kalten sinkt das Thermometer bis auf 10° C; in der trockenen, die vom August bis Oktober dauert, dagegen steigt es oft bis 30° C, jedoch niemals darüber. Die Bevölkerung. Eine ganze Menge von Völkerstämmen bewohnt die weiten Gebiete unserer ostafrikanischen Kolonie. Sie gehören fast alle zu der großen Völkerfamilie der Bantn, d. i. Menschen, wie sie sich selbst im Gegen- sah zu anders gestalteten Menschen nennen. Zumeist wohnen sie in 2*

5. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 14

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
14 N. des Ohio liegt das Gebiet der fünf Canadischen Seen: Oberer See, Michigan- fmischigäns, Huron- fjüronf, Erie [iri], Ontario-See [ontério]. Zwischen Erie- und Ontariosee ist der Niagarafall; aus dem Ontario-See geht der St. Lorenz ström in den St. Lorenzbusen. §. 7. Mittel-Amerika hat viele kleine Hochebenen. Auf dem Festlande wie auf den Inseln (S. 12) werden die Produkte gezeitigt, die bei uns als Kolonialwaren in den Handel kommen, wie Zucker, Kaffee u. a. Auch Tabak, Baumwolle und Reis gedeihen'vorzüglich. §. 8. Süd-Amerika hat die hohen Gebirge ebenfalls im W.; sie werden Cordilleren [btíjé] oder Anden genannt. Im N. sind mehrere Ketten nebeneinander, zwischen denen Hochebenen liegen. Die wichtigsten sind folgende: 1) die Hochebene von Colombia. Auf ihr fließt der Mag- da len en ström in das Caribische Meer. 2) die Hochebene von Ecuador. Die Ketten sind mit hohen Vulkanen besetzt; am höchsten ist der Chimborazo ftschimboraßo). 3) die Hochebene von Bolivia mit dem Titicacasee. Im S., in den Anden von Chile ftschileß ist der Aconcagua fgu — gws. der höchste Berg Süd-Amerikas (7000 oa). Im O. hat S.-Amerika niedrigere, aber ausgedehnte Bergländer: das Brasilianische Bergland und das Bergland von Guayana sgwajanas. An der Nordküste ziehen die Ketten von Venezuela fweneßuolaf. Zwischen den Bergländern liegen weite Ebenen: 1) die Llanos fljlnosf um den Orinoco. 2) die Ebenen um den Amazonas, die wegen des dichten Urwaldes Salvas genannt werden (Vanille und Kakao). Der Amazonenstrom ist der wasserreichste Strom der Erde. 3) die Pampas mit reichen Rinder- und Pferdeherden um den Paraná, der in den La Plata bus en (Stadt Buenos Aires — gute Lüfte) geht. Aus den Küstenländern Südamerikas, soweit sie in Würmern Breiten liegen, kommt eine große Menge unserer Kolonialwaren, besonders Kaffee, Zucker und Kakao. — Von andern Erzeugnisfen sind besonders Baum- wolle, Tabak, Mais und Reis zu erwähnen. Das Küstengebiet von Peru bis Chile ist die Heimat der Kartoffel. In der Tierwelt sind Südamerika eigentümlich: der Puma, ein kleiner Löwe, den man auch zähmt und zur Jagd benutzt, der Jaguar, der Alligator und in den Anden der Kondor, ein gewaltiger Raub- vogel. Hier findet sich auch das Lama, ein kleinerer Vertreter des Kamels.

6. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 25

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
25 c. Die Stufenländer des Nils liegen im O. der Wüste Sahara. Der Nil entspringt in dem südafrikanischen Dreiecke aus dem Victoria- See, durchfließt den Albert-See und geht nach N. durch den ö. Sudan unter dem Namen des Weißen Nils. Dann durchströmt er Nubien, nimmt bei Omdurman (Chartüm) den Blauen Nil aus dem Alpenlande von Habesch auf und geht in einem schmalen Thale durch Nubien und Ägypten, bis bei * Kairo die Deltabildung beginnt. Die jährlichen Überschwemmungen machen das Nilthal sehr fruchtbar. Das sogenannte Nilkrokodil, das sich durch seine Größe auszeichnet, ist in Ägypten fast ausgerottet. Es findet sich in allen größern Strömen und Seen Afrikas. à. Das Hochland von Barka, das ö. der Großen Syrte liegt, und das Atlasgebirgc w. der Kleinen Syrte begrenzen die Wüste im N. Zwischen dem S.-W.-Ende des Atlas und dem Senegal reicht die Wüste bis an den Atlantischen Ocean. Die Pflanzenwelt Nordafrikas hat infolge ihres Reichtums an immer- grünen Sträuchern Ähnlichkeit mit der Südeuropas. — Zwischen der Sahara und der Kalahari finden sich mächtige Urwälder, in denen die riesigen Wollbäume hoch über die andern emporragen, und weite Savan- nen mit Gräsern von 4 — 6 m Höhe. Von Fruchtbäumen ist besonders der Baobab (Affenbrotbaum) und die Tamarinde zu erwähnen; unter den Palmenarten die Ölpalme, die für den Handel von großer Wichtig- keit ist. — Auch die Tierwelt Nordafrikas erinnert an diejenige Südeuropas; an Raubtieren finden sich Löwe, Hyäne und Schakal. §. 29. Bevölkerung: Der N. Afrikas ist von der Mittel- ländischen Rasse bewohnt (merke besonders die alten Ägypter, die Berbern im Atlas und die eingewanderten Araber). Den Sudan und das südafrikanische Dreieck bewohnen die Neger, den W. die Hottentotten und Buschmänner. §. 30. Länder. 1) Marokko mit den Hauptstädten Fes und omarokko. 2) Algérien mit oalgier gehört den Franzosen. 3) Tunis mit *Tunis (in der Nähe des alten Karthago) steht unter französischer Schutzherrschaft. 4) Tripoli. 5) Barka. 6) Ägypten mit den Städten * Kairo, ^Alexandria, Sués. Tripoli, Barka und Ägypten stehen unter türkischer Oberhoheit. 7) Nubien liegt s. von Ägypten (Hptst. Omdurman, dem zer- störten Chartüm gegenüber). An der Quelle des Blauen Nils liegt Abessinien, das unter italienischer Schutzherrschaft steht.

7. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 29

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
29 §. 33. Bodcngestaltung: Die Glieder des Erdteiles sind gebirgig, der Rumpf bildet eine großes Flachland, in dessen w. Teil sich ein Gebirgsdreieck hineinschiebt. Die Grundlinie dieses Dreiecks bilden die Alpen und die Karpaten, die nördliche Spitze der Harz und die Wesergebirge. So zerfällt das Flachland in 3 Teile: 1) das Osteuropäische Flachland bis an die Weichsel im W.; 2) das Norddeutsche Flachland zwischen Weichsel und Schelde und 3) das Französische Flachland von der Schelde bis an die Pyrenäen. Das Klima Europas ist rm ganzen gleichmäßig und milde. Im Gebiet des Mittelmeeres ist der Sommer sehr heiß und sehr trocken, der Winter feucht (Winterregen) und milde: Mütelmeer-Klima; im w. Europa wehen vorzugsweise Südwestwinde, deren natürliche Wärme durch den Golfstrom noch bedeutend erhöht wird. So erfreuen sich die westlichen Länder einer höhern Temperatur als die östlichen, ab- gesehen davon, daß durch den Atlantischen Ocean mit seinen Teilen oceanisches Klima bedingt ist, während im O. bei der weiteren Ent- fernung vom Meere die Sommerhitze und die Winterkälte sehr bedeutend sind (s. o.). Ganz im N. Rußlands und Skandinaviens finden wir Polarklima mit sehr kaltem und sehr langem Winter und einem ganz kurzen Sommer. Wie das Klima ist auch die Vegetation ziemlich gleichmäßig. Als Hauptgetreidearten haben wir in Süd-Europa Mais und Reis, in Mittel-Europa Weizen und Roggen, in Nord-Europa Hafer und Gerste; die Kartoffel kommt überall vor; von Bäumen bringt Süd-Europa die immergrünen Gewächse hervor (Myrte, Oleander, Lorbeer u. a.), dann folgen die Laubbäume (Nußbaum, Rotbuche, Eiche, Linde); am weitesten nach N. geht das Nadelholz und die Birke, zuletzt in der Form von Knieholz. Von den Tieren sind die Haustiere über den ganzen Erdteil verbreitet; von den wilden kommen die größeren Raubtiere (Bär, Wolf, Luchs) nur in den zusammenhängenden Wäldern des O. und in den Gebirgen vor; die kleineren (Fuchs, Marder, Iltis, Wiesel) und das übrige Wild (Hirsch, Reh, Hase) finden sich überall; das Elen und der Wisent werden künstlich gehegt, das Rentier kommt nur im N. vor. Im Meere finden sich zahlreiche Fische; an den Küsten Skandinaviens und Schottlands ist besonders der Heringsfang bedeutend. §• 34. Die Bevölkerung: Europa wird hauptsächlich von Völkern der mittelländischen Rasse bewohnt.

8. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 43

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
43 Der Karpatische ober Südliche Höhenzug wirb durch das obere Weichselthal von den Karpaten getrennt. Er zieht in n.-w. Richtung und enbigt w. des Elbflusses in der Lüneburger Heibe. Zwischen den beiben Höhenzügen breitet sich eine mulbenförmige Einsenkung ans, in der die Flüsse vorzugsweise in w.-ö. Richtung fließen. Unter den Flüsfen des Ostdeutschen Flachlandes ist der östlichste die Memel, die bei Tilsit in die Niederung (Tilsiter Niederung) ein- tritt und in einem Delta (Ruß und Gilge) in das Kurische Haff mündet. Der Pregel geht in o.-w. Richtung in das Frische Haff; nahe seiner Mündung liegt * Königsberg, die Hptst. Ostpreußens. W. des Pregels fließt die Weichsel der Ostsee zu. Sie entspringt auf den Karpaten, durchbricht den Ballischen Höhenzug (Thorn) und bildet ein großes Delta. Ter nach dem Frischen Haff gehende Arm heißt Nogal, an ihr liegt Marienburg; der Hauptarm fließt in die Danziger Bucht, ein toter Arm geht au der Stadt * Danzig vor- bei, wo die Mottl an mündet. Unterhalb *Danzigs liegen Neufahr- wasser und die kleine Festuiig Weichselmünde. In der Einsenkung zwischen den beiden Höhenzügen fließt der Weichsel von O. der Bug zu, von W. die Brahe, an der die Stadt Bromberg liegt. Die Oder kommt vom Mährischen Gesenke und geht in n.-w. Richtung durch die Provinz Schlesien, dann n. durch Brandenburg lind Pommern. Sie durchbricht die beiden Höhenzüge und mündet unter- halb * Stettins in das Stettiner Haff. Dieses steht durch drei Mündungsarme, die Peene, die Swine (Swinemünde, der See- hasen von ^Stettin) und die Dievenow mit der Ostsee in Verbindung. Von l. nimmt die Oder an Nebenflüssen die Gl atz er Neiße (Glütz und Neiße), die Katzbach (olregnitz), den Bober und die Görlitzer Neiße (ogörlitz) auf, von r. in der Senke zwischen den beiden Höhenzügen die Warthe mit der Netze. An der Warthe liegt oposen. Der Bromberger Kanal verbindet Netze und Brahe. Der westlichste Fluß des Ostdeutschen Flachlandes ist die Elbe. Den Oberlauf vergl. oben. Nachdem die Elbe das Elbsandsteingebirge durchbrochen hat, durcheilt sie Sachsen, tritt unterhalb * Dresdens in die Tiefebene und geht im ganzen m n.-w. Richtung an * Magdeburg und Hamburg -*Altona vorbei in die Nordsee. Aus ihrem Lause durchbricht sie den Südlichen Höhenzug.

9. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 44

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
44 An Nebenflüssen nimmt die Elbe von l. die Moldau und die Eg er in Böhmen auf; die Mulde und die Saale münden bereits im Tieflande; von r. fließt ihr in der Einsenkung zwischen den beiden Höhenzügen die Havel mit der Spree zu. An der Spree liegt Berlin, an der Havel opotsdam. Der Finow-Kanal verbindet die Oder und Havel, der Spree-Oder-Kanal die Oder mit der Spree. §. 43. Die Westdeutsche Tiefebene ist viel ebener als das Land ö. der Elbe. Am Rande des Gebirges findet sich sehr fruchtbares Land, wie in der Ausbuchtung zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge und dem Teutoburger Walde (Westfälische Tieflandsbncht) und zu beiden Seiten des Rheins in der Kölner Tieflandsbucht. Im übrigen ist die Fruchtbarkeit des Bodens nicht bedeutend. Weite Heiden') und Moore bedecken das Land; besonders ausgedehnt sind die Moor- strecken zu beiden Seiten der Ems. Nur die Marschländer an der Küste und am Unterlaufe der Ströme sind äußerst fruchtbar. Diese liegen z. T. so niedrig, daß sie nur durch Dämme (Deiche) gegen die Überflutung des Meeres oder der Flüsse geschützt werden können. Die Lüneburger Heide w. der Elbe ist eine der traurigsten Land- schaften im Deutschen Reiche. Wo nicht Moorgründe das Land bedecken, erheben sich öde Sandhügel, die nur dürftig mit Heidekraut, Ginstergestrüpp und Gras bestanden sind. Vereinzelt findet sich ein Kiefernwald oder Birken, sonst „Heide an Heide, im Sommer dürr und heiß wie der Sand, aus dem sie wächst, so daß dem Wanderer die Fußsohlen brennen. Hier und da sieht man eine Herde kleiner, schwarz-grauer Schafe („Heidschnucken") mit Hörnern und haariger Wolle, welche selbst im Winter aus dem Schnee die Heide hervorscharren, wie die Rentiere das Moos. Hier und da sieht man einen Mann, der Heide haut, und einen Wagen, der sie heimfährt zur Winternahrung für die Schnucken oder zur Streu in die Viehställe; hier und da sieht man kleine blaue Schmetterlinge in der Luft, grüne Eidechsen in der Erde, summende Bienen in den honigreichen Blüten: das ist alles." — Nur in den Vertiefungen finden sich Kultur- oasen, oft von ausgezeichneter Fruchtbarkeil. — Wenn sich im Sommer die Ginster- und Heidekräuter mit leuchtenden Blüten bedecken, gewährt die Heide einen herrlichen Anblick. Die Moore (A. E. 15) sind nicht nur für den Ackerbau unbrauchbar, sondern der durchweichte Boden bietet auch dem Verkehr große Schwierig- keiten. Man sucht deshalb, wenn es möglich ist, diese Landstriche urbar zu machen. Zunächst werden Kanäle gezogen, in denen sich das Wasser sammelt, so daß das Moor trocken wird. Auf dem torfigen Boden würde das Getreide aber nicht gedeihen, deshalb sticht man zunächst die Torfschicht ab und bestellt erst den fruchtbarern Untergrund. Der gestochene Tors wird auf den Kanälen verfrachtet und zu Markte gebracht. Das ist die „Moorkultur", die in der Westdeutschen Tiefebene sehr verbreitet ist. ') A. E. 15.

10. Lehrstoff für Quinta und Quarta - S. 16

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
16 10) Brasilien. Hptst. Rio de Janeiro an der O.-Küste S.- Amerikas. Das Land liefert mehr Kaffee als alle andern Länder der Welt zusammen. Im s. Teile sind viele deutsche Kolonien. 11) Guayana sgwajünas, n. von Brasilien, gehört den Engländern, Niederländern und Franzosen (Cayenne): Kolonialland. An stralien. §. 11. Lage und Ausdehnung. Australien, wenig kleiner als Europa, liegt zum größten Teile auf der s. Halbkugel und zerfällt in den Kontinent, die Inseln des inneren Jnselkrauzes von Neu- Guinea [gu g] bis zu der stiefelförmigen Doppelinsel Neu- seeland und die Inselgruppen des äußeren Jnselkranzes. Der Wendekreis des Steinbocks geht mitten durch den Kontinent; die Insel- gruppen liegen fast alle in der heißen Zone. §. 12. Grenzen: Im O. der Große oder Stille Ocean. Im S. und W. der bis an die Insel Tasmanien reichende Indische Ocean, der die große Australische Bucht bildet. Im N. stoßen der Indische und der große Ocean zusammen; letzterer bildet den Carpentaria-Golf. §. 13. Bodenbeschaffenheit: Das Festland hat die hohen Gebirge an der O.-Küste. Im S.-O. sind es die Australischen Alpen, nördl. davon die Blauen Berge, deren Ausläufer bis zur N.-O.-Spitze gehen. In den großen Ocean gehen nur kurze Küstenflüsse; nach W. werden die Australischen Alpen durch den Murray smorrel entwässert. Hier ist auch reichlicher Regen; weiter im Innern herrscht oft Regenmangel, wo- durch unfruchtbare Wüsten gebildet werden. Die Inseln des inneren Jnselkranzes sind meist gebirgig, nament- lich Nen-Guinea und Neuseeland, die Inselgruppen des äußeren Jnsel- kranzes sind z. T. ganz niedrige Korallen-Jnseln, z. T. tragen sie hohe Vulkane. §. 14. Tier- und Pflanzenwelt: Unter den Tieren herrscht die Ordnung der Beuteltiere vor, deren größter Vertreter das Känguru ist. Der Dingo (Hund) ist das einzige Raubtier. Daneben das Schnabeltier, der schwarze Schwan, der Leierschwanz, der Casuar (eine Straußenart).
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