1900 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
Autor: Wende, Gustav
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
14
abzuhelfen, sammeln die Eingebornen das Regenwasser, und die Europäer
legen künstliche Brunnen an.
Klima. Das Klima Südwest-Asrikas ist den Europäern durch-
aus zuträglich, und der Gesundheitszustand derselben war daher immer
vorzüglich. An der Küste beträgt die mittlere Temperatur nur 20°C,
da hier beständig ein frischer Seewind weht. Im Innern dagegen
zeigt das Thermometer sehr oft 40° C, sinkt aber in der Nacht oft
bis unter Null. Das ganze Land, besonders aber der Süden, leidet
an Regenmangel, und die Küste zeichnet sich durch häufige und dichte
Nebel unvorteilhaft aus.
Pflanzen- und Tierwelt. Wegen der Wasserarmut ist das
Land auch arm an Pflanzen. Im Süden des Küstengebietes scheint
sogar aller Pflanzenwuchs zu fehlen, nur hier und da stehen dürre
Akaziensträucher, Aloe und Heidekräuter, und in der Regenzeit sproßt
an den Wassertümpeln Gras empor. Im Norden wird die traurige
Wüste wenigstens hin und wieder von fruchtbaren Ackerländern unter-
Krochen. Reicher ist die Pflanzenwelt im Innern. In den Hochebenen
wechfeln weite Grasflächen, die sich als Weiden für Rindvieh, Schafe
und Ziegen vorzüglich eignen, mit lichten Wäldern ab. An den Flüssen
gedeihen Weizen, Mais und alle Gemüsearten vortrefflich. Am frucht-
barsten ist jedoch ohne allen Zweifel das Ovamboland mit feinen
schattigen Fruchtbäumen und Wäldern von allerlei Palmenarten. Hier
gedeiht auch Tabak.
Auch die Tierwelt ist keine mannigfaltige. Von wilden Tieren
giebt es zwar Hyänen, Schakale und Leoparden noch in größerer Zahl,
allein die afrikanischen Tierriesen, Elefant, Rhinozeros und Flußpferd,
die das Gebiet früher belebten, haben sich in die Wälder Jnner-Afrikas
zurückgezogen, und auch der König der Tiere, der afrikanische Löwe,
der Büffel, Strauß und die Giraffe kommen nur noch vereinzelt vor.
Die Grassteppen sind dagegen belebt von den afrikanischen Huftieren
Antilope, Zebra und Gnu, und im Gebirge tummeln sich Gemsen und
Steinböcke. Die Eingeborenen züchten Rindviehherden bis zu 20 000 Stück,
und in neuerer Zeit wurden Angoraziegen und Wollschafe in großen
Mengen eingeführt.
Mineralien sind in großen Teilen des Landes unzweifelhaft
vorhanden. Schon früher bestanden Kupferminen hier, die jedoch wieder
aufgegeben wurden, da der Transport nach der Küste zu kostspielig war.
Auch Gold hatte man an einzelnen Stellen gefunden. Es wurden des-
halb Geologen ins Land geschickt, die dasselbe auf seinen Gehalt an
edlen Metallen untersuchen sollten. Das Ergebnis dieser Untersuchungen
war jedoch bisher, daß sich Bergbau auf edle Metalle nicht lohne.
Die Bewohner.
Die Zahl der farbigen Bevölkerung läßt sich nicht feststellen,
jedenfalls ist sie aber im Verhältnis zur Ausdehnung des Schutzgebietes
eine äußerst geringe. Die Eingeborenen gehören vorzugsweise drei
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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das Fieber auch hier seine Opfer fordert. Togoland hat zwei Regen-
Zeiten, vom April bis August und vom Oktober bis November. Die
mittlere Temperatur an der Küste ist 26° C.
Pflanzen- und Tierwelt. Auf der Nehrung wachsen nur
Dorngesträuch und wilde Dattel- und Fächerpalmen; hinter der Lagune
jedoch ist der Boden überaus furchtbar. Um die Ortschaften und an
den Flüssen stehen prächtige Kokos- und Ölpalmenhaine, und weiter im
Innern dehnen sich weite Grasflächen von Urwaldstreifen durchzogen
aus. Diese Wälder machen die Eingebornen urbar. Am Fuße der
Stämme unterhalten sie ein Feuer, bis dieselben durchgebrannt sind,
umfallen und gänzlich verbrennen. Auf diesem so gewonnenen Lande
bauen die Eingebornen ihre Früchte. Alle europäischen Gemüse ge-
deihen im Togolande, außerdem der Melonen- und Guttaperchabaum
und die Banane.
Von unsern Haustieren giebt es Pserde und Rinder äußerst selten,
dagegen sind Schafe, Ziegen und alle Arten von Hühnern überall
verbreitet.
Von den wilden Tieren kommt der Elefant vereinzelt, der Büffel
häufiger vor. Antilopen giebt es im Togolande vier Arten, außerdem
im Gebirge Wildschweine. Das Gebirgsland wird durchstreift von
Löwen, Hyänen und Tigerkatzen. Die Vogelwelt ist in allen Farben und
Größen vertreten.
Die Bewohner.
Nur das Küstengebiet ist stark bevölkert. Es giebt hier Ortschaften
mit mehr als 10000 Einwohnern. Im Innern ist die Bevölkerung
geradezu spärlich. Die Bewohner Togolands sind die Ewe-Neger, deren
Zahl man auf 2^ Millionen schätzt. Sie sind körperlich wohl gebaut
und geistig gut beanlagt. Ihre Nase ist nicht so stumpf und ihre
Lippen sind nicht so aufgeworfen wie bei den übrigen Negern. Das
Haar ist wollig und bei Männern und Frauen kurz geschoren.
Wohnung und Kleidung. Die Häuser sind klein und viereckig
und mit einem Dach von Schilf und Gras versehen. Jedes Haus hat
eine verschließbare Thüre, aber in der Regel kein Fenster.- Das Häuschen
ist von einem Hofe umgeben. Überall herrscht die größte Reinlichkeit.
In jedem Dorfe befindet sich ein sogenanntes Palawerhans. Es ist
dies eine vorn offene und nicht sehr tiefe Halle, in welcher die unter
den Eingebornen ausgebrochenen Streitigkeiten geschlichtet werden. Von
Ortschaft zu Ortschaft führen nur fußbreite, aber gut gepflegte Fußwege.
Bei der Arbeit trägt der Mann nur einen Schurz. An Feier-
tagen kleidet er sich mit einem europäischen Hemd und einer Art Toga.
Auch die Frauen haben diese Toga, die bei ihnen auf dem Rücken zu
einem Beutel erweitert ist, in welchem sie nach Art der Eskimo die
Kinder tragen. Die Männer schmücken sich mehr als die Frauen und
zwar an Ohren, Hals, Armen und Zehen.
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TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
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förmig bis zur durchschnittlichen Höhe des Riesengebirgskammes. Dieses
Küstengebirge durchzieht in weitem Bogen unser Schutzgebiet, und zwar
so, daß es im Norden viel näher an der Küste liegt als im Süden,
wo es zum Nyassa-See umbiegt. Hinter den Küstengebirgen beginnt
das Gebiet der Savannen. Es sind unendlich weite Grasflächen mit
nur wenig hügelartigen Erhebungen und kleinen erloschenen Vulkanen,
Im Innern steigt dann das Land wieder zu mächtigen Gebirgen auf.
An der Nordgrenze erhebt sich bis zu einer Höhe von 6100 m das
mächtige Schneehaupt des Kilima-Ndscharo (Rübezahlberg), welcher erst
im Jahre 1889 zum ersten Male bis znr Spitze erstiegen wurde.
Aus einer Ebene von 800 m Höhe steigt er zuerst allmählich, zuletzt
aber sehr steil bis zu jener erstaunlichen Höhe auf. Bis zur Höhe,
welche etwa die Spitze der Schneekoppe erreicht, nmrauschen diesen
Wunderberg herrliche Bananenwälder, weiter hinaus beginnt ewig
feuchter, großartiger Urwald mit himmelhohen Baumriesen und dichtem
Unterholz. In Höhe von beinahe 3000 m erst fängt die Region der
Gräser und Kräuter an, und bei 5000 m treffen wir Schnee und
Gletscher. Der höchste Gipfel des Berges wurde vom ersten Besteiger
„Kaiser - Wilhelm - Spitze" genannt. Auch die Bergketten, welche die
steilen Userränder des Nyassabeckens bilden, steigen bis zur Höhe von
3000 m auf.
Bewässerung. Die Küstengebiete Ostafrikas sind wasserreich.
Eine Menge von Flüssen, welche alle zur Deltabildung neigen, wälzt
seine Wafsermasseu dem Meere zu. Die bedeutendsten sind von Norden
nach Süden: der Pangani, Wann, Kingani, Rufidji und Rovuma.
Keiner aber ist von Bedeutung für die Schiffahrt. Auch aus den
Küstengebirgen rauscht in prächtigen Wasserfällen eine Menge von Quellen
und Bächen zur Ebene. Die Ebenen des Innern aber sind arm an
Wasser; es giebt da nur Regenströme, welche in der trockenen Zeit
ganz austrocknen oder eine Reihe zusammenhängender Pfützen bilden.
Von den Flüssen, welche alle zum Indischen Ozean fließen, ist nur der
Rufidji in seinem Unterlaufe schiffbar. An der Westgrenze liegen die
großen Seen Jnner-Asrikas: der Nyassa-, Tanganika- und Viktoria-See.
Der letztere ist so groß wie das Königreich Bayern.
Bodenbeschaffenheit. Pflanzen- und Tierwelt. Die Boden-
beschaffenheit unseres ostafrikanischen Schutzgebietes ist sehr verschieden.
Gewiß sind gewaltige Strecken desselben geringwertig, ja wertlose
Steppen, ja gewiß ist der größte Teil unfruchtbar; aber ebenso gewiß
ist es, daß es große Strecken von überraschender tropischer Fruchtbar-
keit giebt.
Die Küste ist sandig, doch überall mit Kokospalmen bewachsen;
an den Sümpfen stehen Mangroven, die Banane und allerhand Sumpf-
pflanzen; wo sich aber der Boden auf 10—15 m erhebt, ist alles staub-
trocken. Hier baut der Eiugeborne seinen kärglichen Mais, Negerkorn,
Hirse und an den Flüssen auch Zuckerrohr und Reis. An Stelle der
Sumpfpflanzen tritt lichter Wald und besonders die Akazie. Ein ganz
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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anderes Bild bietet das Küstengebirge. Neben großen landschaftlichen
Schönheiten, als prächtigen Wäldern, rauschenden Wasserfällen, zeigen
große Gebiete überraschende Fruchtbarkeit. Kokospalmen, Tabak, Baum-
wolle, Vanille gedeihen hier vorzüglich. Die dahinter liegenden
Savannen sind öde, trockene Grassteppen, nur hin und wieder von
Gebüsch unterbrochen. Das Gras wird mannshoch, steht aber nicht
dicht, sondern in einzelnen Büscheln zerstreut. Die Landschaften am
Kilima-Ndscharo sind fruchtbar wie ein Garten Gottes. Am wert-
vollsten für die Eingebornen ist hier die Banane, die ihnen in ihren
Früchten, Blättern, Stengeln, Blattfasern und in ihrem Safte ohne
Arbeit einen wahren Segen in den Schoß schüttet.
Zu den fruchtbarsten Landschaften gehört unstreitig auch das Konde-
land, ein Gebirgslaud am Nordufer des Nyafsa, mit prächtigen Wald-
und Wiesenflächen, fruchtbarem Kulturboden und gesundem Klima.
Auch die Tierwelt Ostafrikas ist eine fehr reiche. Sümpfe und
Flüsse wimmeln von Fischen und Krokodilen; am Ufer stampft das
afrikanische Flußpferd seine Pfade, sinnend stehen die Reiher am Ufer,
und prächtige Eisvögel und Schreiadler flattern über dem Waffer. In
den Bergen schleichen Hyänen und Schakale umher, während sich auf
den Bäumen allerhand Affen tummeln. Die Savannen wimmeln von
den verschiedensten jagdbaren Tieren, Antilopen, Zebras und Büffeln.
Da durchzieht eine Straußenherde die Ebene, dort eilen flüchtige
Giraffen zum Wassertümpel, in welchem Löwen und Panther schon
aus ihre Beute lauern.
Viehzucht giebt es im eigentlichen Sinne des Wortes in Deutsch-
Ostafrika nicht, nur Ziegen und Hammel halten die Eingebornen als
Schlachtvieh.
Klima. Das Klima Deutsch-Ostafrikas ist im allgemeinen un-
gesund, doch vermag sich der Europäer, falls er ganz regelmäßig lebt,
eine Reihe von Jahren ohne Nachteil für seine Gesundheit hier aus-
zuhalten. Freilich eine wirkliche Ansiedelung der Deutschen ist außer
in den Gebieten des Kilima-Ndscharo und einigen der Küstengebirge,
die gesundes Klima haben, hier nicht möglich.
Überall herrscht Fieber, und obgleich die höher gelegenen Gegenden
im allgemeinen gesünder sind, so ist man doch auch hier nicht vor der
gefährlichen Krankheit sicher.
Ostafrika hat drei Jahreszeiten, die Regenzeit, eine kalte und eine
trockene. In der kalten sinkt das Thermometer bis auf 10° C; in
der trockenen, die vom August bis Oktober dauert, dagegen steigt es oft
bis 30° C, jedoch niemals darüber.
Die Bevölkerung.
Eine ganze Menge von Völkerstämmen bewohnt die weiten Gebiete
unserer ostafrikanischen Kolonie. Sie gehören fast alle zu der großen
Völkerfamilie der Bantn, d. i. Menschen, wie sie sich selbst im Gegen-
sah zu anders gestalteten Menschen nennen. Zumeist wohnen sie in
2*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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N. des Ohio liegt das Gebiet der fünf Canadischen Seen:
Oberer See, Michigan- fmischigäns, Huron- fjüronf, Erie [iri],
Ontario-See [ontério]. Zwischen Erie- und Ontariosee ist der
Niagarafall; aus dem Ontario-See geht der St. Lorenz ström
in den St. Lorenzbusen.
§. 7. Mittel-Amerika hat viele kleine Hochebenen. Auf dem
Festlande wie auf den Inseln (S. 12) werden die Produkte gezeitigt, die
bei uns als Kolonialwaren in den Handel kommen, wie Zucker, Kaffee
u. a. Auch Tabak, Baumwolle und Reis gedeihen'vorzüglich.
§. 8. Süd-Amerika hat die hohen Gebirge ebenfalls im W.;
sie werden Cordilleren [btíjé] oder Anden genannt. Im N. sind mehrere
Ketten nebeneinander, zwischen denen Hochebenen liegen. Die wichtigsten
sind folgende:
1) die Hochebene von Colombia. Auf ihr fließt der Mag-
da len en ström in das Caribische Meer.
2) die Hochebene von Ecuador. Die Ketten sind mit hohen
Vulkanen besetzt; am höchsten ist der Chimborazo ftschimboraßo).
3) die Hochebene von Bolivia mit dem Titicacasee.
Im S., in den Anden von Chile ftschileß ist der Aconcagua
fgu — gws. der höchste Berg Süd-Amerikas (7000 oa).
Im O. hat S.-Amerika niedrigere, aber ausgedehnte Bergländer:
das Brasilianische Bergland und das Bergland von Guayana sgwajanas.
An der Nordküste ziehen die Ketten von Venezuela fweneßuolaf.
Zwischen den Bergländern liegen weite Ebenen:
1) die Llanos fljlnosf um den Orinoco.
2) die Ebenen um den Amazonas, die wegen des dichten Urwaldes
Salvas genannt werden (Vanille und Kakao). Der Amazonenstrom ist
der wasserreichste Strom der Erde.
3) die Pampas mit reichen Rinder- und Pferdeherden um den
Paraná, der in den La Plata bus en (Stadt Buenos Aires — gute
Lüfte) geht.
Aus den Küstenländern Südamerikas, soweit sie in Würmern Breiten
liegen, kommt eine große Menge unserer Kolonialwaren, besonders Kaffee,
Zucker und Kakao. — Von andern Erzeugnisfen sind besonders Baum-
wolle, Tabak, Mais und Reis zu erwähnen.
Das Küstengebiet von Peru bis Chile ist die Heimat der Kartoffel.
In der Tierwelt sind Südamerika eigentümlich: der Puma, ein
kleiner Löwe, den man auch zähmt und zur Jagd benutzt, der Jaguar,
der Alligator und in den Anden der Kondor, ein gewaltiger Raub-
vogel. Hier findet sich auch das Lama, ein kleinerer Vertreter des Kamels.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
25
c. Die Stufenländer des Nils liegen im O. der Wüste Sahara.
Der Nil entspringt in dem südafrikanischen Dreiecke aus dem Victoria-
See, durchfließt den Albert-See und geht nach N. durch den ö. Sudan
unter dem Namen des Weißen Nils. Dann durchströmt er Nubien,
nimmt bei Omdurman (Chartüm) den Blauen Nil aus dem Alpenlande
von Habesch auf und geht in einem schmalen Thale durch Nubien und Ägypten,
bis bei * Kairo die Deltabildung beginnt. Die jährlichen Überschwemmungen
machen das Nilthal sehr fruchtbar.
Das sogenannte Nilkrokodil, das sich durch seine Größe auszeichnet,
ist in Ägypten fast ausgerottet. Es findet sich in allen größern Strömen
und Seen Afrikas.
à. Das Hochland von Barka, das ö. der Großen Syrte liegt,
und das Atlasgebirgc w. der Kleinen Syrte begrenzen die Wüste im N.
Zwischen dem S.-W.-Ende des Atlas und dem Senegal reicht die Wüste
bis an den Atlantischen Ocean.
Die Pflanzenwelt Nordafrikas hat infolge ihres Reichtums an immer-
grünen Sträuchern Ähnlichkeit mit der Südeuropas. — Zwischen der
Sahara und der Kalahari finden sich mächtige Urwälder, in denen die
riesigen Wollbäume hoch über die andern emporragen, und weite Savan-
nen mit Gräsern von 4 — 6 m Höhe. Von Fruchtbäumen ist besonders
der Baobab (Affenbrotbaum) und die Tamarinde zu erwähnen; unter
den Palmenarten die Ölpalme, die für den Handel von großer Wichtig-
keit ist. — Auch die Tierwelt Nordafrikas erinnert an diejenige Südeuropas;
an Raubtieren finden sich Löwe, Hyäne und Schakal.
§. 29. Bevölkerung: Der N. Afrikas ist von der Mittel-
ländischen Rasse bewohnt (merke besonders die alten Ägypter, die
Berbern im Atlas und die eingewanderten Araber). Den Sudan
und das südafrikanische Dreieck bewohnen die Neger, den W. die
Hottentotten und Buschmänner.
§. 30. Länder.
1) Marokko mit den Hauptstädten Fes und omarokko.
2) Algérien mit oalgier gehört den Franzosen.
3) Tunis mit *Tunis (in der Nähe des alten Karthago) steht
unter französischer Schutzherrschaft.
4) Tripoli.
5) Barka.
6) Ägypten mit den Städten * Kairo, ^Alexandria, Sués.
Tripoli, Barka und Ägypten stehen unter türkischer Oberhoheit.
7) Nubien liegt s. von Ägypten (Hptst. Omdurman, dem zer-
störten Chartüm gegenüber). An der Quelle des Blauen Nils liegt
Abessinien, das unter italienischer Schutzherrschaft steht.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
29
§. 33. Bodcngestaltung: Die Glieder des Erdteiles sind gebirgig,
der Rumpf bildet eine großes Flachland, in dessen w. Teil sich
ein Gebirgsdreieck hineinschiebt. Die Grundlinie dieses Dreiecks
bilden die Alpen und die Karpaten, die nördliche Spitze der Harz und
die Wesergebirge.
So zerfällt das Flachland in 3 Teile: 1) das Osteuropäische
Flachland bis an die Weichsel im W.; 2) das Norddeutsche
Flachland zwischen Weichsel und Schelde und 3) das Französische
Flachland von der Schelde bis an die Pyrenäen.
Das Klima Europas ist rm ganzen gleichmäßig und milde. Im
Gebiet des Mittelmeeres ist der Sommer sehr heiß und sehr trocken,
der Winter feucht (Winterregen) und milde: Mütelmeer-Klima; im
w. Europa wehen vorzugsweise Südwestwinde, deren natürliche Wärme
durch den Golfstrom noch bedeutend erhöht wird. So erfreuen sich
die westlichen Länder einer höhern Temperatur als die östlichen, ab-
gesehen davon, daß durch den Atlantischen Ocean mit seinen Teilen
oceanisches Klima bedingt ist, während im O. bei der weiteren Ent-
fernung vom Meere die Sommerhitze und die Winterkälte sehr bedeutend
sind (s. o.). Ganz im N. Rußlands und Skandinaviens finden wir
Polarklima mit sehr kaltem und sehr langem Winter und einem ganz
kurzen Sommer.
Wie das Klima ist auch die Vegetation ziemlich gleichmäßig. Als
Hauptgetreidearten haben wir in Süd-Europa Mais und Reis,
in Mittel-Europa Weizen und Roggen, in Nord-Europa Hafer
und Gerste; die Kartoffel kommt überall vor; von Bäumen bringt
Süd-Europa die immergrünen Gewächse hervor (Myrte, Oleander,
Lorbeer u. a.), dann folgen die Laubbäume (Nußbaum, Rotbuche,
Eiche, Linde); am weitesten nach N. geht das Nadelholz und die Birke,
zuletzt in der Form von Knieholz.
Von den Tieren sind die Haustiere über den ganzen Erdteil
verbreitet; von den wilden kommen die größeren Raubtiere (Bär,
Wolf, Luchs) nur in den zusammenhängenden Wäldern des O. und
in den Gebirgen vor; die kleineren (Fuchs, Marder, Iltis, Wiesel)
und das übrige Wild (Hirsch, Reh, Hase) finden sich überall; das
Elen und der Wisent werden künstlich gehegt, das Rentier kommt nur
im N. vor. Im Meere finden sich zahlreiche Fische; an den Küsten
Skandinaviens und Schottlands ist besonders der Heringsfang bedeutend.
§• 34. Die Bevölkerung: Europa wird hauptsächlich von Völkern
der mittelländischen Rasse bewohnt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Bodcngestaltung Wolf
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropäische
Flachland Weichsel Weichsel Europas Europa Atlantischen_Ocean Skandinaviens Süd-Europa Mittel-Europa Nord-Europa Skandinaviens Schottlands Europa
43
Der Karpatische ober Südliche Höhenzug wirb durch das obere
Weichselthal von den Karpaten getrennt. Er zieht in n.-w. Richtung
und enbigt w. des Elbflusses in der Lüneburger Heibe.
Zwischen den beiben Höhenzügen breitet sich eine mulbenförmige
Einsenkung ans, in der die Flüsse vorzugsweise in w.-ö. Richtung
fließen.
Unter den Flüsfen des Ostdeutschen Flachlandes ist der östlichste
die Memel, die bei Tilsit in die Niederung (Tilsiter Niederung) ein-
tritt und in einem Delta (Ruß und Gilge) in das Kurische Haff
mündet.
Der Pregel geht in o.-w. Richtung in das Frische Haff; nahe
seiner Mündung liegt * Königsberg, die Hptst. Ostpreußens.
W. des Pregels fließt die Weichsel der Ostsee zu. Sie entspringt
auf den Karpaten, durchbricht den Ballischen Höhenzug (Thorn) und
bildet ein großes Delta. Ter nach dem Frischen Haff gehende Arm
heißt Nogal, an ihr liegt Marienburg; der Hauptarm fließt in
die Danziger Bucht, ein toter Arm geht au der Stadt * Danzig vor-
bei, wo die Mottl an mündet. Unterhalb *Danzigs liegen Neufahr-
wasser und die kleine Festuiig Weichselmünde.
In der Einsenkung zwischen den beiden Höhenzügen fließt der
Weichsel von O. der Bug zu, von W. die Brahe, an der die Stadt
Bromberg liegt.
Die Oder kommt vom Mährischen Gesenke und geht in n.-w.
Richtung durch die Provinz Schlesien, dann n. durch Brandenburg lind
Pommern. Sie durchbricht die beiden Höhenzüge und mündet unter-
halb * Stettins in das Stettiner Haff. Dieses steht durch drei
Mündungsarme, die Peene, die Swine (Swinemünde, der See-
hasen von ^Stettin) und die Dievenow mit der Ostsee in Verbindung.
Von l. nimmt die Oder an Nebenflüssen die Gl atz er Neiße
(Glütz und Neiße), die Katzbach (olregnitz), den Bober und
die Görlitzer Neiße (ogörlitz) auf, von r. in der Senke zwischen
den beiden Höhenzügen die Warthe mit der Netze. An der Warthe
liegt oposen. Der Bromberger Kanal verbindet Netze und
Brahe.
Der westlichste Fluß des Ostdeutschen Flachlandes ist die Elbe.
Den Oberlauf vergl. oben. Nachdem die Elbe das Elbsandsteingebirge
durchbrochen hat, durcheilt sie Sachsen, tritt unterhalb * Dresdens in
die Tiefebene und geht im ganzen m n.-w. Richtung an * Magdeburg
und Hamburg -*Altona vorbei in die Nordsee. Aus ihrem Lause
durchbricht sie den Südlichen Höhenzug.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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An Nebenflüssen nimmt die Elbe von l. die Moldau und die
Eg er in Böhmen auf; die Mulde und die Saale münden bereits im
Tieflande; von r. fließt ihr in der Einsenkung zwischen den beiden
Höhenzügen die Havel mit der Spree zu. An der Spree liegt
Berlin, an der Havel opotsdam. Der Finow-Kanal verbindet die
Oder und Havel, der Spree-Oder-Kanal die Oder mit der Spree.
§. 43. Die Westdeutsche Tiefebene ist viel ebener als das Land
ö. der Elbe. Am Rande des Gebirges findet sich sehr fruchtbares
Land, wie in der Ausbuchtung zwischen dem Rheinischen Schiefergebirge
und dem Teutoburger Walde (Westfälische Tieflandsbncht) und zu
beiden Seiten des Rheins in der Kölner Tieflandsbucht. Im übrigen
ist die Fruchtbarkeit des Bodens nicht bedeutend. Weite Heiden') und
Moore bedecken das Land; besonders ausgedehnt sind die Moor-
strecken zu beiden Seiten der Ems. Nur die Marschländer an der
Küste und am Unterlaufe der Ströme sind äußerst fruchtbar. Diese
liegen z. T. so niedrig, daß sie nur durch Dämme (Deiche) gegen die
Überflutung des Meeres oder der Flüsse geschützt werden können.
Die Lüneburger Heide w. der Elbe ist eine der traurigsten Land-
schaften im Deutschen Reiche. Wo nicht Moorgründe das Land bedecken,
erheben sich öde Sandhügel, die nur dürftig mit Heidekraut, Ginstergestrüpp
und Gras bestanden sind. Vereinzelt findet sich ein Kiefernwald oder
Birken, sonst „Heide an Heide, im Sommer dürr und heiß wie der Sand,
aus dem sie wächst, so daß dem Wanderer die Fußsohlen brennen. Hier
und da sieht man eine Herde kleiner, schwarz-grauer Schafe („Heidschnucken")
mit Hörnern und haariger Wolle, welche selbst im Winter aus dem Schnee
die Heide hervorscharren, wie die Rentiere das Moos. Hier und da
sieht man einen Mann, der Heide haut, und einen Wagen, der sie heimfährt
zur Winternahrung für die Schnucken oder zur Streu in die Viehställe;
hier und da sieht man kleine blaue Schmetterlinge in der Luft, grüne
Eidechsen in der Erde, summende Bienen in den honigreichen
Blüten: das ist alles." — Nur in den Vertiefungen finden sich Kultur-
oasen, oft von ausgezeichneter Fruchtbarkeil. — Wenn sich im Sommer
die Ginster- und Heidekräuter mit leuchtenden Blüten bedecken, gewährt
die Heide einen herrlichen Anblick.
Die Moore (A. E. 15) sind nicht nur für den Ackerbau unbrauchbar,
sondern der durchweichte Boden bietet auch dem Verkehr große Schwierig-
keiten. Man sucht deshalb, wenn es möglich ist, diese Landstriche urbar
zu machen. Zunächst werden Kanäle gezogen, in denen sich das Wasser
sammelt, so daß das Moor trocken wird. Auf dem torfigen Boden würde
das Getreide aber nicht gedeihen, deshalb sticht man zunächst die Torfschicht
ab und bestellt erst den fruchtbarern Untergrund. Der gestochene Tors
wird auf den Kanälen verfrachtet und zu Markte gebracht. Das ist die
„Moorkultur", die in der Westdeutschen Tiefebene sehr verbreitet ist.
') A. E. 15.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Rheinischen_Schiefergebirge Westfälische Rheins Heide
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10) Brasilien. Hptst. Rio de Janeiro an der O.-Küste S.-
Amerikas. Das Land liefert mehr Kaffee als alle andern Länder der
Welt zusammen. Im s. Teile sind viele deutsche Kolonien.
11) Guayana sgwajünas, n. von Brasilien, gehört den Engländern,
Niederländern und Franzosen (Cayenne): Kolonialland.
An stralien.
§. 11. Lage und Ausdehnung. Australien, wenig kleiner als
Europa, liegt zum größten Teile auf der s. Halbkugel und zerfällt in
den Kontinent, die Inseln des inneren Jnselkrauzes von Neu-
Guinea [gu g] bis zu der stiefelförmigen Doppelinsel Neu-
seeland und die Inselgruppen des äußeren Jnselkranzes. Der
Wendekreis des Steinbocks geht mitten durch den Kontinent; die Insel-
gruppen liegen fast alle in der heißen Zone.
§. 12. Grenzen: Im O. der Große oder Stille Ocean. Im
S. und W. der bis an die Insel Tasmanien reichende Indische
Ocean, der die große Australische Bucht bildet. Im N. stoßen
der Indische und der große Ocean zusammen; letzterer bildet den
Carpentaria-Golf.
§. 13. Bodenbeschaffenheit: Das Festland hat die hohen Gebirge
an der O.-Küste. Im S.-O. sind es die Australischen Alpen, nördl.
davon die Blauen Berge, deren Ausläufer bis zur N.-O.-Spitze gehen.
In den großen Ocean gehen nur kurze Küstenflüsse; nach W. werden
die Australischen Alpen durch den Murray smorrel entwässert. Hier ist
auch reichlicher Regen; weiter im Innern herrscht oft Regenmangel, wo-
durch unfruchtbare Wüsten gebildet werden.
Die Inseln des inneren Jnselkranzes sind meist gebirgig, nament-
lich Nen-Guinea und Neuseeland, die Inselgruppen des äußeren Jnsel-
kranzes sind z. T. ganz niedrige Korallen-Jnseln, z. T. tragen sie
hohe Vulkane.
§. 14. Tier- und Pflanzenwelt: Unter den Tieren herrscht die
Ordnung der Beuteltiere vor, deren größter Vertreter das Känguru ist.
Der Dingo (Hund) ist das einzige Raubtier. Daneben das Schnabeltier,
der schwarze Schwan, der Leierschwanz, der Casuar (eine Straußenart).
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Amerikas Guayana Brasilien Niederländern Europa Guinea Neuseeland