40
konywald? — 35. An welchen Kreis gränzt das sielenbürg. Erzge-
birge? an welchen das karpathische Waldgebirge? — 30. In wel-
chem liegt das ungar. Erzgebirge? — 37. Bei welchen Gränzen
liegen folgende Kreuzpunkte: 45" N. 39" O., 46" N. 35" O., 46"
N. 40° O., 50» N. 43» O.? — 38. Wie lang ist der längste Tag
im nördl. Ungarn? — 39. Wie viel kürzer ist der längste Tag in
Constantinopel, als im nördl. Ungarn? Wie viel länger auf Rügen?
am Wenern- und Wetternsee?— 40. Wo werden wir nach der phys.
Geogr. §. 38, 15 die jährliche Regenmenge größer anzunehmen ha-
den, in Ungarn, oder in Polen und Galizien? — 41. Gibt es
Punkte in Ungarn, die in die Schneezone hineinragen? Welcher
ragt am weitesten hinein? — 42. Geoguostischer Ueberblick der ungar.
Gruppe des Mittelgebirgsbogens. — 43. Zu welcher Pflanzenzone
gehören die beiden ungarischen Ebenen? — 44. Zu welcher Spra-
chenfamilie gehört die madjarische Sprache? — 45. Zu welcher
Race rechnet man jetzt die Madjaren? — 46. Nennt n. die Festun-
gen des Kaiserstaates, b. die Seestädte, e. die Universitäten. —
47. Entwerft ein Verzeichniß a. der Städte mit mehr als 100600
E., b. der Städte mit 50— 100000 E., c. der Städte mit 20 —
50000 E.
§. 17. Das Königreich Baieru.
Das Königreich Baiern, 1400 Q.-M. mit 4 '/„ Mill. E., be-
steht aus zwei sehr ungleichen, getrennten Massen, dem Hauptlaude
und Rheinbaiern. Das Hauptland nimmt die Mitte des deutschen
Plateaus ein. Gegen O. und S. bildet der österreich. Staat die
Gränze; die Westgränze nähert sich 28" O. (der Durchschnitt dieses
Längengrades mit 49" N. liegt in der Gränze). Im R.w. umfaßt
es noch den Spessart und das Rhöngebirge, im N.o.,das Fichtelge-
birge; im S.w. springt es bis zum Bodensee vor. Main- und
Donaugebiet; Verhältniß der drei Bergzüge des deutschen Plateaus
zu Baiern. Rheinbaiern oder die baierische Pfalz enthält das Hardt-
Gebirge und einen Theil der schönen oberrheinischen Tiefebene.
Unter den Bewohnern sind etwa 1,200000 Protestanten. Der
Ackerbau, durch fruchtbaren Boden begünstigt, ist fortwährend im
Steigen, Viehzucht sehr verbreitet, in den Rhein- und Maingegenden
Weinbau, Bergbau vorzüglich im S., Fabriken mehr im N. Ein
tauptgewerbe ist die Bierbrauerei. Handel bedeutend (treffliche
uuststraßen, Eisenbahnen, Donau- Main- oder Ludwigs-Canal).
Das Unterrichtswesen entwickelt sich lebhaft. Beschränkte Monarchie.
— An die Stelle der frühern Eintheilung in 8 nach den Flüssen
benannte Kreise ist folgende getreten:
1. Kreis Oberbaiern. — München, an der Isar,
125000 E. (mit den Vorstädten), Hptst. und Residenz, Univers., Aka-
demie der Wissenschaften, viele herrliche Gebäude (Residenzschloß, der
neue Köuigsban, mehrere bedeutende Kirchen, die Pinakothek, die
Glyptothek u. s. w.). In der Umgebung die Ruhmeshalle, die königl.
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Extrahierte Personennamen: Emmerich Mors
Extrahierte Ortsnamen: Zeitz Aachen Düsseldorf Berlin
Politische Geographie
§. 1. Einleitung.
¿Die politische Geographie betrachtet die Erdoberfläche in
Beziehung auf die Staaten, d. h. diejenigen Erdräume, auf
denen ein oder mehrere Völker unter gemeinsamen Obrigkeiten und
Gesetzen miteinander leben. Die Staaten fallen nicht immer mit
den Ländern und Landschaften zusammen, deren jedes sich, der Bo-
denbeschaffenheit zufolge, als ein natürliches Ganzes, z. B. als
Halbinsel, Insel, Plateau, Tiefebene u. s. w. darstellt. Eben so
wenig sind die Staatengränzen immer auch Völkergränzen; so wie
auch die Gränzen der Landschaften nicht immer mit den Gränzen
der Völkerstämme zusammenfallen.
Ein bedeutender Theil der Menschheit lebt ohne einen bürger-
lichen Verein, ohne einen Staat: so die Wilden, die sich dnrch
Fischfang, Jagd oder Raub nähren. Bei den Nomaden oder
Wandervölkern, die einige Thierarten (Nennthiere, Rinder, Schafe,
Kameele, Hunde, Pferde) gezähmt haben und mit ihren Heerden in
den unermeßlichen Ebenen Asiens umherziehen, bemerkt man schon
die Anfänge von Staaten. Sie theilen sich in Stämme und Fami-
lien; die Aeltesten, die Patriarchen sind ihre Häuptlinge. Oft sind
sie einem fremden oder einheimischen Herrn unterworfen, dem sie
Abgaben entrichten, ohne von ihm förmlich beherrscht zu werden.
Die eigentliche Gesittung beginnt aber erst mit dem Ackerbau.
Durch ihn wurden die Völker ansässig und lernten das Bedürfniß
der Staatsvercine stärker empfinden. Vom Ackerbau gingen ferner
Handwerke, Gewerbfleiß, Handel, Künste und Wissen-
schaften aus.
Die Regierungsform der Staaten oder die Verfassung ist
verschieden, je nachdem Einer oder Mehrere herrschen: Einherr-
schaft, Mehrherrschaft. Die Einherrschaft heißt Despotie,
Vichvff polit. Gkogr. Iii. Aufl. 1
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreichs Paris Westpunktes Nordpunktes Madrid Brest Brest Brest Brest Angers Grenoble Toulouse Marseille Paris Lyon Rheims Frankreich Frankreichs Frankreichs Frankreich Frankreichs Wien Frankreich Frankreich Frankreichs Frankreichs Oesterreich Schottland Edinburgh London Leipzig Cork Lissabon
9t
2. Prinz - Wales - J.ns el, an der Malakka-Str. mit bet:
Stadt Georgetown.
3. Gebiet von Malakka mit der St. gl. N.
4. Insel Singapore, in der Malakka-Str. mit der Stadt
gl. N., die lebhaft aufblüht und jetzt 25000 E. hat.
§. 34. Staaten Vorder-Indiens.
Vorher-In bien, mit der Tiefebene (Sind- und Gangesv
Ebene) und den südlichen Stufen des Himalaya 65000 Q.-M. mit
vielleicht 200 Mill. E., ist eins der probuctenreichsten Länder der
Erbe: Elephanten, Königstiger, Rhinoceros, Affen, Hornvieh, Schlan-
gen, Krokobile u. s. w. (vergl. phhs. Geogr. §. 66); Walbungen
(Tiekholz zum Schiffbau), Reis (Hauptnahrungsmittel), Zucker,
Pfeffer, Opium, Arzneipflanzen, Inbigo, Baumwolle; Golb, Silber,
Diamanten, Ambra, Salpeter. — Dekan (wir verweisen rücksicht-
lich der horizontalen und vertikalen Gestalt Vorber-Jnbiens, der
Flüsse, des Klimas u. s. w. auf die entsprechenben §§. der top. und
phhs. Geogr.) hat bei der Fruchtbarkeit und Mannigfaltigkeit Asiens
das Klima der schönsten Gegenden Europas. Das T i e f l a n b ist
im W. wüst und sandig (Sinb-Ebene; vergl. phps. Geogr. §. 50, »),
im O. (Ganges-Ebene) außerorbentlich wasserreich und fruchtbar.
Bengalen, der Unterlauf des Ganges und Brahmaputra, hat ein
brennenbes Klima, bichte, ungesunbe Luft, keinen Frühling. Der
Sunberbunb (top. Geogr. S. 82) ist mit Sumpfwalbungen bebeckt
und von Thieren reich bevölkert. Die Moussons (s. phps. Geogr.
§. 57, 9). Die Sübstufen des Himalaya haben ein ge-
mäßigtes Klima. —
Die Mehrzahl der E. bilden die H i n b u 's (vergl. phhs. Geogr.
§. 73, 3), sanfte, gut geartete, zum Theil auch sehr kriegerische Men-
schen; baneben viele Mongolen und Afghanen, auch Parsen, Araber,
Armenier u. a. Frembe aus den Rachbarlänbern, ferner Juden, Eu-
ropäer, besonders Engländer, die jedoch, als herrschendes Volk be-
trachtet, einen geringen Theil der Bevölkerung bilden. Der Brah-
manismus herrscht in mehrere Seelen (Wed a ms, heilige Bücher
der Indier; Wittwenverbrennung; uralte, prachtvolle Tempel; Mön-
che und Einsiedler). Nächst den Anhängern des Brahinanismuö sind
die Bekenner des Islam am zahlreichsten (etwa 22 Mill.), außerdem
Christen (Missionsschulen), Parsen, Juden, Lamaistcn. Eigenthüm-
liche, nicht fortschreitende Cultur. Dichtkunst (auch dramatische) von
hohem Alter. Eintheilung des Volks in Kasten: 1. Br am inen,
Priester, Gelehrte, Staatsbeamte, 2. Tschettrys, Krieger, 3. Wai--
fias, Kaufleute, Landlauer, 4. Sudras, Künstler, Handwerker,
Tagelöhner u. a. Außer diesen die verachteten Paria's.
Nahrungsquellen: Ackerbau, Viehzucht, Industrie, Handel mit
den außerorbentlich reichen Producten der Natur und der Kunst.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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It»
lich der topischen Verhältnisse vergl. top. Geogr. Iii, §. 5, Iv, §. 10
u. 11, V, §. 6, Vi, §. 16 und Vii, §. 15 u. 16; hinsichtlich der
physikalischen Verhältnisse phys. Geogr. §§. 32, 38, 46, 58, 59, 67,
73 u. 74. — Die ganze Halbinsel stellt eigentlich eine Folge von
drei, dem insularischen Charakter sich stufenweise stärker annähernden
Halbinseln dar. Die breite Halbinsel, die zwischen dem schwarzen
und adriatischen Meere einspringt, gliedert sich zwischen dem Nord-
ende des ägaischen und dem Südende des adriatischen Meeres zu
einer schmälern, zu welcher wieder der Peloponnes oder
M o r e a als ein noch schmaleres und mehr vorn Meere umgebenes
Unterglied gehört. Dieser Abstufung entspricht die geschichtliche Be-
deutung der einzelnen Theile der Gesammt-Halbinsel: die culturhisto-
rische Wichtigkeit wächst in dem Maße, wie die peninsulare Form,
die vielseitige Berührung mit dem Meere zunimmt.
§. 9. Das Königreich Griechenland. Die Republik der
jonischen Inseln.
I. Das Königreich Griechenland umfaßt den südlich-
sten Theil der griechischen Halbinsel bis etwa 39° N.; die westlich-
sten Sporaden und die größere Zahl der Cykladen, zusammen etwa
800 Q. mit ungefähr 1 Mill. E. Die Griechen sprechen, ungeach-
tet ihrer Vermischung mit fremdem, besonders slavischem Blute,
noch eine Töchtersprache des Altgriechischen, die neugriechische oder
Romaika, und haben noch manche Grnndzüge des Charakters ihrer
Vorfahren bewahrt. Ein Theil der Bevölkerung besteht ans Alba-
nesen (im 14. u. 15. Jahrhund, eingewandert); außerdem Türken,
Juden, Deutsche u. a. Fremde. Der Anbau des Landes ist noch
vernachlässigt; Wein-, Obst- und Oelbau beginnen sich zu heben;
auch Schifffahrt und Handel leben wieder auf.— Die vorherrschende
Religion ist die griechische; andere sind geduldet. Die Staatövcr-
sassung ist beschränkt monarchisch. — Der Staat zerfällt in 10 No-
marchien, die wieder in Eparchien getheilt sind: 1. Attika und Böo-
tien, 2. Lokris und Phocis, 3. Akarnanien und Aetolien, 4. Arga-
lis und Korinth, 5. Achaja und Elis, 6. Arkadien, 7. Messenien,
8. Lakonien, 9. Euböa (Negroponte), und 10. die Cykladen. —
Seiner natürlichen Einteilung nach zerfällt Griechenland in folgende
vier Theile:
1. Livadien (was nordwärts vom Isthmus liegt), die drei
ersten Nomarchien umfassend, enthält sehr verschiedene Landschaften.
Böoticn ist ein abgeschlossenes, nebeliges Thal mit fruchtbarern Bo-
den und großer Mannigfaltigkeit des Thier- und Pflanzenreichs,
Attika ein höhendurchzogenes Plateau mit heiterer Luft, Lokris und
Phocis gebirgig und ziemlich unfruchtbar, Akarnanien und Aetolien
großentheils waldbedeckt, mit kräftigem Pflanzenwuchs, aber teil-
weise unbebaut und von halbwilden Stämmen schwach bevölkert. —
Athen, 30000 E. Hpt.- und Residenzst., in stetem Wachsen begrif-
fen, neue Straßen und Kirchen, Univers. Ruinen (Akropolis, Pro-
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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26
mit der Insel Elba? — 25. Welche italien. Hauptstadt hat mit
Kopenhagen fast gleichzeitig Mittag? — 26. Stellt die ans Schwe-
den, Norwegen, Dänemark und Island bezüglichen geognostischen No-
tizen aus phys. Geogr. §.§. 47 bis 49 zusammen. — 27. Zu wel-
cher Pflanzenzone gehört Jütland mit den benachbarten Inseln (phys.
G. §. 59)? — 28. Zn welcher gehören die beiden südlichsten Land-
schaften Schwedens? — 29. Welche norwegischen Stifter liegen ganz
oder zum Theil in der Zone der Kiefer und Birke? — 30. Wach-
sen Kirschen und Pflaumen noch im nördlichsten Theile des Stiftes
Drontheim? — 31. In welcher Pflanzenzone liegen die Färöer und
Island? — 32. Wie heißen die schwedische, norwegische, dänische
und isländische Sprache mit einem gemeinsamen Namen (phys. G.
§. 74)? — 33. Vergl. die Bevölkerungsdkchtigkeit der drei skandi-
navischen Staaten. — 34. Vergl. sie mit der Bevölkerungsdichtigkeit
von Europa. — 35. Ordnet die 20 bevölkertsten Städte der skandiu.
Staaten nach der Population. — 36. Stellt die als Universitäten
bezeichneten Städte derselben zusammen.
§. 12. Das europäische Rußland.
Das europäische Rußland bildet einer: Theil des
russischen Reiches, des größten Staates der Erde (37000t)
Q.-M.), der sich, nur durch eine Meerenge unterbrochen, durch drei
Erdtheile in ungeheurer Breite erstreckt. Es gehört dazu die sarma-
tische Tiefebene (top. Geogr. S. 72) beinahe ganz. Gegen W. wird
(von Polen abgesehen) die Gränze ungefähr gebildet durch eine Linie,
von der Pruth-Mdg. nach der Ostseeküste nördl. vom kurischen Haff
gezogen, dann durch die Ostsee und die Tornea-Elf. Als Ostgränze
nehmen wir das Ural-Gebirge und den Ural-Fluß an; die Südgränze
bilden der kaspische See, der Kaukasus und das schwarze Meer.
Die Einförinigkeit dieses ungeheuren Tieflandes unterbrechen
nur zwei Landrücken: 1. der uralisch-baltische (vom Quell-
gebiet der Petschora bis zum baltischen Meere) mit dem Waldai-
Gebirgc im S.o. des Ilmensee's (1060' hoch), 2. der uralisch-
karpatische (von: obern Uralflnsse sich nach den Karpathen hin-
ziehend), und die finnische Seenplatte. — Die Flüsse s. top.
Geogr. S. 84 bis 86 und S. 95. Welche Meergebiete theilen sich
in das europ. Rußland? Ueber die Seen längs der Ostsee s. top.
Geogr. S. 74. — Ueber die Bodennatur vergl. phys. Geogr. §. 49
und 8- 50, 6. Daö Klima ist continental; N.w.- und N.o.-Winde
herrschen vor. Welchen Niederschlagszonen gehört Rußland an?
welchen astronomischen? welchen Pflanzenzonen? Im N. Moose,
Flechten, Wurzeln, Sträucher; Rennthiere, Wallrosse, Seehunde,
Pelzthiere. In der Mitte Getreide, Obst, Flachs, Hanf. Im S.
auch Wein, Feigen, Melonen; große Steppen mit wilden Pferden-
und Rinderheerden.
Auf beinahe 100000 Q.-M. leben etwa 60 Mill. E. Den Kern
der Bevölkerung bilden gegen 46 Mill. Russen, die wie die Polen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Elba Kopenhagen Norwegen Island Schwedens Drontheim Island Europa Polen Kaukasus
2?
(6 Mill.) slavischen Stammes sind. Außerdem Letten (2 Mill.),
Deutsche (600000), Juden (über 1 Mill.), Finnen (über 2 Mill.),
Tataren, Kalmücken u. a. Die Sprachen find wie die Abstammung
verschieden; die Hauptsprache ist das Russische. In den an Deutsch-
land gränzenden Provinzen wird viel Deutsch gesprochen; auch ist
im Allgemeinen in den höher» Ständen die deutsche Sprache, so wie
die französische, sehr verbreitet. — Die Russen haben eine rauhe
und kräftige Natur, eine an Gefühllosigkeit gränzende Duldkraft, ein-
fache Sitten; sie sind tapfer, gastfreundlich, abergläubisch-religiös,
Freunde von Gesang und Tanz, von Pracht und glänzenden Feier-
lichkeiten, Liebhaber berauschender Getränke. — Die große Mehrzahl
(nahe an 50 Mill.) ist griechischer Religion; außerdem Katholiken
(besondere im W.), Protestanten (a. d. Ostsee), Juden, Muhame-
daner, Buddhisten, Schamanen, Heiden. — Was die Gesittung be-
trifft, so leben im N.o. noch nomadisirende Stämme, sonst überall
angesiedelte. An Bolksuuterricht fehlt es noch sehr; es bestehen nur
7 Universitäten; doch ist das Unterrichtswesen in langsamem Stei-
gen begriffen. Leibeigenschaft (auf den Krongütern, an der Ostsee,
und zum Theil in Finnland aufgehoben).
Unter den Nahrungsquellen sind vor allen zu nennen: Ackerbau
(im Innern und an der Ostsee), Bergbau (Ural und Finnland),
Jagd, Fischerei; ferner Heerdenzncht, Seidencnltnr und Weinbau
(im S.). Seit dem Anfange dieses Jahrhunderts steigt die Indu-
strie ziemlich rasch (Tücher, Leinwand, Seidenstoffe, Baumwollen-
zeuge, Juchtenleder, Glas, Zucker u. s. w.), Handel (Getreide, Holz,
Leder, Seife, Theer, Thran, Pech, Segeltuch, Pelzwerk u. s. w.).
Der unumschränkte Monarch (Kaiser, Czar) nennt sich »Selbst-
herrscher aller Reußen"; die kaiserlichen Prinzen führen
den Titel Großfürsten.
Rußland wird in Gouvernements eingetheilt. Wir gehen <58
mach folgender mehr historischen Abtheilung durch:
1. Großruß land (19 Gouvernements), ein ungeheurer
Länderraum, dessen Dimension von der Straße von Waigatz gegen
S.w. hin mehr als 300 d. M. beträgt, der Norden und das In-
nere Rußlands mit mannigfachern Klima. Die Südhälfte ist der
Mittelpunkt des russischen Volkes, seiner Industrie, seines Binnen-
handels, und ehemals seiner Negierung. Das Eismeergebiet ist eine
vollkommene Eberre, großentheils Torfmoor, sehr schwach bevölkert. —
Moskau, an der Moskwa (Oka), 400000 E., erste Hptst. und
zweite Residenz, eine der größten Städte Europa's (10 St. im Um-
fange) , Univers. Hauptsitz der Industrie und Mittelpunkt des Bin-
nenhandels. Der Kreml. Woronesch, ganz im S. am Don,
40000 E. Fabr. Handel. Kursk, gegen N.w. vom vorigen,
30000 E. Fabrik- und Handelst. Orel, an der Oka, 38000 E.
K a l u g a, weiter nördl. an der Oka, 85000 E. Fabr. Handel.
Tula, gegen S.o. v. v., auf der Gränze des Wolga- und Don-
gmeteö, 50000 E. Gewehr- u. a. Fabr. Handel. Smolensk,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 30 —
§. 13. Das Königreich Polen.
Zwischen 50" und 54" N. schließt sich, westwärts bis zur
Prosna (Warthe-Zufluß) vorspringend, in Form eines Vierecks mit
schmalem nordöstl. Vorsprung bis zum Niemen, Polen an den
russischen Staat, mit dem es ein gemeinsames Oberhaupt hat. Ver-
tragsmäßig soll das Königreich Polen eine abgesonderte Negie-
rung haben; aber seit einiger Zeit ist es völlig zu einer russischen
Provinz umgewandelt; an die Stelle der alten Eintheilung in 8
Woiwodschaften ist jetzt eine neue in 5 Gouvernements getreten.
Das Land ist eine große Ebene mit viel Ackerland, aber auch mit
großen Morästen, Weiden und Waldungen, worin noch Wölfe und
stellenweise Elenthiere sich finden. Die Bewohner, im Ganzen etwa
4,800000 auf 2800 Q.-M., sind der Mehrzahl nach Polen (ein sla-
vischer Stamm); außerdem Litthauer, Russen, Tataren, Deutsche,
Griechen, Zigeuner, und über '/* Will. Juden. Die Polen und
Litthauer bekennen sich zur kathol. Religion; griechischer Christen
gibt es etwa 240000 und protestantischer 200000. Die Polen sind
tapfer, freiheitsliebend und gewandter als ihre Stammverwandten,
die Russen. Das wissenschaftliche Leben ist erst im Erwachen. Fa-
briken in geringer Zahl. Landwirthschaft und Handel mit Holz,
Getreide, Pferden und Rindvieh sind Hauptnahrungsquellen.
Städte: Warschau, an der Weichsel, 157000 Hptst.
Sitz des Statthalters. Gegenüber die stark befestigte Vorstadt
Prag a. Kali sch, an der Prosna, 15000 E. Grenzstadt. Lu-
blin, 18000 E. (worunter 9000 Juden), Handel, Messen. Za-
in osk, 6000 E., starke Fest. Plozk, an der Weichsel, 9000 E.
Modlin, an der Bug-Mdg., kleine aber sehr starke Fest.
Aufgaben.
1 Welchem Stromgebiete gehört fast das ganze Königreich
Kasan diesseits des Uralgebietes an? — 2. Welche Stromgebiete
grenzen im nördlichsten Theile dieses Königreichs aneinander? —
3. Welches Flußgebiet füllt Klein-Rußland aus? — 4. Welchem
Stromgebiete gehört der Kern von Groß-Rußland an? welchem der
Norden desselben ? — 5. Bis zu welchem Don - Nebenflüsse reicht
Groß-Rußland im Süden? — 6. Welche Provinzen grenzen an den
finnischen Meerbusen? welche an den rigaischen? — 7. Welche
Theile des curop. Rußlands durchzieht 50" N. ? welche 5b" N.?
welche 50" O. ? — 8. Welchem Theile Rußlands gehört der Ladoga
an? welchem der Onega? welchem der Peipussee? — 9. Welcher
Theil hat den größten, welcher den kleinsten Flächeninhalt? — 10.
Wie oft ist der Flächeninhalt der Halbinsel Krim in dem der lappi-
schen Halbinsel enthalten? (top. Geogr. S. 42). — 11. Welche
Gebirgszüge liegen auf den Gränzen des europ. Rußlands? — 32.
Beschreibt das Uralgebirge in topischer und gcognostischer Beziehung.
— 13. Welcher Fluß macht im äußersten N.w., welcher im S.o.
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Bewohnern wird bei den einzelnen Staaten die Rede sein. Das
deutsche Volk ist das bedentsainste der ganzen Erde seit dem Unter-
gänge der klassischen Völker; es ist der geschichtliche Mittelpunkt der
christlichen Welt. Ernst, Tiefe des Gemüths, Religiösität, Bieder-
keit, Treue sind schöne Charakterzüge desselben. Still beim gewöhn-
lichen Laufe der Dinge, hat der Deutsche in bedeutungsvollen Zeiten
sich thatkräftiger Begeisterung fähig gezeigt, wiewohl er an Raschheit
in Entschluß und That und an nationalem Selbstgefühl den Fran-
zosen und Engländern nachsteht. Seine Leidenschaften sind mehr tief,
als heftig. In Wissenschaft und Kunst steht das deutsche Volk unter
den gebildeten Nationen in erster Reihe; im Schulwesen behauptet
es den ersten Platz. Erfindungsgeist (Buchdruckerkunst, Schießpulver,
Taschenuhren u. s. w.), Fleiß und Ausdauer bei mühsamen Arbeiten
zeichnen es rühmlich aus. — Die deutsche Sprache wird in vielen
Dialekten gesprochen, von denen die hochdeutsche zur Schrift-
und Gebildeten - Sprache geworden ist. — Unter den 43 Millionen
Einwohner, die auf 11500 Q.-M. leben, bekennen sich gegen 23
Mill. zur katholischen, und beinahe 20 Mill. zur protestantischen
Confession. Im S. herrscht die katholische, im N. die protestanti-
sche vor. Außerdem sind etwa 400000 Juden über alle Theile
Deutschlands zerstreut.
Die deutschen Staaten bilden zusammen den deutschen
Bund, dessen allgemeine Angelegenheiten auf dem deutschen
Bundestage zu Frankfurt a. M. besorgt werden. Das Präsi-
dium desselben führt Oesterreich. Im Plenum (66 Stimmen) hat
jeder Staat 1 bis 4 Stimmen, in der engern Versammlung (17
Stimmen) haben nur die 11 größer» Staaten jeder eine, von den
kleinern haben mehrere zusammen eine Stimme. Das Bundesheer
besteht aus 350000 M. Bundesfestungen: Luxemburg, Mainz,
Landau, Germersheim, Nastadt, Ulm.
Wir betrachten zuerst die Staaten des Hochlandes, dann die des
Mittelgebirgsbogens, und zuletzt die des Tieflandes.
§♦ 15. Das Kaiserthum Oesterreich.
A. Deutsche Bestandtheile.
Der österreichische Kaiserstaat, dessen Flächeninhalt im Ganzen
gegen 12200 Q.-M. mit mehr als 39 Mill. E. beträgt, umfaßt
außer den Bestandtheilen, die zum deutschen Bunde gehören, noch
mehrere außerdeutsche, die wir im nächstfolgenden §. behandeln werden.
Unter jenen 39 Mill. E. sind slavischer Abstammung über 15
Mill., deutschen Ursprungs etwa 9 Mill., Madjaren, Kumanen und
Szekler gegen 5•/* Mill., Italiener 5 Mill., außerdem Machen,
Armenier, Griechen, Juden (% Mill.), Zigeuner. — Die Sprachen
sind so verschieden, wie die Abstammung. — Die katholische Reli-
gion ist die herrschende; etwa 3'/r Mill. gehören der protestantischen,
gegen 3 Mill. der griech. Kirche an. — Das Elementarschulwesen
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