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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 49

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 49 — führen. Die ganze Kunst des Gesetzgebers besteht darin, den Ehrgeiz des Menschen wohl zu lenken. Zweitens ist es besser, daß das Bauholz teurer als wohlfeil ist. Das Geld dafür geht nicht aus dem Lande. Ein teurer Holzpreis muntert die Leute auf, fleißig zu pflanzen; und diejenigen Gegenden sind nicht glücklicher, wo man das Holz gar nicht verkaufen kann, sondern zu Pottasche und Glashütten verschwenden muß. Drittens ist es besser, daß die Leute zu viel als zu wenig Holz nehmen, weil sie keine Baumeister bei sich habeu und durch die Stärke des Holzes ihre Fehler im Bauen ersetzen müssen. Viertens ist in den hiesigen Häusern die allergrößte Sparsamkeit bereits darin beobachtet, daß die Balken nicht durchlaufen, sondern nur deu sogenannten Stuhl bedecken. Dadurch sind bei jedem großen Hause uach dem jetzigen Holzpreise 200 Taler erspart. Die Verschwendung ge- schieht also nur in Ständer- und Riegelholz, welches noch genug vorhanden ist, da es nur an Balken mangelt. Fünftens findet man keine Verschwendung in den Gegenden, wo das Holz rar ist." — Nicht weit von dem Wohnhause erheben sich zwei neue Scheunen. Sie siud massiv aus roten Backsteinen erbaut. Große Schiebetüren er- möglichen das Hineinsahren der Wagen und der großen Ackergeräte. An der großen Scheune stehen auf einer Sandsteintafel die Worte: Mit Hand für Haus und Hof. Das Herz hinauf zum Himmel, Sechs Tage schaff für Brot, Und dann aus dem Getümmel. Die Scheunen dienen zur Aufbewahrung der Ackergeräte und des Zornes. Die kleiue Scheune trägt ein weit überstehendes Dach. An der Außenwand hängen an eisernen Haken die Eggen. Auf dem Hose liegen hohe Hausen Brennholz. Neben dem Hause sind die Misthaufen und die Iauchegrube. Der Mist oder Dünger ist für den Landmann von der größten Bedeutung. Warum? Die Arbeiten auf dem Bauernhose. 1. In der Milchkammer. 2. Jn> Pferdestalls. 3. Bei den Kühen. 4. Auf der Tenne. Rund um den Hof herum liegen die Acker und Wiesen des Meiers Nordhorn. Wenn er aus dem Fenster sieht, dann überschaut er überall eigenen Grund und Boden, der schon jahrhundertelang zu dem Hose gehört hat. Er braucht nicht weit zu gehen, um zu seiner Arbeitsstätte zu ge- langen. Sie ist draußen in Wiese und Feld. Wald ist hier nicht vor- handen. Im Frühling, Sommer und Herbst ist der Meier immer draußen beschäftigt. Nur in der Winterzeit faim er in Feld und Wiese nicht viel Verleger, Praxis des heimatkundlichen Unterrichts. a

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 50

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 50 — tun. Es ist seine Ruhezeit. Weil er den Acker bebaut, sagen wir, der Bauer treibt Ackerbau, und weil er Vieh (Pferde, Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner) züchtet, treibt er auch Viehzucht. Die Viehzucht beschränkt sich in nnsrer Gegend im wesentlichen auf das Haus. Nur wenig und nur kurze Zeit werden die Kühe auf die Wiesen getrieben. Die Pflege des Viehs ist Aufgabe der Bauersfrau und der Mägde. Den Acker bebaut der Bauer mit seinen Knechten. Die Arbeiten des Bauers auf dem Felde a) im Frühling, b) im Sommer, c) im Herbst. Seine Arbeiten in der Wiese a) im Frühling, b) im Sommer, c) im Herbst, d) im Winter. Zeichnen: Hundehütte, Göpel, Pumpe, Ackergeräte. Lesebuch: Der Heuwagen in der Stadt. S. 179. Die Kornernte. S. 182. In der Bauerschaft Nordhorn. Zwischen Feldern entlang führt uns ein Landweg in östlicher Richtung vom Meierhofe auf die Bielefelder Straße. Sie führt iu uord- östlicher Richtung nach Bielefeld. Zur Rechten sehen wir die Köln- Mindener Eisenbahn (siehe Seite 81 ff.) und jenfeit derselben die großen Fabrikgebäude von Miele. Dort werden landwirtschaftliche Maschinen und Geräte gemacht. Was zum Beispiel? Wo die Kleiubahn die Straße kreuzt, steht ein Stein mit einem eisernen Bolzen. Seine Bedeutung lernt ihr später kennen. Außerdem ist an jeder Seite eine Warnungstafel an- gebracht. Die Bahu heißt Teutoburger Wald-Eisenbahu. Es ist nur eiu Gleise vorhanden. Es kommt aus südöstlicher Richtung und läuft nach Nordwesten. Weiterschreitend erreichen wir die Schule in Nordhorn. Sie liegt an der rechten Seite. Es sind zwei Schulgebäude da. Iu dem vorderen, alten Schulhause sind außer der Wohnung des Hauptlehrers uoch zwei Klassenzimmer. Manche Schüler haben einen weiten Weg. Im Sommer ist das sehr beschwerlich. In östlicher Richtuug steigen wir lang- sam an und kommen auf eine Erhebung, einen Hügel, auf dem das Hart- steinwerk liegt. Während an der Straße hin und wieder noch kleine Wiesen lagen, erblicken wir bier nur Ackerfelder. Hinter dem Hartstein-

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 52

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 52 — 21. Blankenhagen. Blankenhagen ist eine sehr große Bauerschaft. Sie liegt nordwestlich, nördlich und nordöstlich von Gütersloh. In? Süden grenzt sie an Nord- Horn, Gütersloh und Pavenstädt. Nach Blankenhagen können wir drei Straßen und einen Gemeindeweg gehen. Welche sind es? Unser Weg führt die Brockhäger Straße entlang, über den Hos des Meiers Naßfeld, an der Blankenhagener Schule vorbei zur Gastwirtschaft und Kleinbahn- Haltestelle „Zur Tanne". Bon hier aus verfolgen wir die Straße weiter, erreichen Gut Langert und die Lutter und gehen bis zur Grenze des Kreises Wiedenbrück. Zurückkehrend biegen wir vor Gut Langert in den nach Osten führenden Landweg ein. Durch Kiefernwaldungen führt uus der Weg bis in die Nähe von Hornberg. Hier erreichen wir den in süd- licher Richtung führenden Landweg, der bei Bäcker Teckentrup anf die Brockhäger Straße mündet. Der Weg ist. 1 Stunde 40 Miuuten lang. Auf der Brockhäger Straße stehen in der Nähe des Seminars die Häuser noch nah beieinander. Es sind meist kleinere massive Häuser aus roten Backsteinen. Die Straße senkt sich ganz allmählich nach Nordwesten, auf l Kilometer ungefähr 1 Meter. Wohin fließt deshalb das Wasser? Zu unsrer Rechten ist ein tiefer Graben. In ihm sammelt sich das Regen = Wasser von den umliegenden Äckern und Wegen. Schutzsteiue begleiten den Graben. Hier finden wir die Gütersloher Weberei. Was wird dort gewebt? Dann kommen wir an der Strothmannschen Molkerei vorbei. Je weiter wir gehen, desto weniger Häuser stehen an der Straße. Hinter Teckentrup erblicken wir nur uoch einzelne. Jetzt sind wir schon in Blankenhagen. Links und rechts von der Straße liegen Ackerfelder, dann Wiesen. An dem Eichen- und Buchenwald des Meiers Raßfeld zu unsrer Linken vorbei führt der Privatweg auf deu Meierhos. Es ist ein stattlicher Hof mit großem Wohnhause, mehreren Scheunen und einem schönen „Spieker" (Speicher). Das Meierhaus ist neuer als das des Meiers zu Nordhorn Es besteht aus einem Langhause und einem Querhause. Das Langhaus ist das alte Haus. Es beherbergt das Vieh. Das Querhaus ist erst später vor das alte Haus gebaut. Durch eine Tür ist es mit dem alten Teile verbunden. In ihm wohnt der Meier mit seiner Familie. So lebt er zwar auch mit seinem Vieh unter einem Dache, doch sind die Wohn- räume durch eiue Querwand von dem Viehhause getrennt. Viele neue Bauernhäuser werden heutzutage so gebaut. Reinlichkeit und Gesund- heitsrücksichten sprechen dafür. Hinter dem Hofe fließt der Schlangenbach in südwestlicher Richtung durch den kleinen Laubwald. Er hat seinen Namen von den vielen schlangenähnlichen Windungen, die er macht. Wie schon früher bei der Dalke, erkennen wir hier wieder, daß die reichere Bewässerung des an- liegenden Landes trotz des sandigen Bodens der ganzen Gegend das Wachstum der Laubbäume ermöglicht. Wir versolgen mit unsern Augen den Lauf des Wassers, schaueu auch nach der Seite, von der der Bach

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 54

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 54 — Hauptbahnhof habt ihr schon oft viele Wagen voll gesehen. Nach welcher Richtung fuhren die mit Holz beladenen Wagen? Sie werden dorthin gebracht, woher wir unsere Kohlen zum Brennen bekommen. Dort bei Dortmund werden die Kohlen aus der Erde geholt. Tiefe Löcher gehen iu die Erde hinein, und unten sitzen in Gängen die Kohlen. Die Anlagen nennt man Gruben. Die Grubenarbeiter holen an* ihnen die Kohlen heraus. Damit aber die ausgehöhlten Gänge nicht einstürzen, rammt man die Pfähle hinein, die hier liegen. Weil das Holz in den Gruben ge- braucht wird, nennt man es Grubenholz. Wohin wird es also gebracht? Woher kommt nun das Grubenholz? Wir werden es sehen. Die Bahn geht nach Westen weiter. Da finden wir vorherrschend Nadelwald. Aus der Ferne hallen Schläge durch den Wald. Wir gehen ihnen nach. Da hören wir auch schou Menschenstimmen. Dort schlägt ein Mann mit der Axt gegeu den Kiefernstamm, daß die Späne fliegen. Zwei andre schlagen an einem gestürzten Baum die Zweige ab und tragen dann de» kahleu Stamm an den Weg. Die Zweige werden getrocknet und als Brennholz verkauft. Das sind die Buschen. Hier lagern schon viele Stämme in hohen Haufeu aufgeschichtet nebeneinander. Tiefe Wagenspuren kenn- zeichnen den Holzweg. Peitschenknall und Pferdegewieher schallt uns ent- gegen. Da kommt anch schon der Wagen, mit zwei kräftigen Braunen bespannt, angefahren. Der Knecht und ein paar Holzhauer laden die Stämme auf, und fort geht es, der Dampf-Sägemühle zu. Dort wird die Riude von den Holzschälern geschält und die glatteu Stämme vou der Säge in kurze Stücke von 2 m Länge zerschnitten. Der Fuhrmann bringt sie dann zum Kleiubahuhos „Zur Tanne". Die Leute, die im Walde beschäftigt sind, nennt mau Waldarbeiter. Sie treiben Waldwirtschaft oder Forstwirtschaft, da der Wald auch Forst geuauut wird. Der Mann, der auf deu Wald und die Hasen, Rehe, Fasane und Hühner darin achten muß, heißt Förster. Wir fanden auch Beereu im Walde. Frauen und Kinder sammeln die Preißelbeeren und die Kronsbeeren, tragen sie in die Stadt und verkaufen sie. Im Herbst sucheu die Leute Pilze ui?d tragen sie in die Stadt. Dafür erhalten sie Geld. Dann ziehen auch die Jäger durch den Wald und schießen Rehe, Hasen und Fasane. Auf unsrer weiteren Wanderung treffen wir Laubbäume au. An die Stelle des Heidekrauts siud Blumen getreten, und statt der Kronsbeeren finden wir jetzt die süße Preißelbeere. Der Wald lichtet sich, Äcker und Wiesen liegen vor uns, und hinter dem dichten Eichenkamp erblicken wir ein langgestrecktes Haus. Es ist das Herrenhaus des Gutes Laugert. Das Gut Laugert ist eiu sehr großer Hof. Hiuter ihm erblicken wir nach Norden, Westen und Osteu große Wiefeuflächen. Ein breiter Bach fließt hindurch. Es ist die Lutter. Hinter dem Gut treibt die Lutter eiue Mühle. Rauschend fällt das Wasser über das Schütt herab. Die Lutter kommt aus östlicher und fließt in westlicher Richtung; Erlengebüsch und Weiden begleiten sie auf ihrem Laus. Hin und wieder hören wir den Ruf des Kiebitz auf deu Wieseu. An der linken Seite der Straße steht ein hoher Stein. Daraus steht: „Kreis Wiedenbrück" nach Süden, „Kreis Bielefeld" nach Norden.

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 56

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
unterbrochen. Es sind die hohen Eichen, die die Bauernhöfe umgeben. Ganz im Westen und Südwesten begrenzen dunkle Wälder unfern Blick. Wir kommen auf den Pavenstädter Weg und verfolgen ihn. Einige kleine Häuser stehen anfangs an den Seiten; dann haben wir wieder links und rechts das freie Feld. Da kommen wir an die andre Pavenstädter Schule. Vor dem Schulhaus ist ein schöner Blumengarten, an der Westseite der Spielplatz der Schüler, Tannen begrenzen ihn nach der Straße zu. Von hier schauen wir rückwärts. Da liegt im Osten Gütersloh mit seinen Türmen, Schornsteinen und Häusern lang hingestreckt am Gesichtskreise. Je weiter wir wandern, desto näher kommen wir den Wäldern. Bald treten sie nah an den Weg heran. Es sind Kiefernwälder. Der Boden ist hier manchmal hügelig. An den Wegen finden wir auch einige Laubbäume an den Gräben. Wir kommen an mehreren großen Bauern- höfeu vorbei. Alle sind von Eichenkämpen umgeben. Hier und da erblicken wir Ziehbrunnen. In der Nähe des Bauernhauses liegen mehrere kleinere Häuser. In ihnen wohnen die Kötter oder Heuerlinge. Diese Häuser nennt man Kotten. Der Kötter wohnt bei dem Bauern zur Miete. Er Hilst dem Bauern bei der Ernte, und der Bauer pflügt dem Kötter, wenn er es nicht selbst kann, das Land um. Zur Linken haben wir jetzt den Kiefernwald. Der Boden ist dicht mit Nadeln bedeckt. An einigen Stellen erblicken wir den gelben Sand. Heidekraut und Beerensträucher stehen auf den freien Stellen. Nach Norden hin erstreckt sich ein weites Feld. Der Wald ist hier ausgerodet und in fruchtbares Kornland verwandelt. Bor uns liegt der Meierhof, der der ganzen Gegend den Namen gegeben hat, es ist der Hos des Meiers Pavenstädt. Bei ihm ändert sich das Bild. Nach Süden, Westen und Norden breiten sich weite, saftige Wiesen aus, von klaren Bächen durchzogen. Wir erreichen zuerst die Dalle. Sie ist breiter und wasserreicher als in Güters- Abb. 25. Ein Ziehbrunnen.

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 64

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 64 — fast die ganze Nacht hindurch hell. Die meisten Leute stecken kein Licht an. Es ist Sommer. Die Sommeruionate heißen: Juni, Juli und August. Laugsam werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger; denn die Sonne geht nach und nach später auf und früher uuter. Der Tag- bogen wird immer kleiner. Es wird allmählich kühler und früher dunkel. Die Leute müssen wieder Licht anstecken und die Öfen heizen. Der Herbst ist gekommen. Seine Monate sind September, Oktober, November. Zeichnen: Die Sonne. Aufgabe: Die Sonne, ein Wanderer. Auschlußstosse: Am Morgen. S. 23. Löwenstein: Wie hoch mag wohl der Himmel [ein? S. 130. Hey: Wo wohnt der liebe Gott? S. 129. Der Mond. Gerade ist die Sonne untergegangen, da guckt der Moud hinter den Kiefern her. Er ist so groß wie die Sonne, aber er sieht blaß aus. Sein Licht ist nicht so hell wie das Sonnenlicht. Wir können ruhig hineinsehen, es blendet uns nicht. Der Vollmond sieht aus wie ein Gesicht. Deutlich kann man Augen, Nase und Mund erkennen. Er steigt I a Abb, 27 Mondbilder. auch immer höher wie die Sonne. Am hellsten scheint er in der Nacht. In der Mondnacht kann man weithin sehen. Geht aber die Sonne auf, dauu steht er wie eine weiße Scheibe am Himmel. So sieht mau ihn oft am Tage. Wenn er eine Woche als Vollmond geschienen hat, dann wird er allmählich kleiner. Jetzt sieht er aus wie eine Sichel, die nach rechts gerichtet ist. (Anfang des großen A.) Das ist der abnehmende Mond. In der anderen Woche kann man ihn gar nicht sehen. Dann haben wir Neumond. Nach acht Tagen sehen wir eine Sichel, die nach links geöffnet ist. (Bogen des großen Z.) Das ist der zunehmende Mond. Wenn der Mond einmal alle vier Gesichter gemacht hat, dann ist ein Monat herum. Die Sterne. Am Tage kauu man sie nicht sehen. Sie leuchteu erst, wenn die Sonne untergegangen ist. Dann steckt der liebe Gott die vielen Lichter an, damit das Kind auch abeuds deu Himmel sehen kann. Oft haben wir am Abend nach dem Himmel geguckt. Erst wareu nur ein paar Sterne zu sehen. Dann kamen so viele, daß man sie nicht mehr zählen konnte. Wir haben es einmal versucht, aber wie wir hundert gezählt hatten, verkamen wir darin, auch taten uns die Angen bald weh. Da hörten wir auf zu zählen. Manche Sterne sind so klein wie ein Pünktchen aus der Schiefer-

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 72

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 72 — Zu tief. Der Ostwind erhöht die Wärme im Sommer und erniedrigt sie im Winter. Der Südwind ist warm, der Westwind mild. Wir haben vor- herrschend Westwind. Der Westwind bringt Regen. Der Ostwind ist ein trockener Wind. Gütersloh hat in allen Jahreszeiten Niederschläge. Die Niederschläge bestehen meist aus Regen. Im Sommer hagelt es manchmal bei Gewittern. In Gütersloh fällt wenig Schnee. Nur selten friert es so stark, daß man Schlittschuh laufen kann. Im Herbst und Frühjahr herrscht oft Nebel. Gütersloh hat ein mildes Klima. Die Anzahl der heiteren, der Regentage und Nebeltage, der Gewitter und der Hagelschauer wird berechnet. Aufgaben: Wie das Wasser vom Menschen benutzt wird. Der Kreis- lauf des Wassers. Das Gewitter. Es schneit! Von den Winden. Wie das Wasser zu Eis wird. Zeichnen: Die Wetterfahne. 30. Von Straßen und andern Verkehrswegen und Verkehrsmitteln. Ans uufern Spaziergängen durch die Stadt und die Umgegend gingen wir über Straßen und Wege. Die Straßen der innern Stadt sind gepflastert, die alten sind schmal und krumm, die neuen gerade und breit. Etwas mehr außerhalb sind die Straßen hartgewalzt oder sandig und weich. Die hartgewalzten Straßen haben Bürgersteige mit Bäumen dar- auf, die audern haben keinen festen Straßendamm, keine Gossen und Bürgersteige. Sie heißen zwar Straßen, sind aber nur Wege wie die Land- wege in den Bauerschasteu. Wandern wir ins Freie hinaus, dann kommen wir bald auf schmale Fußwege und Pfade, wenn wir durch Wald und Feld zu den Bauernhäusern, zur Dalke oder Ems gelaugeu wollen. Auf ihnen gehen die Kinder zur Schule, die Erwachsenen zu Fuß nach der Stadt oder aufs Feld. Wenn aber der Bauer Vieh, Obst oder Kartoffeln nach Gütersloh bringen will, dann fährt er über den sandigen, breiten Land- weg mit den tiefen Wagenspuren auf dem nächsten Wege nach der festen Landstraße. Da kommt er schneller und leichter vorwärts als auf dem Sandwege. Auch der Fußgänger hat es auf der festen Straße bequemer, er sinkt nicht in den Sand ein, ermüdet nicht so schnell und kommt rascher vorwärts. Darum legen die Gemeinden überall feste Straßen nach der Stadt hin an. Von Gütersloh aus führen nach allen Himmelsgegenden Landstraßen und Wege. Die Hauptstraße ist die breite Landstraße, die von Wiedenbrück durch Gütersloh nach Bielefeld führt. Sie ist eine sehr breite Provinzstraße, die vom Rhein nach Berlin sührt. Darum heißt sie in der Stadt auch Berliner Straße. Wohin führen die andern Landstraßen? Gib die Richtungen an! Wo die Wiedenbrücker Straße über die Dalke und die Wappel führt, da hat man eine feste Steinbrücke gebaut. Wo stud andre Steinbrücken? Bei Straßen und Wegen fanden wir hölzerne Brücken oder Stege. Wo? Wird die Straße von einem Bach oder Graben begleitet oder ist irgendwo eine abschüssige Stelle, dann hat man ein starkes

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 73

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 73 — Holzgeländer ober große Steine errichtet, damit kein Gespann bei schneller Fahrt hinabgeschleudert wird. An den Landstraßen sahen wir die Kilometer- steine und die Kreisgrenzsteine. Wo sind Kreisgrenzsteine? Was steht darauf? Der alte Meilenstein aus Friedrichs des Großen Zeit oon der Bielefelder Straße steht jetzt in Bartels Spielpark an der Bahn. An den Landstraßen stehen Linden, Ulmen oder Ahornarten; oft fanden wir auch Obstbäume. Was für welche? Wo? Die Straßenwärter Pflegen die Bäume. Das Obst wird im Herbst verkauft. Der Kreiswegemeister macht Abb. 35. Landstraße mit Wegweiser. die Tage in der Zeitung bekannt. Wie heißt er? An der einen Seite der Landstraßen stehen die Telegraphenstangen mit den Leitungsdrähten. Wer sieht nach, ob sie in Ordnung sind? Wo ein Weg von der Straße ab- zweigt oder wo sich zwei Straßen kreuzen, da steht ein Wegweiser. Er

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 74

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 74 - weist dem Wanderer den Weg und sagt ihm, wie weit es bis zum nächsten Dorf, bis zur Stadt ist. Wo stehen solche Wegweiser? Was steht daraus? Aufgaben: Zeichnen der Landstraßen und Gemeiudestraßeu bei Gütersloh. Eine Wanderung auf der Landstraße nach Wiedenbrück. Zeichnen: Wegweiser. Holzbrücke. Steinbrücke. Steg. Der Meilen- stein in Bartels Park. Straßen, die in die Ferne führen. Von Gütersloh gehen nach allen Himmelsrichtungen Straßen in die Ferne. Sie heißen Landstraßen oder Chausseen. Auf beiden Seiten werden sie von Bäumen eingefaßt. Oft sind es Ulmen, Linden oder Ahorn- bäume, manchmal auch Obstbäume. Kilometersteine an den Seiten sagen dem Wanderer, wie weit er schon gegangen ist. Nach Osten führt die Friedrichsdorfer Straße von Gütersloh nach dem Dorfe Friedrichsdorf. Nach Nordosten führt die Bielefelder Straße den Wandersmann über Jsselhorst nach der Stadt Bielefeld. In nördlicher Richtung geht die Brockhäger Straße nach dem Dorfe Brockhagen. Die Marienfelder Straße führt in nordwestlicher Richtung nach dem Kloster und der Gemeinde Marienfeld. In westlicher Richtung verläuft die Herzebrocker Straße nach dem Dorfe Herzebrock. Die Wiedenbrücks Straße führt in füd- westlicher Richnng nach der Kreisstadt Wiedenbrück. In südlicher Richtung geht die. Nenenkirchener Straße nach dem Dorfe Neuenkirchen. Die Verler Straße führt in südöstlicher Richtung nach Verl. Gib an, wie wir vom Seminar aus uach diesen Landstraßen kommen! Zeige die Richtungen der Landstraßen in der Natur, auf der Karte! Zeichnen: Skizze. Anfchlußftoff: Nun ade, du, meiu lieb Heimatland. Der Verkehr auf der Straße. Die Landstraßen dienen dem Verkehr. Sie sind wichtige Verkehrs- ädern. Auf der Landstraße gibt es darum immer viel zu sehen. Der größte Verkehr ist auf der Bielefelder Straße. Gehen wir nach Jsselhorst zu, dann begegnen uns viele Menschen auf der Landstraße. Einige gehen spazieren, andre zur Arbeit. Kinder spielen auf der Straße „Kriegen- jagen", schlagen Klappkugel (Kreisel) oder jagen den Reifen. Handwerks- barschen mit dem Ränzel aus dem Rücken und den Stock in der Hand wandern in die Welt hinaus. Straßenarbeiter reinigen oder bessern die Straße. Alle Augenblicke kommen Radfahrer an uns vorbei. Bald siud sie unfern Blicken entschwunden. Auch viele Wagen fahren auf der Landstraße. Milchhändler und Bauern bringen ihre Wagen zur Stadt, auf großen Milchwagen wird in großen, klappernden Milchkannen die Milch zur Molkerei gefahren, vom Hartsteinwerk bringen die Steinwagen Steine nach den Neubauten. Lustig knallt der Fuhrmann mit der Peitsche. Plötz- lich tönt es „Tut — tut". Schnell eilen die Kinder an die Seite, der Fuhr- mann lenkt sein Gespann nach rechts, vor uns wirbelt gewaltiger Staub auf, surrend und knatternd naht ein Auto heran und ebenso schnell wie es gekommen, ist es auch wieder verschwunden. Da sehen wir in der Ferne

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 76

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 76 — Handschuhe oder Lappen. Ihr Handwerkszeug besteht aus einem großen und einigen kleinen Hämmern. Zum Schutz gegen Wind und Regen haben sie ein Laken über vier rechtwinklig zusammengeschlagene Stangen gehängt. Eine Stange trägt das Schutzdach, hinter dem der Steinschläger seine schwere und ungesunde Arbeit verrichtet. Gelenkrheumatismus, Gicht und Lungen- krankheiten (Steinlungen) sind häufige Krankheiten der Steinklopser. Zuerst werden mit dem großen Hammer die großen Steine in dicke Stücke zer- schlagen; dann nimmt der Steinschläger einen kleinen Hammer und schlägt die Stücke entzwei. Er bekommt täglich ungefähr 5 Mark. Sind die Steine zerschlagen, dann wird Kies angefahren. Mit großen Schaufeln werfen ihn die Arbeiter gegen ein schräggestelltes großes Eisensieb. Der dicke Kies fällt vorn herunter, der feine Kies und Sand hindurch. So liegt vor dem Sieb ein Haufen grober Kieserlinge und hinter ihm ein Haufen Sand und feiner Kies. Abb. 36. Der Durchschnitt einer Strotze. Nun bringt man auf die geebnete Straße eine Schicht der zer- schlagenen Steine. Die Steine werden dicht nebeneinander gelegt, und dann wird zuerst der grobe Kies darauf geschüttet. Die Dampfwalze fährt nun darüber hin, und der Sprengwagen begießt die Steinpackung. Warum? Danach wird der feine Kies und Sand auf die Steinpackung gestreut und alles noch einmal gewalzt. Die Straße ist in der Mitte höher als an den Seiten, damit das Wasser schnell abfließen kann. An beiden Seiten sind Gräben. In ihnen sammelt sich das Wasser und fließt weiter nach dem nächsten Bach. Auf der neuen Straße liegen in kleinen Abständen bald links, bald rechts zwei bis drei Steine auf der Straße. Am Abend legt der Straßenwärter sie an die Seite. Warum liegen sie wohl da? Ist die Straße fertig, dann pflanzt man an der Seite Bäume au. Es werden tiefe Löcher gegraben, die jungen Bäumchen sorgfältig eiuge- pflanzt, an Baumpfähle gebunden und Baumscheiben angelegt. Jetzt pflanzt man viel Obstbäume an den Straßen an. Aus dem Ertrag an Obst gewinnen viele Gemeinden bedeutende Einnahmen. Den Spazier-
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