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gesetzgebenden Krper (300 Mitglieder), der der die Vorschlge abzustimmen aber nicht zu debattieren hatte, ausgebt. Ein Senat von 80 Mitgliedern hatte die Konsuln aus seiner Mitte zu ernennen. Zum Minister des uern ernannte Bonaparte den frheren Bischof Talleyrand. der ein Hauptwerkzeug seiner Verwaltung wurde.
1. Der Feldzug vom Jahre 1799. Neue Gewalttaten des Direk-toriums, namentlich die Verwandlung des Kirchenstaates in eine rmische und der Schweiz in eine helvetische Republik, der gegen alles Vlkerrecht unternommene Zug Bonapartes gegen gypten, hatten die Bildung der zweiten Koalition gegen Frankreich veranlat. Ihr traten England, Osterreich, Kaiser Paul I. von Rußland (17961801), Katharinas Ii. Sohn, die Trkei, Neapel und Portugal bei. Preußen blieb neutral. Ein sterreichisch-russisches Heer unter Melas und Suwrow sollte die Franzosen aus Italien und ein sterreichisches unter dem Erzherzog Karl aus Sd-deutschland und der Schweiz vertreiben.
Der Krieg begann in Italien bereits im Januar 1799 durch einen bereilten Einsall der Neapolitaner in die rmische Republik. Die Neapolitaner wurden von den Franzosen zurckgeschlagen, und ihr König mute fliehen. Darauf zogen die Franzosen in Neapel ein und errichteten hier die sogenannte parthenopische Republik. Aber durch den greisen und tapferen Suwrow erlitten die Franzosen in der Poebene mehrere Niederlagen, Mantua ging durch Kapitulation an die sterreicher der, und die Franzosen wurden bis zur Riviera zurckgeworfen. Gleichzeitig wurde Neapel von Russen, Trken und Englndern erobert und die Herrschaft der Bourbonen wieder hergestellt. In einem Zeitraum von sechs Monaten hatten die Franzosen, mit Ausnahme von Genua, ganz Italien verloren.
In Sddeutschland wurde ebenfalls siegreich gekmpft. Der Erz-herzog Karl schlug den General' Jourdan, der im Mrz 1799 bis nach Schwaben vorgedrungen war, bei Stockach (nordwestlich von Konstanz) in mehreren Treffen und trieb ihn der den Rhein zurck. Den franz-fischen General Masse na besiegte er bei Zrich (Juni) und behauptete den westlichen Teil der Schweiz. Leider mute er nach dem Rhein ab-ziehen, um diesen zu sichern, und bertrug nun die Fortsetzung des Kampfes in der Schweiz dem russischen General Korsakow, der von Massena besiegt wurde (25. September), ehe ihm Suwrow Hilfe bringen konnte. Dieser hatte den Befehl erhalten, mit seinen Truppen von Italien nach der Schweiz abzuziehen, sich mit Korsakow zu vereinigen und dann in Frankreich ein-zufallen. Unter unsglichen Beschwerden berstieg Suwrow den St. Gott-hard (2127. September), gelangte an den Vierwaldsttter See und trachtete nach Schwyz zu gelangen, um den Anschlu an Korsakow zu ge-
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Osterreich Katharinas Neapel Portugal Italien Italien Neapel Mantua Genua Italien Sddeutschland Schwaben Stockach Konstanz Rhein Schweiz Rhein Italien Frankreich Schwyz
4. Rom wird Republik. 510. 53
Nach Ablauf ihres Amtsjahres muten sie Rechenschaft ablegen. Nur in Zeiten der Gefahr legte man die gesamte staatliche Gewalt in die Hand eines einzigen Mannes. Das war der Diktator; doch durfte er sein Amt hchstens sechs Monate bekleiden. Den meisten Einflu im Staate hatte jetzt der Senat; seine 300 Mitglieder wurden von den Konsuln auf Lebenszeit gewhlt; sie gehrten nur dem Patrizierstande an. Auch Beamte und Priester wurden nur aus der Reihe der Adeligen gewhlt. Roms Verfassung war also eine aristokratische. Die Volksversammlung wurde regelmig berufen; aber auch da hatten die Patrizier mehr Stimmen als die brigen Klassen.
3. Der Krieg mit Porsena von Clusium. a. Horatius Cocles. Der vertriebene König Tarquinius Superbus hatte sich zu dem etruskischen Könige Porsena von Clusium geflchtet, mit dessen Hilfe er Rom wieder erobern wollte. Nach der Sage rckte Porsena mit einem groen Heere auf Rom los. In einer Schlacht, die vor den Toren der Stadt, am rechten Tiberufer, geschlagen wurde, siegte er der die Rmer. Ja, die siegreichen Etrusker wren beinahe mit den fliehenden Rmern zugleich der die hlzerne Tiber-brcke in die Stadt gedrungen, htte sie nicht Horatius Cocles mit Gewalt zurckgehalten. Mit noch zwei Gefhrten stellte er sich vor der Brcke dem feindlichen Ansturm entgegen, indes die Seinen hinter ihm die Brcke abbrachen. Als diese dem Einstrze nahe war, sandte Horatius Cocles die beiden Kampfgenossen zurck und hielt allein das feindliche Heer so lange auf, bis hinter ihm die Brcke zu-sammenbrach. Jetzt strzte er sich mit voller Rstung in den Strom und erreichte schwimmend, trotz der feindlichen Geschosse, unversehrt das andere Ufer.
b. Mucius Scvola. Porsena schlo nun die Stadt Rom ein und belagerte sie, und bald entstand darin eine Hungersnot. Da entschlo sich ein verwegener rmischer Jngling, Mucius mit Namen, den Porsena zu ermorden, um dadurch seine Vaterstadt zu retten. In etrusfifcher Kleidung, mit einem Dolche versehen, schlich er sich ins feindliche Lager und gelangte an das Knigszelt, wo gerade der Sold ausbezahlt wurde. König und Kanzler saen beieinander, beide in gleichem Schmucke. Da sich alle an den Kanzler wandten, so hielt ihn Mucius fr den König und stie ihn nieder. Sogleich ward Mucius ergriffen. Mit der Folter bedroht, steckte er, um zu zeigen, da er keine Qualen frchte, die rechte Hand in die Flamme eines nahestehenden Altars und lie sie langsam verbrennen. Da ver-wandelte sich des Knigs Zorn in Bewunderung, und er schenkte dem Mucius, der von nun an den Beinamen Scvola, d. i. Linkhand, fhrte, Leben und Freiheit. Mucius aber, als wollte er sich fr die Gromut des Knigs dankbar zeigen, sprach zu Porsena: So wisse denn nun, dreihundert rmische Jnglinge haben sich verschworen, dich zu ermorden; mich traf das Los zuerst; die folgenden werden dich nicht verfehlen." Diese Drohung machte auf den König folchen Eindruck, da er die Belagerung aufhob, mit den Rmern Frieden machte und abzog. Die Bedingungen des Friedens waren aber hart fr die Rmer;
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87. Zweiter Kriegsbund gegen Frankreich. Bonaparte Konsul und Kaiser. 197
die Nachricht, daß Nelson seine Flotte bei Abukir (östlich von Alexandria) erspäht und in einer fürchterlichen nächtlichen Seeschlacht vernichtet habe. „Ich kann nicht überall sein," sagte er kalt, und zu seinen Soldaten sprach en „Wir haben keine Flotte mehr; wir müssen hier bleiben und vielleicht noch größere Dinge tun, als wir vorhatten." Da er nun Ägypten nicht wohl behaupten konnte, ohne Syrien zu besitzen, so zog er über die Landenge von Suez, um auch dieses zu erobern. Gaza und Joppe nahm er mit Sturm; aber vor dem festen
Akkon ließ ihn sein Glück im Stich. Als auch noch die Pest unter
seinen Soldaten ausbrach, kehrte er ingrimmig nach Kairo zurück.
5. Rückkehr nach Frankreich (1799). Um diese Zeit erhielt Bonaparte Nachricht aus Paris, daß die Franzosen mit dem Direktorium unzufrieden seien und ihre Hoffnung auf ihn setzten. Da dachte er:
Jetzt ist meine Zeit gekommen! Er ließ also sein Heer allein m Feindesland zurück, bestieg mit 500 Begleitern ein Schiff und landete trotz der englischen Kreuzer wohlbehalten an der französischen Küste, um seinem Sterne, wie er es nannte, zu folgen. Die ägyptische Armee war natürlich sehr niedergeschlagen, als sie erfuhr, daß der Feldherr entwichen sei. Sie erbot sich später, Ägypten zu räumen, wenn die
Engländer sie auf ihren Schiffen nach der Heimat bringen wollten. Dazu verstanden sich diese (1801). Frankreich gewann also nichts durch diesen merkwürdigen Zug.
87. Zweiter Kriegsbund gegen Frankreich (1799—1801). Äonaparte Konsul (1799) und Kaiser (1804).
1. Zweiter Kriegsbund (1799). Während Bonaparte im Wunder-lande Ägypten Lorbeeren pflückte, hatten die Dinge in Europa eine für Frankreich sehr ungünstige Wendung genommen. Gegen die immer übermütiger werdende Republik hatte sich ein zweiter Kriegsbund gebildet, welchem außer England und Österreich, Frankreichs alten Feinden, auch Rußland beigetreten war. Die Österreicher und Russen hatten den Franzosen schon viel Schaden getan. Um so mehr sehnten sich letztere nach Bonaparte.
2. Sturz des Direktoriums; Bonaparte erster Konsul (1799). Als Bonaparte aus Ägypten nach Frankreich zurückkehrte, wurde er mehr wie ein Herrscher denn wie ein Feldherr empfangen. Man streute ihm Blunten und küßte ihm die Kleider; von ihm erwartete man neue Siege, Beute, Ruhm und eine goldene Zeit. Nur die Direktoren mochten finstere Mienen; sie fühlten, daß ihre Tage gezählt seien. Bonaparte, der ja wußte, wie verhaßt sie beim Volke waren, machte denn auch nicht viel Umstände, sondern zwang sie, abzudanken. Nun traten drei Konsuln, denen ein Senat zur Seite gestellt wurde,, an die Spitze der Regierung. Natürlich wurde Bonaparte erster Konsul. Er bezog die Tuilerien und war der eigentliche Regent des Landes. Die Republik bestand nur noch zum Schein.
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Extrahierte Personennamen: Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Alexandria Suez Gaza Joppe Akkon Kairo Frankreich Paris Frankreich Frankreich Europa Frankreich England Frankreichs Frankreich
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zufallen. Als er mit groer bermacht heranzog, gab Werder seine vor-geschobene Stellung bei Dijon auf und zog sich unter steten Gefechten langsam gegen Belfort zurck. Um das Belagerungsheer zu decken, der-schanzte er sich an der Lisaine (einem kleinen Zuflu des Doubs). Hier hielt er mit 40000 Mann vier Tage lang den Sturmangriffen der vier-fachen Feindeszahl stand (14. bis 17. Januar), nach König Wilhelms Urteil eine der glnzendsten Waffentaten aller Zeiten". Da rckte von Nordwesten her Manteussel heran, umfate Bourbakis zurckgehendes Heer im Westen und Sden und zwang ihn, nach einem verlustreichen bergang der den Jura bei Pontarlier aus Schweizer Gebiet ber-zutreten, wo das Heer entwaffnet wurde (1. Februar). Bald darauf mute Belfort sich ergeben.
3. Die Belagerung von Paris und der Friedensschlu. In-zwischen hatten vor Paris heftige Belagerungskmpfe stattgefunden. Die Stadt wurde von einer zahlreichen, wenn auch jungen Armee verteidigt, war durch 18 Forts geschtzt und mit Lebensmitteln reichlich versehen; so hielt sie sich viel lnger, als man gedacht hatte. Die Belagerten ver-suchten wiederholt, den Belagerungsgrtel zu sprengen und den Ersatz-armeen die Hand zu reichen, aber vergebens. Am 27. Dezember begann die Beschieung von Paris. Am 19. Januar unternahm Trochu den letzten groen Ausfall am Mont Valerien; auch er milang. Unterdes waren die Vorrte fast aufgezehrt, und eine Hungersnot drohte. Da schlo Jules Favre am 28. Januar mit Bismarck die bereinkunft von Versailles: die Forts wurden von den deutschen Truppen besetzt, die Pariser Besatzung mit Ausnahme der Nationalgarde wurde kriegsgefangen, die Stadt zahlte 200 Millionen Franks Kriegssteuer. Zugleich trat ein Waffenstillstand ein, während dessen eine franzsische Nationalver-sammluug gewhlt wurde, die zu Bordeaux zusammentrat. Sie whlte Thiers zum Prsidenten der Republik und stimmte seinen Friedens-Vorschlgen zu. Gambetta, der von Frieden nichts wissen wollte, legte seme Diktatur nieder. Thiers und Favre schloffen am 26. Februar den Vorfrieden zu Versailles. Bis die Besttigung der Beschlsse aus Bordeaux eintraf, zog am 1. Mrz ein Teil der deutschen Truppen in Paris ein und hielt einige Stadtteile besetzt. Der Vorfriede wurde durch den Schlufrieden zu Frankfurt a. M.* am 10. Mai 1871 besttigt. Seine Bestimmungen waren folgende: 1. Frankreich tritt das Elsa mit Straburg (aber ohne Belfort) und Deutschlothringen mit Metz und Dudenhofen an Deutschland ab. 2. Es zahlt fnf Milliarden Franks Kriegskostenentschdigung; 3. Deutschland hlt die Nordforts von Paris
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