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1. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 388

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 388 — brüdern die beste Unterstützung. Die auf uus gekommenen Aufzeichnungen der Brüderschaften berichten mit rührender Gewissenhaftigkeit, worüber man sich an dem und dem Tage unterhalten hat. Wir erfahren oon Stadt- klatsch, von Verlobung und Heirat, Getreide- und Heringspreisen und Krieg, oon den absonderlichen Wetten, die die Herren beim Bier abschlössen (darüber gibt es eigeue „Wettbücher"), und was man bei feierlichen Gelegenheiten getrunken und gegesfen hat. Zu den Mahlzeiten spielten die Hofpfeifer anf, fremde Gaukler zeigteu ihre Künste. Ja, eine Zeitlang scheint man einen „Hof"narren gehalten zu habeu. Während des Karnevals durchtanzte man hier die Nächte. Aber die Halle war nicht nur ein Ort des Vergnügens. Wo man am Abend kneipte, tagte am Morgen das Bürgergericht; erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts richtete man ein Nachbarhaus zum Schöppeu- haus ein. Mit der Zeit änderte sich die Zusammeusetzuug der Artnsbrüder. Anfangs hatte in dem „Junkerhof" eine aristokratische Luft geweht. Die Patrizier hielten darauf, daß ihre Kaste von keinem Unebenbürtigen entweiht wurde. Die jungen Kanslente pflegten ritterliche Gebräuche. Sie hielten ein regelrechtes Turnier auf dem Langen Markt ab. Aber, wie es gewöhn- lich geht, fremde Elemente wußten sich in die Gesellschaft zu drängen. Leute, die eben reich geworden waren, fingen an, mit den alten Geschlechtern zu wetteifern Das Emporkommen breiterer bürgerlicher Schichten am Ende des Mittelalters spiegelt sich in den neuen Gesichtern an den Biertischen. Eine Folge davon war, daß die vornehmste Vereinigung, die Georgsbrüder, den plebejischen Staub vou den Schnabelschuhen schüttelte und sich 1494 in ein eigenes Haus zurückzog. Die heutige Artushalle stammt aus dem letzten Viertel des 15. Jahr- huuderts. Das, was wir in den kirchlichen Räumen als weltlich empfinden, kommt hier uatürlich noch stärker zum Ausdruck. Hier ist schon der erdeu- frohe Sinu der Renaissance zu spüren. Dieses Zusammenwirken repräsen- tativer Weiträumigkeit, die die deutsche Renaissance später oon sich aus uie- mals besessen hat, mit einer unfeierlichen, bürgerlichen Heiterkeit, die einer ihrer wesentlichen Züge ist, das gibt dem Raum seinen Charakter. Die Stimmung der ueuen Zeit verkündet vornehmlich das in Fülle von zwei Seiten zugeführte Licht, wobei das Überwiegen der Südquelle vom Laugen Markt her über das Nordlicht, das jenes nur zu reflektieren scheint, von hervor- ragender Wirkung ist. Eine ähnliche Form der Gewölbe, deren Rippen wie Palmwedel von den schlanken Pfeilerschäften sich hinüberbiegen, gibt es in den Sälen der Marienburg. Vielleicht hat es auch im Danziger Ritterschloß, das eiu Meuscheualter vorher zerstört wurde, einen ähnlichen Raum gegeben, den man nun als Verkörperung bürgerlicher Herrlichkeit wieder erstehen ließ. Die jetzige Ausstattung der Halle gehört wie die der Kirchen im wesentlichen späterer Zeit. Anfangs waren Turnierrüstungen, abwechselnd mit gemalten Wappen, der Hauptschmuck der Wände. Von dem noch vor- handenen Inventar des ausgehenden 15. Jahrhuuderts sind allein die beiden Gemälde „Das Schiff der Kirche" und „Die Belagerung der Marienburg" bemerkenswert. — Die später völlig umkostümierte Marktfront war möglicher- weise mit Zinnen gekrönt wie die Georgshalle. Jedenfalls darf man ihre ursprüngliche Gestalt nicht aus der heutigen Rückfassade rekonstruieren, die, in deu vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgefrischt, eiueu sehr verdächtigen Eindruck macht.

2. Deutsche Geschichte - S. 71

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
31. Städte im Mittelalter und die Hansa. 71 Wandspiegel kamen jetzt auf; der Handspiegel au§> Glas war schon länger besannt. An den Wänden zogen sich 33 ä n f e hin, die eigentlichen Sitzmöbel, die mit Kissen belegt waren. Daneben gab^es noch Schemel und meist einen als Ehrensitz bestimmten Stuhl. Fest und unbewegbar wie die Bänke stand auch in der Regel der Tisch. Truhen, aufrechtstehende Schränke, Wandbretter mit Krügen und Gläsern vervollständigten die Einrichtung des Zimmers. Im ganzen herrschte eine gewisse Steifheit; die Reinigung und Lüftung war erschwert. Das B e t't in dem Schlafzimmer zeigte verschiedene Formen, von dem einfachen Spannbett, einer Art Sofa, das als Lotter- oder Faulbett auch in den Wohnräumen vorkam, bis zu dem großen Bett mit Himmel, das häufig ein kunstvoll geschnitztes Bettdach hatte. Viel Wert legte der reichere Bürger auf schöne Bettdecken; Bettzeug galt überhaupt als besonders wertvolle Habe. Auch die Tisch-t ü cher wurden allgemeiner verwendet und immer feiner. Jetzt kamen auch große Stand- und Wanduhren auf. Vogelkäfige fand man sowohl im Bauern- wie im Bürgerhause und auf der Burg, ebenso auch wohl in „Scherben" gepflegte Blumen. Beleuchtungsgeräte waren Kerze und Lampe. Für kirchliche Zwecke benutzte man die Wachskerze, für den häuslichen Bedarf diente die Talg-kerze, die in die Tülle einer Laterne gesteckt oder auf Hänge- und Waumeuchtern angebracht wurde. Gewöhnlicher als die Kerze war die mit Fett, Talg oder in Niederdeutschland mit Tran gefüllte Lampe. 4. Die Hansa. Groß geworden waren die Städte durch Handel und Gewerbe. Zunächst bildete der Handel in der Stadt die Hauptbeschäftigung der Bewohner und gab der ganzen totabt ein bezeichnenbes Aussehen. Aber auch nach außen hin erstreckte sich der Handel, oft in die weiteste Ferne. Und hier war er manchen Gefahren ausgesetzt, überall auf Straßen und Strömen lauerten raublustige Ritter, die dem friedlichen Kaufmann die Waren abnahmen oder ihn zur Zahlung hoher Abgaben zwangen. Da schlossen die großen Handelsstädte zu gemeinsamem Schutze ihres Handels Bündnisse untereinander. Die größte und wichtigste dieser Städteverbiuduugen war die norddeutsche Hans a*), die im 13. Jahrhundert aus kleinen Anfängen entstand. Ihr Wahlspruch lautete: Die See zu^befahren ist notwendig, zu leben ist nicht notwendig. Sie rüstete ein Heer und eine Flotte aus, und für die Raubritter begannen nun üble Tage. Die Hansa brach ihre Burgen und zierte mit ihren Besitzern die Galgen; sie vernichtete die Schiffe der Seeräuber und ersäufte deren Mannschaften. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts zählte die Hansa 85 Städte; Lübeck war das Haupt, urtb bort würden die Bnnbesver-sammlungen gehalten. Großen Einfluß befaßen die Hanseaten in England; hier hießen sie „the Easterlings" (die Ostleute); ihr Gelb hieß Easterling ober Sterling (noch heute eine englische Münze, 1 Pfb. Sterling = 20,43 Mark), ihr großes Lagerhaus in London der (Stahlhof. Dreihundert Jahre blühte die Hanfa urtb *) Hansa, d. i. Vereinigung, besonders der Kaufleute.
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