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Hier verwittert er, und das früher unfruchtbare Laud wird durch fleißige
Bearbeitung und Gründüngung fruchtbar. Der ursprünglich gelbe Boden
nimmt nach und nach eine dunklere Farbe an, er wird schwarz und schwerer.
So entsteht durch die Verwitterung und Bearbeitung des Bodens die
fruchtbare Ackererde, die Humusboden oder Muttererde genauut wird.
Wo an tiefgelegenen Stellen unter dem Saude Ortstein vorhanden ist,
kann das Regenwasser weder einsickern noch abfließen. Es bleibt stehen
und bildet dort feuchtes, sumpfiges Land, das sich mit Moos, Flechten,
Binsen und saureu Gräsern bedeckt. Der Boden schwankt und sinkt ein
uuter den Füßen, wenn man darüber gehen will. Diese Gegenden nennt
man Sumpf- oder Moorwiesen. Wir haben sie am Olbach und au der
Wappel.
An einigen Stellen uusrer Gemeinde finden wir auch dunkleren,
schweren Boden. Er läßt das Wasser nicht so schnell durch wie der Saud,
sondern hält es länger fest. Während die Sandwege und Saudfelder uach
dem Regen bald wieder trocken sind, bleibt er länger feucht und klebrig.
Es ist der Lehmboden. Schwer hängt er sich an unsre Schuhe, wenn wir
bei Regenwetter über ihn dahinschreiten. Er ist eiu fruchtbarer Bodeu, der
üppige und ährenreiche Saatfelder trägt. Den Lehm finden wir in
Sundern. Es ist der Geschiebelehm aus der Gletscherzeit. (Siehe Seite 150.)
Wir backen Ziegelsteine daraus.
Auch an unsern Bächen haben wir fruchtbaren Bodeu. Zu einem
großen Teil haben ihn die Bäche von den Bergen her mitgeführt und au
deu Usern abgesetzt oder bei Überschwemmungen in der Frühjahrs- oder
Herbstzeit auf den überschwemmten Gebieten zurückgelassen. Weil er lüg-
lich neue Feuchtigkeit empfängt, entwickelt sich eine reichhaltige Pflanzen-
welt auf ihm. Darum finden wir an den Bachrändern grüne Laubbäume
allerlei Art (welche?) und saftige Wiesen mit bunten Blumen. An welchen
Bächen sahen wir sie?
Wie der Lehm iu Sundern, so sind auch die Granitblöcke, die an
unsern Wegen und Ackerfeldern liegen, Fremdlinge in uuferm Laude.
Wir finden sie zerstreut überall umherliegen, darum heißen sie Findlinge.
Die Findlinge stammen aus eiuem Lande, das hoch im Norden von uus
liegt. Es heißt Skandinavien. Bon dort siud sie mit dem Eise zu uns
gekommen. Die Findlinge bestehen aus Granit. Der Granit ist der härteste
Stein. Er besteht aus drei verschiedeuen Steinen, sie heißen Feldspat,
Quarz und Glimmer. Wie sehen sie aus?
Auf den Straßen finden wir den Basalt. Er wird zum Pflastern
der Straßen in der Stadt benutzt und zerschlagen als Packung aus die
Landstraßen gebracht. Woher? Die Bordsteine der Bürgersteige sind
Sandsteine ans den Schafbergen. Die Sandsteine, aus denen die evan-
gelischen Kirchen gebaut sind, stammen aus dem Teutoburger Walde. Aus
deu Kalkbergen des Teutoburger Waldes bei Brackwede erhalten wir den
Kalk, der zur Herstellung der Hartsteine verwandt wird und aus dem der
Mörtel zum Häuserbau bereitet wird. Woher kommen unsre Backsteine?
Granit, Basalt, Sandstein und Kalk finden wir in den Bergen, es sind
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 149 —
Am Schlangenbach.
Durch Wiese und Feld sind wir hinausgezogen zu ihm. Da fließt er
wie immer in seinem gewundenen Bette. Durch das klare Wasser erblicken
wir deu Sand auf dem Grunde. Heute wollen wir sehen, wo die Strömung
ist, d. h. wo das Wasser am schnellsten fließt. Holzstückchen und Korke
lassen wir schwimmen und achten genau auf ihre Bahn. Hier auf der
geraden Strecke schwimmen sie in der Mitte. Da kommen sie an den
ersten Bogen, schnell werden unsre „Schifflein" nach der Außenseite ge-
trieben. Hart am Ufer schwimmen sie dahin, nähern sich dann wieder
der Mitte, um wiederum dem Ufer zugetrieben zu werden. Jetzt steuern
sie wieder der Mitte zu. Da naht eine neue Biegung des Baches. Sie
geht nach der andern Seite. Wieder treiben unsre Segler der Außenseite
zu wie vorher. Auf der ganzen Fahrt sehen wir unsre Schifflein bei
jedem Bogen der Außenseite zutreiben. Da ist also die Geschwindigkeit des
Wassers am größten, daher geht die Strömung. Unterwegs sind einige
Fahrzeuge gestrandet. Sie kamen der Innenseite des Baches näher,
schwammen langsamer und lagen schließlich als Wrack da. Wir stellen
die Ursache der Strandung fest. Sie sind auf Sand geraten. Bei dem
ersten Schiff und bei allen andern sehen wir, daß sie an der Innenseite
liegen blieben. An jeder Innenseite waren Sandbänke. S. S. 156. Woher
kommen sie? Der Sache müssen wir auf den Grund kommen.
Aufmerksam betrachten wir an der Innenseite das Wasser. Es fließt
langsam, fast scheint es zu stehen. Blättchen und Halme, die hierhin ver-
schlagen werden, bleiben liegen. Znngenförmig streckt sich die Sandbank
in den Bach hinaus. Hier stockt aller Verkehr für Augenblicke. Taufende
von Wassertropfen ruhen etwas aus von ihrer langen Reise nach dem
Meere und entledigen sich ihres Gepäcks. Da fallen winzig kleine Sand-
körnchen, Sternchen, Tierchen und Pflänzchen nieder und bilden nach und
nach den kleinen Sandhügel, der täglich, stündlich wächst. So entstehen
die Sandbänke. Nun wenden wir uns der Außenseite zu. Da gibt's weder
Rast noch Ruh. So schnell eilen hier die Tropfen dahin, als gälte es,
die verlorene Ruhezeit schnell wieder wett zu machen. Auch das verlorene
Gepäck soll wieder ersetzt werden. Denn hier nagt und wäscht das Wasser
unausgesetzt Erdteilchen ab und lrägt sie fort. Schon ist das User einen
Fußbreit untergraben und ausgewaschen. Bald fällt ein Stück des Ufer-
randes ins Wasser. Wie kommt es nun, daß unser Bach bald nach dieser,
bald nach jener Seite ausbiegt? Wir werden seine User untersuchen.
Wir graben an der Innenseite in der Nähe des Ufers ein tiefes Loch und
betrachten den Boden und feine Härte. Er ist ziemlich hart und steinreich.
An der Außenseite sinden wir weichen und sandigen Boden. Er ist
weniger widerstandsfähig. Hier kann das Wasser leichter' abwaschen und
ausuagen als an der härteren Innenseite. Wir erkennen daraus: Der
Bach wäscht immer an der Seite aus, wo der Boden am weichsten ist
Nun wollen wir noch feststellen, wie schnell unsre Schifflein auf dem
Wasser schwimmen. Wir nehmen runde Körke dazu. Von der Brücke
an fließt der Bach eine Strecke gerade fort. 20 m messen wir ab. Hier
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— 154 —
werden. So schenrte uns jene ferne Zeit den Lehm, aus dem seit tauseud
und mehr Jahren unsre Vorfahren ihre Häuser, aber auch ihre Kirchen
und Kapellen zu Gottes Lob und Preis gebaut haben. —
Im Anschluß daran betrachten wir die Ziegelei.
Versuche.
1. In ein Gefäß mit Sand gießen wir Kalkwasser und lassen das
Wasser allmählich verdunsten. Beobachte die Sandkörnchen! Was ist mit
einigen geschehen? Wiederhole den Versuch einige Male!
2. Ein Stück kalkhaltigen Sandstein legen wir in ein Gefäß, gießen
kohlensäurereiches Wasser darauf und lassen es längere Zeit stehen.
In den Dünen Güterslohs!
Bon den Dünen am Meeresstrande habt ihr alle schon gehört. Viel-
leicht hat der eine oder andre von euch sie schon gesehen oder gar mit
seinem Spaten Burgen dariu gebaut im Angesichte des weithin glänzenden,
brausenden und schäumenden Meeres. Aber daß wir bei uns iu der Heide,
wo weder See noch Teich vorhanden ist, Dünen finden sollen, das wird
euch wunderbar vorkommen. Und doch ist es so! Auch wir haben echte,
hohe Dünen wie am Meeresstraude. Auch sie hat das Meer und der Wind
geschaffen. Zwar das Meer ist verschwundeu, aber die Dünen sind ge-
blieben. Heute wollen wir in sie heinein wandern, durch ihreu Saud waten
und von ihren Kämmen Ausschan halten über die unendlich weite Ebene,
in der vor vielen, vielen Jahren das Meer seine Fluten wälzte.
An der Dalke entlang führt uns der Weg nach Kattenstroth. Haben
wir die Brücke bei Barkeys Mühle überschritten, dann taucht vor unfern
Augen bald ein ganz andres Bild aus. Hatten wir vorher Äcker und grüne
Wiesen zur Rechten und zu uusrer Linken den murmelnden Bach mit
seinen Pappeln, Weiden und Erlen, so gehen wir jetzt auf dem langsam
ansteigenden Wege schou tief im Sande. Nach Südwesten erblicken wir
niedrige Höhen, weiße Sandflächen und dunkle Kiefernwaldnngen. Dünn
und niedrig ist der Roggen auf den Ackerstreifen. Jetzt hat aller Anbau
aufgehört. Nur Sand und Kieferugehölz rund um uns her! Wander-
legge, Lolchgras, Thymian und Frühlingsruhrkraut bedeckeu hier deu
sandigen Abhang; Zirpen, Heupferdchen springen umher, und gold-
schimmernde Käser hasten über den Boden. Dort wieder stehen Kiefern,
trockne Nadeln bedecken dicht den Boden. Kein Pflänzchen gedeiht hier, nur
hin und wieder lugt ein roter Pilz aus dem Dunkel hervor. Während
diese Sandhügel mit ihrem spärlichen Graswuchs deu Jnuendünen gleichen,
erinnern uns jene steilwandigen, kahlen Sandhöhen an die weißen, nackten
Dünen hart am Meeresstrande. Überall finden wir dort den seinen, gelben
Sand, der unter unsern Tritten herniederrieselt, wenn wir versuchen, den
Abhang hinanfzuklimmen. Wo der Wind ihn fassen kann, da wirbelt er
ihn langsam, aber unaufhörlich weiter. Kein Zaun, keine lebende Hecke, keine
Mauer schützt die Felder, die Gärten. Alles wird allmählich unter dem
Sand begraben und vernichtet. Wie aber hier in den Gütersloher Dünen
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— 155 —
der Mensch einen schweren, doch siegreichen Kampf gegen den Sand führt,
das sehen wir bei Bermpohls Hos. Des Menschen Bundesgenossen sind
vor allem die auf den westlich gelegenen Hügeln stehenden Kiefern, die die
Dünen fest machen und dem Westwind die Kraft rauben. Die heutigen
Dünenreihen sind nur noch ein Rest der ursprünglichen Ausdehnung.
Lange Jahre hindurch haben fleißige Menschenhände tagaus, tagein
Wagen um Wagen voll Sand geladen und Fuder nach Fuder nach der
Stadt gefahren. Hier hat man ihn zum Häuserbau und zur Anlage von
Straßen gebraucht. Noch jetzt sehen wir dort Leute beschäftigt, den Sand
auf die bespannten Wagen zu laden, um ihn den Baustätten zuzuführen.
Einst werden die Hügel hier verschwunden sein und Roggenfelder da wogen,
wo früher die sandigen Höhen sich erstreckten. Aber nicht nur zur Be-
reituug des Mörtels benutzt man den Sand. Aus ihm bereitet man heut-
zutage auch mit Hilfe des Kalks eiuen Baustein, der jetzt viel in Gütersloh
zum Bauen verwendet wird. Es ist der weiße Hartstein, der im Hartstein-
werk an der Bahn gemacht wird. So hat auch hier, wo die Natur dem
Menschen den Sandstein und Lehm versagte, er es wieder verstanden, aus
dem vorhandenen Sand ein gutes Baumaterial zu gewinnen. Wiederum
ist des Herrn Wort: Beherrsche die Erde! in Erfüllung gegangen. Der
Mensch hat es vermocht, auch den unfruchtbaren Sand, des Wassers und
der Winde Werk, sich dienstbar zu machen.
Anschluß: Das Hartsteinwerk.
Messungen an der Dalke am Krähenbrink. Siehe S. 156.
Durchschnittliche Tiefe: 25 cm + 84 cm + 13 cm
---— 24 cm.
3
Geschwindigkeit des Wassers: In 22 Sek. = 12 m.
„ 1 „ = 0,545 m.
Der Querschnitt beträgt: 1,008 qm.
Die vorbeifließende Wassermenge beträgt:
In 1 Sekunde 0,54936 cbm Wasser.
„ 1 Stunde 1977,696
„ 1 Tage 47464,704
„ 1 Jahre 17 324616,960
Der Bodensatz oder die Flußtrübe in 1 I Wasser betrug:
170 Milligramm.
Dann beträgt die jährliche Fracht der Dalke, d. h. der Bestand an
Erde, Sand usw. in 17324616,960 cbm:
2945184,883 kg oder 58903 Zentner 70 Pfund.
Da ein Güterwagen 200 Zentner Ladegewicht hat, würden
294 y? Güterwagen nötig sein, um die gauze Fracht der Dalke zu befördern.
Rechnen wir einen Güterzug zu 50 Wagen, so bekommen wir rund sechs
Güterzüge voll Schwemmstoffe.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
— 129 —
Salzquellen ober Solquellen. Wer kennt noch andre Solquellen? Aus uusrer
Heimatkarte wollen wir die Orte aufsuchen. Also: Rothenfelde, Marienbad
zwischen Rothenfelde und Halle, früher Halle — der Name deutet schon aus
Salz hin — Salzuflen, Oeynhausen, Münder, Meinberg nach den Gebirgen
zu und im Hellweg: Salzkotten, Westernkotten, Sasseudors, Hamm und
Königsborn. Also eine stattliche Zahl von Orten. Nehmen wir den Stab
in die Hand und wandern durch Norddeutschlands Gaue, vom Niederrhein
bis fast an die Memel, so treffen wir noch viele Orte an, in denen Salz
gewonnen wird oder Salzquellen der Erde entspringen. Woher kommen
die zahlreichen Solen? Nun, unzweifelhaft aus der Erde, und mit
dem Wasser auch das Salz. Was muß also in der Erde sein? In nnge-
heuren Mengen findet sich das Salz in großen Salzlagern in ganz Nord-
deutschland. Bei Staßfnrt ist das Salzlager 1170 m dick oder mächtig
und bei detn Orte Rüdersdorf in der Nähe von Berlin sogar über 1200 m.
Doch bleiben wir in unsrer engen Heimat! Die vielen Quellen am
Teutoburger Walde und in seiner Nähe sagen uns also, daß unter uns tief
in der Erde große Salzlager liegen. Wüßten wir nur wo. Wie kann
man es erfahren? Was fragen wir nun wohl? Woher kam denn
das Salz?
Das Urmeer, das früher Norddeutschland bedeckte, hat es uns ge-
schenkt. Noch heute schmeckt das Meerwasser salzig. Es enthält Salz wie
die früheren Meere. Wenn aber heute auch das ganze große Weltmeer aus-
trocknete, so würde es doch nur eine 100 m mächtige Salzschicht hinter-
lassen. Wie entstanden nun die über 1000 m mächtigen Salzschichten?
Man nimmt an, daß unser norddeutsches Meer nur ein durch Sandbarren
abgeschlossener Meerbusen des großen Weltmeeres war, in dem durch die
heiße Sonnenglut viel Wasser verdunstete, das aus dem Ozean dann stets
erneuert wurde. Der Salzgehalt wurde immer größer und das Wasser
gesättigt. So setzten sich im Laufe vieler Jahrtausende immer neue Salz-
schichten auf dem Meeresboden ab. Ihnen verdanken wir das Stein- und
Kochsalz, viele Tausende von leidenden Menschen Linderung und Ge-
nesuug und die Landwirschaft die so wichtigen Kalisalze zum Düngen.
Von den Riesentieren und der Kreidezeit.
Lauge, lange Erdenzeiten waren dahingegangen, Tiergeschlechter
entstanden und wieder vom Erdboden verschwunden, da hoben sich das
Wesergebirge und der Teutoburger Wald allmählich empor und schauten
aus der Wasserwüste Inseln gleich hervor. Unsre ganze Gegend aber war
tiefer geworden, sie war gesunken und wurde noch lange Zeit hindurch
vom Wasser bedeckt. Die ganze Münstersche Bucht war ein großer See.
Am Rande des Teutoburger Waldes peitschten seine schäumenden Wogen-
kämme den Ufersand empor. Riesenhafte und schreckliche Tiere belebten
damals Meer und Land. Es waren die Riesenechsen. Ein Tier war wohl
so lang wie unser Seminar und haushoch. Aber auch diese Riesen ver-
schwanden wieder.
Nun kam eine Zeit, in der das Meer die Kreide, mit der wir heute
Verleger. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts. g
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
erkennen daraus, daß die Menschen damals ihre Toten verbrannten. Bei
Gütersloh und bei Jsselhorst hat man früher Urnen gefunden. Heute gibt
es am Fuße der Hünenburg noch Hünengräber. Die ältesten Urnen sollen
schon 300 bis 500 Jahre vor Christi Geburt beigesetzt sein. Man glaubt,
daß sie von den Kelten, die vor den Germanen, nnsern Vorfahren, in
unsrer Gegend wohnten, stammen.
Die Germanen kamen als Hirten in unser Land.
Als Jesus Christus geboren wurde, da wohnten schon nnsre Vor-
fahren hier. Sie waren aus dem Norden und Osten von den Gestaden
der Ostsee gekommen. In den frühesten Zeiten kannten sie den Ackerbau
noch nicht. Sie waren Viehzüchter oder Hirten. Mit ihren Herden
zogen sie von Weide zu Weide. Familienweise kamen sie ins Land ge-
zogen. Immer neue Familienverbände oder Sippen folgten. Auf ur-
alten Heerwegen waren sie von der Ostsee durch die Westfälische Pforte
und den Bielefelder Paß in unsre Gegend gekommen. Von Bielefeld aus
führte ein alter Heerweg durch uuser Gütersloh bis an den Rhein. Als
man im Jahre 1819 die Bielefelder Straße baute, fand man bei Schiede-
brück, da, wo die Brücke über den Olbach führt, eine bronzene Lanzen-
spitze. Sie wird im Bielefelder Museum aufbewahrt.
Von den Cheruskern, Brnkterern und altgermanischen Burgen.
Wo heute Bielefeld, Paderborn und Herford liegen, da wohnte ein
germanischer Stamm, der hieß die Cherusker. Ihren heldenhaften Führer
Armin, deu Befreier Deutschlands vom römischen Joch, kennt ihr alle.
Bis zum Harz erstreckte sich das Land des tapfern Volkes. In unsrer
Gegend wohnten die Brnkterer. Oben auf der Hünenburg, auf der wir
heute den Dreikaiserturm erblicken, war eine alte germanische Burg aus
Steinblöcken errichtet, in der die Frauen und Kinder und das Vieh Schutz
suchten, wenn feindlicher Überfall drohte. Auch die Grotenbnrg bei
Detmold, auf der jetzt das Hermannsdenkmal steht, war eine altgermanische
Befestigung. Die mächtigen Hünenringe zeugen noch davon.
Die Römer im Lande.
Dann kamen die Römer in unser Land. Von dem heutigen Tanten
am Rhein aus zogeu sie über Haltern an der Lippe nach dem Teutoburger
Walde und weiter zur Weser. Da sind auch durch unsre Gegend die schwer-
gepanzerten, eisenbewehrten Legionen der Römer gezogen. Mit ihrem
Feldherrn Varus fanden sie in den Wäldern am Teutoburger Walde
ihren Tod. Germauiens Söhne vernichteten das stolze Heer des welt-
beherrschenden Roms.
Die Kelten übermittelten den Germanen ihre Kultur.
Als das Volk wuchs und die Weideplätze knapp wurden, da siedelten
sich die Germanen an und trieben Ackerbau. Seit jenen alten Zeiten
wohnen in unsrer Gegend die Bauern einzeln auf ihren Höfen. Diese
Einzelhöfe findet man nur im nordwestlichen Deutschland, d. h. westlich
9*
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Christi Jesus_Christus Armin Varus Germauiens_Söhne
— 86 —
osten dieser Hochsteppe. An den Rändern der Hochfläche, so im
Südwesten, im Quellgebiete des Indus, in der Nähe des Tales
des Brahmaputra, im Osten (Saluen, Mekong) und Nordosten,
im Ursprungsgebiete des Hoangho, gibt es eine Anzahl srucht-
barer Täler, in welche der Wind einen staubfeinen Leh m, den Löß,
getragen hat. (Ursprung!) — Das Hochland von Hanhai ist von den
Chinesen so benannt. Der Name bedeutet soviel wie „ausgetrocknetes
Meer". Das beckensörmige Gebiet bildet ehemaligen Meeres-
boden. Es war in der Terüärzeit wahrscheinlich noch vom Meere
bedeckt. Durch niedere Erhebungen wird das Hochland von Hanhai
wieder in zwei ungleich große Teile geschieden, in das kleinere west-
liche Tarimbecken, welches von Ostturkestan eingenommen wird, und
in das größere östliche Gebiet, die Wüste Gobi oder Schamo
(beides bedeutet Wüste oder Sandmeer), welche wieder den Haupt-
bestandteil dermongolei ausmacht. Letztere hat eine mittlerehöhe von
etwa 1200 vi. Eine Ausstrahlung des Hochlandes von Hanhai
bildet die zwischen Tienschan und Altaigebirge eingesenkte Hoch-
fläche der Dfungarei, welche bei ähnlichem landschaftlichem
Charakter etwa eine mittlere Höhe von 1000 m aufweist. Das
ganze nördliche Hochland (Hanhai) ist weit und breit mit Sand-
stächen bedeckt. Der Sand bildet oft ganze Berge und ist vielfach
von Kieselsteinen und großen Steinblöcken durchsetzt (Sandstürme).
Viele Salzseen zeugen für die erwähnte Entstehung des größeren Teiles
dieses Gebietes. — Von der Dfungarei führt ein altes Völkertor hin-
über zur südwestlichen Fortsetzung des Hochlandes von Hanhai,
zu den Quellen des Hoangho. —
Das Hochland Jnnerasiens ist dürftig bewässert (in Tibet
z. B. nur während des Winters, durch den Schneefall gegeben), während
die Randgebirge mit ihrem Wasserreichtum die Ursprungstätten der
meisten und größten Ströme Asiens bilden. (Nachweis!) Die im
Innern noch vorhandenen Wasserläufe finden keinen Abfluß
zum Meere. Sie versiegen zumeist nach kurzem Laufe im Sande,
oder sie münden in Salzseen oder Sümpfe. So verläuft auch der
in Ostturkestan fließende Tarim in den Lob-nor, und fast alle in
der Mongolei von den Gebirgsrändern entspringenden Fluß-
ädern verlieren sich im Wüstensande. Der mangelnde Abfluß der
Gewässer verhindert auch die Befreiung des schon wenig frucht-
baren Bodens von seinen salzigen Beimischungen, welche ein
besseres Gedeihen der ohnehin spärlichen Pflanzenwelt hemmen.
Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Tag und Nacht,
zwischen Sommer und Winter. (Ursache!) So sind sowohl in Tibet
als auch in der Gobi die Sommer kurz und glühendheiß, die
Winter lang und streng. Eisige Schneestürme wehen dann über
die Hochflächen. Das Thermometer sinkt zuweilen bis — 25° C.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 92 —
Die Hochflächen Zentralasiens führen nun über die östlichen
Randgebirge hinweg stufenförmig nach Osten und Südosten in
das eigentliche China mit der Mandschurei.
Der bei weitem größere Teil dieses Gebietes ist gebirgig.
Die noch ostwestlich verlaufenden Fortsetzungen des Kuenlun
scheiden Nord- von Südchina. Sonst zeigen die Erhebungen Chinas
und der Mandschurei mehr die Nordsüdfaltung Ostasiens und
treten teilweise in Steilrändern an die Randmeere (welche?) des
Großen Ozeans heran, so besonders in der Mandschurei und in
Südchina. (Die verschiedenen Nordsüdfalten kennzeichnen! Siehe auch
Korea und Japan!) Der Westrand der Mandschurei wird durch das
ebenfalls nordsüdlich verlaufende Chingangebirge gegeben. Es ist
ein ausgesprochenes Kettengebirge mit schwer überschreitbaren
Pässen. Im Südwesten ist noch der Jünling als Randgebirge gegen
i China erwähnenswert. Auch in ihm tritt schon die Nordsüdfaltung
Ostasiens zutage. Das Chinesische Alpenland zeigt in seinem
Innern schon mehr Bergcharakter. Die Ränder steigen teilweise
freilich oft noch höher auf. In den Talungen finden sich Lößab-
lagerungen. Ausgedehntere Beckenlandschaften aber liegen im Innern
der Mandschurei (Mandschurisches Tiefland mit einem nördlichen
und südlichen Ausläufer) und am Unterlaufe der Zwillingsströme
Hoangho und Jangtfekiang sowie an dem nördlich — auch in das
Gelbe Meer (Golf von Petfchili) — verlaufenden Peiho und dem
südlich in das Südchinesische Meer mündenden Sikianq (Chine-
sisches Tiefland).
Am Nordrande der Mandschurei (gegen Sibirien) verläuft der
Amur, deffen Quellen in Hochasien, im nördlichen Teile der
Mongolei bzw. in den südwestlichen Ausläufern des Jablonoi-
gebirges liegen. (Siehe Urga!) Er nimmt seinen Weg in vorwiegend
östlicher Richtung zum Ochotskischen Meere und sammelt auf
seinem Laufe den größten Teil der mandschurischen Gewässer.
Der Hoangho hat seine Quelle im nordöstlichen Tibet.
(Richtung seines Laufes!) Seinen Namen (Gelber Fluß) hat er von
der gelblichen Färbung seines Wassers. Seine Länge beträgt etwa
4000 km. (Vergleich!) Sein Oberlauf ist reißend, reich an Schluchten
und Wasserfällen und natürlich zur Schiffahrt ungeeignet.
Dann aber gräbt er sein Bett tief in den Lößboden Chinas ein
und führt schließlich seinen gelben Schlamm dem Golf von
Petschili (Gelbes Meer) zu. (Abb. 30.) Während sein Mittellauf
teilweise befahrbar ist, setzen sich in seinem Mündungsgebiete der
Schiffahrt Untiefen hindernd in den Weg. Sein Wasserreich-
j tum im Zusammenhange mit dem lockeren Erdreiche, das er durch-
läuft, auch Erhöhungen des Bettes durch ständige Ablagerungen,
haben trotz vorhandener Erdwälle, welche an manchen Stellen eine
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Südchina Petfchili
Extrahierte Ortsnamen: Zentralasiens China Chinas Ostasiens Südchina Korea Japan China Ostasiens Hoangho Sibirien Hochasien Mongolei Tibet Chinas
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Oberhaupt des Volkes. An der Spitze der einzelnen Provinzen
des Landes stehen Vizekönige. Ihnen dienen wieder die „Mandarinen"
(Beamten).
Die Chinesen können auf eine uralte Kultur zurückblicken. Schon
lange vor Christi Geburt kannten sie Kompaß, Buchdruckerkunst,
Schießpulver-, Porzellan-, Glas-, Papier - und Seidenbereitung.
Sie konnten damals auch schon kunstvolle Elfenbeinschnitzereien und
Holzgegenstände herstellen. Bei ihrer Jahrtausende währenden,
strengen Abgeschlossenheit aber, wie diese vor allem durch hohe Ge-
birgswälle ringsum, durch Wüsten und das stürmische Meer (Tai-
sune) sowie durch die weite Ferne der gegenüberliegenden Gestade gegeben
war, blieben sie ohne jeden anregenden Berkehr mit andern Kultur-
Völkern, und das bedeutete schließlich auf vielen Gebieten ein völliges
Zurückbleiben hinter den ständig fortschreitenden kulturellenver-
Hältnissen des Abendlandes. So verknöcherte die chinesische Kul-
tur. Doch stehen die Chinesen heute noch unerreicht da in der Seiden-,
Lack- und Porzellanindustrie, in der Bereitung von Papier,
Holzarbeiten, Elfenbeinschnitzereien, Tusche u. a. m. (Hier sei
erwähnt, daß das Land reich an Erzen und Kohlen ist. In dem
Maße, in welchem diese Bodenschätze mehr und mehr ausgebeutet
werden, können sich auch andere Zweige der Industrie heben.) Ihre
Fremdenfeindlichkeit aber gegen die Europäer hat sich bis in unsere
Zeit erhalten. Sie kommt in jeweiligen Hetzereien und Aufständen
zum Ausbruch, welche dann selten ohne Blutvergießen abgehen. So
zeigen z. B. die Ermordung des deutschen Gesandten Freiherrn von
Ketteler, dieniedermetzelung chinesischer Christen, dieermordung
deutscher Missionare u. a. m. den glühenden Haß gegen die
Europäer und die europäische Kultur (Religion).
Unter den gewaltigen Bauwerken, welche die Chinesen einst
mit großem Fleiße und zäher Energie aufführten, sei neben dem
oben erwähnten Kaiserkanal (siehe das!) u. a. noch der Großen
Mauer gedacht, welche eine Länge von etwa 2000 km aufweist, über
Berg und Tal, über Flüffe und Kanäle führt und in bestimmten Ab-
ständen mit Türmen und Bollwerken versehen ist. Sie sollte gegen den
Einfall kriegerischer Völker von Norden (Wüste Gobi) und auch
aus dem Innern Asiens schützen. Sie ist heute so gut wie be-
deutungslos. Schiller hat dieses großartige Bauwerk in folgendem
Rätsel gekennzeichnet:
Ein Gebäude steht da von uralten Zeiten,
Es ist kein Tempel, es ist kein Haus;
Ein Reiter kann hundert Tage reiten,
Er umwandert es nicht, er reitet's nicht aus.
Jahrhunderte sind vorübergeflogen,
Es trotzte der Zeit und der Stürme Heer;
Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 7
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Extrahierte Personennamen: Christi Ketteler Schiller
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Archipels, hinüberleitend zum australischen Kontinent, oder als
Überbleibsel eines versunkenen Gebirgssystems, das einst mit der
Streichrichtung der östlichen Randgebirge des australischen Fest-
landes harmonierte, anzusehen sind, mag dahingestellt sein. Tat-
sache ist jedenfalls, daß in der Tertiärzeit im Bereiche dieser Eilande
ein lebhaftes Auf und Nieder der Schollen erfolgt ist, wodurch
gewaltige Höhenunterschiede geschaffen wurden (z. B. Neu-Seeland
-H 3800 m — die Tongarinne, östlich von den Tonga-Jnseln — 9200 m).
Dafür zeugen die zahlreichen Vulkane — tätige wie erloschene —
und heißen Quellen, welche an den Bruchstellen zutage traten.
Das zeigen am deutlichsten Neu-Seeland, Neu-Guinea, die Fidschi-
Inseln, Samoa, Tahiti und die
Hawaii-Gruppe. Der größte Teil
Mikronesiens und Polynesiens aber
besteht aus Korallenbauten (La-
guneninseln, Atolle oder Ring-
inseln). Hier haben die winzigen
Korallentierchen in dem ihnen zu-
sagen den Medium, bei einer Tempera-
tur von mindestens 20°, vom Meeres-
gründe aus — doch immer nur aus
nichtzu großentiesen — eine Arbeit
geschaffen, welche uns mit Bewunde-
rung erfüllt. (Abb. 52 u. 53.) Hierher
rechnen auch die Korallenriffe, die
noch in der Nähe der Küsten mancher
Inseln und auch des australischen
Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyd. Festlandes (siehe das!) sich finden
(dereinstige völlige Verbindung
zwischen Neu-Guinea und dem Festlande). Freilich, viele Jahr-
tausende tauchten ins Meer der Ewigkeit hinab, ehe diese Eilande
durch die Kalkabsonderungen der seltsamen Lebewesen über den
Meeresspiegel emporragten, und wiederum Jahrhunderte gingen
ins Land, ehe der feste Korallenkalk sich mit fruchtbarer Acker-
krume überzog, so daß die Pflanzenwelt hier ihr Leben entfalten
und nunmehr auch der Mensch sich ansiedeln konnte.
Für die klimatischen Verhältnisse spricht wesentlich der Umstand
mit, daß die Inseln der Südsee mit Ausnahme von Neu-Seeland
und einiger kleinerer Inseln (z. B. die Osterinsel, Sala-Y-Gomez)
im Bereiche der heißen Zone liegen. Das Meer ringsum mildert
aber die Hitze der Tropen, so daß das Klima auch auf die Europäer
günstig einwirkt, um so mehr, als auch die Temperaturschwankungen
geringe sind. An Niederschlägen mangelt es nicht, ganz gleich, ob die
Inseln von Monsuueu oder Passaten ihre Feuchtigkeit empfangen.
Abb. 53. Korallen der Südsee.
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