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Wollmarkt. Bedeutend ist auch der Handel mit Getreide, Flachs, Honig,
Hüttenprodukten, Kohlen, Holz u. a. Die Stadt ist dazu der Hauptsitz
der schleichen Industrie. Verfertigt werden Maschinen, Eisenbahnwagen,
Lederwaren, Möbel, Gewebe, Chemikalien, Gold- und Silberwaren u. a. m.
Außerdem ist Breslau auch der geistige Mittelpunkt der Provinz. Es
besitzt eine Universität und ist Sitz eines Erzbischoss. Früher war es
befestigt. An die Stelle der Festungswälle, die abgetragen wurden, sind
Anlagen getreten. Neue Stadtteile umgeben diese. — In den schleichen
Kriegen hatte die Stadt schwer zu leiden (Leuthen, westlich von Breslau,
1757). Auch die Franzosenherrschast hatte sie zu fühlen. So wurde sie
nach der Schlacht bei Jena von Vandamme belagert und beschossen. „In
Breslau war es auch, wo die Morgenröte der deutschen Frei-
heit aufgiug." 1813 kam König Friedrich Wilhelm für kurze Zeit
hierher. Er versammelte um sich seine Getreuen: Scharnhorst, Stein,
Blücher, Gneisenau. Von hier aus erging der „Aufruf an mein Volk".
Hier organisierten sich auch die Befreiungsheere.
Unter den Plätzen der Stadt ist besonders der Hauptmarkt oder
„Ring" hervorzuheben. Er zeigt eine Reihe altertümlicher Häuser. Zu
den schönsten rechnet das alte, mit Erkern und bilderreichen Simsen
gezierte Rathaus. Weitere sehenswerte Gebäude der Stadt sind das
Königliche Schloß, die Universität, das Schloß des Fürstbischofs,
das Neue Theater, die Kunstschule, die Reichsbank u. a.
An Stelle von Breslau deckt jetzt die Festung Glogau den Oder-
Übergang. Es ist gleichzeitig ein lebhafter Handelsplatz.
An der Oder aufwärts sind noch die Handels- und Industrie-
städte Brieg (Mollwitz 1741, Friedrich der Große besiegt die Öster-
reicher), Oppeln und Ratibor zu nennen. Gleich Ratibor liegt auch
die Festung Neiße am Rande des Gebirges (Glatzer Neiße). Liegnitz
an der Katzbach ist die Gartenstadt Schlesiens, zugleich auch eine lebhafte
Handels- und Jndustriestätte. Die Umgebung der Stadt ist mehrfach
der Schauplatz blutiger Kämpfe gewesen. 1241 fand bei Wahlstatt die
Schlacht gegen die Mongolen statt. Sie belagerten und zerstörten die
Stadt. 1757 fiel Liegnitz den Österreichern in die Hände. 1760 besiegte
Friedrich der Große bei Liegnitz die Österreicher unter Laudon. Dann
sei Blüchers Sieg an der Katzbach über die Franzosen (1813) erwähnt.
Endlich sei noch der Sieg Friedrich des Großen bei Hohenfriedberg, süd-
lich von Liegnitz, über die Österreicher und Sachsen unter Prinz Karl von
Lothringen (1745) genannt. Wo der Bober aus dem Gebirgslande heraus-
tritt, liegt die Töpferstadt Bunzlau (Bunzlauer Geschirr). Flußabwärts
erhebt sich Sag an (Tuchfabrikation, Leinenindustrie, Spinnereien). Der
Wein von Grünberg ist besser als sein Ruf.
In dem Gebiete südlich und westlich vom Fläming sind an der
Elbe, welche als natürliche Verkehrs- und Handelsstraße zur Ansiedlung
lockte, die Städte Torgau (Kampf 1760), Wittenberg (Reformation)
Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. I. 19
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Lothringen Karl