— 9 —
Hier ist es umgekehrt wie in unserm Zimmer. Die Schüler haben rechts
Westen, links Osten, vorn Süden und hinten Norden. Nun gehen wir
auf dem Flur nach Norden. Ungefähr in der Mitte ist er an beiden
Seiten unterbrochen. Nach Osten und Westen ist ein Querflur, der zu
einem Ausgange führt. Der Ausgang nach Osten geht auf die Hohen-
zollernstraße, der andere auf den Schulhof. Der Ausgang nach der Hohen-
zollernstraße ist der Vorder- oder Hauptausgang. Er ist für die Lehrer
vorhanden. Der andere Ausgang ist der Hofausgang. Durch ihn gehen
die Seminaristen und Schüler. Auf dem westlichen Querflur führt eine
Treppe in das erste Stockwerk. An den Wänden des östlichen Quer-
flurs, der nach dem Hauptausgaug führt, sehen wir die Bildsäulen
Dr. Martin Luthers und Pestalozzis. Zur Rechten steht vi-. Martin
Luther und zur Linken Pestalozzi. Beide waren große, kluge Lehrer und
Wohltäter.
Gehen wir auf dem Längsflur weiter, dann haben wir links das
4. Klassenzimmer. Die Lage entspricht der nnsres Zimmers. Durch
die große Flurtür gelangen wir zur Klasse der Jüngsten. Sie liegt
ebenso wie das 1. Klassenzimmer, doch im nördlichen Teile, während die
1. Klasse im südlichen Teile des Schulhauses liegt. Hier liegt auch die
Wohnung des Schuldieners, rechts sind die Küche und das Schlafzimmer,
links die Stube. Am Ende des Flurs ist eine große Tür. Sie ist der
Ausgang für die Präparanden. Links neben der Klasse der Ankömmlinge
ist noch eine Tür. Hinter ihr führt noch eine Treppe in das erste
Stockwerk.
Unser Schulzimmer liegt nach der Hof- oder Hinterseite des
Seminars. Die Nordwand grenzt an den Querflur. Es liegt links vom
Haupteiugang. Das 2. und 4. Klassenzimmer liegen auch nach der Hof-
seite. Die 2. Klasse liegt im südlichen Teile des Gebäudes links vom Ein-
gange. Die 4. Klasse liegt rechts davon, ihre Südwand grenzt an den
Querflur. Die andern Zimmer liegen an der Vorder- oder Straßenseite
des Seminars.
Die 2. Klasse liegt südlich von unserm Schulzimmer; unser Schul-
zimmer nördlich von der 2. Klasse. Die 1. Klasse liegt südöstlich, die
4. Klasse nördlich, die 5. Klasse nordöstlich zu unsrer Klasse.
Alle Klassen des unteren Stockwerks gehören zur Seminar-Übungs-
schule. — Damit ist der Rundgang beendet.
In der Klasse wird der gesamte Stöfs in der Reihenfolge der Be-
trachtung gründlich durchgearbeitet. Die Schüler sprechen sich über kleine,.
engbegrenzte Ausgaben aus. Wichtige Erkenntnissätze werden fest dn-'V
geprägt. Z. B.: Die Zimmer an der Oftseite haben am Morgen die Sonne,
am Nachmittag Schatten. Die Schulzimmer nach Westen liegen am
Morgen im Schatten, am Nachmittag haben sie Sonnenschein. Am
Morgen ist es im Sommer nach der Hosseite kühl, am Nachmittag heiß.
Die Ostseite ist am Morgen sonnig und warm, am Nachmittag kühl. In
unserm Zimmer erhalten wir das Licht von links. Die Klassen sind hell,
weil mehrere große Fenster darin sind. Der Flur ist nicht so hell, weil er
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Martin_Luthers Martin
Luther Pestalozzi
— 132 —
der Weser bis zum Rhein und zur Nordsee. Dazu gehört gauz Westfalen
ohne das Paderborner Land und das Land zwischen Ruhr und Lippe.
Hier wohnten vor den Germanen die Kelten. Da nun die Germanen sich
gewöhnlich in geschlossenen, unregelmäßig gebauten Dörfern ansiedelten, die
man Haufendörfer nennt, so glaubt man, daß unsre Vorfahren in unfrer
Gegend die Siedelnngsweise der Kelten angenommen hätten. Noch heute
liegen die Gehöfte zerstreut, gewundene Feldwege und Fußpfade führen
von einem Hof zum andern oder auf den Gemeiudeweg. Rings um deu
Hof liegen die Acker und Wiesen, die von Gräben durchzogen und von
Hecken umgeben sind. So wohnt der Bauer uoch jetzt wie eiu König auf
seiner eigenen Scholle.
Von den Sachsen und ihrem Herzog Wittekind.
Sechs Jahrhunderte gingen hin. Die Völkerwanderung war vor-
über. Da wohnte in nnsrer Gegend der Stamm der Sachseu. Zu ihm
gehörten auch die Nachkommen der alten Cherusker. Im 8. Jahrhundert
kamen die Franken in das Sachsenland. Ihren Heeren folgten die
christlichen Priester, die das Christentum den heidnischen Sachsen brachten.
Schon früher waren christliche Sendboten nach Westfalen gekommen.
Aber die Sachsen hielten lange und zäh fest an dem alten Glauben ihrer
Väter. Dreißig Jahre und mehr kämpften sie gegen den gewaltigen
Frankenherrscher, gegen Karl den Großen.
In diesen Kämpfen war der Sachsenherzog Wittekind die Seele des
Widerstandes. Er ist der volkstümlichste Held ganz Nordwestdeutschlauds ge-
worden. Viele Sagen knüpfen sich an seine Person, und in Enger, wo
sein Grabmal in der Kirche vorhanden ist, wird sein Gedächtnis noch heute
gefeiert. Karl der Große benutzte auf seinen Heerzügen meist die Straßen
und Pässe, die schon die Römer gezogen waren. So kamen die Franken
auch in unsre Gegend. Droben aus den Bergeshöhen des Teutoburger
Waldes aber hatten die Sachsen zu den beiden altgermanischen Burgen
noch eine ganze Reihe neuer errichtet. Von dort aus spähten sie scharfen
Auges ius heutige Münsterland hinein, um gerüstet dem Feiude die Stirne
zu bieten. Zwei Stunden von Bielefeld, in der Richtung nach Detmold,
liegt Oerlinghausen. Oberhalb des freundlichen Städtchens erhebt sich
der Tönsberg. Auf ihm finden wir die Reste eines alten Sachsenlagers.
Hier an den Abhängen des Teutoburger Waldes tobte die gewaltige Schlacht
gegeu Karl deu Großen. Auch anf den Höhen des Wesergebirges lagen
feste Sachsenburgen, wie z. B. die Babilonie bei Lübbecke, die Nammer
Burg in der Nähe von Hausberge und die Wittekindsburg an der Porta.
Am Süntel, in der Gegend von Nammen, wurde Karls Heer durch Überfall
vernichtet, und auch die großen Feldschlachten, in denen die Sachsen
endgültig besiegt wurden, fanden in diesen Gegenden statt. Wittekind
ließ sich taufen.
Die Franken im Sachsenlande.
Karl der Große führte viele Sachsen nach dem heutigen Belgieu
fort und siedelte in unsern Gegenden Franken auf ausgesouderteu Ge-
bieten an. Die den Franken zugewiesenen Gebiete hießen Sundern. Da
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Wittekind Karl_der_Große Karl Karl_deu_Großen Karl Karls Karl_der_Große Karl
erkennen daraus, daß die Menschen damals ihre Toten verbrannten. Bei
Gütersloh und bei Jsselhorst hat man früher Urnen gefunden. Heute gibt
es am Fuße der Hünenburg noch Hünengräber. Die ältesten Urnen sollen
schon 300 bis 500 Jahre vor Christi Geburt beigesetzt sein. Man glaubt,
daß sie von den Kelten, die vor den Germanen, nnsern Vorfahren, in
unsrer Gegend wohnten, stammen.
Die Germanen kamen als Hirten in unser Land.
Als Jesus Christus geboren wurde, da wohnten schon nnsre Vor-
fahren hier. Sie waren aus dem Norden und Osten von den Gestaden
der Ostsee gekommen. In den frühesten Zeiten kannten sie den Ackerbau
noch nicht. Sie waren Viehzüchter oder Hirten. Mit ihren Herden
zogen sie von Weide zu Weide. Familienweise kamen sie ins Land ge-
zogen. Immer neue Familienverbände oder Sippen folgten. Auf ur-
alten Heerwegen waren sie von der Ostsee durch die Westfälische Pforte
und den Bielefelder Paß in unsre Gegend gekommen. Von Bielefeld aus
führte ein alter Heerweg durch uuser Gütersloh bis an den Rhein. Als
man im Jahre 1819 die Bielefelder Straße baute, fand man bei Schiede-
brück, da, wo die Brücke über den Olbach führt, eine bronzene Lanzen-
spitze. Sie wird im Bielefelder Museum aufbewahrt.
Von den Cheruskern, Brnkterern und altgermanischen Burgen.
Wo heute Bielefeld, Paderborn und Herford liegen, da wohnte ein
germanischer Stamm, der hieß die Cherusker. Ihren heldenhaften Führer
Armin, deu Befreier Deutschlands vom römischen Joch, kennt ihr alle.
Bis zum Harz erstreckte sich das Land des tapfern Volkes. In unsrer
Gegend wohnten die Brnkterer. Oben auf der Hünenburg, auf der wir
heute den Dreikaiserturm erblicken, war eine alte germanische Burg aus
Steinblöcken errichtet, in der die Frauen und Kinder und das Vieh Schutz
suchten, wenn feindlicher Überfall drohte. Auch die Grotenbnrg bei
Detmold, auf der jetzt das Hermannsdenkmal steht, war eine altgermanische
Befestigung. Die mächtigen Hünenringe zeugen noch davon.
Die Römer im Lande.
Dann kamen die Römer in unser Land. Von dem heutigen Tanten
am Rhein aus zogeu sie über Haltern an der Lippe nach dem Teutoburger
Walde und weiter zur Weser. Da sind auch durch unsre Gegend die schwer-
gepanzerten, eisenbewehrten Legionen der Römer gezogen. Mit ihrem
Feldherrn Varus fanden sie in den Wäldern am Teutoburger Walde
ihren Tod. Germauiens Söhne vernichteten das stolze Heer des welt-
beherrschenden Roms.
Die Kelten übermittelten den Germanen ihre Kultur.
Als das Volk wuchs und die Weideplätze knapp wurden, da siedelten
sich die Germanen an und trieben Ackerbau. Seit jenen alten Zeiten
wohnen in unsrer Gegend die Bauern einzeln auf ihren Höfen. Diese
Einzelhöfe findet man nur im nordwestlichen Deutschland, d. h. westlich
9*
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Christi Jesus_Christus Armin Varus Germauiens_Söhne
— 54 —
des Gebirges Eisenbahnen gebaut wurden, mußten Abholzungen
eintreten.
Die Bewohner des Himalaja setzen sich aus zahlreichen
Stämmen zusammen, welche sämtlich zur großen mongolischen Völker-
samilie gehören. Hierhin rechnen auch die in den höchsten bewohn-
baren Gebieten und an den nördlichen — schon auf chinesischem
Boden (Tibet) liegenden — Abhängen ansässigen Tibetaner. Sie
alle stehen in Hinsicht auf Bildung und Religion noch auf ziemlich
niedriger Stufe. Sie stecken zumeist tief im Aberglauben, wie
die meisten Völkerschaften Jnnerafiens. Wo die Viehzucht vor-
herrscht, ist ihre Lebensweise eine nomadisierende. Am dichtesten
besiedelt sind die dem indischen Tieflande (Hindostan) zugewendeten
Täler, wo die Bewohner seßhafter sind, aber auch vorwiegend
Ackerbau und Viehzucht treiben. Dasselbe gilt freilich noch von
einigen Hochtälern. Größere Siedlungen sind aber auch hier
nicht gerade zahlreich.
Die Unzugänglichkeit des Gebirges, welche durch die zahl-
reichen, aber schwer zu übersteigenden Pässe nicht beseitigt wird,
förderte die Selbständigkeit einzelner Ländergebiete. So be-
stehen u. a. im östlichen Teile die unabhängigen Staaten Nepal
und Bhutan. Herrlich gelegen ist auch das Hochtal von Kaschmir
im nordwestlichen Teile des Gebirges, das zudem außerordent-
lich fruchtbar ist. Dieses Gebiet, das unter englischer Ober-
Hoheit steht, ist wohl das reizvollste des ganzen Gebirges. Hier
vereinen sich landschaftliche Schönheit und eine hohe Kultur
des Bodens zu seltener Harmonie. Saftige Wiesen wechseln
mit prächtigen Waldungen, üppigen Reis-, Getreide- und
Gemüsefeldern und ausgedehnten Obsthainen, und ein schier
betäubender Duft von Rosen und Jasmin strömt einem allüber-
all entgegen. An den Abhängen gedeiht die Weinrebe. Die
Bewohner stehen hier auch auf einer höheren Kulturstufe. Ein
Gebiet von solcher Anmut hat das Gebirge nicht mehr aufzu-
weisen, wenngleich es noch manch ein liebliches Tal von ähnlicher
Vegetation und Naturschönheit in sich birgt. In Kaschmir wird
eine Ziegenart gezüchtet, deren seidenweiches Haar zur Herstellung
der weltberühmten Kaschmirschals verwendet wird. Auch Teppiche,
Seidenwaren, Rosenöl, Waffen u. a. bilden Erzeugnisse des
regen Handels, dessen Wege vor allem nach Indien führen. In
der Hauptstadt des Landes, Srinagar (100000 Einw.), sind auch
die erwähnten Zweige des Gewerbes vertreten. Sie hat eine
herrliche Umgebung. Im Palast zu Srinagar wohnt der Herrscher
des Landes (der Fürst oder Maharadscha), der seinen Untertanen
gegenüber unumschränkte Gewalt hat, den Engländern aber tribut-
pslichtig ist. Im östlichen Gebiete Kaschmirs ist Leh im oberen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 85 —
Himalaja bis zu südlichen Grenzgebirgen Sibiriens (Altai,
Sajanisches, Jablonoi-Gebirge) andererseits. Es umfaßt das
Hochland von Inner- oder Zentralasien (Tibet, Ostturkestan, die
Dsungarei, die Mongolei) und das eigentliche China mit der
Mandschurei.
Das Hochland von Jnnerasien bildet den größeren Teil des
Chinesischen Reiches. Ringsum erheben sich gewaltige Rand-
gebirge. — Der Westrand wird durch das Pamirhochland gegeben.
Dieses „Dach der Welt" (2mal so groß wie Schlesien) hat eine mittlere
Höhe von etwa 4000 m. Der eigentlichen Hochfläche (fast recht-
eckig) sind eine Anzahl Gebirgsrücken aufgesetzt, welche in die Region
des ewigen Schnees hineinragen. Die höheren Teile des Plateaus
sind pflanzenleer. Die übrigen Gebiete dieses öden, rauhen Hoch-
landes werden nur zeitweise von nomadischen Kirgisen aus den
benachbarten Gegenden bewohnt, welche hier während des Sommers
ihre Herden weiden. Die Gegensätze zwischen Hitze und Kälte sind
hier besonders groß, und furchtbare Schnee- und Staubstürme
brausen über diese Hochfläche und bringen das Leben von Menschen
und Tieren in Gefahr. Aber seit den ältesten Zeiten führen
Handelsstraßen über das Pamirhochland. — Nach Südosten
verläuft das Karakorumgebirge. (Siehe das!) Den Südrand bildet
der Himalaja. (Siehe Vorderindien!) Die gebirgige Umwallung im
Nordosten und Norden bieten Tienschan, Altai, Sajanisches
und Jablonoigebirge. Der Tienschan ist ein stark vergletschertes,
waldreiches Gebirge, dessen größte Erhebungen bis über 7 000 m
emporsteigen. Das Altaigebirge birgt viele Erze. Von dem Gold-
reichtum erhielt es seinen Namen. Das Sajanische Gebirge bildet
einen Gebirgskamm, dessen Pässe schwer überschreitbar sind, und
im Jablonoigebirge haben geringere Höhe (Weiden) und Erz-
reichtum eine etwas dichtere Bevölkerung angelockt. Chingan-
gebirge, Nordchinesisches Bergland und Jünling (siehe das eigent-
liche China und die Mandschurei!) bieten den Ostrand dar.
Der Kuenlun, dessen vielfach aus Urgestein bestehenden Gipfel
eine mittlere Höhe von 6000 m erreichen, und seine Fortsetzungen
Altyntag und Nanschan durchziehen das Hochland von Jnnerasien
und teilen das ganze Gebiet in zwei ungleiche Teile, in das Hoch-
land von Tibet im Süden und in das Hochland von Hanhai im
nördlichen Teile. Ersteres hat eine mittlere Höhe von über 4000 m
und nimmt nach Osten an Breite zu. Im südwestlichen Teile ver-
läuft das Längstal des Indus. Der größte Teil der welligen,
von einer Anzahl niedriger Höhenrücken durchzogenen Hochfläche
trägt steppen- und wüstenhaften Charakter. Der Boden ist zumeist
mit Steingeröll und Sand sowie zahlreichen Salzseen bedeckt.
Besonders reich an derartigen Wasseransammlungen ist der Süd-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Sibiriens Sajanisches Zentralasien Tibet Ostturkestan Mongolei China Himalaja Sajanisches Nordchinesisches China Tibet Hochland_von_Hanhai
— 225 —
Kanal von Mozambique geschieden wird. Die Ostseite der Insel
hat die größten Erhebungen. Hier verläuft unweit der Küste in
meridionaler Richtung ein Gebirgszug (Urgestein), der die Hafen-
bildung begünstigt. Er zeigt in einzelnen Teilen auch vulka-
nische Erscheinungen. Zudem ist er auch die Ursprungsstätte zahl-
reicher Wasserläufe, welche sich der Westküste zuwenden, aber wegen
ihres reißenden Laufes der Schiffahrt wenig dienstbar sind. (Abb. 80.)
Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Iii. 15
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 55 —
Jndustale der wichtigste Marktplatz für die Erzeugnisse in diesem
Teile des Landes.
Ergebnis. Vorderindien (3,75 Mill. qkm = 7 mal Deutschland,
290 Mill. Einw., 77 auf 1 gkm) ist die mittlere der drei großen
südasiatischen Halbinseln und kann als das „Italien des Orients"
bezeichnet werden. (Weltftellung!)
Den Nordrand der Halbinsel (Grenzen, Ausdehnungen), die in
ihrem Aufbau auf Afrika hindeutet (Nachweis!), bildet gegen Tibet
der gewaltige Gebirgswall des Himalaja (= Wohnung des Schnees).
Er ist eine Auffaltung wie die Alpen, übertrifft diese aber in der Tiefe
und Wildheit der Täler, in seiner Gletscherwelt und auch in der Höhe
seiner Gipfel ^Gaurisankar oder Mount Everest (höchster Berg der
Erde — «840 m), Kantschindschinga (8600 m), Dhawalagiri (8200 m),
Nordgrenze des Hochtales Kaschmir — das Karakorumgebirge (süd-
östlicher Ausläufer vom Pamirplateau oder „Dach der Welt", gleich-
zeitig nördliche Kette des Himalaja mit dem zweithöchsten Gipfel der
Erde, dem Godwin Austen oder Dapsang — 8620 m, die Karakornm-
kette zudem Wasserscheide zwischen den Flußgebieten des Indus und
Tarim), Päffe des Himalaja in bedeutender Höhe (5000 in und höher)].
Der Himalaja ist reich befeuchtet, besonders der Südabhang
(Tscherrapuudschi, feuchte Monsune, Schneegrenze im Süden 4900 m,
im Norden 5300 m — Erklärung!). So wurde das Gebirge die Geburts-
stätte zahlreicher und gewaltiger Ströme (Indus mit Satledsch, Ganges
mit Dschamna, Brahmaputra u. a.).
Das Klima ist kontinental und zeigt große Gegensätze. Aus
tropischer Hitze am Fuße des Gebirges steigt man unter steter Abnahme
der Temperatur empor zur polaren Kälte der höchsten Gipfel, aus der
tropischen Vegetation (Urwäldern, Palmen, Bambuffe, Feigen- und
Gummibäume, Rhododendren) gelangt man in Gebiete mit subtropischen
und mitteleuropäischen Gewächsen (Wälder, Bodenbau: Teestrauch,
Getreide, Reis, Mais, Obst u. a.), dann in die Gras- und Weideregion
(Ziegen und Schafe), bis schließlich alles Pflanzenleben erstirbt (Ver-
treter der wilden und Haustiere nennen! Gesundheitsftationen der
Engländer — liebliche Täler, klimatisch begünstigt, mit üppiger
Vegetation).
Die Bevölkerung des Himalaja besteht aus einer ganzen Zahl von
Stämmen (sämtlich Mongolen — Religion usw.). In den höchsten Ge-
bieten und an den Nordabhängen (Tibet) wohnen Tibetaner. Am
dichtesten bevölkert sind die dem indischen Tieflande (Hindostan) zu-
gekehrten Täler. Wo im Gebirge die Viehzucht vorherrscht, sind die
Bewohner Nomaden.
Die Unzugänglichkeit des Gebirges (Päffe schwer überfteigbar)
förderte das Bestehen selbständiger Staaten. Solche sind Nepal und
Bhutan. Von der Natur ganz besonders bevorzugt ist das Hochtal
Kaschmir ^außerordentlich fruchtbar, hohe Kultur, prächtige Wal-
düngen. Reis-, Getreide- und Gemüsefelder, Obst und Wein, Rosen
und Jasmin u. a. m., Kaschmirziege, Kaschmirschals, Teppiche, Seiden-
waren, Rosenöl, Waffen, Handelswege nach Indien, Hauptstadt
Srinagar (100000 Einw., herrliche Umgebung, Palast des Maharadscha),
im Osten Leh (wichtiger Marktplatz im oberen Jndustale)]. Es steht
unter englischer Oberhoheit.
Das indische Tiefland oder Hindostan besteht in der Haupt-
sache aus den Flußgebieten des Indus, Ganges und Brahmaputra.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Godwin Jasmin
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Afrika Kantschindschinga Dhawalagiri Tscherrapuudschi Tibet Nepal Bhutan Hochtal
Kaschmir Indien Srinagar
— 155 —
Südsee, liegen zumeist südlich des nördlichen Wendekreises. Sie
sind kli.matisch sehr begünstigt und reich benetzt und erzeugen
Zuckerrohr, Reis, Kaffee und Südfrüchte in großen Mengen.
Die reizvollen Wälder liefern treffliche Nutzhölzer. Die aus
diesen Inseln wohnenden Polynesier, die Kanaken, sind fleißiger
Arbeit abhold und stehen auch sittlich ziemlich tief. Sie werden
in nicht allzu langer Frist ausgestorben sein. Verheerende
Seuchen haben u. a. arg unter ihnen aufgeräumt. Sonst wohnen
zahlreiche Amerikaner, Engländer, Deutsche, Portugiesen,
Abb. 56. Der Halemaumau-Lavasee des Kilauea auf Hawaii.
Aus Holzels Geographischen Charakterbildern. Verlag von Ed. Hölzel, Wien.
Chinesen und Japaner auf diesen Eilanden, die teils als Kauf-
leute, Pflanzer und Handwerker, teils als Arbeiter tätig sind.
Auf den westlichen der größeren Eilande (die kleineren nordwestlichen
find fast unbewohnt) ist die vulkanische Tätigkeit fast erloschen. Im
Bereiche der alten, verwitterten Krater herrscht gerade die üppigste
Vegetation. Auf der südöstlichsten Insel, Hawaii, steigen die Vul-
kankegel bis über 4200 m Höhe auf, ohne jedoch die Schneegrenze zu
erreichen. Der Mauna Kea (Weißer Berg — Schnee, 4250 m)
scheint erloschen zu sein, der Mauna Loa (Großer Berg, 4200 m)
dagegen ist unausgesetzt tätig. An seinem Südostabhange liegt
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 252 —
angrenzenden Küstenebene mit ihren Dünenkämmen, Mulden
und Kesseln — immer mehr an steigend — in jene Hochfläche
über, welche einen Teil des südafrikanischen Tafellandes bildet.
Sie senkt sich dann gegen Osten wieder zur Kalahari. Der Hoch-
fläche, welche eine durchschnittliche Höhe von etwa 1100 m auf-
weist, sind eine ganze Zahl von Einzelkegeln (Kopjes) und Berg-
ketten, letztere teilweise in rechter Schroffheit, aufgesetzt. Am
meisten tritt der gebirgige Charakter im mittleren Teile unserer
Kolonie, im Herero- oder Damaralande, in die Erscheinung.
Hier ragen die Erhebungen — teilweise in Spitzkegeln (Kopjes) und
Tafelbergen — zu Höhen von 2000 m und noch höher empor. Granit
und Gneis bilden das Gruudgestein. Die Höhen um Windhuk
und am Waterberge (heldenmütige Kämpfe unserer treuen Truppen
mit den feindlichen Hereros) sind die bekanntesten Gebirgsmassen
dieses Gebietes. Im südlichen Namalande sind die Erhebungen
mehr von Tonschiefer, Sand- und Kalkstein überlagert, zeigen aber
auch wildromantische Partien und Schluchtenbildung, so in den
Karrasbergen (noch 2000 m) und im Naukluftgebirge. Im nörd-
lichen Kaokofelde und im Ovambolande sind die der Hochfläche
aufgesetzten Bergketten schon minder hoch, und Kalk und Latent-
schichten decken weithin den Boden. Immerhin aber zeigen alle
diese Erhebungen den Savannen den Charakter der Eintönigkeit.
Dazu durchziehen hin und her zahlreiche Bruchlinien die ganze
Hochfläche, wodurch viele Einzelplateaus geschaffen wurden. Eine
folche Grabenversenkung stellt auch das etwa 10 km breite Tal des
nach Süden zum Oranjestrom verlaufendeu Großen Fischflusses
dar. An den Seiten dieser Bruchlinien sind eruptive Gesteine
auch zu Tafelbergen aufgeschüttet, welche durch erodierende Tätig-
feit des Wassers teilweise zu Spitzbergen umgewandelt wurden,
in deren Bereiche sich auch zahlreiche warme Quellen finden, so bei
Windhuk, Rehoboth, Warmbad, Otjikango und an anderen Orten.
Diese haben in Anbetracht des sonstigen Wassermangels eine hohe
Bedeutung. Übrigens scheint das Auf und Nieder der Schollen
im Bereiche dieser Kolonie auch heute noch nicht zur Ruhe gelangt
zu sein, wie dies u. a. Erdbeben, die jeweilig im Hererolande auf-
treten, bezeugen. Auch will man Hebungen der Küste beobachtet haben.
Auch unser Bild (Abb. 86.) zeigt uns einen Tafelberg in seiner
eigentümlichen Zusammensetzung und in seinen verschiedeneu
Gesteinsschichtungen. Es versetzt uns ins Damaraland, und dort
wieder in das Gebiet der bedeutendsten Erhebungen in den Rand-
gebirgen des südafrikanischen Hochlandes. „Vorn steht ein
Akazienbaum, und unter ihm erblicken wir an einigen Stellen Busch-
werk. Auch einer der in Südwestasrika häufig vorkommenden Termiten-
Hügel ist abgebildet. Im linken Hintergrunde sehen wir auf einer
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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wohl noch ihre Fortsetzung bis zum Südufer des Viktoriasees
finden. Zunächst erfolgt hier der Handelsverkehr noch auf einer
lebhaften Karawanenstraße). Auf unserem Bilde (Abb. 88) sehen
wir einen Dampfer der Deutsch-Ostafrika-Linie im Hafen liegen.
Ihm gegenüber stehen am jenseitigen Ufer die meisten Häuser
der Stadt, welche sämtlich nur ein bis zwei Stockwerke und
platte Dächer haben. Die Hütten im Vordergrunde gehören
den Suahelifamilien (siehe die Bewohner!), welche wir vor ihren
Besitztümern erblicken. Sie bilden auch das Hauptkontingent der
Bewohnerschaft von Dar-es-Salam. Die Dächer der Hütten reichen
fast bis zur Erde und sind mit Palmenwedeln bedeckt. Die Wände
bestehen aus Lehm. Die Frau vor der Hütte links stampft wahr-
scheinlich Mais zu Mehl, um eiu Mahl zu bereiten. Der Mann
schaut träge zu. Unter der Kokospalme liegen zwei Ziegen. Hühner
sammeln die auf dem freien Platze verstreuten Körner aus. Am
Strande sehen wir dichtes Gebüsch, welches wie eine Art Mauer
die Suahelihütten umgibt. Außer den Kokospalmen, an denen
Afrika nicht arm ist, zeigt das Bild noch Bananenstauden und
Mangobäume, und der Eingeborene rechts trägt auf dem Kopfe
eine schwere Bananentraube mit vielen der uns bekannten gurken-
ähnlichen und schmackhaften Früchte.
Auf die Küstenzone folgt nun ein hügeliges Vorland, das
bis zu einer Höhe von 120 m sich erhebt, bis zu dem gebirgigen
Rande des ostafrikanischen Hochlandes sich ausdehnt und daher
eine von Norden nach Süden zunehmende Breite zeigt. Der
Boden baut sich hier hauptsächlich aus Sandstein, Tonschiefer
und Kalk auf. Hier herrscht größere Trockenheit als im Küsten-
saum. Dieses Vorland trägt schon echten Steppencharakter und
ist mit Buschwerk bestanden, welches hin und wieder auch von einzelnen
Bäumen oder kleineren Baumbeständen durchsetzt ist.
Der östliche Gebirgsrand, der bald steil, bald stufenförmig
zu Höhen von 2000 bis 3000 m aufsteigt, wird als Ostafrikanisches
Schiefergebirge bezeichnet. Seine bekanntesten Bestandteile bilden
das Pare-, Usambara-, Usagara- und Uhehe-Gebirge und die
Erhebungen des Kondelandes. Auch im Bereiche des zentral-
afrikanischen Grabenbruches erhebt sich die Westkante noch viel-
fach zu größeren Höhen (Zentralafrikanisches Schiefergebirge). Die
Gebirgsründer sind reich benetzt (Steigungsregen) und mit Herr-
lichen Wäldern bestanden. Das Ostasrikanische Schiefergebirge
hat wildzerklüftete, aber auch liebliche Partien aufzuweisen, letztere
vor allem im Gebirgslande von Usambara, das besonders ab-
Wechselungsreich au reizvolleu Gebirgs- und Landschaftsbildern
ist und darum auch wohl als „Ostafrikanische Schweiz" bezeichnet wird.
Ähnlich steht es um die Landschaften im Uhehegebirge, im Konde-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]