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— 2) Die Zeit des Kampfes um das verheißene Land. Von Moses'bis
Saul. 1350—1100. — 3) Die Zeit der Könige. Von Saul bishosca
und Zedckias. 1100—622 und 588. — 4) Die Zeit der Abhängig-
keit. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zur Zerstörung Jerusa-
lems. 588 v. Chr. bis 70 n. Chr. Die Hauptbegebenheiten des 4.
Zeitraums sind: a. Palästina unter den Bgbyloniern und Per-
sern. 538—333. Cyrus, König von Persien, erlaubte nach der Er-
oberung Babylons den Juden, nach Palästina zurückzukehren. Serubabel
536; Esra 458; Nehemia 444. — Die Samariter, ein Mischvolk aus
Juden und Heiden, welche die Bücher Mosis und das Buch Josua an-
nahmen, wurden vom Tempelbau zurückgewiesen; sie wählten den Berg
Garizim zur Stätte ihrer Anbetung. — b. Palästina unter mace-
donischer und ägyptisch er Herrschaft. 333—203. Alexander der
Große besiegte die Perser 333 und vereinigte auch Palästina mit seinem
Weltreiche. Nach seinemtode kam Palästina an Aegypten. Viele Juden
ließen sich in den Städten Aegyptens, Kleinasiens und Griechenlands
nieder. König Ptolemäus Philadelphus ließ die Bibel in die griechi-
sche Sprache übersetzen (Septuaginta). — c. Palästina unter syri-
scher Herrschaft. 203—140. Antiochus der Große war den
Juden freundlich gesinnt; sein Sohn Antiochus Epiphänes aberließ
den Tempel plündern, 40,000 Menschen ermorden und eben so viel nach
Syrien gefangen führen. 2 Jahre später wüthete er abermals in Jeru-
salem mit Feuer und Schwert, errichtete im Tempel und überall im Lande
heidnische Altäre und zwang viele Einwohner zum Götzendienst. Unter
Anführung des Priesters Mattathäas und seiner Söhne (Judas Mak-
kabäus, Jonathan, Simon) errangen die Juden die Freiheit und stellten
den Glauben und Gottesdienst der Väter wieder her. Mit den Römern
wurde ein Bündniß geschlossen; Simon empfieng die königlichewürde.—
d. P alästina unter den K önig en aus der Familie der Makka-
bäer. 140—63. In dieser Zeit entstanden die Parteien der Pharisäer,
Sadducäer und Essäer; griechische Sprache, Wissenschaft und Sitte fanden
Eingang. Die apokryphischen (d. h. zurückgelegten, ausgeschlossenen)
Bücher wurden versaßt, aber durch den hohen Rath (120priester, Leviten
und Gelehrte) von der Benutzung beim Gottesdienste ausgeschlossen.
8. 17. e. Palästina unter der Herrschaft der Römer.
63 vor bis 70 nach Chr. — 1) Zwei Brüder, Hyrkan und Aristöbul,
kämpften um die Herrschaft, und beide suchten Hülfe beim römischen Feld-
herrn Pompejus. Dieser eroberte Jerusalem und ernannte Hyrkan zum
Ethnarchen, d. i. Volksfürsten, stellte ihn aber unter einen römischen
Statthalter oder Landpfleger, den A n täpater aus Jdumäa. Antipaters
Sohn, Her ödes der Große, erlangte den Königstitel. Er suchte den
Thron durch Gewaltthaten und Mord zu sichern und dabei die Gunst des
Volks durch Verschönerung des Tempels, die Gunst des römischen Kaisers
aber durch knechtische Unterwürfigkeit zu erwerben. Er starb im Jahre
2 nach Chr. an einer ekelhaften Krankheit. — 2) Nun wurde das Land
unter seine 3 Söhne vertheilt: Herodesarcheläus erhielt Judäa; He-
rodes Antipas, der Johannes hinrichten ließ, Galiläa, und Herodes
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Josua Palästina Alexander_der
Große Alexander Palästina Palästina Antiochus_Epiphänes Judas_Mak- Jonathan Simon) Simon Palästina Hyrkan Judäa Johannes
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§. 56* Die christlichen Gemeinden, a. Sie standen unter
selbstgewählten Bischöfen oder Aufsehern und Presbytern oder
Aeltesten, welche ihre Versammlungen leiteten und die Sakramente ver-
walteten. Für die Armen sorgten die Diakonen oder Armenysleger.
Zum Lehramt war anfänglich jeder berechtigt; später wurde es den
Aufsehern übertragen. Den Namen Bischof erhielt von nun an nur der
erste Aufseher; die übrigen wurden Priester genannt. b. Anfangs
versammelten sich die Gemeinden in irgend einem passenden Hause, m den
Zeiten der Verfolgungen auch in Wäldern, Höhlen und Klüften, nicht
selten zur Nachtzeit. — Der Gottesdienst bestand in Gesang, Gebet,
Vorlesen der heiligen Schriften und Predigt; daran schloß sich das Liebes-
mahl, an dem alle Gemeindeglieder theilnahmen, und das heil. Abend-
mahl. Zur Taufe wurden wohl nur Erwachsene zugelassen; der Täufling
erschien in weißen Kleidern und wurde im Wasser untergetaucht. Als
regelmäßiger Feiertag wurde schon im 1. Jahrhundert der Sonntag und
als Festtag Ostern bestimmt. — c. Die Kraft des Christenthums zeigte
sich in dem g.anzen Leben der Christen. Der Mann sah die Frau
nicht als seine Dienerin, sondern als die vor Gott ihm gleichstehende
Gehülfin an; die Kinder wurden in der Furcht Gottes auserzogen, die
Dienenden und Sklaven menschenfreundlich behandelt. Die Glieder der
Gemeinde betrachteten sich als eine Familie; in brüderlicher Liebe nahm
man sich der Armen, Kranken und Verlassenen an. Wer dem Worte
Gottes nicht gemäß lebte, wurde ermahnt und, falls er sich nicht besserte,
vom Abendmahl oder gar von der Gemeinde ausgeschlossen (ercommuni-
ciert) und nur wieder aufgenommen, nachdem er Reue bewiesen und
Kirchcnbuße gethan, d. h. in Trauerkleidern an der Kirchthür um Wieder-
eintritt gebeten und dann öffentlich seine Sünden bekannt und Besserung
versprochen hatte.
§. 57. 2) Die Zeit des äußeren Siegs. 325—800. a. Durch
Kaiser Konstantin (333) wurde das Christenthum zur herrschenden
oder Staatsreligion erhoben, und nun breitete sich dasselbe weiter aus.
Er gebot die allgemeine Feier des Sonntags, gründete viele neue Kirchen
und beschenkte sie mit Ländereien; den Geistlichen bewilligte er Steuer-
freiheit und den Bischöfen das Recht, selber Gericht zu halten; zuletzt
verbot er alle heidnischen Opfer und Feste (§ 52). — b. Von seinen
Nachfolgern suchte Julian der Abtrünnige (363) dem Heidenthum
noch einmal zum Siege zu helfen. Harter Zwang seiner Lehrer hatte
ihm in der Jugend das Christenthum zuwider gemacht, und mit Liebe
hatte er sich den Schriften der griechischen Weltweisen (des. Plato) und
Dichter zugewandt. Er entfernte die christlichen Staatsbeamten aus
ihren Stellen, schrieb gegen die christliche Lehre, stellte an vielen Orten
den Dienst der heidnischen Götter wieder her und brachte ihnen selbst
reiche Opfer. Als er nach kurzer Regierung auf einem Zuge gegen die
Perser von einem tödtlichen Pfeil getroffen wurde, soll er ausgerufen
Arben: „Galiläer, du hast gesiegt." — e. Thevdosius d. Große (395)
war «och ein Heide, als er auf den Thron gelangte; nach einer schweren
Krankheit wurde er Christ und erließ nun ein strenges Verbot gegen den
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