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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 16

1873 - Harburg : Elkan
10 attischen Gemeinden gekommen. Die Stadt führte ihren Namen von der Göttin Pallas Athene, die man als die Geberin des wohlthätigen Oelbaums ansah und später in einem herrlichen Tempel verehrte. — Bis zum Jahre 950 wurde Attika von Königen regiert; der letzte derselben, Kodrus, starb den Tod fürs Vaterland. Darnach legte man die Ne- gierung in die Hand eines lebenslänglichen Archonten (Vorstehers), der später durch 9 alljährlich erwählte ersetzt wurde. Zwischen den großen Grundbesitzern (Adel), den kleinen Landbauern und den Gewerbtreiben- den brachen heftige Kämpfe aus, die der Archont Drakon (624) vergeb- lich durch strenge Gesetze zu unterdrücken suchte. Da beauftragte das Volk den Archonten Solon (594) mit einer neuen Gesetzgebung. — b. Solon war wegen seiner Weisheit*) und Tugend in Athen hoch ge- ehrt; er war tapfer im Kriege, und unter seiner Leitung wurde die nahe Insel Salamis, welche Athens Feinde in Besitz genommen hatten, zu- rückerobert. Den Auftrag, eine neue Verfassung zu geben, führte er in folgender Weise aus: 1) Zunächst wurden die Schulden der Armen um 27£ ermäßigt, der Zinsfuß ward herabgesetzt, die Schuldhaft aufgehoben, das verpfändete Grundeigenthum und das vielen Bürgern entzogene Bür- gerrecht zurückgegeben. 2) Alle freien Bürger theilte er nach dem Grund- besitz in 4 Klaffen: die erste hatte die Kriegsschiffe zu stellen; die zweite diente im Heere mit selbstgelieferten Pferden; die dritte lieferte die Schwer- und die vierte die Leichtbewaffneten. Die gewöhnlichen Staatsausgaben wurden durch die Bergwerke, Zölle, Strafgelder und durch die Kopfsteuer der Eingewanderten gedeckt. 3) Die Regierung legte er in die Hand der neun Archonten und des Rathes der Vier- hundert; die höchste Gewalt aber bekam die Volksversammlung, die aus den gesammten über 20 Jahr alten Bürgern bestand. Sie wählte die Archonten aus der ersten, den Rath aus den drei ersten Klassen; sie ernannte auch die Richter und alle übrigen Beamten; sie beschloß alle Gesetze und entschied über Krieg und Frieden. Die Archonten, welche ihr Amt gut verwaltet hatten, bildeten das höchste Gericht, welches von dem Hügel des Kriegsgottes Ares, wo es seine Sitzungen hielt, den Namen Areopag erhielt; dasselbe hatte auch die Erziehung der Jugend und die Sitten der Erwachsenen zu überwachen. In den gewöhnlichen Rechts- sachen sprachen Bürger das Urtheil. 4) Jeder Vater war verpflichtet, seine Kinder irgend eine Kunst lernen zu lassen; wer es unterließ, konnte im Alter keine Unterstützung von ihnen fordern. Vom 7. Jahre an wurden die Knaben öffentlich erzogen und namentlich in Leibesübungen (Gymnastik), in der Musik, Dichtkunst (Homers Gesänge) und Rede- kunst unterwiesen. — c. Durch diese Gesetze wurde die aristokratische *) Die 7 Weisen Griechenlands und ihre Denksprüche: 1. Solon: Nimmer zu sehr! 2. Periander: Jegliches vorbedacht! 3. Thales: Bürgschaft bringt dir Leid! 4. Kleobülus:, Maß zu halten ist gut! 5. Pittalus: Wohl erwäge die Zeit! 6. Bias: Mehrere machen es schlimm! 7. Ehilon: Kenne dich selbst! — Pythagoras von Samos, der Erfinder des pythagoräischen Lehrsatzes nannte sicl/einen Weisheitsfreund (Philosoph); er unterwies seine Schüler in der Al- gebra, Geometrie und Musik.

2. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 27

1873 - Harburg : Elkan
— 27 — ihn mit dem Tode bedrohte, steckte er ruhig seine linke Hand ins Feuer. Solcher Heldenmuth bewog Porsenna zum Frieden. ch §. 37. Kämpfe zwischen den Patriciern und Plebejern. a* Als Rom von außen nicht mehr bedroht wnrde, entstand eine heftige Spaltung zwischen den alten, vornehmen Geschlechtern (Patriciern) und den geringeren, ärmeren Neubürgern (Plebejern). Die ersteren ver- langten alle Priester- und Beamtenstellen, sowie die sämmtlichen im Kriege gewonnenen Gemeindeländereien für sich; sie vertrieben die plebejischen Pächter und ließen jene Ländereien durch Feldsklaven bearbeiten; sie liehen den Kleinbürgern Gelder nur gegen übermäßige Zinsen (8—10°/o), und wenn dieselben nicht bezahlen konnten, wurden sie mit Leib und Gut Eigenthum ihrer Gläubiger. Um diesem Drucke zu entgehen, zogen die Plebejer nach dem Iv2 St. entfernten heiligen Berge (494), um dort eine neue Stadt zu gründen. Menenius, vom Senate abgesandt, bewog sie durch die Fabel vom Magen und den Gliedern zur Rückkehr, nachdem ihre Schuldenlast erleichtert und ihnen die Wahl von Volkstribunen oder Schirmvögten bewilligt war. Diese waren unverletzlich, durften gegen alle Beschlüsse der Konsuln und des Senats Einspruch erheben und selbst die Aushebung zum Kriegsdiensteund die Besteuerung hindern. Ihnen standen als Gehülfen 2 Ae di len zur Seite, welche namentlich die Auf- sicht über den Marktverkehr batten. Später wurden noch 2 neue Beamte, die Quästoren oder Verwalter der Kriegskassc, eingesetzt. Als einige Jahre später eine Hungersnoth entstand, schlug der Senator Coriolan vor, dem Volke nur unter der Bedingung Getreide aus den öffentlichen Schatzhäusern zu liefern, daß cs auf die Tribunen verzichte. Er wurde verbannt und führte nun rackedürstend ein feindliches Heer gegen Rom; seiner Gemahlin und seiner Mutter gelang es jedoch, ihn zur Umkehr zu bewegen. b. 50 Jahre später forderten die Plebejer feste geschriebene Gesetze und Antheil am Gemeindeland. Die Patricier gaben ihrem Drängen nach, ließen die Gesetze entwerfen und auf 12 Kupfertafeln eingraben, wütheten aber bald nachher mit Kerker, Bann und Henkerbeil gegen die Führer des Volks. Eine Schändlichkeit des Richters App ins Claudius brachte den Zorn der Plebe- jer zum Ausbruch. Er wollte die schöne Virginia zu seiner Sklavin machen; als er sie aber in öffentlicher Gerichtssitzung dem Vater absprach, stieß dieser ihr den Dolch ins Herz. Da zogen die Plebejer zum 2. Male auf den heiligen Berg und die Patricier mußten abermals ihre Forderungen bewilligen. Bald darauf setzten die Plebejer durch, daß beide Stände gültige Ehen mit einander schließen konnten, bei denen die Kinder dem Stande des Vaters folgten. Statt der Konsuln wurden etwa 100 I. lang von jedem Stande 3 oder 4 Militär- tribunen (Kriegsoberste) gewählt. Einen Ersatz verschafften sich die Patricier in dem Amte der beiden Censoren, welche die Verzeichnisse der Senatoren, Ritter und Bürger und die Aufsicht über die Sitten führten. 1' §♦ 38. a. Die Gallier (390). Die Römer breiteten ihre Macht durch glückliche Kriege gegen ihre Nachbarn immer weiter aus; dagegen wurden sie von den Galliern unter Vrennus an der Allia völlig ^schlagen. Voller Schrecken verließen die Frauen und Kinder die Stadt, j'o Greise erlitten auf dem Forum den Tod; die Männer aber verthei- lten unter dem tapfern Manlius das Kapitol (Die heiligen Gänse), ^cach 7 Monaten zwang sie der Hunger, den Abzug der Gallier durch

3. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 72

1873 - Harburg : Elkan
72 den Kaisern begünstigt worden und darum trotz vieler Feindseligkeiten der geistlichen und weltlichen Fürsten aufgeblüht. Ihre Glanzzeit er- reichten sie, als mit den Kreuzzügen der Welthandel seinen Weg durch Deutschland (von Venedig über Wien und Prag, über Negensburg, Nürnberg, Frankfurt und Mainz) sowohl nach Belgien und England wie nach den Ostseeländern nahm. Wie früher die Fürsten das Land zwischen Elbe und Oder, wie die deutschen Ritter das heidnische Preußen mit dem Schwert gewannen, so gründeten jetzt deutsche Kaufleute, Handwerker und Bauern in Schlesien, Böhmen, Pi ähren, Ungarn und in den russischen Ostsccprovinzen friedliche Niederlassungen. — b. Städt ebündnis s e. Um ibren Handel gegen die Raubritter zu schützen, traten 1241 Lübeck und Hamburg zu dem Hansabunde zusammen, dem sich nach und nack- alle größern Städte Norddeutschlands und selbst manche außerdeutsche anschlossen. Er theilte sich dann in 4 „Viertel": das wendische mit Lübeck, das westfälische mit Köln, das sächsische mit Braunschweig und das preußisch-livländische mit Danzig an der Spitze; das Haupt des ganzen Bundes war Lübeck. Er hatte 4 große Waren-Niederlagcnr zu Nowgorod in Rußland, Bergen in Norwegen, Brügge in Flandern und London in England. Er beherrschte die ganze Ostsee, eroberte 1369 sogar Kopenhagen und verjagte König Waldemar; in Norwegen, Eng- land und Frankreich fand sein Wort Achtung. — 1254 gründeten Mainz und Worms den rheinischen Städtebund. Länger als dieser bestand der schw äbis ch,e, der (1377) bei Reutlingen den tapfern Ulrich, Sohn des Herzogs Eberhard (des Greiners oder Rauschebarts) von Würtem- berg schlug, diesem selbst aber (1388) bei Döffingen erlag. §. 107. Die Femgerichte (illl). Als das Faustrecht über- hand nahm, da erhoben sich in Westfalen („auf der rothen Erde") die alten öffentlichen Frei- oder Gaugerichte zu neuem Ansehen. Der Ort, wo ein solches Gericht tagte, hieß der Freistuhl; der Landesherr, in dessen Gebiet es lag, der Stuhlherr; der von diesem bestellte Oberauf- seher der Gerichte der Freigraf, die Richter selber die Freischösfen und die Gerichtsdiener die Frohn- (d. i. Herren-) boten. Der oberste Frei- stuhl war unter der Linde zu Dortmund. Unter die Freischöffen oder Wissenden ließen sich auch Fürsten und 1429 sogar der Kaiser Sieg- mund aufnehmen; denn die Acht oder Feme der Freistühle war durch ganz Deutschland gefürchtet. ch §♦ 108. Deutsche Kunst, a. Mit dem Handwerk, das in den Zünften der Städte feine Pflege fand, erhob sich besonders die kirch- liche Baukunst zu einer seltenen Höhe. Im romanischen oder Rund- bogenstil erstanden die Dome zu Bamberg, Worms, Mainz, Speier, Braunschweig, die Godehardikirche zu Hildcsheim u. a.; im gothischen oder Spitzbogenstil die Dome von Freiburg, Ulm und Regensburg, die Stephanskirche zu Wien (Turm 428'), das straßburger Münster, zu dessen herrlichen Türmen (486') Erwin v. Steinbach 1277 den Grund legte, und der unvergleichliche Dom von Köln (1248 unter Bischof Kon- rad v. Hogstedten), dessen Türme 500' sich erheben sollen. — b. Die großen Thaten der hohenstaufischcn Kaiser und der Kreuzfahrer gaben die

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 170

1873 - Harburg : Elkan
170 Persien. Westl. davon die Halbinsel Gudscherat oder Guzerate, auf der ein- gewanderte Parsen oder Feueranbeter I(Anhänger des Zoroaster) leben. Heiderabad im Delta des Indus, 200 T. 6) Unmittelbares Gebiet des Vicekönigs: 1) Das Fünfstromland oder Pendschab, Land der Seihks am oberen Indus', Hptst. *Lahore, loo T., Prachtgebäude aus der Zeit des Großmoguls; paradiesische Gegend, Straße nach Persien. 2) Audh, ehemaliges Königreich, zwischen dem Himälaya und Ganges, Hptst. *Lacknau oder Lucknow, 3oo T. 3) Ceylon, Haupthafen Kolombo. Beständiger Sommer (21*); paradiesische Palmen und Gewürzinsel; Kaffee, Zimmt, Reis, Baumwolle, Perlen, Edelsteine. Die Lakkadiven und Male- diven, 2 Jnselreihen. b. Mittelbare britische Besitzungen: über 50 Schutzstaaten und mehrere Bundesstaaten. Zu den letzten: gehören: das Gebiet des diisam von Heiderabad mit der Hptst. gl. N., 2oo T., in Dekhan; nördlich davon das frühere Königreich Golkonda, reich an Gold und Diamanten; südlich Mysore fmaißurst o. Unabhängige Staaten: 1) Kaschmir, im westl. Himälaya, ein reizendes Hochgebirgsthal mit Rosenfeldern und Kaschmirziegen (Wolle zu den berühmten Shawls); 2) Nipal, am mittleren Himälaya; Hptst. Katmandu, 5o0 T. 3) Sikim und 4) Bhutan, am östl. Himälaya. ä. Besitzung der Portugiesen: Goa aus der Westküste; der Franzosen: Pondickery sch^schj und Karikal auf der Ostküste. 8 Hinterindien (40,000 Reich an Gebirgen, Flüssen, Metallen und Schiffbauholz. Religion des Buddha, a. Englische Besitzungen (2600 Ihm., 10mill. E.), an der Westküste. Rangun, 140 T. Die Insel Singapore, südl. der Halbinsel Malakka, 1819 noch wüste, jetzt 100 T. — b. Königreich Birma. Die schönsten Rubine und Saphire. Viele Tempel, theils mit Gold überladen. Amarapura am Jrawaddi. — c. Königreich Siam oder Scham. Viele Schilfsümpfe und Elephanten. ^Bangkok am Menam, 400 T.; Stadt im Wasser wie Venedig, Mittelpunkt des Handels mit China. — ä. Kaiserthum Annam mit Kochinchina, Hptst. Hue. — e. Französische Besitzun- gen, im S.o. (1000 lum. 17& Mill. E.), Hptst. Salgun. 3. Die hinterindischen Inseln, von Malayen, Chinesen und Europäern bewohnt, a. Die 4 großen Sunda-Inseln. 1) Su- matra, um */» größer als Preußen; zu 7s holländisch; reiche Thier- und Pflanzenwelt; Stdt. Palembang, 70 T. — Insel Banka, jährl. 10 Mill. Pf. Zinn aus 240 Gruben. 2) Java 2400 Ihm., 14 M:ll. E., zum großen Theile holländisch; fruchtbarstes Reis- und skaffeeland, Zucker und Gewürze. *Batavia, 60 T., ungesund, erste Handelsstadt Hinter- indiens. 3) Borneo, 12,000 Ihm., fast ganz unbekannt. Zuckerrohr, Gold, Diamanten; Orang-Utang. 4) Celebes.', ganz holländisch; Baumwolle, indianische Vogelnester, Tabak. — b. Die 15 kleinen Sunda-Inseln, in einer nördlichen und einer südlichen Reihe liegend ; Timor, die größte, ist holländisch und portugiesisch. — c. Die Moluk- ken oder Gewürzinseln, holländisch; bergig und waldig; Sagopalmen, Gewürze, seltene Holzarten; Stdt. Amboina führt jährlich fast 300,000 Pf. Gewürznelken aus. — d. Die Philippinen, spanisch, von Magel-

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 15

1873 - Harburg : Elkan
15 Gebrauch des Goldes und Silbers, war untersagt und nur eisernes Geld gestattet. 3) Die schwächlichen Kinder wurden im Gebirge ausgesetzt, die gesunden strenge erzogen und abgehärtet. Vom 7. Jahre an lebten die Knaben in öffentlichen Gebäuden; sie trieben körperliche Uebungen, sangen vaterländische Lieder, lernten kurz und schlagend sprechen, Schmerz, Hunger und Durst, Hitze und Kälte ertragen, das Alter ehren und den Gesetzen streng gehorchen. Am Feste der Diana wurden sie öffent- lich gegeißelt; einzelne sanken todt am Altare nieder, ohne daß ein Laut der Klage über ihre Lippen kam. Vom 20. Jahre an speisten alle Männer an gemeinschaftlichen Tafeln; das Essen war nahrhaft, aber einfach, das Hauptgericht die schwarze Suppe. Der spartanische Bürger turnte, übte die Waffen und gieng auf die Jagd, er besuchte die Volksversammlung und zog in den Krieg; die Arbeit war des freien Mannes unwürdig. Die Stadt durfte keine Mauern haben, denn die Bürger selber sollten ihre Mauer sein. Die Mädchen nahmen an den öffentlichen körperlichen Uebungen theil; die Jungfrauen erschienen öffentlich mit unverhülltem Antlitz, die Frauen dagegen giengen verschleiert und galten den Männern gegenüber als völlig untergeordnet. 4) Regierung und zugleich höchstes Gericht war der Rath der Alten, der aus 28 wenigstens 60 Jahre alten Mitgliedern bestand und von der Volksversammlung gewählt wurde. Letztere, zu der alle freien Bürger vom 3osten Jahre an gehör- ten, hatte jedes Gesetz zu genehmigen und über Krieg und Frieden zu be- schließen. Die Könige führten den Vorsitz im Rath der Alten, sie waren Oberpriester und Heerführer im Kriege. Große Macht besaßen die Ephoren, d. i. die Vorsteher der Bürgerschaft; ste führten die Auf- stcht über die Befolgung der Gesetze und diesitten und hatten das Recht, selbst die Könige und Beamten vor Gericht zu ziehen, ja in dringenden Fällen sie ihres Amtes zu entsetzen. — c. Die Strenge der Gesetze ver- anlaßte einen Aufruhr, in dem Lykurg ein Auge einbüßte; aber er siegte über seine Gegner durch Edelmuth und Festigkeit. Nachdem er sich hatte schwören lassen, daß man bis zu seiner Rückkehr nichts an den Gesetzen ändern wolle, verließ er Sparta, um nicht wieder zurückzukommen. 400 Jahre ist der kleine Staat unter seinen Gesetzen stark und blühend ge- wesen. Vor allen Griechen zeichneten sich die Spartaner durch Einfach- heit und Mäßigkeit, durch kurze, treffende („lakonische") Rede, durch Tapferkeit und Vaterlandsliebe aus. Im rothen Kleide, mit geschmück- tem Helm und unter dem Klange der Lieder gingen sie in die Schlacht wie zu einem Feste. Eine Mutter überreichte dem Sohne den Schild mit den Worten: „Entweder mit oder auf diesem"; denn der Sieg in der Schlacht und der Tod fürs Vaterland war die größte Ehre des spar- tanischen Bürgers. §. 25. Solon. a. In der kleinen Landschaft Attika hatte sich 600 der lebhafteste und kunstsinnigste Stamm der Griechen, die Ionier, niedergelassen. Sie trieben Land- und Bergbau, Gewerbe, Handel und Schiffahrt; Kunst und Wissenschaft erlangten hier die höchste Blüte. Die früheren Bewohner lebten unter ihnen als Sklaven (Z aller Ein- wohner). Durch Theseus (§23.) war Athen an die Spitze aller

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 2

1873 - Harburg : Elkan
2 filbigen, biegungslosen Wörtern besteht und beim Schreiben durch eben so viele Bilder und Zeichen dargestellt wird. Inder. 2. Die alten Inder oder Hindu, die zum kaukasischen Stamme gehören, sind gleich den Deutschen und Persern aus der Hochebene Mittelasiens (am Bolortagh) ausgewandert. Sie unterwarfen sich zunächst die Gegenden am Indus, wo sie Jahrhunderte Ackerbau und Viehzucht trieben. Sie verehrten viele Götter, als höchsten den glänzen- den, blitztragenden Sonnengott Indra; die Kasteneintheilung war ihnen noch unbekannt. — Um 1400 v. Chr. begann die Eroberung des Gang es- landes und noch später diejenige des südlichen Theiles der Halbinsel (Dekhan), wo jedoch in den Gebirgen viele der dunkelfarbigen Urein- wohner unabhängig blieben. In dem fruchtbaren, heißen Gangeslande verweichlichte das heldenhafte, waffenkundige Volk; die Priester erlangten großen Einfluß, änderten die Religion der Väter und führten mit Hülfe der Fürsten die Kasten ein. f §. 3. a. Als höchste Gölter wurden nun Brahma, der Schöpfer und die Seele der Welt, Vischnu, der Erhalter und Regierer, und S iv a, der Zerstörer und Wiedererwecker, verehrt. Von Vischnu glaubte man, daß er wiederholt menschliche Gestalt angenommen habe. Alle drei wur- den als ein einziges Wesen angesehen und unter der Gestalt eines drei- köpfigen Mannes abgebildet. Alle Menschen- und Thierseelen sind nach indischer Ansicht «us Brahma hervorgegangen und sollen in ihn zurück- kehren. Die wichtigsten Pflichten sind Gebet und Reinigungen, Sanst- muth und Geduld, Ehrerbietung gegen diepriester und Eltern; die größte Heiligkeit aber wird durch ein einsames, stilles Büßerleben erworben. Die Seelen der Unreinen wandern nach dem Tode in andere menschliche Körper, in Thierleiber oder Pflanzen, bis auch sie geheiligt endlich zu Brahma zurückkehren. — Die Götter wurden in ungeheuren Felsen- tempeln und unterirdischen Grotten verehrt (Inseln Elephante und Salsette bei Bombay; Ellora im Innern). — b. Die Kasten der Inder sind: L) die Priester oder Vrahmanen; 2) die Krieger, zu denen die königlichen Familien gehörten; 3) die Ackerbauer, Hirten, Handwerker und Kaufleute; 4) die Dieneuden. Zu diesen zählten diejenigen Ur- einwohner, welche sich unterworfen und die Religion der Inder ange- nommen hatten. Sie durften die heiligen Bücher (Veden) nicht lesen und keine Opfer bringen. Die übrigen Ureinwohner und die aus dem Volke Ausgestoßencn heißen Paria. — c. Die Inder kannten sehr früh die Buchstabenschrift. Ihre berühmtesten Schriftwerke sind außer den Religionsbüchern ihre Heldengedichte und Schauspiele. Die Araber er- hielten von ihnen die Ziffern. ch §. 4. a. Ums Jahr 500 v. Chr. gründete Buddha, ein könig- licher Prinz, eine neue Religion. Er lehrte, daß man nicht durch Büßun- gen und Opfer, sondern allein durch Erkenntniß derwahrheit, Entsagung aller Lust, Geduld in Leiden und Milde gegen Menschen und Thiere zur

7. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 44

1873 - Harburg : Elkan
44 §♦ 62. a. Das Volk zerfiel in zwei H'auptständ e: in Freie und Unfreie. Letztere waren entweder Hörige (Leibeigene, Sklaven), die als kauf- und tauschbare Sache angesehen, aber doch milde behandelt wurden, zu ihrem Unterhalt ein Stück Land empsiengen und einen eige- nen Hausstand besaßen (meistens Kriegsgefangene); oder Lassen d. i. Freigelassene, die von einem Grundbesitzer Ländereien in Erbpacht hatten, kriegspflichtig waren, aber an der Volksversammlung nicht theilnehmen konnten. Hörige und Lassen standen unter der Vormundschaft des freien Grundherrn und wurden auch bei Gericht durch ihn vertreten. Diejenigen Freien, welche größeren Grundbesitz und höheres Ansehen besaßen, hießen Edclingc (Adel). — b. Das deutsche Volk bestand aus vielen von ein- ander unabhängigen Stämmen, die alle dieselbe Sprache redeten, aber eben so oft gegen einander im Kampfe standen, als mit einander Bünd- nisse schlossen. Jeder Stamm theilte sich in Gaue und jeder Gau in Marken oder Gemeinden. Eine Gemeinde besaß neben den einzelnen Feldmarken oder Alloden der freien Grundbesitzer ein Gemeindeland oder Almend (Wald, Wiese, Weide, Moor) zu gemeinschaftlicher Be- nutzung ; jeder Gau hatte ein gemeinschaftliches Gericht, das aus dem Gaugrafen (Gogreve = Gaugraue) und den Beisitzern bestand; ander Spitze des ganzen Stammes stand in Friedenszeiten der Fürst (d. i. Erster), im Kriege der Herzog. Um den Neu- oder Vollmoud versam- melte sich unter Leitung der Edelinge oder Priester die Volks gemeinde d. i. die Versammlung aller freien Männer. Sie erschienen in Waffen, beriethen über Gesetze, Krieg und Frieden und andere gemeinsame Dinge, richteten über Eigenthum und Leben, machten die Jünglinge durch Über- gabe der Waffen (Schwertleite) wehrhaft und mündig und wählten die Richter und Priester, den Fürsten und Herzog. Alle Gerichte und Volks- versammlungen fanden im Freien, in der Regel unter hohen Bäumen auf der Ding- oder Wahlstätte statt (Upstallsboom bei Aurich). — Die Blutrache war nicht verboten; doch konnte ihr der Schuldige durch Er- legung des sog. Wehrgeldes entgehen. In schweren Fällen ließ man über Schuld und Unschuld den Zweikampf als Gottesgericht ent- scheiden. §. 63. a. Ein Unterschied bestand in der Lebensweise zwischen den nördlichen oder sächsischen (Sachs — kurzes Schwert)und den süd- lichen oder suevisehen (schweifenden) Stämmen. Bei den letzter», die sich erst später an feste Wohnsitze gewöhnten, gehörte der ganze Boden der Gemeinde. Während die eine Hälfte der Mannschaft das Land baute, zog die andere Hälfte auf Krieg und Eroberung aus. Ihre Heer- führer erhielten häufig den Königsnamen (Ariovist, Marbod). — b. In allen deutschen Stämmen geschah es, wenn kein gemeinschaftlicher Kampf den ganzen Heerbann ins Feld rief, daß die wafsenfrohe Jugend unter selbstcrkornen Führern auf Kampf und Beute auszog. Die Treue dieser Gefolgschaften konnte nur der Tod lösen. Zuweilen ließen sie sich in dem erkämpften Gebiete nieder; dann ernannte der Heerführer feine Getreuen zu Gaugrafen, er selber aber führte den Herzogs-, auch wohl Königsnamen. In allen Fällen waren die ersten deutschen Könige Heer-

8. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 168

1873 - Harburg : Elkan
168 Theile Hochasiens belegen, steht unter verschiedenen Häuptlingen, welche Tribut (Pferde, Kameele, Schafe) entrichten. 3) Tibet, die höchste Hochebene der Erde (4000—4300“), zwischen dem Himalaya und Küen- lün (zu beiden Seiten des Karakörum-Geb.); fast Va I. mit Schnee be- deckt, im Sommer aber warm genug, Getreide zur Reife zu bringen; be- sitzt alle Schönheiten und Schrecken der Schweiz in vergrößertem Maß- stabe. Es ist 3mal so groß als das deutsche Reich und zählt V* so viel E., welche der Religion des Buddha zugethan sind. Die Regierung führt dem Namen nach der Dalai-Lama oder Oberpriester, in Wirklichkeit aber ein vom chinesischen Kaiser ernannter Chan oder weltlicher Regent. Im Lande sind 3000 Klöster, das größte ist von 3000 Mönchen bewohnt. *Hlassa, 80 T., 6 St. im Umfang, das „tibetanische Nom", eine wahre Tempel- und Klosterstadt. In der Nähe auf dem Buddhaberge der berühmte Klosterpalast des Dalai-Lama, 120™ hoch, mit 10,000 Zimmern und vergoldetem Dache.ß ____ 2) Japan (7000 cm, 20 Mill. E.) besteht aus zahlreichen Jn^ seln, von denen Nipon (d. i. „Sonnenaufgang") die größte ist. Sie sind der Hauptherd in der großen Vulkanreihe von Java nach Kamt- schatka; das Klima ist gesund und milde, das Land gleich einem Garten (Thee, Reis; außerdem Gold, Silber, feinstes Kupfer; Schwefelquellen), das Volk kräftig, thätig und gebildet (Mongolen, Buddha-Religion). 1854 wurde das Land den Amerikanern, 1661 Deutschland geöffnet. Das (geistliche) Oberhaupt führt den Titel Mikado, jetzt Kaiser, der als Eigenthümer des ganzen Landes gilt und die Macht der Lehnsfürsten gebrochen hat. *Jeddo auf Nipon, l1/« Mill. E., 5 M. im Umfange, bis zuletzt Herr- schersitz des nun gestürzten Taikun oder weltlichen Oberhauptes. *Miako, 600 T. (?), Sitz des Mikado. *Osaka, 1 Mill. E., Haupthandelsstadt. Nan- gasaki auf Kiusiu, früher allein den Holländern geöffnet. §. 43. Ostindien. 1. Vorderindien oder Hindustän. (66,000 Ihm., fast 200 Mill. E.). 1) Das Wunderland des Alterthums, das Ziel der Welteroberer (Cyrus, Aleranderd. Gr., Darius, Araber, Mongolen, Eng- länder*) und der Weltentdecker (Vasko de Gama, 1498), die Hauptquelle des Reichthums und der Macht Englands, unter dessen Herrschaft der größte Theil der Halbinsel steht. 2) Gegen den Nordwind wird sie durch das Himälaya- Gebirge geschützt (8600'"), das steil zur Ebene des Ganges und Indus abfällt. Das Meer sendet ungeheure Dunstmassen, die sich namentlich an den Küstengcbirgen der Halbinsel Dekhan (den Westgats und Ostgats), so wie an dem Wall des Himalaya niederschlagen. Die Monsune oder regelmäßigen Jahreswinde wehen während des Sommers (April —Ok- tober) aus Südwest nach den erwärmten Binnenländern, während des Winters (Okt.—Apr.) aus den abgekühlten Ländern im N.-O. Ost- *) Ums I. 1000 n. Chr. Geb. begannen die Araber die Eroberung des Landes; 1526 gründete Baber aus Turkestan in Delhi den Thron des Groß- moguls; seit 1765 die großen Eroberungskriege der engl, ostindischen Compagnie.

9. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 169

1873 - Harburg : Elkan
169 Indiens nach dem heißen Südafrika hinüber. — Die Hochgebirge im N. haben Alpenklima mit heißen Sommern; das reichbewässerte Gangeskand ist ewig grün; die Dekhan-Halbinsel ist dürr, bis die Regenmassen der Monsune niederstürzen. Dabei haben die beiden Küsten, Malabar im W. und Koromandel im O., entgegengesetztes Wetter (Regen — Trockniß; warum?) 3) Indien hat die reichsten und mannigfaltigsten Erzeugnisse der Erde: Reis (hier wie in China Hauptnahrung), Zuckerrohr, Kaffee, Kokos- und Sagopalmen, Brotbäume, Aamswurzeln (statt Kartoffeln), Indigo- und Baumwollenpflanze, Vetelpfeffer (berauschend, statt Kau- tabak) und Mohn (zu Opium), die schärfsten und feinsten Gewürze und die edelsten Hölzer, die stärksten und gewaltigsten Thiere, die feinste Wolle (Kaschmir-Shawls) und Seide, sowie Gold und Diamanten. 4) Bevölkerung: u) die Hindu (120mill.), dem kaukasischen Stamme angehörend, im grauen Alterthume von N.-W. eingewandert, erschlafft. Ihre Religion lehrt 3 Götter, die ein Wesen ausmachen (Brahma, der Schöpfer und die Seele der Welt; Vischnu, der Erhalter und Regierer; Siva, der Zerstörer und Wiedererwecker des Lebens) und theilt das Volk in 4 Kasten (die Brahmanen oder Priester, aus Brahmas Haupte ge- schaffen; die Krieger, aus Brahmas Armen; die Ackerbauer, Hirten und Handwerker, aus Brahmas Rumpfe; die Dienenden aus Brahmas Füßen; die Ausgestoßenen heißen Paria. Die Anhänger Buddhas, der die Vielgötterei und die Kasten verwarf, sind blutig verfolgt und ver- trieben worden, d) Reste der dunkelfarbigen Ureinwohner (im Vindhja- Geb.), eingewanderte Araber und Mongolen (muhammedanisch), Eu- ropäer. 5) Staaten: a. Unmittelbare britische Besitzungen. Diese werden von einem Vicekönig regiert (Heer von 65,000 europäischen und 250,000 einheimischen Soldaten) und zerfallen in 4 Präsidentschaften und mehrere unmittelbar unter dem Vicekönig stehende Gebiete: a) Präsidentschaft Kalkutta oder Vengalxn: *Kalkutta, 600 T., (i Mill. ?), Sitz des Vicekönigs und vieler Bildungs- und Missionsanstalten, Haupthandels- stadt; ungesunde Lage. *Patna am Ganges, 300 T. — Murschedabad, 150 T. b) Präsidentschaft Agra: * Benares am Ganges (die „Glänzende"), 200 T., der Mittelpunkt des Brahmancnthums, die heiligste Stadt der Fnder; 333 Moscheen, 1000 Tempel, 32,000 Priester, an Festtagen 100,000 Pilger zu einem etnügen Tempel, Marmortreppen am Ufer des „heiligen Stromes", von dem ein Weg „gerade zum Himmel führt". *Delhi, die ehemalige Residenz des Großmoguls, 150 T. (früher 2 Mill.), verfallen; 40 Moscheen, theilweise mit vergoldeten Dächern. — Agra am Ganges, 125 T. Hardwar, heiliger Bade- und Wallfahrtsort, jährl. 2 Mill. Pilger. v) Präsidentschaft Madras: "Madras auf der sandigen Küste Koro- mandel, 425 T. (700 D. ?), ohne Hafen, bedeutender Handel. Südlich davon 7 aus dem Felsen gehauene Pagoden (Tempel). "Kalikut auf der Küste Malabar; Landung Vaskos de Gama 1498. ä) Präsidentschaft Bombay sbehs: "Bombay, 800 T., auf einer 2 M. langen Insel, 2. Handelsstadt, ungesund, Kriegshafen. Auf den nahen Inseln Elephante und Salsette alte Höhlentemrel mit mächtigen Götterbildern. Bei Puna und Ellora die großartigsten Felsentempel Indiens; der s. g. Götterberg, 1 M. lang, von unten bis oben zu Tempeln ausgehöhlt, die stock- werkartig über einander liegen. Soratha oder Surate, 140 T., Handel mit

10. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 375

1873 - Harburg : Elkan
375 um euch. Seit Jahren ist dein Mund mi— stumm. In dir ein edler Sklave ist, d— du die Freiheit schuldig bist. Viel Wege stehn ih— offen, wenn Gott di— segnen will. Aufgaben. 1) Fügt den richtigen Fall hinzu und gebt den Grund da- für an! 2) Verwandelt die Dative der Einzahl in die Mehrzahl und umge- kehrt! 3) Aufschreiben nach dem Vorlesen! — 4) S. Aufg. 2. 3, §. 112. Zw eite Reihe. Mittelwörter. Von den zielenden Zeitwör-§.115. lern (§. 85) läßt sich namentlich das Mittelwort der Vergangen- heit (geboten, geborgt, gebracht) als regierendes Eigenschaftswort ge- brauchen, und zwar: 1) als Aussage (Prädikat) des Satzes, z. B. Das Geld ist mir geboten; das Buch ist dir geborgt; die Nachricht ist ihm ge- bracht. — 2) als Beifügung zum Hauptwort, z. B. Das mir gebotene Geld; das dir geborgte Geld; die ihm gebrachte Nachricht. Aufgaben: 1) Sucht von allen Zeitwörtern in §. 85 die Mittelwörter der Vergangenheit! (Man findet sie, wenn man die Zeitwörter in die Zeiten der Vollendung setzt. z. B. ich habe (hatte) geboten.) 2) Wendet diese Mit- telwörter als regierende Eigenschaftswörter im Prädikate an! 3) Fügt sie dem Hauptworte unmittelbar hinzu! z. B. Ich habe das mir gebotene Geld zurückgewiesen. Ich erhielt das ihm geborgte Buch soeben zurück. — t 4) Fügt zu den Substantiven im Dativ auch Eigenschafts-, Zahl-, und Fürwörter! 2. Eigenschaftswörter, welche den Genitiv regieren. §.116. Erste Reihe. Eigentliche Eigenschaftswörter: ansichtig, bar (ent- blößt oder frei von), bedürftig, benöthigt, bewußt, eingedenk, fähig, frei, froh, gewahr, gewärtig, gewiß, gewohnt, habhaft, kundig, ledig, leer, los, mächtig, müde, quitt, satt, schuldig, theilhaft od. theilhaftig, über- drüssig, verdächtig, verlustig, voll, werth, würdig, zufrieden. — Ebenso die aus diesen Wörtern mit der Vorsilbe un gebildeten: unbewußt, un- eingedenk, unfähig, ungewohnt, unkundig, untheilhaft, unwerth, un- würdig. Anmerk. 1) Eingedenk, gewahr, habhaft, quitt, theilhaft wer- den nur als Aussage (prädikativ) gebraucht. — 2) Ansichtig, gewahr, ge- wohnt, los, müde, satt, überdrüssig und werth werden im gewöhn- lichen Leben mit dem Akkusativ verbunden; jedoch ist dies im Grunde nicht zu billigen. — Eben so steht es mit voll, wofür man auch voller sagt. z. B. Ein Faß voll Wein, voller Wein; besser: voll Weins. Beispiele, a. Er stand sprachlos da, als er d— Meeres ansichtig§.117. wurde. Wehe d—manne, der all—ehre bar ist! Der Unglückliche ist d— Trost— bedürftig. Bist du mein— benöthigt? Ich bin mir kein— Fehls bewußt. Der Blitz sucht hohe Bäume; sei des (dessen) eingedenk! Er ist ein— solch— Rache nicht fähig. Er fühlt sich all— Schuld frei. Hier kann man d— Lebens froh werden. Als die Hunde d— Fuchs— gewahr wurden, stürzten sie auf ihn zu. Seid mein— Winks gewärtig! Sie ist ihr— Sache gewiß. Er ist kein— hart— Behandlung gewohnt. Der Dieb, d— man eben habhaft geworden ist, hat auch uns bestohlen. Der Bote ist d— Weg— kundig. Wir sind dies— Arbeit ledig. Da liegen die Tonnen, leer d— schönen Wein—. Gut, daß wir d— Men-
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