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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 3

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
3 sich an den Spinnrocken setzte, während sie seine Löwenhaut umhing und seine Keule nahm. Drei Jahre dauerte diese Sklaverei. 5. Nach Erlangung seiner Freiheit vermählte er sich mit der Dejanira. Einst hatte der Centaur Nessus die Dejanira über einen Fluß getragen und wollte sie am andern Ufer mißhandeln. Herkules sah das und erschoß den Nessus. Sterbend gab Nessus der Dejanira sein blutgetränktes Gewand und sagte ihr, wenn Herkules das Kleid trüge, würde seine Liebe zu ihr fortdauern. Als bald darauf Herkules dem Zeus ein Opfer bringen wollte, schickte Dejanira ihm ein Festgewand, in das sie Wolle aus dem Kleide des Nesius gewebt hatte. Kaum hatte Herkules das Kleid angezogen, als er einen brennenden Schmerz fühlte. Er riß das Gewand ab, das fest an seiner Haut klebte. Unter den größten Schmerzen begab er sich nun auf den Berg Öta, errichtete einen Scheiterhaufen, setzte sich darauf und ließ denselben von seinem Freunde anzünden. In dem Augenblicke senkte sich unter furchtbarem Donner eine Wolke herab, die Herkules zum Olymp emportrug. Er erhielt von Jupiter die Göttin der Jugend, Hebe, zur Gemahlin und wurde als ein Halbgott verehrt. 2. T h e s e u s. 1. Aegens, ein König von Athen, kam einst auf seinen Reisen nach Trözene zu seinem Freunde Pittheus und verheirathete sich daselbst mit Aethra, der Tochter seines Gastfreundes. Ehe Aegens heimkehrte, führte er feine Gemahlin, welche bei ihrem Vater zurückbleiben sollte, an das Gestade des Meeres, hob einen mächtigen Stein auf und legte sein Schwert und seine Sohlen darunter. „Sieh, Aethra!" sprach er, „wenn du mir einen Sohn schenkest, so laß ihn, sobald er groß und kräftig genug geworden ist, diesen Stein wegwälzen und die Pfänder holen. Dann nenn ihm meinen Namen und schicke ihn zu mir: an Schwert und Sohlen werde ich ihn als meinen Sohn erkennen." 2. Aethra gebar einen Sohn und nannte ihn Theseus. Trefflich ließ Pittheus seinen Enkel erziehen. Als derselbe zum kräftigen Jüngling herangewachsen war, führte ihn seine Mutter an das Meer. Mit Leichtigkeit wälzte er den Stein weg, nahm die Sohlen und das Schwert des Vaters und machte sick damit auf nach Athen. Obgleich die zärtliche Mutter ihn bat, über das Meer zu fahren, da der Landweg zu gefahrvoll sei, wählte er dennoch den letzteren. 3. Auf seiner Reise traf er zuerst einen Riesen am Wege, der sich lahm stellte und die Wanderer anflehte, sich seiner zu erbarmen. Nahte sich ihm aber jemand, so schlug er ihn mit seiner schweren eisernen Keule nieder. Theseus gieug furchtlos auf ihn zu und erschlug den Unmenschen. 4. Auf der korinthischen Landenge faß in einem dickten Walde der Fichtenbeuger Sinnis und lud den Helden ein, zwei starke Fichten mit ihren Wipfeln zusammenzubiegen. Alle Wanderleute hatten es bisher vergeblich versucht und waren dafür von dem Riesen erhängt worden. Mit l*

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 31

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
31 Bei dem Knaben die größte Begeisterung für den Kriegs- und Heldenruhm. Wenn Nachrichten von den Siegen seines Vaters eintrafen, sagte er oft mit Thränen in den Augen: „Ach, mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts zu thun übrig lassen!" Die homerischen Gesänge batte er so lieb gewonnen, daß er sie nachts unter sein Kopfkissen legte. Em Held wie Achilles zu werden, war sein höchster Wunsch. Deshalb suckte er sich auch schon als Knabe bei allen körperlichen Uebungen auszuzeicknen. Besonders zeigte er große Gewandtheit. Einst bändigte er ein schönes, aber sehr wildes Streitroß, welches jeden Reiter abwarf, mit großer Leichtigkeit. Alle Umstehenden erstaunten, sein Vater aber weinte vor Freude und sagte: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für i>'td)!/y — Als ihn einst seine Freunde fragten: „Willst du denn nicht bei den öffentlichen Wettkämpfen der Griechen mit um den Preis laufen?" gab er die stolze Antwort: „O ja, wenn Könige mit mir um die Wette laufen." 2. In feinem zwanzigsten Jahre wurde Alexander König. Die unterjochten Völker wollten den jungen König nicht achten und standen gegen ihn auf. Die Athener nannten ihn einen Knaben, von dem nichts zu fürchten sei. Aber Alexander sprach: „Unter den Mauern Athens werde ich ihnen Schott zeigen, daß ich ein Mann bin." Es gelang ihm auch, die Empörungen rasch zu unterdrücken. Als dann auch die Thebauer sich wider ihn erhoben, zerstörte Alexander ihre Stadt und verschonte nur das Haus des Dichters Pindar. Geschreckt durch solche Strenge, gelobten die Griechen Gehorsam und ernannten Alexander aus einer allgemeinen Versammlung zu Korinth zum Oberfeldherrn gegen die Perser. 3. In Korinth traf Alexander auch den Diogenes, welcher den Grundsatz des Sokrates, möglichst wenig Bedürfnisse zu haben, in lächerlicher Weise übertrieb. Er trug einen zerrissenen Mantel, einen alten Ranzen und wohnte in einer Tonne. Sogar sein Trinkgeschirr warf er entzwei, als er einen Knaben aus der hohlen Hand Wasser trinken sah. Alexander unterredete sich lange mit ihm und sand seine Antworten sehr treffend. Zuletzt fragte er ihn: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" „O ja," versetzte Diogenes, „geh mir ein wenig aus der Sonne!" Des Königs Begleiter lachten über Diogenes. Alexander aber sagte: „Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein!", 4. In seinem 23. Jahre unternahm Alexander den Feldzug zur Eroberung des Perserreichs, das damals von Darrus Kodomauuus heherrscht wurde. Mit 35000 Mann gieng Alexander über den Hellespont, besuchte auf dem Schlachtfelde von Troja die Grabmale der alten Helden, besonders das des Achilles; dann zog er mit seinem Heere an den kleinen Fluß Granrkus, hinter welchem die persischen Statthalter ein großes Heer ausgestellt hatten. Alexanders Feldherr Parmenio riech, den Abzug der Feinde abzuwarten. Aber Alexander sagte: „Der Hellespont würde sich ja schämen müssen, wenn wir uns vor diesem Flüßchen fürchteten!" Er sprang hinein, watete durch mit seinem Heere und besiegte die Perser (334).

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 34

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
34 fein grenzenloser Uebermuth blieb doch. Als Sohn Jupiters forderte er sogar göttliche Verehrung. „ H- 3m 2ahre 327 n. Chr. unternahm Alexander noch einen siegreichen Zug nach Indien. Als er aber auch am Hyphasis, dem östlichen Grenzflüsse des Pendfchab, noch nicht Halt machen wollte, empörte sich fein Heer. Da sprach Alexander: „Ich werde weiter ziehen, und es werden sich noch genug finden, die mich begleiten; wer nicht will, der kehre um und verkündige daheim, daß er seinen König verlassen hat!" Dann verschloß er sich drei Tage lang und ließ sich nicht sehen. Alles umsonst; er nutzte sich zum Rückzüge entschließen. Nachdem er heitere Spiele veranstaltet und an der Stelle der Umkehr zwölf turmhohe Altäre hatte erbauen lassen, kehrte er mit dem Landheere auf ödem, beschwerlichem Wege, von Hunger, Durst und Hitze geplagt, nach Babylon zurück. Der andere Theil war auf einer Flotte den Indus hinab und durch das indische Meer heim= gesegelt. Aufs beharrlichste verfolgte nun Alexander feinen Plan, die Völker Asiens und Europas zu vereinigen und das ganze Reich auf die höchste Stuse der Bildung zu erheben. Er selbst vermählte sich mit der Tochter d's Darius und gab vielen seiner griechischen Feldherrn und Krieger Perserinnen zu Frauen. Mitten in seinen großen Plänen überfiel ihn eine heftige Krankheit. Die ungeheuren Anstrengungen, die Trauer über den Tod feines besten Freundes und besonders feine schwelgerischen Genüsse hatten seine Kraft gebrochen. Als die Feldherrn, welche trauernd an feinem Krankenlager standen, ihn fragten, wen er zu feinem Nachfolger bestimme, antwortete er: „Den Würdigsten." Dann starb er im Alter von 33 Jahren. Das unendliche Reich wurde nach Alexanders Tode in mehrere Reiche getheilt. 16. Romulus (754). 1. In dem schönen Italien lag vor uralter Zeit die Stadt Alba longa, in welcher einst zwei Brüder, Numitor und Amulius, regierten. Der herrschsüchtige Amulius verdrängte seinen sanften Bruder von der Regierung, tödtete dessen Sohn und machte Numitors Tochter, Rhea Silvia, zur Priesterin. Als solche durfte sie niemals heirathen. So vermeinte Amulius des Thrones für immer sicher zu sein. Als nun aber Rhea Silvia heimlich sich dem Gotte Mars vermählte und Zwillingssöhne bekam, erwachte des Königs Furcht aufs neue. Er ließ die Mutter lebendig begraben und befahl, die beiden Söhne, Romulus und Remus, in der Tiber zu ertränken. Die königlichen Diener legten die Kinder in einen Korb und fetzten denselben, da die Tiber das Land gerade überschwemmt hatte, nicht in den eigentlichen Fluß, sondern in das ausgetretene Wasser. Der Korb blieb an einem wilden Feigenbaum hängen, und als das Wasser wieder gefunken war, stand er auf dem Trockenen. Das Geschrei der Kinder lockte eine Wölfin herbei; diese trug sie in ihre Höhle und säugte sie. Hier fand sie der Hirt Faustülus, krackte sie

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
61 3. In allen späteren Kriegen ließ nun Konstantin die Kreuzesfahne dem Heere vorantragen, und alle Soldaten giengen, wenn sie dies göttliche Zeichen erblickten, todesmuthig gegen den Feind und brachten ihn meist nach kurzem Kampfe zur Flucht. Als Konstantin alleiniger Kaiser war, erklärte er das Christenthum für die allein wahre Religion, duldete jedoch auch das Heidenthum. Später, als er eingesehen hatte, daß eine Gleichstellung des Christenthums und des Heidenthums unmöglich sei, unterdrückte er das letztere. Um nun den Ruhm seines Namens auf die Nachwelt zu bringen, baute er im Osten seines Reiches, da wo eine Meerenge Europa von Asien trennt, das alte Byzanz zu einer neuen Hauptstadt aus mit prächtigen Palästen und Kirchen. Man nannte sie Konstantin opel, d. H. Konstantins Stadt. 4. In Gemeinschaft mit seiner Mutter Helena, die selber nach Jerusalem wallfahrtete, erbaute er mehrere Kirchen an den heiligen Orten des heiligen Landes. Trotzdem hatte Konstantin noch viel Roheit und Schlechtigkeit in seinem Wesen. So ließ er einst Kriegsgefangene in Trier den wilden Thieren vorwerfen; tödtete — ohne hinreichende Untersuchung — seinen trefflichen blühenden Sohn, sowie den 11jährigen Sohn eines Verwandten und ließ seine Gemahlin in ihrem Badegemache durch heißes Wasser ersticken. Kurz vor seinem Tode ließ er sich erst taufen. 32. Attila (451). 1. Um das Jahr 375 n. Chr. kam ein überaus wildes Volk, die Hunnen genannt, von den Steppen Mittelasiens nach Europa. Es waren Leute mit struppigen Haaren, von schmutziggelber Hautfarbe, mit schiefen Augen und krummen Beinen. Tag und Nacht saßen sie auf ihren Pferden, auf denen sie sogar aßen, tranken und schliefen. Sie lebten von Kräutern, Wurzeln und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter ihrem Sattel ein wenig mürbe ritten. Ihre Kleider waren leinene Kittel oder zusammengenähte Thierfelle, die sie so lange auf dem Leibe behielten, bis sie in Lappen herunterfielen. Ihre liebsten Beschäftigungen waren Jagd und Krieg. Ohne Aecker und Felver, ohne Hof und Herd, ohne Gesetz und Recht schweiften sie mit ihren Wagen, auf welchen die Weiber und Kinder umherlagen, durch die Welt. Zogen sie in den Krieg, dann überfielen sie den Feind mit gräßlichem Geschrei, stoben aber, sobald dieser sich hartnäckig wehrte, wieder auseinander, um mit der größten Schnelligkeit zum Angriff zurückzukehren und alles vor sich zu Boden zu werfen. In der Ferne kämpften sie mit Wurfspeeren, deren Spitzen künstlich aus scharfen Knochen gefertigt waren; in der Nähe bedienten sie sich der Schwerter, oder der Schlinge, die sie über den Feind warfen, um ihn mit sich fortzuschleppen. 2. Diese Horden überschritten die Wolga und stießen auf die

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
15 sich über den Plan geeinigt hatten, gieng Telemach nach der Stadt. Eumäus und der Bettler folgten später nach. 6. Als sie auf dem Hofe ankamen, lag der Lieblingshund des Odysseus krank auf einem Düngerhaufen. Das treue Thier kannte aber seinen Herrn trotz der Verkleidung, wedelte mit dem Schwänze und starb. Die Freier saßen gerade beim Schmause, und manche von ihnen verspotteten den Bettler. Ebenso machten es auch viele Dienerinnen und der Ziegenhirt. Penelope, die von der Heimkehr ihres Mannes noch nichts wußte, forderte die Freier zu einem Wettkampfe auf, indem sie erklärte, daß derjenige ihr Gemahl werden würde, dem es gelänge, den Bogen des Odysseus zu spannen. Alle versuchten es, aber ihre Kraft war unzureichend. Da forderte der Bettler den Bogen und spannte ihn mit Leichtigkeit. Nachdem er sich zu erkennen gegeben hatte, tödtete er mit Hülfe seines Sohnes und zweier Diener sämmtliche Freier. Den wiedervereinten Gatten war es noch vergönnt, lange und glückliche Jahre mit einander zu verleben. 7. Lykurg (888). 1. Sparta, eine der bedeutendsten Städte Griechenlands, verdankte seine Größe hauptsächlich seinem weisen Gesetzgeber Lykurg. Lykurg war der Bruder eines Königs von Sparta und Vormund für dessen Sohn. Als solcher führte er die Regierung zur größten Zufriedenheit der Spartaner, und alle gehorchten ihm gern. Als aber die Witwe seines Bruders und ihre Familie ihn verdächtigten, er wolle den jungen König todten und sich selbst zum Könige machen, beschloß er, eine Zeit lang fremde Länder zu bereisen. In allen Staaten, welche er bereiste, machte er sich mit den dort bestehenden Gesetzen bekannt, um die besseren später auch in seinem Vater lande einzuführen. In Sparta hatte unterdeß die alte Uneinigkeit zwischen Königen und Volk so sehr zugenommen, daß es schien, als sollte alle Ordnung zu Grunde gehen. Die verständigen Bürger sahen sich deshalb nach Hülse um und schickten mehrere Male Botschaften an Lykurg. Endlich kehrte dieser, reich an Erfahrungen, in fein Vaterland zurück und rettete dasselbe dadurch vom Verderben, daß er ihm eine neue Verfassung gab. 2. Eins der wichtigsten Gesetze war die Einsetzung des Raths der Alten. Derselbe bestand aus 28 unbescholtenen Bürgern, die alle über 60 Jahre alt sein mußten. Diese hatten mit den beiden Königen alle neuen Gesetze auszuarbeiten, die dann dem Volke vorgelegt wurden und von diesen angenommen oder verworfen werden konnten. Außerdem nahmen an der Regierung die 5 Ephoren Theil. Sie hatten alle Beamten des Staates, auch die Könige, zu beaufsichtigen und konnten sie sogar auf einige Zeit absetzen. Das ganze Land theilte Lykurg in viele kleine Lose ein. Keine Familie durfte mehr als ein Los besitzen oder ihr Los verkaufen. Dadurch wollte Lykurg erreichen, daß keiner reicher sei als der andere, und daß sich alle Bürger als Brüder betrachten sollten. Die Spartaner bebaueten aber ihren Acker nicht selbst. Dies thaten für sie die Sklaven, welche man Heloten nannte, und welche sehr hart behan-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 6

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
6 einige Schwanzfedern aus, und als sie dann auseinander fuhren, segelte das Schiff rasch hindurch. Und wirklich wurde nur der Hintere Theil desselben beschädigt. Die Felsen aber standen von diesem Augenblicke an fest am Grunde des Meeres. 4. Noch manches andere Abenteuer hatten die kühnen Schisser zu bestehen, ehe sie das Land Kolchis erreichten. Als sie die Fahrt beendet hatten, gieng Jason zum König und bat um das goldue Vließ. Der König stellte sich recht freundlich und versprach, ihm den Sckatz zu schenken, wenn er einige Arbeiten vollbracht hätte. Beerst sollte er zwei wilde Stiere mit ehernen Hufen und feuerfprlihen-ben Stachen allein an den Pflug spannen und einige Hufen Acker umpflügen, dann sollte er Drachenzähne in die Furchen säen und zuletzt die Riefen, welche aus den Zähnen hervorwüchsen, erschlagen. 5. Der bislang unverzagte und siegesfrohe Jason verzweifelte schier, als er bte harten Beengungen hörte. In seiner Mutlosigkeit nahete sich thnt des Königs Tochter, Medea, eine kluge Zauberin, welche den Helden liebgewonnen hatte. Sie versprach, ihm' bei feinen Arbeiten zu helfen, wenn er thr schwüre, sie mit in feine Heimat zu nehmen. Jason schwur, und Medea machte den Geliebten durch eine Zaubersalbe gegen die Fußtritte und den feurigen Athem der Stiere fest. Daraus spannte Jason ruhig bte wilben Stiere vor den Pflug und säete die Drachenzähne. Aus einem Busch, tn dem er sich versteckt hatte, sah er, wie ans der Erde riesige Männer hervorwnchfen. Mebea gab ihm einen Stein, und Jason warf benfelßen mitten unter bte Schar der Riefen. Da begannen biefe unter sich selbst Zank und Streit, und in der Wuth erschlug einer den andern. 6. Frenbig eilte nun Jason zum Könige und verlangte das Vließ; der Köntg weigerte sich jeboch, fein Versprechen zu halten. Da führte Mebea den Jason mitten in tiefer Nacht zum bunflen Hain, schläferte den Drachen, der ant Eingänge Wache hielt, bitrch ihre Zauberkünste ein, holte das Vließ, und beide flohen dem Schiffe zu. Als der König ant etnbern Morgen bte Flucht erfuhr, rüstete er schnell feine Schiffe, um die Flüchtigen wiederzuholen. Schon war er ihnen ganz nahe; ba verfiel Mebea auf ein schreckliches Mittel, ihren Vater fernzuhalten. Sie schlachtete ihren kleinen Bruder, bett sie mit sich genommen hatte, und streute bte ©lieber aufs Meer. Der arme Vetter erkannte sogleich die lleberreste feines theuren Sohnes und sammelte sie mit kummervollem Herzen, um sie baheint zu begraben. Inzwischen gewannen die Argonauten einen Vorfprung und erreichten unbehindert Griechenland 4. Der trojanische Krieg. 1. Der König Peleus veranstaltete bei feiner Vermählung mit der Meeresgöttin Thetis ein großes Fest. Alle Göttinnen waren dazu geladen ; nur Eris, die Göttin der Zwietracht, sollte nicht erscheinen, weil matt fürchtete, sie würde Zank und Streit erregen. Erbittert über biefe Zurücksetzung öffnete sie bte Thür zum Saale, wo bte Hochzeitsgäste waren,

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 22

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
22 wurde der stolze Eroberer geschlagen und gelobtet. Die zornige Tomyris lieh seinem Leichnam den Kops abschlagen und bissen in Menschenblut tauchen mit den Worten: „Nun trinke bich satt, Barbar!" 1v. Darius (520). 1. Gegen den zweiten Nachfolger bescyrus, den falschen Smerbis, verschworen sich im siebenten Monate seiner Regierung sieben vornehme Perser, töbteten ihn und beschlossen, dem Volke einen neuen König zu geben. Derjenige von ihnen sollte es sein, dessen Pserb zuerst wiehern würde, wenn sie an einem bestimmten Morgen zusammen ausritten. Des Dari us Pserb wieherte zuerst, und sogleich würde er von den andern als König begrüßt. Zuerst suchte Darius die vielen Unorbnungen im Lanbe abzustellen, aber balb zwang ihn eine Empörung in Babylon zum Kriege. Mit entern großen Heere belagerte Darius die Stadt. Aber er vermochte sie nicht zu gewinnen. Der König beichte schon baran, die Belagerung aufzugeben und saß mißmuthig in seinem Zelte. Da trat eines Tages plötzlich sein Felbherr Zopyrus herein- Nase und Ohren waren ihm abgeschnitten, und sein ganzer Rücken blutete von scharfen Geißelhieben. Erschrocken sprang der König auf und rief: „Wer ist der Verwegene, der so an meinem treuesten Diener gehandelt hat?" „Das habe ich selbst gethan," antwortete Zopyrus, „und zwar bir zu Liebe. So wie bu mich hier siehst, will ich in die Stadt gehen und sagen, bu habest mich so verstümmelt, weil ich bir den Abzug des Heeres angerathen, und ich wünschte nun nichts sehnlicher, als mich an bir zu rächen. Niemanb wirb eine List vermuthen. Man wirb mir ein Heer anvertrauen, und bamit will ich einige glückliche Ausfälle thun. Du schickst mir am zehnten Tage 1000 Mann bet schlechtesten Truppen entgegen, daß ich sie schlage; sieben Tage bataus 2000 anbete und nach Zwanzig Tagen 4000. Sehen mich die Babyloniet bteimal so glücklich siegen, so werben sie mir gewiß den Oberbefehl über das ganze Heer anvertrauen; dann will ich bir bte Thore öffnen und Babylon ist dem." Der Plan gelang; die Stadt wurde erobert und schwer bestraft. Darius machte den Zopyrus zum Statthalter von Babylon und schenkte ihm königliche Reichthümer. Er hatte großes Mitleib mit ihm. „Lieber wollte ich," pflegte er zu sagen, „den Zopyrus nicht so verstümmelt sehen, als noch 20 Stäbtr wie Babylon erobern." 2. Als big Ruhe im Lanbe wieberhergestellt war, suchte Darius das Reich auch durch neue Eroberungen zu vergrößern. Er war der erste asiatische König, der sich nach Europa wanbte. Sein erster Zug war gegen die Scythen gerichtet, welche in den weiten Steppen nörblich von der Donau und dem schwarzen Meere umherschweiften. Mit einem Heere von 700,000 Mann gieng Darius über den Bosporus (Meerenge von Constan-tinopel) nach Europa. Dann ließ er eine Brücke über die Donau schlagen und sein Heer hinüberziehen. Eine kleine Abtheilung seines Heeres ließ er als Wächter der Brücke zurück, übergab ihnen einen Riemen mit 60 Knoten

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 35

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
in seine Hütte und erzog sie zu rüstigen Hirtenknaben. Sie weideten die Herden ihres Erretters und beschützten sie gegen Räuber und wilde Thiere. Einst geriethen sie in Streit mit den Hirten Numitors. Diese ergriffen den Remus und führten ihn vor ihren Herrn. Als Faustulus dies erfuhr, eilte er mit Romulus zu Rumitor und offenbarte ihm, daß die Jünglinge seine Enkel seien. Numitor freute sich sehr; Romulus und Remus aber beschlossen, an dem bösen Amulius Rache zu nehmen. Mit einer Anzahl ihrer Genossen drangen sie in die Stadt, ermordeten den König und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Aus Dankbarkeit erlaubte Numitor seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie errettet waren und als Hirten gelebt hatten, eine Stadt zu bauen. Romulus bespannte einen Pflug mit zwei weißen Rindern, zog um einen Hügel nahe der Tiber im Viereck eine Furche, hob den Pflug auf, wo ein Thor fein sollte und ließ an der Furche rings herum einen Erdwall auswerfen (754). 3m Innern dieses Raumes wurden kleine ärmliche Lehmhütten gebaut, die mit Schilf und Stroh kümmerlich gedeckt waren. Bald nachher entstand Streit unter den Brüdern, wer die Stadt benennen, und wer sie als König beherrschen sollte. Im Zorn sprang Remus, um seinen Bruder und die armselige Stadt zu verspotten, über die niedrige Mauer. Da erschlug der ergrimmte Romulus seinen Bruder und rief ihm nach: „So fahre jeder, der nach dir über meine Mauer fetzt!" 2. Romulus ward nun König und nannte die Stadt Rom. Um recht viele Bewohner nach Rom zu ziehen, erklärte ec die Stadt für eine Freistätte (Asyl), wo alle Verfolgten, Sklaven und Verbrecher Schutz finden sollten. So erhielt die Stadt recht viele Männer, aber es fehlte an Frauen. Da nun die benachbarten Völker ihre Töchter den Römern nicht zu Frauen geben wollten, beschloß Romulus, mit List und Gewalt zu nehmen, was man seinen Bitten abschlug. Er ließ in Rom ein großes Festspiel veranstalten und lud viele Fremde dazu ein. Am zahlreichsten erschienen die Sabiner mit ihren Frauen und Töchtern. Während alle Augen auf die Festspiele gerichtet waren, stürzten plötzlich die römischen Jünglinge zwischen die Zuschauer, und jeder ergriff eine -Jungfrau, die er in seine Hütte trug. Im ersten Schrecken waren die Sabiner geflohen, aber nachher sannen sie auf Rache und zogen mit einem großen Heere unter- ihrem Könige Titus Tatius gegen die Römer. Schon standen beite Heere kampfbereit einander gegenüber, da kamen die geraubten eabinerinnen mit fliegenden Haaren herbei und flehten hier für das -eben ihrer Väter und Brüder, dort für das Leben ihrer Männer. Gerührt traten die Könige in die Mitte und machten Frieden. Beide Länder sollten nun vereinigt werden und beide Könige gemeinschaftlich regieren. Doch Romulus ließ den Titus Tatius nach einigen Jahren ermorden, um wieder allein herrschen zu können. Bald darauf sand Romulus während einer Heeresmusterung, bei welcher ein schreckliches Ungewitter hereinbrach, selbst seinen Tod. Die

9. Lehr- und Lernbüchlein für den ersten Geschichtsunterricht - S. 14

1895 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
— 14 — 9. Hermann Liuing. Um das Jahr 940 nach Christi Geburt hütete eines Tages Hermann, der dreizehnjährige Sohn des Billing, in der Nähe von Stübeckshorn auf einer Legde (brach liegendes und für einige Jahre als Weide benutztes Ackerland) die Rinderherde seines Vaters. Da bemerkte er in der Ferne Staub aufwirbeln und durch diesen Speere und Schilde blitzen. Der Knabe eilte dem Zuge gewappneter Reiter entgegen und sah mit Freude und Lust die blanken Helme und Harnische in der Sonne glitzern. Immer näher kam der prächtige Zug. Doch, was ist das? Plötzlich biegen die Reiter vom Wege ab und reiten quer über das bestellte Ackerfeld. Das ist denn doch zu arg, das Feld gehört seinem Vater und ist doch keine Straße! Schnell entschlossen springt er den Reitern entgegen, vertritt ihnen den Weg und ruft: „Ihr Herren, dies ist Ackerfeld, mit vielem, saurem Schweiß bestellt; dorthin zieht eure Straße!" Der an der Spitze des Zuges reitende Held mit goldigem Lockenhaar sieht den Knaben erst ganz verwundert an, der es wagt, ihm den Weg zu vertreten. Er freut sich über den mutigen Jungen, der ihm furchtlos ins Antlitz schaut, und fragt: „Wer bist du, Knabe?" Dieser antwortet: „Ich heiße Hermann und bin des Billings ältester Sohn; dies hier ist meines Vaters Acker, und ich leide nicht, daß ihr hinüberreitet." „Und wenn ich's nun doch will, Knabe!" entgegnet der Ritter mit drohendem Ernste. „Gehe mir aus dem Wege, oder ich stoße dich mit meinem Speere nieder." Doch furchtlos bleibt der Knabe stehen, sieht den Ritter mit blitzenden Angen an und spricht: „Recht muß Recht bleiben; ich leibe nicht, daß ihr über diesen Acker ziehet, ihr reitet denn über mich weg." „Knabe, was verstehst du von Recht!" spricht der Ritter. Hermann antwortete: „ Mein Vater ist der Billing, ich werde es nach ihm, und vor einem Billing darf niemand das Gesetz verletzen." Mit ernstem Blick ruft jetzt der Ritter: „Knabe, ist denn das Recht, wenn du deinem Könige den Gehorsam verweigerst? Ich bin Otto, dein König und Herr." Betroffen schaut der Knabe den Sprecher an; doch nach einer Weile erwidert er: „Laß dein frevelnd Scherzen! Du bist nicht Otto, Heinrichs des Sachsen Sohn, der jederzeit das Recht schützt, wie mein Vater sagt, du brichst das Recht." Kaum hat er geendet, so sprengen gleich einige Reiter aus der Begleitung des Kaisers vor, das kühne Wort zu rächen. Der Kaiser aber winkt und spricht: „Wann wehrt' ich euch, dem Recht das Wort zu sprechen? Er hat's gethan." Zu dem Knaben sagte Otto hierauf mild und freundlich: „Führe mich, braver Knabe, zu deinem Vater!" „Dort am grünen Hag ist meines Vaters Hof, ihr könnt das Haus schon sehen", sagte Hermann, „ich kann euch nicht begleiten; denn ich muß hier bei der Herde bleiben, die mir mein Vater anvertraut hat. Seid ihr aber Otto, unser guter König, so kehret um und reitet auf der Straße weiter; denn der edeldenkende König Otto schützt das Recht." Und Otto der Große, er wendet sein Roß und reitet zur Straße zurück.
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