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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 47

1872 - Heidelberg : Weiß
— 47 — Bürger nahmen sich selbst das Leben, nur um größeren Leiden und dem Hnngertode zu entgehen. — Alle Fürsten klagten endlich laut gegeu dieses unerhörte Treiben der Walleusteiuscheu Kriegsleute. Die Folge davon war, daß Wallenstein den Oberbesehl über das ligistische und kaiserliche Heer verlor. Er zog sich jetzt in sein Herzogtum Friedlaud zurück und Tilly erhielt den Oberbefehl über die vereinig. ten Heere. . . „ Der Kaiser hatte unterdessen den Befehl gegeben, daß alle Kirchengüter, welche die protestantischen Fürsten seit dem Passauer Vertrag eingezogen hatten, wieder herausgegeben und die früheren Bistümer hergestellt werden sollten. (Restitutions-Ediet.) Diese Anordnung erregte natürlich großen Unwillen unter den Protestanten, und sie wurden aufs neue um Erhaltung ihres Glaubens besorgt. Sie wendeten sich deshalb mit Hilfe an den König Gustav Adolf von Schweden. 43. Gustav Adolf. Gustav Adolf war ein frommer, gottesfürchtiger Mann, dabei ein tüchtiger Feldherr, voll Mut und Tapferkeit. Gerufen seinen Glaubensgenossen, landete er mit einem kleinen, aber [1630 tapfern und geordneten Heere an der Küste von Pommern. (Insel Usedom). Als die Nachricht seiner Landung zum Kaiser Ferdinand kam, spottete man des kleinen Königs aus Norden und nannte ihn den Schneekönig, der vor der kaiserlichen Sonne schon schmelzen würde. Die kaiserlichen Heere sollten bald das Gegenteil erfahren. Gnstav Adolf vertrieb dieselben aus Pommern und eilte gegen Magdeburg, das mit ihm verbündet war, aber von Tilly hart belagert wurde. Doch seine Hilfe kam zu spät. Tilly eroberte und zerstörte die Stadt. Die schrecklichsten Greuel wurden an den armen Einwohnern verübt. 20 000 Menschen hatten durch das Schwert und in den Flammen den Tod gesunden. Die ganze große Stadt war bis auf wenige Gebäude in einen Schutthaufen verwandelt. Tilly selbst soll nach Wien geschrieben haben: „Seit Trojas und Jerusalems Zerstörung ist eilt solcher Sieg nicht gesehen worden!" Mit dieser schrecklichen Zerstörung von Magdeburg wendete sich das Glück von Tilly. Gustav Adolf zog ihm mit seinen Heeren nach. Zn Br eiten fe ld bei Leipzig trafen beide Heere zusammen. Tilly, der sich rühmen konnte, in 36 Schlachten gesiegt zu haben, wurde hier zum ersten Male geschlagen und mußte durch die Flucht seine Rettung snchen. Gustav Adolf zog nun mit seinen Heeren

2. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 10

1872 - Heidelberg : Weiß
— Ä — durch die engen, unwegsamen Thäler sich Bahn zu brechen. Plötzlich erschienen aus den Bergeshöhen unter Hermanns Führung die deutschen Kriegsscharen und griffen die Römer von allen Seiten an. Drei Tage lang dauerte der Kampf. Die unwirtliche Gegend, das ungünstige regnerische Wet^r und das Ungestüm der deutschen Kämpfer machten die Niederlage der Römer vollständig. Varns stürzte sich ans Verzweifln^ in sein eigenes Schwert. Wer 9 n. ©Hr.] den erbitterten Druschen lebendig in die Hände fiel, hatte ein hartes Schicksal. Vieke^ der gefangenen Römer wurden den Göttern geopfert, die übrige^, als Sklaven fortgeführt. Nur wenige von den 40 000 Kämpfern entrannen nnb brachten die Kunde der schrecklichen Niederlage nach Rom. Der Kaiser Augustus selbst geriet iu die größte Bestürzung. Er legte ein Trauergewaud an, ließ Haupthaar und Bart wachsen und rief unaufhörlich: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Man fürchtete in Rom, die siegreichen Deutschen möchten über den Rhein gehen und nach Italien ziehen. Dies war jedoch nicht zu befürchten; denn die Deutschen wollten feine Eroberungen machen, sondern nur das Land von den Unterdrückern befreien. Als nachher neue römische Heere an den Rhein kamen, fanden sie Deutschland ruhig. Hermanns Name ward aber in ganz Deutschland hochgeehrt. Don da an beherrschten die Römer nur einen kleinen Teil des deutschen Landes, das sie Zehntland nannten. Es lag dieses Gebiet zwischen der Donau, dem Main und Rhein, und war durch einen Graben und Wall mit befestigten Türmen gegen das übrige Deutschland geschützt. Von diesem Grenzwall, auch Pfahlgraben und Teufelsmauer genannt, find jetzt noch Überreste vorhanden. \ 13. Die Hunnen und die Völkerwanderung. Die Hunnen waren ein wildes, asiatisches Volk. Ihr Aussehen war so häßlich und ungeschlacht, daß man sie grob zugehauenen Pfosten an Brückengeländern verglich. Die Gesichtsfarbe war schmutzig-gelb, das Haar schwarz und struppig, die Augen schief, der Hals dick, der Leib klein und breitschulterig. Von ihren Pserdeu waren sie unzertrennlich. Sie aßen, tranken und schliefen darauf. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie ans Karren nach. Sic kannten weder Ackerbau, noch hatten sie feste Wohnsitze. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speisen. Hunger, Durst und Kälte lernten sie von Kindheit an ertragen. So schweiften sie von Land zu Land, raubten und plünderten, sengten und mordeten, und vertrieben "die Völker aus ihren Wohnsitzen. Dadurch galten sie Veranlassung zu [einer großartigen Bewegung der deutschen Völker, welche unter dem Namen „Völker-

3. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 20

1872 - Heidelberg : Weiß
— 20 — Diese bereisten das ganze Land, überwachten die übrigen Grafen und sorgten, daß überall Recht und Gerechtigkeit gehandhabt wurde. Auf den großen allgemeinen Neichsversammlungen, welche Karl alljährlich im Monat Mai abhielt, wurden die Zustände des Reiches besprochen. Gesetze beraten und Krieg beschlossen. 21. Karl des Großen häusliches Leben. In seinem häuslichen Leben war Karl höchst einfach. Er kleidete sich nach fränkischer Weise, und es war an gewöhnlichen Tagen seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht verschieden. Nur bei feierlichen Veranlassungen zeigte er sich in prächtigen mit Edelsteinen besetzten Gewändern. Ausländische Tracht war ihm verhaßt. In Speise und Trauk war Karl mäßig. Selten gab er Gastereien. Während der Tafel hörte er gern Musik, oder er ließ die Geschichten und Thaten der Alten vorlesen. Karl war ein großer Freund nützlicher Kenntnisse. Er las viel, sprach außer seiner Muttersprache geläufig latem, und lernte als Mann noch schreiben. Den englischen Mönch Akttiit, der mit trefflichen Kenntnissen aller Art ausgerüstet war, berief er zum Lehrer seiner Söhne und Töchter. Einen muntern wißbegierigen Knaben aus dem Odenwalde, Eginhard, gab er seinen Söhnen znm Gesellschafter. Nach damaliger Sitte mußten sich seine Söhne besonders im Reiten, im Jagen und in den Waffen üben, seine Töchter sich mit Wollarbeiteu abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschäftigen. An seinen Kindern hing Karl mit großer Liebe; nie speiste er ohne sie, auf allen seinen Reisen mußten sie ihn begleiten. Die Söhne ritten neben ihm her, die Töchter folgten in einem Wagen. Karl war von kräftigem Körperbau und hervorragender Größe; seine Länge betrug sieben feiner Füße. Seine Stärke war so groß, daß er ein Hufeisen mit Leichtigkeit zerbrach und einen gewappneten Mann mit einer Hand hoch über fein Haupt emporheben konnte. Er hatte lebhafte, große Augen und einen festen Gang, eine männliche Haltung des ganzen Körpers und eine helle Stimme. Seine ganze Gestalt bot eine höchst würdige, stattliche Erscheinung. Beständig übte er sich im Reiten, Jagen und Schwimmen; er verstand das so vortrefflich, daß es ihm keiner feiner Franken zuvorthat. 22. Karl des Groszen Kaiserkrönung und Tod. Im Jahre 800 brach zu Rom eine Empörung gegen den Papst Leo Iii. aus. Bei einer feierlichen Prozession überfielen ihn seine Feinde, rissen ihn vom Pferde, mißhandelten ihn schimpflich und schleppten ihn in ein nahes Kloster. Ein treuer Diener brachte aber den Papst in Sicherheit, und dieser floh nun zu Karl dem Großen nach Paderborn, wo gerade Reichstag war, und bat um Hilfe. Karl führte Leo Iii. nach Rom zurück und bestrafte die Empörer. Dafür wollte der Papst dankbar sein. Als daher Karl der Große

4. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 46

1872 - Heidelberg : Weiß
— 46 — üon der Pfalz auf der Flucht. Allein es traten jetzt nacheinander mehrere protestantische Fürsten auf, die den Krieg zu Gunsten des vertriebenen Pfalzgrafen fortführten. Diese waren der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Dnrlach, der Herzog Christian von Braunschweig, der kühne Graf Ernst von Mansfeld und endlich der Dänenkönig Christian Iv. Der Markgraf Georg Friedrich wurde von Tilly bei Wimpfen ant Neckar besiegt. Bald darnach unterlag auch der Herzog Christian von Braunschweig dem siegreichen Tilly bei Höchst ant Main. Bisher war der Krieg für den Kaiser nur von der katholischen Liga geführt worden. Jetzt wollte der Kaiser selbst ein Heer ^ ins Feld schicken; aber es fehlte ihm dazu das nötige Geld. Da erbot sich ein böhmischer Edelmann, ein Heer von 50 000 Streitern zu stellen, das sich selbst erhalten und dem Kaiser nur wenige Kosten verursachen sollte. Dieser Mann hieß Albrecht von Wallen-stei n. Er war zu Prag geboren und mit vorzüglichen Geistesgaben ausgerüstet. In verschiedenen Kämpfen hatte er sich bereits als tüchtiger Führer bewährt. Sein Name war schon so berühmt, daß sich in kurzer Zeit eine große Anzahl kriegslustiger Leute um ihn versammelte. Mit einem großen Heere zog Wallenstein, vom Kaiser zum Herzog von Friedland erhoben, nach Norddeutschland, besiegte bei Dessau an der Mulde den Grafen Mansfeld und wandte sich dann mit Tilly gegen König Christian Iv. von Dänemark. (Sieg Tillys bei Lutter ant Barenberg.) Wallenstein vertrieb dann auch die beiden Herzoge von Mecklenburg und ließ sich vom Kaiser mit bereit Herzogtümern belehnen. Besonders wichtig war für ihn der Besitz der Stadt Stral-fund. Die Bürger der Stadt weigerten sich jedoch, die wilden Kriegshorden Wallensteins in ihre Mauern aufzunehmen. Deswegen wurde die Stadt von den Kaiserlichen belagert. Allein die tapfern Bürger verteidigten die Mauern vortrefflich, so daß Wallenstein selbst vor die Stadt zog. „Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel geschlossen wäre," rief er aus, „so müßte es herunter!" — Und dennoch vermochte er mit all seiner Macht nichts gegen den Heldenmut der wackern Bürger auszurichten. Nach mehrwöchentlicher Belagerung mußte er unverrichteter Sache wieder abziehen. Indessen hausten seine Soldaten überall ganz unmenschlich. Ob in Freundes ober in Feindes Land, ob in katholischen oder protestantischen Ländern, niemand war vor ihnen weder seines Gutes, noch seines Lebens sicher. Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, die friedlichen Einwohner mißhandelt oder getötet. Viele verarmte

5. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 58

1872 - Heidelberg : Weiß
>-"X 1 — 58 — Preußen nicht.. erwam.; es war ihnen Umäwh, irgend eine Schlachtreihe zu bilden. Überall wurden sie über detttzaufen geworfen. Die deutsche Reichsarmee stob schon beim ersten prenßmen "Mnmtenschuß auseinander und wnrde darum spottweise ..Reißansarmee" aewaiwt. Nach kaum zwei^ Stunden war die Schlacht entschieden ünb §äs ganze französische Heer aus der flucht. Es war ein Schrecken ohne Beispiel über die Franzosen ge= kommen. Sie hielten nicht eljet iitu als Mitten int Reiche; ja viele von ihnen glaubten sich erst sicher, als sie jenseit des Rheines angekommen waren. In den Händen des Königs ließen sie 7000 Gefangene, unter denen h Generale und 320 Offiziere waren: 6i Kanölleti'md 22 Fahnen wurden Thjeert' Den Preußen kostete' der fröyme Sieg nur wenig Tote und Verwundete. ^Juug und alt freute sich über die derbe Lekkwn^ welche' die verhaßten Franzmänner bei Rotzvach erhalten hatten. 55. Friedrich Ii. als Regent. Nach den siegreichen Kämpfen des siebenjährigen Krieges bestand die Hauptsorge des Königs darin, daß er seinem zerrüttetes § Lande wieder aufzuhelfen suchte. Der Krieg hatte seine Unterthanen v / furchtbar heimgesucht. 14500 Häuser ^laaen in Asche, und um die verödeten Felder zu bestellen, fehlte es an Menschen und Vieh. Wunderbar war es anzusehent^Me unter des Königs schaffenden Händen das Land schnell emporblühte. Hier ^schenkte. er die Abgaben, dort verteilte er Korn und Pferde und Geld. Hier richtete er die eingeäscherten Dörfer schnell wieder empor; dort Irotifiiete er Sümpfe ans, bebaute sie mit neuen Dörfern und besetzte.sie mit neuen Einwohnern. Jedes Jahr machte er die Runde durch das Land und freute sich herzlich, wenn er in Gegenden kam, wo sich der Segen lemes Mtrkens zeigte. Beim Anblick einer urbar ge-.. - ,, machten Gegend rief er aus: „Ich habe eine Provinz gewonnen!" r 1 Nichts .entging. Säßet feinem fchnrfen Auge. Ackerbau und Viehzucht, Händel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft , "Schule und "Rechtspflege, das Kleine wie das Große ward von ihm beachtet. Jeder feiner Unterthanen Jmrlte sich ihm nahen und feine Bitten und Klagen ihm vortragen; er war allen ein gnädiger König, ein gerechter Richter. Für die Landleute hatte er eine große Vorliebe; er spraef) gern mit ihnen und litt nicht, daß sie bedrückt wurden. Gewöhnlich nannte mau ihn nur den „Vater"fritz" oder den „alten Fritz." An Sparsamkeit und geordneter Thätigkeit ist er ein Beispiel für alle Menschen tmffffr alle Hielt. Seine Haushaltung war außerordentlich ein-iach eingerichtete nicht feiten erschien er in geflickten Kleidern. Als er einst Mt Kat sk "Joseph zusammentraf, trug er die weißen österreichischen Farben mit Silber gestickt. Allein da er sehr stark schnupfte, so sah mau nur zu f ff

6. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 45

1872 - Heidelberg : Weiß
— 45 — * j dincmd 1. und auch sein Sohn Maximilian Ii. waren milde und gute Kaiser, so daß die Feindseligkeiten noch nicht zum Ausbruche kamen. Unter dem strengen Rudols Ii., dem Sohne Maximilian Ii., stieg die Erbitterung unter beiden Parteien mehr und mchr. Die Protestanten fürchteten für ihren Glauben; sie schlossen daher einen Bund, die Union, und stellten den Kurfürsten Friedrich den V. von der Pf alz an die Spitze. Jetzt traten die katholischen Fürsten ebenfalls zu erneut Bündnis, der Liga, zusammen und erwählten den Herzog Maximilian Don Bayern zu ihrem Hanpte. Unter dem Bruder und Nachfolger Rudolf Ii., Matthias, brach endlich der für Deutschland so unglückselige dreißigjährige Krieg aus,r.an dem nach einander drei Kaiser beteiligt waren: Matthias, Ferdinand Ii. und Ferdinand Iii. Die nächste Veranlassung dazu war folgende: den Protestanten in Böhmen war von dem Kaiser Rudolf Ii. durch den sogenannten Majestätsbrief freie Religionsübung zugesichert. Gleichwohl wurde der Bau protestantischer Kirchen an einigen Orten gehindert. Tie Protestanten beschwerten sich darüber bei dem Kaiser Matthias, erhielten aber eine harte Antwort. Indessen erfuhren sie, daß dieselbe nicht vom Kaiser selbst komme, sondern nur vou den kaiserlichen Statthaltern in Prag herrühre. Unter der Führung des Grasen Matthias von Thum zogen sie daher bewaffnet auf das kaiserliche Schloß und warfen zwei der verhaßtesten Räte samt dem Schreiber aus den Fenstern in den Schloßgraben. Diese [1618 Gewaltthat führte den Krieg herbei. Die Bshmen setzten jetzt eine neue Regierung ein, und als Matthias im folgenden Jahre starb, so erkannten sie den neuen Kaiser Ferdinand Ii. nicht als böhmischen könig an, sondern erwählten den Psalzgrasen Friedrich V. Dieser lahm die gefährliche Krone an und zog nach Böhmen. Aber seine Herrschaft dauerte nicht lange. (Winterkönig.) Die Heere der Liga rückten jetzt in Böhmen ein. Friedrich wurde in der Schlacht atu weißen Berg bei Prag von dem tapfern Tilly besiegt und ent-I floh nach den Niederlanden. Der Kaiser sprach die Reichsacht über ihn ans und gab die Kurwürde nebst der Oberpfalz dem Herzog Maximilian von Bayern. Die Böhmen wurden mit Gewalt f >ur alten Kirche zurückgeführt; viele taufenbe protestantische Familien aber wanderten aus. 42. Wallenstein, Herzog von Friedland. Mit der Unterwerfung der Böhmen schien für den Augenblick Der Krieg beendigt. Die Union war ausgelöst, der Kurfürst Friedrich

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 48

1872 - Heidelberg : Weiß
— 48 — hircf) ganz Deutschland. Am Lech stellte sich ihm Tillv nochmals •n/r9n^11' ollern Gustav Adolf erzwang sich den Übergang, ^illy taläws 0etwimb£t d°y°n. fiel zum arölten Ä • ^l1 -b!e,er wendete sich der Kaiser wieder an Wallenstein der au Meinen Gütern in Böhmen prächtiger als ein König lebte' '"lr unter schweren Bedingungen nahm der stolze Mann den Ober-'e_efn wieder an. In kurzer Zeit brachte er ein bedeutendes Heer Lammen. Bel -utzert kam es zwischen ihm und dem Schweden- ? - o e^ldeben behaupteten zwar das Schlacht- ,^och war Gustav Adolf im Gewühle des Kampfes gefallen. Wallenstem, der säst alle Geschütze verloren hatte, zog sich nach ßsipfwr h3usr ?vr vervollständigte er fein Heer wieder; doch f t Vr 5 ^ nntlhahg. Man beschuldigte ihn, daß er heimlich Sl st* <yetj! -n , a?at1er§ unterhandle. Deswegen wurde er am 2 ttl« Verrates angeklagt, für geächtet erklärt und am ^ebrnar 1634 von fernen eigenen Leuten in Eger ermordet. 44, Der westfälische Friede. ^ach Wallenftcins Tode erhielt der Sohn des Kaisers, der nachhenge Kaiser Ferdinand Iii., den Oberbefehl über das kaifer-iche Heer; an die Stelle von Gustav Adolf aber traten der verzog Bernhard von Weimar, der Feldmarfchall Gustav Horn und andere. Als he Schweden bei Nördlingen in Franken besiegt würden, nahmen auch noch die Franzosen thätigen Anteil am Kriege. Verwüstend drangen die französischen Heere über den Rhein. Doch ^mochte keine Partei ein entfcheibenbes Übergewicht über die andere zu _ gewinnen. Deswegen wurden in Osnabrück und Münster ^edensnnterhanblungen eingeleitet, und enblich kam der westfälische 1648] Friebe zustanbe. Dieser Friebe machte zwar den durch den schrecklichen Krieg entstandenen Leiden ein Ende; aber Deutschland verlor babei mehrere feiner schönsten Länber. Frankreich erhielt Elsaß; Pommern kam an Schweden. Die Schweiz und Hollaub, welche bisher mit dem beut-ichen Reiche verbunben waren, würden abgetrennt und als selb-Itänbige Staaten anerkannt. — Die oberste Gewalt im beutfchen Reiche sollte der Reichstag erhalten, der balb bauernb in Regensburg seinen Sitz hatte. Die einzelnen Fürsten aber bürsten bei-nahe ganz unabhängig vom Kaiser ihre Särtber regieren. Hinsicht-

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 77

1855 - Heidelberg : Winter
77 §. 79. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus. kündigen und rüstete sie nach seiner Himmelfahrt mit Kraft aus der Höhe, mit dem heiligen Geiste dazu ans. Schon am ersten Pfing st feste wurde die erste Christenge- meinde gesammelt, welche senfkornartig allmählig zu einem Baume heranwachsen sollte, in dessen Schatten alle Völker Ruhe und Heil fin- den. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche, auf den Fels des Glaubens an Christum, den Sohn des lebendigen Gottes erbaut, selbst von den Pforten der Hölle nicht sollte überwältigt wer- den können. Die erste Verfolgung der neuen Gemeinde von Seiten des hohen Raths veranlaßte zwar den Märtyrertod des Almosenpflegers Stephanus, aber auch die Ausbreitung der Gemeinde über andere Theile Palästinas und Syriens. Dieselbe Frucht schaffte auch die zweite Verfolgung durch Herodes Agrippa I , in welcher der Apostel Ja- kobus der Aeltere seinen Tod fand. Nachdem zuvor schon die Erstlinge aus den Heiden in die Gemeine ausgenommen worden waren, begann der vom Herrn selbst bekehrte und ausgerüstete Heidenapostel Paulus sein Werk, durchzog auf drei Reisen Kleinasien, Macedonien und Griechenland, stiftete allenthalben neue Christengenieinden und verkündigte zuletzt noch in der Weltstadt Rom das Evangelium von dem Gekreuzigten, in welchem allein das Heil zu finden ist. 2. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus/ §. 79. Während so die christliche Kirche in der Stille sich gründete, traten in dem römischen Kaiserreich verschiedene Wechsel ein. Noch zur Zeit des Angustns hatte der Kampf mit dem Volk der Germanen be- gonnen , welches zunächst berufen war, das Strafamt über das versun- kene Römerreich zu üben und darnach der Hauptträger christlicher Bil- dung und Gesittung zu werden. Die Germanen, dieses kräftige, nach Sprache und Blut unvermischte Volk, wohnten von dem Jura, den Vogesen und der Maas bis zur Weichsel, von der Donau bis zur Ost- und Nordsee, und waren in viele Völkerschaften getheilt, welche größtenteils ohne politischen Zusammenhang lebten. Sie zeichneten sich in leiblicher Beziehung durch hohe Körpergestalt, weiße Haut, blondes Haar, blaue, feurig blickende Augen, trotzige Haltung und große Kraft, in geistiger Hinsicht durch unbän- digen Muth, unbezwingliche Tapferkeit, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe, Gottesfurcht, Züchtigkeit, Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Gastlich- keit, Treue und Redlichkeit vor allen andern Völkern aus. Jeder Germane oder Deutsche, welcher ein Grundeigenthum, Allod, besaß, war frei. Wer aber einem Freien gegen ein Feod oder Lehens- gut oder um sonstigen Unterhalt diente, war dinglich — hörig. Die

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 145

1855 - Heidelberg : Winter
145 §. 141. Der schwedisch-deutsche Krieg. lians Rath, gegen die Protestanten das Restit.utionsedikt 1629 nach welchem sie alle seit 1552 eingezogenen Kirchengüter herausgeben sollten. Zur Durchführung desselben behielt der Kaiser seine Heere bei. Weil ans diese Weise der Kaiser seinem Ziel, die kaiserliche Hoheit im deutschen Reich wieder völlig herzustellen, immer näher rückte, so wandte sich Frankreich, darüber eifersüchtig, an Schweden, dessen König Gustav Adolf so eben glänzende Siege über Sigmund Iii. von Polen erfochten hatte, und versprach ihm geheime Unterstützung. Gustav Adolf selbst dachte bereits an einen Krieg mit dem Kaiser, weil dieser die Polen gegen ihn unterstützt hatte und den evangelischen Glauben unterdrückte. Auch die katholischen Fürsten sahen mit Sorge auf die aroße Macht des Kaisers und mit Unwillen auf die Bedrückungen und Anmaßungen Wallensteins und setzten auf dem Regensburger Reichstag 1650 die Entlassung desselben durch. Wallenstein gehorchte in stolzer Ruhe, wohl voraussehend, daß bald eine Zeit kommen werde, wo man seiner wie der bedürfen würde. 3. Der schwedisch-deutsche Krieg. §. 141. Da, als die Protestanten nirgends einen Ausweg aus ihrer gedrückten Lage sahen, erschien ihnen unversehens-der Retter. Gustav Adolf, König von Schweden, landete am 24. Januar 1630 mit 15,000 tapfern, unverdorbenen Schweden in Pommern und for- derte die protestantischen Fürsten zum Anschluß an ihn auf. Gustav Adolf war damals iu der Kraft seiner Jahre, ein Held nach Körper und Geist, ernst und freundlich, voll lebendigen Glaubens, tapfer und furchtlos, umsichtig thättg und von scharfem Verstand. Erhalte seine getreuen Stände versammelt, seiner 4jährigen einzigen Tochter Christine huldigen lassen, einen Reichshofrath unter dem Kanzler Arel Oren stier na zur Füh- rung der Reichsverwesung eingesetzt und war ausgczogen, um seinen evangeli- schen Brüdern zu helfen. Er vertrieb die Kaiserlichen aus Pommern, dessen Herzog sich ihm anschloß, befreite Mecklenburg und suchte das von Tilly hartbedrängte Magdeburg zu retten. Aber die Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg und Johann Georg von Sachs en, zwei unent- schlossene Männer, die ihm, als einem Fremden, nicht trauten, wei- gerten sich, ihm den Durchzug zu'gestatten. Unterdessen eroberte und zerstörte Tilly Magdeburg, von dessen Einwohnern wohl 20,000 das Leben verloren. Nun zwang Gustav Adolf den Kurfürsten von Brandenburg zum Bündniß mit ihm, und als sich Tilly gegen Sachsen wendete, bat auch der geängstete Johann Georg den König um Hilfe. Dieser entschloß sich am 7. September zur Schlacht bei Leipzig 1831 Leitfaden der Weltgeschichte. 10

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 147

1855 - Heidelberg : Winter
147 §. 142. Der westfalische Friede. m welcher die Schweden so völlig geschlagen wurden, daß Bernhard, der junge Eberhard von Württemberg und der Markgraf -Friedrich von Baden über den Rhein, flohen, und Kursachs.en sich bewogen fühlte, mit dem Kaiser den Prager Separatfrieden zu schließen, dem 1635 auch noch andere protestantische Fürsten beitraten: 4. Der schwcdisch-französisch-deutsche Kr.ieg. §.142. Da hierauf Frankreich offen auf Schwedens Seite trat, um Habsburgs Macht zu verringern und deutsche Lande am Rhein an sich zu reißen, so verwandelte sich der Religionskrieg in einen Krieg der poli- tischen Parteien 'und' Interessen. Der schwedische Feld-marschall Bauer fiel in Sachsen ein und schlug in der blutigen Schlacht bei Witt stock 'das sächsisch-öster- reichische Heer, worauf Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Pom- mern wieder in schwedische Hände fielem Auch die beiden kaiserlichen Generale Gallas und Johann von Wxrth mußten vor den fran- zösischen Heeren zurückweichen. Der Tod des Kaisers Ferdinand Ii. (1637) machte dem ver- heerenden Kriege kein Ende; sein Sohn Ferdinand Iii. setzte ihn fort. Die Franzosen aber unterstützten Bernhard und versprachen ihm den Breisgau als erbliches Fürstenthum. Als er aber Breisach erobert hatte und behalten wollte, starb er plötzlich (1639) und die Franzosen nahmen sogleich das Elsaß und den Breisgan für sich in Besitz. Von da an war der Krieg fast nichts mehr als ein plünderndes Umher- ziehen raubsüchtiger Söldnerschaaren, so daß das Elend Deutschlands über die Maßen stieg und der Wunsch nach Frieden immer allgemeiner und dringen- der wurde. Von den schwedischen Anführern war es besonders noch der unermüdliche Torstenson, welcher den Kaiser in die größte Noth brachte und auch Sach- sen zu einem Ne u t ra litäts v er tr ag zwang. Auch sein Nachfolger Wrangel und der französische Fcldmarschall Turenne bedrängten Maxi- milian von Bayern aufs Härteste, und verwüsteten sein Land. Endlich gediehen die seit 1644 zu Münster und Osnabrück begon- nenen und durch Frankreichs List und Trug verzögerten Friedensnnter- handlungen zu ihrem Schluffe und eben als der schwedische General Königs m a r k Prag überrumpelt hatte, wurde am 24. Oktober 1648 der westfälische Friede verkündigt. Die Hauptbedingungen desselben waren: l) Frankreich erhielt das österreichische Elsaß, den Sundgau, Breisach und Philippöburg, die Reichsvogtei über 10 elsäßische Städte und die Ober- hoheit über Metz, Toul und Verdun; 10*
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