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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 20

1872 - Heidelberg : Weiß
— 20 — Diese bereisten das ganze Land, überwachten die übrigen Grafen und sorgten, daß überall Recht und Gerechtigkeit gehandhabt wurde. Auf den großen allgemeinen Neichsversammlungen, welche Karl alljährlich im Monat Mai abhielt, wurden die Zustände des Reiches besprochen. Gesetze beraten und Krieg beschlossen. 21. Karl des Großen häusliches Leben. In seinem häuslichen Leben war Karl höchst einfach. Er kleidete sich nach fränkischer Weise, und es war an gewöhnlichen Tagen seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht verschieden. Nur bei feierlichen Veranlassungen zeigte er sich in prächtigen mit Edelsteinen besetzten Gewändern. Ausländische Tracht war ihm verhaßt. In Speise und Trauk war Karl mäßig. Selten gab er Gastereien. Während der Tafel hörte er gern Musik, oder er ließ die Geschichten und Thaten der Alten vorlesen. Karl war ein großer Freund nützlicher Kenntnisse. Er las viel, sprach außer seiner Muttersprache geläufig latem, und lernte als Mann noch schreiben. Den englischen Mönch Akttiit, der mit trefflichen Kenntnissen aller Art ausgerüstet war, berief er zum Lehrer seiner Söhne und Töchter. Einen muntern wißbegierigen Knaben aus dem Odenwalde, Eginhard, gab er seinen Söhnen znm Gesellschafter. Nach damaliger Sitte mußten sich seine Söhne besonders im Reiten, im Jagen und in den Waffen üben, seine Töchter sich mit Wollarbeiteu abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschäftigen. An seinen Kindern hing Karl mit großer Liebe; nie speiste er ohne sie, auf allen seinen Reisen mußten sie ihn begleiten. Die Söhne ritten neben ihm her, die Töchter folgten in einem Wagen. Karl war von kräftigem Körperbau und hervorragender Größe; seine Länge betrug sieben feiner Füße. Seine Stärke war so groß, daß er ein Hufeisen mit Leichtigkeit zerbrach und einen gewappneten Mann mit einer Hand hoch über fein Haupt emporheben konnte. Er hatte lebhafte, große Augen und einen festen Gang, eine männliche Haltung des ganzen Körpers und eine helle Stimme. Seine ganze Gestalt bot eine höchst würdige, stattliche Erscheinung. Beständig übte er sich im Reiten, Jagen und Schwimmen; er verstand das so vortrefflich, daß es ihm keiner feiner Franken zuvorthat. 22. Karl des Groszen Kaiserkrönung und Tod. Im Jahre 800 brach zu Rom eine Empörung gegen den Papst Leo Iii. aus. Bei einer feierlichen Prozession überfielen ihn seine Feinde, rissen ihn vom Pferde, mißhandelten ihn schimpflich und schleppten ihn in ein nahes Kloster. Ein treuer Diener brachte aber den Papst in Sicherheit, und dieser floh nun zu Karl dem Großen nach Paderborn, wo gerade Reichstag war, und bat um Hilfe. Karl führte Leo Iii. nach Rom zurück und bestrafte die Empörer. Dafür wollte der Papst dankbar sein. Als daher Karl der Große

2. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 236

1880 - Heidelberg : Winter
236 Kap. 29. § 165. Kaiser Sigismund. (Die große Kirchenspaltung.) angenehmer Haltung, vieler Sprachen kundig, redefertig, geistig-rührig, wegen seiner angeborenen Freundlichkeit und heitern Geselligkeit bei jedermann beliebt, aber zum Leichtsinn, zur Sinnlichkeit und zur Verschwendung sehr geneigt, war nach der oben erwähnten Niederlage bei Nikopolis nach Konstantinopel entflohen und von da nach Ungarn zurückgekehrt. Weil aber dort unterdessen seine Gemahlin Maria gestorben war, hatten seine Gegner unter den Magnaten die Oberhand, so daß er in ihre Gefangenschaft geriet. Er entkam jedoch nach Böhmen, sammelte ein Heer, eroberte Ungarn und blieb von da an im Besitz desselben. Polen, das ihm auch durch seine Gemahlin erblich zugefallen war, hatte er nicht behaupten können. Seine erste Sorge als deutscher König war auf die Herstellung des Kirchenfnedens gerichtet. Es war auch hohe Zeit, der Zerrüttung ein Ziel zu setzen, welche durch die erwähnte Kirchenspaltung in alle Lebensverhältnisse gedrungen war. Von den drei Päpsten (Benedict Xiii zu Avignon, Gregor Xii zu Rimini und Johann Xxii zu Rom) verfluchte jeder den andern samt seinem ganzen Anhange, so daß die Gemüter derjenigen, deren religiöse Überzeugung mit dem Glauben an päpstliche Unfehlbarkeit innig verbunden war, in den größten Zwiespalt mit sich selbst gerieten. Dazu kam noch, daß der letztgenannte Papst Johann diese hohe Würde durch seinen Wandel entehrte, und daß überhaupt alle drei Päpste, weil die dreifache Zerteilung der Kirche ihre Einkünfte geschmälert hatte, kein Mittel zum Gelderwerb scheuten und daher mit geistlichen Ämtern und Jndulgenzen sehr anstößigen Wucher trieben. Dadurch zerstörte das Papsttum selbst sein Ansehen, und während früher die Landeskirchen in den weltlichen Regenten oft ihre Bedrücker gesehen und bei dem Papsttum, als der obersten Gesamtkirchenregieruug, Schutz gesucht und gefunden hatten, sahen sie jetzt in dem Papsttum mit seinen simonistischen und merkantilen Bestrebungen einen drückenden Gegner. Weil dabei vielfach die Ausübung des geistlichen Berufs mehr und mehr vernachlässigt wurde, so nahm auch die sittliche Ausartung des Volks überhand. Der „französirte Pap st Hof zu Avignon" selbst war ein trauriges Beispiel sittlicher Verderbtheit und für den größten Teil des Klerus ein Deckmantel grober sinnlicher Ausschreitungen, so daß selbst viele Äbte und Mönche in Jagden und Gelagen, bei Turnieren und anderen Festen den Zeitvertreib ihres müßigen Lebens suchten. So war es kein Wunder, wenn wegen solcher Ärgernisse sich die Völker dem päpstlichen Stuhle immer mehr entfremdeten und Ruhe und Friede aus vielen Herzen und Häusern wich, oder wenn sich nicht wenige gegenkirchlichen Vereinen anschloßen, um von dort aus die Heilung der Kirche zu versuchen. Die ganze Christenheit sehnte sich endlich nach einer Reformation an Haupt und Gliedern, und die größten theologischen Stimmsührer jener Zeit erkannten und forderten als das einzige Mittel dazu ein vom Papst völlig unabhängiges, freies allgemeines Concilium. 166. Uon dem Kanzler der Universität zu Paris, Johann Gerson, dem damals berühmtesten Theologen, aufgefordert und von den übrigen weltlichen und geistlichen Fürsten Europas unterstützt, suchte daher Sigismund den Papst Johann zur Ausschreibung eines Conciliums zu bewegen. Dieser wollte sich anfangs nicht dazu verstehen. Als aber der König Ladislaus von Neapel in seinem Streite mit dem römischen Stuhl

3. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 180

1880 - Heidelberg : Winter
180 Kap. 24. § 126-127. Kais. Friedrich's Ii Ende. Konrad Iv im Bann. Lange hielt sich bei abwechselndem Glücke der Kaiser noch mutig aufrecht. Als aber sein Kanzler und vertrauter Freund Peter de Vinea der Mitwissenschaft einer Verschwörung gegen sein Leben beschuldigt wurde und im Gefängnis sich tötete; als sogar sein geliebter Sohn Enzio, dieser Stern der Ghibellinen, in der Schlacht an der Fossalta (bei Modena) in 1249 die Gefangenschaft der Bolognesen geriet (in welcher derselbe zeitlebens zu schmachten verurteilt wurde), da brach dem Kaiser die Kraft. Lange Jahre hindurch war Peter de Vinea, als fein gebildeter, gewandter und beredter Staatsmann, des Kaisers Freund gewesen. Erst als auch der durch Klugheit und Beredsamkeit ausgezeichnete Thaddäus von Suessa, der die kaiserliche Partei durch unermlldete Tätigkeit zu stärken wußte, mehr Einfluß auf den Kaiser bekam, erkaltete Peter aus Eifersucht in seiner Tätigkeit für seinen Herrn. Er scheint um die oben erwähnte Verschwörung gegen des Kaisers Leben gewußt zu haben; wenigstens bedienten sich Päpstliche seiner als eines blinden Werkzeugs, indem er aus ihr Ersuchen dem Kaiser, der gerade unpäßlich war, einen Arzt empfahl, der ihm eine vergiftete Arznei reichte. Der Kaiser, dem Menschen mistrauend, befahl ihm, die Hälfte der Arznei zu trinken. Im Gewissen getroffen warf sich der Arzt auf sein Antlitz und verschüttete dabei die Hälfte des Trankes. Da ließ Friedrich den Rest von einem zum Tode verurteilten Missetäter trinken, und als derselbe gleich daran starb, den Arzt mit dem Tode bestrafen und Peter aus andere Anzeichen hin in's Gefängnis werfen. Ueberwältigt vom Gefühl feines Unglücks zerstieß sich der unglückliche Mann fein Haupt an der Säule seines Kerkers. Der Kaiser war darüber untröstlich und ries aus: „Wehe mir! Die Treusten bereiten mir den Tod, und der Papst, den meine Vorfahren emporhoben, sinnt auf das Verderben des Reichs und auf meinen Untergang! Wem soll ich fürder noch trauen?" Von Seelen- und Körperleiden ergriffen, befand sich Friedrich eine Zeit lang in einer Abspannung. Dann aber raffte er sich noch einmal in alter Kraft auf und da er nicht nur in Toscana und im Kirchenstaate mit Hilfe saracenischer Scharen, welche mit entsetzlicher Schonungslosigkeit verfuhren, noch im Vorteil war, sondern auch Neapel und Sicilien ihm noch gehorchten, so glaubte er den Boden unter seinen Füßen noch fest und hoffte, nach seinem eigenen Ausdruck „aus einem geduldigen Amboß" wieder ein den Hochmut seiner Gegner zertrümmernder „Hammer" zu werden. Auch schienen sich anderwärts die Verhältnisse für seine Sache günstiger zu gestalten; denn in Rom, wo des Papstes lange Abwesenheit ungern gesehen wurde, dachte man schon daran, einen andern Papst zu wählen; in der Lombardei trat Piacenza auf des Kaisers Seite, und Bologna mußte sich zu einem Waffenstillstand verstehen; in Deutschland zog Wilhelm von Holland den Kürzern; in Frankreich und England stieg der Unwille über die Ueppigkeit des päpstlichen Hofes in Lyon. Da erkrankte der Kaiser ernstlich und starb am 13. December 1250. Er verschied nach einer 30jährigen Regierung, 56 Jahre alt, zu Firenzuola an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines jüngsten Sohnes Manfred (dessen Mutter eine Gräfin Lancia war), nachdem er zuvor seine Sünden gebeichtet und vom Erzbischof in Palermo die Lossprechung vom Bann erhalten hatte. Noch 1783 sah man bei Eröffnung der königlichen Gruft zu Palermo feinen Leichnam wohlerhalten. Reich alt Geist, Edelsinn und Mut, fehlte ihm zu einem wahrhaft großen Kaiser nur die Herrschaft über seine Leidenschaften. 127. Während in Oberitalien Ezzelino, in Unteritalien Friedrich's jüngster, gleichfalls tapferer Sohn Manfred den Kampf gegen die päpstliche Macht fortsetzten, kehrte Innocenz Iv mit dem Vorsatz der völligen Vertilgung des hohenstaufischen Geschlechts aus Lyon nach Italien zurück.

4. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 76

1880 - Heidelberg : Winter
76 Kap. 16. § 76—77. Die pippin. Schenkung. Karl der Große. Daher zog ihm Pippin zweimal zu Hilfe, entriß den Lombarden den von ihnen eroberten Teil des Exarchats und gab ihn dem h. Petrus, d. H. dem römischen Stuhle als Lehen. Dies nennt man die pippinische Schenkung, in der jedoch die Stadt Rom noch nicht begriffen war. Diese blieb Republik. Auf diese Weise wurde der römische Bischof zugleich 755 weltlicher Fürst und dadurch der Grund zum nachmaligen Kirchenstaate gelegt, der über 1100 Jahre, nämlich bis zum 20. September 1870 bestanden hat. (Den lombardischen Königen gehörten in Italien noch die Herzogtümer Venedig, Benevent und Spoleto.) Nachdem Pippin die fränkische Macht vergrößert, namentlich die Araber vollends aus ihrem letzten Besitztum in Gallien vertrieben, das stets widerstrebende Aquitanien dem Reiche einverleibt, die Westfriesen abhängig gemacht und Herzog Thassilo Ii von Baiern zur Wiederanerkennung der fränkischen Herrschaft gebracht hatte, teilte er vor seinem Tode das Reich 768 unter seine Söhne Karl und Karlmann, nicht in ein westliches und östliches, sondern um dem alten Nationalhaß der beiden Stämme keine Nahrung zu geben, in ein nördliches und südliches Reich. Karl, der ältere Sohn, damals 26 Jahre alt, erhielt den nördlichen Reichsteil (darin die Städte Rouen, Lüttich, Aachen, Mainz rc.) nebst Türingen und Baiern, während der jüngere, Karlmann, den südlichen Reichsteil (darin die Städte Paris, Soissons, Metz, Verdun rc.) nebst Sep-timanien, Burgund, Elsaß und Alemannien bekam. Aquitanien sollte gemeinschaftlicher Besitz sein. Als sich der dortige Herzog Hunold empörte, wurde er von Karl mit rascher und tapferer Hand wieder unterworfen, und in Aquitanien kein neuer Herzog eingesetzt. 77. Md darauf, im dritten Jahre der Teilung, starb Karlmann, und weil die Neustrier nicht Karlmann's beiden Söhnen, welche noch Kinder waren, sondern lieber dem kräftigen Karl gehorchen wollten, so wurde auf 771 Betrieb des Abts Fullrad durch einmütigen Beschluß der Reichsstände Karl der Große ?um Alleinherrn der Kranken erhoben. Karl wurde nach den meisten Angaben am 2. April 742 (wahrscheinlich in einem Orte an der Oise) geboren. Spätere Angaben bezeichnen Paris, Aachen, Ingelheim, Worms u. a. als Geburtsort desselben, wie denn überhaupt seine Jugendzeit in das Gewand der Sage gehüllt ist. Gewiß ist, daß seine Mutter Bertradis (oder Bertha), die er bis an ihren Tod in Ehren hielt, ihn sehr an häusliche Tugend gewöhnte, während ihn sein Vater in allen Waffenkünsten erziehen und früh in den Geschäften des Kriegs und der Regierung sich üben ließ. Seine Gestalt schon verriet den geborenen Herrscher. Seine Leibesgröße betrug 7 seiner Fußlängen, nach dem Maße einer Eisenlanze, die sich noch erhalten hat und die Größe Karl's anzeigen soll. Er hatte eine gewölbte Stirn, große, lebhafte Augen, eine etwas große, gebogene Nase, schönes Haupthaar, freundliche, heitere Gesichtszüge, eine helle, angenehme Stimme, starken, etwas kurzen Nacken, etwas vortretenden Unterleib bei vollkommenem Ebenmaß der übrigen Glieder, festen Gang und durchaus männliche, königliche Haltung voll Würde und Hoheit. Jagd, Krieg und Leibesübungen (Fechten, Reiten, Schwimmen), kalte (späterhin auch warme) Bäder (besonders zu Aachen), verbunden mit Mäßigkeit in allen Genüssen machten und erhielten ihn körperlich stark und gesund. Trunkenheit verabscheute er an jedermann, um wie viel mehr an sich selbst und den Seinen! Gastereien fanden selten statt, nur an Festtagen. Während des Mahls hörte er gern Saitenspiel und Gesang, oder einen Vorleser von Geschichten und Taten der Alten. Int Sommer pflegte er nach dem Mittagessen einige Stunden zu ruhen, daher war sein Nachtschlaf oft unterbrochen. Seine Kleidung war die vaterländisch-fränkische Tracht, wenig von der des Volkes verschieden; er lächelte über den Putz der Höflinge. Nur

5. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 290

1880 - Heidelberg : Winter
290 Kap. 32. § 188—189. Wahl u. Krönung Karls V. Reichstag zu Worms. Einwilligung weder Reichskriege anzufangen noch fremdes !V1 e 9 o l! n a ch D eutfch land zu führen, keine unnötigen Auflagen zu machen; feine Reichstage deutscher Nation außerhalb des Reiches zu halten: die Reichs-unb Hofämter nur mit Deutschen zu besetzen, in öffentlichen Reichsverhandlungen und Schnften kerne andere als d r e d e u t s ch e S p r a ch e anwenden zu lassen, keinen Reichsstand vor ein Gericht außer dem Lande zu fordern u. a. m. Auch verpflichtete er ftch, ahe gegen die Fürsten gerichteten Adels- und Städtebündnisse desgleichen die Bündnisse^ der Kaufleute zu verbieten, den römischen Stuhl zur Zurücknahme der wider die Konkordate deutscher Nation gerichteten Maßregeln anzuhalten, dabei aber doch als S chi r mh er r der Kirche d en vävst-lrchen Stuhl zu schützen. y ^ 1 ^ Alles war in gespannter Erwartung, auf welche Seite sich der neue Kaiser (denn dieser ^itel war ihm vom Papste gleich nach seiner Krönung in Aachen gewährt worden) in der Kirchenfrage wenden werde. Aber Karl war noch jung, mit dem Wesen und der Sprache der Deutschen völlig unbekannt und zugleich der Hilfe des Papstes sowohl in dem vorauszusehenden Kriege mit Frankreich als auch in seiner Stellung zu den spanischen Ständen bedürftig. _ Diesen Ständen zu Gunsten hatte der Papst kurz vorher die Inquisition, die in Spanien meist dem weltlichen Regiment zum Werkzeuge diente, gemildert, und Karl iah dadurch seine dortige Regierung gefährdet; er drang daher beim Papst auf Zurücknahme des Milderungsbreves, und dieser gewährte sie für Karls Beistand gegen Luthers Lehre, welcher bereits einige Fürsten, wie Kurfürst Friedrich von Sachsen, der Landgraf Philipp von Hessen und der Markgraf Albrecht von Brandenburg, geneigt waren. 189. Teils um die Verhältniße des Reichsregiments, insbesondere des Reichskammergerichts zu ordnen, teils um die ständische Beihilfe zu seinem Kampfe mit Frankreich, der hauptsächlich in Italien geführt werden mußte, zu erhalten, teils um die Bewegung gegen die Kirche zu unterdrücken, et-1521 öffnete Karl V unter allgemeiner Erwartung den Reichstag Worms. Hier erschien Luther, nachdem er zugleich mit der Vorladung einen kaiserlichen Geleitsbrief erhalten hatte, trotz aller Warnungen seiner Freunde, unter dem Zuströmen einer ungeheuren Volksmenge am 16. April in Person. Er erregte um so größere Erwartungen, als sämtliche Reichs-stände, darunter der eifrig katholische Herzog Georg von Sachsen, in 105 Artikeln große Beschwerden gegen den römischen Hof und gegen die Entartung der Kirche erhoben hatten. Gleich nach Karls Wahl hatte Luther an ihn geschrieben und ihn gebeten, daß er ihn nicht unverhört und unwiderlegt verdammen lassen möchte, und Kurfürst Friedrich hatte diese Bitte so kräftig unterstützt, daß der Kaiser, ungeachtet der päpstliche Legat Aleander, der die Bannbulle für Luther bereits mitgebracht hatte, die Sache als eine schon entschiedene Beurteilt wissen wollte, ein besonderes Vorladungsschreiben an Luther erließ, weil selbst die Reichsstände auf vorausgehende persönliche Vernehmung Luthers drangen. — Die genannten reichsständischen Beschwerden (Gravamina) gegen den römischen Stuhl enthielten unter andern Klagen auch die, daß der Papst die Rechte Deutschlands nicht achte, geistliche Ämter um hohen Preis verkaufe, sich die Vergebung der Sünden bezahlen lasse, indem päpstliche Heiligkeit „täglich so viele Jndulgenz und Ablaß in die deutsche Nation schicke, dadurch arme Einfältige verführt und nur ihrer Barschaft betört würden". Auch klagten sie über den Mißbrauch des Bannes, daß oft „um 4 und 8 Kreuzer willen mit dem Banne gedroht würde". Luther sah in der Berufung vom Kaiser „eine Berufung von Gott" und ließ sich nicht abhalten, Folge zu leisten. Noch in der Nähe von Worms ließ ihn Spalatin warnen, die Stadt zu betreten; aber Luther entgegnete unerschrocken: „Wenn so viele Teufel zu Worms wären als Ziegel auf den Dächern, doch wollte ich hinein!" Und so fuhr er aus einem offenen Wägelein in einer Mönchskutte unter ungeheurem Zulauf in

6. Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) - S. 148

1883 - Heidelberg : Winter
148 Karl der Große. Fürsten ehrten, und selbst entfernte Fürsten, besonders der große Kalif von Bagdad, Harnn-al-Raschid, durch Gesandte und Geschenke ihn ehrten, so erfrischten und hoben sich noch späte Zeiten und Herrscher in bewundernder Erinnerung an seine Größe. Die Verbindung mit dem Kalifen unterhielt Karl besonders deshalb, um dadurch seinen Untertanen für den Handel nach dem Morgenlande Schutz zu verschaffen. Unter den Geschenken, die der Kalise dem Könige sandte, befand sich ein Elefant von außergewöhnlicher Größe mit Namen Abulabaz (der Verwüster) und eine künstliche Uhr, welche die Stunden dadurch anzeigte, daß auf ein metallenes Becken so viele goldene Kügelchen herabfielen, als es Stunden waren; zu gleicher Zeit traten oben an dem Werke aus Fensteröffnungen so viele Reiterfiguren heraus, als die Zeit Stunden angab. König Karl schenkte dem Kalifen dagegen große Jagdhunde, die zum Fang auf wilde Tiere abgerichtet waren, und kostbare friesische Mäntel von den feinsten Fellen. Karl war ein echt deutscher Mann, von hoher Gestalt und kräftigem Körperbau. Keiner kam ihm an Stärke gleich; einen gewaffneten Ritter hob er mit einer Hand von der Erde, und ein Hufeisen auseinander zu brechen war ihm ein leichtes. Er liebte Körperübungen, erholte sich gern am Reiten, Jagen und Baden, und im Schwimmen that er's allen zuvor. In Schlaf und Speise war er mäßig, in der Kleidung einfach. Zwar bei feierlichen Angelegenheiten, oder wenn Gesandte von fremden Fürsten da waren, ließ er seine kaiserliche Herrlichkeit sehen; eine goldene Krone schmückte sein Haupt, von Gold und Edelsteinen starrte sein Mantel, funkelte fein Schwert; aber für gewöhnlich trug er Kleider, die seine Frau oder feine Tochter selbst gesponnen und gewebt hatten. Von Leinwand waren seine Unterkleider, darüber trug er einen Rock mit seidenen Borden eingefaßt; im Winter verwahrte er Brust und Schultern mit einer Weste von Otternpelz; sein Oberkleid war ein dunkelgrüner Mantel. Seine Gesundheit war vorzüglich, außer daß er in den letzten vier Jahren vor seinem Tode öfter von Fieberanfällen geplagt wurde. Am Abend seiner Tage saß Kaiser Karl endlich in Ruhe in seiner schönen Pfalz zu Aachen, konnte an feinem Werke vollenden, was noch der Vollendung ermangelte, und konnte der Fülle feiner Herrlichkeit genießen. Aber nnabweislich drängte sich der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Hoheit herzu. Seine beiden tapferen Söhne, Pipin und Karl, hatte er bald nach einander (810 und 811) ins Grab gelegt, seine eigene Kraft war im Verlöschen, und oft erwog er mit schwerem

7. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 248

1851 - Heidelberg : Winter
248 Kap. 31. Anfang der Reformation. (Luther in Worms.) jung, mit dem Wesen und der Sprache der Deutschen völlig unbekannt, und zugleich der Beihülfe des Papstes sowohl in dem vorauszusehen- den Kriege mit Frankreich, als auch in seiner Stellung zu den spa- nischen Ständen bedürftig. Diesen Ständen zu Gunsten hatte der Papst kurz vorher die Inquisition, die in Spanien meist dem weltlichen Re- gimenté zum Werkzeuge diente, gemildert und Karl sah dadurch seine dortige Negierung gefährdet: er drang daher beim Papste auf Zu- rücknahme des Milderungsbreve's, und dieser gewährte sie für Karsts Beistand gegen Luthers Lehre, die bereits selbst Fürsten, darunter vorzüglich den Kurfürsten Friedrich von Sachsen, den Landgrafen Philipp von Hessen und den Markgrafen A l b r e ch t von Bran- denburg, zu Anhängern gewonnen hatte. (6.) Shells um die ständische Beihülfe zu seinem Kampfe mit Frank- reich, der hauptsächlich in Italien geführt werden mußte, zu erhalten, theils um die Bewegung gegen die Kirche zu unterdrücken, ervffnete Karl gleich im nächsten Jahre 1321 den Reichstag zu Worms, auf welchem Luther, ungeachtet der päpstliche Legat die Bannbulle für ihn mitgebracht hatte, nach voran- gegangener Aufforderung und empfangener Zusage kaiserlichen Ge- leits, trotz aller Abwarnungen seiner Freunde, unter dem Zuströmen einer Ungeheuern Volksmenge am 16. April in Person erschien, und um so größere Erwartungen erregte, als selbst sämmtliche Reichs- stände, darunter der eifrig katholische Herz og Georg von Sach- sen, in 105 Artikeln große Beschwerden gegen den römischen Hof und gegen die Entartung der Kirche erhoben hatten. Schon gleich nach Karl's Wahl hatte Luther an ihn geschrieben und ihn gebeten, daß er ihn nicht unvcrhört und unwidcrlcgt verdammen lassen möchte und Kurfürst Friedrich hatte diese Bitte so kräftig unterstützt, daß der Kaiser, ungeachtet der päpstliche Legat Aleander die Sache als eine schon entschiedene beurthcilt wissen wollte, ein besonderes Vorladungöschrcibcn an Luther erließ, weil selbst die Rctchsstände auf vorausgehcnde persönliche Vernehmung Luthers drangen. — Die genannten rcichsständischcn Beschwerden (Gravamina) gegen den römischen Stuhl enthielten unter andern Klagen auch die, daß der Papst die Rechte Deutsch- lands nicht achte, geistliche Aemtcr um hohen Preis verkaufe, sich die Vergebung der Sünden bezahlen lasse, indem päpstliche Heiligkeit „täglich so viele Indulgen; und Ablaß in die deutsche Nation schicke, dadurch arme Einfältige verführt und nur ihrer Baarschaft bethört würden." Auch klagten sie über den Mißbrauch des Bannes, daß oft „um 4 und 8 Kreuzer willen mit dem Banne gedroht werde." — Luther sah in der Berufung vom Kaiser „eine Berufung von Gott", und ließ sich nicht halten, Folge zu leisten. Noch in der Nähe von Worms ließ ihn selbst S pal a tin warnen, die Stadt zu betreten; aber Luther entgcgnete uner- schrocken: „Wenn so viele Teufel zu Worms wären, als Ziegel auf den Dächern,

8. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 130

1851 - Heidelberg : Winter
130 Kap. 21. Die salischcn Kaiser. (Heinrich Iv und Rudolf von Schwaben.) ihrer Hülfe gegen den Papst zu bedienen. Dieser war eben auf der Reise nach Deutschland begriffen, um dem Fürstentag in Augsburg beizuwohnen, hatte sich aber auf die Nachricht von Heinrichs Ankunft, aus Besorgniß für die Sicherheit seiner Person, auf einem Seitenweg in das feste Schloß von Canossa begeben, das der verwittweten Mark- gräfin Mathilde von Toscana gehörte, die dem päpstlichen Stuhle so ergeben war, daß sie ihm ihre reichen Güter geschenkt hatte. Bei dem Kaiser überwog die Furcht vor den deutschen Fürsten alle andern Gedanken: er wies daher die Anerbietungen der italienischen zurück und so kam es, daß 1077 Heinrich vor Gregor zu Canossa jenen schimpflichen, die kaiserliche Majestät so tief erniedrigenden Schritt thun mußte, daß er drei Tage lang baarfuß und im Büßergewande im Schloßhofe auf Erhörung harrte, bis ihn endlich der Papst vor sich ließ und ihn zwar vom Banne lossprach, aber ihm die Ausübung der kaiserlichen Rechte bis zur Entscheidung durch ein Fürstengericht untersagte. Erbittert über diese schmähliche Behandlung, um derentwillen ihm nun die Italiener überall verächtlich begegneten, schloß Heinrich sich jetzt an Gregor's Feinde in Italien an und gab der Aufforderung des Papstes, sich auf dem untcrdeß anberaumten Fürstentage zu Forch- heim zu vertheidigen, kein Gehör. Er verlegte vielmehr dem Papst in Canossa den Weg, so daß dieser weder nach Deutschland, noch nach Rom gehen konnte. Daher wählten Heinrichs Feinde in Deutsch- land , auf die Nachricht von seiner wieder wachsenden Macht 1077 den Herzog Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig. Durch chas Unglück männlicher geworden und von den süddeutschen, besonders rheinischen Städten unterstützt, zog nun Heinrich gegen Rudolf zu Felde, und in einem dreijährigen verheerenden Kampfe war ganz Deutschland zwischen dem Kaiser und Papste getheilt. — Bald nöthigte Heinrich seinen Gegner, sich aus Schwaben und Franken nach Sachsen zu ziehen; darauf gab er an des abtrünnigen Rudolfs Stelle das Herzogthum Schwaben dem tapfern und ihm ge- treuen Friedrich v o n H o h e n st a u f e n als ein e r b l i ch e s L e h e n und befestigte dieses Band durch die Vermählung seiner Tochter Agnes mit demselben. Gregor zauderte lange, wem er die Krone zusprechen sollte. Als aber Heinrich von den Sachsen unter Otto von Nord- heim mehrfache Nachtheile erlitt, so sprach der Papst dem Rudolf die Krone zu und über Heinrich abermals den Bann aus. Heinrich antwortete damit, daß er durch eine deutsche und durch eine lombardische Synode den Gregor absetzen und Clemens Iii

9. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 135

1851 - Heidelberg : Winter
Kap. 22. Innere Zustande unter den salisch-ftänk. Kaisern. (Das Papstthum.) 135 Lehen, jedoch unter der Bedingung des Rückfalls. — Aus seinem zweiten italienischen Zug e fiel er in Neapel ein und zwang den Roger nach Sicilien zu fliehen; dann vertrieb er den Anaclet aus Rom und setzte den Jnno cenz daselbst ein. Weil aber seine Deutschen beim Ablauf des Heerdienstes nicht länger bleiben wollten, trat er, ohnedieß unbaß, die Rückkehr an, hatte aber kaum die Gränze erreicht, als er erkrankte und in einer Bauernhütte im Oberinnthal starb, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen (1138). Unter seiner unruhigen Negierung lebte das Faustrecht wieder stark auf. —- Durch das während seines italischen Aufenthalts erlassene Gesetz, daß hinfort ein durch Ausstcrbcn erledigtes Retchslchcn nicht an das Reich zurückfallcn, son- dcrn an die nächsten fürstlichen Verwandten kommen solle, machte Lothar die großen Lehen, gegen ihre Natur, erblich. Er gab dieses Gesetz zwar nur zunächst für Italien; nachher aber fand cö auch in Deutschland auf dem Wege der Gewohnheit Eingang. — Dadurch, daß' Lothar 1133 die Markgrafschaft Nordsachscn (oder die heutige Altmark) dem Grafen von Ballenstädt, Albrecht dem Bären, aus dem Hause Anhalt oder Asca- ni en, verlieh, wurde der Grund zur nachherigen Macht dcsanhalt-branden- burgischen Hauses gelegt. Denn Markgraf Albrecht eroberte dazu noch die U k e rm ar k und die P r i e g n i tz von den Wenden, zog Ansiedler aus Flandern und den Niederlanden in diese Länder und machte Brandenburg zur Hauptstadt. Kap. 22. Innere Zustände Deutschlands unter den salisch-sränkischen Kaisern. (1.) Das Papstthum und die Kirche. Durch Gregor Vii war zwar die Kirche aus der schmählichen Abhängigkeit, in welche die Weltmacht sie gebracht hatte, herausgcrisscn; allein der Umstand, daß das Papstthum bei dieser Eman- cipation zugleich selbst die weltliche Macht in sich aufzunehmen und dadurch eine geistliche Universalmonarchie aufzustellen strebte, nahm die Kirche zugleich ein in der Weltmacht liegendes wtderchrlstliches Element und durch dasselbe den Keim der Selbstzerstörung in sich auf. Blieb dieser Keim auch lange den Augen der Zeit vor der allgemeinen Verehrung, welche sich der römische Hieropapat^dcr auf den deutschen Cäsareopapismus folgte, zu erzwingen wußte, verborgen: so blieb seine innere Entwicklung doch nicht aus und brach späterhin auch nach Außen hervor. War nun zwar die Einheit der Kirche gesichert, so konnte doch die Rein- heit derselben durch die Minderung der störenden Eingriffe des Staats und durch die Erschwerung der Simonie noch nicht hcrgestcllt heißen. Der innern Reinigung standen noch andere große Hemmnisse im Wege. Diese bestanden theils in dem wilden gewaltthätigen F ehd e g ei st der Großen, den sogar manche Bis ch ö ff e und Aebte theilten, und in den dadurch auch im Volke genährten rohen und heftigen Leidenschaften, theils in dem sich in Kirchen und Klöstern häu- fenden R e i ch th um und dessen schlimmen Folgen, die sich in der U ep p igke tt und Zuchtlosigkeit des größten Theils der Welt- und Klostergcistllchkeit zeigte.

10. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 205

1851 - Heidelberg : Winter
Kap. 28. Die luremburg. Kaiser. (Sigismund, das Kostnitzer Concilium.) 205 Zugegen waren — nicht zwar gleich iui Anfang, aber doch im Laufe des Conciliums — von geistlicher Seite: außerdem Papst Johann mit seinem Legaten, die Stellvertreter der betden^andern Päpste (Gregor's Xii, der da- mals in Rimini, und Ben edi c t' s Xiii, der nach seiner Vertreibung aus Avignon zu Perpignan in Spanien rcsidirtc), drei Patriarchen (von Jerusalem, Konstanti- nopcl und Aquilcja), die Großmeister aller Ritterorden, 33 Cardinäle, 20 Erz- bischöffc, über 200bischöffc und Weihbischöffe, 124 Siebte, 33 Universitätslehrer, mehrere tausend Priester und eine große Zahl von Mönchen; von weltlicher Seite, außer dem Kaiser, der erst später erschien, die Gesandten dcö griechi- schen Kaisers und aller europäischen christlichen Fürsten, selbst ein türkischer Ge- sandter, und überdteß an 1600 weltliche Fürsten und Herren, alle mit zahlreichem Gefolge, so daß zur Zeit des größten Zusammenflusses in und um Constan; 130,000 Menschen gezählt wurden und diese Stadt vier Jahre hindurch der Schau- platz der buntesten Welt aus allen Theilcn Europa's war. Papst Johann glaubte, es würde einzeln nach Köpfen abge- stimmt werden, und dann hoffte er, sich durch die deßhalb mitgebrachte Menge seiner italischen Prälaten halten zu können; allein das Con- cilium stimmte nach den vier Hauptnationen, (worunter man die deutsche, französische, englische und italische begriff), an welche die andern vertheilt waren, und sprach vor jeder andern Anordnung die Absetzung der drei Papste aus. Johann Unterzeichnete zwar seine Abdankung, entfloh aber, vom Herzog Friedrich von Oester- reich unterstützt, in dessen Gebiet nach Schaffhausen und von da nach Freiburg im Breisgau, und erklärte seine Absetzung für nichtig, in der Hoffnung, dadurch das Concilium zu sprengen. Aber das Concil blieb fest auf seinem Ausspruch und erklärte aus- drücklich, daß es seine Gewalt von Christo und nicht vom Papste habe, daß also auch der Papst sich ihm unterwerfen müsse. Papst Jo ha nn wurde gefänglich eingezogen und noch einige Jahre in leichter Hast gehalten. Von den zwei andern Päpsten legte Gregor seine Würde ohne Weigerung, Benedict aber kaum dann nieder, als Sigmund selbst nach Spanien reiste und den König von Ara- gonien vermochte, demselben seinen Schutz zu entziehen; er protestirte wenigstens noch bis an sein Ende. Um das Geld zu dicscr Reise aufzubringcn und soustigeu Aufwand zu be- streiten, hatte der Kaiser die Mark Brandenburg um 400,000 Ducatcn an den Burggrafen Fried rich von Hohcnzollern verpfändet; und als er nach- her das Pfand nicht auslösen konnte, überließ er es ihm zum Eigcnthum, wo- durch Friedrich der Stifter des br a nd e n b ur g i s ch - p r c u ß i sch en Hauses wurde. — Dagegen kostete dem Herzog F r i e d r i ch von Oesterreich jene Unterstützung, die er dem Papste lieh, alle seine Besitzungen in Folge der Reichs acht, die der Kaiser über ihn verhängte und die das Reichshecr, von Friedrich von Zollern geführt, in Verbindung mit den Eidgenossen voll-
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
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TM Hauptwörter (100)100

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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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