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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 1

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
Einleitung. 1. Die Geschichte des preuischen Staates unter-scheidet sich von der Geschichte anderer Reiche dadurch, da sie uns denselben nicht schon in seinem Ursprnge als ein selbstndiges Ganzes vorfhrt, welches durch die natrliche Begrenzung seines Gebietes oder durch die Stammeseinheit seiner Bewohner von andern Lndern getrennt wird. Denn die Preuische Monarchie bildet in ihrem Anfange keine nationale Einheit etwa wie die ehemaligen deutschen Herzog-tmer; ihre Teile gehren nicht ursprnglich der Lage nach zusammen, so da sie schon deshalb eine gemeinsame Geschichte haben mten. Preußen umfat vielmehr eine Anzahl frher geschiedener Provinzen, die ihren eigenen Entwickelungsgang genommen haben. Und doch bilden dieselben jetzt ein festgegliedertes Ganzes, durch das Band innerer geistiger Einheit verbunden. Diese geistige und politische Einheit, welche unser engeres Vaterland gegenwrtig darstellt, ist wesentlich die Schpfung seiner Fürsten, namentlich der Hohenzollern. Darum kann die preuische Geschichte auch nicht be-ginnen mit der Schilderung der Zustnde des Gesamtlandes. Die Geschichte Preuens ist vielmehr die Geschichte der alimhlichen Bildung und Entwickelung dieses Staates aus ganz geringem Ursprnge zu seiner jetzigen Gre. Dieser Ursprung aber weist uns nach jenen Gegenden hin, wo wir auch heute noch den Mittelpunkt und die Residenz unserer Monarchie erblicken. In der Mark Brandenburg und dem westlich angrenzenden Gebiete haben wir die Wiege des preuischen Staates. Das Land an Elbe und Oder ist der Ausgangspunkt des Reiches der Hohenzollern, das seinen jetzigen Namen einer spter erworbenen Proviuz entlehnen mute. Einteilung der brandenbnrgisch-preuischen Geschichte. Den Grund zu diesem krftigen Staate, der gegenwrtig die Haupt- und Vormacht des Deutschen Reiches bildet, legte König Heinrich I. durch Grndung der Nordmark auf dem linken Ufer der Elbe. Aber erst unter den anhaltinischen Markgrafen, Werner, Lehrbuch. 1

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 127

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
127 genommen hatte, schlo Kaiser Franz den Frieden zu Lneville (1801) 1801 in welchem die Abtretung des linken Rheinusers besttigt w^rde. Deutschland erlitt dadurch einen Verlust von 1150 Quadratmeilen. Die deutschen Fürsten wurden fr ihre auf dem linken Rheinufer verlorenen Besitzungen entschdigt durch die skularisierten geistlichen Besitzungen und die eingezogenen freien Reichsstdte (int ganzen wurden 112 Staaten eingezogen). Dies geschah durch den Reichs-deputationshauptschlu (1803). Preußen erhielt die Hochstifter Hildes- 1803 heim, Paderborn, Erfurt und Mnster, das Eichsfeld und die Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar, im ganzen 240 Quadratmeilen (es hatte 42 Quadratmeilen abtreten mssen). Bayern bekam fr die Kurpfalz und Zweibrcken (200 Quadratmeilen) Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Passau (280 Quadratmeilen). Hannover erhielt Osnabrck; Baden Konstanz, Stcke der Bistmer Speier, Basel und Straburg. Die Fürsten von Wrttemberg, Baden und Hessen-Kassel erhielten die Kurwrde. England hatte seinen Frieden mit Frankreich noch nicht ge-macht. Doch zwang eine Friedenspartei die Regierung zu dem Frieden von Amiens (1802), in dem England alle Eroberungen herausgab. Noch in demselben Jahre erhielt der Papst den Kirchen-staat zurck. f) Die dritte Koalition (18041805). Napoleon stellte zunchst die Ordnung in Frankreich wieder her. Er sah ein, da ein Volk ohne Religion nicht zu regieren ist. Deshalb schlo er einen Vertrag mit Pius Vii., durch welchen der katholische Kultus wieder eingefhrt wurde. Darauf lie er sich zum lebenslnglichen Konsul und zum Prsidenten der italienischen Republik erwhlen und war tat-schlich unumschrnkter Herrscher, Errichtete sich in frstlicher Weise einen Hof ein. umgab sich mit einer Leibgarde und schuf durch die Stiftung des Ordens der Ehrenlegion einen neuen Adel. Nun stand seinem letzten Ziele nichts mehr im Wege, und ohne Widerstand zu finden, lie er sich zum erblichen Kaiser der Franzosen whlen und am 2. Dezember 1804 krnen. Bald nach der Krnung erhoben sich neue Streitigkeiten zwischen Frankreich und England. Da auch die brigen Mchte sich durch Napoleon verletzt oder bedroht fhlten, schloffen England, Osterreich, Rußland, Schweden die dritte Koalition. Bayern, Baden und Wrttemberg traten zu Napoleon der. Mit ihrer Hilfe nabm er ein Heer der sterreicher bei Mm gefangen, drngte die Russen nach Mhren, nahm Wien, siegte in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz und zwang Osterreich zu dem Preburger Frieden, in dem es Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und den Breisgau an Baden abtreten mute. Preußen wurde gegen alles Vlkerrecht gentigt, Kleve und Neuenburg an Frankreich und Ansbach an Bayern abzutreten. Da es dafr Hannover besetzen durfte, war eine zweifelhafte Gegen-gbe; denn dadurch geriet es mit England in Zwiespalt. Napoleon nun na$ Willkr: Neapel gab er seinem lteren Bruder Joses; Holland wurde in ein Knigreich verwandelt und vem jngeren Bruder Ludwig zugewiesen; seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais machte er zum Vizeknig von Italien, seinen Schwager Murat zum Herzog von Kleve und Berg. Die Vasallenstaaten Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben (1805).

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 131

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
131 Bayern, Ostfriesland an Holland, Kottbus an Sachsen abtreten. Aus den Gebieten Sd- und Neu-Ostpreuen und dem grten Teile des Netzedistrikts wurde das Groherzogtum Warschau gebildet, welches dem zum Könige erhhten Kurfrsten von Sachsen gegeben wurde. Das Gebiet Bialhstock bekam Rußland. Danzig wurde eine freie Reichsstadt unter polnischem Schutze. So wurde der preuische Staat von 306 000 qkm mit 9,7 Millionen Einwohnern auf 158000 qkm und 4,6 Millionen Bewohner zurckgefhrt. berdies behielten die Oder-festungen Glogau, Kstrin und Stettin franzsische Be-Satzungen bis zur Zahlung von 140 Millionen Franks Kriegsentschdigung, die spter durch Verwenden Kaiser Alexanders auf 120 Millionen Franks ermigt wurde. Noch verschlimmert wurde die Lage des Staates durch das Gebot, die Hsen zu sperren und alle Handelsbeziehungen mit England abzubrechen. Preuens Wiedergeburt.*) 33. Der Tilsiter Frieden bezeichnet den Zeitpunkt der tiefsten Erniedrigung Preuens; aber von diesem Falle ging auch seine herrliche Wiedererhebung aus. Denn es beginnt jetzt jene Ttigkeit, die den König Friedrich Wil-Helm Iii. und seine Regierung in der dankbarsten Erinnerung seines Volkes erhalten hat. Das Unglck hatte in Preußen jene tiefen Schden auf-gedeckt, durch welche die schmachvolle Niederlage unabwendbar geworden war. Die Erkenntnis, welcher sich selbst die Wider-strebenden nicht verschlieen konnten, wurde der Ausgangs-Punkt der geistigen und sittlichen Wiedergeburt Preuens. Dieselbe war in erster Linie dem stillen, besonnenen und aufopferungsvollen Wirken des Knigs zu verdanken, der in seiner hochherzigen Gemahlin eine treffliche Beraterin und Helferin fand.**) In zweiter Linie ist dieselbe jener Auswahl von Mnnern zuzuschreiben, die, wie Stein, Hardenberg, Niebuhr, Wilhelm von Humboldt, *) Ergnzungen, S. 61, 62, 64 und 66. ) Mit klarem Blick die Situation berschauend, schrieb sie damals an ihren Vater, in einem jener Briefe, von denen ein Historiker sagt, sie seien wie mit einer Feder aus den Fittichen des Schutzgeistcs Preuens geschrieben: Die gttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und als abgestorben in sich zusammen-strzt. Wir find eingeschlafen aus den Lorbeeren Friedrichs des Groen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Zeit schuf. Wir find nicht mit ftjr fortgeschritten; deshalb berflgelt sie uns."

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 190

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
190 Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren ruhende deutsche Kaiserwrde zu bernehmen, und nachdem, in der Verfassung des Deutsches Bundes die entsprechenden Bestimmungen vorgesehen sind, befunden hiermit, da Wir es als eine Pflicht gegen das gemeinsame Vaterland betrachtet haben, diesem Rufe Folge zu leisten und die deutsche Kaiserwrde anzunehmen. Demgem werden Wir und Unsere Nachfolger an der Krone Preußen fortan den Kaiserlichen Titel in allen Unseren Beziehungen und Angelegenheiten des Deutschen Reiches führen und hoffen zu Gott, da es der deutschen Nation gegeben sein werde, unter den Wahrzeichen ihrer alten Herrlichkeit das Vaterland einer segensreichen Zukunft entgegenzufhren. Uns aber und Unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehr er des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung!" Die Rckkehr des sieggekrnten neuen Deutschen Kaisers nach Berlin (17. Mrz 1871) gab demselben Gelegenheit, die Kundgebungen der hohen Begeisterung entgegenzunehmen, womit das deutsche Volk die Wiederaufrichtung des Reiches begrte. Den ersten Deutschen Reichstag erffnete der Kaiser am 21. Mrz mit den Worten: Das neue Deutsche Reich, wie es aus der Feuerprobe des gegenwrtigen Krieges hervorgegangen ist, wird ein zuverlssiger Brge des europischen Friedens sein, weil es stark und selbstbewut ist, um sich die Ordnung seiner eigenen Angelegenheiten als sein ausschlie-liches, aber auch ausreichendes und zufriedenstellendes Erbteil zu bewahren. Mge dem deutschen Reichskriege, den wir so rhm-reich gefhrt haben, ein nicht minder glorreicher Reichsfriede, folgen, und mge die Aufgabe des deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe um die Gter des Friedens als Sieger zu erweisen! Das walte Gott!" Hauptbestimmungen der Deutschen Reichsverfassung. Zum Deutschen Reiche gehren die Knigreiche Preußen, Bayern, Sachsen und Wrttemberg; die Groherzogtmer Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar und Oldenburg; die Herzogtmer Braunschweig, Anhalt, Meiningen, Koburg-Gotha und Altenburg; die Frstentmer Waldeck, Lippe, Schaumburg, Schwarz-burg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, Reu jngerer Linie und Reu ltere Linie ; die Freien Reichsstdte Hamburg, Lbeck, Bremen; das Reichsland Elsa-Lothringen.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 163

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
163 Da die Nationalversammlung trotzdem auf der Durchfhrung der Verfassung bestand, wurden die sterreichischen und preuischen Abgeordneten zurckberufen. Die Rechte" der Versammlung lste sich auf, die Linke" aber, der sogenannte Rumpf, verlegte ihren Sitz nach Stuttgart, entsetzte den Reichsverweser und ernannte eine Regentschast, wurde aber von der wrttembergischen Regierung im Juni aufgehoben. Aufstnde in Dresden, Baden und der Pfalz. Nach Ablehnung der Reichsverfassung von seiten der einzelnen Regierungen fand die Revolutionspartei Gelegenheit zu neuem Aufruhr. So kam es im Frhjahr 1849 zu blutigen Aufstnden in Dresden, in Baden und in der Pfalz. Preußen leistete aber den bedrngten Regierungen krftige Hilfe. Am schnellsten wurde der Aufstand mit Hilfe preuischer Truppen in Sachsen unterdrckt. Mit grerer Hartnckigkeit trat der Widerstand in der Pfalz und in Baden aus. Im Juni zog ein Bundesheer unter dem Oberbefehl des Prinzen von Preußen in der Rheinpfalz ein, die binnen einer Woche von den Aufstndischen gesubert wurde. Durch das energische Vorgehen des Prinzen wurde die Ord-nung auch in Baden bald wieder hergestellt. Am 21. Juni wurden die Aufstndischen bei Wog Husel besiegt und bald darauf die von ihnen besetzte Festung Rastatt zur bergabe gezwungen. Ein solches Ende nahm die deutsche Einheitsbestrebung auf diesem <9ebiete. Die Union. Was der Nationalversammlung nicht ge-lungen war. suchte König Friedrich Wilhelm Iv. jetzt mit Hilfe der deutschen Negierungen ins Werk zu setzen. Zm Mai 1849 hatte derselbe mit Sachsen und Hannover das sogenannte Dreiknigsbndnis gegrndet und die brigen Staaten aufgefordert, diesem Bunde beizutreten; allein nur die norddeutschen Staaten schlssen sich dieser Union an, die sddeutschen, mit Ausnahme von Baden, widerstrebten und wuten sogar Sachsen und Hannover wieder davon abzuziehen. Trotzdem hielt Preußen an seinem Unternehmen fest, und auf seine Veranlassung trat das Deutsche Parlament (20. Mrz 1850) in Erfurt zusammen, welches die von ihm vorgeschlagene Verfassung annahm. Allein als sterreich diesen Bestrebungen die Aufforderung zur Wiedererffnung des Bundestages entgegenstellte, zerfiel die Union und die meisten deutschen Staaten schickten ihre Abgeordneten wieder nach Frankfurt a. M. Bald suchte auch der Bundestag leinen Einflu geltenb zu machen, als der kurhessische Minister Hassenpflug durch einen Verfassungsbruch mit den tnben in Streit geriet. Sofort lieen sterreich und Bayern die Bundeshilfe in Hessen einrcken, während Preußen, welches gegen die Wiedereinfhrung des frheren Bundestages Widerspruch erhob, die Mobil-machung anordnete. Allein nach dem unbedeutenden Vorpostengefecht bei Bronzell (unweit Fulda) gingen die Truppen auseinander. Die Feldzge in Schleswig-Holstein. (1848-50). Wie in den kurhessischen, so standen sich auch in den schleswig-holsteinschen

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 222

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
222 Die katholische Kirche in Preußen. Die Neuordnung der katholischen Hierarchie in Preußen beruht wesentlich auf der Bulle De salute animarum" vom Jahre 1821. Die katholische Kirche in Preußen hat 2 Erzbistmer und 10 Bistmer: Erzbistum Kln mit Trier, Mnster und Pader-dorn; Erzbistum Posen-Gnesen mit Kulm; Bistmer Fulda und Limburg, und die dem Papste direkt unterstellten (exemten) Bistmer Breslau (Frstbistum), Ermland, Osnabrck und Hildesheim. Zur Dizese des Frstbischofs von Breslau gehrt auch ein Teil von Osterreichisch-Schlesien; dagegen untersteht die Grafschaft Glatz kirchlich dem Erzbischof von Prag. Die Bistmer zerfallen in Parochien, an deren Spitze der Pfarrer steht. Mehrere Parochien bilden ein Dekanat. Die Vermgensverwaltung der kirchlichen Gemeinden leitet der Pfarrer in Verbindung mit dem Kirchenvorstande und der Gemeinde-Vertretung. Die Leitung der rein kirchlichen Angelegenheiten unter-steht allein der kirchlichen Behrde. Durch ein Ubereinkommen zwischen Staat und Kirche ist die Anzeige bei Anstellung der Pfarrer geregelt. Die Bischfe und Erz-bischfe leistey dem Könige bei bernahme des bischflichen Stuhles den Treueid. Im Gebiete der preuischen Monarchie sind zugelassen die-jenigen Orden und ordenshnlichen Kongregationen, welche sich a) der Aushilfe in der Seelsorge, b) der bung der christlichen Nchstenliebe, c) dem Unterrichte und der Erziehung der weiblichen Jugend in hheren Mdchenschulen und gleichartigen Erziehungsanstalten widmen, d) deren Mitglieder ein beschauliches Leben führen. Das Einvernehmen von Kirche und Staat hat sich als eins der festesten Bollwerke gegen die Anstrme der staats- und gesellschafts-feindlichen Elemente bewhrt.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 128

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
128 Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. Durch einen Vertrag vom 1. August 1806 erklrten die Könige von Bayern und Wrttemberg, der Kurfürst von Baden und mit ihnen elf andere Fürsten, da sie fortan sich nicht mehr als Glieder des Deutschen Reiches betrachteten und zu einem Bunde sich vereinigt htten unter dem Schutze Napoleons. Sie bewirkten dadurch die Auflsung des tausendjhrigen deutschen Kaiserreichs; denn Franz Ii. legte am 6. August die Deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich fortan Kaiser von sterreich. Auch Sachsen lie sich bald daraus von Napoleon gewinnen, und fein Kurfürst wurde dafr mit dem Knigstitel belohnt. 1806-07 g. Preuens Unglck im Kampfe mit Napoleon, 18061807. 32. Gefecht bei Saalfeld, 10. Oktbr., Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt, 14. Okt. 1806, Schlachten bei Ehlau, 7. und 8 Februar, und Friedland, 14. Juni 1807. 1806 König Friedrich Wilhelm Iii. hatte sich aus Friedens-liebe an den Kriegen gegen Napoleon nicht beteiligt. Erst als die Franzosen das neutrale und zu Preußen gehrige Ansbach durchschritten hatten, lie er Napoleon auffordern, seine Heere aus Deutschland zurckzuziehen. Napoleon hielt den preuischen Minister Haugwitz so lange hin, bis er die Dreikaiserschlacht gewonnen hatte. Dann zwang er ihn zu dem Schnbrunnener Vertrag, in dem Preußen fr Ansbach Hannover erhielt. Dadurch entzweite er Preußen mit Eng-land. Aller Bosheit setzte er die Krone dadurch auf, da er bald darauf das abgetretene Hannover den Englandern wieder anbot. Diese Miachtung zwang Preußen am 8. Oktober 1806 zur Kriegserklrung an Frankreich. Nur das Gefhl der verletzten Ehre und die allgemeine Entrstung konnten den König bestimmen, den gefhrlichen Kampf zu wagen. Zufolge feiner 11jhrigen Neutralitt stand Preußen dem siegreichen Gewalthaber fast allein gegen-ber. Rußland erlie zwar ein Manifest gegen Frankreich; allein feine Heere konnten den bedrngten Preußen erst spter Hilfe leisten. sterreich lehnte die Teilnahme am Kampfe ab. Nur Sachsen stellte 20000 Mann Hilfstruppen. Sobald Napoleon die Kriegserklrung erhalten hatte, zog er feine Heere, 200000 Mann stark, in Franken zusammen und rckte gegen die Psse des Thringerwaldes vor. Preußen stellte ihm nur 130000 Mann entgegen, die sich unter dem Oberbefehl des 71jhrigen Herzogs Ferdinand von Braunfchweig an der Saale erst vereinigen sollten.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 130

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
130 kam er in Berlin an; hier gebrdete er sich als unumschrnkter Gebieter und erlie (21. Nov.) die Kontinentalsperre, wodurch aller Handel mit England untersagt wurde. Friedrich Wilhelm Iii. war zunchst nach Kstrin und dann mit seiner Familie nach Knigsberg geflohen. Kaiser Alexander von Rußland hatte ihm sofort nach der Schlacht von Jena seinen Beistand angeboten und ein Heer unter Bennigsen nach dem Westen gesandt. Napoleon hatte unterdessen mit dem Kurfrsten von Sachsen Frieden ge-schlssen und war durch Polen gezogen, um sich durch den Anschlu der Polen, denen er die Wiederherstellung ihres Reiches versprochen hatte, zu verstrken. Mittlerweile hatten sich die Russen mit den Trmmern der geschlagenen preuischen Heere unter Lestocq jenseits der Weichsel vereinigt. Hier 7.u?^eb ^am e am 7; und 8. Februar bei Preuisch-Eylau zu E r'etner der blutigsten Schlachten. Der Kern der franzsischen Garde wurde geopfert, aber dennoch blieb der Sieg unent-schieden. Die Russen zogen sich in grter Ordnung zurck. Sowohl Napoleon, wie auch Alexander schrieben sich den Sieg zu. Hierauf bot Napoleon dem Könige von Preußen unter gnstigen Bedingungen den Frieden an, wenn er sich von Rußland trenne. Allein derselbe blieb seinem Bndnisse treu und versprach dem Kaiser Alexander bei einer Zusammen-fnft zu Memel (Vertrag zu Bartenstein), mit ihm gemein-schaftlich zu siegen oder unterzugehen. Nach einigen kleineren Gefechten kam es zu einer neuen blutigen Schlacht bei it. Juni Friedland (14. Juni), welche spt abends zugunsten der Franzosen entschieden wurde. Jetzt bot der Kaiser von Rußland Napoleon den Frieden an. Bei einer persnlichen Zusammenkunft in einem Zelte auf der Memel bei Tilsit wute Napoleon den Kaiser Alexander fr sich zu gewinnen, während er den König von Preußen und dessen edle Gemahlin Luise geringschtzig be-handelte. Am 7. Juli kam der Friede zwischen Frankreich Juli und Rußland zustande; am 9. Juli mute sich Friedrich Wilhelm zum Frieden bequemen. Preußen verlor alle seine Besitzungen zwischen Elbe und Rhein nebst der Festung Magdeburg. Die westflischen Besitzungen wurden teils an das Groherzogtum Berg gegeben, teils mit dem sdlichen Hannover, Braunschweig und Hessen-Kassel zum Knigreich Westfalen vereinigt, welches Napoleons jngster Bruder Jerome erhielt. Auerdem mute Preußen Baireuth an

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 144

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
144 Kndeten. Um 1 Uhr zogen Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. unter dem Siegesrufe ihrer tapferen Scharen in die befreite Stadt ein. Der König von Sachsen wurde gefangen genommen und nach Berlin gesandt. Die Schlacht hatte ungeheure Opfer gekostet. Unter den Alliierten hatten die Preußen verhltnismig den grten Verlust, nmlich 16000 Mann, die Russen den ab-solut grten, 22000 Mann; die sterreicher verloren 8000, die Schweden nur 300 Mann. Auf franzsischer Seite war der Verlust ebenso groß, er betrug an Toten und Verwundeten etwa 30000 Mann, auerdem an Gefangenen 15000 Mann. Bei der geringen Einigkeit der Verbndeten wurde die Verfolgung der Franzosen auffallend vernachlssigt. Napoleon, noch etwa 100000 Mann stark, berschritt bei Weienfels die Saale. Von dort aus zog er nach Freiburg, wo ihm . Jork den bergang der die Unstrut erschwerte, ohne den Rckzug hindern zu knnen. Erst am Main stie er auf greren Widerstand. Durch den Vertrag zu Ried (8. Okt.) hatte sich Bayern den Verbndeten angeschlossen. Auf die Nachricht von Napoleons Niederlage bei Leipzig stellte dasselbe den General Wrede den abziehenden Franzosen bei Hanau entgegen. Napoleon gewann aber den schwach besetzten Pa bei Geln-hausen und schlug das bayrische Heer am 30. und 31. Okt. nach tapferer Gegenwehr zurck. Ungehindert zog er (am 2. November) der den Rhein. Dadurch war auch das Schicksal der von den Franzosen besetzten Festungen ent-schieden. Stettin, Danzig, Wittenberg und Kstrin ergaben sich; Glogau und Magdeburg hielten sich bis zum Frieden. Auch der Rheinbund lste sich auf; Wrttemberg, Baden und Hessen vereinigten ihre Streitkrfte mit den Verbndeten. Das Knigreich Westfalen, die Groherzogtmer Berg und Frankfurt wurde aufgehoben. Die preuischen Lander zwischen Elbe und Rhein wurden dem Zepter Friedrich Wilhelms Iii. wieder unterstellt. Hannover, Braunschweig und andere deutsche Lnder kehrten zu ihren ehemaligen Frstenhusern zurck. d) Der Krieg in Frankreich bis zum ersten 1814 Pariser Frieden, 1814. 37. Gefechte bei Brenne (29. Jan.), bei La Rothiere (1. Febr.), bei Mo ntereau (18. Febr.), bei Bar sur Aube (27. Febr.). bei aon (9. Mrz), bei Arcis sur Aube (20. Mrz), bei Fre-Champenoise (25. Mrz) und am Montmartre (30. Mrz). Einzug der Verbndeten in Paris (31. Mrz).

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 147

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
147 bndeten erhoben den Bourbonen Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., auf den franzsischen Knigsthron. Nach rhrendem Abschiede von seinen Garden begab sich Napoleon mit wenigen Gefhrten seines Ruhmes und einer Leibwache von 400 Mann nach Elba und langte dort am 4. Mai an, zu derselben Zeit, als Ludwig Xviii. seinen Einzug in Paris hielt. Mit diesem schlssen die Verbndeten <xm 30. Mai den ersten Pariser Frieden ab. Frankreich o. Ma. behielt, was es im Jahre 1792> besessen hatte, und bekam zur besseren Grenzregulierung einige neue Besitzungen, unter diesen die Festung Landau. Holland, die Schweiz und Italien wurden wieder selbstndig. England behielt die er-oberten Inseln im Mittelmeer. e) Der Wie n er Kongre und das lootgige Kaiserreich. 38. Die Ordnung der deutschen Verhltnisse und die Verteilung der Reste aus der Napoleonischen Beute sollte geschehen auf einem Kongre in Wien. Gegen Ende September des Jahres 1814 fanden sich die Monarchen und ihre ausgezeichnetsten Staatsmnner von allen Seiten in Wien ein, woselbst die glnzende Versammlung am 1. November erffnet wurde. Preußen war vertreten durch ' -[gi/' den Kanzler v. Hardenberg und den Gesandten Wilhelm von Humboldt. Die grte Schwierigkeit bei der neuen Lnderverteilung bot der Anspruch Rulands auf das ge-famte Groherzogtum Warschau und die Entschdigung Preuens durch das Knigreich Sachsen. Hiergegen erhoben sich aber Osterreich, England und Frankreich und schlssen ein geheimes Bndnis wider Preußen und Rußland (1. Jan. 1815). Erst die Nachricht von der Flucht Napoleons von der Insel Elba fhrte eine Einigung herbei. Rußland behielt das Groherzogtum Warschau und trat nur den westlichen Teil des frheren Sdpreuen, die heutige Pro-vinz Posen, mit Danzig und Thorn an Preußen ab. Von Sachsen erhielt Preußen die Niederlausitz, einen Teil der Oberlausitz, den Kurkreis, die Hochstifter Merseburg und Zeitz und den schsischen Anteil der Grafschaft Mansfeld. Dafr, da Preußen Ansbach und Baireuth an Bayern, das wichtige Ostfriesland nebst Hildesheim, Goslar, Lingen und den nrdlichen Teil des Eichsfeldes an Hannover berlie, erhielt es Jlich und Berg, das Herzogtum Westfalen nebst Corvey und Dortmund,
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