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1. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 2

1869 - Hildburghausen : Gadow
2 Bei einer vor dir liegenden Landkarte hast du nach oben Norden, nach unten Süden, nach rechts Osten, nach links Westen. Um die Lage eines Ortes zu bestimmen, ist die Kennt- niß der Himmelsgegenden unentbehrlich. Die Oberfläche der Erde besteht aus Land und Wasser. (Weiteres im 5. Abschnitte.) Das Land ist nicht überall eben, es finden sich Er- höhungen auf demselben. Eine geringe Erhöhung heißt Hügel, eine größere Berg. Am Berge wird unterschieden Fuß, Abhang (Böschung, Halde) und Spitze (Gipfel, Kuppe, Kopf). Eine größere Anzahl von Bergen bilden mit den zwischen ihnen liegenden Vertiefungen ein Gebirge. Sehr hohe Gebirge heißen Alpen oder Hochgebirge. Gebirgsrücken oder Kamm ist die, die höchsten Berg- reihen verbindende Linie. Einsenkungen im Gebirgsrücken heißen Sattel, führt eine fahrbare Straße über dieselben, so werden sie Pässe genannt. Der letzte ins Meer rei- chende Berg eines Gebirgs heißt Vorgebirg oder Cap. Berge, die aus dem Krater, einer mit dem Erdinnern in Verbindung stehenden Vertiefung Feuer, Lava re. auswer- fen, heißen feuerspeiende Berge oder Vulkane. Die Vertiefung zwischen zwei Bergen heißt Thal oder Grund, sehr tiefe und enge Thäler heißen Schluchten oder Klüfte, eine Vertiefung, die rings von Bergen ein- aeschlossen ist, heißt Becken, wenn sie weniger tief; Kes- sel, wenn sie tiefer ist. Eine Gegend mit keinen oder nur sehr geringen Er- höhungen bildet eine Ebene. Erhebt sich dieselbe nur wenig über das Meer, so heißt sie Tiefebene, liegt sie hoch, Hochebene. Ebenen mit fruchtbarem, schwarzem Boden heißen Marschen oder Marschländer; öde Ebenen, die hauptsächlich nur Gras erzeugen, heißen Step- pen; große, unfruchtbare, mit Sand oder Steinen bedeckte, wasserlose Ebenen heißen Wüsten. Fruchtbare, weil be- wässerte, Flecken mitten in der Wüste, heißen Oasen. Die Höhe der Berge rc. wird vom Meere aus, der am tiefsten liegenden Ebene, berechnet, daher spricht man von Seehöh e. Mach der Benutzung des Bodens spricht man von Gärten, Feld, Wiese, Wald; nach der Beschaffenheit des-

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 84

1869 - Hildburghausen : Gadow
der mit Schleswig zusammenhängenden Halbinsel Jütland. Diese Landestheile haben 696 ^Meilen und 1% Mill. meist protestantische Einwohner. Die im atlantischen Ocean liegenden Färöer, 25 kleinere und größere Inseln, von denen nur 17 bewohnt sind, haben 24 Qm. und 10,000 Einw.; die im bohen Norden liegende Insel Island hat 1800 Qmeil. und 60,000 Einw. — Die früher zu Dänemark gehörigen deutschen Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg sind seit 1865 im Besitz Preußens. Bodengestalt und Beschaffenheit. Die Ostsee- Inseln sind Tiefland mit einzelnen Hügelreihen. Durch die Halbinsel Jütland zieht sich eine Hügelreihe mit Haide bewachsen. Die Inseln und Küsten sind fruchtbar. Die Färöer sind felsig, mit weniger, aber fruchtbarer Erde be- deckt. Island hat eine Menge Vulkane, z. B. Hekla, Krabla; ist im Innern öde und unwirthlich. Flüsse. Alle klein. Klima. Gemäßigt, nebelicht, doch nicht ungesund; auf Island sehr rauh. Produkte. Thiere: die gewöhnt. Hausthiere, vorz. gute Pferde; Rindvieh, Schweine; Wildpret, Fische, Austern, Bienen. Pflanzen. Getreide und Gartengewächse, Obst, vor- züglich auf Falster, nicht hinreichende Waldungen, wenig Nadelholz. Mineralien. Kreide, Steinkohlen auf Bornholm, Torf. Eine einzige Salzquelle. Auf den Färöer viel Geflügel (Vogelberge), Torf, Fische, Schafe. Kein Obst und kein Wald. Aus Island: Rennthiere, Rindvieh, Pferde, Ziegen, Eidergänse, Fische, Gemüse und Beeren; Getreide und Bäume fehlen. Heiße Quellen (der Geiser). Die Einwohner sind den Deutschen verwandt, trei- den Schifffahrt und Handel, weniger Industrie. Eisenbahn führt von Kopenhagen über Seeland und Fünen nach Jütland.

3. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 143

1869 - Hildburghausen : Gadow
143 Urzustände (vor Millionen von Jahren) in einem feuer- flüssigen Zustande. Die Oberfläche erkaltete nach und nach und wurde fest, es bildete sich die Erdrinde, das Master und die Atmosphäre (Dunst- oder Lufthülle). Pflanzen und Thiere entstanden, zunächst unvollkommenere. Das aus dem Innern wieder hervorbrechende Feuer und das Master veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen ent- standen, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zu- letzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schö- pfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Thieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, als das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte r sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Geräth die Luft in Bewegung, ' so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wol- ken, Thau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; — die Morgen- und Abendröthe, der Regenbogen; — Blitz und Donner, das Nordlicht; — Feuerkugeln und Meteorsteine. i

4. Geographie für die Volksschule - S. 79

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 79 — brechende Feuer und das Wasser veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe gingen wieder unter. Neue Schöpfungen entstanden, immer vollkommener wurden die Geschöpfe. Zuletzt entstand der Mensch. Zeugen untergegangener Schöpfungen sind die Pflanzenabdrücke, die Versteinerungen von Tieren, die mächtigen Kohlenlager. Die jetzige Schöpfung ist so alt, wie das Menschengeschlecht. Wird sie die letzte sein? — Der Erdkern ist heute noch glühend. Folgen davon sind: die Eruptionen der Vulkane, die Erdbeben, die heißen Quellen. Erscheinungen der Atmosphäre. Die Erde ist ringsum von einer Luft- oder Dunsthülle umgeben, die man Atmosphäre nennt. Sie hat eine Höhe von 8—10 Meilen. Gerät die Luft in Bewegung, so entstehen Winde, Stürme, Orkane; ist sie ohne Bewegung, so herrscht Windstille. Die wichtigsten Lufterscheinungen sind: Wolken, Tau, Reif, Nebel, Regen, Schnee, Hagel; Blitz und Donner, das Nordlicht; Feuerkugeln und Meteorsteine. Anhang. für die Schulen des Herzogtums S. Meiningen. Aas Kerzogtnm S. Weiningen. A. Allgemeines. Lage. Der zusammenhängende Teil des Herzogtums S. Meiningen, ein 36 Stunden langer und 3—5 Stunden breiter Bogen, liegt seinem größeren Teile nach am Südwestabhange des Thüringer Waldes, der kleinere Teil übersteigt denselben; zwei Bezirke, Kranichfeld und Camburg, liegen getrennt vom Hauptteile, der erstere an der Ilm, der zweite an der Saale. Grenzen. Das weimarische Fürstentum Eisenach; das Herzogtum Gotha; die preußischen Kreise Schmalkalden und Schleusingen; der Gehrener Bezirk des Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen; das Fürstentum Schwarz- burg-Rudolstadt; das Amt Kahla vom Herzogtum Altenburg; der weimarische Neustädter Kreis; der preußische Kreis Ziegenrück: das rudolstädtische Amt Leutenberg; das Fürstentum Reuß jüngere Linie; das Königreich Bayern; das Herzogtum Coburg. Größe. 2468 qkm (44,83 Qmeileti).

5. Geographie für die Volksschule - S. 2

1897 - Hildburghausen : Gadow
man die, die höchsten Bergreihen verbindende Linie. Einsenkungen im Gebirgsrücken heißen Sattel; führt eine fahrbare Straße über dieselben, so werden sie Pässe genannt. Der letzte ins Meer reichende Berg eines Gebirges heißt Vorgebirg oder Kap. Berge, aus deren Krater, einer mit dem Erdinnern in Verbindung stehenden Vertiefung, zu Zeiten Rauch- und Feuersäulen steigen, Asche ausgeworfen wird und glühende Lava entquillt, heißen Vulkane. Die Vertiefung zwischen zwei Bergen heißt Thal oder Grund, sehr tiefe und enge Thäler heißen Schluchten oder Klüfte; eine Vertiefung, die rings von Bergen eingeschlossen ist, heißt Becken, wenn sie weniger tief; Kessel, wenn sie tiefer ist. Eine Gegend mit keinen oder nur sehr geringen Erhöhungen bildet eine Ebene. Erhebt sich dieselbe nur wenig über das Meer, so heißt sie Tiefebene, liegt sie hoch, Hochebene. Ebenen mit fruchtbarem, schwarzem Boden heißen Marschen oder Marschländer; öde Ebenen, die hauptsächlich nur Gras erzeugen, heißen Steppen; große, unfruchtbare, mit Sand oder Steinen bedeckte, wasserlose Ebenen heißen Wüsten. Fruchtbare, weil be- wässerte Landstriche mitten in der Wüste heißen Oasen. Die Höhe der Berge zc. wird vom Meere aus, der am tiefsten liegenden Ebene, berechnet, daher spricht man von See- oder Meereshöhe. Nach der Benutzung des Bodens spricht man von Garten, Feld, Wiese, Wald; nach der Beschaffenheit desselben von Felsboden, Sandboden, erdigem Boden, Moorboden, Sümpfen. Auf den Gebirgen hauptsächlich entspringen die Flüsse. Den Ort, wo das Wasser aus der Erde herausquillt, nennt man Quelle. Läuft das Wasser mehrerer Quellen zusammen, so entsteht ein Bach; mehrere zusammen- laufende Bäche bilden einen Fluß. Das an den Fluß angrenzende Land bildet das Ufer des Flusses. Rechtes und linkes Ufer. Die Vertiefung, in welcher der Fluß hinfließt, ist sein Bett. Sehr große Flüsse, die eine größere Zahl kleinerer Flüsse (Nebenflüsse) in sich aufnehmen, heißen Haupt- flüsse oder Ströme. Ein Hauptfluß behält gewöhnlich seinen Namen von seinem Ursprünge bis zu seiner Mündung ins Meer, dem mächtigen, drei Viertel der Erdoberfläche bedeckenden Wasserbehälter, dem alle Flüsse zufließen. Kleinere, nicht zu weit vom Meere entspringende Flüsse heißen K ü st e n f l ü f s e. Alles Land, dessen Wasser einem Strome zufließt, heißt dessen Strom- oder Flußgebiet; die Höhen, die zwei Flußgebiete trennen, bilden die Wasserscheide. Stehende Gewässer heißen je nach ihrer Größe: Pfützen, Tümpfel, Teiche, Seeen. Die Begrenzung des Meeres durch das Land heißt Küste oder Gestade. — Erstreckt sich ein Stück Land weit hinaus ins Meer, so daß es zum größten Teil mit Wasser umgeben ist, so nennt man ein solches eine Halbinsel. Sehr schmale, flache Halbinseln heißen Landzungen. — Ein ganz vom Meere umgebenes Stück Land heißt eine Insel. Die Inseln liegen vereinzelt oder in Gruppen. (Archipelagus.) Die Inseln sind nichts anderes als aus dem Meere hervorragende Berge, da der Meeresboden ebenso uneben ist wie das feste Land. — Die der Schiff-

6. Geographie für die Volksschule - S. 86

1897 - Hildburghausen : Gadow
Fichtenwaldungen. 3 Oberförstereien: Ernstthal, Henbach, Sachsendorf. In den Thälern ergiebige Wiesen: der Feldbau, an die Abhängen oder auf die Rücken der Berge gewiesen, ist mühevoll und nicht lohnend und bringt Sommergetreide, Flachs und Kartoffeln hervor, welche letzteren die Haupt- nahrung hier, wie in Sonneberg und Gräfenthal bilden. — Der Boden des Vorderlandes besteht aus buntem Sand und Muschelkalk (Sandsteinbrüche bei Merbelsrod), der Wald gehört in seinen vorderen Partieen zur Thon- schieferformation, in seinen hinteren Teilen überwiegt Porphyr. Im Bezirke entspringen die Werra in zwei Armen (Saar und Werra 796 m), die Schleuse 797 m mit vielen Nebenflüßchen und die I tz 600 m (bei Stelzen). — Die Bewohner des Vorderlandes treiben Landwirtschast, oft gepaart mit Leinweberei; in der Stadt ist die Gerberei erheblich; die Bewohner des Hinterlandes treiben außer der Viehzucht (hauptsächlich Nindviehzucht, der Ärmere hält Ziegen,) Gewerbthätigkeit. Sie erstreckt sich auf Holzarbeiten (Holzhauen, Büttnerwaren, Felgen, Schubkarren, Schlitten, Span, Kisten, Laden, hölzerne Küchengeräte, rohe Schwefelhölzer, Spunde, zc.), auf den Betrieb von 2 Glashütten, 1 Blaufarbenwerk, Spielwarenfabrikation, viele Schneidemühlen, einige Papiermühlen und Ziegeleien, Pech- und Kien- rußhütten, auf Schwamm- und Zündhölzchenbereitung und einige andere Gewerbe. Außerdem Handel mit Holz, Brettern, hölzernen Waren, Butter und Hefe. Der Bergbau beschränkt sich auf die Steinkvhlenausbeute bei Crock und Oberwind und auf eine Flußspatgrube bei Gabel, während in früherer Zeit reiche Kupferbergwerke (bei Gabel) im Gange waren, deren Erze in Unter- neubrunn geschmolzen wurden. Der Bezirk baut seinen Körnerbedars nicht, auch der Obstbau ist un- bedeutend. Unter allen Bezirken des Landes hat er die wenigsten Pferde. Eisfeld, St. a. d. Werra, 440 m, 3700 Einw., Amtsgericht, schöne Kirche mit den Denkmälern von Luther und Jonas; altes Schloß, Gerbereien, Brauereien, Krieger- denkmal. Hier der Dichter Otto Ludwig geboren; Denkmal desselben. Unterneubrunn, Marktflecken, 455 m, Spielwaren-Fabrik, Glashütte, Erziehungsanstalt. G i e ß ü b e l, 530 in, Hefen- und Butterhandel. N e u st a d t am Rennsteig, 790 m, Schwamm- und Streichhölzer-Bereitung. H e u b a ch, 650 m, gr. Dorf mit Holzarbeitern. tehrenbach, Glashütte, 585 m. ch n e t t, 700 m, am Simmersberg, Holzarbeiter. Crock, 455 m, Steinkohlenbergwerk, weithin sichtbare Kirche. Sophienau. Blaufarbenwerk. Schwarzenbrunn, a. d. W>, früher Goldwäschen. Sachsendorf, 475 m, Märbelmühlen. 3. Der Kreis Sonneberg hat 6,»4 ^Meilen oder 344 qkm und 56 000 Einw. in 2 Städten, 6 Marktflecken, 60 Dörfern und einer großen Zahl einzelner Höfe und Häuser. (Die Wustungen bei Roteul). Der Thüringer Wald ikieferle 870 m, Schönberg 620 m) mit Fichten- und Tannenmaldungen überlagert die größere Hälfte des Kreises, und hier herrscht die Grauwackenformation mit breitrückigeu Bergen; vor demselben liegt ein niedriges Vorland: die Linder Platte und die Schalkauer Thalfläche, aus Sandstein und Muschelkalk bestehend. Die Linder Platte begrenzt der Mupperg (515 m).

7. Geographie für die Volksschule - S. 89

1897 - Hildburghausen : Gadow
— 89 — Pößneck, St. mit 11000 Einw., 215 m, Amtsgericht, Flanellfabr., Gerbereien. Seifensiedereien, Porzellanfabr., Schuhmacher. Unterwellenborn a. d. Gera-Eichichter Bahn, Eisenwerk. Unterwirrbach, Samenhandel. Garnsdorf und Obernitz, Vitriolwerke. Kranichfeld, das ehemals einen besonderen Bezirk bildete, jetzt aber zu Saalfeld gehört, hat in 1 St., 1 Marktfl., 8 Dörfern und 2 Höfen 3000 Einw., liegt getrennt vom Hauptteile im Jlmthale und auf der 350—450 m hohen Jlmplatte. Der Riechheimer Berg 510 m hoch. Der Boden gehört größtenteils der Muschelkalkformation an, kleineren- teils dem bunten Sandstein. (Sandsteinbrüche bei Großkochberg). Im Muschelkalkgebiete Kalksteinbrüche und Tuffstein, im Sandgebiete Braun- kohle und Töpferthon. Das Gebiet, obgleich nur ziemlich fruchtbar, erzeugt mehr Getreide, als für eigenen Bedarf; der Wiesenmangel treibt zu Futter- kräuterbau; guter Obstbau; Kiefernwaldungen vorherrschend. — Die Bewohner treiben Ackerbau mit starker Vieh-, vorz. Schafzucht, auch Handel mit Bauholz. Zum Amte gehören die 4 Parzellen Treppendorf, Großkochberg, Rödelwitz und M i l d a. Kranichfeld, Stadt a. d. Ilm, 1800 Einw., zur Hälfte weimarisch, 297 m, Schloß. O st h a u s e n, 365 m, größtes Dorf des Amtes. c) Der Bezirk Hamburg hat 124 qkm mit 11000 Einwohner in 1 Stadt und 47 Dörfern. Er liegt ebenfalls getrennt vom Haupt- teile an der Saale zwischen Jena und Naumburg. Die Saale bildet den tiefsten Einschnitt des Bodens (130—115 m), rechts und links erhebt sich, nur wenig höher liegend, (160—260 m, bei Thierschneck 316 m) eine sanft gehobene Fläche mit geringen Thaleinschnitten, die sich auf der Ost- oder meißnischen Seite zur W e t h a u neigt, die zur Saale fließt. Links der Saale liegt die thüringische Seite der Grafschaft. Der Boden des Bezirks besteht aus Wellenkalk, der zum Teil mit Lehm bedeckt ist, und trägt eine tiefe Ackerkrume. Kalklager zum Bauen und Brennen, Lehmgruben, Torf. Dieser Bezirk ist der fruchtbarste und wärmste, weil am tiefsten liegende, des Landes, baut überreichlich Getreide und Obst, vorzüglich Zwetschen (beides geht stark ins Ausland), Ölfrüchte (Raps), den Mangel an Wiesen ersetz en Futterkräuter, an den sonnigen Hügelwänden des warmen Saalthals finden sich Weinberge. An Holz ist Mangel, Torf bildet das Hauptbrenn- Material. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirtschaft, mit starker Viehzucht gepaart, als Zugtiere werden fast nur Pferde gebraucht. Viele Rittergüter. Die Gewerbthätigkeit ist gering. Zum Bezirke gehören die 4 Parzellen: Oberneusulza mit reichem Salzflötz, Unterneusulza, Lichtenhain und Vierzehnheiligen, während in ihm die Preußische Parzelle Abtlöbnitz-Mollschütz liegt. Camburg, St. a. d. Saale, 135 m, 2800 Einw., Amtsgericht, Zuckerfabrik, Gerbereien, Weinbau, Holzmesse, Burg- und Klosterruinen. Schmiedehausen (250 m) und Eckolstädt (295 m), größte Dörfer des Bezirks.

8. Geographie für die Volksschule - S. uncounted

1897 - Hildburghausen : Gadow
Verlag der Herzog]. Hofbuchdruckerei von F. W. Gadow & Sohn in Hildburghausen. ieöerhort. -Siebenzig Lieder für die sangeslustige erwachsene Jugend in den Jortbildnngs schulen. Gesammelt und herausgegeben von t Eschwege.) Taschenformat 87 Seiten, großer schöner Druck des Textes und der Noten, 70 Lieder enthaltend. Preis elegant gebunden in Ganzleinen 50 Pf., kart. in Leinwandrücken 40 Pf. Wenn man in den letzten Jahren bemüht war, für die gewerblichen Fort- bildungsschulen namentlich in größeren Städten besondere Unterhaltungsabende an Sonntagen zu gestalten, so mochte man wohl von dem sittlichen Werte, den solche Abende für die Schüler haben, überzeugt sein, wenn auch hie und da Stimmen dagegen laut wurden, tver möchte bestreiten, daß zweckmäßig arrangierte Unter Haltungsabende, an denen die Lehrer mit den Schülern gesellig, den Schulton beiseite setzend, verkehren, auf die geistige und auch körperliche Bildung den günstigsten <Lin fluß haben? Wäre es nicht zu wünschen, daß an solchen Abenden nicht nur Litern sondern namentlich die Meister der Schüler sich miteinfinden und dadurch bekunden daß die geistige Gntwickelung der Lehrbefohlenen ihnen doch nicht gleichgiltig ist, Aber auch Bessergesinnte aus höheren Alasien, namentlich auch Behörden ;c. vergeben sich nichts, wenn sie einige Stunden mit dem zukünftigen Handwerker und Bürger verkehren. Gder sollte ein solcher Verkehr der Erwachsenen mit den Jüngeren etwa nutzlos sein? _ Der eigentliche Hweck solcher Unterhaltungsabende kann nur erreicht werden durch gute — ja nicht zu lange — Vorträge, gute Gefangs-Aufführungen, Deklamationen, gute Vorführungen von Musikstücken und durch Singen passender Lieder seitens der Schüler u. dgl. m. Was nun letzteres betrifft, so ist es wesentlich, daß auch die er- wachsene Jugend wieder singt und nicht in die Lage kommt, bei etwaigem Singen zu den schlechtesten und schmutzigsten Liedern, deren es nicht wenige giebt, zu greifen. Wir machen deshalb auf obige Sammlung: Liederhort für die sangeslustige Jugend in den Fortbildungsschulen aufmerksam und empfehlen sie warm allen Lehrern und Schülern genannter Schulen. Gruppierung und Inhalt der gewählten Lieder ist vor- züglich: 1) Choräle, 3) Lieder religiösen Inhalts, 3) vaterlandslieder, 4) Natur- und Wanderlieder, 5) Abendlieder und 6) Lieder für Frohsinn und Spiel. Ww" Ruf Knnfch auch öireki von Ut Jerlagshanörung gegen Hittfettöung von Ss refp. 4s Gf. in Gnefmarken beziehen. Zu beziehen durch jede Bach- und Musikalienhandlung des In- und Auslandes.

9. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 7

1873 - Hildburghausen : Gadow
o von sich, und gewaltsame Zuckungen verriethen, daß sie der Tod ebenfalls schüttelte. So ein Unglücksfall war der guten Frau noch nicht begegnet, seitdem sie wirthschaftete; ganz betäubt von Schrecken, sank sie auf ein Bündlein Stroh hin, hielt die Schürze vor die Augen, denn sie konnte den Jammer der Sterblinge nicht ansehen, und erseufzete tief: Ich unglückliches Weib, was fang ich an! und was wird mein harter Mann beginnen, wenn er nach Hause kommt? Ach, hin ist mein ganzer Gottes- segen auf dieser Welt. — Augenblicklich strafte sie das Herz dieses Gedankens wegen: Wenn das liebe Vieh dein ganzer Gottessegen ist auf dieser Welt, was ist denn Steffen und was sind deine Kinder? Sie schämte sich ihrer Uebereilung. Laß fahren dahin aller We!t Reich- thum, dachte sie, hast du doch noch deinen Mann und deine vier Kinder. Ist doch die Milchquelle für den lieben Säugling noch nicht versiegt, und für die übrigen Kinder ist Wasser im Brunnen. Wenn's auch einen Strauß mit Steffen absetzt und er mich übel schlägt, was ist's mehr, als ein böses Ehestündlein? hab ich doch nichts verwahrlost. Die Ernte stehet bevor, da kann ich schneiden gehn, und auf den Winter will ich spinnen bis in die tiefe Mitternacht; eine Ziege wird ja wohl wieder zu erwerben sein, und hab' ich die, so wirds auch nicht an Hipplein fehlen. Indem sie das bei sich gedachte, ward sie wieder frohen Muthes, trocknete ab ihre Thränen, und wie sie die Augen aufhob, lag da vor ihren Füßen ein Blättlein, das fütterte und blinkte so hell und hochgelb, wie gedie- gen Gold; sie hob es auf, besah's, und es war schwer wie Gold. Rasch sprang sie auf, lief damit zu ihrer Nachbarin, der Judenfrau, zeigt ihr den Fund mit großer Freude und die Jüdin erkannt's für reines Gold, schachert's ihr ab, und zählt' ihr dafür zwei Dickthaler baar auf den Tisch. Vergessen war nun all' ihr Herzeleid. Solchen Schatz an Baarschaft hatte das arme Weib noch nicht im Besitz gehabt. Sie lief zum Bäcker, kaufte Strözel und Bntterkringel und eine Hammelkeule für Steffen, die sie zurichten wollte, wenn er müde und hung- rig auf den Abend von der Reise käm. Wie zappelten die Kleinen der fröhlichen Mutter entgegen, da sie hereintrat und ihnen ein so ungewohntes Frühstück austheilte. Sie überließ sich ganz der mütterlichen Freude, die hungrige Kinderjchaar abzufüttern; und nun war ihre erste Sorge,

10. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 8

1873 - Hildburghausen : Gadow
6 das ihrer Meinung nach von einer Unholdin gesterbte Vieh bei Seite zu schaffen und dieses häusliche Unglück vor dem Manne so lang als möglich zu verheimlichen. Aber ihr Erstaunen ging über Alles, als sie von ungefähr in den Futtertrog sah und einen ganzen Hansen goldner Blätter darin erblickte. Daher schärfte sie geschwind das Küchenmesser, brach den Ziegenleichnam ans und fand im Magenschlunde einen Klumpen Gold, so groß, als einen Paulinerapfel, und so auch nach Verhältniß in den Mägen der Zicklein. Jetzt wußte sie ihres Reichthums kein Ende; doch mit der Besitznehmung empfand sie auch die drückenden Sorgen desselben; sie ward unruhig, scheu, fühlte Herz- klopfen, wußte nicht, ob sie den Schatz in die Lade ver- schließen oder in den Keller vergraben sollte, fürchtete Diebe und Schatzgräber, wollte auch den Knauser Steffen nicht gleich Alles wissen lassen, aus gerechter Besorg- niß, daß er, vom Wuchergeist angetrieben, den Mammon an sich nehmen und sie dennoch nebst den Kindern darben lassen möchte. Sie sann lange, wie sie's klug genug damit anstellen möchte, und fand keinen Rath. Endlich nahm sie ihre Zuflucht zu dem trostreichen Seelenpfleger des Dorfes, berichtete ihm unverhohlen das Abenteuer mit Rübezahl, wie er ihr zu großem Reichthum ver- holfen und was sie dabei für Anliegen habe. Nach- dem er lange nachgesonnen hatte, sagte er: Hör' an, meine Tochter, ich weiß guten Rath für Alles. Wäge mir das Gold zu, daß ich dir's getreulich aufbewahre; dann will ich einen Brief schreiben in welscher Sprache, der soll dahin lauten: dein Bruder, der vor Jahren in die Fremde ging, sei in der Venediger Dienst nach In- dien geschifft und daselbst gestorben, und habe all sein Gut dir im Testament vermacht, mit dem Beding, daß der Pfarrer des Kirchspiels dich bevormunde, damit es dir allein und keinem andern zu Nutz komme. Ich begehre weder Lohn noch Dank von dir; nur gedenke, daß du der heiligen Kirche einen Dank schuldig bist für den Segen, den dir der Himmel bescheert hat, und gelobe ein reiches Meßgewand in die Sakristei. Dieser Rath be- hagte dem Weibe herrlich: er wog in ihrem Beisein das Gold gewissenhaft bis auf ein Quentlein aus, legte es in den Kirchenschatz, und das Weib schied mit frohem und leichtem Herzen von ihm. Rübezahl aber war mittlerweile auch nicht müßig ge-
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