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e) Australien.
113) Australien besteht aus dem Continente Neu-Hol-
lan d, 1-10,000 Om. mit den englischen Colonien an der Ost-,
West-, Süd und Nordküste (an ersterer die Hauptstadt Lidn ey,
70.000 E., im Süden P o r t A d ela ide u.m e l b ourne, 100.000
E., im Westen die Niederlassung am Schwanenflusse); ferner aus
den größer» Jnselländern in der Nähe vom Contineut: Van-
Diemenstand, mit englischen Niederlassungen, Neuseeland,
ebenfalls mit englischen Niederlassungen, Neu-Guinea u. a.,
und endlich aus entfernteren kleineren Inseln, unter welchen die
Sandwichs-Jnseln, von denen die größte Owaihi heißt, die
Freundschafts-Inseln, die Gesellschafts-Inseln, von
denen die größte Tahiti und die M arg »es as -In sein zu merken
sind. Im Ganzen wird der Flächeninhalt des Erdtheils zu
17.0000 Qdf. mit 4 Mill. E. angenommen.
1) Durch seine Vernunft ist der Mensch in den Stand ge-
setzt und zugleich verpflichtet, an Erkenntniß und Tugend immer
weiter vorwärts zu schreiten und sich Gott immer ähnlicher zu
machen. Es ist dies aber nicht blos bei den einzelnen Men-
schen der Fall, sondern auch bei dem ganzen Menschengeschlecht,
welches dadurch, daß das spätere Geschlecht die Fortschritte des
früheren sich aneignet, zu einer immer höher» Stufe der Voll-
konimenheit emporsteigt. Wie dies geschehen, erzählt die Ge-
schichte, welche demnach die wichtigsten Ereignisse und die be-
deutendsten Personen, die mif die Entwickelung des Menschen-
geschlechts einen großen Einfluß geübt haben, darzustellen hat.
U) Die Geschickte wird in drei Haupttheile (Perioden) ein-
getheilt. Ein Haupttheil bildet Ȋn lich die Zeit vor Christus
und vor der Verbreitung seiner Lehre; ein zweiter Haupttheil
geht von da an bis zur Reformation und zur Entdeckung von
Amerika; der dritte Haupttheil von da an bis auf unsere Zeit.
Den ersten Haupttheil nennt man die alte, den zweiten die
mittlere, den dritten die neuere Geschichte.
3) Die Völker der alten Welt werden eingetheilt in Hei-
den und Juden, je nachdem sie dem Götzendienste ergeben
sind oder sich zu der Erkenntniß des einigen wahren Gottes
I. Alte Geschichte.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Australien Schwanenflusse Neuseeland Amerika Gottes
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die Araber (Mauren) so aus, daß sie im Jahre 1139 zu einem selbststän.
digen Königreiche erhoben wurde. Später wurden die Araber immer weiter
nach Süden zurückgedrängt und endlich ganz aus dem Reiche vertrieben l).
Damit nicht zufrieden, suchten die Portugiesen ihre Erbfeinde auch jenseits
des Meeres, in Afrika, ans. König Johann (1411—1433) setzte über die
Meerenge von Giberaltar und war so glücklich, 1415 das feste Cent« *) einzu-
nehmen. Der Besitz dieses Hafens forderte zunächst zu einer Untersuchung
der afrikanischen Küste auf, woran sich dann große Entdeckungen anschlossen.
Der dritte Sohn des Königs Johann, Jnfant?) Heinrich, widmete
nämlich alle seine Mnßezeit den Wissenschaften, besonders aber der Erd-
und Himmelskunde. In seiner Lernbegier verließ er den Hof und wählte
seinen Wohnsitz im südlichsten Theile von Portugal, nahe bei dem Kap
St. Vincent. Hier war er der afrikanischen Küste möglichst nahe und kennte
mancherlei Nachrichten von den jenseitigen Bewohnern einsammeln. Vor-
züglich beschäftigte ihn der Plan, den langersehnten Seeweg nach Indien
aufzufinden. Dabei kam er auf den Gedanken, ob man nicht um Afrika
herum nach dem südwestlichen Asien steuern könne. Irgendwo, war seine
Meinung, müsse doch Afrika ein Ende haben und es berichte ja eine Sage
aus alter Zeit, daß die Phönizier diesen Erdtheil bereits einmal umschifft
hätten (vergl. o. S. 8). Die öffentliche Meinung aber wirkte dahinzie-
lenden Unternehmungen durch mancherlei Fabeln geradezu entgegen. Unter
der Linie (Aequator), hieß es, sei das Wasser kochend heiß, das Land von
den glühenden Strahlen der Sonne versengt und durchaus unbewohnbar;
an andern Stellen wimmele das Meer von Ungeheuern, welche die Schiffe
anfielen, sie mit ihren riesigen Rücken hoch in die Luft schleuderten und
zerschellten; und wieder an andern sei der Salzgehalt des Wassers so groß,
daß ein Fahrzeug die träge Masse nicht zu durchschneiden vermöchte. Trotz
dieser trüben Erzählungen faßte Heinrich Muth und wußte ihn auch in An-
deren anzufachen. Zuvörderst sandte er Schiffe aus, um die Westküste Afrikas
zu untersuchen. Dabei geschah es, daß die Edelleute Z arko und Teyx eyra,
vom Sturme auf die hohe See getrieben, ohne Absicht (1419) die kleine Insel
Porto Santo2) entdeckten. Der Jnfant sandte Anpflanzer hin, welche
Sämereien und verschiedene Thiere mitnahmen. Letztere vermehrten sich un-
ter dem schönen warmen Himmel sehr schnell. Ein einziges trächtiges Ka-
ninchen lieferte in wenig Jahren eine so zahlreiche Nachkommenschaft, daß
man im Ernst befürchten mußte, sie werde alle Pflanzungen der Insel zerstören.
Von Porto Santo sahen die Portugiesen bei heiterem Wetter oft am
Horizonte einen „dunkeln Flecken." Sie vermutheten, daß es Land sei,
steuerten darauf los und fanden (1420) die Insel Madeira^). Sie war
unbewohnt und ganz mit Wald bedeckt. Um Raum zur Anpflanzung zu i)
i) In Spanien verloren die Araber ihre letzte Besitzung, d. i. Granada, im
Jahre 1493; diese Stadt wurde durch die vereinigten Heere Ferdinands von
A r a go n i e n und der mit ihm (1469) vermählten Jsabella vonkastilien erobert.
— ¿euta an der Nordküste von Afrika, Giberaltar gegenüber.
a) Jnfant (von dem lateinischen Worte infans d. i. Kind) ist der Titel, den
in Spanien und Portugal die Prinzen des königlichen Hauses führen.
s) Porto Santo liegt unter dem Null Grav der Länge. — Madeira
südlich von Porto Santo.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Heinrich Heinrich Heinrich_Muth Heinrich Ernst Porto_Santo Ferdinands Porto_Santo
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Portugal Indien Afrika Afrika Afrikas Spanien Granada Afrika Spanien Portugal
Schulformen (OPAC): Katholische Schule, Gehobene Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
140 ix. Zeitraum. Deutschland unter dem Hause Oester re lch.
Wie durch Verstand und treffliches
Urtheil zeichnete sich Maximilian auch
durch körperliche Wohlgestalt und
Kraft aus; seine Unerschrockenheit
kannte keine Grenzen. Kaum war
je ein Mensch von so vielen Le-
bensgefahren bedroht wie Max und
stets ist er aus allen oft wunderbar
errettet worden. Die Martinswand
bei Zyrl in Tirol; die 14 Schlacht-
wunden; der Nitt in Brabant;
der Thurm in Ulm; die Bären-
höhle im Lande ob der Ens. Sein
Charakter war edel und bieder, seine
Lebensweise möglichst einfach, seine
Tafelsehr mäßig; nie hat ihn Ie-
gelang es ihm, dem Wegelagern ein
Ziel zu setzen und den Uebermuth der
Städte zu dämpfen. Damit Gerech-
tigkeit im Lande herrsche, stiftete er das
Kammergericht in Berlin. Auch meh-
rere heilsame Einrichtungen traf er in
Städten und Dörfern, führte gleiche
Ellen, Maaße und Gewichte ein,
steuerte den überhand genommenen
Schwelgereien und dem Aufwande.
Wüste Plätze wurden angebaut, neue
Städte und Dörfer entstanden und der
Handel blühte. Die von seinem Vater-
gegründete Universität Frankfurt voll-
endete er. Doch Volksschulen gab's
damals noch nicht.
mand berauscht gesehen. Sein Beispiel veranlagte, daß der Adel seiner
Erbländer eine Verbrüderung gegen das übermäßige Trinken und Fluchen
errichtete. Auf fremdes Lob war er nicht neidisch und Tadel ertrug er
gelassen. Gelehrte und Künster unterstützte er reichlich. Die Universi-
täten zu Wien und Ingolstadt fundirte er gut. Die Wissenschaften liebte
er und studirte selbst fleißig Mathematik, Astronomie und besonders Ge-
schichte. Er war selbst Dichter und Schriftsteller.
Culturmand.
Obgleich bereits Handel und Gewerbe durch die Kreuzzüge und die
verbreiteten politischen Genossenschaften, als: geistliche und weltliche Ritter-
orden, Baubrüderschaften, Malervereiue, Hansen (Bündnisse) der Kauf-
leute, Gilden und Zünfte der Handwerker—einen immer höheren Auf-
schwung genommen hatten, so erfuhren sie doch, namentlich der Welt-
handel, in Folge der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und der
Entdeckung Amerikas eine gänzliche Umgestaltung.
Nach den Kreuzzügen kamen die sehr geschätzten und gesuchten indi-
schen Produkte auf dem persischen und arabischen Meerbusen nach Aegyp-
ten und Syrien, wurden hier von den reichen Kausteuten, besonderrs aus
Venedig und Genua abgeholt und dann um einen hohen Preis durch
ganz Europa verkauft. Darum wünschte man schon lange um Afrika
herum einen Seeweg nach Indien zu finden. Dies glückte den kühnen
Seefahrern, den Portugiesen, vorzüglick durch die Bemühungen ihres
Prinzen, Heinrichs des Seefahrers. 1418 entdeckten sie die Insel Porto
Santo, daun Madeira, wo sie eine Eolonie anlegten und Reben und
Zuckerrohr mit gutem Erfolge anbauten. Später entdeckten sie die feuer-
speienden kanarischen Inseln und 1432 die Azoren. 1433 umschifften )ie
das gefürchtete Eap Bajador und drangen bis zum grünen Vorgebirge
vor. Hier und am Senegal fanden sie zuerst wilde heidnische Neger.
Man fing einige von ihnen, die sich durch Geld auslösten. In der
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Max Max Hansen Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Brabant Ulm Berlin Frankfurt Wien Ingolstadt Ostindien Amerikas Syrien Venedig Genua Europa Afrika Indien Senegal