1869 -
Hildburghausen
: Gadow
- Autor: Peter, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Volksschule, Bürgerschule, Realschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Hadersleben. Ackerbau, Viehzucht, vorzügliche Pferde, Fi-
scherei, Obst, Schifffahrt und Handel. Eisenbahn Won Al-
tona nach Kiel und Rendsburg, von da über Schleswig
und Flensburg nach Jütland; ferner von Lauenburg nach
Lübeck.
Bis 1864 gehörten die Herzogthümer zu Dänemark;
in diesem Jahr wurden sie von dänischer Willkürherrschaft
durch die vereinigten Oesterreicher und Preußen befreit
(Schlacht bei Miffunde, Eroberung des Dannewerks, der
Düppler Schanzen und der Insel Alsen); seit 1866 mit
Preußen vereinigt. Lauenburg hatte früher sächsische Für-
sten, gehörte dann zu Hannover und Braunschweig, 1815
zu Dänemark und kam 1864 an Preußen.
Städte in Holstein:
Kiel, Hauptst., an der Kieler Bucht, dem besten und sicher-
sten Hafen der Ostsee, zum Kriegshafen der norddeutschen Flotte
bestimmt, 19,000 Einw., Schifffahrt, starker Handel, Messe, Univer-
sität.
Rendsburg an der Eider, 12,000 Einw., Festung.
Heide, bedeutendster Ort 4n den Landschaften Norder-mnd
Süderdithmarschen, 7000 Einw., Pferdemärkte.
Glück stadt an der Elbe, 6000 Einw., Schifffahrt.
Altona, 53,000 Einw., an der Elbe, nahe an Hamburg, bed.
Handel und Fabr., 140 eigne Schiffe.
Ottensen, mit Klopitocks Grabmale.
Lauenburg a. d. Elbe, Schifffahrt, und
Ratzeburg ini Herzogthum Lanenburg, auf einer Insel des
Ratzeburger Seees, 4000 Einw., Handel.
Städte in Schleswig:
Schleswig, 14,000 Einw., Gymnasium, Domkirche. -
Eckernförde, Handel.
Flensburg, Handelsstadt, 19,000 Einw.
Hadersleben an einer Bucht der Ostsee, 9000 Einw., Han-
del und Schifffahrt.
Bon Inseln merke: Alsen mit Sond erbnrg, und Feh-
marn mit Burg in der Ostsee: Sylt, Föhr. Pelworm und Nord-
strand in der Nordsee, Ueberreste des zum Theil in den Fluthen
begrabenen Nordfriesland. Sylt mit besuchtem Seebad.
k) Provinz Hanno ver, 700 f^M., 1,800,000 Einw.,
von denen 3a protestantisch sind. Bildete bis 1866 ein
eigenes Königreich unter Fürsten wölfischen Geschlechts, seit
jener Zeit von Preußen erobert.
Hannover, von Elbe, Weser mit Aller und Leine,
und Ems mit Hase bewässert, fast ganz eben, ist zum
Theil sehr fruchtbar (Marschland), zum Theil mager und
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- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Volksschule, Bürgerschule, Realschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
57
2) Königreich Spanien.
9200 s^M., 15 Mill. kathol. Einw. — Die Spanier
lieben Musik, Tanz, Stiergefechte, sind leidenschaftlich,
mäßig, aber trag.
Berühmte Spanier sind: König Karl I., als deutscher
Kaiser Karl V.; die Seefahrer Christoph Columbus, der 1492
Amerika entdeckte; Ferdinandcortez, der 1520 Mexiko eroberte ;
Magellan, der 1519—1522 die erste Reise um die Erde machte, und
Franz Pizarro, der 1525 Peru entdeckte und eroberte.
Anm.: Durch eine Revolution 1868 wurde Spaniens Königin
Jsabella vertrieben und augenblicklich lenkt die Geschicke Spaniens
eine provisorische Regierung. /
Städte:
Madrid, Hptst., hoch gelegen, 300,000 Einw., 95 Kirchen, der
große königl. Palast, Universität, viele Fabriken, berühmte Gemälde-
sammlungen. In der Nähe liegen das Lustschloß Aranjuez und
das Kloster Escorial mit den Gräbern der spanischen Könige.
Toledo am Tajo, 20,000 Einw., im 14. Jahrhundert 200,000
Einw., Universität, Sitz des obersten Bischofs von Spanien.
Salamanca am Tormes, einem Nebenflüsse des Duero,
20,000 Einw., berühmte Universität.
' 'Valladolid, 25,000 Einw., in einer Ebene, Universität.
Hier starb Columbus 1506.
Santiago, 30,000 Einw., Universität, berühmter Wall-
fahrtsort.
Ferrol, befestigter Kriegshafen am atlantischen Meere.
Santander, 3o,Ooo Einw., wichtiger und befestigter Han-
delsplatz am biskayschen Meere.
Saragossa, in fruchtbarer Gegend am Ebro, 7o,Ooo Einw.,
Universität, Seidenfabriken. Belagerung durch die Franzosen
1808—1809.
Barc elona, 250,000 Einw., Handel und Fabriken.
Valencia in schöner fruchtbarer Ebene, der Garten von
Valencia genannt, 140,000 Einw., Univ., prächtige Domkirche,
Handel und Fabriken.
Alicante, Festung am Mittelmeer, 30,000 Einw., Haupt-
Handelsplatz für den Handel mit Italien, berühmter Wein.
Murcia, 40,000 Einw., Seidenhandel.
Car tagen« , Festung und wichtiger Mittelmeerhasen, 40,000
Einwohner.
Gran ada, am Fuße des Schneegebirgs in sehr schöner
Gegend, 80,000 Einw., mit der berühmten Alhambra, dem noch
gut erhaltenen Palaste der alten maurischen Könige.
Cordova am Guadalquivir, 60,000 Einw., Tuchfabriken,
Gold- und Silberarbeiter. Die Domkirche, getragen von über 1000
Marmorsäulen, war früher eine muhamedanische Moschee.
Malaga, 80,000 Einw., Olivenbau, Wein, Cochenille.
Sevilla am Guadalquivir, der hier so tief ist, daß Seeschiffe
bis zur Stadt gelangen können. 3v» Meilen im Umfang, 150,000
Einw., Univ., ein gut erhaltenes römisches Amphitheater; große
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- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Volksschule, Bürgerschule, Realschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— w —
Michel Angela; die Dichter Dante Alighieri, Petrarca, Ariosto
Tasso; die Bildhauer Bernini undcanova; die Kirchen-Componisten
Palestrina und Pergolese; Cosmo und Lorenzo v. Medicis, Beschützer
der Kunst und Wissenschaft; Garibaldi, der Befreier Italiens;
Victor Emanuel, der jetzige König von Italien.
8. Drsonderes.
In staatlicher Hinsicht zerfällt jetzt Italien in das
Königreich Italien und den Kirchenstaat. Das
jetzige Königreich Italien begreift in sich die früheren
Staaten: Königr. Sardinien, die Lombardei und Venedig,
Toskana, Modena, Parma und Neapel mit Sizilien.
a) Königreich Italien. (3)
Turin am Po, 300,000 Einw., 43 Kirchen, Universität, vor-
malige Haupt- und Residenzstadt.
Alessandria, starke Festung, 50.000 Einw., Messen.^
Pav ia am Ticino (Tesstn), 30,000 Einw., berühmte Universität.
Mailand, 250.000 Einw., 2 M. im Umfange. Diedomkirche,
nach der Peterssirche die größte in Europa, mit 4400 Statuen in-
und auswendig geziert. Seideuwaaren, Tuch rc.
Bergamo, 36,000 Einw., Handel mit Seide, Eisen, Oel;
berühmte Messe.
Brescia, 36,000.Einw., Gewehr- und Stahlsabriken, Seiden-
züchterei, Handel.
Cr emo na am Po, 30,000 Einw. Die Cremoneser Geigen
und Saiten sind weltberühmt.
Verona, 60,000einw., Mantua, 30,000einw-, Peschiera
und Legnago bilden das berühmte Festungsviereck.
. Padua, 55,000 Einw., Universität,
Venedig, in den Lagunen des Adriameers liegend, durch
eine Eisenbahn mit dem Festlande verbundeii, 125,000 Einw. Die
Straßen sind Kanäle; in 4 Kanülen können große Seeschiffe fahren.
(Gondeln.) Viele Paläste, bedeutender Handel, 5000 Seeschiffe
laufen jährlich ein und aus. Die Markuskirche mit 500 Säulen.
Die Rialtobrücke mit einem einigen 187' langen Bogen; die eine
Stunde lange Eisenbahnbrücke. — Gold- und Glaswaaren.
Ferrara, 30,000 Einw., Festung am Po.
Ravenna, in der Nahe des Adriameers, 30,000 Einw.,
Seifenfabriken.
Bologna, 90,000 Einw., älteste Universität der Erde, hän-
gende Thürme, Handel, Papier-, Seiden- und Seifenfabriken.
Modena, 30,000 Einw., früher Hauptstadt des Herzogthums
Modena, mit prachtvollem Schlosse.
Parma, 45,000 Einw., früher Hauptstadt eines gleichnamigen
Herzoqthums, berühmte große Buchdruckerei.
Genua, Handelsstadt am Busen von Genua, 125,000 Einw.,
amphitheatralisch vom Meere aufsteigend, mit vielen prächtigen
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- Inhalt: Zeit: Geographie
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Varna, am schwarzen Meere, Festung, geräumiger Hafen,
Handelsstadt, 25,000 Einw.
§anina in Epirus, am Pindusgebirge 50,000 Einw.
cutari, in Albanien, an einem See gelegen, 60,000 Einw.
Serajewo in Bosnien, 70,000 Einw., Handel, Eisenberg-
werke.
Belgrad, 30,000 Einw. Festung an der Donau, Hauptstadt
des unter einem besonderen Fürsten, aber unter türkischer Ober-
hoheit stehenden Fürstenthums Serbien, das 1000 ^Meilen und
1 Mitl. Einw. hat.
Bukarest in der Wallach ei, 100,000 Einw.
Jassy in der Moldau, 60,000 Einw-,
Galatz an der Donau, 40,000 Einw., Schifffahrt und Handel,
Dampfschifffahrt nach Wien.
In der Wauachei und Moldau viele Ziegeuner. Waüachei
und Moldau bilden den Staat Rumänien unter dem Fürsten
Carl von Hohenzollern; 2197 Qdi., 4 Mill. Einw.
Das Bergland Montenegro in der Nähe des adriatischen
Meeres mit 93 lumeilen und 90,000 räuberischen Einwohnern, un-
ter einem eigenen Fürsten. Hauptstadt Cettigne.
Die Insel Candia oder Creta mit Olivenwäldern und
dem 7200' hohen Jda und der Hauptstadt Candia.
b) Das Königreich Griechenland, (6) seit 1828 von
türkischer Oberherrschaft befreit.
900 sum., iy2 Mill. Einw., die griechische Christen sind.
Athen, berühmteste Stadt im Alterthume, jetzt 50,000 Einw-,
Universität, prächtige Alterthümer, als Tempel, Statuen rc.
Patras und Korinth am Golf von Korinth, Handel mit
kleinen Rosinen (Korinthen).
Nauplia, Festung. — Die 3 letztgenannten Städte liegen
auf der Halbinsel Morea oder dem Peloponnes.
Die griechischen Inseln, darunter Negroponte und Paros,
von kühnen Schiffern bewohnt.
Die 7 jonischen Inseln, deren größte Corfu heißt, vor
1864 ein Freistaat, 200,000 Einw. Die Inseln sind gebirgig,
fruchtbar und mild. Handel, Korinthen, Baumöl, Holzmangel.
B. Wittel-Luropa.
7) Kaiserreich Frankreich.
A. Allgemeiner.
Frankreich wird im Norden vom Canal, der Straße
von Calais und Belgien begrenzt; im Osten von Deutsch-
land, der Schweiz und Italien; im Süden vom Mittel-
meere und Spanien, im Westen vom biskayischen Meerbusen
des atlantischen Meeres.
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Kaiser. Die heldenmüthige Jungfrau von Orleans (Orleang)
1430; der Mönch Peter von Amiens lamieng), der die erste
Veranlassung zu den Kreuzzügen gab, 1096; die Gelehrten Vol-
taire (Woltär) und Rousseau (Russoh); die Dichter Corneille,
Racine, Moliere. (Cornellj, Rassihn, Moliär.)
B. Besonderes.
Paris a. d. Seine, 1,800,000 Einw., Hauptst. und Residenz
des Kaisers. Die bedeutendsten Bauwerke sind: der kaiserliche
Palast, die Tuilerien (Tüljerien) genannt, das Palais royal mit
Kaufläden und Kaffeehäusern, das Louvre (Luhwer) mit Kunstsamm-
lungen. das Palais Luxemburg, die Kirche Notre Dame (Notr Dam),
das Pantheon oder Genovevenkirche, die Magdalenenkirche, der
Sternbogen (der über 2'/2 Mill. Thaler gekostet). Universität, bed.
Handel, Tapeten-, Spiegel- u. a. Fabriken. Zwischen der eigentlichen
Stadt und den Vorstädten befinden sich die Boulevards (Bullwars),
ehedem Wälle, jetzt schöne mit Alleen besetzte Straßen. Die elyseischen
Felder, ein Lustwald; das Marsfeld, der größte öffentliche Platz,
dient als Exercirplatz; auf dem Vendomeplatz (Wangdom) steht die
252' hohe Napoleonssäule. — In der Nähe das kaiserliche Lustschloß
St. Cloud (Säng Clu) und St. Denis (Säng Deni) mit den
Gräbern der französischen Könige.
Versailles (Wersalj), 40,000 Einw., prachtvolles Schloß mit
großem Garten, vor der Revolution. Residenz der Könige.
Rouen (Ruang) a. d, Seine, 120,000einw., bed. Handelsstadt.
Havre (Hawer) 40,000 Einw., bed. Seehandelsstadt.
A miensiamiäng), 50,000einw., befestigt,Fabriken,Gartenbau.
Calais (Kaläh), am Kanal, 11,000 Einw./Ueberfahrt^nach
dem englischen Dover und unterseeischer Telegraph dahin.
Lille (Lill), deutsch Ryssel, starke Festung, 80,000 Einw.
Cherbourg (Scheerburg) in der Normandie, 30,000 Einw.,
Kriegshafen.
Brest in der Bretagne (Bretanje), stark befestigter großer
Krieqshafen, 40,000 Einwohner.
Orleans (Orleang) an der Loire 42,000 Einw., Handel und
Fabr., Statue der Jungfrau von Orleans.
Tours (Tuhr) an der Loire in fruchtbarer Ebene, der Garten
Frankreichs genannt, 30,000 Einw.
Nantes (Nangt), an der Loire, 110,000 Einw., Handelsstadt-
Bordeaux (Bordo) an der Garonne, 194,000einw.,Handels-
stadt, Wein (Medoc).
Bayonne, Festung in der Nähe der spanischen Grenze und
am biskayischen Meerbusen, 20,000 Einw. Hier wurden die Bajo-
nete erfunden. Dabei der Badeort Biarritz.
Toulouse (Tuluhs) an der Garonne, 85,000 Einw., Univer-
sität, Handel, Fabriken.
Montpellier (Mongpelljeh), 50,000 Einw , Universität, leb-
hafte Industrie.
Nimes (Nihm) in der Rhone-Ebene, 60,000 Einw., Seiden-
fabriken, altrömisches Amphitheater.
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kanischen Gewächse hervor, die gewöhnlichen europäischen
Hausthiere, viel Salz, viele Fische und Schildkröten. Die
Einwohner katholisch, theils Europäer, theils Neger.
5) Die 4 Guinea-Inseln, darunter Fernando
Po, den Engländern gehörig, heiß, gebirgig, wasserreich
und fruchtbar.
6) Die Himmelfahrts-Insel, eine öde Felsen-
insel, englisch mit wichtigem Hafen und Schildkrötenfang.
Wassermangel.
7) St. Helena, englisch, eine Felseninsel, aber mit
fruchtbarer Erde bedeckt, Napoleons I. Berbannungsort von
1815 bis zu seinem Tode 1821.
8) Madagaskar, 10,000 ih>M. groß, also fast so
groß als Deutschland, mit Reisfeldern und zahlreichen
Rindvieh- und Schafheerden und großen Waldungen. Die
Einwohner, theils Neger, theils Malaien, theils arabischer
Abkunft, 4va Mill. an der Zahl, sind Heiden, doch sucht
das Christenthum Wurzel zu fassen.
9) Die Maskarenen oder Bourbon, den Fran-
zosen, und Mauritius, den Engländern gehörig, sind
fruchtbar und bringen Kaffee, Zucker, Muskatnüsse, Baum-
wolle, Indigo, Pfeffer, Gewürznelken, Brotfrüchte, Süd-
früchte und Getreide hervor.
Kleine Inseln sind noch: die Erfrischungs-In-
seln, die Sechellen, die Amiranten, die Comoren,
Socotora.
3) Amerika.
A. Allgemeines.
Größe und Einwohner. Amerika hat 700,000 ^M.
und 70 Mill. Einwohner. — Die Ureinwohner Amerikas
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der mit Schleswig zusammenhängenden Halbinsel Jütland.
Diese Landestheile haben 696 ^Meilen und 1% Mill.
meist protestantische Einwohner. Die im atlantischen Ocean
liegenden Färöer, 25 kleinere und größere Inseln, von
denen nur 17 bewohnt sind, haben 24 Qm. und 10,000
Einw.; die im bohen Norden liegende Insel Island
hat 1800 Qmeil. und 60,000 Einw. — Die früher zu
Dänemark gehörigen deutschen Herzogthümer Schleswig,
Holstein und Lauenburg sind seit 1865 im Besitz Preußens.
Bodengestalt und Beschaffenheit. Die Ostsee-
Inseln sind Tiefland mit einzelnen Hügelreihen. Durch
die Halbinsel Jütland zieht sich eine Hügelreihe mit Haide
bewachsen. Die Inseln und Küsten sind fruchtbar. Die
Färöer sind felsig, mit weniger, aber fruchtbarer Erde be-
deckt. Island hat eine Menge Vulkane, z. B. Hekla,
Krabla; ist im Innern öde und unwirthlich.
Flüsse. Alle klein.
Klima. Gemäßigt, nebelicht, doch nicht ungesund;
auf Island sehr rauh.
Produkte. Thiere: die gewöhnt. Hausthiere, vorz.
gute Pferde; Rindvieh, Schweine; Wildpret, Fische, Austern,
Bienen.
Pflanzen. Getreide und Gartengewächse, Obst, vor-
züglich auf Falster, nicht hinreichende Waldungen, wenig
Nadelholz.
Mineralien. Kreide, Steinkohlen auf Bornholm,
Torf. Eine einzige Salzquelle.
Auf den Färöer viel Geflügel (Vogelberge), Torf,
Fische, Schafe. Kein Obst und kein Wald.
Aus Island: Rennthiere, Rindvieh, Pferde, Ziegen,
Eidergänse, Fische, Gemüse und Beeren; Getreide und
Bäume fehlen. Heiße Quellen (der Geiser).
Die Einwohner sind den Deutschen verwandt, trei-
den Schifffahrt und Handel, weniger Industrie. Eisenbahn
führt von Kopenhagen über Seeland und Fünen nach
Jütland.
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Ich Guyana.
Die Küstenstriche sumpfig, heiß und ungesund, das
Innere gebirgig und gesunder. Die brasilianischen Pro-
dukte finden sich auch hier, vorzüglich viel Baumwolle und
auch Gewürznelken, Zucker, Kaffee und Kakao.
Im französischen Guyana mit 20,000 Einw. liegt
die Hauptstadt Cayenne, Verbannungsort für Frankreichs
Verbrecher.
Das niederländische Guyana oder Surinam hat
60,000 Einwohner, und die Stadt Paramaribo; ist gut an-
gebaut.
Das brittische Guyana hat 130,000 Einwohner,Haupt-
stadt Georgetown (Schorschtaun) oder Demerara.
19) Patagonien.
Die Westküste ist gebirgig und bewaldet, die Ostküste
niedrig und wie das Innere baumlos, aber mit fruchtbaren
Weiden für die zahlreichen, verwilderten Rindviehheerden.
Patagonien wird von großen kräftigen Indianern bewohnt
und ist noch ziemlich unbekannt. Das Klima ist kalt,
vorz. des Winters.
Die Feuerlands-Jnseln mit dem Cap Horn,
von Patagonien durch die Maghellans-Straße geschieden,
von heftigen Stürmen heimgesucht, rauh und kalt, doch
nicht ohne Vegetation und mit zahlreichen Heerden von
Guanacos, werden von den geistig tiefstehenden Pescheräh's
bewohnt. — Die Falklands-Inseln mit engl.
Niederlaffungen. — Einige Inselgruppen in der Nähe des
südl. Polarkreises, Fang auf große Seethiere.
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die neuen Hebri den, Sandelholz, Menschenfresser;
die Freundschafts-Inseln, fruchtbar und schön, zum Thett
christlich.
die Schiffer-Inseln, äußerst fruchtbar, viele Einw., zum
Christenthum bekehrt;
die Gesellschafts-Inseln (darunter die paradiesische Ta-
hiti) mit den kultivirtesten Bewohnern der Südsee,
die alle Christen sind, stehen unter franz. Oberherrscyaft;
die niedrigen Inseln sind Koralleninseln, zum Theil nur
wenige Fuß über das Meer ragend, mit fruchtbarer Erde
bedeckt;
die San dwich-Jnseln, vulkanischen Ursprungs, mit lieb-
lichem Klima; europäische Sitte ist jetzt fast allgemein
unter den Bewohnern, das Christenthum Staatsreligion.
Viele Europäer haben sich hier niedergelassen. Bedeu-
tender Handel; vorzüglich mit Salz und Sandelholz.
Honolulu, Hauptstadt und Residenz des Königs, 12,000
Einw., darunter 1000 Ausländer, auf der Insel Woahu.
Aeberjlcht der größten Städte der Erde.
3 Mill. Einw. : London.
2 Mill. E. und darüber: Peking, Jeddo, Paris.
1 „ „ „ „ Nanking, Kanton, New-Dork.
V»„ „ „ „ Konstantinopel, Petersburg, Berlin,
Wien, Liverpool, Kalkutta, Benares,
Madras, Bankok, Philadelphia.
Vii. Die Erde als Himmelskörper
betrachtet.
Gestalt der Erde. 1) Die Erde ist schon öfters
und nach verschiedenen Richtunaen umschifft worden, z. B.
von Magellan 1519—1522, Drake, Krusenstern u. A.
Dabei ist man über keine Kante oder Ecke gefahren, noch
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Die Nordhälfte und die Südhälfte der Erde haben
entgegengesetzte Jahreszeiten. Hat die nördliche Halbkugel
ihren Sommer, so hat die südliche Winter; hat die nörd-
liche gemäßigte Zone Frühling, so hat die südliche gemä-
ßigte Zone Herbst, und umgekehrt.
Ist auf der östlichen Halbkugel Tag, so hat die west-
liche Nacht und umgekehrt.
Die Oberfläche der Erde besteht zu Vs aus Land, zu
Vs aus Wasser. Das Land theilt man in 5 Erdtheile.
Auf der östlichen Halbkugel liegen Europa, Asien und
Afrika und das Festland von Australien, auf der west-
lichen Amerika und die australischen Inseln.
Europa, Asien und Afrika hängen unter sich zusammen
und heißen die alte Welt. Amerika, 1492 von Chri-
stoph Columbus entdeckt, wird die neue Welt genannt.
Noch später, im 17. und 18. Jahrhundert, wurde Au-
stralien entdeckt. (Die Holländer, Cook.) In der süd-
lichen kalten Zone sind in neuerer Zeit Spuren eines 6.
Erdtheils aufgefunden worden.
Auch das Meer wird in 5 große Meere gelheilt: das
nördliche Eismeer um den Nordpol herumliegend und
die Nordküsten Europa's, Asien's und Amerikas bespülend;
— das südliche Eismeer um den Südpol herum; —
der atlantische Ocean zwischen den beiden Eismeeren?
den Westküsten von Europa und Afrika und der Ostküste
Amerika's; — der indisch e Ocean zwischen Afrika's Ost-
küste, Asien's Südküste, Neuhollands Westküste und dem
südlichen Eismeer; — der große Ocean zwischen Asiens
Ostküste, Amerika's Westküste und dem südlichen Eismeer;
mit dem nördlichen Eismeer hängt er durch die Behrings-
straße zusammen.
Das Meerwasser hat einen bedeutenden Salzgehalt
und im Allgemeinen eine bläulich-grüne Farbe. Das
prachtvolle Leuchten des Meeres wird von Einigen als
elektrische Erscheinung, von Andern als von kleinen See-
thierchen ausgehend angesehen. Das Meer erhält durch
Wind und Sturm eine geringere oder größere Wellen-
bewegung. Außerdem finden sich noch große, gewaltige