141
Von Tag zu Tag nimmt nun der Mond wieder ab,
d. h. er zeigt uns weniger von seiner erleuchteten Hälfte
und ist noch am Morgen sichtbar.
Sieben Tage nach dem Vollmonde sehen wir wieder
nur die Hälfte der erleuchteten Mondscheibe in Sichelge-
stalt und haben dann das letzte Viertel, das Mitter-
nacht aufgeht.
Immer kleiner wird die Mondsichel, bis nach aber-
mals sieben Tagen wieder Neumond ist.
Bis zum ersten Viertel scheint der Mond nur vor
. Mitternacht, vom letzteu Viertel ab nur nach diesem Zeit-
punkte. Bei zunehmendem Monde steht die Mondsichel so,
als ob du mit der linken Hand (2)), bei abnehmendem,
als wenn du mit der rechten Hand (C) hineingreifen
könntest.
Verfinsterungen. Steht der Neumond in gerader
Linie zwischen Sonne und Erde, so wird dadurch die Sonne
den Erdbewohnern verdeckt, es entsteht eine Sonnen-
finstern iß. Steht die Erde zur Zeit des Vollmondes in
gerader Linie zwischen Sonne und Mond, so verdeckt sie
dem Monde die Sonne, ihr Schatten fällt auf denselben,
es entsteht eine Mondfinsterniß.
Das Sonnensystem. Wie die Erde, bewegen sich
um die Sonne, theils in näheren, theils in ferneren Bah-
nen, noch 7 größere Planeten und gegen 100 kleinere oder
Planetoiden, die meistens erst in neuerer Zeit entdeckt
worden sind. Diese Planeten, die alle Licht und Wärme
von der Sonne empfangen, sind: Merkur, Venus,
Erde, Mars, die Planetoiden, Jupiter, Saturn,
Uranus und Neptun. Die Merkursbahn ist die kleinste
und sonnennächfte, die des Neptun die größte und der
Sonne entfernteste. Merkur braucht zu seiner Umlaufszeit
um die Sonne 88 Tage; Venus 224 Tage; Erde (s. o.)
365 Tage; Mars 1 Jahr 321 Tage; die Planetoiden
3'/« — 4va Jahre; Jupiter 12 Jahre; Saturn 29 Jahre;
Uranus 83 Jahre; Neptun 168 Jahre. Merkur jist von
der Sonne 8 Mill. Meilen, Venus 15 Mill., Erde 20 Mill.,
Mars 31 Mill., die Planetoiden 46—64 Mill., Jupiter
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
142
107 Mill., Saturn 197 Mill., Uranus 396 Mill. und
Neptun 625 Mill. Meilen entfernt. — Jupiter, Saturn,
Uranus und Neptun haben mehrere Monde zu Begleitern.
Mit bloßem Auge sind nur Merkur, Venus (Abend-
und Morgenstern), Mars, Jupiter und Saturn erkennbar.
Zu unserem Sonnensysteme gehören auch die Kome-
ten (Schweif- oder Jrrsterne), die in ungeheueren Bahnen
sich um die Sonne bewegen, und die Sternschnuppen,
die kleinsten der Himmelskörper, die vorzüglich zahlreich im
August und November zu sehen sind.
Die Sonne ist ein Fixstern (feststehender Stern, da
sie ihre Stellung zu den übrigen Sternen nicht verändert).
Sie hat eigenes Licht, bewegt sich um ihre Axe und ist fast
l'/s Millionen mal so groß als die Erde.
Die Sternenwelt. Alle übrigen für uns sichtbaren
Sterne sind lauter Sonnen oder Fixsterne mit eigenem
Lichte, um die wahrscheinlich auch, für uns wegen ihrer
Kleinheit und zu großen Entfernung unsichtbare, Planeten
kreisen. Nach der Lichtstärke der Fixsterne theilt man sie
in Sterne erster, zweiter, dritter Größe u. s. w. Nur die
Sterne bis zur fünften, höchstens sechsten Größe, sind un-
bewaffneten Augen sichtbar; man schätzt die Zahl der mit
bloßen Augen wahrnehmbaren Sterne auf 5 bis 6 Tau-
send. Durch gute Fernröhre werden Millionen von Ster-
nen sichtbar und aber Millionen mag es geben, wohin
auch die vervollkommnetsten Fernröhre nicht reichen. So
ist die Milchstraße nichts anderes, als der Schimmer
von unzähligen Sternen. Die bekanntesten, leicht erkenn-
baren Sternbilder sind: der große Bär oder Himmels-
wagen, der kleine Bär mit dem Polarsterne, der Orion,
das Siebengestirn (die Plejaden), die Cassiopeja u. a. Die
Fixsterne sind ungeheuer weit von uns entfernt, selbst die
nächsten über 1 Billion Meilen.
Die gesammten Himmelskörper bewegen sich in vom
Schöpfer genau bestimmten Bahnen um einen Punkt des
Weltalls. Dieser Punkt soll sich im Sternbild der Ple-
jaden befinden. Die Centralsonne.
Entstehung der Erde. Die Erde befand sich im
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Zweiter Abschnitt.
Vom westphlischen Frieden bis zur franzsischen Revolution.
1648 1789.
104.
Frankreichs Uebergewicht.
In der zweiten Periode der neueren Geschichte erhielt die ab-solute Monarchie und die Kabiuets-Politik dadurch ihre grte Aus-lrildung, da auch die letzten Schranken, welche der Knigsmacht noch entgegenstanden, sast berall verschwanden, während zugleich die Theilnahme der Völker an den jetzt ausschlielich von den Fürsten und ihren Ministern geleiteten allgemeinen Angelegenheiten immer geringer wurde. Wie in der ersten Periode die religisen, so wurden in der zweiten die merkantilischen Interessen mit der Politik verflochten, und da Geldgewinn vom Auslande durch Seehandel und Fabriken als die Hauptquelle des Nationalreichthums galt, so erhielten die Kolonieen und durch sie die Seemchte, namentlich die Niederlande und England, eine immer grere Wichtigkeit. Das Uebergewicht, welches in der ersten Periode Spanien ausgebt hatte, ging seit dem westphlischen Frieden auf Frankreich der; unter den nordischen Staaten behauptete anfangs Schweden, seit dem Anfang des acht-zehnten Jahrhunderts aber Preußen und Rußland den ersten Rang Die vielen theils durch merkautilische Interessen, theils durch Herrsch-Jucht und das Streben nach Erhaltung des politischen Gleichgewichts hervorgerufenen Kriege gaben den stehenden Heeren eine immer grere Bedeutung. M
r Xiil (16101643), den an Krper und Geist
schwachen. Sohn Heinrichs Iv. (. 97), fhrte seine Mutter, Maria von Jjcedicts, bis zur Ermordung ihres Gnstlings 'Coneini die Re-gierung. Der Cardinal Richelieu, der 16241642 an der Spitze des Staates stand, befestigte durch Unterdrckung des Adels, dem die ou ^neurstellen in den Provinzen noch eine groe Unabhngigkeit gaven, durch Entwaffnung der Reformirten, denen die von Heinrich Iv.
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Maria_von_Jjcedicts Maria Cardinal_Richelieu Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Niederlande England Spanien Frankreich Schweden
Neuere Geschichte
Sdie neuere Geschichte wird in folgende Abschnitte eingetheilt:
1) Von der Entdeckung Amerikas bis zum westphlischen Frieden.
1492-1648.
2) Vom westphlischen Frieden bis znr franzsischen Revolution.
1648 1789.
3) Von der franzsischen Revolution bis auf unsere Zeiten. 1789 - (1877).
Erster Abschnitt.
Von der Entdeckung Amerikas bis zum westphlischen
Frieden.
1492-1648.
. 91.
Europa zur Zeit der Reformation.
Eine Reihe folgenreicher Begebenheiten, namentlich die Erfindung des Schiepulvers (1354) und der Buchdruckerkunst (1440), die Eroberung Constantinopels durch die Trken (1458), die Entdeckung Amerikas (1492) und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien (1498), fhrte zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts einen Umschwung in dem ganzen Leben der europischen Völker herbei, welcher gleichmig den Staat und die Kirche berhrte; ersteren durch den Untergang des Feudalwesens und die Ausbildung derknigs-macht, letztere durch den Sturz der Hierarchie.
Die erste Periode der neueren Geschichte stellt einerseits die Entstehung einer festen Staatsgewalt und eines europischen Staaten-systems, andrerseits den Einflu der Kirchenverbesserung und der durch sie hervorgerufenen Religionskriege dar. Die zweite Periode zeigt die Ausbildung der absoluten Monarchie und der Eabinets-Politik, das Streben nach Erhaltung des politischen Gleichgewichts und den zunehmenden Einflu der Handels- und Gewerbsthtigkeit. Die dritte Periode endlich umfat die Geschichte der franzsischen Revolution
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TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Amerikas Europa Amerikas Ostindien
I
H:
— 78 —
Der Mond. Der Mond, ein Trabant oder Begleiter der Erde, nur
den 50. Teil so groß wie sie, umkreist dieselbe in 29 Tagen, in einer
Entfernung von gegen 50 000 Meilen. Neumond, erstes Viertel, Vollmond,
letztes Viertel.
Versinsterungen. Steht der Neumond in grader Linie zwischen
Sonne und Erde, so wird dadurch die Sonne den Erdenbewohnern verdeckt,
es entsteht eine Sonnenfinsternis. Steht die Erde zur Zeit des
Vollmondes in gerader Linie zwischen Sonne und Mond, so verdeckt sie dem
Monde die Sonne, ihr Schatten fällt auf denselben, es entsteht eine Mond-
finsternis.
Das Sonnensystem. Wie die Erde, bewegen sich um die Sonne,
teils in näheren, teils in fernen Bahnen noch 7 größere Planeten und über
200 kleinere oder Planetoiden, die meistens in neuerer Zeit entdeckt worden sind.
Diese Planeten, die alle Licht und Wärme von der Sonne empfangen, sind:
Merkur, Venus, Erde, Mars, die Planetoiden, Jupiter, Saturn,
Uranus und Neptun. Die Merkurbahn ist die kleinste und sonnen-
nächste, die des Neptun die größte und der Sonne entfernteste. — Mars,
Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun haben mehrere Monde zu Begleitern.
Zu unferm Sonnensystem gehören auch die Kometen (Schweis-
oder Jrrsterne), die in ungeheueren Bahnen sich um die Sonne bewegen,
und die Sternschnuppen, die kleinsten der Himmelskörper, die vorzüglich
zahlreich im August und November zu sehen sind.
Die Sonne ist ein Fixstern (stillstehender Stern, da sie sich nur,
außer der weiter unten erwähnten Bewegung um die Eentralsonne, um ihre
Axe bewegt). Sie ist fast I V« Mill. mal so groß wie die Erde und von
ihr 20 Mill. Meilen entfernt.
Die Sternenwelt. Alle übrigen für uns sichtbaren Sterne sind
lauter Sonnen oder Fixsterne mit eigenem Lichte, um die wahrscheinlich
auch, für uns wegen ihrer Kleinheit und zu großen Entfernung unsichtbare
Planeten kreisen. Man schätzt die Zahl der mit bloßen Augen wahrnehm-
baren Sterne auf 5—6 Tausend. Durch gute Fernrohre werden Millionen
von Sternen sichtbar, und aber Millionen mag es geben, wohin auch die
vollkommensten Teleskope nicht reichen. So ist die Milchstraße nichts
anderes, als der Schimmer von unzähligen Sternen. Die bekanntesten leicht
erkennbaren Sternbilder sind der große und der kleine Bär, der Orion, das
Siebengestirn (die Plejaden), die Cassiopeja u. a. Die Fixsterne sind un-!
geheuer weit von uns entfernt, selbst die nächsten über 1 Billion Meilen.
Die gesamten Himmelskörper bewegen sich in vom Schöpfer genau
bestimmten Bahnen um einen Punkt des Weltalls. Dieser Punkt soll sich
im Sternbild der Plejaden befinden. Die Eentralsonne.
Entstehung der Erde. Die Erde befand sich im Urzustände
(vor Millionen von Jahren) in einem feuerflüssigen Zustande. Die Oberfläche
erkaltete nach und nach und wurde fest, es bildete sich die Erdrinde, das
Wasser und die Atmosphäre (Dunst- oder Lufthülle). Pflanzen und Tiere
entstanden, zunächst unvollkommnere. Das aus dem Innern wieder hervor-
I
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
326
Den Winter verbringt der Salamander unter Steinen und Baum-
wurzeln, wohin er sich bereits im Sommer verkrochen hat. Erst wenn
die lauen Frühlingslüfte durch das Land wehen, sucht er seine Wiege,
den Teich, wieder auf. Nach Runtwitz.
220. Die Mücke.
Dort kommt eine Mücke. Meine Hand scheint ihr Ziel, aus ihr
läßt sie gemächlich sich nieder. Ohne Umstände langt sie gleich zu;
denn schon senkt sich ihr Rüssel, der aus einer häutigen Röhre und
einem Saugwerkzeuge von fünf Borsten besteht, deren Spitzen mit feinen
Widerhäkchen versehen sind, und bohrt sich hinein in die Haut. Die
Flügel wagrecht übereinander gelegt, beginnt sie den Schmaus.
Ich lasse sie gewähren: denn wollte ich sie stören, so würden die
Borstenspitzen leicht brechen und in der Wunde bleiben, und dann wäre
das Übel verschlimmert. Etwas Saft von heller Farbe ließ sie in die
Wunde einfließen, wie man meint, zur Verdünnung des Blutes, das
sie trinkt, wohl auch, um es für sie verdaulicher zu machen, wie wir
Menschen ja auch unsere Speisen vorher einspeicheln. Wie sich nun
allmählich der Magen anfüllt mit dem Blute! Man sieht es deutlich
in den Sonnenstrahlen, die auf die Hand fallen. Jetzt hat die Blut-
saugerin genug, zieht den Rüssel zurück, breitet die Flügel aus und
stiegt schwerfällig davon, denn sie hat des Guten zu viel getan.
Doch ich gehe jetzt weiter und komme zum Teiche am Rande des
Waldes. Seht, da gibt es Mücken! Sie tanzen vergnügt in der Luft
und denken nicht daran, mich zu stechen. Aber halt! da sitzt ja eine
Mücke auf einem Steine, der aus dem Wasser herausguckt, und noch
eine auf einem dürren Aste, welcher im Teiche liegt. Sie kreuzen die
Hinterbeine nach dem Wasser zu. Gewiß wollen sie Eier legen. Richtig,
dem ist so! Mit den Hinterfüßen bringt die Mücke das Ei hin auf
das Wasser, ein zweites klebt sie an das erste, ein drittes an das
zweite und so fort. Sie alle stehen aneinander geschichtet, bis 300
an Zahl, und bilden zusammen ein Schiffchen in Wiegengestalt, das
leicht auf dem Wasser umherschwimmt.
Nach zwei Tagen kriechen die Larven aus den Eiern. Der Kopf
der Made ist rundlich, ihr schmaler, durchsichtiger Hinterleib in acht
Ringe geteilt; auf dem letzten derselben steht die Röhre, durch welche
die Larve Atem holt. Darum hängt sie sich an die Oberstäche des
Wassers, den Kopf nach unten gerichtet, wenn sie atmen will. Oft
trifft man die Larven in diesem Zustande zu ganzen Scharen in stehenden
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Vorwort zur dritten Auslage.
Bei der dritten Auflage hat der Vers., um jede
Störung bei dem gleichzeitigen Gebrauch verschiedener
Auflagen zu vermeiden, sich aller Aenderungen ent-
halten, nur mit Ausnahme derer, die zur Herbei-
führung einer immer größeren Korrektheit und Gleich-
mäßigkeit im Einzelnen unerläßlich schienen.
Die mit der ersten Auflage des Lesebuchs gleich-
zeitig erschienene, als Vorrede für jenes dienende
Schrift über Zweck, Plan und Einrichtung des Lese-
buchs für die Volksschule, wird demnächst in einer
zweiten, theilweise umgearbeiteten Auflage ausgegeben
werden. Um so mehr kann sich der Verf. für Alles
das auf sie beziehen, was er sonst in diesem Vorwort
zu bemerken haben würde.
Im Juni 1851.
Vorwort zur vierten,fünften, sechsten, sieben-
ten, achten, neunten und zehnten Auslage.
Die zehnte Auflage erscheint ebenso wie die vor-
hergehenden ohne eine wesentliche Abänderung, damit
das Lesebuch ohne Störung in den Schulen verwendet
werden kann.
Der rasche Absatz der bereits erschienenen neun
bedeutenden Auslagen in so kurzer Zeit seines Er-
scheinens gibt dem Werke die beste Empfehlung.
Im November 1853; im Juli 1857; im Okto-
der 1859; im September 1861; Mai 1864; Novem-
der 1867; August 1869; Januar 1871 ; Mai 1873.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
72
e) Australien.
113) Australien besteht aus dem Continente Neu-Hol-
lan d, 1-10,000 Om. mit den englischen Colonien an der Ost-,
West-, Süd und Nordküste (an ersterer die Hauptstadt Lidn ey,
70.000 E., im Süden P o r t A d ela ide u.m e l b ourne, 100.000
E., im Westen die Niederlassung am Schwanenflusse); ferner aus
den größer» Jnselländern in der Nähe vom Contineut: Van-
Diemenstand, mit englischen Niederlassungen, Neuseeland,
ebenfalls mit englischen Niederlassungen, Neu-Guinea u. a.,
und endlich aus entfernteren kleineren Inseln, unter welchen die
Sandwichs-Jnseln, von denen die größte Owaihi heißt, die
Freundschafts-Inseln, die Gesellschafts-Inseln, von
denen die größte Tahiti und die M arg »es as -In sein zu merken
sind. Im Ganzen wird der Flächeninhalt des Erdtheils zu
17.0000 Qdf. mit 4 Mill. E. angenommen.
1) Durch seine Vernunft ist der Mensch in den Stand ge-
setzt und zugleich verpflichtet, an Erkenntniß und Tugend immer
weiter vorwärts zu schreiten und sich Gott immer ähnlicher zu
machen. Es ist dies aber nicht blos bei den einzelnen Men-
schen der Fall, sondern auch bei dem ganzen Menschengeschlecht,
welches dadurch, daß das spätere Geschlecht die Fortschritte des
früheren sich aneignet, zu einer immer höher» Stufe der Voll-
konimenheit emporsteigt. Wie dies geschehen, erzählt die Ge-
schichte, welche demnach die wichtigsten Ereignisse und die be-
deutendsten Personen, die mif die Entwickelung des Menschen-
geschlechts einen großen Einfluß geübt haben, darzustellen hat.
U) Die Geschickte wird in drei Haupttheile (Perioden) ein-
getheilt. Ein Haupttheil bildet Ȋn lich die Zeit vor Christus
und vor der Verbreitung seiner Lehre; ein zweiter Haupttheil
geht von da an bis zur Reformation und zur Entdeckung von
Amerika; der dritte Haupttheil von da an bis auf unsere Zeit.
Den ersten Haupttheil nennt man die alte, den zweiten die
mittlere, den dritten die neuere Geschichte.
3) Die Völker der alten Welt werden eingetheilt in Hei-
den und Juden, je nachdem sie dem Götzendienste ergeben
sind oder sich zu der Erkenntniß des einigen wahren Gottes
I. Alte Geschichte.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Christus
Extrahierte Ortsnamen: Australien Schwanenflusse Neuseeland Amerika Gottes
87
gerader Linie zwischen Sonne und Mond, so verdeckt sie
dem Monde die Sonne, ihr Schatten fällt auf denselben,
es entsteht eine Monds in sterniß.
Das Sonnensystem. Wie die Erde, bewegen sich
um die Sonne,-theils in näheren, theils in ferneren Bah-
nen, noch 7 größere Planeten und gegen 60 kleinere oder
Planetoiden, die meistens erst in neuerer Zeit entdeckt
worden sind. Diese Planeten, die alle Licht und Wärme
von der Sonne empfangen, sind: Merkur, Venus,
Erde, Mars, die Planetoiden, Jupiher, Saturn,
Uranus und Neptun. Dj^^e^uiaäim^sl^d^lejnste
und fonnennächste, die des Neptun die größte und der
Sonne entfernteste. — Jupiter, Sglmih^^pua jwb Nep-
tun haben mehrere Monde zu Begleitern.^ ^ #
Zu unserem Sonnensysteme gehören auch die Kome-
ten (Schweif- oder Jrrsterne), die in ungeheuren Bahnen
sich um die Sonne bewegen, und die Sternschnuppen,
die kleinsten der Himmelskörper, die vorzüglich zahlreich im
August und November zu sehen sind.
Die Sonne ist ein Fixstern (stillstehender Stern, da
sie sich nur, außer der weiter unten erwähnten Bewegung
um die Centralsonne, um ihre Axe bewegt.)
Die Sternenwelt Alle übrigen, für uns sichtbaren
Sterne, sind lauter Sonnen oder Fixsterne. Die be-
kanntesten Sternbilder sind der große und kleine Bär, der
Orion, das Siebengestirn, die Cassiopeja u.a. Die Milchstraße.
Die gesammten Himnlelskörper bewegen sich in vom
Schöpfer genau bestimmten Bahnen um einen Punkt des
Weltalls. Die Centralsonne.
Entstehung der Erde. Die Erde befand sich im
Urzustände (vor Millionen von Jahren) in einem feuer-
flüssigen Zustande. Die Oberfläche erkaltete nach und nach
und wurde fest, es bildete sich die Erdrinde, das Wasier
und die Atmosphäre (Dunst- oder Lufthülle). Pflanzen
und Thiere entstanden, zunächst unvollkommnere. Das aus
dem Innern wieder hervorbrechende Feuer und das Wasser
veränderten die Oberfläche der Erde wieder, die Geschöpfe
gingen wieder unter. Neue Schöpfungen entstanden, immer
vollkommner wurden die Geschöpfe. Zuletzt entstand der
Mensch. Zeugen untergegangener Schöpfungen sind die
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Kunst und Wissenschaften im 16. Jahrhundert.
217
aber bald in der zweiten schlesischen Schule durch Bombast und geistlose
Nachäffung französischer Vorbilder.
Der Hauptsitz der Kunst blieb in diesem Zeitraum Italien, wo die fürst-
lichen Höfe und insbesondere der prachtliebende Papst Leo X. ihre Entwicke-
lung förderten. Doch wurden nicht mehr ausschließlich kirchliche, sondern
auch heidnisch mythologische Gegenstände dargestellt. Von den großen Bau-
meistern Italiens ist besonders Mich el Angelo (ff 1563) hervorzuheben,Italienische
welcher in der Malerei, Baukunst und Bildhauerei gleich tüchtig war und Mater,
die von Bramante zu Rom entworfene Peterskirche weiter führte. Sein
jüngstes Gericht schmückt noch jetzt die sirtinische Kapelle in Rom. Von
den römischen Malern merkeil wir den großen Rafael (f 1520), dessen
Marienbilder (Madonnen) eine vollendete Schönheit der Formen bieten;
aus der venezianischen Schule Tizian (ff 1576) und Paul Veronese
(ff 1588), aus der lombardischen Leonardo da Vinci (ff 1519), durch
sein Abendmahl, und Correggio (ff 1534), durch seine mit dem Namen
der Nacht bezeichnete Anbetung der Hirten berühmt. Von Italien aus
erhielten dann auch die nördlichen und westlichen Länder Europas einen
mächtigen Anstoß zu weiterer Kunstentwickeluug, und die Deutschen Alb- Deutsche
recht Dürer von Nürnberg (ff 1548), Hans Holbein (ff 1554) und u. nieder!.
Lukas Kran ach ('s 1553), sowie die Niederländer Rubens (ff 1640),
van Dyk (ff 1641) und Paul Rembrandt (ff 1614) müssen neben
den italienischen Malern mit Auszeichnung genannt werden. Die kirchliche
Musik erhielt durch Palestrina (ff 1594) und Allegri einen epoche-
machenden Aufschwung. Auch Meisterwerke der Dichtkunst erschienen da-
mals in Italien, Spanien und England. Ari o sto (ff 1533) dichtete denjtal., span,
rasenden Roland, Torquato Tasso die Befreiung Jerusalems. Der ".englische
spanische Dichter Cervantes (ff 1616) schrieb den komischen Roman Dichter.
Don Quirote; die ausgezeichneten Dramatiker Lopez de Vega (ff 1635)
und Calderon (ff 1687) traten mit vortrefflichen Schauspielen hervor,
und der Portugiese Camoens (ff 1569) verfaßte ein Heldengedicht „die
Lusiade", durch welches er die Großthaten seines Volkes verherrlichte. In
England wirkten der berühmte Shakespeare (ff 1616) und Milton
(ff 1674), der Dichter des verlorenen Paradieses.
2. Unter den Männern, welche damals in den Naturwissenschaften
neue Bahnen gebrochen haben, müssen wir vor allen den großen Astronomen
Nikolaus Kopernikus von Thorn (1473—1543) nennen. Das so- Koperuikus
genannte Ptolomäische Weltsystem, welches die Erde für den Mittel-1473-1546.
Punkt des Weltalls hielt, stürzte er durch die Entdeckung, daß auch die
Erde ein Planet sei und gleich den übrigen Planeten sich um die im
Mittelpunkte des Planetensystems ruhende Sonne bewege. Der durch Ar-
mut, protestantische Glaubenstreue und Scharfsinn ausgezeichnete Astro-
nomjohann Kcppler, von Weil im Würlembergischen (1571—1630), Keppler
dessen Mutter als Hexe angeklagt wurde und im Kerker starb, fand die 1571-1630.
Gesetze des Planctenlaufs und legte in seinem „Traum" die erhebendsten An-
sichten über den Bau und die Ordnung des Weltganzen nieder. Der
Italiener Galilei aus Pisa (1564—1642), welcher die Gesetze des Galilei
Pendels und des freien Falls entdeckte und das kurz zuvor in Holland 1564-1642.
erfundene Fernrohr zuerst gegen den Himmel richtete, lehrte die Bewegung
der Erde um Re Sonne öffentlich, zog sich aber dadurch die Verfolgung
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Leo_X Leo Angelo_( Bramante Rafael_( Correggio Hans_Holbein Lukas_Kran Paul_Rembrandt Roland Lopez_de_Vega Camoens Nikolaus Nikolaus Keppler
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italiens Rom Italien Europas Nürnberg Palestrina Italien Spanien England Jerusalems England Thorn Würlembergischen Holland