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1. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 59

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 59 — 4. Orte. Die größte Stadt des Untereichsfeldes ist Duderstadt. Zahlreiche Bewohner des Untereichsfeldes verdienen als Hausierer oder Bauarbeiter ihr Brot. An der Rhume liegen Gieboldehausen und Lindau. An der Leine merken wir folgende Orte: Göttingen, Northeim, ^Salzderhelden, Kreiensen, Alfeld und Gronau. In der Nähe von Nord- stemmen liegt westlich der Leine die Marienburg. Westlich der Leine liegen Einbeck, Mohringen, Hardegsen und Dransfeld. Göttingen hat eine Hochschule vder Universität. An der Hochschule in Göttingen studieren Mar nburg bei Nordstemmen. junge Leute, die später Ärzte, Richter, Lehrer an höhern Schulen oder evangelische Pastoren werden wollen. Solange sie an der Hochschule studieren, nennt man sie Studenten. In Duderstadt, Alfeld und Northeim sind Gymnasien, Lehrer- seminare und Präparandenanstalten. In Duderstadt befindet sich ein Kloster der Ursulinen mit Lehrerinnenseminar, höherer Mädchenschule und Pensionat. Germershausen ist ein Wallfahrtsort. 6. Verkehrswege. Im Leinetal läuft die Eisenbahn von Bebra nach Hannover. Bei Göttingen trifft diese Strecke von Westen die von Kassel kommende Eisenbahn. In Elze zweigt nach Westen von der Hauptstrecke die Bahn nach Hameln, nach Osten, über Gronau führend, die Bahn nach Boden- bürg ab.

2. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 66

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 66 — gibt es auch eine Eisenhütte und eine Fabrik zur Erzeugung von Gußstahl und Herstellung von Maschinen. 5. Verkehrswege. Das Wesertal ist durch mehrere Bahnlinien mit der Strecke Kassel-Hannover verbunden. Solche Bahnlinien sind: Göttingen- Münden, Northeim-Ottbergen, Kreiensen-Holzminden. Einen wichtigen Verkehrsweg bildet die Weser selbst, die von Münden an mit kleinen Dampfschiffen befahren werden kann. Ein bedeutender Hasenort an der Weser ist Karlshafen. C. Staatliche Verhältnisse. Im Wesergebiet liegen die Kreise: Münden und Uslar. Münden ist 328 qkrn groß und hat 26500 Einwohner. Uslar „ 348 „ „ „ „ 20250 5. Der Regierungsbezirk. 1. Name. Die einzelnen Kreise zusammen bilden den Regiernngs- bezirk Hildesheim. Er hat den Namen von der Regierungshauptstadt. 2. Lage. Der Regierungsbezirk Hildesheim liegt zwischen Weser und Harz, zu beiden ©eilen der Leine. 3. Größe und Einwohnerzahl. Der Regierungsbezirk Hildesheim ist 5000 (5352) qkrn groß und hat mehr als eine halbe Million Ein- wohner. Auf 1 qkrn kommen etwa 103 Bewohner. Der Regierungs- bezirk ist dicht bevölkert. 4. Verwaltung. An der Spitze des Regierungsbezirks steht der Regierungspräsident. Er wohnt in Hildesheim im Regierungsgebäude. Dein Regierungspräsidenten steht ein Bezirksausschuß zur Seite. Die Königliche Regierung besteht aus drei Abteilungen. 5. Kreise. Zum Regierungsbezirke Hildesheim gehören fol- gende Kreise: 1. Stadtkreis Hildesheim. 2. Landkreis Hildesheim. 3. Peine. 4. Marienburg. 5. Goslar. 6. Gronau. 7. Alfeld. 8. Zeller- feld. 9. Osterode. 10. Duderstadt. 11. Northeim. 12. Einbeck. 13. Uslar. 14. Stadtkreis Göttingen. 15. Landkreis Göttingen. 16. Kreis Münden. 17. Kreis Ilfeld. 6. Die Provinz Hannover. 1. Provinz. Mehrere Regierungsbezirke bilden eine Provinz. Der Regierungsbezirk Hildesheim gehört zur Provinz Hannover. Diese hat im ganzen 6 Regierungsbezirke: Hannover, Hildesheim, Stade,

3. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 49

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 49 — 4. Kreis: Die weitere Umgebung des Heimatortes. 1. Die Ebene nördlich von Hildesheim. A. Landschaftsbild. 1. Bodenerhebungen. Die Ebene, die sich in unmittelbarer Nähe von Hildesheim ausbreitet, setzt sich auch weiter nach Norden fort. Es finden sich hier nur ganz unbedeutende Bodenerhebungen, so der Ost er- b er g (180 m) zwischen Emmerke und Himmelsthür und die Giesen er Berge (160 m) südlich von Groß-Giesen. Dicht am linken Ufer der Innerste, nordwestlich von Steuerwald, erhebt sich der Mast berg. Die Berge und einige kleinere Hügel sind schön bewaldet. Am Mastberge liegt das Restaurant Zungborn. 2. Bewässerung. Der Hauptfluß der Landschaft ist die Innerste. Sie fließt, nachdem sie die Stadt Hildesheim verlassen hat, in nord- westlicher Richtung. Zwischen Hasede und Ahrbergen umschließen ihre Arme abermals eine Insel. Der Hauptort an der Innerste ist das Städtchen Sarstedt. Bei Sarstedt mündet der von Osten Kommende Bruchgraben auf der rechten Seite in die Innerste. Unterhalb Sarstedt biegt die Innerste nach Westen um und fließt bei Ruthe in die Leine. Die Innerste treibt zahlreiche Mühlen. Aus dem rechten Innersteufer läuft die Chaussee nach Hannover über Steuerwald, Hasede, Groß-Förste und Gleidingen. Aus dieser Straße liegen auch die Schienen der elek- irischen Straßenbahn nach Hannover. Den Osten der Landschaft bewässert die Fuhse. Sie entspringt bei Groß-Flöthe, und fließt zuerst in nordwestlicher, dann in nördlicher Richtung. Zwischen Lengede und Groß Ilsede macht sie einen nach Osten geöffneten Bogen, fließt darauf an der Stadt Peine vorüber und ver- läßt die Landschaft in nördlicher Richtung. Bei Celle mündet sie in die Aller. Den Westen der Landschaft begrenzt das Flußtal der Leine. Die Leine fließt hier von Süden nach Norden. Am linken Leineufer liegt Elze. 3. Klima. Uberall find wir von Luft umgeben. Die Luft ist nicht immer von gleicher Beschaffenheit. Sie kann warm, kalt, feucht, trocken, ruhig oder bewegt sein. Die Beschaffenheit der Luft nach Wärme, Feuchtigkeit und Bewegung nennt man Klima. Das Klima dieser Landschaft ist gemäßigt, die Luft ist weder zu feucht, noch zu trocken, weder zu heiß, noch zu kalt. Darum ist das Klima gesund. Schiel, Heimatkunde. 4

4. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 52

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 52 — An Betriebsmaterialien wurden im Jahre 1907 verbraucht 160000 Tonnen Kohlen, 260000 Tonnen Koks und 115000 Tonnen Schweißschlacken. An Roheisen wurden 312500 Tonnen gewonnen, außerdem über 280000 Tonnen Hochofenschlacken, die beim Chausseebau und zu Betouarbeiten Berwen- dung fanden. Im Hütten- und Grubenbetriebe beschäftigte die Ilseder Hütte fast 3000 Ar- beiter, die fast 31/2 Mill. Mark Arbeitslohn erhielten, das macht für den Mann und den Tag etwa 4 Mark. Aus Roheisen liesern die Gießereien Gußwaren, die Eisenhämmer Stab- und Schmiedeeisen, die Walzwerke Blech und die Maschinen- fabriken Maschinen. Ein großes Walzwerk der Zlfeder Hütte befindet sich in Peine. Das Peiner Walzwerk verbrauchte 1907 über 320000 Tonnen Roheisen und über 120000 Tonnen Kohlen und Koks. An eisernen Trägern, l^-Eisen, Stabeisen u. s. w. wurden etwa 260000 Tonnen hergestellt. Davon kaufte das Inland 190000, das Ausland etwa 70000 Tonnen. Das Werk beschäftigte durchschnittlich 2500 Arbeiter. Maschinenfabriken gibt es in Hildesheim, Herdfabriken in Hildes- heim und in Sarstedt. 6. Ölgewinnung. Bei Olsburg, Edemissen u. a. Orten findet man Erdöl (Petroleum). Im Jahre 1880 wurden Bohrungen nach Erdöl in der Gegend von Olheim vorgenommen. Aus einem der Bohrlöcher gewann man in 150 Tagen mehr als 3000 Zentner. Das Öl wird hauptsächlich als Schmieröl verwandt. 7. Verkehrswege. Alle durch Ackerbau, Viehzucht und Bergbau gewonnenen Erzeugnisse nennt man Rohprodukte. Nenne solche! Aus den Rohprodukten werden durch weitere Bearbeitung Kunst- Produkte hergestellt. Nenne solche! Ein Teil der gewonnenen Produkte wird an den Orten der Gewinnung und Herstellung selbst verbraucht, (nachweisen!) ein andrer Teil wird ausgeführt. Um die Produkte eines Ortes oder einer Landschaft gut fort- schaffen zu können, sind Verkehrswege nötig. Verkehrswege sind in unsrer Landschaft Straßen, Eisenbahnen und elektrische Bahnen. Fast alle Orte der Landschaft sind durch Chausseen mit einander verbunden. Diese Verkehrswege führen von Osten nach Westen und von Süden nach Norden. Man spricht von einem Straßennetz. (Erkläre!) Nenne die hauptsächlichsten vou Hildesheim nach Norden, Westen und Osteil ausgehenden Straßen. Die älteste Eisenbahn der Landschaft ist die von Hannover nach Braunschweig führende Eisenbahn. Sie berührt in dieser Landschaft die Stadt Peine. Die Bahn wurde in den Jahren 1843 und 1844 erbaut.

5. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 54

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 54 — Auch für die öffentliche Ordnung und Sicherheit im Kreise hat der Landrat zu sorgen. Den Sicherheitsdienst versehen berittene Gen- darmen und Fußgendarmen. Wie dem Ortsvorsteher die Gemeindeverordneten, so stehen dem Landrat die Kreisverordneten zur Seite, um gemeinsam mit ihm über das Wohl des Kreises zu beraten und zu beschließen. Kreisschulinspektor — Kreisarzt — Kreistierarzt — Kreissparkasse. 2. Das Innerstegebiet oberhalb Hildesheim. A. Landschaftsbild. 1. Die Innerste. Sie entspringt südlich von Clausthal auf einer Hochebene und fließt zunächst nach Norden. Dann macht sie einen großen nach Westen geöffneten Bogen und fließt an Ringelheim vorbei bis Grasdorf in nordwestlicher Richtung. Bei Ringelheim mündet auf der linken Seite die Neile. Bon.grasdorf bis Egenstedt ist ihr Lauf nach Westen gerichtet. Auf ihrem westlichen Lause nimmt die Innerste die Nette, die Lamme und die Beuster auf der linken Seite auf. Zuletzt fließt sie wieder nordwestlich bis Hildesheim. Beschreibe den ganzen Innerstelauf von der Quelle bis zur Mündung. 2. Bodenerhebungen. Bei Langelsheim verläßt die Innerste den Harz. Jetzt wird ihr Tal breiter. Es wird aber immer noch auf beiden Seiten von Bergen eingeschlossen. Weil diese Bergreihen vom Harze ausgehen, gleichsam von ihm auslaufen, nennt man sie Ausläufer des Harzes. Auf der rechten Seite der Innerste finden wir zunächst einen Höhenzug, der sich von Hahndorf bis Salzgitter in nordwestlicher Richtung erstreckt. Die höchsten Erhebungen sind die über 300 m hohen Vierberge bei Hahndorf und die Siebenköpfe bei Othfresen. Ein zweiter Höhenzug auf der rechten Seite begleitet die Innerste von Grasdors bis Hildesheim. Er teilt sich wieder in 2 Teile, von denen der nördliche Borholz heißt. Der höchste Berg des südlichen Zuges ist der 240 m hohe Knebel. Das linke Innersteufer begleiten: der Hannger Forst bis zur Neile, der Heinberg zwischen Neile und Nette und der Hildesheimer Wald. Die höchsten Erhebungen des ersten Zuges sind Windenberg (300 m) und Pageuberg (290 m), südlich von Wallmoden. Der Heinberg erreicht im Steinberg (280 m) seine höchste Höhe. Außerdem liegen hier noch der Meinberg und der Wohldenberg. Der Hildesheimer Wald wird durch die Lamme in ein östliches und ein nordwestliches Gebiet zerlegt. Im östlichen Gebiete scheidet

6. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 55

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 55 — das enge Tal des Büntebaches die südlichen Sauberge von dem nörd- liehen Feldberg. Der höchste Berg des nordwestlichen Zuges ist der Sosrrter, ,320 m hoch. Vom Tosmer-Aussichtsturm hat man eine herrliche Aussicht auf Hildesheim und die nördlich davonliegende Ebene. Der nordwestliche Zug verläuft in drei Spitzen, die östliche mit dem Steinberg, die mittlere mit Klingenberg, Rotzberg und Finkenberg und die westliche mit dem Escherberg. Zwischen dem östlichen und Mittlern Zuge liegt Neuhof, zwischen dem Mittlern und dem westlichen Zuge das Dorf Sorsum. Alle diese Bergzüge sind mit schönen Wäldern geschmückt. 3. Das Nettetal. Die Nette entspringt im Braunschweigischen. Sie fließt von Süden nach Norden. An der Nette liegt das Städtchen Bockenem. Unterhalb Bockenem nimmt die Nette auf der rechten Seite die Beffer auf. 4. Das Tal der Lamme. Die Lamme hat ihre Quelle im Kloster- garten zu Lamspringe. Bon der Entstehung des Flüßchens erzählt die Sage: Der Ort Lamspringe führt seinen Namen von Lämmchenfpring oder Lamm- chenborn. Bor uralten Zeiten stand hier ein Nonnenkloster. Einst herrschte eine große Dürre; lange Zeit war kein Regen gefallen! im Klostergarten drohte alles zu verdorren. Als eine Schwester im Klostergarten sich erging und sah, wie alle Pflanzen ihre Köpfe senkten und schon halb vertrocknet waren, warf sie sich auf ihre Kniee und betete. Munter hüpfte ein Lämmchen, das sie aufgezogen hatte, um sie herum. Plötzlich scharrte das Lämmchen eifrig den Boden, und der Stelle ent- sprang eine kräftige, klare Quelle, die nie mehr vertrocknete. Nun hatte die Not für immer ein Ende. Die Quelle wurde überwölbt, und auf einem Steine brachte man das Bild eines Lammes an. Die Lamme fließt in nördlicher Richtung an Salzdetfurth vorbei und mündet bei Klein-Düngen in die Innerste. Auf dem rechten User der obern Lamme liegt eine Erhebung, die Harplage. Die Beufter kommt vom Efcherberge, macht einen nach Norden geöffneten Bogen und mündet unterhalb Marienburg. B. Kulturbild. 1. Ackerbau und Viehzucht. Die Flußtäler und die weniger bedeutenden Erhebungen bieten fruchtbares Ackerland. Es wird hier besonders Getreide angebaut. An den Flüssen Innerste, Lamme und Nette sind zahlreiche Mühlen. Wo es an Wassermühlen fehlt, gibt es Windmühlen. Auf zahlreichen Wiesenflächen wächst schönes Heu.

7. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 56

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 56 — 2. Wälder. Das ganze Gebiet ist reich bewaldet. Einen größern Wald nennt man einen Forst. Die Wälder sind in zahlreiche Forst- bezirke eingeteilt. An der Spitze eines Forstbezirkes steht ein Ober- sörster. Wie Acker und Wiesen, so müssen auch die Wälder sorgsam gepflegt werden. Im Herbst und Winter werden zahlreiche Bäume abgehauen, gefällt. Das gefällte Holz wird als Nutzholz oder Brenn- holz verkauft. Nutzholz liefern Eichen, Buchen, Kiefern, Tannen u. f. w. Das Nutzholz verarbeiten Zimmerleute, Tischler, Wagenbauer u. s. w. Manches Holz wird in besondern Mühlen von mächtigen Mühl- steinen zerrieben, die gewonnene Masse wird in Taseln gepreßt iinfcv später zur Herstellung von Papier verwandt. An die Stelle der abgehauenen Bäume werden im Walde neue ge- pflanzt. Einen neu angelegten Baumbestand nennt man eine Schonung. Die im Walde beschäftigten Arbeiter heißen Waldarbeiter. Unter dem Oberförster verwalten die Förster kleinere Waldbezirke. Arme Leute sucheu im Walde Beeren, Pilze und Blumen und verkaufen sie in den nahen Städten. Die ausgedehnten Wälder beherbergen viele Tiere. Nenne solche L Unter den Bäumen des Waldes hält sich der Boden lange feucht. Das Wasser kann nicht so schnell verdunsten. Es sammelt sich in der Erde und tritt an manchen Stellen als Quelle zu tage. 4. Bodenschätze, a) Ton. Auch .in dieser Landschaft gibt es viele Ziegeleien, die den hier lagernden Ton verarbeiten. d) Kali. Ein großes Kaliwerk, Hildesia genannt, ist bei Diek- holzen. c) Salz. Bei Salzdetfurth und Salzgitter gibt es Salzquellen. Da die salzhaltigen Quellen gewöhnlich nur sehr wenig Salz enthalten, so wird das- Wasser derselben durch das sogenaimte Gradieren zunächst salzreicher gemacht. Die Gradierhänser sind Gerüste vou 10—12 m Höhe, deren einzelne Abteilungen mit Schlehdornholz ausgefüllt siud. Durch Pumpen wird das Wasser auf die Gradier-- Häuser in durchbohrte Rinnen oder Röhren geleitet. Es rinnt nun langsam von Dorn zu Doru. Alle unreinen Stoffe setzen sich an die Dornen als Dornstein an. Ein Teil des Wassers verdunstet. Das salzreiche Wasser heißt Sole. Sie wird in den Siedehäusern in großen Pfannen gekocht, bis das Wasser sich abscheidet. Das auf diese Weise gewonnene Salz wird durch Hitze getrocknet und dann in den Handel gebracht. d) Eisenerz. Eisenerze werden bei Othfresen gefunden. 5. Orte. Die bedeutenderen Orte liegen in den Flußtälern oder in deren Nähe. Welche Orte liegen an der Innerste? Lamme? Nette? Am nördlichen Fuße des Vorholzes liegt Ottbergen. Zn der

8. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 58

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 58 — 3. Die Rhume. Der größte Nebenfluß in diesem Gebiete ist die Rhume. Die Rhume entspringt bei Rhumspringe, fließt im allgemeinen in nordwestlicher Richtung und mündet bei Northeim. Die Rhume nimmt von links Eller und Hahle und von rechts die Oder auf. Schon bald nach ihrem Ursprünge treibt die Rhume eine Mühle. Zwischen Leine und Hahle liegt der Seeburger See. Das Gebiet der Rhume und ihrer Nebenflüsse heißt das Unter- eichsfeld, im Gegensatze zu dem südlicher gelegenen Obereichsfelde. Das Eichsfeld hat seinen Namen wahrscheinlich von den Eichenwäldern, die früher seine Höhen schmückten. (Eichen-Feld.) B. Kulturbild. 1. Ackerbau und Viehzucht. Ackerbau und Viehzucht wird in dem ganzen Leinegebiete betrieben. Fruchtbar sind besonders die Fluß- täler. Die Gegend bei Duderstadt heißt die „Goldne Mark". Aus dem Untereichsselde und bei Einbeck wird viel Tabak angebaut. In den Zigarrenfabriken werden die getrockneten Blätter der Tabakpflanze zu Zigarren verarbeitet. Der beste Tabak kommt ans fremden Ländern, besonders aus Amerika. Bei der Hersteünng von Zigarren wird deutscher Tabak mit aus- ländischem gemischt. Bon dein ans dem Untereichsfelde gezogenen Tabak benutzt man nur die spitzen Blätter zur Zigarrenfabrikation, die andern werden zu Pfeifen- tabak verarbeitet. Der in Deutschland gezogene Tabak muß versteuert werden. Auch für den ausländischen Tabak ist eine Abgabe an den Staat zu entrichten. In Einbeck braut man gutes Bier. Einbecker Bier wird in Flaschen überall hin versandt. 2. Wälder. Alle Höhen tragen schöne Wälder und bringen reiche Erträge an Bau- und Nutzholz. Das rohe Harz, eine klebrige Masse an Kiefern und Tannenbäumen, siedet man in großen Kesseln, bis es feinen Geruch verloren hat. Daraus gewinnt man das Pech. Er ist gelblichrot, zähe, leicht schmelzbar und riecht angenehm. Man benutzt es zum Auspichen der Bierfässer, um den Zutritt der Luft zum Biere Zu verhindern. Pechhütten, in denen Pech gewonnen wird, finden sich zu Lindau. In Gronau und Alfeld a. d. Leine sind große Papierfabriken. 3. Bodenschätze. Die Salinen Luisenhall bei Göttingen, Sülbeck und Salzderhelden an der Leine, liefern Salz. Aus den Steinbrüchen in manchen Höhenzügen, z. B. im Göttinger Walde, gewinnt man wertvolle Bausteine, bei Sibesse aber Kalk. In Fredelsloh wird Ton zu Töpfen geformt. Die hergestellten Töpferwaren werden in besondern Öfen gebrannt.

9. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 60

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 60 — 3n Northeim schneiden sich die Strecken Hannover-Kassel und Nordhausen-Ottbergen. Die Bahn von Wulften nach Leineselde führt über Duderstadt. C. Staatliche Verhältnisse. 3m Leinegebiete liegen 7 Kreise: Duderstadt, Göttingen (Stadt) und Göttingen (Land), Northeim, Einbeck, Alfeld und Gronau. Duderstadt ist 224 qkm groß und hat 25400 Einwohner. Göttingen (Stadt) „ 26 „ „ „ „ 34000 „ Göttingen (Land) „ 480 „ „ „ „ 33800 „ Northeim „ 400 „ „ „ „ 31600 „ Einbeck ., 310 „ „ „ „ 26300 Alfeld „ 281 ........ 28000 Gronau „ 205 „ „ „ „ 20200 „ 4. Der Harz. A. Landschaftsbild. 1. Lage. Zur Heimatstadt? Zu den andern bekannten Landschaftsgebieten? 2. Name. Der Harz hat seinen Namen von Hart, d. h. Bergwald. 3. Ausdehnung. Der Harz ist kein langausgestreckter Höhenzug, wie der Hildesheimer Wald, sondern seine Höhen liegen dicht beiein- ander. Man nennt ein solches Gebirge ein Massengebirge. Seine Ausdehnung von Nordwesten nach Südosten beträgt ungefähr 90 km, seine Breite 34 km. Der höhere nordwestliche Teil heißt Oberharz, der niedrige südöstliche Unterharz. Eine Linie von Wernigerode nach Sachsa schneidet beide Teile. Nach Südosten ist der Abfall allmählich, nach Nordwesten aber steil. Der Oberharz ist meistens mit Nadelwäldern bestanden. Mit den Fichtenwäldern wechseln Bergwiesen und kahle Flächen. Im Unter- harz findet man Laubwälder. 4. Der Brocken. Der Brocken, der höchste Berg des Harzes, ist 1140 m hoch. Er liegt am Nordrande des Gebirges. Der Weg zum Gipfel führt anfangs durch dunklen Fichtenwald, allmählich aber verschwinden die Bäume. Man sieht mächtige Granitblöcke, von Moosen und Flechten bewachsen. In 1000 m Höhe erreichen wir das Brockenfeld. Dieses ist eine weite Fläche, auf der unter Einfluß des Wassers abgestorbene Pflanzen vermodern. Ein solches Gebiet heißt Moor. Dieses Moor nimmt durch Regengüsse und tauenden Schnee so viel Feuchtigkeit auf, daß es mehrere kleine Flüsse entsenden kann. Die bekanntesten sind Bode, Ilse, Oker und Oder. Der rundliche Gipfel des Brockens hat etwa 4 km im Umfang

10. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 34

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 34 — warme und kalte Wannen-, Brause- und medizinische Bäder verab- reicht. Die Badeanstalt enthält auch eine geräumige Schwimmhalle. Die Badehalle ist für die Pflege der Gesundheit von größter Bedeu- tung. Ein Bad reinigt und erfrischt den Körper. 7. Die St. Vernwardkirche. Zu Ehren des hl. Bernward ist die Kirche an der Ecke der Link- und Peinerstraße Bernwardkirche benannt. 8. Der Hauptbahnhof. Inmitten der nördlichen Stadt liegt der Hauptbahnhof der Staatsbahn. Er wurde im Jahre 1884 dem Ver- kehr übergeben. Westlich davon liegt der Güterbahnhof, wo allerlei Güter verladen werden. In großen Schuppen lagern die ankommen- den und abgehenden Güter. Der Hauptbahnhof besteht aus zwei großen Gebäuden, die durch einen unterirdischen Gang (Tunnel) in Verbindung stehen. Das am Bahnhofsplatz gelegene Gebäude enthält den Eingang. Uber demselben befindet sich eine Uhr. In dem Eingangsgebäude werden die Fahr- karten verkauft; Gepäckstücke werden hier aufgegeben und abgeholt. Rings um das zweite Hauptgebäude lausen die Schienenstraßen. In diesem Gebäude befinden sich Warteräume und Räume für die Beamten. Auf dem Bahnhofe la fen Züge ein von Goslar, Braunfchweig^ Hohenhameln, Peine, Lehrte (Hannover) und Nordstemmen. Auf dem Hildesheimer Bahnhofe herrscht reger Verkehr. Der Bahnhofsplatz ist mit stattlichen Gebäuden besetzt. Dort erhebt sich auch eine Postamtzweigstelle. Weithin glänzt der goldne Reichsadler. Auf dem Bahnhofsplatze ist ein eigenartiger Trinkbrunnen aufgestellt. Daran finden sich drei Becken, das obere ist für die Vögel bestimmt, einige Bögelchen sitzen am Rande. Das mittlere dient zum Tränken der Pferde, während im untern die Hunde ihren Durst löschen können. Beachte die Symbole! 9. Verbindung mit der Außenstadt. Die Fortsetzung der Peinerstraße führt unter den Schienenwegen hindurch und verbindet die innere nördliche Stadt mit der Außenstadt. Eine Brücke führt von der äußern Ringstraße über die Geleise der Eisenbahn nach dem Butter- born. Vom Römerring gelangt man auf einer Brücke, welche die Schienen überspannt, zur Außenstadt. 10. Das Schlachthaus. Lage! Zum Schutze der Gesundheit der Bewohner erbaute die Stadt Hildesheim im Jahre 1890 das städtische Schlachthaus. Seit der Eröffnung des Schlachthauses darf nur hier unter strenger Aufsicht von Beamten geschlachtet werden. Das-
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