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4. Orte. Die größte Stadt des Untereichsfeldes ist Duderstadt.
Zahlreiche Bewohner des Untereichsfeldes verdienen als Hausierer oder
Bauarbeiter ihr Brot. An der Rhume liegen Gieboldehausen und
Lindau. An der Leine merken wir folgende Orte: Göttingen, Northeim,
^Salzderhelden, Kreiensen, Alfeld und Gronau. In der Nähe von Nord-
stemmen liegt westlich der Leine die Marienburg. Westlich der Leine liegen
Einbeck, Mohringen, Hardegsen und Dransfeld. Göttingen hat eine
Hochschule vder Universität. An der Hochschule in Göttingen studieren
Mar nburg bei Nordstemmen.
junge Leute, die später Ärzte, Richter, Lehrer an höhern Schulen oder
evangelische Pastoren werden wollen. Solange sie an der Hochschule
studieren, nennt man sie Studenten.
In Duderstadt, Alfeld und Northeim sind Gymnasien, Lehrer-
seminare und Präparandenanstalten. In Duderstadt befindet sich ein
Kloster der Ursulinen mit Lehrerinnenseminar, höherer Mädchenschule
und Pensionat. Germershausen ist ein Wallfahrtsort.
6. Verkehrswege. Im Leinetal läuft die Eisenbahn von Bebra
nach Hannover. Bei Göttingen trifft diese Strecke von Westen die von
Kassel kommende Eisenbahn.
In Elze zweigt nach Westen von der Hauptstrecke die Bahn
nach Hameln, nach Osten, über Gronau führend, die Bahn nach Boden-
bürg ab.
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4. Kreis:
Die weitere Umgebung des Heimatortes.
1. Die Ebene nördlich von Hildesheim.
A. Landschaftsbild.
1. Bodenerhebungen. Die Ebene, die sich in unmittelbarer Nähe
von Hildesheim ausbreitet, setzt sich auch weiter nach Norden fort. Es
finden sich hier nur ganz unbedeutende Bodenerhebungen, so der Ost er-
b er g (180 m) zwischen Emmerke und Himmelsthür und die Giesen er
Berge (160 m) südlich von Groß-Giesen. Dicht am linken Ufer der
Innerste, nordwestlich von Steuerwald, erhebt sich der Mast berg. Die
Berge und einige kleinere Hügel sind schön bewaldet. Am Mastberge
liegt das Restaurant Zungborn.
2. Bewässerung. Der Hauptfluß der Landschaft ist die Innerste.
Sie fließt, nachdem sie die Stadt Hildesheim verlassen hat, in nord-
westlicher Richtung. Zwischen Hasede und Ahrbergen umschließen ihre
Arme abermals eine Insel. Der Hauptort an der Innerste ist das
Städtchen Sarstedt. Bei Sarstedt mündet der von Osten Kommende
Bruchgraben auf der rechten Seite in die Innerste. Unterhalb Sarstedt
biegt die Innerste nach Westen um und fließt bei Ruthe in die Leine.
Die Innerste treibt zahlreiche Mühlen. Aus dem rechten Innersteufer
läuft die Chaussee nach Hannover über Steuerwald, Hasede, Groß-Förste
und Gleidingen. Aus dieser Straße liegen auch die Schienen der elek-
irischen Straßenbahn nach Hannover.
Den Osten der Landschaft bewässert die Fuhse. Sie entspringt
bei Groß-Flöthe, und fließt zuerst in nordwestlicher, dann in nördlicher
Richtung. Zwischen Lengede und Groß Ilsede macht sie einen nach Osten
geöffneten Bogen, fließt darauf an der Stadt Peine vorüber und ver-
läßt die Landschaft in nördlicher Richtung. Bei Celle mündet sie in
die Aller.
Den Westen der Landschaft begrenzt das Flußtal der Leine. Die
Leine fließt hier von Süden nach Norden. Am linken Leineufer
liegt Elze.
3. Klima. Uberall find wir von Luft umgeben. Die Luft ist
nicht immer von gleicher Beschaffenheit. Sie kann warm, kalt, feucht,
trocken, ruhig oder bewegt sein. Die Beschaffenheit der Luft nach
Wärme, Feuchtigkeit und Bewegung nennt man Klima. Das Klima
dieser Landschaft ist gemäßigt, die Luft ist weder zu feucht, noch zu
trocken, weder zu heiß, noch zu kalt. Darum ist das Klima gesund.
Schiel, Heimatkunde. 4
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An Betriebsmaterialien wurden im Jahre 1907 verbraucht 160000 Tonnen
Kohlen, 260000 Tonnen Koks und 115000 Tonnen Schweißschlacken.
An Roheisen wurden 312500 Tonnen gewonnen, außerdem über 280000
Tonnen Hochofenschlacken, die beim Chausseebau und zu Betouarbeiten Berwen-
dung fanden.
Im Hütten- und Grubenbetriebe beschäftigte die Ilseder Hütte fast 3000 Ar-
beiter, die fast 31/2 Mill. Mark Arbeitslohn erhielten, das macht für den Mann
und den Tag etwa 4 Mark.
Aus Roheisen liesern die Gießereien Gußwaren, die Eisenhämmer
Stab- und Schmiedeeisen, die Walzwerke Blech und die Maschinen-
fabriken Maschinen. Ein großes Walzwerk der Zlfeder Hütte befindet
sich in Peine.
Das Peiner Walzwerk verbrauchte 1907 über 320000 Tonnen Roheisen und
über 120000 Tonnen Kohlen und Koks.
An eisernen Trägern, l^-Eisen, Stabeisen u. s. w. wurden etwa 260000
Tonnen hergestellt. Davon kaufte das Inland 190000, das Ausland etwa
70000 Tonnen.
Das Werk beschäftigte durchschnittlich 2500 Arbeiter.
Maschinenfabriken gibt es in Hildesheim, Herdfabriken in Hildes-
heim und in Sarstedt.
6. Ölgewinnung. Bei Olsburg, Edemissen u. a. Orten findet
man Erdöl (Petroleum). Im Jahre 1880 wurden Bohrungen nach
Erdöl in der Gegend von Olheim vorgenommen. Aus einem der
Bohrlöcher gewann man in 150 Tagen mehr als 3000 Zentner. Das
Öl wird hauptsächlich als Schmieröl verwandt.
7. Verkehrswege. Alle durch Ackerbau, Viehzucht und Bergbau
gewonnenen Erzeugnisse nennt man Rohprodukte. Nenne solche!
Aus den Rohprodukten werden durch weitere Bearbeitung Kunst-
Produkte hergestellt. Nenne solche! Ein Teil der gewonnenen Produkte
wird an den Orten der Gewinnung und Herstellung selbst verbraucht,
(nachweisen!) ein andrer Teil wird ausgeführt.
Um die Produkte eines Ortes oder einer Landschaft gut fort-
schaffen zu können, sind Verkehrswege nötig. Verkehrswege sind in
unsrer Landschaft Straßen, Eisenbahnen und elektrische Bahnen.
Fast alle Orte der Landschaft sind durch Chausseen mit einander
verbunden. Diese Verkehrswege führen von Osten nach Westen und
von Süden nach Norden. Man spricht von einem Straßennetz.
(Erkläre!) Nenne die hauptsächlichsten vou Hildesheim nach Norden, Westen und
Osteil ausgehenden Straßen.
Die älteste Eisenbahn der Landschaft ist die von Hannover nach
Braunschweig führende Eisenbahn. Sie berührt in dieser Landschaft
die Stadt Peine. Die Bahn wurde in den Jahren 1843 und 1844
erbaut.
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Auch für die öffentliche Ordnung und Sicherheit im Kreise hat
der Landrat zu sorgen. Den Sicherheitsdienst versehen berittene Gen-
darmen und Fußgendarmen.
Wie dem Ortsvorsteher die Gemeindeverordneten, so stehen dem
Landrat die Kreisverordneten zur Seite, um gemeinsam mit ihm über
das Wohl des Kreises zu beraten und zu beschließen.
Kreisschulinspektor — Kreisarzt — Kreistierarzt — Kreissparkasse.
2. Das Innerstegebiet oberhalb Hildesheim.
A. Landschaftsbild.
1. Die Innerste. Sie entspringt südlich von Clausthal auf einer
Hochebene und fließt zunächst nach Norden. Dann macht sie einen
großen nach Westen geöffneten Bogen und fließt an Ringelheim vorbei
bis Grasdorf in nordwestlicher Richtung. Bei Ringelheim mündet auf
der linken Seite die Neile. Bon.grasdorf bis Egenstedt ist ihr Lauf
nach Westen gerichtet. Auf ihrem westlichen Lause nimmt die Innerste
die Nette, die Lamme und die Beuster auf der linken Seite auf. Zuletzt
fließt sie wieder nordwestlich bis Hildesheim.
Beschreibe den ganzen Innerstelauf von der Quelle bis zur Mündung.
2. Bodenerhebungen. Bei Langelsheim verläßt die Innerste den
Harz. Jetzt wird ihr Tal breiter. Es wird aber immer noch auf beiden
Seiten von Bergen eingeschlossen. Weil diese Bergreihen vom Harze
ausgehen, gleichsam von ihm auslaufen, nennt man sie Ausläufer des
Harzes. Auf der rechten Seite der Innerste finden wir zunächst einen
Höhenzug, der sich von Hahndorf bis Salzgitter in nordwestlicher
Richtung erstreckt. Die höchsten Erhebungen sind die über 300 m
hohen Vierberge bei Hahndorf und die Siebenköpfe bei Othfresen.
Ein zweiter Höhenzug auf der rechten Seite begleitet die Innerste
von Grasdors bis Hildesheim. Er teilt sich wieder in 2 Teile, von
denen der nördliche Borholz heißt. Der höchste Berg des südlichen
Zuges ist der 240 m hohe Knebel.
Das linke Innersteufer begleiten: der Hannger Forst bis zur Neile,
der Heinberg zwischen Neile und Nette und der Hildesheimer Wald.
Die höchsten Erhebungen des ersten Zuges sind Windenberg (300 m)
und Pageuberg (290 m), südlich von Wallmoden.
Der Heinberg erreicht im Steinberg (280 m) seine höchste Höhe.
Außerdem liegen hier noch der Meinberg und der Wohldenberg.
Der Hildesheimer Wald wird durch die Lamme in ein östliches
und ein nordwestliches Gebiet zerlegt. Im östlichen Gebiete scheidet
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das enge Tal des Büntebaches die südlichen Sauberge von dem nörd-
liehen Feldberg.
Der höchste Berg des nordwestlichen Zuges ist der Sosrrter,
,320 m hoch. Vom Tosmer-Aussichtsturm hat man eine herrliche
Aussicht auf Hildesheim und die nördlich davonliegende Ebene. Der
nordwestliche Zug verläuft in drei Spitzen, die östliche mit dem Steinberg,
die mittlere mit Klingenberg, Rotzberg und Finkenberg und die
westliche mit dem Escherberg. Zwischen dem östlichen und Mittlern
Zuge liegt Neuhof, zwischen dem Mittlern und dem westlichen Zuge das
Dorf Sorsum.
Alle diese Bergzüge sind mit schönen Wäldern geschmückt.
3. Das Nettetal. Die Nette entspringt im Braunschweigischen.
Sie fließt von Süden nach Norden. An der Nette liegt das Städtchen
Bockenem. Unterhalb Bockenem nimmt die Nette auf der rechten
Seite die Beffer auf.
4. Das Tal der Lamme. Die Lamme hat ihre Quelle im Kloster-
garten zu Lamspringe. Bon der Entstehung des Flüßchens erzählt
die Sage:
Der Ort Lamspringe führt seinen Namen von Lämmchenfpring oder Lamm-
chenborn. Bor uralten Zeiten stand hier ein Nonnenkloster. Einst herrschte eine
große Dürre; lange Zeit war kein Regen gefallen! im Klostergarten drohte alles
zu verdorren. Als eine Schwester im Klostergarten sich erging und sah, wie alle
Pflanzen ihre Köpfe senkten und schon halb vertrocknet waren, warf sie sich auf
ihre Kniee und betete. Munter hüpfte ein Lämmchen, das sie aufgezogen hatte, um
sie herum. Plötzlich scharrte das Lämmchen eifrig den Boden, und der Stelle ent-
sprang eine kräftige, klare Quelle, die nie mehr vertrocknete. Nun hatte die Not
für immer ein Ende. Die Quelle wurde überwölbt, und auf einem Steine brachte
man das Bild eines Lammes an.
Die Lamme fließt in nördlicher Richtung an Salzdetfurth vorbei
und mündet bei Klein-Düngen in die Innerste.
Auf dem rechten User der obern Lamme liegt eine Erhebung,
die Harplage.
Die Beufter kommt vom Efcherberge, macht einen nach Norden
geöffneten Bogen und mündet unterhalb Marienburg.
B. Kulturbild.
1. Ackerbau und Viehzucht. Die Flußtäler und die weniger
bedeutenden Erhebungen bieten fruchtbares Ackerland. Es wird hier
besonders Getreide angebaut. An den Flüssen Innerste, Lamme und
Nette sind zahlreiche Mühlen. Wo es an Wassermühlen fehlt, gibt es
Windmühlen.
Auf zahlreichen Wiesenflächen wächst schönes Heu.
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2. Wälder. Das ganze Gebiet ist reich bewaldet. Einen größern
Wald nennt man einen Forst. Die Wälder sind in zahlreiche Forst-
bezirke eingeteilt. An der Spitze eines Forstbezirkes steht ein Ober-
sörster. Wie Acker und Wiesen, so müssen auch die Wälder sorgsam
gepflegt werden. Im Herbst und Winter werden zahlreiche Bäume
abgehauen, gefällt. Das gefällte Holz wird als Nutzholz oder Brenn-
holz verkauft. Nutzholz liefern Eichen, Buchen, Kiefern, Tannen u. f. w.
Das Nutzholz verarbeiten Zimmerleute, Tischler, Wagenbauer u. s. w.
Manches Holz wird in besondern Mühlen von mächtigen Mühl-
steinen zerrieben, die gewonnene Masse wird in Taseln gepreßt iinfcv
später zur Herstellung von Papier verwandt.
An die Stelle der abgehauenen Bäume werden im Walde neue ge-
pflanzt. Einen neu angelegten Baumbestand nennt man eine Schonung.
Die im Walde beschäftigten Arbeiter heißen Waldarbeiter. Unter dem
Oberförster verwalten die Förster kleinere Waldbezirke. Arme Leute
sucheu im Walde Beeren, Pilze und Blumen und verkaufen sie in den
nahen Städten.
Die ausgedehnten Wälder beherbergen viele Tiere. Nenne solche L
Unter den Bäumen des Waldes hält sich der Boden lange feucht.
Das Wasser kann nicht so schnell verdunsten. Es sammelt sich in
der Erde und tritt an manchen Stellen als Quelle zu tage.
4. Bodenschätze, a) Ton. Auch .in dieser Landschaft gibt es
viele Ziegeleien, die den hier lagernden Ton verarbeiten.
d) Kali. Ein großes Kaliwerk, Hildesia genannt, ist bei Diek-
holzen.
c) Salz. Bei Salzdetfurth und Salzgitter gibt es Salzquellen.
Da die salzhaltigen Quellen gewöhnlich nur sehr wenig Salz enthalten, so wird das-
Wasser derselben durch das sogenaimte Gradieren zunächst salzreicher gemacht. Die
Gradierhänser sind Gerüste vou 10—12 m Höhe, deren einzelne Abteilungen mit
Schlehdornholz ausgefüllt siud. Durch Pumpen wird das Wasser auf die Gradier--
Häuser in durchbohrte Rinnen oder Röhren geleitet. Es rinnt nun langsam von
Dorn zu Doru. Alle unreinen Stoffe setzen sich an die Dornen als Dornstein an.
Ein Teil des Wassers verdunstet. Das salzreiche Wasser heißt Sole. Sie wird
in den Siedehäusern in großen Pfannen gekocht, bis das Wasser sich abscheidet.
Das auf diese Weise gewonnene Salz wird durch Hitze getrocknet und dann in
den Handel gebracht.
d) Eisenerz. Eisenerze werden bei Othfresen gefunden.
5. Orte. Die bedeutenderen Orte liegen in den Flußtälern oder
in deren Nähe.
Welche Orte liegen an der Innerste? Lamme? Nette?
Am nördlichen Fuße des Vorholzes liegt Ottbergen. Zn der
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3. Die Rhume. Der größte Nebenfluß in diesem Gebiete ist die
Rhume. Die Rhume entspringt bei Rhumspringe, fließt im allgemeinen
in nordwestlicher Richtung und mündet bei Northeim. Die Rhume
nimmt von links Eller und Hahle und von rechts die Oder auf. Schon
bald nach ihrem Ursprünge treibt die Rhume eine Mühle. Zwischen
Leine und Hahle liegt der Seeburger See.
Das Gebiet der Rhume und ihrer Nebenflüsse heißt das Unter-
eichsfeld, im Gegensatze zu dem südlicher gelegenen Obereichsfelde. Das
Eichsfeld hat seinen Namen wahrscheinlich von den Eichenwäldern, die
früher seine Höhen schmückten. (Eichen-Feld.)
B. Kulturbild.
1. Ackerbau und Viehzucht. Ackerbau und Viehzucht wird in
dem ganzen Leinegebiete betrieben. Fruchtbar sind besonders die Fluß-
täler. Die Gegend bei Duderstadt heißt die „Goldne Mark". Aus
dem Untereichsselde und bei Einbeck wird viel Tabak angebaut.
In den Zigarrenfabriken werden die getrockneten Blätter der Tabakpflanze
zu Zigarren verarbeitet. Der beste Tabak kommt ans fremden Ländern, besonders
aus Amerika. Bei der Hersteünng von Zigarren wird deutscher Tabak mit aus-
ländischem gemischt. Bon dein ans dem Untereichsfelde gezogenen Tabak benutzt
man nur die spitzen Blätter zur Zigarrenfabrikation, die andern werden zu Pfeifen-
tabak verarbeitet.
Der in Deutschland gezogene Tabak muß versteuert werden. Auch
für den ausländischen Tabak ist eine Abgabe an den Staat zu entrichten.
In Einbeck braut man gutes Bier. Einbecker Bier wird in
Flaschen überall hin versandt.
2. Wälder. Alle Höhen tragen schöne Wälder und bringen reiche
Erträge an Bau- und Nutzholz. Das rohe Harz, eine klebrige Masse
an Kiefern und Tannenbäumen, siedet man in großen Kesseln, bis es
feinen Geruch verloren hat. Daraus gewinnt man das Pech. Er ist
gelblichrot, zähe, leicht schmelzbar und riecht angenehm. Man benutzt
es zum Auspichen der Bierfässer, um den Zutritt der Luft zum Biere
Zu verhindern.
Pechhütten, in denen Pech gewonnen wird, finden sich zu Lindau.
In Gronau und Alfeld a. d. Leine sind große Papierfabriken.
3. Bodenschätze. Die Salinen Luisenhall bei Göttingen, Sülbeck
und Salzderhelden an der Leine, liefern Salz. Aus den Steinbrüchen
in manchen Höhenzügen, z. B. im Göttinger Walde, gewinnt man
wertvolle Bausteine, bei Sibesse aber Kalk.
In Fredelsloh wird Ton zu Töpfen geformt. Die hergestellten
Töpferwaren werden in besondern Öfen gebrannt.
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Extrahierte Personennamen: Eller
Extrahierte Ortsnamen: Northeim Seeburger_See Eichen-Feld Duderstadt Einbeck Amerika Deutschland Einbeck Alfeld Fredelsloh
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3n Northeim schneiden sich die Strecken Hannover-Kassel und
Nordhausen-Ottbergen. Die Bahn von Wulften nach Leineselde führt
über Duderstadt.
C. Staatliche Verhältnisse.
3m Leinegebiete liegen 7 Kreise: Duderstadt, Göttingen (Stadt)
und Göttingen (Land), Northeim, Einbeck, Alfeld und Gronau.
Duderstadt ist 224 qkm groß und hat 25400 Einwohner.
Göttingen (Stadt) „ 26 „ „ „ „ 34000 „
Göttingen (Land) „ 480 „ „ „ „ 33800 „
Northeim „ 400 „ „ „ „ 31600 „
Einbeck ., 310 „ „ „ „ 26300
Alfeld „ 281 ........ 28000
Gronau „ 205 „ „ „ „ 20200 „
4. Der Harz.
A. Landschaftsbild.
1. Lage. Zur Heimatstadt? Zu den andern bekannten Landschaftsgebieten?
2. Name. Der Harz hat seinen Namen von Hart, d. h. Bergwald.
3. Ausdehnung. Der Harz ist kein langausgestreckter Höhenzug,
wie der Hildesheimer Wald, sondern seine Höhen liegen dicht beiein-
ander. Man nennt ein solches Gebirge ein Massengebirge. Seine
Ausdehnung von Nordwesten nach Südosten beträgt ungefähr 90 km,
seine Breite 34 km. Der höhere nordwestliche Teil heißt Oberharz,
der niedrige südöstliche Unterharz. Eine Linie von Wernigerode nach
Sachsa schneidet beide Teile.
Nach Südosten ist der Abfall allmählich, nach Nordwesten aber
steil. Der Oberharz ist meistens mit Nadelwäldern bestanden. Mit
den Fichtenwäldern wechseln Bergwiesen und kahle Flächen. Im Unter-
harz findet man Laubwälder.
4. Der Brocken. Der Brocken, der höchste Berg des Harzes,
ist 1140 m hoch. Er liegt am Nordrande des Gebirges. Der Weg
zum Gipfel führt anfangs durch dunklen Fichtenwald, allmählich aber
verschwinden die Bäume. Man sieht mächtige Granitblöcke, von
Moosen und Flechten bewachsen. In 1000 m Höhe erreichen wir das
Brockenfeld. Dieses ist eine weite Fläche, auf der unter Einfluß des
Wassers abgestorbene Pflanzen vermodern. Ein solches Gebiet heißt
Moor. Dieses Moor nimmt durch Regengüsse und tauenden Schnee
so viel Feuchtigkeit auf, daß es mehrere kleine Flüsse entsenden kann.
Die bekanntesten sind Bode, Ilse, Oker und Oder.
Der rundliche Gipfel des Brockens hat etwa 4 km im Umfang
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warme und kalte Wannen-, Brause- und medizinische Bäder verab-
reicht. Die Badeanstalt enthält auch eine geräumige Schwimmhalle.
Die Badehalle ist für die Pflege der Gesundheit von größter Bedeu-
tung. Ein Bad reinigt und erfrischt den Körper.
7. Die St. Vernwardkirche. Zu Ehren des hl. Bernward ist
die Kirche an der Ecke der Link- und Peinerstraße Bernwardkirche
benannt.
8. Der Hauptbahnhof. Inmitten der nördlichen Stadt liegt der
Hauptbahnhof der Staatsbahn. Er wurde im Jahre 1884 dem Ver-
kehr übergeben. Westlich davon liegt der Güterbahnhof, wo allerlei
Güter verladen werden. In großen Schuppen lagern die ankommen-
den und abgehenden Güter.
Der Hauptbahnhof besteht aus zwei großen Gebäuden, die durch
einen unterirdischen Gang (Tunnel) in Verbindung stehen. Das am
Bahnhofsplatz gelegene Gebäude enthält den Eingang. Uber demselben
befindet sich eine Uhr. In dem Eingangsgebäude werden die Fahr-
karten verkauft; Gepäckstücke werden hier aufgegeben und abgeholt.
Rings um das zweite Hauptgebäude lausen die Schienenstraßen.
In diesem Gebäude befinden sich Warteräume und Räume für die
Beamten.
Auf dem Bahnhofe la fen Züge ein von Goslar, Braunfchweig^
Hohenhameln, Peine, Lehrte (Hannover) und Nordstemmen.
Auf dem Hildesheimer Bahnhofe herrscht reger Verkehr. Der
Bahnhofsplatz ist mit stattlichen Gebäuden besetzt. Dort erhebt sich
auch eine Postamtzweigstelle. Weithin glänzt der goldne Reichsadler.
Auf dem Bahnhofsplatze ist ein eigenartiger Trinkbrunnen
aufgestellt. Daran finden sich drei Becken, das obere ist für die Vögel
bestimmt, einige Bögelchen sitzen am Rande. Das mittlere dient zum
Tränken der Pferde, während im untern die Hunde ihren Durst löschen
können. Beachte die Symbole!
9. Verbindung mit der Außenstadt. Die Fortsetzung der
Peinerstraße führt unter den Schienenwegen hindurch und verbindet die
innere nördliche Stadt mit der Außenstadt. Eine Brücke führt von
der äußern Ringstraße über die Geleise der Eisenbahn nach dem Butter-
born. Vom Römerring gelangt man auf einer Brücke, welche die
Schienen überspannt, zur Außenstadt.
10. Das Schlachthaus. Lage! Zum Schutze der Gesundheit
der Bewohner erbaute die Stadt Hildesheim im Jahre 1890 das
städtische Schlachthaus. Seit der Eröffnung des Schlachthauses darf
nur hier unter strenger Aufsicht von Beamten geschlachtet werden. Das-
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