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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 114

1848 - Jena : Frommann
114 den 17. Oct. Oestreich tritt die Niederlande und italiänischen Provinzen ab; erhält dagegen Venedig, Istrien, Dalmatien. (Cisalpinische Republik.) Congreß zu Nastadt wegen Ab- tretung des linken Nheinufers. Das Jahr 1798. Nom wird Republik. Schon 1797 hat der Papst Pius Vt. im Frieden von Tolentino Vieles abtreten müssen. Nach Duphots Ermordung in Nom wird das päpstliche Gebiet von Franzosen besetzt, und Pius stirbt als Gefangener zu Valence, 1799. — Die Schweiz wird nach blutigen Kämpfen zur helvetischen Republik unter Frankreichs Einfluß. Donaparte in Aegypten—tippo Saheb.— Nach glücklicher Fahrt und Eroberung Ma lta's landet Bonaparte den 2. Juni bei Abukir, nimmt Alexandrien und Cairo — Schlacht bei den Pyramiden.— Nelson zerstört unter- deß seine Flotte bei Abukir (im August), und Bonaparte dringt bis Acre vor, welches er vergebens bestürmt. Im Sept. kehrt er allein nach Europa zurück. Das Jahr 1799. — Unterdeß hat sich ein neues Dünd- niß Oestreichs, Rußlands und d e r T ü rk e i gegen Frank- reichs um sich greifende Macht gebildet. — Neapel, zu vor- eilig losbrechend (1798), ist in eine Parthenopäische Republik verwandelt. Der Rastadter Congreß auf- gelöst. Rußland unter Paul I. mit Oestreich verbunden, März 4799. Erzherzog Carls Siege bei O str a ch und S to ck a ch trei- den die Franzosen aus Deutschland und der westlichen Schweiz. Suwarow in Italien.— Mit Oestreichern verei- nigt , schlägt er die Franzosen bei Cassa n o, erobert die Lom- bardei und Norditalien; dann an der Trebia, und nimmt ihnen ganz Italien bis auf Genua. — Alle feste Plätze er- obert, die neugeschaffnen Republiken stürzen über den Hau- fen. — Zum dritten Male schlagt er sie bei Novi und er- steigt die Alpen. Doch da die beabsichtigte Vereinigung mit Korsakow mißlingt, zieht er sich nach Schwaben und wird zurückgerufen. tz. 104. Bonaparte erster Consul, 4199 — 1804* und «Kaiser der Franzosen, 1804—1814. Bonaparte wird erster Consul (Vierte Constitu» tron). — In Frankreich ist Alles mit dem unfähigen und

2. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 116

1848 - Jena : Frommann
116 ¿ Schweden verbinden sich mit England, die Verletzung des Lüneviller Friedens zu rächen. Napoleon in Deutschland einfallend, verbindet sich mit Baiern, Würtemberg und Baden, und nimmt 25,000 Oestreicher unter Mack bei Ulm den 17. October gefangen. Oestreicher und Russen geschlagen bei Austerlitz. Franz Ii., obgleich im Stande, den Kampf glücklich zu erneuen, schließt den Preßburger Frieden; Venedig, Tyrol, Breis- gau u. s. w. abgetreten. Preußen, schon im Begriff, Frank- reich den Krieg zu erklären, muß Erneuerung des Bündnisses mit demselben durch Abtretung von Anspach, Cleve und Neufchatel gegen H ann ove r erkaufen. Baiern, W ürtemberg Königreiche. Beide, sowie Baden unabhängig. (Schlacht bei Trafalgar, die fran- zösische und spanische Flotte vernichtet. Nelsons Tod.) In Neapel wird die königliche Familie verjagt, und Joseph Bonaparte wird König; Holland als König- reich an Ludwig Bonaparte gegeben. Joachim Murat wird Großherzog von Berg und Cleve. Der Rheinbund zu Paris errichtet, den 12. Juli 1806, und die tausendjährige Verfassung des Reichs aufge- hoben. — Fr anzii. nunmehrkaiser von Oestreich, den 6. August. Krieg mit Preußen und Rußland, 1606 —1807. — Napoleon hat durch Vorspiegelung eines Nordischen Bundes, durch Anbieten und Rücknahme Hannovers und Ueberrumpelung Wesels, Preußen, nach- * dem es mit England verfeindet, und während Oestreich ge- schwächt ist, zum Kriege gereizt. Napoleon rückt gegen die Saale, erzwingt den Ueber- gang bei Saalfeld, und das halb umgangene preußische Heer wird bei Jena und Auerstädt gänzlich geschlagen. Den 14. October 1806. Die Festungen, wie einzelne Heer- abtheilungen, ergeben sich ohne Schwertstreich; Berlin beseht. In 40 Tagen steht Napoleon an der Weichsel, ehe noch Rußland an dem Kampfe Theil genommen. Die Schlacht bei Eilau (Febr. 1807) und Dan- zigs Belagerung hält ihn auf; doch nach der Schlacht bei Fried land (14.Juni) dringt er bis zum Niemen vor. Friede zu Tilsit. Den 7. und 9. Juli 1607. Preußen tritt die Hälfte seiner Länder ab. — Großh er - zogthum Warschau; Sachsen ein Königreich; Kö-

3. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 117

1848 - Jena : Frommann
117 nigreich Westphalen für Jerome Donaparte. Aus Hes- sen und Braun schweig werden die rechtmäßigen Fürsten verjagt. Die Engländer beschießen Kopenhagen, im Sept. 1807. (Continenta lsperre gegen England.) Krieg in Spanien, 1808 —14* Napoleon, sich in die Streitigkeiten der spanischen Kö- nigsfamilie mischend, bewegt den König Karl Iv., die Krone niederzulegen, und zwingt dessen Sohn Ferd ina nd Vii. zur Entsagung. 1808 wird Joseph Bonaparte König von Spanien. (Portugal in Besitz genommen. Der Regent Johann Vi. entflieht und verlegt seine Residenz nach Brasilien.) Der Aufstand in Spanien. — Das Volk der südlichen Provinzen erhebt sich unter selbstgebildetcn Behör- den gegen die Franzosen, Juli 1608. England schließt Frieden mit Spanien, sendet Hülfe. Portugal den Franzosen ent- rissen. Joseph muß Madrid verlassen. Napoleon siegt. — Zn mehreren Schlachten ge- schlagen, müssen die Spanier ihn in Madrid einziehen sehen. Doch durch Oestreichs Rüstungen abgerufen, verläßt er Spa- nien, wo schon der Guerillaskrieg anfängt. Sara- gossa.— Die Engländer unter Wellington dringen wie- der vor — Talavera 1809. Abwechselndes Glück bis 1812 — Salam anca. Krieg mit Oestreich, 1809, Oestreich, vielfach verletzt, hofft, in Erwartung eine- Volkskrieges, seinen frühern Standpunkt und Deutschlands Freiheit wieder zu erkämpfen. Nach den für dasselbe unglück- lichen Treffen von Abensberg, Eckmühl und Regens- burg (19 —23. April) führt Napoleon sein Heer in die öst- reichischen Staaten und auf Wien. Die Schlacht bei Groß-Aspern, den 21. und 22. Mai, rühmlich für Oestreich. — Schill, — die Tyroler unter Andreas Hofer. Unruhen im Königreich Westpha- len — die Engländer auf Walchern. Kühner Zug des Herzogs von Braunschweig. Die Schlacht bei Wagram bewirkt den Wiener Frieden, den 14. Oct. 1809. — Tyrol unterdrückt (Hofer erschossen). Oestreich verliert seine Küsten und Gebirgsmauern. Es muß die Kontinentalsperre annehmen.

4. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 113

1848 - Jena : Frommann
113 erobert und hier wie in der Vendée Tausende gemordet. An den Gränzen sind die Heere der Republik gegen Ende des Zahnes glücklich. — Wattigny, Kaiserslautern. Das Zahr 1794. Erst siegen die Verbündeten bei Chateau Ca mb resis und Landre cy; werden aber bei Tournay und Fl eu rus geschlagen, verlieren Brüssel und die eroberten Festungen, und Pichegrü bricht im Winter über das Eis in Holland ein. Der Erbstatthalter entflieht, Hol- land Batavische Republik. Alles bis zum Rhein er- obert. Am Oberrhein erst Sieg der Verbündeten bei Kaisers- lautern, dann auch hier das ganze linke Rheinufer verloren. Gegen Spanien sind die Franzosen über die Pyrenäen gegangen. Das Zahr 1795. Friede zu Basel von Seiten Preußens, Spaniens, Hannovers und Hessen- Cassels. Ende der Schreckensherrschaft Robespierre's. Auf dem Wege zu alleiniger Gewalt, nachdem er selbst alle Religion abgeschafft, dann wieder eingeführt, wird er von einer gemäßigten Partei gestürzt (am 9. Thermidor) und hin- gerichtet, im Zuli 1794.— Dritte Constitution 1795 im Oct. Das Direktorium. Der Rath der Alten und der Rath der 500 stehen an der Spitze. §. 103. Napoleon Bonaparte, 1768—1821. Napoleon Bonaparte, geb. 1768 zu Ajaccio auf Corsica, zu Brienne erzogen, der sich schon bei Toulon 1793 und im Oct. 1795 durch Vertheidigung des Convents gegen die Nationalgarde einen Namen erworben, wird Obergeneral in Italien. Das Zahr 1796, Bonaparte's Feldzug in Ita- lien. — Er zwingt Sardinien zum Frieden (Schlacht bei Mille simo), drängt die Oestreicher zurück (Lodi, Arcole), und zwingt auch Parma, den Papst, Neapel u. a. zum Frieden. Zn Deutschland dringen Jourdan und Moreau vor, um sich mit ihm zu vereinigen. Erzherzog Carl schlägt Jourdan bei Neu mark und Am b erg. — Moreau ' s Rückzug. Das Jahr 1797, Friede zu Campo Formio. —* Bonaparte dringt in Steiermark bis Zudenburg vor; aus ungewisser Lage rettet ihn der von ihm dargebotene Friede, Stüve Weltgesch. 8. Lufl. » i 4

5. Vaterländisches Lesebuch - S. 331

1857 - Jena : Mauke
331 bayrische Hochland und das Mährische Kesselland ihr zusendet. Nach Norden gehen Rhein, Emö, Weser, Elbe, Oder und Weichsel. Merkwürdig ist, daß einige der nordwärts gerichteten Ströme in engen Tiefthälern die vor ihnen liegenden Gebirge durch- brechen und so viele Gegenden unseres Vaterlandes erquicken hel- fen. So ist das Durchbruchsthal des Rheins von Bingen bis Coblenz und von Andernach bis zum Siebengebirgc berühmt. Die Elbe bricht bei Lowositz in Böhmen durch und bildet das Thal bei Meißen in Sachsen. So die Weser eine Stunde oberhalb Minden, und die Maas zwischen Lüttich und Namur. Bon den 38 deutschen Bundesstaaten haben die 6 kai- serlichen und königlichen Staaten zusammen über 34 ' Millionen Einwohner. (Preußen 12,¡Mx),000, Oestreich 12,200,000); die 8 großherzoglichen Staaten 4 Millionen; die 11 herzoglichen Staaten 2 Millionen; die 9 fürstlichen Staaten 1/.2 Million; die 4 freien Städte 400,000. Zusammen über 41 Millionen. 8. Wien. Wenn man von Regensburg auf dem Dampfboot die reißende Donau hinabführt bis Wien, so ist die Gegend anfangs ernst. Der Strom gehl durch Felsenthäler zwischen dicht bewaldeten Höhen, an deren Abhängen Dörfer und Flecken liegen. Die Berg- gipfel tragen Burgtrümmer odex wohlerhaltene Schlösser und Abteien. Selten ist die Aussicht frei. Erst mehrere Stunden vor Wien tritt der Strom in die Ebene heraus. Bon hier bis zur unga- rischen Grenze ist die Gegend eine ganz andere: weit ausgedehnte, gesegnete Fluren und üppige Flachländer. Schon in ziemlicher Ferne entoeckt man die Äaiserstadt, anfangs nur als eine große Dunstwolke, welche sich auf die Massen von Häusern und Palästen hinlagert; blos der Stephanöthurm ragt daraus empor, wie ein stolzer Obelisk, mit dem Reichsadler gekrönt. Wien besteht aus der eigentlichen Stadt und 34 Vorstädten, die im Halbzirkel umherliegen. Um die innere Stadt zieht sich die Bastei; um diese geht der Graben, und nach diesem das Glacis, ein 600 Fuß breiter Wiesengrunb, mit Kastanien- und Akazienalleen bepflanzt, von Wegen für Fahrende, Reiter und Fußgänger durchzogen. Die Vorstädte, aus ehemaligen Dörfern entstanden, haben schönere Straßen und Häuser, als Wien selbst. Auch sie sind von einem Wall umzogen, zu welchem zwölf Thore 22

6. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 237

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
237 Fr. H. Philosoph und T. Georg Dichter war. Beide lebten im nahen Pempelfort, wo der Philosoph seinen „Wol- demar und Allwill" geschrieben hat. Zu Düsseldorf lebte auch der Rector Neander, bekannt durch seine geistlichen Lieder (geb. 1610 zu Bremen, ch daselbst 1680). Daselbst wurde auch Heinrich Heine 1800 geb., welcher seit 1830 zu Paris lebt. Hier ch 1840 K. L. Immermann (S. 75). Der betriebsamste Theil der Provinz ist das stark bevöl- kerte, gewerbfleißige Wupperthal mit Elberfeld und Barmen, was eigentlich aus fünf Ortschaften Muggen- feld, Gemarke, Rittershausen, Heckling hausen und Wichlinghausen besteht. Diese Orte, welche über 72,000 Einw. zählen, hängen zusammen, und dehnen sich über eine Meile längs der Wupper hin aus. Sie sind ei- gentliche Manufakturstädte. Linnen-, Seide-, Baumwollen-, Zwirnfabriken und Färbereien blühen, zahllose Fabrikgebäude, Mühlen, Magazine, Bleichplätze u. dergl. schließen sich eng aneinander an. Südlich davon liegt Burscheid mit 12,000 Einw. und unzähligen Fabriken in Zwirn, Spitzen, Seiden- und Baumwollenwaaren. An der Wupper weiter abwärts gelangt man nach Solingen mit 6000 Einw., und nach dem etwas westlicher davon gelegenen Remscheid mit 12,000 Einw. Beide Städte bilden den Mittelpunkt der mannich- faltigsten Stahl- und Eisenfabriken. Mehr als 800 ver- schiedene Eisenwaaren werden hier verfertigt. Die Solinger- Klingen sind besonders bekannt. In der ganzen Gegend ist ein unaufhörliches Klappern und Pochen, überall Eisenhäm- mer oder Schleif- und Poliermühlen. Die feinsten Tücher werden in Lennep mit 6700 Einw. gefertigt. Ganz „Berg" ist eine Fabrik, wo wahrer Ameisenfleiß herrscht, wo Alles arbeitet und verdient, Mann und Weib, Greis und Kind, Knecht und Magd, wo die Hände vom Dreier- oder Kreuzer- bande bis zu den feinsten Spitzen arbeiten. Düsseldorf ziemlich gegenüber nicht weit vom linken Rheinufer liegt Neuß mit 9600 Einw. Daselbst ist der Hauptgetreidemarkt der Provinz. Weiter abwärts zwei Stunden vom linken Rheinufer liegt in morastiger Gegend das schöngebaute Ereseld mit 3^,000 Einw., die Hauptfabrikstadt in Sammetband-, Sammet- und Seidenwaaren. Daselbst schlug 1758 Herzog Ferdinand von Braunschweig die Franzosen unter Clair mont. Nahe bei Crefeld liegt Kempen, Geburtsort des Thomas Hammer- ken oder Thomas a Kempis (v. 1388 — 1471), Verfasser des Buchs: „von der Nachfolge Christi." Ziemlich unten an der holländischen Grenze liegt Cleve mit fast 10,000 Einw. 4 Meile vom linken Rheinufer, womit es durch einen Kanal verbunden ist. Hier ist die durch die Sage verherrlichte

7. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 255

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
255 gene Hälfte vom Großherzogthume Luxemburg (Lützelburg) mit 190,000 Einw. auf 46 Meilen. Es har seine geson- derte Verfassung. Luxemburg hatte einst sein eigenes Gra- senhaus, woraus die Kaiser Heinrich Vi. und Karl Iv., der es zu einem Herzogthume erhob, hervorgingen. Wen- z es laus verpfändete es an Burgund. Als Großherzogthum und als ein Theil des deutschen Bundes kam es an den Kö- nig der Niederlande. Stirbt die Ottonische Linie aber im Mannsstamme aus, so erhält die Walramische Luxemburg. Die Bewohner ssnd theils Deutsche, theils Wallonen. Der Hauptreichthum des Landes ist Holz. Luxemburg ist der Kunst- wall nach Frankreich zu, während die Schweiz den Naturwall bildet. Hier liegt die starke deutsche Bundesfestung Luxem- burg mit 12,000 Einw., deren Besatzung aus £ Niederlän- dern und £ Preußen besteht. Auch der Gouverneur wird von Preußen ernannt. Es ist das Gibraltar der Ardennen, der Schlüssel zu den Niederlanden. Fast alle Werke sind in Fel- sen gehauen. Die Stadt besteht aus der obern Stadt, die schön und regelmäßig auf senkrechten Felsen erbaut ist, aus der untern Stadt oder dem Grunde, aus der Clause und dem Pfaffenthale. Holland besitzt als Colonien noch in Ostindien Batavia auf Java, Niederlassungen auf Sumatra und Borneo, nebst mehrern Molukken (Gewürzinseln), an der afrikanischen Goldküste, in Guinea einige feste Plätze, in Amerika Suri- nam (Guiana) und einige kleinere westindische Inseln. Das Königreich Belgien. Die südlichen Provinzen der Niederlande, welche sich 1830 von den nördlichen abgerissen haben, bilden das unabhängige Königreich Belgien, und enthalten seit dem Vertrage von 1839 auf 536 ss) Meilen 4^ Million römisch-katholische Einw. Fast nirgends ist in Europa die Bevölkerung so dicht, als hier. Zn Westflandern kommen auf die □ Meile 11,000 und in Ostflandern sogar 14,000 Einw. Seit dem 27. Juni 1831 regiert der König Leopold aus dem Hause Sachsen-Koburg. Das Land ist im S. O., wo der Ardenner Wald sich hinein- zieht, ein wahres Hügelland. Daran schließt sich eine ausge- dehnte wellenförmige Ebene mit sehr fruchtbarem Boden, die an den Küsten flacher, von vielen Gräben und Kanälen durch- zogen ist. Die bedeutendsten Flüsse sind die Maas und Schelde. Kanäle, Straßen und ein Eisenbahnnetz fördern den Verkehr. Das Klima Belgiens ist dem von Holland sehr ähnlich. An Erzeugnissen hat aber Belgien einen größern Reichthum und größere Mannigfaltigkeit. Die Industrie steht auf einer sehr hohen Stufe, und zahlreiche Fabriken gibt es

8. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 250

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
250 mit einem Glockenspiele, mit trefflichen Glasmalereien und Denkmälern, und die neue Kirche mit einem schönen mar- mornen Denkmale des holländischen Seehelden de Ruyter (Reuter), welcher 1676 in einer siegreichen Seeschlacht gegen die Franzosen in der Bay von Syrakus blieb. Daselbst hat auch ein Denkmal der Dichter Joost van der Dondel, von Vielen der „niederländische Shakespeare" genannt. Beson- ders bekannt ist sein Trauerspiel „Gysbrecht von Amstel." Amsterdam war Geburtsort des berühmten, scharfsinnigen Phi- losophen Baruch Spinoza (geb. 1632 -j-im Haag 1677), des Blumenmalers Hugsum (geb. 1682), des Naturforschers Swammerdam (geb. 1637), und des gelehrten Dichters Bilderdyk (geb. 1756 ff 1831), welchem seine Landsleute den Namen des „Dichterfürsten" beigelegt haben. Als Han- dels- und Fabriksstadt ist Amsterdam bedeutend. Siehe, da wimmeln die Märkte, der Krähn von fröhlichem Leben, Seltsamer Sprache Gewirr braust in daö wundernde Ohr. Auf den Stapel schüttet die Erndren der Erde der Kaufmann, Was vom glühenden Strahl Indiens Boden gebiert. — Außer Woll-, Baumwollenfabriken und Zuckerraffinerien sind besonders Smaltefabriken, Borax- und Kampherraffinerien und das Diamantschleifen zu erwähnen. Amsterdam schräg gegen- über am nördlichen Ufer des P in einer Umgebung von etwa 1000 Windmühlen liegt Zaardam oder Saar dam, das schönste und reichste Dorf in der Welt, mit 11,000 Einw. und Papierfabriken. Hier lebte 1697 der Zaar Peter der Große und erlernte den Schiffsbau, wobei er wie ein gewöhn- licher Zimmergeselle gekleidet, die schwersten Arbeiten ver- richtete. Das hölzerne Häuschen, wo er gewohnt hat, wird noch gezeigt. Zwei Meilen im W. von Amsterdam liegt die schön gebaute Stadt Haarlem mit 24,000 Einw. unweit des Haarlemer Meeres, was man jetzt auszutrocknen versucht. Sie ist die Heimath der Maler Ost ade, Wouwermann, Ruy sd a el und Berg hem. Bor der Hauptkirche steht die marmorne Bildsäule von Lorenz Ianson, mit dem Beina- men Koster, welchem die Holländer die Erfindung der Buch- druckerei (1423) zuschreiben. Gern lass' ich Andre zanken, Küster hat den Grund gelegt, Wer der edeln Druckerei Gute nb erg er fortgetrieben; Eigentlich Erfinder sei; Fausten ist der Ruhm geblieben Mir gefallen die Gedanken: Wie man heute Bücher prägt. Die Hauptkirche, wohl die größte in Holland, zeichnet sich durch ihre Größe und Schönheit, besonders durch eine Orgel von 60 Stimmen und 8000 Pfeifen aus. Die Hauptzweige der Betriebsamkeit sind die Blumenzucht, die Leinwandbleichen und Seidenmanufakturen. Die berühmte holländische Leinwand

9. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 258

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
Stadt ist gegen sonst schwach bevölkert und zählt 24,000 Einw. Sie ist der Sitz des Erzbischofs. Die Kathedrale ist mit ihrem schönen 348' hohen Thurme merkwürdig. Das belgische Limburg ist die kleinste Provinz. In ihr sind etwa die Hauptstädte Hasselt und Truyen (Treujcn), jede mit 9000 Einw., zu erwähnen. Das belgische Luxemburg bildet die größte, aber am schwächsten bevölkerte Provinz. Hauptort ist das Städtchen Arlon. An der französischen Gränze liegt das ehemalige Herzogthum Bouillon mit dem Stammsitze des großen Gott- fried von Bouillon, des Helden der Kreuzzüge und des ersten lateinischen Königs zu Jerusalem. Zwischen Limburg und Luxemburg liegt die Provinz Lüt- tich, die von der Maas durchströmt wird. Hauptort ist die große, aber unregelmäßig und winklich gebaute Stadt Lüttich mit 74,000 Einw. an beiden Ufern der Maas. Die Stadt war ehemals der Sitz eines Bisthums. Seit 1517 ist hier eine Universität errichtet. Gewerbe und Fabriken, beson- ders von Blech-, Eisen- und Zinkwaaren, Gewehren u. a. sind in Lüttich und in der Umgegend in höchster Blüthe. In der Nähe sind überaus reiche Steinkohlengruben. Besonders find eine Meile oberhalb Lüttich in Sera in g a. d. Maas die Ei- senwerke und Maschinenfabriken des verstorbenen Engländers Cockerill, der mit den dazu gehörenden Kohlengruben über 2500 Menschen beschäftigte, zu bewundern. Eine Stunde von Lüttich liegt das Dorf Her ist all, einst Pipins des Großen von Heristall Wohnstätte. Auch Verviers an der hohen Been mit 20,090 Einw. ist durch und durch Fabrikftadt. _ Hier und in der Umgegend sind allein 40,000 Menschen mit der Tuchbereitung beschäftigt. Zn rauher, wilder Gegend am Fuße schroffer Felsen mitten in einem Bergkessel liegt der male- rische, weltberühmte Badeort Spaa mit besuchten Eisen- quellen. Der Ort besteht aus prächtigen Gasthöfen und sehr elenden Hütten. Die wildschöne Lage in den Ardennen zog stets die Fremden an, auch Peter der Große war zufrieden mit dem Bade. Nicht fern davon liegt das preußische Eup en. Limburg, dessen Käse bekannt, ist tief gesunken. Namur am Zusammenflüsse der Sambre und Maas mit 23,000 Einw. ist eine starke Festung und hat berühmte Mes- ser- und Scheerenfabriken. Zn der Hauptkirche liegt Don Juan von Oestreich, der Sohn Karls V. begraben. Zn der Provinz Hennegau liegt die gut befestigte Stadt Bergen (Mons) mit 23,000 Einw., die Geburtsstätte des großen Componisten Orland Lasso (geb. 1530). In der Nähe sind die Schlachtfelder von Malplaquet (1709) und

10. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 221

1874 - Jena : Costenoble
— 221 - fuhr eine Kanone — ein früheres Geschenk des Königs — als erobertes Geschütz umher, bis es endlich hieß: Unsere Nordarmee existirt nicht mehr! Benedek zog unbehelligt nach Olmütz, um sein Heer wieder zu ordnen. Die Sieger ließen durch ein Corps die Festung beobachten, zogen über Brünn und Zglau gegen Wien. Unterdessen hatte Erzherzog Albrecht bei Custozza über die Italiener gesiegt, die kleine Flotte Tegethoff's bei Lissa die große italienische besiegt und halb vernichtet, und Oesterreich verschenkte Venetien an Frankreich, welches dasselbe an Italien übermittelte. Napoleon mengte sich nach seiner zudringlichen Weise ein und wollte den Frieden vorschreiben, damit die Franzosen die Schande vergessen sollten, die er in Mexico eingeerntet hatte, wo er wie ein erwischter Taschendieb davon lief. Er schlug Waffenstillstand vor und hätte dadurch Preußen um den Ersolg schwer erkaufter Siege gebracht. Aber Bismark wußte ihn durch allerlei formelle Einwendungen hinzuhalten, so daß die Preußen vorwärts gingen und bereits an der Donau lagerten, wo von Enzersdorf bis Aspern Schanzen aufgeworfen, Kanonen herbeigeschafft und 20,000 Mann aufgestellt waren. Albrecht mußte mit einem Theile des Heeres zurückkommen, um Wien zu becken, welches man in Be-lagerungsznstanb erklärte, um es zu beruhigen. Italien war mit dem geschenkten Venetien nicht zufrieben, Napoleon nicht gerüstet, und so würde aus dem Waffenstillstanbe nichts. Oesterreich rief den Benebek mit seinem Heere nach Wien; aber der gerabe Weg war versperrt und er mußte über die kleinen Karpathen rnar-schiren, um bei Preßburg über die Donau zu gehen. Von den Preußen würden ihm die Wege verlegt, und er so bedrängt, daß er in die Karpathen sich retten mußte; aber der ungeschickte Bonin leistete auch hier wenig. Aber zu Blumenau bei Preßburg er- schien plötzlich Bose, und hatte die dort versammelten Oesterreicher bereits umzingelt, als die Meldung des Waffenstillstandes ankam und das Gefecht abgebrochen ward. Die Preußen standen im Angesicht Wiens, hatten den Stesansthurm vor Augen, sahen Nachts die erleuchteten Fenster der Stadt, ba machte Oesterreich 511 Nikolsburg, wo Wilhelm I. Quartier genommen hatte, Frieden. Preußen hatte mit dem norbbeutschen Bunde 664,000 Mann unter äöaff'en; biesen waren Oesterreich und Frankreich nicht gewachsen. Freilich wüthete die Cholera und raffte Tausenbe hin, aber trotz-dem hatte der König Wilhelm 250,000 Mann frei zum Angriff auf Wien. Zwar stellte ihm Oesterreich ebenso viel entgegen, aber bies waren zum Theil frische Truppen, und in Ungarn gebachte man die Waffen gegen Oesterreich zu erheben, um sich mit «yute der Preußen und Italiener von dem Kaiserreiche loszumachen. Der Friebe kam zu Staube (26. Juli 1866). Oesterreich I
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