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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 64

1848 - Jena : Frommann
64 Masovien gegen die heidnischen Preußen zu Hülfe. (Her- mann Balk 1250.) Preußen, durch sie bekehrt, wird ihnen Unterthan, 1509. Die Städte, — sie heben sich, erlangen Reichthum und Macht durch den Handel mit dem Orient — frühere Handels- wcge im Anfange des Mittelalters. — Wineta (800), Zulin (1000). Letzteres durch Waldemar zerstört — (§,80.). D i e H a n sa. — Der Handel mit dem Orient und Ale- xandrien durch die Ztaliäner (Venedig, Genua, Amalfi) be- trieben, nimmt seinen Weg durch Deutschland und bewirkt die Blüthe der Städte, die durch Eifersucht des Adels und das Faustrecht in kriegerischer Verfassung erhalten werden. E r st e s B ü n d n i ß z w i s ch c n H a m b u r g und L ü b e ck zu Sicherung ihrer Landstraßen und Gewässer 1241, welchem 1500 schon 60 Städte beigetreten sind. 1) Wendischer Bund, Lübeck. 2) Westphä lisch er Bund, Cöln. 5) Säch- sischer Bund, Braunschweig. 4) Preußischer undlief- ländischer Bund, Danzig. Aufblühen der Kunst und Wissenschaft, in Deutschland besonders unter den schwäbischen Kaisern, durch den Geist des Rittcrthums und die Kreuzzüge begünstigt. — Minnesinger.— (Wolfram v.eschenbach, Hartmann von der Aue, Konrad v. Würzburg, Heinrich von Ofterdingen, Walter von der Vogelweide, Gottfried von Straßburg u. a.— Das Nibelungenlied—.) Die deutsche Baukunst; prächtige Kirchen (Straß- burger Münster, Cölner Dom). Entstehung der ersten Universitäten: Bologna, Sa- lerno, Paris. Die Kirche. — Ihre Gewalt erlangt den höchsten Punct unter Znnocenz und seinen Nachfolgern. Einfluß der Kreuzzüge und des Mönchswesens. Entstehung der Vettelorden (Franciscaner und Dominicaner), Inquisi- tion. Znnocenz predigt zuerst das Kreuz gegen die Albigen- ser und Waldenser (§.61.). Peter Waldus, Vorläufer der Reformation (Conrad von Marburg). tz. 63. rendre europäische Länder im versloßnen Zeitraum. Frankreich. — Hier herrschen erst noch schwache Karolinger, unter welchen die Großen ihre Macht vermehren.

2. M. Johann Georg Hagers, Rect. zu Chemnitz, Kleine Geographie vor die Anfänger - S. 362

1755 - Chemnitz : Stößel
3ö2 Das Viii. Buch, von Teütschland. Ravensperg 22)Reutllngen. 23) Rotwell. 24°)Schwä- blfchgemünd. 25 Gchwabischhall. 26) Ueberlmgen. 27) Ulm. 28) langen. 29) weil Z0)wlmpfen. 31) "Zell. Es liegen aber selbige sehr zerstreut herum, und zwar: I. Zwischen dem Lech und der Donau: 1. Augspurg, £at. Auguita Vindelicorum, eine gross, schöne, reiche und veste Stadt am Flusse Leck.au den bayeri- schen Grenzen, in einer fruchtbaren Gegend. Die Einwohner sind theils evangelrschlucherisch, theils römischcatholisch. Sie ist eine Mutter guter Künste, welche in den Geschichten ein ewiges Andenken hat, weil das Glaubensbekanntniß der Protestanten daselbst dem Kayssr Carl-V. im Jahre 1530. überreichet, und der Religionsfriede 1555. zu Stande gebracht worden ist. Im Jahre ,74.1. war dasvicariars- gerichte der Hauser Bayern und Pfalz daselbst. 2. Kaufbeuern, Lat. Kaufbyra, eine masige Stadt, deren Einwohner der römischcatholisch-und evangelischlu- therischen Religion zugekhan sind. Sie liegt unter Aug- spurg. 3. Memmingen, Lat. Memminga, eine ansehnliche und wohibevestigte Stadt nicht weit vomjlerflnsse vonkauft beuern zur Linken. Der ganze Rath, und die meisten Bür- ger sind evangelischluthcrisch. Hier blühet ebenfalls die Handlung. 4. Kempten, Sät.'Campi dunum, eine ansehnliche und Veste Stadt unter Memmingen an der westlichen Seite des Jlerstrohms. Die Einwohner sind der evangelischen Re- ligion zugethan. Im Jahre 1741. hat das Feuer sehr da- selbst gewütet. Der dasige Abt har mit der Stadt nichts zu thun. 5. Isny, Lat. Isnea, eine masige Stadt von Kempten zur Linken am Flasse Jsna. Die Einwohner sind Lutheraner. 6. Lindau, Sät. Lindauia, eine gross, schöne und veste Stadt unter Jsny zur Linken auf 2. Inseln in der Dodensee, dahero sie insgemein klein Venedig genenner wird. ^ Sie treibt gute Handlung. Der Rath und die meisten Bürger bekennen sich zu der evangelischen Lehre. Die dasige Aeb- tsssin hat sich mit der Stadt öfters aufgelegt. 7. Buchhorn, Lat. Buchhorniä, eine mäsige. aber gu- te Handelsstadt über Lindau zur Linken an der Bodensee. Die Einwohner sind evangelisch. 8. Wan-

3. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 239

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
239 Mit seinem Hofgelage Kam selber Karl zur Schau: Es war au diesem Tage Vollbracht des Domes Bau. — Dabei wurde Karl aber vom „Meister Tancho", dem Glocken- gießer von St. Gallen, so erzählt die Sage, um gediegene Silberstufen betrogen. Unter den Sagen, welche die Stadt nennen, ist Lang bein's „Kirchenbau zu Aachen" bekannt, wo ein Vertrag mit dem Satan geschlossen, Herr Urian aber durch eine Wolfsseele abgespeist wurde. In Aachen ward vor grauer Zeit Ein Kirchenbau voll Eifer angefangen. Der Hammer und die Axt erklangen Sechs Alanden laug mit seltner Thätigkeit.---------- Damit auch der Beweis nicht fehle. Wird an dem Kirchenthor der Wolf in Erz gezeigt, Nebst seiner ewiglich verlornen armen Seele, Die einem Tannenzapfen gleicht. — Im Münster wurden die deutschen Könige und Kaiser gekrönt. Zu Aachen in dem Dome, da wogt's in Seid' und Sammt, In Insu in und in Helmen beim ernsten Krönungsamt, Da troff vom heil'gen Oele die Stirne Maren's verklärt. Da trug er in würd'gen Händen des großen Karol's Schwert." — Bis 1558 war Aachen Krönungsstadt der Kaiser, von da an wurde es Frankfurt. Im Dome finden sich noch das Grab Otto s Hi., der marmorne Krönungssitz und viele Reliquien. In dem hohen Dom zu Aachen, welcher jetzt auf deutschem Grund Wieder stehet, wo begraben Kaiser Karl's Gebeine ruh'n, In dem hohen Dom zu Aachen ist gestellt der heil'ge Stuhl, Wo der Kaiser Karl der Große selbst im Leben einst geruht. — Auf dem schönen Markte vor dem Rathhause steht mitten in einem ehernen Wasserbecken Karls des Gr. Bildsäule von vergoldeter Bronze. Mein Aachen, wo die Krone Des Ritterthums geruht, Bald auf granitnem Throne, Bald an der warmen Fluth. Im Rathhause zeigt man noch den unbedeutenden Kaisersaal, in welchem das Krönungsmahl gehalten wurde. Zu Aachen in seiner Kaiserpracht, Im alterthumlichen Saale, Saß König Rudolf's heilige Macht Beim festlichen Krönungsmahle. Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins, Es schenkte der Böhme des perlenden Weins, Und alle^die Wähler, die sieben. Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt, Umstanden geschäftig den Herrscher der Welt, Die Wurde des Amtes zu üben.

4. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 213

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
213 fürst Karl Theodor erhielt Barern (S. 193). Mit seinem Tode 1799 vereinigte die dritte Linie unter dem Herzoge Max Joseph von Aweibrücken die sämmtlichen Besitzungen des Hauses Wittelsbach von etwa 800 s^j Meilen, mußte aber davon die Besitzungen links vom Rheine an Frankreich, so wie Heidelberg und Mannheim an Baden abtreten. Baiern erhielt jedoch durch Napoleon, dem es sich anfangs durch den Rheinbund anschloß, gegen den cs sich aber vor der Schlacht bei Leipzig erklärte, einen bedeutenden Länderzuwachs, beson- ders in Franken und Schwaben, und den Königstitel. Nach dem Sturze Napoleons wurde auch ein rheinischer, meist alt- pfälzischer Landstrich wieder mit Baiern vereinigt, so daß ganz Baiern nun 1100 Meilen mit 4^ Million Einw. hat, wo- von ^ Protestanten und £ Katholiken sind. Jetziger König ist Maximilian Ii. Die kleinste Landschaft ist die Rhein Pfalz. Sie ist aber ein schönes Wein- und Hügelland. Die Hardt und das pfälzi- sche Gebirge, was zum Donnersberge sich erhebt, durchstreifen es (S. 154). Die Hauptstadt darin ist die frühere Reichs- stadt Speier mit 10,000 Einw. Sie ist groß, aber schwach bevölkert. Sie hat einen ehrwürdigen Dom mit den Gräbern von acht Kaisern und von drei Kaiserinnen. Das Grab Ru- dolphs von Habsburg ist das wichtigste, und das von dem Straßburger Bildhauer Ohnmacht gefertigte Denkmal des Nassauers Adolf ist das schönste. Den Bau der Domkirche begann Konrad der Salier 1050, sein Sohn Heinrich Iii. baute daran fleißig fort, und als er 1056 ch, ward es Hein- rich Iv. vorbehalten 1097 dies prächtige Werk altdeutscher Baukunst zu vollenden. Auch dieser Heinrich Iv., wie sein unnatürlicher Sohn Heinrich V., welcher seinen Vater fünf Jahre lang in Bann und Acht ließ, ehe er ihn zu Speier beisetzte, liegen hier begraben. Die Sage „die Glocken zu Speier" erzählt, daß bei dem Tode vom verbannten Kaiser Heinrich Iv. die langvcrstummte Kaiserglocke, bei dem Schei- den Heinrichs V. aber die Sünderglocke erklungen sei. Zu Speier , im letzte» Hauselein, Die Kaiserglocke, die lange verstummt. Da liegt ei» Greis i» Todespein. Von selber dumpf und langsam summt. Zu Speier, der alte» Kaiserstadt, Und als der Tod an's Herze kam, Da liegt auf gold'ner Lagerstatt, Da tontas auf einmal wundersam: Mit mattem Aug' und matter Hand, Die kleine Glocke, die lange verstummt. Derkaiserheinrich der 5te genannt. Die Armesünderglocke summt. Speier ist also picht ganz mit Unrecht das deutsche Persepolis, die „Todtepstadt der Kaiser", zu nennen, während Frankfurt die Wahl- und Aachen die Krönungsstadt war. Hier war im 16ten u. 17ten Jahrh, bis 1689 der Sitz des von Maxi- milian I. gestifteten „Reichskammergerichts", welches von

5. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 233

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
233 Die Höhen hinter Kreuznach sind der kahle Hunsrück en, der gefürchtete Tummelplatz der Räuberbanden von „Schin- derhannes" und des „schwarzen Peter", welche in den Sa- gen des Volkes fortleben. Ganz abgesondert liegt die Stadt Wetzlar a. d. Lahn mit 5400 Einw. Sie liegt an einem steilen Hügel und ist ein todter Ort, seitdem das „Reichs- kammergericht" aufgehoben worden ist, welches von 1691 bis 1806 daselbst seinen Sitz hatte. Hier ff Hoche 1797. Köln mit seinen vielen Thürmen, Schiffsmasten und schwarzen Mauern liegt in flacher Gegend, halbmondförmig - am linken Rheinufer hingebaut und zählt gegen 90,000, fast ganz katholische Einw. Es ist vielleicht die älteste Stadt in Deutschland. Ein zweites Amsterdam, die größte, aber häß- lichste aller Reichsstädte. Hier siedelte Agrippa, der Feld- herr des Kaisers Augustus, zur Vertheidigung des Rheines die Ubier an, und Agrippina, die hier geboren wurde, die Tochter des Germanicus und Gemahlin des Claudius, legte daselbst eine römische Colonie an. Hier weilten auch Tiberius, Drusus und Germanicus. Die Stadt blühte bald empor, war die Werkstätte des Gewerbfleißes, wurde freie Reichsstadt und blieb es bis zum Frieden von Lune- ville 1801. Sie war im Mittelalter auch die erste Han- dels- und Hansestadt am Rheine und Mittelpunkt der ka- tholischen Kirche in Deutschland. Von Außen gewährt das befestigte Köln einen herrlichen Anblick wegen seiner vielen Thürme. Man sieht sich aber getäuscht, man findet enge, krumme und finstere Gaffen, viele kleine, elende Häuser neben vielen herrlichen Kirchen, und unzählige Bettler. Keine deut- sche Stadt hat so viele Stifter, Kirchen und Kapellen auf- zuweisen gehabt als Köln, ein Zeichen ihrer alten Größe und ihrer Reichthümer, und man sagt, daß in vorigen Jahrh, der 16te Mensch ein Pfaffe gewesen sei. Deshalb und wegen der vielen von der katholischen Welt verehrten Reliquien, wie der „heiligen drei Könige", der „11,000 Jungfrauen" u. s. w. wurde sie auch die heilige Stadt oder das deutsche Reu- rom genannt. Ueber die Menge von Thürmen, welche die Stadt zieren, ragt aber der leider unvollendet gebliebene majestätische Dom, das erhabenste Meisterstück altdeutscher Baukunst, wie ein Riese empor. Zu diesem großen Meister- bau und Riesenwerke wurde 1248 vom Erzbischöfe Konrad von Hochstedten der Grund gelegt. Bis 1499 wurde daran gebaut. Doch nur das hohe Chor war der vollendete Theil und das eine Seitenschiff. Von den beiden herrlichen Thür- men ist der eine Hauptthurm 250', der andere nur 21' hoch, während sie die Höhe von 500' erhalten sollen. Das Ganze ist 400' lang und 230' breit. Die große Domglocke auf dem

6. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 240

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
240 Daselbst wurde 1818 der „Aachener Congreß" abgehalten. Die Stadt war ihrer heißen Schwefelquellen wegen schon zur Zeit der Römer bekannt und ist noch jetzt deshalb viel besucht. Auch der nahe blühende und freundliche Flecken Burtscheid mit über 5000 Einw. wird wegen seiner Bäder sehr besucht. Von den schönen Umgebungen Aachens ist vorzüglich der nahe, 700' hohe Lousberg zu merken. In der Sage wird der „Frankenberger See" erwähnt. Bei Aachen an der Kaiserstadt, Deß geb' ich dir die Kunde gern: Da liegt ein grüner See. Karl ist's, der Frankenheld, Wer ist es, den ich früh und spat Der hat am See ein Schloß erbaut, Dort einsam wandeln seh' ? Und sich zum Haus bestellt. — An der Roer liegen die Festung Jülich mit 14,200 und Düren mit 8000 Einw. Bedeutende Manufakturstädte, wo besonders die Tuchfabrikation erheblich ist, sind in der höchst traurigen Veen-Gegend Eupen mit 13,000 Einw., Mont- joie und Malmedy. Stolberg hat bedeutende Messing- fabriken und Drahtziehereien. Trier ist eine der ältesten Städte Deutschlands und zählt gegen 20,000 Einw. Der Sage nach soll sie sogar 300 Jahre vor Rom erbaut sein. Das Klima ist sehr mild, die Umgegend daher mit Rebhügeln und mit Kastanienwäld- chen geschmückt. Die Stadt liegt am rechten Ufer der Mosel, über welche eine alte steinerne, 690' lange Brücke führt, de- ren Pfeiler von den Römern erbaut sind. Die Stadt ist besonders wegen der vielen römischen Denkmäler, welche sich daselbst befinden, merkwürdig. Ueberall Trümmer der ver- gangenen Pracht und Herrlichkeit. Außer der Brücke ist das schwarze Thor (porta nigra), das merkwürdigste erhaltene Römerwerk in Deutschland, zu erwähnen. Das Thor ist 115' lang, in der Mitte, wo das eigentliche Thor hindurch geht, etwa 15' breit und an den Seitenflügeln noch breiter. Auch bedeutende Ueberreste von einem Theater (porta alba), so wie von einem römischen Amphitheater in der Nähe der Stadt hat man in neuerer Zeit aus dem Schutte ausgegraben. Die kleine und alte Domkirche, welche einzelne Theile aus Constantin's des Gr. Zeit noch enthält, die Moselbrücke, welche auf römischen Riesenpfeilern von Vasaltblöcken ruht, der sogenannte Heidenthurm und die schöne Liebfrauen» kirche sind auch sehenswerth. Man zeigt in Trier verschie- dene Reliquien, einen Theil der Dornenkrone, Kreuznägel, die Würfel der Kriegsknechte u. a. Besonders berüchtigt ist und Anstoß hat die Ausstellung des ungenäheten Rockes des Heilandes im Jahre 1844 durch den Bischof Arnoldi ge- geben. Sie veranlaßte einen geharnischten Brief von Ron ge an den Bischof. Stunde von Aachen im Dorfe Igel,

7. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 290

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
290 Eisen liefert. Dort liegt auch das Städtchen Cassel mit der Grabstätte des Ritters Seifried Schweppermann (S. 287) mit der bekannten Inschrift: ,,Jedem ein Ei, Dem frommen Schweppermann zwei." Am Böhmerwalde an der Pfreimt liegt daß Schloß Traus- nitz, wo Friedrich der Schöne von Oestreich drei Jahre lang gefangen saß und sich die Zeit mit Pfeilschnitzen vertrieb, nachdem er in der Scklacht bei Mühldorf 1322 in seines Gegners Gewalt gerathen war. Schillers „deutsche Treue" verherrlicht den Edelmuth der beiden Gegner. Um den Scepter Germaniens stritt mit Ludwig dem Baiern, Friedrich aus Habsburg's Staunn, beide gerufen zum Thron; Aber den Austrier fuhrt, den Jüngling, das neidische Kriegsglück, In die Fesseln des Feindes, der ihn im Kampfe bezwingt. — Neustadt an d. Waldnaab ist die Geburtsstätte (1700) von dem berühmtesten Komponisten Gluck. Schwaben und Neuburg sind meist erst seit 1808 erworben worden. Die Hauptstadt ist Augsburg, zwischen Lech und Wertach in einer schönen Ebene mit etwa 40,000 Einw. Sie liegt 1520' über dem Meeresspiegel, ist eine der ältesten Städte, denn sie war schon zur Römerzeit bekannt. Mit seinen Kirchenhallen Und südlich schöner Pracht, Den Deutschen zu gefallen, Nimm Augsburg wohl in Acht. Die Stadt war im Mittelalter eine der reichsten und schön- sten Reichsstädte, und besonders blühte sie, wie überhaupt alle süddeutschen Handelsorte damals durch den italienischen Handel, wovon Augsburg den Mittelpunkt bildete, und in jener Zeit hatte das Sprichwort seine Bedeutung: Venediger Macht, Nürnberger Witz, Augsburger Pracht, Straßburger Geschütz, Ul mer Geld, Alles das macht zum Herrn der Welt. Augsburg ist noch heute eine interessante Handels» und Kunst- stadt, sind auch die Zeiten der Fugger, Welser u. A. vorüber. Ein Handelsherr Fugger, dessen begüterte Nachkommen im 16ten Jahrh, in den Grafen- und seit 1803 rn den Fürsten- stand erhoben wurden, konnte an den Kaiser Karl V. große Summen verborgen, so wie verschenken. An diese Familie erinnert noch ein eignes Stadtviertel von 50 Häusern, die Fuggerei, eine Stadt in der Stadt, wo die Häuser gegen geringen Zins an arme Bürger vermiethet werden. Zu Augsburg war ein Weber, Hans Fugger zugenannt, Der war mit seinen Söhnen als Weber wohl bekannt. — — — Drei Brüder waren ihrer, die reichten sich die Hand, Ulrich, Georg und Jakob, so waren sie genannt. — —

8. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 291

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
201 Zu Augsburg bei St. Jacob da hub ein Graben an. Ein Zimmern und ein Mauern von manchem Handwerksmari». Mit hundert kleinen Hausern ein Städtlein stieg empor, Mit Brunnen und mit Straßen und seinem eignen Thor. Und als das Werk vollendet, da weihten es die drei, Daß armen, frommen Bürgern es eine Wohnung sei.--------- Das Glück dreht sich im Kreise, es kommt und geht vorbei, Der Fugger Name preiset noch heut' die Fugger ei. Die Welser behaupteten sogar einige Zeit die Herrschaft über die Landschaft Venezuela in Südamerika. Seitdem aber der Handelsweg durch die Entdeckung des Seeweges um Süd- afrika herum nach Ostindien verändert wurde, sanken alle blü- henden Orte Süddeutschlands, und sie sind jetzt nur noch die Schatten gegen die frühere reichsstädrische Herrlichkeit, wie die oft verwitterten Gemälde an den Häusern. Doch in Augsburg sieht man immer noch viele Zeichen seines ehe- maligen Wohlstandes, besonders hat es einige herrliche, von köstlichen Springbrunnen gezierte Straßen, wie die Marimi- liansstraße. Und an die alte Herrlichkeit erinnert besonders auch das Rathhaus, eins der prachtvollsten in Deutschland. Unter den Kirchen zeichnen sich der Dom, die Kirche zu St. Ulrich, die Barfüßer- und die Kreuzkirche aus. Als Fabriks- ftadt, besonders in Gold- und Silberwaaren, in Diamant- schleifereien, Uhren- und Kattunfabricen, ist Augsburg immer noch bedeutend. Geschichtlich merkwürdig ist Augsburg durch den Reichstag von 1530, wo auf dem Bischofshofe (Pfalz) dem Kaiser und Reiche das Glaubensbekenntniß der Luthera- ner, die von Luther entworfene und von Melanchthon aus- gefertigte „Augsburgische Confession", übergeben wurde. „Der Fels (Luther) ist jener, der die Wucht der Wogen Mit ungeschliffen - scharfer Kante bricht. Du (Melanchthon) hast mit scharfem Geist die Schrift vollendet, Laut zu behaupten das gefundne Gut." — Daselbst fand auch 1518 die Unterredung zwischen Luther und Kajetan statt, welcher den Felsenmann vielleicht verhaftet hätte, wenn er nicht durch den wackeren Bürgermeister Lan- gemantel am „Dahinab", einem Seitenpförtchen, heimlich entlassen worden wäre. Hier wurde 1555 auch ein Reli- gionsfrieden geschlossen. Augsburg ist der Geburtsort des berühmten Malers Hans Holbein. Von da stammt auch die schöne, aber unglückliche Agnes Bernauerin (S. 288). Bewahrten Ruf hat die „Augsburger allgemeine Zeitung." Südlich von Augsburg auf dem „Lechfelde", einer großen Haide-Ebene zwischen Lech und Wertach, schlug Otto d. Gr. im I. 955 die wilden Ungarn so aufs Haupt, daß sie nicht wieder^ als Eroberer nach Deutschland eindrangen. Weiter rm Süden liegen die gewerbsamen Orte Kaufbeuern an 19 *
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194 8
195 21
196 115
197 60
198 28
199 66