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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 110

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
110 49. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. von Frankreich (1572). welche sich über viele Länder verbreitete, Der. Itr ßuae notf 1» £^ ^ b ®m8an8- Die Protestanten hießen ' Hugenotten. Sie wurden auf grausame Weise verfolgt; viele ?em Blutgerüst oder endeten unter schrecklichen ^ ai'r Jen Scheiterhaufen. Aber trotz dieser blutigen Verfolgungen Äa l6 } J Hugenotten immer mehr zu. Selbst viele Große ves '"ichs waren zu den verachteten Protestanten übergegangen; so z. B. die Punzen Cond6, Heinrich von Navarra und der Admiral Coliqny ^ie größte Schuld an den Verfolgungen hatte die herrsch- und rachsüchtige »rtr?6 Cutter des Königs Karl Ix., welche den Haß .wischen Katholiken und Protestanten immer von neuem schürte. Da sie v r Yfc !e|?er m Ofenern Kampfe nicht vertilgen konnte, beschloß lie dieselben mit Lnt zu^verderben. Sie stellte sich sreuudlich gegen sie und zum Zeichen ihrer Friedensliebe vermählte sie ihre Tochter Margarethe mit Heinrich von Navarra. Der Tag der Hochreit war für ganz Paris ein Freudenfest. Alle Häupter der Protestanten, Gunter auch Coligny,^ waren nach Paris gekommen, um das Hochreits-m it- r 1 ? initzufeiern, und lebten dort in sorgloser Sicherheit ; T ^r^ets i bte ^6lrstige Königin mit ihren Vertrauten, in ;l ^ alle Hugenotten zu ermorden. Der junge König Karl Ä , a*fan9§ *or Lesern grausigen Vorhaben. Aber seine Mutter childer.e ihm die Protestanten so schlecht und verworfen, daß er seine Ein-nnßtgung zu der gräßlichen Metzelei gab. Ja er betheuerte zuletzt mit einem heftigen Fluche, daß er die Ermordung aller Hugenotten in Frankkönne lt f'iner Ü6ris 6ieibe' welcher ihm Vorwürfe machen r-Fracht vom 23. zum 24. August 1572 ward zur Ausführung festgesetzt. Als es dunkel wurde, erwartete Karl unter bangem Herzklopfen den Anfang des Blutbades. Seine Mutter, die sich beständig bei ihm aufhielt weil sie fürchtete, Karl möchte Reue empfinden, sprach ihm Muth ^iltterna,cht fleng die Sturmglocke vom Turme des königlichen Schlosses an zu läuten. Das war das verabredete Zeichen; und nun degann m der ganzen Stadt ein entsetzliches Gemetzel. Die katholischen Einwohner, welche sich als Merkzeichen ein weißes Tuch um den Arm gebunden hatten, halfen den königlichen Soldaten. Kein Alter und kein Geschlecht wurde geschont. Der König, der im Anfange des Blutbades jo ängstlich gewesen war, gerieth bald selbst in eine Art von Wuth und L.,n3c‘ tobtet!" Ja er soll mit dem Jagdgewehre aus einige gehende Hugenotten geschossen haben. Eins der ersten Opfer war Coliqny. m er den Larrn der Verfolger, welche die Treppe in feiner Wohnung ^cmrftunnten horte, sprang er aus und erwartete, an die Wand gelehnt, uc Mörder. Sie drangen in sein Schlafzimmer, und einer schrie ihn an:

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 111

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
„Bist du Coligny?" „Ich bin es," erwiderte der Greis, „junger Mensch, habe Ehrfurcht vor meinen grauen Haaren!" Aber der Wütherich stieß jhm den Degen in den Leib, hieb ihn ins Gesicht, in den Hals und über die Brust, bis er todt war. Dann warf er den Leichnam aus dem Fenster auf die Straße. Der Prinz Heinrich entgieng nur dadurch dem Tode, daß er versprach, die katholische Religion anzunehmen. Als die Sonne am andern Morgen aufgieng, beleuchtete sie blutbefleckte Straßen und Häuser, verstümmelte Leichname und Sterbende. Das war die berüchtigte Bartholomäusnacht oder die Pariser Bluthochzeit. In Paris allein waren 3000 Menschen ermordet. In den Provinzen aber, no die Verfolgung der Hugenotten noch mehrere Tage fortdauerte, sielen gegen 30,000. Bei der Kunde von diesem Morde ließ der Papst Kanonen lösen und Freudenfeuer anzünden. Ja, er schämte sich nicht, Gott für den glücklichen Ausgang, dieser blutigeu That in allen Kirchen Dankfeste zu veranstalten. Der redliche teutsche Kaiser Maximilian aber schrieb: „Wollte Gott, mein Tochtermann hätte mich um Rath gefragt, ich wollte ihm treulich als ein Vater gerathen haben, daß er solches nimmermehr gethan hätte." 3. Karl Ix., den seit der Bartholomäusnacht das böse Gewissen quälte, starb schon in seinem 24. Jahre. Als nun sein Nachfolger Heinrich Iii. ermordet wurde, war der Prinz Heinrich von Navarra der nächste Thronerbe. Aber die Katholiken wollten ihn nicht als ihren König anerkennen, weil er protestan'isch war. Heinrich war deshalb gezwungen, sich die Krone zu erkämpfen. Als er bei Ivry mit dem feindlichen Heere zusammentraf, fiel er auf die Knie nieder und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu schenken, wenn er wüßte, daß er ein schlechter König würde. Zu seinen Soldaten sprach er: „Wenn ihr eure Standarten verlieren solltet, so sehet nur nach meinem weißen Federbusch; ihr werdet ihn imn er auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden." Dann griff er tapfer an und errang einen vollständigen Sieg. Nim rückte Heinrich schnell vor die Hauptstadt Paris und schloß sie ein, aber die Pariser wollten ihn trotz der in der Stadt ausgebrochenen Hungersnoth nicht eher einlassen, bis er Katholik geworden sei. Als Heinrich sah, daß er ohne dies Opfer seinem unglücklichen Lande den Frieden nicht geben konnte, nahm er den katholischen Glauben an und zog alsdann in Paris ein. 4. Seine früheren Glaubensgenossen, die Protestanten, vergaß er nicht. Er gab ihnen durch das Edikt von Nantes freie Religionsübung. Sie durften Kirchen und Schulen bauen und konnten zu Staats-ämtern gelangen. Für das Wohl seines Reiches sorgte er als ein weiser Regent. Er beförderte Ackerbau und Gewerbe und erließ den Bauern, die durch den Krieg ganz arm geworden waren, einen großen Theil ihrer Steuern. Ja er äußerte, er würde nicht eher zufrieden sein, bis jeder Bauer des Sonntags ein Huhn in seinem Topfe habe. Er selbst leb:e einfach. Gewöhnlich trug er einen grauen Rock ohne alle Verzierungen. Gegen seine Unterthanen war er leutselig, und wie fröhlich er mit seinen

3. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 70

1848 - Jena : Frommann
70 Gegend des Ca spi schei: Meeres, zeigten sich schoi: unter Justinian (§. 48.), bildeten nachher die Leib- wache der Chalifen, und stifteten unabhängige Reiche (die Parther von ihnen bezwungen). (Zu ihnen ge- hören die Seldschuken, §. 60.) Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts stiften die Osmannischen Türken ein Reich in Kleinasien. Bajazed, Er- oberer von Ländern in Europa, von dem Mongolen Timur gefangen, 1402. Muh am ed I., Amu rad Ii. (Sieger bei Varna 1444) erobern das griechische Reich bis auf Con- stantinopel. Muhamed Ii. erobert Constantinopel selbst, in dessen Vertheidigung der letzte Kaiser Con- stantin Paläologus umkommt. 1469 dringen die Türken schon in Krain ein, und bedrohen von nun an oft Deutschland. Karl der Kühne,H Herzog von Burgund und Herr fast der ganzen Niederlande, reich und prächtig, will das alte Lothringen herstellen, handelt mit Frie- derich Iii. um die Königskrone (1473) und fallt im Kriege gegen Lothringer und Schweizer (Granson, Murten) bei Nanci;,\1477. Seine Erbtochter, Maria, vermählt sich mit Friederichs Sohn Maxi- milian, dem sie die Niederlande zubringt. Bur- gund reift Ludwig Xi. an Frankreich, und behält v es bei Mariens Tode. Grundlage zu Oestreichs nachheriger Größe. §. 66. /Maximilian I. 1499 — 1519. Ende des Mittelalters. Sein ritterlicher Sinn paßte nicht mehr zu dem berech- nenden Eigennütze des Zeitalters und zu der neu aufgekomme- nen Staatskunst. Diese tritt zuerst hervor in den Kriegen in Italien. Hier macht Karl Viii. von Frankreich Anspruch auf Neapel, und fällt 1495 in Italien ein; muß aber vor dem Kaiser, dem Papst und Ferdinand von Aragonien wei- chen. Dennoch erobert sein Nachfolger, Ludwig Xii.,Mai- land, wo nach Aussterben der Visconti eine neue Dynastie durch Franz Sforza 1450 gegründet war, und theilt Nea- pel mit Ferdinand, der ihn überlistet.

4. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 72

1848 - Jena : Frommann
72 Herren.) Philipp und seine Nachfolger Ludwigx., Phi- lipp V., Karl Iv., vergrößern die königliche Macht. Vnalanö.— Eduard I. (1272—1507) unterwirft Wales 1285 und trachtet nach der Herrschaft über Schottland. Kronstreit zwischen Baliol und Bruce. Er zwingt den von ihm eingesetzten Baliol nach der Schlacht von Dun bar 1296 zu entsagen. Der Aufstand des Wallace nach der Schlacht bei Falkirk 1298 unterdrückt. Robert Bruce behauptet sich als König. Eduard Ii. kämpft gegen die Schotten. Aufstand der Großen. Er unterliegt den Ränken seiner Gemahlin. Eduard Iii., fortdauernder Krieg in Schottland. Da- vid Bruce behauptet sich als König. Frankreich. — Mit Karl Iv. stirbt die grade Linie Capet (§, 63.) aus. Könige aus dem Hause Valois — Philipp Vi. (1548 —1349) *).— Eduard Iii. beginnt die Kriege um die französische Krone, welche ein Jahrhundert hindurch dauern. Der Schwarze Prinz, Eduards Sohn, erobert einen groß- ßen Theil Frankreichs — Schlacht bei Crecy (Gebrauch des Geschützes) 1546, Calais erobert. (Erwerbung der Dau- phins.) Zohann Ii. bei Poitiers gefangen, 1556. Innere Unruhen in Frankreich. Johann stirbt in englischer Gefangen- schaft, 1564. Unter Karls V. desweisen Leitung (bis 1380) gehen, nach dem Tode des Schwarzen Prinzen, 1577, Englands Erobe- rungen meist verloren. (Berlrand du Guesclin.) Karl Vi., blödsinnig.— Streit der burgundischen Partei (Johann, Philipp der Gute) mit der orleans- sch en um die Vormundschaft. Diesen nutzt Heinrich V. von England — Schlacht bei Azinc 0 urt, 1415. (Friede von Troyes.) Nach Heinrichs V. und Karls Vi. Tode (1422) er- obern die Engländer unter B e dford das nördliche Frankreich und Paris, und Talbot belagert Orleans. Karl von Walois Philipp Vi. v. Balois. Philipp Iv. -j- 1314. Ludwig X. Philipp V. Karl Iv. Isabelle, Gem. Eduard Ii. Johanna v. Navarra.

5. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 122

1848 - Jena : Frommann
122 1323, und ihm folgt Leo Xu.; diesem 1829 Pius Viii.; die- sem 1831 Gregor Xvi.; diesem 1846 Pius Ix.) Spanier?.— Ferdinand Vii., 1813 nach Spanien zurückgekehrt, nimmt die 1812 gegebene Verfassung nicht an und stellt unter hartem Verfahren gegen die Cortes und bishe- rige Negierung die unbeschränkte Gewalt des Königs und der Kirche her, während das Volk in zwei Parteien gespalten ist. Spanische Revolution — Regimenter, nach 'Ame- rica bestimmt, empören sich unter Quiroga und Niego auf der Zn sel Leon (l.zan. 1820), und Ferdinand muß den 9. Juli 1620 die Verfassung der Cortes beschwören. Doch wahrt der Kampf der Parteien fort, bis ein französisches Heer (16. April bis 15. November 1825) die unbedingte Ge- walt des nach Cadix entführten Königs wieder herstellt. Ausbruch in Bürgerkrieg. — Ferdinand f 1833, und nach Aufhebung des Sali scheu Gesetzes regiert dessen Wittwe Christina für ihre Tochter Zsabella Ii. Ferdinands Bruder, Carlos, von der streng katholischen und monarchi- schen Partei unterstützt, langt 1854 in Spanien an, und wird von einigen Provinzen als König anerkannt. Die Königin, welche ihm gegenüber mit gemäßigter Einschränkung regieren will, sieht sich durch die Gegner der strengen Königs- und Kirchcngewalt zu immer weiteren Schritten (Aufhebung der Inquisition, der Klöster), endlich zu Einführung der Cortes- verfassung von 1612 gedrängt. Der Bürgerkrieg dauert un- ter empörenden Grausamkeiten bis zur Vertreibung des Car- los 1859. Im Jahre 1645 tritt Zsabella ll. die Regierung, selber an, ohne daß jedoch ein ruhiger Zustand eintritt. Spanisches America. — Schon seit 1808 fangen die spanischen Colonien an, für ihre Unabhängigkeit zu käm- pfen. Der Kampf dauert mit abwechselndem Glück fort, und es entstehen die Staaten von Venezuela, Columbia, La Plata u. a. m. (Bolivar.) Auch Mexico hat sich seit 1810 empört und nach mancherlei Schicksalen einen unabhän- gigen Staat gebildet. Portugal und Brasilien. — Auch in Portugal erregt eine freier gesinnte Partei den 24. Aug. 1820 einen Aufstand gegen die Engländer, die in Abwesenheit des Königs großen Einfluß gewonnen haben, und führt die Spanische Constitution (15. Sept.) ein. Der König Johann in Brasilien sieht sich durch unruhige Bewegungen veranlaßt, auch hier diese Verfassung einzuführen und nach Portugal zu-

6. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 84

1848 - Jena : Frommann
84 seiner regiert seine Mutter Katharina von Medicis (das Triumvirat). Blutbad von Vassy, verursacht durch Franz von Guise, 1562. Erster Bürgerkrieg. — Anton fällt vor Rouen, Condì!: bei Dreux gefangen. Franz von Guise vor Orleans erschossen. Frieden von Amboise, 1563. Er gewährt den Hugenotten beschränkte Neligionsübung, wäh- rend ihre Unterdrückung vorbereitet wird. Zw ei ter Dü rg er krieg, 1567. Cond« belagert Pa- -ris, und erwirkt trotz der verlornen Schlacht bei St. Dé- ni s (Montmorency /) Bestätigung des Friedens von Amboise im Frieden von Longjumeau, 1568.' Dritter Bürgerkrieg, wegen neuer Verfolgung der Hugenotten, 1569. Conds fällt bei Zarnac; aber Co- ligny, nun das Haupt der Partei neben dem jungen Hein- rich von Navarra (Sohn der Johanna d'albret) und dem Sehn Conds's, erkämpft trotz der Niederlage bei Mont- contour den Frieden von St. Germain, 1570. (Sicher- heitsplätze.) Die Bartholomäusnacht oder Pariser Blut- hochzeit, den 24/25. August 1572. — Die Häupter der Hugenotten, vorgeblich zu Heinrichs von Navarra Ver- mählung mit M a r g a r e t h a v o n V a l o i s zu Paris versam- melt, werden in der Bartholomäusnacht überfallen; Coligny und 30,000 Hugenotten ermordet. Hieraus entsteht Der vierte Bürgerkrieg, in welchem die tapfere Vertheidigung von Nochelle nochmaligen Neliqionsfrieden abzwingt, 1573. Carl Ix. ss 1574. Ihm folgt dessen Bruder Heinrich Iii. (früher König von Polen), durch Aus- schweifungen entnervt. Neue Streitigkeiten endigen nur mit neuen Zugeständnissen für die Neformirten; das Reich verfällt. Heinrich von Guise stiftet die heilige Ligue gegen den König und die Neformirten. Neuer Krieg; Heinrich v. Nav arra siegt bei Coutras, 1587. Guise, der übermüthig Paris gegen den König aufwie- gelt, wird ermordet. Katharina f 1589. Der König, aus Paris vertrieben und des Throns ent- setzt, flieht ins Lager der Hugenotten; wird von Za co b Cle- ment ermordet, den 2. Aug. 1589. (Aussterben der Valois.) Die Bourbons gelangen zum Throne. Heinrich Iv., von 1589 —1610, muß 5 Jahre um die Krone kämpfen, die ihm die Ligue (Mayenne), mit Phi- lipp Ii. verbunden, streitig macht. Heinrich, von England

7. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 93

1848 - Jena : Frommann
93 England wird sichtbar nach Berufung des Langen Parla- ments (Strafford hingerichtet) und nach dem Irländischen Dlutbade, 1641. Der B ürgerkrieg bricht aus, 1642. (Entstehen der Independenten. Cromwell.) —1 Karl, mehrmals geschlagen, wird von den Schotten, denen er sich ergiebt, dem Parlamente ausgeliefert, 1646. Oliver Cromwell bemächtigt sich durch das Heer der Staatsgewalt und zerstreut das lange Parlament. Der Ueber» rest desselben läßt den König hinrichten, den 50. Jan. 1649. England Republik.— Cromwell schlägt Karls Sohn und die Schotten bei Dunbar, 1650, verjagt den Rest des Parlaments und regiert von 1653 an als Lord Protector mit Königsgewalt. Er begründet durch die Schifffahrtsacte Englands Seeherrschaft. Der Tod befreit ihn pon ewiger Unruhe und Furcht, 1658. Seine Söhne, Nachfolger in seiner Würde, legen dieselbe bald nieder. Georg Monk beendet die entstandene Militair-Herr- schaft, indem er den Wünschen der Mehrheit des Volks ge» mäß den geflüchteten Sohn Karls auf den Thron zurückruft. Karl Ii. (1660 — 85), mit Schwäche Willkühr vereini» gend und schlechtem Rathe folgend, führt einen unglücklichen Krieg niit Holland (Habeas-Corpus - 2scte). Jacob Ii. (1685—88) begünstigt sehr den Katholicis- mus, zu dem er übergetreten, und verfährt mit unüberlegter Willkühr. Das Parlament ruft Wilhelm von Oranien zum Schutze herbei. Jacob entflicht, 1688. Wilhelm Iii. von Oranien (1689 —1702), des abgesetzten Jacobs Schwiegersohn, schlägt die Franzosen und Iacobiten. Unter seiner thätigen Regierung beginnt Englands Einfluß auf das übrige Europa. System des politischen Gleichgew ichts. Berühmte Männer. — Milton, ff 1674, Isaac Newton, ff 1727. — Entstehung der Quäker durch Georg Fox, geb. 1624. §. 86. Frankreich, 1610—169** Ludwig Xiii. (1610 — 43), schwach an Körper und Geist, folgte auf Heinrich Iv. nach einer vormundschaftlichen Regierung seiner Mutter, Maria von Medicis. Cardinal Richelieu, der größte Staatsmann seiner

8. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 60

1848 - Jena : Frommann
60 der Schlacht bei Merseburg. Heinrich zieht dreimal nach Italien, setzt Gregor 1084 ab, und wird von Clemens Iii. zum Kaiser gekrönt. Die Gegenpartei reizt von seinen Söhnen erst Konrad, dann Hein- rich zur Empörung. Er stirbt in Bonn 1106, be- graben 1111. Heinrich V. (1106 —1125) behauptet die Kaisergewalt und das Znvestiturrecht. — Nömerzug, Krönung erzwungen. Neuer Ausbruch des Kriegs, Schlacht am Welfesholze 1115. Wormser Concordar 1122. (Der Kaiser giebt die Investitur mit Ring und Stab auf, aber ertheilt die Regalien mit dem Scepter.) Mit ihm stirbt das fränkische Kaiser- haus aus. §. 60. Die «Kreirzzüge, Lvsñ —Ltsl. Erster Kreuzzug. Palästina, bisher unter der Herr- schaft der Araber, wird 1076 von den Seldschuken erobert. Peter von Amiens fordert 1094 den Papst Urban Ii. zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Kirchenversamm- lung zu Clermont 1095. Der erste Kreuzfahrerhaufen zieht unter Peter und Walter Habenichts früher ab und wird aufgerieben. Den 15. Aug. 1096 zieht das erste Kreuzheer uwer Gottfried von Bouillon ab. Hugo von Ver- mnndois, Raimund von Toulouse, Robert von der Normandie, Balduin, Robert von Flandern, Doemund von Tarent, Tankred. Das Heer, in Asien 4097 vereinigt, 3oo,Ooomann stark; Nicäa, Antiochien. Ankunft vor Jerusalem; Erstürmung den 14. Zuli 1099. Gottfried von Bouillon stirbt als Beschützer des heiligen Gra- des 1100, Balduin, König von Jerusalem. Lothar von Sachsen (1125 — 37), durch die päpstliche Partei gegen die schwäbischen oder hohenstau- fisch en Fürsten Friedrich und Conrad (Ghibellinen) erhoben. Des Papsts Gewalt wächst. Der Welfe Heinrich der Stolze durch Lo- thar Herzog von Baiern und Sachsen. Streit der Ghibellinen und Welfen. — Albrecht der Bär in der Markgrafschaft Brandenburg.

9. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 61

1848 - Jena : Frommann
61 §. 61. Hoherrstsufische oder schwäbische«Kaiser, 113? —1254* Fortsetzung der Kreuzzüge. Konrad 111.(1137 — 52). Uebergewicht der Hohen- staufen. Die Welfen unter Heinrichs Anfüh- rung leisten unglücklichen Widerstand; er verliert seine Herzogthümer. Zweiter Kreuzzug. — Bernhard von Clair- vaux predigt das Kreuz und bewegt Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad zu einem Kreuzzuge. 1147 ziehen sie ab, und kehren, ohne etwas auszurichten, mit Wenigen zurück. Fr iederich^Barb a rossa (1152 — 90). Des Reiches Macht und Selbstständigkeit wieder her- gestellt. — Zn hoher Kraft strebt er das Ansehen des Kaisers in Italien geltend zu machen und erregt wider sich den Papst und die lombardischen Städte, die nach Mailands Verwüstung 1102 gegen ihn sich mit Ersterem verbinden. Des Kaisers Zug gegen Rom 1j 67 mißlingt, sowie die Belagerung von Ales- sandria 1174. Bei Lignano 1175 geschlagen, söhnt er sich nach 5 Feldzügen mit dem Papste aus (Frie- den zu Costnitz 1185).^ Heinrich der Löwe, mächtig als Herzog von Baiern (Heinrich Zasomirgott erster Herzog von Oestreich 1156) und Sachsen, bekehrt die Wen- den und Slaven.— Bisthum Lübeck 1163. Er zieht sich durch strenge Ausübung der Herzogsge- walt den Haß der Nachbaren und durch verweigerte Lehnsfolge und Trotz gegen den Kaiser die Acht zu. Vom Kaiser bekriegt, muß er sich unterwerffn und wird nach England verwiesen. Dritter Kreuzzug, 1169 — 1192. Jerusalem von Saladin erobert 1187. Kaiser Friederich zieht hin 1188; kommt im Flusse Saleph um. Sein Sohn stirbt vor Pto- lcmais, mit dem größten Theile des noch übrigen Heers. Heinrich Vi. (H90—97)v Erneuter Plan eines erb- lichen Kaiserthums unter den Hohenstau- fen.— Richard Löwenherz, Philip^'A ti- gli st von Frankreich und Leopold vois v^st-

10. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 62

1848 - Jena : Frommann
62 reich erobern 1191 Ptolemais. Ein Streit zwi- schen Richard und Leopold verursacht die Rück- kehr des Letzteren. Richard, auch von Philipp Au- gust verlassen, muß im Angesichte Jerusalems zu- rückkehren, 1192. In Deutschland durch Leopold aufgefangen, wird er vom Kaiser bis 1194 unredlich festgehalten. — Heinrich erobert Neapel, das Erbe seiner Gemahlin; er sucht Italien mit dem Reiche ganz zu vereinigen; doch diesen und noch größere Entwürfe vereitelt sein Tod?^ Philipp -ivon Schwaben (1197 — 1208). Otto Iv. (1197 —1215).— Spaltung in Deutschland. Der Papst und die Welfische Partei gegen die Hohenstaufen, ff— Höchste Macht der Papste unter Jnnocenx Iii., der Grundsatz Gregors Vii. an dem- Könige Johann von England ausgeübt (§. 65.). (Das Jnterdict.) Er erregt den Kreuzzug der französischen Ritter, welche 1204 Constantino- pel erobern (lateinischeskaiserthum bis 1261). Kreuzzug des Andreas von Un warn — Kreuzzug gegen die Albigewser, 1212. ff Philipp, im Begriff über seinen Gegner zu sie- gen, durch Otto von Wittelsbach ermordet, 1208. Friederich Ii. (1215 — 50) König von Sicilien und Nea- pel. — Das Haus der Hohenstaufen durch den Papst erhoben; dann Kampf des Kai- sers gegen die übermächtigen Päpste (Gre- • gor Ix. und Innocenz Iv.). Er macht im Bann den Vierten Kreuzzug 1228, erhältjerusalem durch Ver- trag und Heirath. König von Jerusalem, 1229. Friede mit dem Papst, 1230. Deutschland mit Italien unter Friederich vereinigt (Heinrich römischer König). Otto das Kind, er- ster Herzog von Braunschweig-Lüneburg 1235 ; Ende des Streits der Welfen gegen die Hohenstaufen. — Der erneute Kampf gegen den Papst und die Lom- barden (Schlacht bei §ortenuova^l257) hindern ihn, seine herrliche Kraft für^Deütfchlrkm'anmwenden.— Friederich im Bann, Gegenkaiser Heinrich Raspe. (Tarlare» in Deutschland, §.63.) Friederich, sich zum entscheidenden Schlage gegen den Papst Jnno- cenz Iv. rüstend, stirbt in Italien und läßt das Reich tief erschüttert.
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