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49. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. von Frankreich (1572).
welche sich über viele Länder verbreitete, Der.
Itr ßuae notf 1» £^ ^ b ®m8an8- Die Protestanten hießen
' Hugenotten. Sie wurden auf grausame Weise verfolgt; viele
?em Blutgerüst oder endeten unter schrecklichen ^ ai'r Jen Scheiterhaufen. Aber trotz dieser blutigen Verfolgungen Äa l6 } J Hugenotten immer mehr zu. Selbst viele Große ves '"ichs waren zu den verachteten Protestanten übergegangen; so z. B. die Punzen Cond6, Heinrich von Navarra und der Admiral Coliqny ^ie größte Schuld an den Verfolgungen hatte die herrsch- und rachsüchtige »rtr?6 Cutter des Königs Karl Ix., welche den Haß .wischen Katholiken und Protestanten immer von neuem schürte. Da sie
v r Yfc !e|?er m Ofenern Kampfe nicht vertilgen konnte, beschloß lie dieselben mit Lnt zu^verderben. Sie stellte sich sreuudlich gegen sie und zum Zeichen ihrer Friedensliebe vermählte sie ihre Tochter Margarethe mit Heinrich von Navarra. Der Tag der Hochreit war für ganz Paris ein Freudenfest. Alle Häupter der Protestanten, Gunter auch Coligny,^ waren nach Paris gekommen, um das Hochreits-m it- r 1 ? initzufeiern, und lebten dort in sorgloser Sicherheit ; T ^r^ets i bte ^6lrstige Königin mit ihren Vertrauten, in
;l ^ alle Hugenotten zu ermorden. Der junge König Karl Ä , a*fan9§ *or Lesern grausigen Vorhaben. Aber seine Mutter childer.e ihm die Protestanten so schlecht und verworfen, daß er seine Ein-nnßtgung zu der gräßlichen Metzelei gab. Ja er betheuerte zuletzt mit einem heftigen Fluche, daß er die Ermordung aller Hugenotten in Frankkönne lt f'iner Ü6ris 6ieibe' welcher ihm Vorwürfe machen
r-Fracht vom 23. zum 24. August 1572 ward zur Ausführung festgesetzt. Als es dunkel wurde, erwartete Karl unter bangem Herzklopfen den Anfang des Blutbades. Seine Mutter, die sich beständig bei ihm aufhielt weil sie fürchtete, Karl möchte Reue empfinden, sprach ihm Muth ^iltterna,cht fleng die Sturmglocke vom Turme des königlichen Schlosses an zu läuten. Das war das verabredete Zeichen; und nun degann m der ganzen Stadt ein entsetzliches Gemetzel. Die katholischen Einwohner, welche sich als Merkzeichen ein weißes Tuch um den Arm gebunden hatten, halfen den königlichen Soldaten. Kein Alter und kein Geschlecht wurde geschont. Der König, der im Anfange des Blutbades jo ängstlich gewesen war, gerieth bald selbst in eine Art von Wuth und L.,n3c‘ tobtet!" Ja er soll mit dem Jagdgewehre aus einige
gehende Hugenotten geschossen haben. Eins der ersten Opfer war Coliqny. m er den Larrn der Verfolger, welche die Treppe in feiner Wohnung ^cmrftunnten horte, sprang er aus und erwartete, an die Wand gelehnt, uc Mörder. Sie drangen in sein Schlafzimmer, und einer schrie ihn an:
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_von_Navarra Heinrich Karl_Ix. Karl_Ix. Margarethe Heinrich_von_Navarra Heinrich Gunter Coligny Karl_Ä Karl August Karl Karl Karl Karl Muth Coliqny
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Paris Frankkönne
„Bist du Coligny?" „Ich bin es," erwiderte der Greis, „junger Mensch, habe Ehrfurcht vor meinen grauen Haaren!" Aber der Wütherich stieß jhm den Degen in den Leib, hieb ihn ins Gesicht, in den Hals und über die Brust, bis er todt war. Dann warf er den Leichnam aus dem Fenster auf die Straße. Der Prinz Heinrich entgieng nur dadurch dem Tode, daß er versprach, die katholische Religion anzunehmen. Als die Sonne am andern Morgen aufgieng, beleuchtete sie blutbefleckte Straßen und Häuser, verstümmelte Leichname und Sterbende. Das war die berüchtigte Bartholomäusnacht oder die Pariser Bluthochzeit. In Paris allein waren 3000 Menschen ermordet. In den Provinzen aber, no die Verfolgung der Hugenotten noch mehrere Tage fortdauerte, sielen gegen 30,000. Bei der Kunde von diesem Morde ließ der Papst Kanonen lösen und Freudenfeuer anzünden. Ja, er schämte sich nicht, Gott für den glücklichen Ausgang, dieser blutigeu That in allen Kirchen Dankfeste zu veranstalten. Der redliche teutsche Kaiser Maximilian aber schrieb: „Wollte Gott, mein Tochtermann hätte mich um Rath gefragt, ich wollte ihm treulich als ein Vater gerathen haben, daß er solches nimmermehr gethan hätte."
3. Karl Ix., den seit der Bartholomäusnacht das böse Gewissen quälte, starb schon in seinem 24. Jahre. Als nun sein Nachfolger Heinrich Iii. ermordet wurde, war der Prinz Heinrich von Navarra der nächste Thronerbe. Aber die Katholiken wollten ihn nicht als ihren König anerkennen, weil er protestan'isch war. Heinrich war deshalb gezwungen, sich die Krone zu erkämpfen. Als er bei Ivry mit dem feindlichen Heere zusammentraf, fiel er auf die Knie nieder und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu schenken, wenn er wüßte, daß er ein schlechter König würde. Zu seinen Soldaten sprach er: „Wenn ihr eure Standarten verlieren solltet, so sehet nur nach meinem weißen Federbusch; ihr werdet ihn imn er auf dem Wege der Ehre und des Sieges finden." Dann griff er tapfer an und errang einen vollständigen Sieg. Nim rückte Heinrich schnell vor die Hauptstadt Paris und schloß sie ein, aber die Pariser wollten ihn trotz der in der Stadt ausgebrochenen Hungersnoth nicht eher einlassen, bis er Katholik geworden sei. Als Heinrich sah, daß er ohne dies Opfer seinem unglücklichen Lande den Frieden nicht geben konnte, nahm er den katholischen Glauben an und zog alsdann in Paris ein.
4. Seine früheren Glaubensgenossen, die Protestanten, vergaß er nicht. Er gab ihnen durch das Edikt von Nantes freie Religionsübung. Sie durften Kirchen und Schulen bauen und konnten zu Staats-ämtern gelangen. Für das Wohl seines Reiches sorgte er als ein weiser Regent. Er beförderte Ackerbau und Gewerbe und erließ den Bauern, die durch den Krieg ganz arm geworden waren, einen großen Theil ihrer Steuern. Ja er äußerte, er würde nicht eher zufrieden sein, bis jeder Bauer des Sonntags ein Huhn in seinem Topfe habe. Er selbst leb:e einfach. Gewöhnlich trug er einen grauen Rock ohne alle Verzierungen. Gegen seine Unterthanen war er leutselig, und wie fröhlich er mit seinen
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Extrahierte Personennamen: Coligny Heinrich Heinrich Maximilian Maximilian Karl_Ix. Karl_Ix. Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_von_Navarra Heinrich Heinrich Heinrich Ivry Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
70
Gegend des Ca spi schei: Meeres, zeigten sich schoi:
unter Justinian (§. 48.), bildeten nachher die Leib-
wache der Chalifen, und stifteten unabhängige Reiche
(die Parther von ihnen bezwungen). (Zu ihnen ge-
hören die Seldschuken, §. 60.) Gegen das Ende
des 15. Jahrhunderts stiften die Osmannischen
Türken ein Reich in Kleinasien. Bajazed, Er-
oberer von Ländern in Europa, von dem Mongolen
Timur gefangen, 1402.
Muh am ed I., Amu rad Ii. (Sieger bei Varna
1444) erobern das griechische Reich bis auf Con-
stantinopel. Muhamed Ii. erobert Constantinopel
selbst, in dessen Vertheidigung der letzte Kaiser Con-
stantin Paläologus umkommt. 1469 dringen
die Türken schon in Krain ein, und bedrohen von
nun an oft Deutschland.
Karl der Kühne,H Herzog von Burgund und
Herr fast der ganzen Niederlande, reich und prächtig,
will das alte Lothringen herstellen, handelt mit Frie-
derich Iii. um die Königskrone (1473) und fallt im
Kriege gegen Lothringer und Schweizer (Granson,
Murten) bei Nanci;,\1477. Seine Erbtochter,
Maria, vermählt sich mit Friederichs Sohn Maxi-
milian, dem sie die Niederlande zubringt. Bur-
gund reift Ludwig Xi. an Frankreich, und behält
v es bei Mariens Tode. Grundlage zu Oestreichs
nachheriger Größe.
§. 66.
/Maximilian I. 1499 — 1519.
Ende des Mittelalters.
Sein ritterlicher Sinn paßte nicht mehr zu dem berech-
nenden Eigennütze des Zeitalters und zu der neu aufgekomme-
nen Staatskunst. Diese tritt zuerst hervor in den Kriegen in
Italien. Hier macht Karl Viii. von Frankreich Anspruch auf
Neapel, und fällt 1495 in Italien ein; muß aber vor dem
Kaiser, dem Papst und Ferdinand von Aragonien wei-
chen. Dennoch erobert sein Nachfolger, Ludwig Xii.,Mai-
land, wo nach Aussterben der Visconti eine neue Dynastie
durch Franz Sforza 1450 gegründet war, und theilt Nea-
pel mit Ferdinand, der ihn überlistet.
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Extrahierte Personennamen: Karl Maria Maria Ludwig_Xi Ludwig Karl_Viii Karl Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Franz_Sforza Franz Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Osmannischen Kleinasien Europa Varna Constantinopel Krain Deutschland Burgund Lothringen Murten Frankreich Mariens Italien Frankreich Neapel Italien
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Herren.) Philipp und seine Nachfolger Ludwigx., Phi-
lipp V., Karl Iv., vergrößern die königliche Macht.
Vnalanö.— Eduard I. (1272—1507) unterwirft
Wales 1285 und trachtet nach der Herrschaft über Schottland.
Kronstreit zwischen Baliol und Bruce. Er zwingt den von
ihm eingesetzten Baliol nach der Schlacht von Dun bar 1296
zu entsagen. Der Aufstand des Wallace nach der Schlacht
bei Falkirk 1298 unterdrückt. Robert Bruce behauptet sich
als König.
Eduard Ii. kämpft gegen die Schotten. Aufstand der
Großen. Er unterliegt den Ränken seiner Gemahlin.
Eduard Iii., fortdauernder Krieg in Schottland. Da-
vid Bruce behauptet sich als König.
Frankreich. — Mit Karl Iv. stirbt die grade
Linie Capet (§, 63.) aus.
Könige aus dem Hause Valois — Philipp Vi.
(1548 —1349) *).— Eduard Iii. beginnt die Kriege um die
französische Krone, welche ein Jahrhundert hindurch dauern.
Der Schwarze Prinz, Eduards Sohn, erobert einen groß-
ßen Theil Frankreichs — Schlacht bei Crecy (Gebrauch des
Geschützes) 1546, Calais erobert. (Erwerbung der Dau-
phins.)
Zohann Ii. bei Poitiers gefangen, 1556. Innere
Unruhen in Frankreich. Johann stirbt in englischer Gefangen-
schaft, 1564. Unter
Karls V. desweisen Leitung (bis 1380) gehen, nach
dem Tode des Schwarzen Prinzen, 1577, Englands Erobe-
rungen meist verloren. (Berlrand du Guesclin.)
Karl Vi., blödsinnig.— Streit der burgundischen
Partei (Johann, Philipp der Gute) mit der orleans-
sch en um die Vormundschaft. Diesen nutzt Heinrich V. von
England — Schlacht bei Azinc 0 urt, 1415. (Friede von
Troyes.) Nach Heinrichs V. und Karls Vi. Tode (1422) er-
obern die Engländer unter B e dford das nördliche Frankreich
und Paris, und Talbot belagert Orleans.
Karl von Walois
Philipp Vi.
v. Balois.
Philipp Iv. -j- 1314.
Ludwig X. Philipp V. Karl Iv.
Isabelle, Gem.
Eduard Ii.
Johanna v. Navarra.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Karl_Iv. Karl_Iv. Eduard_I. Robert_Bruce Eduard_Ii Eduard Eduard_Iii Eduard Bruce Karl_Iv Karl Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Eduards_Sohn Eduards Crecy Johann Karls_V. Karl_Vi Karl Johann Johann Philipp Philipp Heinrich_V._von
England_— Heinrich_V. Heinrichs_V. Heinrichs_V. Karls Karl_von_Walois
Philipp_Vi Karl Philipp Philipp_Iv Philipp Ludwig_X Ludwig Philipp_V._Karl_Iv Philipp_V. Karl Isabelle Eduard_Ii Eduard Johanna
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Schottland Frankreich Frankreichs Frankreich Karls Englands Troyes Karls Frankreich Paris Navarra
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1323, und ihm folgt Leo Xu.; diesem 1829 Pius Viii.; die-
sem 1831 Gregor Xvi.; diesem 1846 Pius Ix.)
Spanier?.— Ferdinand Vii., 1813 nach Spanien
zurückgekehrt, nimmt die 1812 gegebene Verfassung nicht an
und stellt unter hartem Verfahren gegen die Cortes und bishe-
rige Negierung die unbeschränkte Gewalt des Königs und der
Kirche her, während das Volk in zwei Parteien gespalten ist.
Spanische Revolution — Regimenter, nach 'Ame-
rica bestimmt, empören sich unter Quiroga und Niego auf
der Zn sel Leon (l.zan. 1820), und Ferdinand muß den
9. Juli 1620 die Verfassung der Cortes beschwören.
Doch wahrt der Kampf der Parteien fort, bis ein französisches
Heer (16. April bis 15. November 1825) die unbedingte Ge-
walt des nach Cadix entführten Königs wieder herstellt.
Ausbruch in Bürgerkrieg. — Ferdinand f 1833,
und nach Aufhebung des Sali scheu Gesetzes regiert dessen
Wittwe Christina für ihre Tochter Zsabella Ii. Ferdinands
Bruder, Carlos, von der streng katholischen und monarchi-
schen Partei unterstützt, langt 1854 in Spanien an, und wird
von einigen Provinzen als König anerkannt. Die Königin,
welche ihm gegenüber mit gemäßigter Einschränkung regieren
will, sieht sich durch die Gegner der strengen Königs- und
Kirchcngewalt zu immer weiteren Schritten (Aufhebung der
Inquisition, der Klöster), endlich zu Einführung der Cortes-
verfassung von 1612 gedrängt. Der Bürgerkrieg dauert un-
ter empörenden Grausamkeiten bis zur Vertreibung des Car-
los 1859. Im Jahre 1645 tritt Zsabella ll. die Regierung,
selber an, ohne daß jedoch ein ruhiger Zustand eintritt.
Spanisches America. — Schon seit 1808 fangen
die spanischen Colonien an, für ihre Unabhängigkeit zu käm-
pfen. Der Kampf dauert mit abwechselndem Glück fort, und
es entstehen die Staaten von Venezuela, Columbia, La
Plata u. a. m. (Bolivar.) Auch Mexico hat sich seit
1810 empört und nach mancherlei Schicksalen einen unabhän-
gigen Staat gebildet.
Portugal und Brasilien. — Auch in Portugal
erregt eine freier gesinnte Partei den 24. Aug. 1820 einen
Aufstand gegen die Engländer, die in Abwesenheit des Königs
großen Einfluß gewonnen haben, und führt die Spanische
Constitution (15. Sept.) ein. Der König Johann in
Brasilien sieht sich durch unruhige Bewegungen veranlaßt,
auch hier diese Verfassung einzuführen und nach Portugal zu-
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Extrahierte Personennamen: Leo_Xu Leo Gregor_Xvi Gregor Ferdinand Quiroga Ferdinand Ferdinand Christina Zsabella Ferdinands Carlos Zsabella Johann
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Cadix Bürgerkrieg Ferdinands Spanien Venezuela Columbia La
Plata Bolivar Brasilien Portugal Brasilien Portugal
84
seiner regiert seine Mutter Katharina von Medicis
(das Triumvirat).
Blutbad von Vassy, verursacht durch Franz von
Guise, 1562. Erster Bürgerkrieg. — Anton fällt vor
Rouen, Condì!: bei Dreux gefangen. Franz von Guise
vor Orleans erschossen. Frieden von Amboise, 1563. Er
gewährt den Hugenotten beschränkte Neligionsübung, wäh-
rend ihre Unterdrückung vorbereitet wird.
Zw ei ter Dü rg er krieg, 1567. Cond« belagert Pa-
-ris, und erwirkt trotz der verlornen Schlacht bei St. Dé-
ni s (Montmorency /) Bestätigung des Friedens von Amboise
im Frieden von Longjumeau, 1568.'
Dritter Bürgerkrieg, wegen neuer Verfolgung der
Hugenotten, 1569. Conds fällt bei Zarnac; aber Co-
ligny, nun das Haupt der Partei neben dem jungen Hein-
rich von Navarra (Sohn der Johanna d'albret) und dem
Sehn Conds's, erkämpft trotz der Niederlage bei Mont-
contour den Frieden von St. Germain, 1570. (Sicher-
heitsplätze.)
Die Bartholomäusnacht oder Pariser Blut-
hochzeit, den 24/25. August 1572. — Die Häupter der
Hugenotten, vorgeblich zu Heinrichs von Navarra Ver-
mählung mit M a r g a r e t h a v o n V a l o i s zu Paris versam-
melt, werden in der Bartholomäusnacht überfallen; Coligny
und 30,000 Hugenotten ermordet. Hieraus entsteht
Der vierte Bürgerkrieg, in welchem die tapfere
Vertheidigung von Nochelle nochmaligen Neliqionsfrieden
abzwingt, 1573. Carl Ix. ss 1574. Ihm folgt dessen Bruder
Heinrich Iii. (früher König von Polen), durch Aus-
schweifungen entnervt. Neue Streitigkeiten endigen nur mit
neuen Zugeständnissen für die Neformirten; das
Reich verfällt. Heinrich von Guise stiftet die heilige
Ligue gegen den König und die Neformirten. Neuer
Krieg; Heinrich v. Nav arra siegt bei Coutras, 1587.
Guise, der übermüthig Paris gegen den König aufwie-
gelt, wird ermordet. Katharina f 1589.
Der König, aus Paris vertrieben und des Throns ent-
setzt, flieht ins Lager der Hugenotten; wird von Za co b Cle-
ment ermordet, den 2. Aug. 1589. (Aussterben der Valois.)
Die Bourbons gelangen zum Throne.
Heinrich Iv., von 1589 —1610, muß 5 Jahre um
die Krone kämpfen, die ihm die Ligue (Mayenne), mit Phi-
lipp Ii. verbunden, streitig macht. Heinrich, von England
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Extrahierte Personennamen: Katharina_von_Medicis Franz_von
Guise Franz Franz_von_Guise Franz Montmorency Johanna Germain August Heinrichs_von_Navarra Heinrichs Carl_Ix Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_von_Guise Heinrich Heinrich_v Heinrich Katharina Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Rouen Amboise Amboise Hein- Navarra Paris Polen Paris Paris Cle-
93
England wird sichtbar nach Berufung des Langen Parla-
ments (Strafford hingerichtet) und nach dem Irländischen
Dlutbade, 1641. Der B ürgerkrieg bricht aus, 1642.
(Entstehen der Independenten. Cromwell.) —1 Karl,
mehrmals geschlagen, wird von den Schotten, denen er sich
ergiebt, dem Parlamente ausgeliefert, 1646.
Oliver Cromwell bemächtigt sich durch das Heer der
Staatsgewalt und zerstreut das lange Parlament. Der Ueber»
rest desselben läßt den König hinrichten, den 50. Jan. 1649.
England Republik.— Cromwell schlägt Karls Sohn
und die Schotten bei Dunbar, 1650, verjagt den Rest des
Parlaments und regiert von 1653 an als Lord Protector
mit Königsgewalt. Er begründet durch die Schifffahrtsacte
Englands Seeherrschaft. Der Tod befreit ihn pon ewiger
Unruhe und Furcht, 1658. Seine Söhne, Nachfolger in
seiner Würde, legen dieselbe bald nieder.
Georg Monk beendet die entstandene Militair-Herr-
schaft, indem er den Wünschen der Mehrheit des Volks ge»
mäß den geflüchteten Sohn Karls auf den Thron zurückruft.
Karl Ii. (1660 — 85), mit Schwäche Willkühr vereini»
gend und schlechtem Rathe folgend, führt einen unglücklichen
Krieg niit Holland (Habeas-Corpus - 2scte).
Jacob Ii. (1685—88) begünstigt sehr den Katholicis-
mus, zu dem er übergetreten, und verfährt mit unüberlegter
Willkühr.
Das Parlament ruft Wilhelm von Oranien zum
Schutze herbei. Jacob entflicht, 1688.
Wilhelm Iii. von Oranien (1689 —1702), des
abgesetzten Jacobs Schwiegersohn, schlägt die Franzosen und
Iacobiten. Unter seiner thätigen Regierung beginnt Englands
Einfluß auf das übrige Europa. System des politischen
Gleichgew ichts.
Berühmte Männer. — Milton, ff 1674, Isaac
Newton, ff 1727. — Entstehung der Quäker durch
Georg Fox, geb. 1624.
§. 86.
Frankreich, 1610—169**
Ludwig Xiii. (1610 — 43), schwach an Körper und
Geist, folgte auf Heinrich Iv. nach einer vormundschaftlichen
Regierung seiner Mutter, Maria von Medicis.
Cardinal Richelieu, der größte Staatsmann seiner
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Oliver_Cromwell Cromwell Karls Georg_Monk Karls Karl_Ii Karl Jacob_Ii Wilhelm Wilhelm Jacobs_Schwiegersohn Isaac
Newton Georg_Fox Ludwig_Xiii Ludwig Heinrich_Iv Heinrich Maria_von_Medicis Maria Cardinal_Richelieu
Extrahierte Ortsnamen: Langen Irländischen
Dlutbade England_Republik Karls Englands Karls Holland Englands Europa Frankreich
60
der Schlacht bei Merseburg. Heinrich zieht dreimal
nach Italien, setzt Gregor 1084 ab, und wird von
Clemens Iii. zum Kaiser gekrönt. Die Gegenpartei
reizt von seinen Söhnen erst Konrad, dann Hein-
rich zur Empörung. Er stirbt in Bonn 1106, be-
graben 1111.
Heinrich V. (1106 —1125) behauptet die Kaisergewalt
und das Znvestiturrecht. — Nömerzug, Krönung
erzwungen. Neuer Ausbruch des Kriegs, Schlacht
am Welfesholze 1115. Wormser Concordar
1122. (Der Kaiser giebt die Investitur mit Ring
und Stab auf, aber ertheilt die Regalien mit
dem Scepter.) Mit ihm stirbt das fränkische Kaiser-
haus aus.
§. 60.
Die «Kreirzzüge, Lvsñ —Ltsl.
Erster Kreuzzug. Palästina, bisher unter der Herr-
schaft der Araber, wird 1076 von den Seldschuken erobert.
Peter von Amiens fordert 1094 den Papst Urban Ii.
zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Kirchenversamm-
lung zu Clermont 1095. Der erste Kreuzfahrerhaufen zieht
unter Peter und Walter Habenichts früher ab und wird
aufgerieben. Den 15. Aug. 1096 zieht das erste Kreuzheer
uwer Gottfried von Bouillon ab. Hugo von Ver-
mnndois, Raimund von Toulouse, Robert von
der Normandie, Balduin, Robert von Flandern,
Doemund von Tarent, Tankred. Das Heer, in Asien
4097 vereinigt, 3oo,Ooomann stark; Nicäa, Antiochien.
Ankunft vor Jerusalem; Erstürmung den 14. Zuli 1099.
Gottfried von Bouillon stirbt als Beschützer des heiligen Gra-
des 1100, Balduin, König von Jerusalem.
Lothar von Sachsen (1125 — 37), durch die päpstliche
Partei gegen die schwäbischen oder hohenstau-
fisch en Fürsten Friedrich und Conrad (Ghibellinen)
erhoben. Des Papsts Gewalt wächst.
Der Welfe Heinrich der Stolze durch Lo-
thar Herzog von Baiern und Sachsen. Streit der
Ghibellinen und Welfen. — Albrecht der
Bär in der Markgrafschaft Brandenburg.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gregor_1084 Gregor Clemens_Iii Konrad Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Palästina Peter_von_Amiens Urban Peter Walter_Habenichts Gottfried_von_Bouillon Hugo_von_Ver- Raimund_von_Toulouse Robert_von
der_Normandie Balduin Robert_von_Flandern Tankred Gottfried_von_Bouillon Balduin Lothar_von_Sachsen Friedrich Friedrich Conrad Heinrich Heinrich Albrecht
61
§. 61.
Hoherrstsufische oder schwäbische«Kaiser,
113? —1254*
Fortsetzung der Kreuzzüge.
Konrad 111.(1137 — 52). Uebergewicht der Hohen-
staufen. Die Welfen unter Heinrichs Anfüh-
rung leisten unglücklichen Widerstand; er verliert
seine Herzogthümer.
Zweiter Kreuzzug. — Bernhard von Clair-
vaux predigt das Kreuz und bewegt Ludwig Vii. von
Frankreich und Konrad zu einem Kreuzzuge. 1147 ziehen
sie ab, und kehren, ohne etwas auszurichten, mit Wenigen
zurück.
Fr iederich^Barb a rossa (1152 — 90). Des Reiches
Macht und Selbstständigkeit wieder her-
gestellt. — Zn hoher Kraft strebt er das Ansehen
des Kaisers in Italien geltend zu machen und erregt
wider sich den Papst und die lombardischen Städte,
die nach Mailands Verwüstung 1102 gegen ihn sich
mit Ersterem verbinden. Des Kaisers Zug gegen
Rom 1j 67 mißlingt, sowie die Belagerung von Ales-
sandria 1174. Bei Lignano 1175 geschlagen, söhnt
er sich nach 5 Feldzügen mit dem Papste aus (Frie-
den zu Costnitz 1185).^
Heinrich der Löwe, mächtig als Herzog von
Baiern (Heinrich Zasomirgott erster Herzog
von Oestreich 1156) und Sachsen, bekehrt die Wen-
den und Slaven.— Bisthum Lübeck 1163.
Er zieht sich durch strenge Ausübung der Herzogsge-
walt den Haß der Nachbaren und durch verweigerte
Lehnsfolge und Trotz gegen den Kaiser die Acht zu.
Vom Kaiser bekriegt, muß er sich unterwerffn und
wird nach England verwiesen.
Dritter Kreuzzug, 1169 — 1192. Jerusalem von
Saladin erobert 1187. Kaiser Friederich zieht hin 1188;
kommt im Flusse Saleph um. Sein Sohn stirbt vor Pto-
lcmais, mit dem größten Theile des noch übrigen Heers.
Heinrich Vi. (H90—97)v Erneuter Plan eines erb-
lichen Kaiserthums unter den Hohenstau-
fen.— Richard Löwenherz, Philip^'A ti-
gli st von Frankreich und Leopold vois v^st-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Konrad Heinrichs Heinrichs Bernhard_von_Clair- Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Heinrich Heinrich_Zasomirgott Heinrich Oestreich Saladin Friederich Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwenherz Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Hohen- Frankreich Italien Mailands Rom Baiern Sachsen England Jerusalem Frankreich
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reich erobern 1191 Ptolemais. Ein Streit zwi-
schen Richard und Leopold verursacht die Rück-
kehr des Letzteren. Richard, auch von Philipp Au-
gust verlassen, muß im Angesichte Jerusalems zu-
rückkehren, 1192. In Deutschland durch Leopold
aufgefangen, wird er vom Kaiser bis 1194 unredlich
festgehalten. — Heinrich erobert Neapel, das Erbe
seiner Gemahlin; er sucht Italien mit dem Reiche
ganz zu vereinigen; doch diesen und noch größere
Entwürfe vereitelt sein Tod?^
Philipp -ivon Schwaben (1197 — 1208). Otto Iv.
(1197 —1215).— Spaltung in Deutschland. Der
Papst und die Welfische Partei gegen die
Hohenstaufen, ff— Höchste Macht der Papste unter
Jnnocenx Iii., der Grundsatz Gregors Vii. an dem-
Könige Johann von England ausgeübt (§. 65.).
(Das Jnterdict.) Er erregt den Kreuzzug der
französischen Ritter, welche 1204 Constantino-
pel erobern (lateinischeskaiserthum bis 1261).
Kreuzzug des Andreas von Un warn — Kreuzzug
gegen die Albigewser, 1212. ff
Philipp, im Begriff über seinen Gegner zu sie-
gen, durch Otto von Wittelsbach ermordet, 1208.
Friederich Ii. (1215 — 50) König von Sicilien und Nea-
pel. — Das Haus der Hohenstaufen durch
den Papst erhoben; dann Kampf des Kai-
sers gegen die übermächtigen Päpste (Gre-
• gor Ix. und Innocenz Iv.). Er macht im Bann den
Vierten Kreuzzug 1228, erhältjerusalem durch Ver-
trag und Heirath. König von Jerusalem, 1229. Friede mit
dem Papst, 1230.
Deutschland mit Italien unter Friederich vereinigt
(Heinrich römischer König). Otto das Kind, er-
ster Herzog von Braunschweig-Lüneburg 1235 ; Ende
des Streits der Welfen gegen die Hohenstaufen. —
Der erneute Kampf gegen den Papst und die Lom-
barden (Schlacht bei §ortenuova^l257) hindern ihn,
seine herrliche Kraft für^Deütfchlrkm'anmwenden.—
Friederich im Bann, Gegenkaiser Heinrich Raspe.
(Tarlare» in Deutschland, §.63.) Friederich, sich
zum entscheidenden Schlage gegen den Papst Jnno-
cenz Iv. rüstend, stirbt in Italien und läßt das
Reich tief erschüttert.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Philipp_Au- Philipp Leopold Leopold Heinrich Heinrich Philipp_-ivon Philipp Otto Gregors Johann_von_England Johann Andreas Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Friederich_Ii Innocenz_Iv. Innocenz_Iv. Friederich Heinrich_römischer Heinrich Otto Heinrich_Raspe Heinrich Friederich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Deutschland Neapel Italien Deutschland Gregors Sicilien Heirath Jerusalem Deutschland Italien Braunschweig-Lüneburg Deutschland Italien