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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 116

1848 - Jena : Frommann
116 ¿ Schweden verbinden sich mit England, die Verletzung des Lüneviller Friedens zu rächen. Napoleon in Deutschland einfallend, verbindet sich mit Baiern, Würtemberg und Baden, und nimmt 25,000 Oestreicher unter Mack bei Ulm den 17. October gefangen. Oestreicher und Russen geschlagen bei Austerlitz. Franz Ii., obgleich im Stande, den Kampf glücklich zu erneuen, schließt den Preßburger Frieden; Venedig, Tyrol, Breis- gau u. s. w. abgetreten. Preußen, schon im Begriff, Frank- reich den Krieg zu erklären, muß Erneuerung des Bündnisses mit demselben durch Abtretung von Anspach, Cleve und Neufchatel gegen H ann ove r erkaufen. Baiern, W ürtemberg Königreiche. Beide, sowie Baden unabhängig. (Schlacht bei Trafalgar, die fran- zösische und spanische Flotte vernichtet. Nelsons Tod.) In Neapel wird die königliche Familie verjagt, und Joseph Bonaparte wird König; Holland als König- reich an Ludwig Bonaparte gegeben. Joachim Murat wird Großherzog von Berg und Cleve. Der Rheinbund zu Paris errichtet, den 12. Juli 1806, und die tausendjährige Verfassung des Reichs aufge- hoben. — Fr anzii. nunmehrkaiser von Oestreich, den 6. August. Krieg mit Preußen und Rußland, 1606 —1807. — Napoleon hat durch Vorspiegelung eines Nordischen Bundes, durch Anbieten und Rücknahme Hannovers und Ueberrumpelung Wesels, Preußen, nach- * dem es mit England verfeindet, und während Oestreich ge- schwächt ist, zum Kriege gereizt. Napoleon rückt gegen die Saale, erzwingt den Ueber- gang bei Saalfeld, und das halb umgangene preußische Heer wird bei Jena und Auerstädt gänzlich geschlagen. Den 14. October 1806. Die Festungen, wie einzelne Heer- abtheilungen, ergeben sich ohne Schwertstreich; Berlin beseht. In 40 Tagen steht Napoleon an der Weichsel, ehe noch Rußland an dem Kampfe Theil genommen. Die Schlacht bei Eilau (Febr. 1807) und Dan- zigs Belagerung hält ihn auf; doch nach der Schlacht bei Fried land (14.Juni) dringt er bis zum Niemen vor. Friede zu Tilsit. Den 7. und 9. Juli 1607. Preußen tritt die Hälfte seiner Länder ab. — Großh er - zogthum Warschau; Sachsen ein Königreich; Kö-

2. Das Deutsche Reich - S. 116

1901 - Langensalza : Beyer
116 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. deutschen Landschaften und Hauptströmen und weil er die hervorragendsten Volksstämme in sich vereinigt. — Württemberg konnten wir den süddeutschen Ackerbaustaat nennen, weil der Ackerbau die hervorragendste Erwerbsquelle der Bewohner ist. — Baden haben wir die süddeutsche Handelsmacht ge- nannt, weil in Baden sich nicht nur ein lebhafter Binnenhandel, sondern auch ein weitverzweigter Außenhandel entwickelt hat.) Welches Land des deutschen Südens wollen wir nun kennen lernen? Welche Fragen entstehen da? Gieb nun unsere Aufgabe an! Der süddeutsche Industriestaat. 1. Welcher Staat Süddeutschlands kann als solcher bezeichnet werden? 2. Inwiefern kann er als Industriestaat gelten? 3. Wie konnte er sich zum Industriestaat entwickeln? 1. Welcher Staat Süddeutschlands kann als Industriestaat bezeichnet werden? Als süddeutscher Industriestaat kann das Reichsland Elsaß - Lothringen bezeichnet werden, das sich westlich des Oberrheins ausbreitet und von Baden, der Rheinpfalz, von der preußischen Rheinprovinz, von Luxemburg, Frankreich und von der Schweiz eingeschlossen wird. 2. Woher hat das Land seinen Namen? Das Reichsland umfaßt zwei deutsche Gaue, uämlich das Elsaß und Deutsch - Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von dem Fluß, der es von Süden nach Norden durchströmt, von der Jll. (Land der Sassen an der Jll oder Ell.) Lothringen dagegen erhielt seinen Namen von dem Kaiser Lothar, dem das Land durch den Vertrag zu Verdun zugesprochen wurde. 3. Welche Gebiete des südwestdeutschen Beckens umsaht das Reichsland Elsaß Lothringen ? Das Reichsland Elsaß - Lothringen umfaßt die Südhälfte der links- rheinischen Ebene vom Schweizer Jura und der Burgundischen Pforte bis zur Lauter und den nördlichen Teil des lothringischen Stuseulandes. Durch die Vogeseu wird das Elsaß von Lothringen geschieden. 4. Inwiefern kann nun Elsah-Lothringeu als der süddeutsche Industriestaat bezeichnet werden? a) Die reichsländischen Industriezweige: In Elsaß-Lothringen ist das Großgewerbe zu einer solchen Entfaltung und Ausdehnung gelangt, daß das Reichsland zu den bedeutendsten Jndustriegegenden des deutschen Vater- landes gezählt werden muß. Die Gewerbthätigkeit ist in allen Gegenden des Landes eine mannigfaltige, und eine große Anzahl von Industrie- zweigen haben sich im ganzen Lande entwickelt. Im Oberelsaß blüht besonders die Webindustrie. Da werden aus Schafwolle, aus Baumwolle, aus Seide und

3. Das Deutsche Reich - S. 122

1901 - Langensalza : Beyer
122 I- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. badische Land verläßt. Der Hauptstrom Badens ist der Rhein, der die Süd- und Westgrenze des Landes bildet. Auf dieser Strecke seines Laufes nimmt er zahlreiche Zuflüsse auf. Die bedeutendsten sind Elz mit Dreisam, Kinzig. Murg und Neckar. — Der Maiu mit der Tauber berührt auf eine kurze Strecke den Nordosten Badens. ä) Elsaß-Lothringen gehört dem Rheingebiet an. Der Rhein bil- det die Ostgrenze des Elsaß und nimmt auf die Jll, die vom Schweizer Jura kommt und durch zahlreiche Vogesenslüsse verstärkt wird. Kleinere Zuflüsse sind noch die Zorn. Sauer und Lauter. Der Hauptfluß Lothringens ist die Mosel, deren Oberlanf jedoch Frankreich angehört. In Lothringen nimmt sie bei Metz die Seille auf. Die Saar mit der Nied und Birs, die ebenfalls durch Lothringen fließen, mündet außerhalb Lothringens in die Mosel. e) Hauptflüsse Rheinhessens sind der Rhein und der Main, welche beide nur eiue kurze Strecke das Land durchfließen. 5. Welche Seenbecken weisen die süddeutschen Staaten auf? Reich an großen Seen ist nur das Königreich Bayern. Diese Seen sind teils Gebirgsseen, teils Seen der Hochfläche. Unter den Alpenseen ist der größte der Bodensee. An diesem Seenbecken haben außer Österreich und der Schweiz Bayern, Württemberg und Baden Anteil. Von den bayrischen Alpenseen sind die berühmtesten der Königssee, Tegernsee, Walchensee und Kochelsee. Von den Seen der Hochfläche sind besonders nennenswert der Chiemsee, der Starnberger See und der Ammersee. 6. Welche deutschen Volksstämme haben Süddeutschland besiedelt? Im Hauptlande des Königreichs Bayern haben sich im Alpenvorlands die Bayern und Schwaben niedergelassen. Die Grenze zwischen beiden bildet der Lech. Den Norden Bayerns haben die Franken, und zwar die Mainfranken besiedelt. In Württemberg wohnen vorwiegend Schwaben; nur im nördlichen Teile gehört die Bevölkerung dem fränkischen Stamme an, während in den Schwarzwaldgegenden Alamannen wohnen. Die Be- völkerung Badeus gehört dem alamannischen und fränkischen Volksstamme an. Die Grenze zwischen beiden bildet die Murg. Im Reichslande haben sich Alamannen (Elsaß) und Rheinfranken (Lothringen) niedergelassen. Die Bewohner der Rheinpfalz und Rheinhessens gehören ebenfalls deni rhein- fränkischen Stamme an. 7. Welche Städte Süddeutschlands sind besonders merkenswert? a) Hauptstädte: Die Hauptstadt Bayerns ist München. In reiz- loser Gegend auf der Jfarhochfläche gelegen, hat es sich dennoch zur größten Stadt Süddeutschlands entwickelt und zählt gegenwärtig beinahe 500,090 Ein- wohner (ungefähr 13mal so groß als Altenburg.) Die bedeutende Größe verdankt München seiner Lage (es liegt ziemlich in der Mitte der Hock- ebene zwischen Alpen und Donau, zwischen Inn und Bodensee) und der

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

5. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 102

1909 - Langensalza : Greßler
— 102 — 9. Das Grofeber3ogtum Luxemburg« Luxemburg, von der Rheinprovinz, Lothringen, Frankreich und Belgien eingeschlossen, liegt auf dem Lothringer Stufenlande und den Ardennen. Die höheren Teile sind mit Wald bedeckt; die Täler und Ebenen dienen dem Ackerbau. Angebaut wird Getreide, Flachs, Gemüse, Obst und Wein. Auf den Hockflächen wird Vieh- zucht getrieben. Das Erdinnere birgt Kohlen und Eisenerze. Die Hauptstadt ist Luxemburg. Die Bewohner sind Deutsche und gehören der katholischen Kirche an. 10. Das Königreich der Niederlande. 1. Lage, Grenze, Größe. Die Niederlande, der west- lichste Teil des Norddeutschen Tieflandes, grenzen im Norden an die Nordsee, im Osten an Deutschland (Preußen), im Süden an Belgien und im Westen an die Nordsee. Das Königreich ist etwa 3/4 mal so groß als Brandenburg, hat aber 5,1 Mill. Einwohner. (154 auf 1 qkm). 2. Bodenbeschaffenheit. Die Niederlande zerfallen in ein Marschland und ein G e e st l a n d. a) Das Marschland. Art der Küste breitet sich ein Küsten- saum aus, der durch das Eindringen des Meeres zerrissen ist. In großen Buseu dringt das Meer ins Land und gestaltet das .Küstenland zu einem Jnselgebiete, dessen letzte Überreste die West- friesischen Inseln sind. Das Marschland dehnt sich am Unterlaufe des Rheiues und der Scheide aus. Nachdem der Rhein Deutsch- land verlassen hat, teilt er sich in mehrere Arme, die sich seeartig erweitern. Der Hauptarm ist die W a a l, die knrz vor ihrer Mündung die Maas aufnimmt. Der Alte Rhein wird durch einen Kanal in die Nordsee geleitet. Die Marschen liegen niedriger als das Meer und werden von hohen Dämmen gegen das Ein- dringen des Meeres geschützt. Zur Entwässerung des Bodens sind zahllose Kanäle angelegt. Das Bett der Kanäle liegt mitunter höher als das sie umgebende Land. Daher erheben sich längs der Kanäle zahllose Windmühlen, die das Regenwasser mittels großer Schöpfwerke in die Kanäle befördern. Die Kanäle ersetzen aber

6. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 117

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
117 französischen Generalen und Verwaltern, Tavonst, Bourienne und ihren Genossen, ausgesogen, so daß allein die Stadt Hamburg in drei Jahren, Dom 19. November 1806 bis zum 1. November 1809, für die Franzosen 44 381 311 Franken verausgabte, ein Verlust, der durch gleiche Erpressungen in den folgenden Jahren, durch Wegnahme und Schätzung der englischen und Kolonialwaren noch unglaublich erhöht ward, während der Handel vernichtet war und 320 Seeschiffe im Hafen vermoderten. Bourienne allein ward von der Stadt für Gefälligkeiten mit 558 000 Franken, von der Kaufmannschaft mit mehreren Millionen bestochen, und die Tafel eines einzigen, sich uneigennützig nennenden Generals kostete in sechs Monaten gegen 200 000 Franken. Tie männliche Jugend, französische» Regimentern einverleibt und von französischen Offizieren geführt, folgte der französischen Trommel auf alle europäischen Schlachtfelder. Darin allein blieb den Soldaten der Rheinbundsfürsten ein Vorzug, daß sie wenigstens von deutschen Offizieren befehligt wurden, obgleich die Leitung größerer Trnppen-körper von Napoleon in der Regel französischen Generalen und Marschälleu übertragen ward. Tie Rheinbundstruppen, deren Hilfe Napoleon großenteils die Erfolge der Feldzüge von 1806, 1807 und 1809 verdankte, wurden nach französischem Muster eingerichtet, und mit Ausnahme der Württembergs und Bayern, in beträchtlicher Zahl für die mörderischen Kriege aus der ptyrannischen Halbinsel verwendet, wie später 30 000 oder nach andern Angaben 60 000 Bayern auf den russischen Schneefeldern verbraucht worden sind. Ter stete Ersatz der Verluste erschöpfte die Länder an Menschen und Geld, in deren Lieferung die ganze Bestimmung des Rheinbundes von Napoleon gefunden ward. Tie Unterthanen behandelte er als Stoff, die Fürsten als die mit dessen Herbei-schassung und Zurichtung für seine Zwecke beauftragten Werkzeuge. Der Anteil an der Kriegsbeute, welchen er ihnen zuteilte, ward nach ihren Leistungen bemessen und ermunterte zu stets neuen Anstrengungen auf Kosten der willenlos Beherrschten. Das alte Baud zwischen Fürst und Unterthanen erschlaffte oder löste sich ganz aus durch die steten Veränderungen des Besitzes, das Tauschen und Abtreten von Ländern und Landesteilen, welche auf Napoleons Befehl und nach seinen Vorschriften in raschem Wechsel einander folgten; und der Fürst Primas, der sich die Verwandlung in einen Großherzog von Frankfurt hatte gefallen lassen müssen, ernannte zwei Franzosen, den Kardinal Fesch und den Prinzen Engen Beauharnais, zu seinen Nachfolgern als Erzbischof von Regensburg und Großherzog von Frankfurt. In vielen Fällen waren die neuen Erwerbungen mit bedeutenden Geldopfern an Napoleon und seine Beauftragten verknüpft, und in einem großen Landstrich, namentlich in den hannoverschen Landen und Warschau, behielt der französische Kaiser sich und seinen Generalen Einkünfte der Domänen vor und entzog damit den Regierungen die Mittel der Herrschaft, den Ländern große Geldsummen. Nächst dem Militär und dem Hofe verschlang die geheime Polizei die Geldmittel des Staates. Ihre verächtlichen Leiter suchten und fanden in hohen wie in niederen Ständen käufliche

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 124

1901 - Langensalza : Beyer
124 Zweiter Teil. Gesamt-Rückblick. selbstverständlich schwierig, derartige neue und große Gesichtspunkte in die Bevölkerung hineinzubringen und das Verständnis für dieselben zu wecken. Jch glaube aber, dais sich mit der Zeit die Überzeugung mehr und mehr Bahn brechen wird, dafs der Ausbau der Wasser- strafsen für beide Teile, Industrie und Landwirtschaft, notwendig ist. Die stets wachsenden Bedürfnisse derselben verlangen leichtere Wege, und als solche müssen wir neben den Eisenbahnen die Wasserstrafsen betrachten. Der Austausch der Massengüter im Binnenlande, der vor allem auch der Landwirtschaft zu gute kommt, läfst sich durch Wasserstrafsen herstellen, und so hoffe ich, dafs die Volksvertretung, diesen Gesichtspunkten nachgebend, in die Lage versetzt wird, hoffent- lich noch in diesem Jahre meinem Lande diesen Nutzen zu teil werden zu lassen.« Wenn nun auch in Bezug auf den Ausbau unserer Kanäle noch alles von der Zukunft erhofft werden mufs, so sind uns durch unsere schiffbaren Flüsse Verkehrseinrichtungen an die Hand gegeben, wie wir sie günstiger in keinem Lande der Welt anzutreffen vermögen; namentlich sind von den Nordseeströmen Rhein und Elbe, von den Ostseeströmen Oder, Weichsel und Memel hervorzuheben; in zweiter Reihe stehen Weser, Ems und Donau. Der Rhein, welcher das höchste Gebirgsland mit dem tiefsten Flachlande Europas in Verbindung bringt, durchfliefst fast auf seinem ganzen Laufe durch Deutschland die bevölkertsten und gewerblichsten Gebiete Europas. Grofsbritannien gegenüber in eines der für den Handel wichtigsten Meere einmündend, zieht er durch seine schiff- baren Nebenflüsse (welche?) die Schweiz, Elsafs-Lothringen, Baden, Württemberg, Bayern, Hessen - Nassau, Rheinland und Westfalen und endlich Frankreich und die Niederlande in sein Verkehrsgebiet. Aber nicht allein die Wasserstrafsen, sondern auch viele Eisenbahn- linien, die seine Ufer begleiten, bringen aus den genannten, wirt- schaftlich hoch entwickelten Gebieten Rohstoffe und fertige Waren herbei und begründen dadurch einen Verkehr, wie ihn dem Werte nach kein europäischer Strom aufweisen kann. Obwohl schon von Chur in Graubünden an befahrbar, beginnt die bequemere Schiff- barkeit doch erst bei Basel, doch ist auch hier der Verkehr bis nach Kehl noch ganz unbedeutend, und nur Schiffe von 320—400 Centner Tragfähigkeit befahren den Strom. Von Kehl bis Maxau gehen Schiffe von 2000—3000 Centner Ladung, von dort an ab- wärts bis 12 000 Centner. Bis Mannheim hinauf können die großen Rheindampfer mit 1,50 m Tiefgang gelangen. Den stärksten Durch- gangsverkehr hat Emmerich aufzuweisen, wo 1898: 7881730 t zu Berg (meist Erze und Weizen, dann aber auch anderes Getreide,

8. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 21

1907 - Langensalza : Beyer
I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge. leicht findet, gleichgültig, ob die Unterbrechung eine Verwerfung im engeren Sinne, ein sogenannter „Sprang", oder ein „Wechsel" ist. Die Steinkohlen zeigen beim Erhitzen ein verschiedenes Ver- halten, weshalb man von kurz- und lang flammigen Kohlen spricht. Bei den kurzflammigen unterscheidet man wieder backende, sinternde und magere Sorten. Die backenden finden sich stets in den mitt- leren Flözen vor, während die Backfähigkeit nach unten und oben abnimmt. Das westfälische Becken besitzt sowohl kurzflammige als auch langflammige Kohlen, wohingegen das Saargebiet und das Walden- burger Becken nur langflammige liefern und das Becken der Wurm und Inde nur kurzflammige enthält. Aber nicht nur aus diesem Grunde gebührt dem Ruhrkohlenbecken der Vorzug vor allen deutschen Lagern, sondern auch darum, weil seine Produkte lange nicht einen so starken Luftzug zu ihrer Verbrennung nötig haben, als diejenigen anderer Bezirke. Dadurch wird aber die zu starke Rauchbildung verhindert, weshalb denn auch auf allen Verkehrslokomotiven in Süd- deutschland die Ruhrkohle zur Verwendung kommt, obwohl das Saar- becken viel näher liegt. So, wie die Kohle aus dem Innern der Erde gefördert wird, kann sie dem Handel nicht übergeben werden. Durch Trenn- und Wasch Vorrichtungen wird sie zunächst in Stückkohle, ver- schiedene Sorten von Nußkohlen und Grieß gesondert und dann erst den Fabriken und Haushaltungen zugeführt. Die Ruhrkohle findet nicht nur im ganzen Norden Deutschlands, sondern auch in England, Frankreich und Holland großen Absatz, ein trefflicher Beweis für ihre hervorragende Güte. Auch das Saar-Kohlenrevier ist von großer Bedeutung. Es liegt in der Südspitze der preußischen Rheinprovinz, erstreckt sich aber auch in die bayerische Pfalz und nach Elsaß-Lothringen. Die Mitte des Reviers liegt zwischen Saarbrücken und Ottweiler. Das abbau- würdige Kohlengebirge beträgt zwischen Luisental an der Saar und Neunkirchen 25 km, die Größe, soweit es zu Tage tritt, 184 qkm. Der Kohlenreichtum des ganzen Saarbeckens wird auf 45400 Millionen Tonnen geschätzt. 60000 Arbeiter sind beschäftigt, dort jährlich etwa 12 Millionen Tonnen im Werte von 40 Millionen Mark in 24 Zechen, von denen 13 in Preußen, 7 in der Rheinpfalz und 4 in Lothringen liegen, zutage zu fördern. Der größte Teil der För- derung mit etwa 10 Millionen Tonnen fällt auf die preußischen Werke, von denen zehn sich im Besitze des Staates befinden. Der Dortmund-Ems-Kanal. Der Dortmund-Ems-Kanal, der Dortmund mit den Emshäfen in Verbindung bringt, hat eine Gesamtlänge von 270 km. Seine Breite im Wasserspiegel beträgt 30 m, in der Sohle 18 m und seine Wasser- tiefe 2,5 m. Die Baukosten belaufen sich auf rund 70 Millionen Mark.

9. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 132

1888 - Langensalza : Beyer
132 Iii. Teil: Die neuere Zeit. it. Chr. 1799 1800 1801 1802 1803 1803 Napoleon stürzt die Direktorial-Regierung in Frankreich. Er wird erster Konsul auf 10 Jahre. Ein Senat von 80 Mitgliedern wird ernannt. In den Departements werden Präsekten als Verwaltungsbeamte eingesetzt. Napoleon setzt den Krieg gegen die zweite Koalition in Italien fort. Er zieht über den grossen Bernhard und siegt über Melas in der Schlacht bei Marengo. Unterdessen führt General Moreau den Krieg in Deutschland und schlägt die Österreicher unter dem Erzherzog Johann in der Schlacht bei Hohenlinden. Der Frieden zu Luneville. Das linke Eheinufer wird an Frankreich abgetreten. Deutschland erleidet dadurch einen Verlust von 1150 □ Meilen und von 3j/2 Millionen Einwohnern. Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit und ändert abermals die Verfassung Frankreichs. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion. Ausarbeitung des „Code Napoleon“ wird begonnen. Napoleon schließt ein Konkordat mit dem Papst Pius Vii. über die Herstellung der katholischen Kirche in Frankreich ab. Der Reichsdeputations-Hanptschluss setzt die Entschädigungen und Besitzveränderungen der deutschen Fürsten fest. Die geistlichen Besitzungen werden säkularisiert. Nur das Kurfürstentum Mainz bleibt bestehen. Von den 48 Reichsstädten bleiben nur noch 6 bestehen, die drei Hansastädte Hamburg, Lübeck, Bremen nebst Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg. Die Zahl der deutschen Kurfürsten wird um 4 vermehrt: Hessen, Baden, Württemberg und Salzburg. Preussen erhält die Bistümer Paderborn, Hildesheim. Erfurt und das Eichsfeld, einen Teil von Münster, die Abtei Quedlinburg und die Reichsstädte Nordhausen, Mühlhausen und Goslar. Besonders vorteilhaft vergröfsert werden Bayern, Baden und Württemberg. Napoleon, der nach kurzem (zu Amiens geschlossenen) Frieden wieder mit England im Kampfe ist, besetzt 1 Hannover.

10. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 134

1888 - Langensalza : Beyer
134 n. Chr. 1805 26. Dez. 1806 1806unb 1807 9. Oktober 1806 10. Oktober 14. Oktober Iii. Teil: Die neuere Zeit. Friede zu Prefburg. Österreich verliert Venedig und tritt Tirol und Vorarlberg an Bayern ab. Es erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Napoleon stiftet den Rheinbund und wird dessen Protektor. Kaiser Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Auflösung des deutschen Reiches. — Napoleons Bruder Louis Napoleon wird König von Holland. Napoleons Schwager Murat wird Herzog von Cleve und Berg. — Preußens unglücklicher Krieg gegen Napoleon. Die preußische Kriegserklärung. Grunde: a) Napoleon hat den Rheinbund gestiftet und arbeitet Preußen entgegen, als dieses die norddeutschen Staaten zu einem Bunde vereinigen will. b) Er hat vertragswidrig Wesel annektiert, und sein Schwager Murat hat die preußischen Abteien Elten, Essen und Werden besetzt. c) Er unterhandelt im Geheimen mit England, dem er das eben an Preußen gefallene Hannover wieder verschaffen will. d) Er will der Forderung Preußens, seine Truppen aus Süddeutschland zu entfernen, nicht Folge leisten. Preußens Lage: Es hat ein aus fremden Söldnern bestehendes Heer, das mangelhaft gerüstet und der neueren Kriegskunst Napoleons nicht gewachsen ist. Die Führer waren zum Teil unfähig. Preußen steht ziemlich isoliert den überlegenen Streitkräften Napoleons gegenüber. — Rußlands Hilfe ist noch fern. England ist unwillig über den Verlust Hannovers. — Die Vorhut des preußischen Heeres wird in dem Gefecht bei Saatfeld geschlagen. Prinz Louis Ferdinand fallt. In der Doppelschlacht bei 3cna und Auerstadt wird die preußische Hauptarmee vollständig geschlagen. Bei Jena Fürst Hohenlohe gegen Napoleon. Bei Auerstädt Ferdinand v. Braunschweig gegen Davoust.
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