Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 4

1835 - Königsberg : Bornträger
4 Kuppen (Kopf), Hauben. s. w. — Die Abhänge ftiib entweder sanft oder steil, schroff, jäh, abschüssig.- Es gicbt auf der Erde einzelne kegelförmige Berge, die oben oder seitwärts Oeffnungen (Krater) haben, aus denen Feuer, Rauch, Steine, Äsche und eine glühende flüssige Materie (Lava) Hervorkommen und fortgeschleudert werden. Man nennt sie Vu lka n e oder feuerspeiende Berge. Mit den Ausbrüchen dieser V. sind oft Erderschütterungcn oder Erdbeben verbunden. Die Vertiefungen des Landes sind verschieden. Eine Strecke Landes zwischen Hügeln heißt ein Grund. Ein von Gebirgen oder Bergen eingeschlossener Raum, der gewöhnlich gegen seine Länge schmal ist, wird Tbal ge- nannt (muldenförmige, gabclförm. Thäler — Keffelthä- lcr; — im Verhältnisse zum Höhenzuge: Längenthäler, Ouerthäler). Die Scitenwände der Thäler heißen Thal- Hänge. Ist es sehr enge und liegt zwischen schroffen Ber- gen, so heißt's Schlucht. Schmale Oeffnungen in Fel- sen nennt man Klüfte oder Spalten. ■— Die Thäler liegen nicht gleich hoch über der Meeresfläche, also auch nicht gleich hoch unter einander. Die höchsten bekannten Thäler sind etwa 8000 Fuß über dem Meere. Ii. Das Wasser, ein tropfbar flüssiger, leicht zcrthcilbarcr, leicht beweglicher (z. B. vom Winde), ela- stischer, durchsichtiger Körper, dringt leicht in die Oeffnun- gen der Körper ein und hat eine außerordentlich auflösende Kraft. Durch starke Wärme wird cs in Dämpfe aufgelöst (Austrocknen der Pfützen w.), durch Entziehung der Wärme (Kälte) in Eis verwandelt. Man unterscheidet eine drei- fache Ausdehnung der Gewässer auf der Erde: Länge, Breite, Tiefe. Gewässer von sehr geringer Tiefe heißen seichte. Das Wasser auf der Erde ist entweder salzig oder nicht (süß); das meiste ist salzig; das süße W. theilt man in hartes (mit mineralischen Theilen), Ouellwasser, und benutzt cs zum Trinken, und in weiches (Fluss- oder Teich - :c. Wasser). Die Oberfläche der Gewässer nennt man den Wasserspiegel (der Himmel, die Ufer :c. spie- geln sich darin ab)-. Wenn sich das W. regelmäßig nach einer bestimmten Richtung hin bewegt, so sagt man: es fließt d. h. cs fällt allmählich von höhern nach niederen Orten; hat cs dagegen seinen Ort gefunden, da es sich sammelt, so spricht man: es steht. Sonach zerfallen

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 15

1835 - Königsberg : Bornträger
15 für die Rechtspflege; Gerichte (hohe und niedere). 6) Anstalten für die Sicherung und Vertheidig ung des Landes: Heere, Festungen, Zeughäuser. 7) Anstalten für den Handel: Börsen, Licente. 8) Wohlthatige Anstalten: Armen-, Krankenhäuser, Hospitäler, Lazare- the, Stifter, Blindeninstitute re. Für das gemeine Wesen müssen mancherlei Ausgaben gemacht werden z. B. zur Besoldung cder>Beamten, Sold fürs Heer, zu Straßen- und Kanal-Bauten rc. Diese werden aus den öffentlichen Einkünften bestritten, welche durch Abgaben der Unterthanen entstehen. (Ge- werbesteuer, Vermögenssteuer, Accise rc.) Vcrschiedne Obrigkeiten: Schulzen sehen auf Ord- nung in den Dorfschaften; sie heißen Dorfrichter oder Friedensrichter, wenn sie zugleich Streitigkeiten zu schlichten haben. In Städten heißt die Obrigkeit Magi- strat. Einzelne Landgüter gehören Edelleuten (Män- nern von Adel, Freiherrn, Baron-cn), Grafen (Besitzern einer Grafschaft) rc. — Fürsten — Herzöge. Die höchsten Herren auf Erden die Könige und Kai ser. — Königreiche — Kaiserthümer. Preußen ist ein König- reich. Die Kinder des Königs heißen Prinzen und Prin- zessinnen, der älteste Prinz: Kronprinz. Die Stadt, in welcher der König wohnt, heißt Residenzstadt; die Stadt, welche der Sitz der obersten Regierung eines Landes ist, heißt Hauptstadt. Sic ist auch gewöhnlich die größeste und volkreichste. — Große Lander werden zur leichtern Regierung und Uebersicht in kleinere Theile ge- theilt: Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise. Ix. Größe verschiedncr Theile der heimathlichen Gegend; — m essen. Langenmaaße (Schritt, Spanne, Klafter — bestimmte: Fuß, Zoll, Linie, Ruthe, Faden n 6fß., Meile); Flacbenmaaße (Quadratfuß, Q. Zoll, O. Linie, Q. Ruthe, sz Meile — Morgen — Hufe); Körper - oder Kubikmaaße (Kubikzoll, K.fuß rc.). — Man kann Flachen durch kleine ähnliche Figuren darst eilen, auftragen — verjüngterma aßstab — Winkel- messer. — r.::.. Nunmehr geht man zum Entwürfe eines Grundrisses oder einer kleinen Charte der umliegenden Gegend, etwa, im Umkreise einer Meile. Man beschreibe auf der Tafel einen großen Kreis (obcn N., links W., unten S. rc),

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 32

1835 - Königsberg : Bornträger
32 4 Theile: d. nördl.maucrfee, d. östl. Dargeimensec, der südl. Lözncr- oder Kisainsee, der westl. Dobi- sch e- S e e. Im Westen die Halbinsel S t e i n o r t. Abzug nach N. durch die Angerapp. Die Verbindung der vielen Seen zwischen Johannisburg und Angerburg ist nach ver- schiedncn erfolglosen Versuchen 1770 durch viele kleine Ka- näle bewirkt. Man wollte den großen Holzvorrath von dorther durch die Angerapp nach dem Pregel schaffen; das ist aber nicht gelungen wegen der vielen Steine und Krüm- mungen der Angerapp. 21. Der Raygrodersee an der S. O. Gränze Preu- ßens — tief. 22. Der Selmentsee östl. von Lyk. 23. Der Lykersec bei Lyk. 24. Der Lasmiadensee nördl. von Lyk. 2ä>. Der H a a s n e n se e nördlich von 24. 26. Der Wystittensee, von der Pissa an der Gränze gebildet. §. 14. Wasserscheiden Preußens. Die Erhöhungen des Landes bilden Wasserscheiden. Die wichtigsten sind: 1) Die Wasserscheide zwischen Pregel und Memel — von Schirwind ab bis zum Rande der tilsener Niederung — hohes Land., 2) Die Wasserscheide zwischen Pregel und Weichsel (durch den Bug und Narew) — der Höhenzug im südöstl. Preußen. Nach S. fließen ab: der Lyk, Pisch, Nossoga, Omuleff, Orzyc und Neide; nach N.r Alle und Angerapp. 3) Die Wasserscheide zwischen Alle und Passarge — der Stab lack. 4) Die Wasserscheide Zwischen Passarge und Weichsel — der Höhenzug zwischen Graudenz und Trunz. 5) Die Wasserscheide zwischen der Weichsel und denpom- merschen Flüssen — der pommercllische Höhenzug. 6) Die Wasserscheide zwischen Weichsel und Oder (durch die Netze). Der Höhenzug, welcher vom pvmmerellischcn Zuge von den Quellen der Brahe ab nach S. streicht. §. 15. Der Boden in Preußen. In der mannigfaltigen Schichtung der verschiednen Erdarten zeigt sich nirgend eine bestimmte Stufenfolge. Auf der Oberfläche wechseln Damm-, Moorcrde, Thon, Lehm, Sand ab. 1. Die

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 33

1835 - Königsberg : Bornträger
1. Die Niederungen haben schwarzqrauen Lehm mit Dammerde gemischt, an nieder« Stellen Moorgrund. Große Triebkraft. Vorzüglicher Graswuchs. 2. Die Nerungen und Hela fast lauter Sand. 3. Pommerellen: Sand mit Lehm gemischt; im N. kalter Boden, viele Brücher um die See'n. Um Dirschau, Mewe, Schwetz strenger Lehmboden. Die Mitte viel Sand und Haide — Wald. Im S. viel Sand und Kie- fernholz. 4. Das eigentliche Preußen. Nordl. der Memel meist Haideland — Palmen. Der Landstrich zwischen Pre- gel. Deine, Haff, Ostsee: Lehmboden mit Sand gemischt, wenig Wasser. Zwischen Pregel und Memel mehr Lebm. Das südliche Litthauen zwischen dem Pregel und den See'n Lehmboden, doch auch Saudstriche und Brücher, Im S.o. Preußens vorherrschend Sand; um die See'n oft Moor. Das Land zwischen Alle und Passarge sandiger Lehmboden, das zwischen Passargc und Weichsel fruchtbarer Lehm- boden. §.16. Klima. Wegen der Nähe des Meeres häufiger Wechsel in der Witterung; oft an heißen Tagen plötzliche Abkühlung. Doch ist das Klima gesund — anstechende Krankheiten selten. Früher oft die Pest, doch nicht in Folge des Klimas. Sel- ten Misswachs. Unter 9 Aernten kann man auf 2 gute, 6 mittelmäßige und 1 schlechte rechnen. Zwischen den hohen und nieder« Gegenden zeigt sich ein Unterschied, die hohen (z. B. um Bereust, Trnnz, Lahna) kommen mit der Ackerbestellung etwa um 14 Tage spater, als die nieder«; ebenso sind die südlichen (;. B. Thor«) den nördlichen immer vor. 1. Der Frühling beginnt mcift im April, und ist zu Anfang warm und trocken; dann aber treten im Mai Nacht- fröste ein in Folge des Nordwindes, der bis 14 Tage lang weht. Nach der Periode der Nordwinde tritt warme und fruchtbare Witterung ein. In einzelnen günstigen Jahren begann die Ackcrbestellung Ende Januars und Anfang Fe- bruars, und die Aernte fand um Johannis Statt; dage- gen sind auch in andern Jahren noch im Juni Nachtfröste eingetreten. 2. Der Sommer ist selten regelmäßig, öfter nass als trocken. Zur Zeit der Dürre zeigt sich oft der H c e r r a u ch.

5. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 37

1835 - Königsberg : Bornträger
37 Bereitung des Glases, Porzellans. 3) Feuerstein — muschliger Bruch — starkes Funken am Stahle — häufig — gewöhnlich von einer weißen oder gelblichen Kreide- kruste überzogen. Die alten Preußen machten daraus Schneidewerkzeuge. — Auswärts werden Flintensteine be- reitet. — Auch zum Steingut und dein Flintglase (zu Fern- röhren). — 4) der splittrige Hornstein, ähnlich dem vorigen; glanzlos, splittrig im Bruche. Er heißt Holz- stein, wenn er sich als Pflanzenversteinerung durch Holz- gestalt kenntlich macht. — 5) der Kiesel schiefer, etwas weicher. Bei uns besonders sammetschwarz, und dann unter dem Namen lydischer Stein als Probierstein von Goldarbeitern gebraucht. Die alten Preußen machten dar- aus Streitäxte. — 6) der Ch alcedon weiß und grau bei uns, kugelig. Streifig heißt er Achat (zu Schmuck- sachen.) — 7) der Karni ol, blutroth — Abart von 6 — Pettschafte und Uhrschlüssel. — 8) g e m. Feldspath — schöner Glasglanz — Funken am Stahle— fleischroth auch weiß. 9) Der Feldstein sieht wie verhärteter Thon aus und riecht auch beim Anhauchen danach — funkt aber am Stahle. — 10) Der Glimmer (Katzengold oder Katzen- silber bei uns genannt) feine, über einander liegende bieg- same Plättchen. — 11) Die gemeine Hornblende, dunkelgrün und schwarz — schöner Glas - oder Pcrlmutter- glanz, ritzt Glas, sunk.t nicht am Stahle — meist als Be- standtheil andrer Gesteine. —12) Hornblendeschiefer, dunkelgrün. Seidenglanz; selten. 13) Der Granat als Rautcnzwölfflach im grobkörnigen Granit. Auf Schnüre gereiht zum Halsschmucke. 11) Töpferthon roth, gelb, braun, auch graublau (Schluff). Den Sand darin ent- fernt nian durch Schlämmen. Gut findet er sich bei Stein- beck, Zinten, Heiligenbeil, Steinort, Landsberg, Sor- guitten. Schwarzer Thon bei Lözen und in Pommerellen, zu Schmelztiegeln gebraucht. Dunkelblauer Thon bei Oste- rode, Angerburg, Oliva, Rastenburg (liefert hochrothe Zie- gel), bei Bartenstein (mit Muschelversteinerungen). 15) Die Walkererde soll sich zwischen Liebstadt und Wormditt finden — von Tuchmachern gebraucht. 16) Kalk. Preu- ßen hat viele und treffliche Kalklager und bedarf des schwe- dischen Kalkes nicht. Solche Lager im Pregelthale von der Moosbude bei Königsberg bis Taplackcn, bei Hciligenbeil, an der Deine, Jura, bei Goldapp, Lözen, Christburg, j

6. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 38

1835 - Königsberg : Bornträger
38 Liebstadt, Sorquitten, Zarnowitz u. a. Man findet auch den körnigen Kalk oder Marmor (bei Danzig und Puzig), den Muschelkalk, kenntlich an vielen Schaal- thicrversteinerungen, den Kalksinter oder Tropfstein in der mechauer Höle bei Neustadt in Westpreußen, den Kalk tu ff am Memelufer bei Tusseinen, am Rombin. — 17) Der Mergel besteht aus Kalk, gemischt mit Thon- odcr Kieselerde — unrein weiß und grau. Er ist für die Verbesserung des thonigcn und sandigen Landes wichtig. Klee gedeiht gut auf ihm, auch die Buche, Eiche, und der Weizen. (Am talter Wasser). — 18) Der Gyps. Bei Schwetz ist ncuerding-s ein Gypslager entdeckt. — Wichtig für die Verbesserung des Bodens. 6. Gebirgs-oder Felsarten. 1) Der Granit besteht aus Feldspath, Quarz und Glim- mer. Die meisten größern Blocke bei uns. 2) Der Sye- nit, dunkelfarbig, besteht aus rothem oder grünlich weißem Feldspath mit Hornblende. 3) Der Gneiß. Die Bcstand- theilc des Granits schiefrig verbunden. 4) Der Glim- merschiefer, das glänzende Gestein, dessen sich die Landlcute zum Wetzen der Sensen bedienen. 5) Der Por- phyr als Feldstein-P., Hornstein-P., Thonstein-P. — 6) Der Thonschiefer, feines Gemenge aus Glimmer, Quarz, Feldspath und Kalk. Farbe roth, grau, braun, schwarz. Strich lichtgrau. 7) Der Basalt. 8) Der Sandstein von verschiedner Farbe und Harte. 9) Der Gruß oder Grand (zersetzte Fclsarten). 10) Der S a n d (zersetztes Quarzgcstein). ' Iv. In Mineralien umgewandelte organische Körper. A. Brennliche Mineralien. 1. Der Bernstein, auch Börnstein (von bernen, bö- ren s. v. a. brennen) genannt — gelb ins Rothe, Braune und Weiße, der kumstfarbne der beliebteste — vcrschiedne Größe (Stücke von 10 Pfd. und darüber) — electrisch, wenn er gerieben wird. In ihm findet man Wassertropfcn, Stückchen Holz, Blatter, Insekten — daher wol ein Harz, das aus einem Nadelholz-Baume floss, der bei uns nicht mehr vorkommt. Benutzung zum Rauchern, zu Schmuck- sachen, zu Bernsteinlack, Bernsteinöl und Bernsteinsaure. Er findet sich längs der preuß. Küste, besonders an der samländischen Westküste, und wird theils vori der See bei

7. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 39

1835 - Königsberg : Bornträger
39 W. u. N. W. Winden ausgeworfen, theils gefischt, theils gegraben. 1782 legte man zur reichern Gewinnung ein Bergwerk an, das aber bald einging. 2. Die B r a u n k o h l e, in ein Mineral verwandeltes Holz, das sich oft in langen Stämmen und Stücken findet — viel Brennstoff. Häufig, an der Seeküste in der Erde. 3. Der Torf entsteht aus abgestorbenen Pflanzentheilen, vorzüglich des gemeinen Torfmooses, das sich mit seinen ästigen und röthlichen Stengeln über die Wasserfläche breit tet, Saamcn streut und dann in die Tiefe hinabsinkt, wo sogleich die Umwandlung beginnt. Im nächsten Jahre entwickeln sich neue Pflanzen, mit denen es denselben Ver- lauf nimmt, bis die Grube ziemlich angefüllt ist; worauf Riedgräser rc. auf die Moosmasse wandern, und ihre Wur- zeln zu derselben Verwandlung hergeben. Je fester, schwär- zer der Torf ist, desto Heller brennt er, desto weniger Asche lässt er zurück. Etwa in 30 Jahren wächst eine 4 — 6 Fß. dicke Schicht nach. Wir haben viele Torfbrücher, die indess erst seit etwas über 100 Jahren benutzt sind, z. B. bei Gum- binnen, Stallupönen, Angerburg, Wehlau, Labiau, Bar- tenstein, P. Eilau, Stuhm, Schlochau, Könitz. Eigne Beamte für die königl. Brücher: Torffactoren. B. Eigentliche Versteinerungen. Sic kommen entweder u nv er ä nd ert vor z. B. die Thicrerc. im Bernstein, oder mit fremden Stoffen durchzo- gen (Kalk, Schwefelkies, Erdharz), oder wirklich ver- steinert, oder endlich abgedrückt (z. B. Fischabdrücke auf Thonschiefer). Die Versteinerungen sind entweder aus dcnr Pflanzen- reiche (Holzstein, Bernstein), oder aus dem Thierreiche. Thierischc Ueberreste sind meistens in Kalk verwandelt. Marr hat Backenzähne vonr Elephanten bei uns gefunden, einen großen Schädel vom Rinde (Dirschau), den Schä- del eines Nashorns (zwischen Mewe und Danzig), ver- steinerte Pferdezähne, Hirschgeweihe u. s. w. Von niedern Thieren: der Ammonit oder Ammonshörnchen (zierlich gewundne Qucrlinicn und schöner Perlmutterglauz), der Belemnit oder Donnerkeil (Verstein. eines schneckenarti- gen Thieres), mehrere Muschel- und Korallenarten, Schrauben - oder Nädcrsteirre u. s. w.

8. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 105

1835 - Königsberg : Bornträger
105 Ii. Die kreisständischen Versammlungen sollen zur Anordnung der Communalangelegenheiten dienen. Es wird jährlich wenigstens einmal ein Kreistag unter dem Vorsitze des Landraths gehalten. Die Beschlüsse werden der Negierung zur Bestätigung vorgelegt. §.50. D i e L a n d s ch a f t. Als nach dem 7jährigen Kriege die adeligen Güter so heruntergekommen waren, dass ihre Besitzer sich nicht hal- ten konnten, traf der Staat die Einrichtung, dass der ge- sammte Adel einer Provinz gemeinschaftlich für alle auf den adeligen Gütern stehenden und noch zu machenden Schulden haften sollte, so lange die Schulden nicht die Hälfte des Werthes überstiegen. Jeder Gläubiger erhielt statt seiner alten Schuldverschreibung, eine neue unter dem Namen Pfandbrief, und bekam nun die Zinsen nicht mehr von seinem Schuldner, sondern von der Landschaft (so heißt der Verband der Gutsbesitzer), während die Land- schaft die Einziehung von den Schuldnern übernahm. Aus diese Weise kann jemand auch jetzt auf sein Gut (wenn dasselbe nicht unter 500 Rthlr. abgeschätzt ist) bis % des Werthes Geld aufnehmen, und zahlt dafür an die Land- schaft 4% p. C. Zinsen. Die Landschaft dagegen zahlt den Pfandbriefinhabcrn nur 4 p. C. Mit diesen Angelegenheiten haben folgende Behörden zu thun: 1) Die ostpreuß. General-Landschafts-Direction zu Kö- nigsberg. Unter dieser stehen 3 Landschafts -Departements- Directionen zu Königsberg, Morungen und Angerburg. 2) Die westpreuß. Gcneral-Landschafts-Direction zu Marienwcrder Unter dieser stehen 4 Provincial-Land- schafts-Dircctionen zu Marienwerder, Danzig, Bromberg und Schneidemühl. §. 51. Kirchen- und Schulwesen. Die evangelische Kirche steht in Bezug auf die innern Angelegenheiten (Lehre, Amtsführung her Geistlichen) unter dem Konsiftvrium zu Königsberg; in Absicht der äußern Angelegenheiten aber (Vermögen, Besetzung der Stellen, Einkünfte) unter derjenigen Äbtheilung jeder Ne- gierung, welche die Kirchenverwaltung und das Schul- wesen besorgt.

9. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 45

1835 - Königsberg : Bornträger
45 oder der sichelförmige Schneckenklec, die Futterwicke, der weiße Klee, der Hasenklee, Hopfenklee, der Bergklee, brau- ner Klee, die Vogelwicke, die Zaunwicke, der Ackerspark, die Wiesenplatterbse, Esparsette, Brennnessel, Bruneue. Die Hülscnfrüchte: Erbse, Bohne, Linse rühren vom Auslande her. , Die Manufaktur- und Handelsgcwächse: Hanf, Flachs, Hopfen (zu Bier, Stricken, Leinewand — die Ausdünstung eines Vorraths von Hopfen betäubt — zur Vertreibung des Kornwurms), Mohn (die Saamen geben Oel, nur die Saamenkapseln enthalten das narkoti- sche Gift, das Opium), Krapp, Waid, Raps, Kümmel, Taback, Sauerklee (Sauerkleesalz daraus — die Kleesäure ein Gift), die Färberscharte oder Farberdiestel (gelb färbend) rc. Die Gemüse- und Wurzelgewächse: Kohl in verschicdnen Arten, die gelbe Rübe oder Möhre, Pasti- nake,- rothe Rübe, Kohlrübe, Wruke, Rettig, Sallat, Spinat, Kürbis, Gurke, Spargel:c. Die wichtigsten Arzneipflanzen: 1) Der gebräuchl.baldrian (röthl. Blüten);-die braune, wie abgebissen aussehende, bittre Wurzel von trocknen Standorten gesammelt bei Nerven- schwache, Magenkrampf, Engbrüstigkeit. 2) Der Wie- senknöterich (bei Ruhr und Schlaffheit des Zahnflei- sches). 3) Die Eberwurz, bitter mid arzneikräftig. 4) Die g r o ß e K l e t t e, die von der zweijähr. Pflanze im Frühlinge gesammelte Wurzel hat Heilkräfte gegen Poda- gra, Gliederschmerz. 5) Die Butterblume oder Löwen- zahn, Wurzel und Blatter vor dem Blühen Heilmittel bei Unterleibskrankhciten, Magenschwäche. 6) Der Hanf» b lä ttr. Wasserdost, äußerlich Wunden heilend. 7)Der Alant. 8) Die Schaafgarbe, Schaafscheere, der Thee von Blättern und Blüten gegen Brustkrankheiten, Schwindsucht. 9) Der Rom ei, der wohlriechende, bei Sonnenschein gesammelt, am schattigen Orte getrocknet wirkt als Thee krampfstillend, magenstarkcnd, zu Kräuter- säckcn, nervenstärkenden Bädern; das krampfstillendc Oel daraus (aus 50 ttz Blumen 2 Quentchen) ist sehr thcuer. 10) Der Wermuth, gegen Magenbcschwerden, Würmer. 11) Der wahre Wolverlei, Blätter und Blumen bei Quetschungen. 12) Der Salbei, mit Essig und Honig zum Gurgeln bei schlimmem Halse. 13) Mehrere Arten

10. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 46

1835 - Königsberg : Bornträger
46 Münze, stärkender Thee. 14) Der Gundermann, als Thee beim Husten. 15) Der weiße Andorn, ein balsa- misches, bei Brustleiden wirksames Kraut. 16) Der Fe ld- Thymian oder Quendel wirkt zertheilend. 17) Der B o r et sch. 18) Beinwell oder Schwarzwurz,. die im Frühl. gesammelte Wurzel sehr schleimhaltig, bei Durch- fall, Ruhr, Brustbeschwerden. 19) Die gem. Braun- wurz, in der knolligen Wurzel Heilkräfte gegen Krchs und Kropf 20) Der gebraucht. Ehrenpreis. 21) Die Königskerze, bei Brustbeschwerden und zu erweichenden Umschlagen. 22) Der bittre Enzian. 23) Lausend- gül den braut, schweißtreibend, magenstarkend. 24) Der Bitterklee oder Fieberklee. 25) Der Mauerpfeffer, der ausgezogen in der Luft fortwächst., 26) Die fette Henne, kühlend auf Wunden — Aberglauben zur Johan- niszeit. 27) Die edle Angelika, magenstarkend. 28) Gelbes B e ned i kt enk r a u t, die Wirkung ähnlich der Chinarinde. 29) Das j adrige Bingelkraut. 30) Die rundblattr. Malve, bei Halsbeschwerden und zu Klpstieren bei Unterleibskrampfen. 31) Das gern. Seifenkraut, Abkochung der Wurzel blutreinigend. 32) Das dreifarb. Veilchen oder Stiefmütterchen, der Thee für junge Kinder beim Milchschorfe u. bei Krämpfen. 33) Die bittre Polygale, bei Brustkrankheiten. 34)Der gern. Erdrauch, bei Hautausschlagen. 35) Die Wie- senkresse und Brunnenkresse. 36) Das Löffel- kraut gegen Skorbut. 37) Der Meerretti g, gerieben als Zugpflaster. 38) Der schwarze Senf, grob gesto- ßen, mit Essig angefeuchtet, als Zugpflaster. 39) Die Q u e k e, Brust - und Magenmittel. 40) Das ge m. E n - gelsüß, fingerdicke unter dem Boden fortlaufende braune Wurzel, guter Brustthee. 41) Der Wurmfarrn, gegen Würmer. 42) Die isländische Panzer flechte (is- land. Moos) bei Brustkrankheiten u. Abzehrung. 43)Kal- mus, die Wurzel magen- und nervenstärkend, schweiß- treibend, bei Krankheiten des Zahnfleisches, zu Badern. 44) Die Triften - Ragwurz oder Salep-Knaben- kraut, in s. knolligen Wurzel ein gesundes und leichtes Nahrungsmittel für Kinder und Entkräftete. — An diese schließen sich von den oben angeführten-: der H o l l u n d e r, die Sandbeere, der Jsop, der Wachold er, die schwar- ze I o h a n n i s b e e r e, die g e m e i n e Stechpalme.
   bis 10 von 461 weiter»  »»
461 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 461 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 45
1 2
2 0
3 7
4 1
5 176
6 0
7 71
8 3
9 0
10 49
11 3
12 4
13 13
14 1
15 8
16 117
17 2
18 8
19 53
20 2
21 16
22 5
23 1
24 5
25 0
26 4
27 4
28 6
29 3
30 76
31 1
32 1
33 43
34 2
35 0
36 13
37 226
38 16
39 24
40 5
41 9
42 0
43 1
44 0
45 42
46 5
47 7
48 4
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 27
2 0
3 35
4 3
5 4
6 41
7 0
8 1
9 1
10 23
11 6
12 20
13 1
14 2
15 0
16 69
17 231
18 0
19 20
20 0
21 49
22 1
23 17
24 41
25 0
26 3
27 2
28 12
29 4
30 1
31 1
32 4
33 0
34 5
35 0
36 28
37 10
38 16
39 72
40 3
41 2
42 139
43 0
44 0
45 42
46 1
47 0
48 9
49 6
50 6
51 2
52 7
53 0
54 53
55 1
56 1
57 2
58 1
59 7
60 0
61 2
62 2
63 0
64 6
65 5
66 5
67 1
68 3
69 10
70 18
71 10
72 5
73 0
74 0
75 45
76 11
77 173
78 3
79 20
80 1
81 7
82 32
83 3
84 72
85 2
86 1
87 44
88 2
89 0
90 1
91 14
92 99
93 1
94 215
95 9
96 1
97 0
98 23
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 31
1 23
2 34
3 58
4 9
5 8
6 109
7 7
8 14
9 20
10 22
11 8
12 109
13 148
14 29
15 4
16 7
17 17
18 67
19 25
20 3
21 33
22 4
23 1
24 213
25 66
26 26
27 5
28 217
29 27
30 22
31 10
32 38
33 336
34 90
35 3
36 13
37 2
38 9
39 44
40 20
41 9
42 216
43 88
44 39
45 4
46 133
47 29
48 12
49 6
50 168
51 366
52 1
53 5
54 0
55 16
56 16
57 42
58 19
59 232
60 9
61 28
62 0
63 3
64 14
65 72
66 37
67 7
68 7
69 0
70 7
71 16
72 19
73 2
74 9
75 72
76 12
77 9
78 9
79 8
80 9
81 630
82 3
83 46
84 214
85 7
86 5
87 14
88 6
89 107
90 10
91 14
92 2
93 12
94 51
95 48
96 16
97 24
98 4
99 21
100 482
101 29
102 106
103 8
104 19
105 4
106 19
107 113
108 2
109 39
110 55
111 114
112 32
113 76
114 75
115 9
116 90
117 3
118 6
119 90
120 7
121 66
122 13
123 43
124 181
125 99
126 8
127 28
128 7
129 21
130 49
131 274
132 6
133 86
134 10
135 93
136 51
137 59
138 5
139 22
140 8
141 3
142 71
143 53
144 4
145 13
146 7
147 11
148 0
149 2
150 9
151 18
152 241
153 4
154 34
155 21
156 45
157 33
158 0
159 31
160 10
161 36
162 1
163 5
164 104
165 11
166 33
167 16
168 73
169 24
170 11
171 9
172 3
173 153
174 21
175 524
176 8
177 68
178 13
179 263
180 56
181 6
182 9
183 222
184 25
185 21
186 5
187 16
188 24
189 20
190 2
191 10
192 21
193 39
194 12
195 123
196 203
197 5
198 16
199 36