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Kuppen (Kopf), Hauben. s. w. — Die Abhänge ftiib
entweder sanft oder steil, schroff, jäh, abschüssig.-
Es gicbt auf der Erde einzelne kegelförmige Berge, die
oben oder seitwärts Oeffnungen (Krater) haben, aus denen
Feuer, Rauch, Steine, Äsche und eine glühende flüssige
Materie (Lava) Hervorkommen und fortgeschleudert werden.
Man nennt sie Vu lka n e oder feuerspeiende Berge. Mit
den Ausbrüchen dieser V. sind oft Erderschütterungcn oder
Erdbeben verbunden.
Die Vertiefungen des Landes sind verschieden.
Eine Strecke Landes zwischen Hügeln heißt ein Grund.
Ein von Gebirgen oder Bergen eingeschlossener Raum, der
gewöhnlich gegen seine Länge schmal ist, wird Tbal ge-
nannt (muldenförmige, gabclförm. Thäler — Keffelthä-
lcr; — im Verhältnisse zum Höhenzuge: Längenthäler,
Ouerthäler). Die Scitenwände der Thäler heißen Thal-
Hänge. Ist es sehr enge und liegt zwischen schroffen Ber-
gen, so heißt's Schlucht. Schmale Oeffnungen in Fel-
sen nennt man Klüfte oder Spalten. ■— Die Thäler
liegen nicht gleich hoch über der Meeresfläche, also auch
nicht gleich hoch unter einander. Die höchsten bekannten
Thäler sind etwa 8000 Fuß über dem Meere.
Ii. Das Wasser, ein tropfbar flüssiger, leicht
zcrthcilbarcr, leicht beweglicher (z. B. vom Winde), ela-
stischer, durchsichtiger Körper, dringt leicht in die Oeffnun-
gen der Körper ein und hat eine außerordentlich auflösende
Kraft. Durch starke Wärme wird cs in Dämpfe aufgelöst
(Austrocknen der Pfützen w.), durch Entziehung der Wärme
(Kälte) in Eis verwandelt. Man unterscheidet eine drei-
fache Ausdehnung der Gewässer auf der Erde: Länge,
Breite, Tiefe. Gewässer von sehr geringer Tiefe heißen
seichte. Das Wasser auf der Erde ist entweder salzig
oder nicht (süß); das meiste ist salzig; das süße W. theilt
man in hartes (mit mineralischen Theilen), Ouellwasser,
und benutzt cs zum Trinken, und in weiches (Fluss- oder
Teich - :c. Wasser). Die Oberfläche der Gewässer nennt
man den Wasserspiegel (der Himmel, die Ufer :c. spie-
geln sich darin ab)-. Wenn sich das W. regelmäßig nach
einer bestimmten Richtung hin bewegt, so sagt man: es
fließt d. h. cs fällt allmählich von höhern nach niederen
Orten; hat cs dagegen seinen Ort gefunden, da es sich
sammelt, so spricht man: es steht. Sonach zerfallen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
15
für die Rechtspflege; Gerichte (hohe und niedere).
6) Anstalten für die Sicherung und Vertheidig ung
des Landes: Heere, Festungen, Zeughäuser. 7) Anstalten
für den Handel: Börsen, Licente. 8) Wohlthatige
Anstalten: Armen-, Krankenhäuser, Hospitäler, Lazare-
the, Stifter, Blindeninstitute re.
Für das gemeine Wesen müssen mancherlei Ausgaben
gemacht werden z. B. zur Besoldung cder>Beamten, Sold
fürs Heer, zu Straßen- und Kanal-Bauten rc. Diese
werden aus den öffentlichen Einkünften bestritten,
welche durch Abgaben der Unterthanen entstehen. (Ge-
werbesteuer, Vermögenssteuer, Accise rc.)
Vcrschiedne Obrigkeiten: Schulzen sehen auf Ord-
nung in den Dorfschaften; sie heißen Dorfrichter oder
Friedensrichter, wenn sie zugleich Streitigkeiten zu
schlichten haben. In Städten heißt die Obrigkeit Magi-
strat. Einzelne Landgüter gehören Edelleuten (Män-
nern von Adel, Freiherrn, Baron-cn), Grafen
(Besitzern einer Grafschaft) rc. — Fürsten — Herzöge.
Die höchsten Herren auf Erden die Könige und Kai ser.
— Königreiche — Kaiserthümer. Preußen ist ein König-
reich. Die Kinder des Königs heißen Prinzen und Prin-
zessinnen, der älteste Prinz: Kronprinz. Die Stadt,
in welcher der König wohnt, heißt Residenzstadt;
die Stadt, welche der Sitz der obersten Regierung eines
Landes ist, heißt Hauptstadt. Sic ist auch gewöhnlich
die größeste und volkreichste. — Große Lander werden zur
leichtern Regierung und Uebersicht in kleinere Theile ge-
theilt: Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise.
Ix. Größe verschiedncr Theile der heimathlichen
Gegend; — m essen. Langenmaaße (Schritt, Spanne,
Klafter — bestimmte: Fuß, Zoll, Linie, Ruthe, Faden
n 6fß., Meile); Flacbenmaaße (Quadratfuß, Q. Zoll,
O. Linie, Q. Ruthe, sz Meile — Morgen — Hufe);
Körper - oder Kubikmaaße (Kubikzoll, K.fuß rc.). — Man
kann Flachen durch kleine ähnliche Figuren darst eilen,
auftragen — verjüngterma aßstab — Winkel-
messer. — r.::..
Nunmehr geht man zum Entwürfe eines Grundrisses
oder einer kleinen Charte der umliegenden Gegend, etwa,
im Umkreise einer Meile. Man beschreibe auf der Tafel
einen großen Kreis (obcn N., links W., unten S. rc),
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
32
4 Theile: d. nördl.maucrfee, d. östl. Dargeimensec,
der südl. Lözncr- oder Kisainsee, der westl. Dobi-
sch e- S e e. Im Westen die Halbinsel S t e i n o r t. Abzug
nach N. durch die Angerapp. Die Verbindung der vielen
Seen zwischen Johannisburg und Angerburg ist nach ver-
schiedncn erfolglosen Versuchen 1770 durch viele kleine Ka-
näle bewirkt. Man wollte den großen Holzvorrath von
dorther durch die Angerapp nach dem Pregel schaffen; das
ist aber nicht gelungen wegen der vielen Steine und Krüm-
mungen der Angerapp.
21. Der Raygrodersee an der S. O. Gränze Preu-
ßens — tief.
22. Der Selmentsee östl. von Lyk.
23. Der Lykersec bei Lyk.
24. Der Lasmiadensee nördl. von Lyk.
2ä>. Der H a a s n e n se e nördlich von 24.
26. Der Wystittensee, von der Pissa an der Gränze
gebildet.
§. 14. Wasserscheiden Preußens.
Die Erhöhungen des Landes bilden Wasserscheiden.
Die wichtigsten sind:
1) Die Wasserscheide zwischen Pregel und Memel —
von Schirwind ab bis zum Rande der tilsener Niederung
— hohes Land.,
2) Die Wasserscheide zwischen Pregel und Weichsel
(durch den Bug und Narew) — der Höhenzug im südöstl.
Preußen. Nach S. fließen ab: der Lyk, Pisch, Nossoga,
Omuleff, Orzyc und Neide; nach N.r Alle und Angerapp.
3) Die Wasserscheide zwischen Alle und Passarge — der
Stab lack.
4) Die Wasserscheide Zwischen Passarge und Weichsel —
der Höhenzug zwischen Graudenz und Trunz.
5) Die Wasserscheide zwischen der Weichsel und denpom-
merschen Flüssen — der pommercllische Höhenzug.
6) Die Wasserscheide zwischen Weichsel und Oder (durch
die Netze). Der Höhenzug, welcher vom pvmmerellischcn
Zuge von den Quellen der Brahe ab nach S. streicht.
§. 15. Der Boden in Preußen.
In der mannigfaltigen Schichtung der verschiednen
Erdarten zeigt sich nirgend eine bestimmte Stufenfolge.
Auf der Oberfläche wechseln Damm-, Moorcrde, Thon,
Lehm, Sand ab. 1. Die
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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1. Die Niederungen haben schwarzqrauen Lehm mit
Dammerde gemischt, an nieder« Stellen Moorgrund.
Große Triebkraft. Vorzüglicher Graswuchs.
2. Die Nerungen und Hela fast lauter Sand.
3. Pommerellen: Sand mit Lehm gemischt; im N.
kalter Boden, viele Brücher um die See'n. Um Dirschau,
Mewe, Schwetz strenger Lehmboden. Die Mitte viel
Sand und Haide — Wald. Im S. viel Sand und Kie-
fernholz.
4. Das eigentliche Preußen. Nordl. der Memel
meist Haideland — Palmen. Der Landstrich zwischen Pre-
gel. Deine, Haff, Ostsee: Lehmboden mit Sand gemischt,
wenig Wasser. Zwischen Pregel und Memel mehr Lebm.
Das südliche Litthauen zwischen dem Pregel und den See'n
Lehmboden, doch auch Saudstriche und Brücher, Im S.o.
Preußens vorherrschend Sand; um die See'n oft Moor.
Das Land zwischen Alle und Passarge sandiger Lehmboden,
das zwischen Passargc und Weichsel fruchtbarer Lehm-
boden.
§.16. Klima.
Wegen der Nähe des Meeres häufiger Wechsel in der
Witterung; oft an heißen Tagen plötzliche Abkühlung.
Doch ist das Klima gesund — anstechende Krankheiten selten.
Früher oft die Pest, doch nicht in Folge des Klimas. Sel-
ten Misswachs. Unter 9 Aernten kann man auf 2 gute,
6 mittelmäßige und 1 schlechte rechnen.
Zwischen den hohen und nieder« Gegenden zeigt sich
ein Unterschied, die hohen (z. B. um Bereust, Trnnz,
Lahna) kommen mit der Ackerbestellung etwa um 14 Tage
spater, als die nieder«; ebenso sind die südlichen (;. B.
Thor«) den nördlichen immer vor.
1. Der Frühling beginnt mcift im April, und ist zu
Anfang warm und trocken; dann aber treten im Mai Nacht-
fröste ein in Folge des Nordwindes, der bis 14 Tage lang
weht. Nach der Periode der Nordwinde tritt warme und
fruchtbare Witterung ein. In einzelnen günstigen Jahren
begann die Ackcrbestellung Ende Januars und Anfang Fe-
bruars, und die Aernte fand um Johannis Statt; dage-
gen sind auch in andern Jahren noch im Juni Nachtfröste
eingetreten.
2. Der Sommer ist selten regelmäßig, öfter nass als
trocken. Zur Zeit der Dürre zeigt sich oft der H c e r r a u ch.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
37
Bereitung des Glases, Porzellans. 3) Feuerstein —
muschliger Bruch — starkes Funken am Stahle — häufig
— gewöhnlich von einer weißen oder gelblichen Kreide-
kruste überzogen. Die alten Preußen machten daraus
Schneidewerkzeuge. — Auswärts werden Flintensteine be-
reitet. — Auch zum Steingut und dein Flintglase (zu Fern-
röhren). — 4) der splittrige Hornstein, ähnlich dem
vorigen; glanzlos, splittrig im Bruche. Er heißt Holz-
stein, wenn er sich als Pflanzenversteinerung durch Holz-
gestalt kenntlich macht. — 5) der Kiesel schiefer, etwas
weicher. Bei uns besonders sammetschwarz, und dann
unter dem Namen lydischer Stein als Probierstein von
Goldarbeitern gebraucht. Die alten Preußen machten dar-
aus Streitäxte. — 6) der Ch alcedon weiß und grau bei
uns, kugelig. Streifig heißt er Achat (zu Schmuck-
sachen.) — 7) der Karni ol, blutroth — Abart von 6 —
Pettschafte und Uhrschlüssel. — 8) g e m. Feldspath —
schöner Glasglanz — Funken am Stahle— fleischroth auch
weiß. 9) Der Feldstein sieht wie verhärteter Thon aus
und riecht auch beim Anhauchen danach — funkt aber am
Stahle. — 10) Der Glimmer (Katzengold oder Katzen-
silber bei uns genannt) feine, über einander liegende bieg-
same Plättchen. — 11) Die gemeine Hornblende,
dunkelgrün und schwarz — schöner Glas - oder Pcrlmutter-
glanz, ritzt Glas, sunk.t nicht am Stahle — meist als Be-
standtheil andrer Gesteine. —12) Hornblendeschiefer,
dunkelgrün. Seidenglanz; selten. 13) Der Granat als
Rautcnzwölfflach im grobkörnigen Granit. Auf Schnüre
gereiht zum Halsschmucke. 11) Töpferthon roth, gelb,
braun, auch graublau (Schluff). Den Sand darin ent-
fernt nian durch Schlämmen. Gut findet er sich bei Stein-
beck, Zinten, Heiligenbeil, Steinort, Landsberg, Sor-
guitten. Schwarzer Thon bei Lözen und in Pommerellen,
zu Schmelztiegeln gebraucht. Dunkelblauer Thon bei Oste-
rode, Angerburg, Oliva, Rastenburg (liefert hochrothe Zie-
gel), bei Bartenstein (mit Muschelversteinerungen). 15) Die
Walkererde soll sich zwischen Liebstadt und Wormditt
finden — von Tuchmachern gebraucht. 16) Kalk. Preu-
ßen hat viele und treffliche Kalklager und bedarf des schwe-
dischen Kalkes nicht. Solche Lager im Pregelthale von der
Moosbude bei Königsberg bis Taplackcn, bei Hciligenbeil,
an der Deine, Jura, bei Goldapp, Lözen, Christburg,
j
38
Liebstadt, Sorquitten, Zarnowitz u. a. Man findet auch
den körnigen Kalk oder Marmor (bei Danzig und
Puzig), den Muschelkalk, kenntlich an vielen Schaal-
thicrversteinerungen, den Kalksinter oder Tropfstein
in der mechauer Höle bei Neustadt in Westpreußen, den
Kalk tu ff am Memelufer bei Tusseinen, am Rombin. —
17) Der Mergel besteht aus Kalk, gemischt mit Thon-
odcr Kieselerde — unrein weiß und grau. Er ist für die
Verbesserung des thonigcn und sandigen Landes wichtig.
Klee gedeiht gut auf ihm, auch die Buche, Eiche, und der
Weizen. (Am talter Wasser). — 18) Der Gyps. Bei
Schwetz ist ncuerding-s ein Gypslager entdeckt. — Wichtig
für die Verbesserung des Bodens.
6. Gebirgs-oder Felsarten.
1) Der Granit besteht aus Feldspath, Quarz und Glim-
mer. Die meisten größern Blocke bei uns. 2) Der Sye-
nit, dunkelfarbig, besteht aus rothem oder grünlich weißem
Feldspath mit Hornblende. 3) Der Gneiß. Die Bcstand-
theilc des Granits schiefrig verbunden. 4) Der Glim-
merschiefer, das glänzende Gestein, dessen sich die
Landlcute zum Wetzen der Sensen bedienen. 5) Der Por-
phyr als Feldstein-P., Hornstein-P., Thonstein-P. —
6) Der Thonschiefer, feines Gemenge aus Glimmer,
Quarz, Feldspath und Kalk. Farbe roth, grau, braun,
schwarz. Strich lichtgrau. 7) Der Basalt. 8) Der
Sandstein von verschiedner Farbe und Harte. 9) Der
Gruß oder Grand (zersetzte Fclsarten). 10) Der S a n d
(zersetztes Quarzgcstein). '
Iv. In Mineralien umgewandelte organische Körper.
A. Brennliche Mineralien.
1. Der Bernstein, auch Börnstein (von bernen, bö-
ren s. v. a. brennen) genannt — gelb ins Rothe, Braune
und Weiße, der kumstfarbne der beliebteste — vcrschiedne
Größe (Stücke von 10 Pfd. und darüber) — electrisch,
wenn er gerieben wird. In ihm findet man Wassertropfcn,
Stückchen Holz, Blatter, Insekten — daher wol ein Harz,
das aus einem Nadelholz-Baume floss, der bei uns nicht
mehr vorkommt. Benutzung zum Rauchern, zu Schmuck-
sachen, zu Bernsteinlack, Bernsteinöl und Bernsteinsaure.
Er findet sich längs der preuß. Küste, besonders an der
samländischen Westküste, und wird theils vori der See bei
39
W. u. N. W. Winden ausgeworfen, theils gefischt, theils
gegraben. 1782 legte man zur reichern Gewinnung ein
Bergwerk an, das aber bald einging.
2. Die B r a u n k o h l e, in ein Mineral verwandeltes Holz,
das sich oft in langen Stämmen und Stücken findet — viel
Brennstoff. Häufig, an der Seeküste in der Erde.
3. Der Torf entsteht aus abgestorbenen Pflanzentheilen,
vorzüglich des gemeinen Torfmooses, das sich mit seinen
ästigen und röthlichen Stengeln über die Wasserfläche breit
tet, Saamcn streut und dann in die Tiefe hinabsinkt, wo
sogleich die Umwandlung beginnt. Im nächsten Jahre
entwickeln sich neue Pflanzen, mit denen es denselben Ver-
lauf nimmt, bis die Grube ziemlich angefüllt ist; worauf
Riedgräser rc. auf die Moosmasse wandern, und ihre Wur-
zeln zu derselben Verwandlung hergeben. Je fester, schwär-
zer der Torf ist, desto Heller brennt er, desto weniger Asche
lässt er zurück. Etwa in 30 Jahren wächst eine 4 — 6 Fß.
dicke Schicht nach. Wir haben viele Torfbrücher, die indess
erst seit etwas über 100 Jahren benutzt sind, z. B. bei Gum-
binnen, Stallupönen, Angerburg, Wehlau, Labiau, Bar-
tenstein, P. Eilau, Stuhm, Schlochau, Könitz. Eigne
Beamte für die königl. Brücher: Torffactoren.
B. Eigentliche Versteinerungen.
Sic kommen entweder u nv er ä nd ert vor z. B. die Thicrerc.
im Bernstein, oder mit fremden Stoffen durchzo-
gen (Kalk, Schwefelkies, Erdharz), oder wirklich ver-
steinert, oder endlich abgedrückt (z. B. Fischabdrücke
auf Thonschiefer).
Die Versteinerungen sind entweder aus dcnr Pflanzen-
reiche (Holzstein, Bernstein), oder aus dem Thierreiche.
Thierischc Ueberreste sind meistens in Kalk verwandelt.
Marr hat Backenzähne vonr Elephanten bei uns gefunden,
einen großen Schädel vom Rinde (Dirschau), den Schä-
del eines Nashorns (zwischen Mewe und Danzig), ver-
steinerte Pferdezähne, Hirschgeweihe u. s. w. Von niedern
Thieren: der Ammonit oder Ammonshörnchen (zierlich
gewundne Qucrlinicn und schöner Perlmutterglauz), der
Belemnit oder Donnerkeil (Verstein. eines schneckenarti-
gen Thieres), mehrere Muschel- und Korallenarten,
Schrauben - oder Nädcrsteirre u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
105
Ii. Die kreisständischen Versammlungen
sollen zur Anordnung der Communalangelegenheiten dienen.
Es wird jährlich wenigstens einmal ein Kreistag unter dem
Vorsitze des Landraths gehalten. Die Beschlüsse werden
der Negierung zur Bestätigung vorgelegt.
§.50. D i e L a n d s ch a f t.
Als nach dem 7jährigen Kriege die adeligen Güter so
heruntergekommen waren, dass ihre Besitzer sich nicht hal-
ten konnten, traf der Staat die Einrichtung, dass der ge-
sammte Adel einer Provinz gemeinschaftlich für alle auf
den adeligen Gütern stehenden und noch zu machenden
Schulden haften sollte, so lange die Schulden nicht die
Hälfte des Werthes überstiegen. Jeder Gläubiger erhielt
statt seiner alten Schuldverschreibung, eine neue unter dem
Namen Pfandbrief, und bekam nun die Zinsen nicht
mehr von seinem Schuldner, sondern von der Landschaft
(so heißt der Verband der Gutsbesitzer), während die Land-
schaft die Einziehung von den Schuldnern übernahm. Aus
diese Weise kann jemand auch jetzt auf sein Gut (wenn
dasselbe nicht unter 500 Rthlr. abgeschätzt ist) bis % des
Werthes Geld aufnehmen, und zahlt dafür an die Land-
schaft 4% p. C. Zinsen. Die Landschaft dagegen zahlt den
Pfandbriefinhabcrn nur 4 p. C.
Mit diesen Angelegenheiten haben folgende Behörden
zu thun:
1) Die ostpreuß. General-Landschafts-Direction zu Kö-
nigsberg. Unter dieser stehen 3 Landschafts -Departements-
Directionen zu Königsberg, Morungen und Angerburg.
2) Die westpreuß. Gcneral-Landschafts-Direction zu
Marienwcrder Unter dieser stehen 4 Provincial-Land-
schafts-Dircctionen zu Marienwerder, Danzig, Bromberg
und Schneidemühl.
§. 51. Kirchen- und Schulwesen.
Die evangelische Kirche steht in Bezug auf die innern
Angelegenheiten (Lehre, Amtsführung her Geistlichen)
unter dem Konsiftvrium zu Königsberg; in Absicht der
äußern Angelegenheiten aber (Vermögen, Besetzung der
Stellen, Einkünfte) unter derjenigen Äbtheilung jeder Ne-
gierung, welche die Kirchenverwaltung und das Schul-
wesen besorgt.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
45
oder der sichelförmige Schneckenklec, die Futterwicke, der
weiße Klee, der Hasenklee, Hopfenklee, der Bergklee, brau-
ner Klee, die Vogelwicke, die Zaunwicke, der Ackerspark,
die Wiesenplatterbse, Esparsette, Brennnessel, Bruneue.
Die Hülscnfrüchte: Erbse, Bohne, Linse rühren vom
Auslande her. ,
Die Manufaktur- und Handelsgcwächse:
Hanf, Flachs, Hopfen (zu Bier, Stricken, Leinewand —
die Ausdünstung eines Vorraths von Hopfen betäubt —
zur Vertreibung des Kornwurms), Mohn (die Saamen
geben Oel, nur die Saamenkapseln enthalten das narkoti-
sche Gift, das Opium), Krapp, Waid, Raps, Kümmel,
Taback, Sauerklee (Sauerkleesalz daraus — die Kleesäure
ein Gift), die Färberscharte oder Farberdiestel
(gelb färbend) rc.
Die Gemüse- und Wurzelgewächse: Kohl in
verschicdnen Arten, die gelbe Rübe oder Möhre, Pasti-
nake,- rothe Rübe, Kohlrübe, Wruke, Rettig, Sallat,
Spinat, Kürbis, Gurke, Spargel:c. Die wichtigsten
Arzneipflanzen: 1) Der gebräuchl.baldrian (röthl.
Blüten);-die braune, wie abgebissen aussehende, bittre
Wurzel von trocknen Standorten gesammelt bei Nerven-
schwache, Magenkrampf, Engbrüstigkeit. 2) Der Wie-
senknöterich (bei Ruhr und Schlaffheit des Zahnflei-
sches). 3) Die Eberwurz, bitter mid arzneikräftig.
4) Die g r o ß e K l e t t e, die von der zweijähr. Pflanze im
Frühlinge gesammelte Wurzel hat Heilkräfte gegen Poda-
gra, Gliederschmerz. 5) Die Butterblume oder Löwen-
zahn, Wurzel und Blatter vor dem Blühen Heilmittel bei
Unterleibskrankhciten, Magenschwäche. 6) Der Hanf»
b lä ttr. Wasserdost, äußerlich Wunden heilend. 7)Der
Alant. 8) Die Schaafgarbe, Schaafscheere, der
Thee von Blättern und Blüten gegen Brustkrankheiten,
Schwindsucht. 9) Der Rom ei, der wohlriechende, bei
Sonnenschein gesammelt, am schattigen Orte getrocknet
wirkt als Thee krampfstillend, magenstarkcnd, zu Kräuter-
säckcn, nervenstärkenden Bädern; das krampfstillendc Oel
daraus (aus 50 ttz Blumen 2 Quentchen) ist sehr thcuer.
10) Der Wermuth, gegen Magenbcschwerden, Würmer.
11) Der wahre Wolverlei, Blätter und Blumen bei
Quetschungen. 12) Der Salbei, mit Essig und Honig
zum Gurgeln bei schlimmem Halse. 13) Mehrere Arten
46
Münze, stärkender Thee. 14) Der Gundermann, als
Thee beim Husten. 15) Der weiße Andorn, ein balsa-
misches, bei Brustleiden wirksames Kraut. 16) Der Fe ld-
Thymian oder Quendel wirkt zertheilend. 17) Der
B o r et sch. 18) Beinwell oder Schwarzwurz,. die im
Frühl. gesammelte Wurzel sehr schleimhaltig, bei Durch-
fall, Ruhr, Brustbeschwerden. 19) Die gem. Braun-
wurz, in der knolligen Wurzel Heilkräfte gegen Krchs und
Kropf 20) Der gebraucht. Ehrenpreis. 21) Die
Königskerze, bei Brustbeschwerden und zu erweichenden
Umschlagen. 22) Der bittre Enzian. 23) Lausend-
gül den braut, schweißtreibend, magenstarkend. 24) Der
Bitterklee oder Fieberklee. 25) Der Mauerpfeffer,
der ausgezogen in der Luft fortwächst., 26) Die fette
Henne, kühlend auf Wunden — Aberglauben zur Johan-
niszeit. 27) Die edle Angelika, magenstarkend.
28) Gelbes B e ned i kt enk r a u t, die Wirkung ähnlich
der Chinarinde. 29) Das j adrige Bingelkraut.
30) Die rundblattr. Malve, bei Halsbeschwerden und
zu Klpstieren bei Unterleibskrampfen. 31) Das gern.
Seifenkraut, Abkochung der Wurzel blutreinigend.
32) Das dreifarb. Veilchen oder Stiefmütterchen, der
Thee für junge Kinder beim Milchschorfe u. bei Krämpfen.
33) Die bittre Polygale, bei Brustkrankheiten. 34)Der
gern. Erdrauch, bei Hautausschlagen. 35) Die Wie-
senkresse und Brunnenkresse. 36) Das Löffel-
kraut gegen Skorbut. 37) Der Meerretti g, gerieben
als Zugpflaster. 38) Der schwarze Senf, grob gesto-
ßen, mit Essig angefeuchtet, als Zugpflaster. 39) Die
Q u e k e, Brust - und Magenmittel. 40) Das ge m. E n -
gelsüß, fingerdicke unter dem Boden fortlaufende braune
Wurzel, guter Brustthee. 41) Der Wurmfarrn, gegen
Würmer. 42) Die isländische Panzer flechte (is-
land. Moos) bei Brustkrankheiten u. Abzehrung. 43)Kal-
mus, die Wurzel magen- und nervenstärkend, schweiß-
treibend, bei Krankheiten des Zahnfleisches, zu Badern.
44) Die Triften - Ragwurz oder Salep-Knaben-
kraut, in s. knolligen Wurzel ein gesundes und leichtes
Nahrungsmittel für Kinder und Entkräftete. — An diese
schließen sich von den oben angeführten-: der H o l l u n d e r, die
Sandbeere, der Jsop, der Wachold er, die schwar-
ze I o h a n n i s b e e r e, die g e m e i n e Stechpalme.
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